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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.02.1883
Umfang: 4
. Auch in Lonisville (Jndiana) herrscht große Noth. Richard Wagner. Nachdem wir bereits in unserer Nummer vom 14. dem am Nachmittag vorher in Venedig ver storbenen großen Componisten einen kurzen Nach ruf gewidmet, geben wir nachstehend den Lebens lauf Richard Wagner's wieder, wie ihn Emil Granichstätten in einem Feuilleton der „Presse' mittheilt. So weit europäische Gesittung gilt und Menschen wohnen, die in der Musik die Trösterin und Bildnerin des Herzens verehren, wird die Kunde vom Tode Wagner's

die Aufmerksamkeit von allen Kämpfen und Fragen ablenken und die Erinnerung fesseln an die Werke, welche der nun entschlafene Sänger geschaffen hat. Mit dem Hel den ist der Streit, der um ihn tobte, in's Grab gesunken, erschüttert stehen die Freunde vor dem Todten, und die Gegner zollen schweigend deni ewig Schönen, das der Mann geschaffen, den Tri but ihrer Huldigung. — „Richard Wagner wurde zu Leipzig am 22. Mai 1813 geboren, hat also das siebzigste Lebensjahr nicht vollendet. Nach absolvirten academischen

Studien und einer kurzen Lehrzeit an der Univer sität entschied sich der Jüngling für die Musik und bald auch für das Theater. Im Alter von 23 Jahren begann Wagner seine Laufbahn als Capell- meister am Theater in Magdeburg. Ernsten Lehr jahren folgten bittere Wanderjahre und in weit- gezogenem Kreise ging seine Wanderschaft nach Königsberg, Riga, London, Paris. Dort ward in der Mansarde das Erstlingswerk seines musikali schen Könnens unter der ganzen Gewalt bisheriger Tradition geschaffen, die Oper

„Rienzi', dort ent stand aber auch das Erstlingswerk aus Wagner's musikalischem Charaeter, „Der fliegende Hol länder.' Seltsam! Nach sechsjähriger Wanderschaft durch Mittel - Europa hat der junge sächsische Musiker den Weg und das Ziel gefunden für sein ferneres Wirken, er war von Leipzig nach Dresden gekommen. Dort fand „Rienzi' die erste Aufführung, den ersten Erfolg und Wagner als Kapellmeister am königlichen Hostheater ein behagliches Heim. Dort schrieb er die „Ouvertüre zu Faust

und Beetho ven uns hinterließen, zur unvergänglichen, unsterb lichen zählen. Der Dresdener Mai-Aufstand des Jahres 184V trieb Wagner vom Notenpulte weg in die Reihen der Freiheitskämpfer, und so flüch tete der regsame Mann nach Zürich. Dort vol lendete er den „Lohengrin' und entwarf Text und Plan zu dem Riesenwerke, mit welchem sein Geist sich das Denkmal zu bauen gedachte in den Herzen und dem Musikleben der deutschen Nation: „Die Niebelnngen'. — Und eine neue Wanderschaft hub an für den Unermüdlichen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 26.05.1880
Umfang: 12
. Zwölftes Gesammt - Gastspiel der Opern» Gesellschaft des k. k. Theaters in Salzburg unter Lei tung des Direktors Leopold Müller. Zum letzten Male: „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg.' Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 3 Uhr. Oper. Unserem Versprechen gemäß (S. Bote Nr. 116) haben wir noch über den glänzenden Er folg der ersten Aufführung einer Wagner-Oper (Tannhäuser) in Innsbruck des Weitern zu be richten. Einige allgemeine Bemerkungen über Wag- ner'sche Opern

überhaupt halten wir jedenfalls am Platze. Franz Brendel sagt: die von Beethoven ausgegangene große Bewegung mündet ans in der Wagner'schen Oper. In der That werden wir bei der Betrachtung der Wagner'schen Opern zunächst und sobald nur die allgemeinsten Eindrücke auf uns wirken, der Hoheit und Reinheit einer echt künstlerischen Gesinnung bewußt. Wagner sucht nicht mehr durch Concessionen, wie es bisher geschah, zu fesseln, es ist die Wahrheit, die Macht der Sache, der er vertraut

und von der er die Wirkung abhängig macht. Daher die innere Ein heit, der fest ausgeprägte Styl in Wagners Werken, die echt künstlerische Gestaltung, welche nicht von dem Streben nach Beifall, dem Effekt abhängig ist sondern durch innere Nothwendigkeit bedingt er scheint. ^ Vom nationalen Standpunkte hat Wagner das große Verdienst, zum ersten Male eine dentfche Oper gegeben zu haben, in der das Nationale nach seiner ganzen Größe und umfassenden Bed'euMng zur Geltung gekommen ist. Ein anderes wesentliches Moment

des Fortschritts bei Wagner besteht in der zum ersten Male geforderten höheren Einheit v'on Poesie und Mnsik, in der gleichen Be rechtigung der verschiedenen zu einem Ganzen verbundenen Künste, welche als Ziel von ihm angestrebt wird. Auf dem Gebiete der Oper hat der Meister in unserer Zeit gerade da durch das Größte geleistet, daß er den Mozart'fchen Standpunkt verlassen, sich anf's Neue an Gluck an geschlossen, die durch diesen bewirkte Wendung wie der aufgegriffen hat. Eine förmliche Analyse des Tannhänser

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