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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 12 von 16
Datum: 16.02.1908
Umfang: 16
-3u Richard Wagners 25. Todestag. H t t drei Bildern.) m 13. Februar dieses Jahres sind es fünfundzwanzig Jahre her, daß Richard Wagner, fern seiner deutschen Heimat, in Venedig im Palast Vendramin Deutschland und der Welt entrissen wurde. Wir glau ben, dasAndenken desgroßen Toten nicht besser ehren zu können, als dadurch, daß wir Aufzeichnungen über die letzten Tage des Meisters veröffentlichen, die ihn auch als großen Menschen zeigen und die 1883 unmittelbar unter dem erschütternden Eindruck

der Nachricht von seinem Tode von Henry Perl, der Richard Wagner damals nahestand, , nieder geschrieben wurden.*) Richard Wagner hatte mit seiner Familie nach großen Vorbereitungen am 24. September 1882 den Palast Vendramin in Vene dig bezogen. Wir beginnen mit einer Schilderung der Besichtigung der Wohnung. Ganz zuletzt und gleich sam mit einer gewissen Scheu betrat er sWagner) das ge räumige Schlafzimmer und ein zweites daranstoßendes Gemach mit Alkoven, in dem gleichfalls ein Doppel bett stand

, und endlich sein Arbeitszimmer. In letzteres ging er ganz allein, es war dies eine Marotte von ihm, und nur der kleine alte Tapezierer folgte — wie er uns erzählte, nicht ohne Herz klopfen —, der Meister hatte ihm nämlich den Auftrag erteilt, dieses Gemach nach seiner besonderen Angabe mit Venezianerstosfen, alten Richard SS’ÄÄTC <8U ,eln " n korieren. Der Stoff, welcher dazu ausgewählt worden, war von kostbarster Beschaffenheit. Richard Wagner wollte seinem venezianischen Aufenthalte Rechnung tragen

und stimmungsvoll umgeben sein. Es ist hier noch nicht der Moment, und doch können wir nicht umhin, jetzt schon davon zu sprechen, daß diese ausgesprochene Prachtliebe, welche Wagner in seinen Wohnräumen, an der häuslichen Kleidung seiner Ge- Wie kann jemand von einem Riesengeiste wie Wagner, von einem schöpferischen Genius, wie ihn nur jedes Jahrhundert einmal gebiert denken, daß er als Greis mit dem langen Silberhaare durch Goldbrokat oder lichtfarbigen Atlas den Zauber seiner Persönlichkeit erhöhen

die Runenschrift der Zeit verwischen würde, und ähnliche Albernheiten mehr wie sie alten Koketten zu Lasten gelegt werden und die nur Böswilligkeit allein einem Richard Wagner in die Schuhe schieben konnte! Wagner, der einfachste, gütigste Mensch, nicht allein in seiner Härrslichkeit, son dern überall dort, wo er nicht auf Gegenpart seiner hehren Aufgabe stieß, solches zuzumuten! Einem Manne, der beispielsweise die heut zutage im Ersterben liegende Höflichkeit gegen Unter gebene— und darin liegt das Verdienst

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Tiroler Post
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Seite 13 von 16
Datum: 06.04.1901
Umfang: 16
es ist ein stilles Mahnen An das letzte Aufersteh'n. INicdrich Fekdhuh. Ulrike § tu erb. Erz ählu g. ——-—- ' (Nachdruck verboten.) erthold Wagner trat in die Stube. Anselm Hitler, der, das graue Haupt tief auf die Brust gesenkt, im Armstuhl saß, erhob jetzt den Kopf und blickte erstaunt nach dem Eintretendeu. „Alter Freund, kennst Du mich nicht mehr?" sagte dieser, auf ihn zueilend und seine Hand fassend. „Du bist es, Berthold," rief nun Hitler und wie Sonnen schein flog es über sein gefurchtes Antlitz

, „das ist eine große, freudige Ueberraschung." „Ich hatte ein wichtiges Geschäft in B . . . zu besorgen," sprach Wagner, „und da beschloß ich, auf der Rückreise den Umweg nicht zu scheuen und Dich für ein paar Stunden zu besuchen. Wie geht es Dir, warum hast Du mir so lange Zeit nicht geschrieben?" „Ach Gott, was hätte ich schreiben können? Nichts als Klagen und Klagen, mit mir ist es rasch thalab gegangen, und es sollte mich nicht Wunder nehmen, wenn es noch dazu käme, daß ich betteln gehen müßte." Tiefe Bewegung

glitt über das Antlitz des Besuchers, un willkürlich schweifte sein Blick durch die kahle, schmucklose, dumpfe Stube. „Nicht wahr, hier ist es nicht so schön, wie in Tanuberg," sagte Hiller mit bitterem Schmerz. „Lust und Licht findet man hier sehr schwach vertreten, dafür gibt es Feuchtigkeit genug und selbst dies elende Quartier werde ich bald nicht mehr bezahlen können." Wagner zog seine Brieftasche hervor, entnahm derselben eine Banknote und legte sie auf den Tisch. Hiller schob

sie von sich. „Ich könnte Dir dies Darlehen wohl nie zurückzahlen," sagte er, „darum will ich es nicht annehmen; übrigens danke ich Dir für Deine edle Absicht." „Mich, Deinen alten Schulkameraden, darfst Tu nicht zu rückweisen, wenn ich ein wenig Deine traurige Lage zu ver bessern suche," sagte Wagner, „wollte Gott, daß ich mehr ent behren könnte. Wir sind Beide eben nicht auf eiuen grünen Zweig gekommen. Höre, Du machst mich ernstlich böse, wenn Du die Summe nicht nimmst, Du bist es Deiner kleinen Enkelin schuldig, dies zu thun

." Thränen traten in Hiller's Augen. Ja, damit hatte Berthold den Weg zu seinem Herzen gefunden, damit seinen Widerstand gebrochen. Mit Wärme dankte er dem Freund. „Ich habe wohl gehört, daß Du bei der Aktiengesellschaft „Abundantia" Verluste erlitten hast," sprach Wagner, „dachte aber nicht, daß es so schlimm um Dich stünde." „Nachdem ich Tannberg, das mir seit dem Tode meines Sohnes völlig verleidet worden, verkauft hatte, folgte ich leider schlechtem Rath und legte den ganzen Erlös für das schöne Gut

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 16.02.1908
Umfang: 16
4 ai uni A m rr Hn Lüs für unt Be' — 54 - Ohne seine Meinung in irgendeiner Weise geäußert zu haben, verließ der Meister das Zimmer. Jene aber, die mit Wagners Physiognomie durch langjährige» Umgang vertrant waren, wußten nichtsdestoweniger, daß er enttäuscht sei und eine Veränderung plane. Doch niemand sprach darüber, ein Gleiches tat er, und als sich die ganze Familie, bestehend aus Herrund Frau Wagner, den Töchtern Daniela, Evchen, Isolde, dem Sohne Siegfried, der jugendlichen

als eine der langhalsigen, grünen Flaschen geleert, deren engere Heimat der Rhein ist. — Der Meister fühlte sich wohl und wandelte nach Tische am Arme Frau Eosimas (klein von Statur, liebte er es, ihren Arm, da sie größer war, zu ergreifen) die Zimmerreihen, welche er schon zum voraus angedeutet hatte, in den Mußestunden be nützen zu wollen, auf und nieder. Eine gute, ruhige Nacht folgte dem aufregenden Tage des Einzuges und Wagner freute sich, wie er sagte, ganz insbesondere, daß er dem achttägigen Wohnen und Leben

ist damit getränkt, seine Menschen verkörpern sie, allein Italienern tvird dies weder ersichtlich, noch haben sie für diese ihre eigenen Vorzüge das richtige Verständnis. Und so reiht sich hier an das erste psychologische Rätsel ein zweites. — Und nun begann in Wagners Haushalt jene strenge Regelmäßigkeit, wie man solche bei dem Genie kaum erwarten zu können glaubt, und auch nur dort vvrsindet, wo eiserner Fleiß, gepaart mit unersättlichem Schaffens drang, die ganze Kostbarkeit der Zeit ermißt. — Richard Wagner

Atlasflaus zu kühl, so hing der Meister seinen großen Pelz um, für welchen er gleich am ersten Tage ein zweckmäßiges Plätzchen in einem an sein Schlafzimmer stoßenden Kämmerlein gesunden hatte, dessen ganzes Mobiliar in einem großen Schranke bestand. — Dahin begab er sich nrm Tag für Tag in den ersten Morgenstunden und holte eigenhändig den Pels Herairs, ein Akt, den man geradezu als demokratisch bezeichnen muß, wie denn überhaupt der alte Freigeist bei aller Vornehm heit Wagner unausrottbar im Blute

steckte. Bezeichnend hierfür ist, wie wenig er sich bedienen ließ. Georg Lang, der Diener des Hauses, hatte mit allem und jedem mehr zu tun, denn mit seinem Herrn. Diese Aussage stimurl übel zu dein teilweise sybaritischen Rufe, in welchem Wagner ob seiner Vorliebe für kostbare Ausstattung und Kleidung stand, sowie darum, weil er ein gutes Gericht von einem minder guten tvohl zu rmterscheiden wußte, und weder ein Glas edlen Weines, noch eine echte Havanna unterschätzte. Die ersten Morgenstunden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 14
Datum: 01.12.1906
Umfang: 14
ung ihrer Existenz zu hindern. Man glaubt heute noch den Organisationsgedanken durch der artige Praktiken, wie sie gegenwärtig Frau Wag ner ausübte, in der Arbeiterschaft zu ersticken. Die Arbeiterschaft ist wohl als großer Konsu ment sehr willkommen und man schröpft sie bei jeder Gelegenheit durch Erhöhung der Preise und Verabreichung von Waren von oft schlech tester Qualität, aber trotzdem ist man bestrebt, sie in ihrer Existenzberechtigung zu hindern. So wünscht zwar Frau Wagner

, daß die Arbeiter schaft ihr Bier konsumiere, ihr damit helfend sich zu bereichern, aber organisieren soll sie sich nicht, denn sonst könnte sie baldigst erkennen, wie man sich gegen die Uebergriffe derartiger Protzen zu wehren hat. Uns kann es recht sein, aber wenn uns Frau Wagner ihre Mißachtung in derartiger Weise zum Ausdruck bringt, dann möge sie doch auch ihr Bier allein trinken. Wir fahren dabei nicht-schlechter, denn ein derartiges Gebräu wie das Wagner-Bier kann leicht ent behrt werden. In diesen Sinne

wurde auch in der Versammlung einstimmig beschlossen, das Wagner-Bier überall zu boykottieren. Auch eine Resolution wurde angenommen, die die Arbeiter feindlichkeit dieser protzigen Frau mit den langen Haaren und kurzen Verstand entschieden verur teilt und an die organisierte Arbeiterschaft allerorts, wo Wagner-Bier zum Ausschank kommt, die Bitte richtet, uns im Kampfe gegen dieses Protzentum zu unterstützen und kein Bier der Brauerei Wagner zu trinken. Das beste Mittel, um derartige Leute

zu kurieren, ist, sie beim Geldbeutel zu packen. Da ändern sie geschwind ihre Meinung, deshalb sei für jeden Arbeiter die Parole: Weg mit dem Wagner-Bier! Wörgl. Am Samstag, 1. Dezember 8 Uhr abends findet im Gasthof Volland eine Volks versammlung mit. der Tagesordnung: Die fort schreitende Verteuerung der Lebensmittel und ihre Abwehr. Referentin Frau Adelheid Popp aus Wien. Genossen und Parteifreunde, sowie jedermann der unter dem Drucke der Lebens mittelteuerung leidet, werden eingeladen

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Tiroler Post
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Seite 9 von 12
Datum: 20.04.1901
Umfang: 12
, nicht völlig; an scheinend genesen, welkte sie langsam dahin und folgte meinem Sohn nach einigen Monaten in das Grab." „Und Ulrike Swerd?" fragte Wagner. „Sie verschwand eben so rasch, als sie gekommen war, später wurde ihre Besitzung verkauft. Ich habe sie nicht wieder gesehen, auch nichts von ihr gehört, mit Ausnahme des Briefes, dessen ich früher gegen Dich erwähnt. Du wirst jetzt begreifen, daß ch von ihrer Hand keine Hilfe annehmen kann." „Vielleicht hat Ulrike im Irrsinn die That verübt?" sprach

in der Erregung gewechselt worden, das wird stets im Dunkel bleiben." „Armer Freund!" sagte Wagner, „ich beklage Dich tief. Tu hast mehr gelitten, als ich geahnt hatte." „Nun wirst Du auch begreifen, daß mir der Aufenthalt zu Tannberg, in der Nähe des Abgrundes, in dem mein Sohn sein junges Leben ansgehancht hat, zur Qual geworden war. Sollte ich mit dem Kinde dort weilen, wo die grauenvolle Erinnerung mich krank zu machen drohte? Ich verkaufte das mir einst so theure Besitzthnm. Wie ich dann in's Elend

gekommen bm, habe ich Dir schon erzählt. Schwer drückt es mich, für meine kleine Enkelin nicht besser sorgen zu können. Oft liege ich des Nachts schlaflos und wenn der Schlummer kommt — das ist das Aergste — dann- träumt mir, ich sehe sie vor mir, die Furie mit dem' wilden Blick und den leichenblassen Zügen. Gebe Gott, daß ich nie mehr in Wahrheit ihr verhaßtes Antlitz schauen muß!" „Ich habe Ulrike gesehen," sprach Wagner; „vor kaum einem Jahre war es, als ich nach der Schmelz reiste." Tiefe Bewegung

glitt über Hiller's Antlitz. „Erzähle mir von ihr," sagte er mit gepreßter Stimme. „Ich traf aus dem Dampfschiffe mit zwei Damen zusammen, die mir anfangs Beide fremd schienen," nahm Wagner wieder das Wort; „als ich sie aber näher betrachtete, dämmerte bei der Einen dunkle Erinnerung in mir ans. Diese Augen habe ich schon früher gesehen, sagte ich mir, konnte aber nicht in's Klare kommen, wann und wo dies gewesen war. Ueberhaupt hatte die Erscheinung der Dame, trotz ihrer dunklen, schlichten

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 16
Datum: 16.05.1909
Umfang: 16
, daß er alle Lacher aus feine grüne Seite brachte und wir uns entschließen mußten, ihn, wenn auch schweren Herzens und geleerten Geldbeutels, ge gen eine nahezu fabelhaft hohe Gage und das Zuge ständnis, seinen Pluralis Majestatis groß und fett zu drucken, dauernd für unser Blatt zu verpflichten. Nach«- dem uns dies gelungen war, was unsere P. T. Leser sprich unsere paar talgeten Leser, hoffentlich zu schätzen wissen werden, haben wir ihn gleich ohne Beißkorb auf die nächste Wagner-Opernvorstellung „Der flie

- gende Holländer" losgelassen, und er ließ denn auch am nächsten Morgen folgende Lorbeerzweige uttd andere nicht näher zu bezeichnende Gegenstände aus seinem kritischen Wolkenkürbisheirn auf unseren Redak tionstisch fallen: „Der fliegende Holländer" ist, um mit dem dicksten Ende Unseres Geheimnisses gleich vorweg heransznrücken, ein Opernwerk von Richard Wagner, über dessen Entstehung und Lebenslauf Wir klafter lange Spalten ans Opernführern, Zeitungen re. re. abschreiben könnten

, wie es Uns ziemt, von hinnen, indem Wir in Uns den war men Trostspruch „Eine andere Mutter hat auch ein schönes Kind" als Wahlspruch für einen neuen Gesang- verein in Töne setzen. Wäre Uns dies, notabene, rein zeitlich geredet, vor der Composition dieser Wagner- Oper möglich gewesen, würde sie außer Zweifel ganz anders ausgefallen und dem Titel gerechter geworden sein, denn wenn Daland sich gleich Uns zu trösten gewußt hätte, würde er sich beim Anblick der scheinbar treulosen Senta holländisch verduftet

und sich nach einem anderen schönen Mädchen umgesehen haben. Ganz abgesehen davon, daß Liebeslente nach Unserer maßgeblichen Meinung ganz wo anders hingehören als ins kalte Wasser, müssen Wir es schon darum sehr bedauern, daß Wir Unseren Wahlspruch der Zeit wegen nicht früher in Musik setzen konnten, weil dann Wagner sicherlich davon Kenntnis erhalten und sein Werk dementsprechend endlos fortgesetzt haben würde. „Der fliegende Holländer" hätte sich dann, nnr Uns einmal populär auszudrücken, ein Mädchen nach dem andern zulegen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 05.06.1909
Umfang: 16
beim Pöllern ein bedau ernswerter Unglücksfall. Der mit dem Laden der Pöller beschäftigte 19jährige Johann Eisat wurde durch das unvorhergesehene Losgehen an der linken Hand so schwer beschädigt, daß sie abge nommen werden muß. Der erschaffene Jagdgehilfe. Vor dem Wiener Schwurgerichte hatte sich dieser Tage der 31jährige Friseur Johann Wagner aus Gallbrunn wegen Verbrechens des Totschlages zu verant worten. Die Anklageschrift führt aus: Der in Gallbrunn wohnhafte Jäger Matthias Lutz machte anfangs

, aus dem er nicht entwischen konnte. Da drehte sich der Ver folgte, in dem Lu§ nun den Friseur Wagner er kannte um und rief: „Schau, daß du weiter kommst, oder ich schieß'!" Gleich darauf krachte auf eine Entfernung von etwa sechs Schritten der Schuß, worauf Wagner die Flucht ergriff. Die Gendarmen begaben sich sofort in die Wohnung des Wagner, den sie im Bette liegend antrafen. Er leugnete entschieden, auf den Forstgehilfen ge schossen zu haben und beteuerte, er sei schon um 10 Uhr im Bette gelegen

. Als aber in seinem Besitze Patronenhülsen, Propfen und Schrott ladungen gefunden wurden und endlich im Hofe des Josef Rirk, dessen Haus gegenüber der Woh nung des Wagner liegt, ein einläufiger Vorder lader, den Wagner Ende September von einem gewissen Wolf gekauft hatte, schritt der Verdächtige zu einem teilweisen Geständnis. Er gab zu, daß er im Garten war und von Lutz angerufen wurde. Ohne seinen Willen sei ihm das Gewehr losgegangen unö unglücklicherweise drang der Schrott dem Jagdgehilfen in den Unterleib

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 12
Datum: 01.03.1903
Umfang: 12
Frauen er blickt haben, die mit dem kleinen Dienstmädchen der überfallenen Dame, das ihrer Herrin entgegen kommen sollte, sich näherten. Er ließ von seinem Opfer ab und schlug sich bergauf in den Wald. Auf dem Rück weg nach Kufstein wurde die Ueberfallene von dem Dienstmann - Jnstitutsinhaber Wagner überholt, der mit seinen Leuten mit einem Wagen von der Klause zurückkam. Dieser wackere und mutige Mann machte sich sofort allein im Laufschritt an die Verfolgung des Räubers. Dieser war den Dienstleuten

, wo man in allen Wirtshäusern nach dem Verbrecher vergebliche Umschau hielt, um dann gleich nach Oberaudorf weiterzufahren und dort die Gendarmerie zu benachrichtigen. Inzwischen hatte Hr. Wagner laufend die Strecke nach Kiefersfelden zurück gelegt und sah hinter dem Hotel König Otto vor sich auf dem rechtsabgehenden Fußwege einen Menschen, der sich dadurch verdächtig machte, daß er sich mehrere- male prüfend umsah und trotzdem Hr. Wagner schein bar den Weg nach dem Bahnhof einschlug, plötzlich querfeldein nach links abbog

. Er gieng dann ins Dorf und verschwand für einige Zeit. Als er Hrn. Wagner, der unterdessen Leute auf den Mann hin- gewiesen hatte, wieder zu Gesicht bekam, flüchtete er sich in das Steinlager der Marmorindustrie. Nun wurde mit Hilfe einiger Angestellter und des inzwischen ebenfalls alarmierten Gemeindedieners Büchner, die Jagd wieder aufgenommen. Herr Wagner stellte den Verfolgten und sagte ihm die Tat auf den Kopf zu. Zuerst stellte sich der Strolch ganz harmlos und er klärte sich ohne weiteres bereit

, mit ins Komptoir des Werks zu gehen, dann aber widersetzte er sich aufs Heftigste seiner Verhaftung und Durchsuchung „durch Zivilisten" wie er sagte. Herr Wagner, der den Mann zuerst gefaßt und festgehalten hatte, konnte ihn schließlich mit Hilfe der anderen überwältigen. Bei diesem Ringen, als man ihn fesseln wollte, biß der Räuber einen seiner Bedränger. Peter Leitner, in den Daumen. Das der Dame geraubte Geld wurde vollzählig bei ihm ge sunde«, ein Messer trug er nicht bei sich, seinen Hasel nußknüttel

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 12
Datum: 29.05.1909
Umfang: 12
Einleger bemerk bar ist. Es ist dies eine Anerkennung, für die mancherlei Müh- sale der Leitung, die'ein neuer Ansporn sein wird, die Tätigkeit auf diesem Gebiete fortzusehen. Feuerschützengesellschaft Kiefersfelden. Das Er- gebnis des letzten Schießens auf dem Schießstand zu Schöffau ist folgendes: Haupt: 1. Max Wagner Kiefersfelden, 2. Josef Schroll Kufstein, 3. Georg Schroll Schwoich, 4. Georg Daurer Rosenheim, 5. L. Dengg Kiefersfelden, 6. Jak. Hechl Thiersee, 7. Martin Hupfauf Scheffau

, 8. M. Bayer Oberlangkampfen, Ehrenscheibe: 1. Frz. Heitzmann Thiersee, 2. Max Attenberger Rosenheim, 3. Franz Sock Thierberg, 4. Joh. Wolf Rosenheim, 5. Joh. Maierhofer Kiefersfelden, 6. Max Wagner Kiefersfelden. Gedenkscheibe: 1. Seb. Hupfauer Rosenheim, 2. Max Wagner Kiefersfelden, 3. M. Attenberger Rosenheim, 4. I. Maierhofer Kiefersfelden, 5. Gottfried Gstrein Kufstein. Schleckerscheibe: 1. F. Heitzmann Thiersee, 2. M. Attenbeger Rosenheim, 3. Jak. Gschwentner Oberaudorf, 4. F. Sock Thierberg

, 5. M. Wagner Kiefersfelden, 6. Joh. Wolf Rosenheim, 7. Joh. Maierhofer Kiefersfelden, 8. Dionys Gruber Hinterthiersee, 9. J.Laiminger Oberaudorf, 10. Mart. Hupfauf Schöffau. Serienbeste: 1. G. Daurer Rosenheim, 2. Maierhofer Kiefersfelden, 3. Haitzmann Thiersee, 4. Joh. Schlehmeier Häring, 5. G. Gstrein Kufstein, 6. Seb. Hupfauer Rosenheim. Nummer-Prämien für-den ersten Tag: 1. I. Schlehmeier Häring, 2. M. Wagner Kiefersfelden; für den zweiten Tag: 1. M. Attenberger Rosenheim, 2. Wolf Rosenheim

. Mehrhcitsbeste: 1. Max Wagner Kiefersfelden, 2. Joh. Schlehmeier Häring. «♦ k. Gemeinde-Schietzstand Wörgl. Resultat beim Dreibundschießen Wörgl-Kirchbichl-Häring, verbunden mit dem silbernen Hochzeitsschießen des Johann und der Anna Fankhauser auf dem k. k. Gemeinde-Schießstand Dr. Th. Kathrein in Wörgl: Haupt: Egid Gruber Langkampfen, Peter Wartelsteiner Wörgl, Josef Margreiter Häring, Hanns Wartelsteiner Wörgl, Ulrich Fischer Wörgl, Johann Ortner Söll, Anton Toman Wörgl, Josef Egger Langkampfen

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.06.1908
Umfang: 8
auch für das städtische Museum reserviert ist — Aartoffeln und Rüben und ähnliches vom Lande bauen, anbauen, damit doch etwas gebaut werde. Freilich werden diese Knollen und Früchte teuere sein — doch sind sie ohnehin nicht billig und geben der Stadt und dem Lande gleichen und denselben Wert. Indeß könnte bei dieser Gleichwertigkeit von Stadt und Land das vazierende Nluseumprojekt von Wagner aufs Land gehen. Ls ist ja schwer nunmehr für dasselbe eine geeignete Parzelle in der Stadt zu finden, denn es ist für drei

werden. Dies Konzipieren, so schön,' gelingt nicht immer — und man ist um die drei Baublöcke der geschilderten Konfiguration verlegen. — Vielleicht haben die Bauern solche. Wagner hielt auf dem Architektenkongreß die Fest predigt, welche sogar — hauptsächlich die anwesenden .Nichtfachleute — erbaut haben soll. Lr ist der Meinung, daß die heutigen — sollte wohl jetzigen oder heurigen oder Schulen von heute heißen — Kunstschulen nicht kunstfördernd wirken, hat er sich ver- sprachen? — Die Kunstschulen arbeiten

doch modern! Was will also Wagner mehr! hat er sich verredet und seine Schule gemeint? Ouadratelarchitektur, wie wir sie auf der letzten Schulausstellung der Akademie an seiner Meister schule sahen, können im Gewerbeschüler, welcher das Schülermaterial für die Akademie stellt, doch keine Künstler- schaft erwecken, auslösen. Der Wann hat ja von Architektur ! eigentlich nichts gesehen, wie kann quadierte Mosaik- und ! Rüchen-, und Badezimmerarchitektur ihm klassische Formen- schönheit, freies echt

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 29.10.1906
Umfang: 16
weit ernsteren und strengeren Charakter tragen und einer solchen Bearbeitung deshalb weit weniger leicht gefügig zu machen waren ; sondern auch darin, daß sich der Komponist nicht völlig frei bewegen konnte, denn er hatte, wie der Hörer, die grandiose Neubelebung ihrer Gestalten durch Richard Wagner fortgesetzt vor Augen und kam, wenn schon der Librettist es vermochte, sehr schwer an der Gefahr vorbei, statt eigener Erfindung eine bloße

Minna Wagner in den Dienst des Maximilian-Waisenstiftes, in dem damals Elise von Heusler Vorsteherin war. Am 20. Juli 1902 trank die Wagner nachmittags' in der Küche die Hälfte ihres Kaffees, den Rest stellte sie sich zurück. Abends kam die Wagner wiederum in die Küche und trank von dem Kaffee einen tüchtigen Schluck; sie merkte, daß der Kaffee einen starken, sauren Geschmack hatte und mußte sich! darauf erbrechen. Am nächsten Tage wurde

, da die Wagner Bluterbrechen be¬ kam, nach einem Arzt geschickt. Dr. Eisenreich ordnete die Verbringung der Wagner in das Nr. 248. Seite 5 . ~ Krankenhaus an; dort wurden an der Kran¬ ken Verätzungen der Mundhöhle, der Speise¬ röhre und des Magens konstatiert; in dsm von der Wagner mitgebrachten Kaffeerest wurde Salzsäure nachgewiesen. Die Wagner starb, nach¬ dem sie sich zweimal einer Operation unter¬ worfen hatte, am 31. Jänner 1905. Der Ver¬ dacht

der Täterschaft fiel allein auf die Stifts- Vorsteherin Elise von Heusler. Sie wurde als boshaft, jähzornig, gemütslos und maßlos in ihrem Hasse geschildert. Die Wagner war bei ihr in Ungnade gefallen, 'sie suchte die Wagner aus dem Stifte Zu entfernen. Vor dem 20. Juli sagte die Heusler, sie werde die Wagner noch liefern, der Teufel solle sie holen, sie solle verrecken. Von der Tatsache, daß sich 'die War¬ ner nach dem Genüsse des Kaffees

erbrechen mußte, wurde der 'Vorsteherin keine Mitteilung gemacht. Gleichwohl äußerte diese am nächsten Tage, als ihr die Szafs aus die Frage, was die Wagner mache, zur Antwort gab, sie staube im Speisesaale ab: „Sie ist doch herunten, Ich habe geglaubt, sie ist noch zu Bett." Als sie. darauf erfahren hatte, daß die Wagner krank sei, meinte sie: „Die hat gewiß Salzsäure in den Kaffee getan, es ist schon so angerichtet, daß sie fortkommt

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