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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 15.02.1883
Umfang: 10
. Eorrespondenzen ic. sind an die Redaction zu richten. ! l<ch-.>Uls Str. 2tt Donnerstag, 15. Febmar 1883. Richard Wagner Der Tod hält reiche Ernte und lichtet mit unbarmherziger Hand die Reihen Derer, zu denen die Lebenden mit Achtung, Verehrung und Liebe ewporschauen.AuS Venedig trifft die schmerzliche Kunde ein, daß Richard Wagner, der »Meistersinger deutscher Nation', d-r Stolz und Ruhm deS deutschen Volkes, am Dienstag Nachmittag vom Schlage getroffen worden und verschieden sei. Ein großes Herz

hat auf gehört zu schlage», ein gewaltiger Geist ist in jene Gefilde entflohen, aus deren Bezirk kein Wanderer wiederkehrt. Deutschland und mit ihm Europa stehen schmerzgebeugt an seiner Bahre und die Muse der Tonkunst verhüllt ihr Haupt, denn sie verlor einen ihrer begeistertsten, edelsten Jünger. — Wilhelm Richard Wagner, der genialste DichUrcomponist der Gegenwart, war geboren am 22. Mai 1813 zu Leipzig, wo sein Vater als Polizeiactuar angestellt war. Schon als Knabe verrieth Wagner großes dichterisches

. Vo» 1837-—1839 lebte Wagner in Riga als Mufikdirector deS dörtigen ThiaterS. Während dieser'KitHrie? er^da«'Libr»ttö. zn^ewer^niMen Oper:^Dke glMkche.Läreyfainilie^Zm Sommer 1833 fiedelte der Componist nach Paris übe' wo eS ihm in der ersten Zeit sehr schlecht ging und er hart mit NahrungSsorgen zu kän,^.-., haH^ Trotzdem' volleMte Hc -den, »Rieuzi und schrieb'.Text und Mufik. zum »Fliegenden Holländer'. Im Frühjahr 1842 ward Wagner zum 5 köuigl. sächfischen Hoskapellmeister ernannt und somit dauernd

' an Dresden gefesselt. 134S wurde ,Ta uuhSus er' zum ersten Male auf. gtsN^And /g 'dlefe^Optr stellte Wagner ; plötzlich au Lchie »'Spitze? « der lebenden r und ? schaffende» Komponisten und' ersüllte die Welt mit seiuem Ruhme, der »»ich der Kömponiruug deS »Loheu» grill'! «in geradezu uuautastbarer wurde. Ju den Dresdener Maiausstand von 184S verwickelt, wußte er fliehe», lernte Liszt i» Weimar kune» «ud soll besonder« durch dessen Ver «itteluug Gelegenheit erhaUen haben, «ach Pari« zu »ntkowmeo

. Nach kurze» Aufenthalt daselbs begab er fich vachZÄich, wo er bi» 1LSS übte. In Zürich entstand der Text und theilweise die Mufik zu der Tetralogie: ,Der Ring deS Nibelungen' (,DaS Rheingold,' „Die Walküre.' .Siegfried' und,Götter»Dämmerung') owie Dichtung und Mufik zu »Tristan und Isolde'. 1861 wurde »Taanhäuser' in der Pariser Großen Oper unter persönlicher Leitung deS Komponisten zur Aufführung gebracht, rief aber eine starke Opposition hervor. Bon Paris »egab fich Wagner, der inzwischen amnestirt

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 26.05.1914
Umfang: 8
Anton. Wirt. Bozen Weiß Robert. Weinhändler Bozen. Rechtspflege. H Der Streit im Haufe Wagner. Im Prozesse Äm die Rechtsstellung der ältesten Tochter Kofima Wagners, Frau Isolde Beidler, hat jetzt Frau Ko- Pma Wagner ein Aktenstück veröffentlicht, das dem Prozesse eine neue Wendung gibt. Sie läßt erklä ren, daß die von Frau Beidler bestrittene Vater schaft Hans v. Bülows bei den Kindern Isolde und Eva längst festgestellt worden sei. Frau Kofi- Ma Wagner veröffentlicht das Testament Richard Wagners

. . Darin heißt es: Die Ehe von Fran Kosima Wagner mit Richard Wagner besteht zu Recht. Auf Beschluß des Amtsgerichtes habe als Einziges Kind aus dieser Ehe Siegfried Wagner Hü gelten. Kofima und Siegfried teilen sich zu gleichen Teilen in den Nachlaß Richard Wagners. In dem Gerichtsbeschlüsse, der diesem Testament die GrüMlaM gibt, h^ßt es' unter anderem: In der Hinterlassenschaft des Schriftstellers und Kom ponisten Richard Wagner erläßt das königliche Amtsgericht Bayreuth folgenden Beschluß

: Am 13. Februar 1883 starb zu Venedig der Schriftsteller lind Komponist Richard Wagner. Seine Verfü gungen sind dahin getroffen worden, daß lediglich Siegfried Wagner als Sohn von Richard Wagner anzusehen ist. Aus den weiteren Feststellungen des Amtsgerichtes Bayreuth geht hervor, daß das all einige Recht, über das Vermögen zu bestimmen, Richard Wagner zusteht. Wagner hat ausdrücklich früher schon erklärt, daß nur Siegfried sein recht mäßiger Sohn fei. Demnach, so erklart Frau Ko fima, Wagner, sei der ganze

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 04.09.1940
Umfang: 6
?. Ein so arglose? Gc- müt wie da? von Friedet Wcrnicke, könnte vieil,-cht anneinnen, e? liandeic sich hier um eine Art Tascheufernrohr sür Herrn Mofskes astronomische Studien. Aber da? ist ein Irr tum. In dem Behälter ist eine scharf gela dene antomatischo Pistole. * Kart Wagner steht anf der Schwelle der Tür in da? Reich des Fräulein Wilke, der langjährige» Blichhalterin. „Die Ehest» nickst hier?' Das ältlich? Fräulein bebt den Kops. „Sehen Sie sie, Herr Wagner?' fragt sie spiiz zurück. Wagner fällt

kann, ohne et was gekauft zu haben. Als er gegangen ist, erscheint Karl Wagner sofort wieder im Heiligtum des Fräuleins Wilke. Sic sind da allein in dem schmalen Raum mit den vielen dicken Geschästsbächern. „Sagen Sie mal. liebes Fräulein Wilke', fragt Karl Wagner sehr höflich und vor sichtig die Allgewaitigc, „die Chefin hat wohl jetzt sehr viel Privatentnahmen?' Eigentlich bnrf ja mm Fräulein Wüte das nicht verrate». Sie würde auch kein Wart sagen, cvenii es nicht gerade Karl Wagner wäre, der fragte. Aber — sie wärt

: 2 Damenfahrrädcr; 2 Geldbörsen; 1 goldene? Kettchen. b Ucbcrgabe eines großen Kreuzes an dir Stadt Perugia. Eine bedeutungsvolle Kund gebung wird heute, 1. ds., in Perugia statt- findcn, bei der ein hölzernes Kruzifix überreicht wird, das die Künstler des Oberctsch der umbri- schcu Stadt gelegentlich der dortigen traditio- nellen religiösen Feste scheuten. 2lm 2. ds„ mit dem Zuge um 11A0 llhr fuhr eine 2lbordnung mit dem dürren Zeigefinger auf eine be deutsame Spalte. Die Zahlen, die Karl Wagner da sieht

weg.' Den geschäftlichen Weg glaube dir der Kuckuck. 'Aber nicht die alle Wilke». E? wird immer verrückter in der Atlantisbuch- handlung! Das alte Fräulein hat durchaus recht. E? ist kein geschästiicher Weg, den Karl Wagner norhat. Trotzdem e? anfangs jo aussteht. Denn warum sali der Erste Verkäufer einer Buchhandlung nickst geschäftliche Ber- anlassung haben, die Preußische Staats bibliothek nuf.zusuchen nnd dort in den Lese- faat zu gehen? Da sicht er nun in dem hohen, kreis runden Kuppclsaal, der erfüllt

ist von dun- tlen, praktischen Leietijchen mit hübschen grünen Lampe», -md von holten Bücher- rccucken ringsum. Doch Karl Wagner ge ll stet r? offenbar nicht »och den Wissen- schosten Er stöbert in den Borlesungs- nnd Dozenienuerzeichnisse» der deutschen Hoch schulen herum. Er stöbert lange. Dann bat er im Ver- , zri-hnis einer süddeutschen Universität den von Bolzano ab. welche das Kunstwerk über geben wird. Da? Kreuz wurde von Bildhauer '.'Ihn? Piazzo von Ortisei nach dem Entwurf von Prof. Dan.c Marozzi

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 14
Datum: 17.07.1903
Umfang: 14
. Leitner Wilhelm, Hall. Fröhlich Her mann, Hötting. Angerer Josef, Jenbach. Kinigadner Franz, Franzensfeste. Rikolussi L., Zell am Ziller. Adler Simon, Ackenkirchen. Graßl Johann, St. Leonhard im Passeier. Äußerer Rudolf, Eppan. Lach Karl, Hall. Wagner Franz, Silz. Anker Josef, Hall Domanig Alfred, Innsbruck. Zimmermann Josef, Kematen. Schlechter Simon, St. Ul rich Unterinnthal. Haupt: 25 Beste von 10 Dukat. bis 10 K. Maaß Karl, Innsbruck, v. Mersi Alois, Jnnsbr. Frohnwieser Severin, Dalaas. Kirchebner

Johann, Hall. Bartl Eduard, Wiesing. Pallhuber Karl, Weer. Mumelter Josef, Gries bei Bozen. Platzer Jakob, Zell am Ziller. Schwarz Herman, Hall. Hupfauf Martin, Kiefersfelden. Etz- Ihaler Johann, Meran. Wagner Franz, Silz. Samer Jakob, Hopfgarten. Rapprechter Jos., Brandenberg. Waltl Ant., Hall. Puelacher Rudolf Oberhofen, v. Schmuck Josef, Dalaas. Schwaighofer Otto, Hall. Margreiter Anton, Hall. Ritzb Franz, Fügen. Mattevi Rudolf, Hall. Seeber Peter, Mauls. Kröll Johann, Fügen Steinlechner Georg

, Tiers. Mattevi Rudolf, Hall. Loinaer Josef, Wörgl. Lechner Karl, Hall. Wagner Franz, Silz. Pinzger Bartlmä, St. Margarethen, v. Bonelli, Hall. Seeber Peter, Mauls. Laich, k. u. k. Hauptmann Jnnsbr. Kugler Johann, Innsbruck. Perkmann Peter, Bregenz, Gapp Alois, Aldrans. Hanssperger Kaspar, Kufstein. Ortner Franz Söll. v. Mersi Alois, Innsbruck. Felder 86v... Absam. Wirtenberger Michael, Hall. Schoie Nikol. Jnzing. Gasser Josef, Kufstein. Ragiller Kaspar, Patsch. Schwarz Herrman, Hall. Fiechtner Josef

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 26.01.1937
Umfang: 6
als Mit fahrer, dann Bob „Stur m" der Innsbrucker Bobgesellschaft Blitz, Führer Dr. E. Runa- g a l d i e r mit Franz Mohr an der Bremse, Roland Billinger und Ady Moese als Mann schaft. Weiters die bekannten. Semmeringer vom Sportverein „Enzian" Karl Wagner, Jo sef Fuchs, Josef Steinbacher und Rudolf Pau- ritsch. Im Zweier die neuen österreichischen Staatsmeister Franz und Richard Lorenz und die Semmeringer Wagner-Fuchs. Die Inns brucker reisen Mittwoch früh nach Garmisch, wo sie im Kurhotel „Riessersee

Heinrich Schüler war erschienen, unter dessen Ehrenschutz das Schießen stattgesunden hatte. Ihm und dem rührigen Organisator des Schießens Mar tin Saxl galt denn auch der besondere Dank, den der Vereinsobmann allen Freunden und Gönnern entbot, die durch ihre Gaben und ihre Hilfe das Schießen ermöglicht hatten. Preise er hielten: Hauptscheibe: Grissemann Gott fried (0 Teiler), Wittauer Franz, Unterschwei ger Johann, Partner Georg, Tusch Karl, Baron Rudolf Wagner, Sagstetter Karl, Zernigg Jakob

Franz, Kofler Kassian, Niederwanger Hermann, Partner Georg, Planer Bernhard, Lener Johann, Saxl Maria, Baron Rudolf Wagner, Pelikan Oswald, Egger Alois. — Iuxfcheibe: Sagstetter Karl, Wittauer Franz, Baron Rudolf Wagner, Saxl Maria, Pfeifer Heinrich. Den Würgerpreis erhielt Wittauer Franz. Preis für den jüng sten Schützen: Schafferer Hermann. Nicht- abgeholte Preise wollen innerhalb acht Tagen, vom Tag der Verlautbarung an gerechnet, im „Riesen Haymon" abgeholt werden; ansonst Ver fall zugunsten

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 23.06.1909
Umfang: 8
, habe er kein Bedenken mehr, daß dann das Aerar nicht kauft. Herr Sektionschef Wagner v.Jaurrgg habe in Gegenwart der Herren Baron Mager und Baurat Lun vollkommen befriedigende Erklärungen abgegeben, auch Herr von Pußwald. Abart erklärt nochmals, einem Konsortium nicht beizutreten. Der Vorsitzende wünscht, daß sich die Versamm lung ausspreche, ob die von den Interessenten ge botenen Mehrleistungen als Entschädigung für die Nichtbildung eines Konsortiums gelten sollen. GR Abart stellt den Antrag auf Fallenlassen

I nur ein kleines Opfer zu bringen. Wenn wir heute den Ankauf nicht beschließen, soll wenigstens eine Verlängerung des Termines durch Herrn Wagner angestrebt werden. Kaufen soll die Stadt, nicht ein Konsortium, letzteres hat nicht das Gewicht wie die Stadt. Die Bevölkerung hat schöne Beweise von Opfersinn gegeben, sie erwartet nun Opferslnn auch von der Stadt. GA. Schreyögg sagt, es scheine ihm, daß der Begriff „Konsortium' bei manchem noch etwas ver schwommen sei. Durch die Abart'schen Ausführungen konnte

und späterer Heber- nähme durch das Aerar doppelte Taren zu entrichten sind. Es wäre daher besser, Herrn Wagner für die Verlängerung 8—10.000 K zu bieten. GA. Walser erblickt in dem Ankäufe durch die Stadt die größte Sicherheit für Verbleiben der Post im Stadtgebiete. GR Abart betont, daß die jetzigen Anhänger des Zentralprojeües nicht gegen das Projekt Posch- Egger waren. Ein Konsortium wäre dem Aerar gegenüber eine Rull. Die 100.000 K für das Posch- Egger-Projekt habe man nur in der Luft schweben gesehen

, für das Zentralprojelt stehen die Beträge am Papier. GR. Gemaßmer hält es für überflüssig, aus die Abart'schen Ausführungen zu erwidern. Die heutige Sitzung soll ihre Zustimmung geben zu einer Terminsverlängerung mit Wagner und dann morgen hierüber beschlossen werden. GR Abart beantragt für diesen Fall die Wahl einer Komitees zur Verhandlung mit Herrn Wagner. GA. Tautz beantragt, daß das Komitee zu Wagner mit bestimmten Direktiven kommen müsse: entweder Verlängerung des Termines oder sofortiger Ankauf

. , ... .. GA. Schweiggl bemerkt, daß zwei Herren der Unterstadt stark auf Wagner einzuwirken suchen, da mit dieser aus dem Vertrag mit der Stadt gehe. Wagner will für die Verlängerung den Betrag von 18000 K in einigen Tagen ausbezahlt erhallen. Wäre der Ankauf des „Zentral' feinelzeit nicht oer- eitelt worden, wäre es jetzt um 20.000 K billiger. Die Stadt hätte nicht nach Marienbad gehen sollen, dann wären wir jetzt nicht in dieser schwierigen Lage. Die Stadt muß jetzt kaufen, sonst komme wieder die Gefahr des Maiser

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.04.1884
Umfang: 4
dieser Tage in einem Hotel in Lon don einen Selbstmord, indem sie sich über das Trep pengeländer hinabstürzte. Nahrmigssorgen sollen das Motiv dieser verzweifelten That gebildet^ hqben. ^ (Neue Opi^er derSp.ietbank von Monac».^. Am 7. d. hat i n Monaco eine fremde Dame, welche heüt^eine Ausfahrt erlaubt; so viele Paare habe ich in aller Herren Ländern schon zusammengeführt, wollen sehen, ob meinem .Tannhäuser' seine „Venus' nicht noch zu retten ist!' Als ich wich empfahl, drückte mir Wagner die Hand

, es ist schöner, als all' die anderen, die ich ehedem ge hört!' >- Muß ich ihr nicht schon meinethalben den Pietro verschaffen?' Noch am selben Abende fuhr Wagner hinüber nach dem Lids; die Mutter war nicht zu Hause, wohl aber Marietta! die ihm mit rothgeweinten Augen entgegenkam. „Pietro,' berichtete Wagner ihr, „läßt Euch grüßen und fragen, ob Ihr heute nach der Riva dei Schiavom kommen wollt!' ..Scherzet nicht mit mir, Signor,' bat das Mädchen; .ich muß Pietro vergessen, und voch ist er der bravste, beste

Mensch, den es auf dieser Welt gibt.'. Jetzt trat die Mutter ein. .Frau,' redete Wagner sie an. .habt Ihr Eure Töchter lieb?' Und als sie ihn erstauntanblickte, fuhr er fort: „Wollt Ihr sie glücklich sehen ? Wollt Ihr, daß sie stets Euer in Liebe gedenke ?' Die Frm», erstaunt^ einen Fremden in ihrer ärmlichen Hütte zu sehen konnte kaum'z» Worte kojMmWAW. die dortige Villa Clementina. bewohnte, ihr zweijähriges Tßchtchchen erdrosselL ünd gch, nachher eine lebensge fährliche Schnittwunde am Halse

von 42.4A.V00 Mk. bei 731.39! Zentner.' Verlosungen. (Priimien-Anlehtn der Ztadt Wien.) Bei der am 1. d. vorgenommenen Verlosung des Prämien- Anlehens der Stadt Wien vom Jahre 1874 wur den nachstehende Serien gezogen: 47 126 135162 1047 1258 1877 2037 2125 2560 2445 und 276«. Aus diesen vorangeführten Serien fiel der Haupt treffer mit 200.000 fl. M S- 2445 Nr. 85, der zweite' Treffer mit 30.' 00 fl. auf S- 47 Nr. 27 dürft mir vertrauen.' sagt« Wagner; „glaubt mir. ich meine es gut mit Euch und bin gekommen

. Eurer Toch ter Glück zu fördern; doch zuvor sagt mir. warum wollt Ihr sie dem Pietro nicht zur Frau geben? Ist er leichtsinnig, trinkt er, hat er andere üble Eigenschaften ? — .Er ist gar so arm.' sagte die Frau verlegen. .Ich weiß, er hat die Marietta gern; aber Signor. daS werden Sie wissen, vom Lieben und Singen kann man nicht leben.' — .Das weiß ich.' unterbrach lachend Wagner- .doch sagt mir. wenn er nun seine eingerich tete Wohnung hätte und 100 Lire für den Anfang, würdet Ihr ihm dann die Marietta

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.02.1923
Umfang: 6
. Verleumdung, Haß und Neid und jedwede niedrige und beschränkte Ge sinnung waren am Werke, Wagner zu vertrei ben, den König einzuschüchtern. Wie rührend treu dieser zu ihm hielt, ist bekannt. Aber der erste bittere Schmerz, die erste wehe Enttäu schung haben damals des jungen Fürsten Herz erfaßt. Er schreibt an Wagner: „Worte kön nen den Schmerz nicht schildern, der mir das Innere zerreißt. Daß es bis dahin kommen mußte! Es will mir das Herz zerschneiden — furchtbarer Ausgang. Ach. soll alles zerschellen

?! Verkennen Sie mich nicht. Selbst nicht für einen Augenblick. Wir wollen von der Freundschaft nicht/ lassen, die uns verbindet, das Adeal, welches uns begeistert, wird die Welt dereinst bekehren. Nicht umsonst werden wir gelebt haben. Bis in den Tod. Ihr getreuer Ludwig.' Als Wagner, abermals ein landflüchtiger Mann, dem jungen Monarchen aus der Schweiz schrieb, daß er, von der Bosheit der Menschen nun wiederum aus seinem Asyl vertrieben und heimatlos umherirrend, sich zum Tröste das No- landslied

des Pfaffen Konrad läse, mit beson derem Grimme vom Verräter Genelun, durch den Kaiser Karl getäuscht wurde (so daß Roland, umringt von Feinden, im Tal von Ronceval umkam, wähnend, der Hilferuf, den er in sein Heerhorn Olifant gestoßen, habe das Öhr seines kaiserlichen Herrn nicht erreicht) — da ant wortete >ihm Ludwig mit einem Telegramm, das die vier Worte enthielt: „Ich höre das Horn'. Wagner erzählt dies mit ganz beson derem Entzücken. Für den Meister begann nach dem Fortgange von München erst

der Aufstieg zu unerhörten, Nubm. Den armen jungem König, der ihn aus Lsidensnackt befreit, der ihm den Weg zum Aufstieg erst freigemacht, ließ! er einsam und ent- täuscht zurück. Ni? mehr sollte der Schütten «ge tilgt werden, der damals lauf sein Leben gefallen war. Durch die Vernichtung feiner edelsten Pläne in bezug auf sein Zusammenwirken mit Wagner, wurde dem jungen Fürsten nicht ein Kartenhaus eingeworfen, sondern eine Zukunft zertrümmert. Wagner schreibt aus der Schweiz: „Des Königs große Liebe

, der iym kongenial war. mit dem ein beglücken der Seelenverkehr möglich gewesen wäre, der ihn der Einsamkeit entrissen und dem Leben wiedergegeben haben würde. Zu tiefst fühlte 'das der Köng. Hn den Fürsten zimmern am Fernpaß hing über des Königs Schreibtisch ein Gedicht, dessen Schlußverse lauten: „Und wer den höchsten Köngsthron gewann. Und keinen Freund« hat, ist ein armer Mann.' « » « Ueberlieft! man diese Äugendbriefe Ludwigs >cm Wagner, so findet man fast'auf jeder vierten Zeile die Worte: glühen

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 25.02.1933
Umfang: 8
hsranstürzt und rasch und gierig etwas Reis zu sich nimmt.' — Oonk« Siià» 5ke//e/l-6e5llà Die Ochrana beobachtet Richard Wagner Eine Moskauer Zeitung veröffentlicht zum Wagner-Äubiläum unbekannte Akten aus dem Archiv der Ochrana, die sich mit Wagner wäh rend seines Aufenthaltes in Rußland eifrig ^ beschäftigt hat. Als Fürst Dolgurukow, der Leiter der sogen. 3. Abteilung der politischen Polizei, die später den Namen „Ochrana' er hielt. von der Ankunft des „gefährlichen Revo lutionärs Wagner' Kunde erhielt

, gab er den Befehl, den Komponisten nicht ousden Augen zu verlieren. Am 12. Februar 1863 meldet ein Agent der Geheimpolizei: „Der Komponist Wagner trifft heute «in und nimmt Quartier in Petersburg im Hause des Fürsten Mest- scherski bei dem Holländer Kunst.' Die nächste Meldung lautet, daß Wagner gut mit dein. Direktor der Musikgesellschast, Rubinstein, stehe.. Der Geheimagent bekam den Befehl, Wagner auf den Fersen zu bleiben So mußte er mlch sämtlich« Wagner-Konzerte besuchen und.als Belege

Eintrittskarten «. Programme vorzeigen. Ein Konzert fand am 19. Februar, am Gedenktag der Befreiung de>- Leibeigenen, statt, was Wagner bewog. die Aarcnhymne zu spielen. Die nächsten Meldungen enthielten phantastische Geschichten, und Mar eine Nach richt, daß Wagners Frennde in Rußland ihm ein Gut am Rhein gskaukt und geschenkt hätten. Das Tagebuch der Geheimpolizei vom 15. April 1863 meldet, daß Wagner „ohne Zwischenfälle und ohne sich irgendwie verdäch tig benommen zu haben', die Hauptstadt des Zarenreiches

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 20
Datum: 13.02.1908
Umfang: 20
Wagner ist am 13. Februar 1883 im Palazzo Vendramin in Venedig an Herzlähmung gestorben. Am Tag vor seinem Tod war Wagner in der besten Laune und scherzte mit seinem Arzte Dr. Keppler, der ihn jeden Abend zu besuchen Pflegte. Wagner litt schon seit langer Zeit an Anfällen von Herzbeklemmung, die sich bei Verdauungs störungen, zu denen er wegen einer bedeutenden Magenerwei terung stark .inklinierte, regelmäßig einstellten. Außer die sen Anfällen erfreute er sich eines relativ vortrefflichen Be findens

. Einem solchen Anfalle mußte er auch unterliegen. Es war gegen 3 Uhr nachmittags des 13. Februar, als er starke Athemnot und Herzbeklemmung bekam. Man schickte sofort zu Ar. Keppler, der rasch zu dem Sterbenden eilte und gerade noch rechtzeitig kam, um dessen letzte Herzschläge zu fühlen. Um 3 Uhr 30 Minuten trat der Tod ein. Wagner hatte also nur kurze.Zeit gelitten. Er starb auf einem Ses sel in seinem Arbeitskabinett. Bis zum letzten Uthemzuge tvar Wagner schöpferisch thätig. Kaum tvar der „Parsifal' der Welt

übergeben, als neuerdings die Schöpferkraft über den Meister kam. Er war in seinen letzten Monaten mit der Komposition eines neuen großen Werkes „Die Büßer' beschäftigt, besten Stoff der indischen Sage des Brahma entnommen war. Der Text, eine Verherrlichung der Seelenwanderüng, ivar nahezu voll ständig entworfen. Wagner Ivar bereits mit der Kompo sition beschäftigt, als ihm der Tod Plötzlich die Feder ent wand. Noch einige Tage vor seinem Tode soll er einem ihn in Venedig besuchenden Freunde gesagt

haben: „Wartet nur, ich sterbe nicht eher, ich will nicht eher sterben, ehe ich euch nicht allen eine große Ueberraschung -bereitet habe.' In Venedig bewohnte der siebzigjährige Wagner, der von jeher ein Freund von Prunk und Schönheit war, den anerkannt schönsten unter den zahllosen PrachKauten der Lagunenstadt,' den Palazzo Vendramin. Wenn die Gondel die Rialtobrücke aufwärts gegen den Bahnhof kommt, sieht man oberhalb der Biegung^ Welche dort die prächtige Wasser straße macht, den imposanten Bau rechts

, durch kleine, mit immergrünem Buschwerk bestandene Zwischenräume W vor nehm von den Nachbarpalästen abhebend. Die weiten Hallen und Säle des Obergeschosses sehen nicht mehr recht- gastlich aus, hingegen ist die Beletage, die Wagner bewohnte, mit allem Komfort eingerichtet. Die Lage ist geradezu entzückend, rechts und links hat man einen weiten Ausblick auf die Pa lastzeilen und das bewegte Leben aus dem Canale Grande. Einen schöneren und eine stattlich behaglicheren Winkel hat Venedig nicht aufzuweisen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 10.09.1913
Umfang: 8
j 10. September 1913 Ein Scheusal. Die Blatter melden von einer Bluttat, so fürchterlich und grauenvoll, daß einem hiebe! die Haare zu Berge stehen. Ein Lehrer in Mühl- hausen (Deutschland) hat 17 Personen ge- tötet. Darunter seine Frau mit allen vier Kindern. Man war anfänglich geneigt anzunehmen, daß der Unselinge seine schreckliche Tat in einem Wahn- finnSanfalle verübt hätte. Dies stellte sich aber bald als nicht richtig heraus und die Gerichtskommission, die die Untersuchung gegen Wagner

daS Gitter und lassen sie ins Freie hinaus. Und da brauchen wir unS doch nicht zu wundern, wenn die losgelassene Bestie ärger als ein wildes Tier haust. ES sind Früchte der modernen Kultur, die da Heranreisen und vor denen wir heute schon erblassen. Warnungstafeln, daß die Reife dem Abgrunde zugeht. 4° » 5 Ueber die schreckliche Tat werden folgende Einzelheiten gemeldet: Am Samstag um halb 2 Uhr früh hat der Hauptlehrer Wagner in Mühlhaufen an vier ver schiedenen Stellen des Ortes Feuer gelegt

. Als er ergriffen werden sollte, zog er einen Browning- Revolver und erschoß acht Personen, die ihn aus der Straße verfolgten. Dann wurde er von der Menge niedergeschlagen, die ihn übel zurichtete. Wagner soll 300 Patronen mit sich geführt hab-n. Von den acht gelöteten Personen sind sieben Männer im Alter von 35 bis 60 Jahren, alle sind verheiratet. Das achte Todesopfer war ein lljäh- riges Mädchen. Außer den Getöteten sind noch 12 Personen verletzt worden, darunter drei lebens gefährlich. Erst später wurde

bekannt, daß Wagner auch seine ganze Familie ermordet hat. Die Staatsanwaltschaft ließ die Wohnung deS Lehrers öffnen. Man fand seine Frau mit durchschnittener Kehle und alle vier Kinder erstochen tot in den Betten auf. Der Massenmörder Wagner wurde nichl lebensgefährlich verletzt. Die Wunden am Kopfe sind nur starke Hautabschürfungen, die von dem Säbelhieb eines Polizeidieners herrühren. Wagner verlangte, aus dem Armenhaus in das Kranken haus gebracht zu werden. Im Laufe der Nacht sind zwei

der von Wagner angeschossenen Personen ihren Verletzungen erlegen, so daß die Zahl der Opfer, einschließlich Frau und Kinder, nunmehr 15 beträgt. Die Gerichtsärzte, die Wagner auf seinen Geisteszustand hin untersuchten, erklärten ihn für geistig vollkommen zurechnungsfähig. Aus ausgesunden Brieshesten geht hervor, daß Wagner seine Untat planmäßig vorbereitet hat. nach altem Jndianerbrauch zu bestatten. Der Tote wird ins Dorf getragen, beweint und in eine kleine Grube gelegt, die mit einem leichten Gewebe

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Tiroler Volksbote
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Seite 17 von 36
Datum: 19.09.1913
Umfang: 36
IS. ?YI3. „Ktrster BolZZAoie.' Nr. IN. Seite 17. ,5 Ich wünsche als Bundesgenossen den Teufel'. . In Mühlhausen in Württemberg hat in der Nacht vom 4. auf den 5. September gegen halb 2 Uhr der Hauptlehrer Wagner von Degerloch an vier Stellen des Ortes Feuer gelegt. Drei Scheunen brannten nieder.. Als man Vwgner ergreisen wollte, schoß er mit einer Pistole acht Personen nieder und verletzte außerdem zehn. Er flüchtete dann in einen Sta del, wo er noch einen Stier erschoß, bevor

, die ich mit meiner Pistole er reiche, martern, aber ich weiß, daß es nicht geht.' Wohin doch. Unglaube und Sittenlosigkeit die Menschen bringen! Lehrer Wagner gab an, viel ge lesen zu haben. Nietzsche und Schopenhauer seien seine Philosophen. Als man ihn fragte, ob er keine Reue empfinde, spottete er: „Was verstehen Sie unter Reue?' Wagner sagt, er habe schon oftmals Mord- Werkzeuge nachts mit ins Bett genommen, um seine Familie zu töten, habe aber nie die Kraft dazu ge- funden. Wagner zeigt eine geradezu fabelhafte

geistige Kraft. Es ist anzunehmen, daß er sich bereits seit längerer Zeit, vielleicht schon jahrelang, mit den beiden zur Tat verwendeten Pistölen eingeschossen hat, denn er schoß bei der Tat ausgezeichnet und hätte überhaupt nicht bewältigt werden können, wenn nicht zufällig beide Pistolen vollständig abgeschossen gewesen wären. Wagner hatte bei der Untat eine schwarze Tuchmaske und schwarzen Schleier vor dem Gesicht. Er gab an, er habe die Welt durch eine Schrek- kenstgt in Entsetzen bringen

Wollen. Er erklärte weiter, er habe schon vor Jahren schwere Sünden gegen das sechste Gebot verübt. Der Gedanke an diese habe sich durch die Länge der Zeit nicht abgeschwächt, sondern noch verstärkt. Aus An» spielungen von Personen, mit denen er verkehrte, habe er geschlossen, daß diese Kenntnis von diesen Vergehen haben und so habe er sich entschlossen, aus dem Leben zu scheiden. Wagner hat seine Frau im Schlafe über? rascht, durch einen Schlag mit dem Totschläger he, täubt und sie daraus in den Hals gestochen

. Nach der Ermordung seiner Frau ging Wagner ins Neben zimmer und tötete seine Kinder. Diese schrien nicht mehr, sondern gaben nur noch ein Geräusch von sich, wie es die aus der Kehle entweichende Lust verursacht. Auf die Frage, warum Wagner die Tat von Mühl. Hausen begangen habe, gab er an, er habe wohl gegen die einzelnen Menschen nichts gehabt, aber weil Mühl- Hausen die Stätte seiner sexuellen Verirrung gewesen sei, deswegen habe er die Nache gegen die ganze Ge- meinde ausüben wollen. Er sagte

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 10.09.1913
Umfang: 8
, daß dem Kirchen fürsten ein Unglück zngcstoßcn ist. Schreckenstat eines Wahnsinnigen. In Mühlhausen (Württemberg) hat am 5. ds. 2 llhr früh der Schwiegersohn des dortigen Adlerwirtcs, Hauptlchrcr Wagner von Dcgcrnloch, Feuer ge legt. Drei Scheunen sind nicdergcbrannt. Als man ihn verhaften wollte, schoß er mit einer Browning acht Leute tot und verletzte zehn Per sonen schwer. Auf seiner weiteren Flucht wurde er von den Verfolgenden in einem Stalle nieder geschlagen und so schwer verletzt

, daß an seinem Aufkommen gezwciselt wird. Vormittags gegen 10 Uhr hat die Polizei in der Wohnung des Hanptlchrers Wagner seine Frau und seine vier Kinder tot aufgcfiindcn. Wagner hat hiernach auch seine Frau und seine Kinder erschossen. Ein Bauer, der an der Verfolgung des Mörders tcil- genvmmcn, ist noch am gleichen Nachmittage an schweren Schußwunden gestorben, so daß die Zahl der Todesopfer um eines vermehrt wurde. Das „Neue Tagblatt' in Stuttgart erhielt von Wagner vor der Tat ein Schreiben, in dem cs u. a. heißt

: „''An mein Volk! Ich glaube an keinen Gott. Ich wünsche mich als Bundesgenossen des Teufels. Ich möchte alles, was sich vor meiner Pistole findet, martern. Aber ich weiß, daß das nicht immer geht. Ich wünsche auch, daß ich nach der Tat ge martert werde. Ich selbst gehe seit Jahren mit dem Dolch nnd Messer in das Bett. Ich kann über mich selbst nichts Schlimmes aussagcn, außer in geschlechtlicher Beziehung.' Zum Schlüsse gibt Wagner noch einige Aufschlüsse über seine eigene Person. Wagner war 40 Jahre alt

und als ruhig bekannt. Er soll auch ein glückliches Familienleben geführt haben. Seit 4. ds. war er von feiner Wohnung fort. Vorher bemerkte er noch, einen Ausflug iiiitcrnchmcu z» wollen. Ein hinter lasscncr Zettel hatte folgenden Wortlaut: „Per zeihen Sie mir, aber ich kann nicht anders, obwohl ich weiß, daß cs keinen Zweck hat. Ich muß.' In der nächsten Woche, wo die Sommcrfcricn zu Ende gehen, hätte Wagner den Unterricht wieder ausnchmcn sollen. — Unterm 6. ds. wird aus Stuttgart gemeldet

: Die Gcrichtskommifsion hat den Massenmörder Wagner für geistig normo erklärt. Er macht überhaupt nicht den Eindruck eines Geistesgestörten. Bei seiner Vernehmung er klärte er, nichts aussagcn zu wollen und wies daraus hin, daß er alles, was mit der Tat in Zusammenhang stehe, schriftlich nicdergclcgt habe Wagner soll sich in seiner Ehe sehr unglücklich ge fühlt haben. In zwei inzwischen cingctrofsenen Briefen hatte er bereits seine Absicht, die Schrecken tat auszuführcn, niedergelcgt. Von den verletzten Personen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 16.06.1909
Umfang: 12
überzahlt. Das wäre eben das Opfer, das die Stadt dabei bringt. Nun frage ich die Herren Schweig gl und Abart, was Sie bei dem Ehepaare Wagner wegen einer Terminverlänge rung ausgerichtet haben. Schweiggl erwidert, daß er wenig aus gerichtet Habe. Vom 20. Juni wolle Herr Wagner nicht abgehen, da der Sommer für ihn ohnehin täglichen Verlust bedeute 2c. Wenn er bis Sep tember im Worte bleiben müßte, verlange er den Betrag .von 20.0(10 ^ Äs Abfindung für den FM, als nichts 6us dem Kaufe würde. Schweiggl

führt die vom Ehepaare Wagner hie für angegebenen Griklde an. Wagner bleibe stets in Ungewißheit, könne sein Haus nicht Herrichten, was Unbedingt nötig sei, solle es als Hotel weiter geführt werden. Er habe anderwärts einen Käufer .... kurz, wir schieden resultatlos. Dr. Weinberg er: Das ist eine schr miß liche Sache. Sa hätten wir die ganze Geschichte davon abhängig machen können, ob das Aerar Ansagt oder nicht, nun müßten wir das Haus kaufen, auf die Gefahr hin, daß mit der Post nichts wird lund

uns die Realität verbleibt. Schweiggl kommt auch auf das Inventar Au sprechen, auch diesbezüglich hätte Herr Wagner keine bestimmte Ansicht geäußert. Dr. Weinbergcr: Wenner mN 15. August die MöbÄ fortnimmt, müssen wir das HaUs sperren. Ad. Abart ersucht den Bürgermeister, die Angelegenheit als vertraulich Hu bezeichnen; er begründet sein Ansuchen damit, daß es, kommt die Debatte in die Oeffentlichkeit, nicht so leicht möglich wird, Zeichnlungen M erhalten. Wenn irgend eine Garantie geleistet

, daß die Unterzeichneten für jeden Zinsenentgang aufkommen, also anch bei einem eventuellen Ver kauf die Stadt vor jedem Mindererlös -Möglich der Taxen schützen werde. Hätte nicht Wagner damals aus seinem Vorkaufsrecht bestanden, wäre die Stadt, seit einem Jahre Besitzerin des Hotels Und würden wir uns viel Sorge und Mühe erspart haben. Und geradeso, wie wir HeUte in dieser Lage Austimmen, daß für Meran nur mehr der einzige Platz 'das Hotel Zentral sei, in gleicher Weise hätten wir doch Klgestimmt, wenn die Stadt

X nicht Angeschossen, son dern hat die Stadtgemeinde die 444.000 X voll' auszubezahlen und die Taxen Noch überdies zu tragen. Die Stadt kann die Taxen tragen. Weil sie die beiden Fronten aUf der Nord- und auf der Südseite als Gehwege erhält. Wir müssen versuchen, das Ehepaar Wagner für eine Ter minverlängerung zu gewinnen und die Stadt wuß dann halt riskieren, es Au übernehmen, wenn sie vom Postärar auch bis dorthin noch keine bestimmte Zusicherung erhalten hat. Dr. Weinberger: Wir Hätten im Sommer 1908 das Objekt

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 15 von 16
Datum: 14.05.1915
Umfang: 16
den Herrn Oberleutnant Nikolaus Zellner, zum Havptmann. — Dr. Georg Wag«er Am Sonntag den 9. Mai ds, Js. verschied Herr Dr. med. Georg Wagner, Stadt-, Spital- und Bohnarzt in Bruneck. Ende September 1914 hatte ihn ein Schlagavfall betroffen, dem er noch mouate- langem Leiden erlegen ist. Dr. Waguer, geboren in Innsbruck am 7. Oktober 1851, somit im 64. Lebensjahre stehend, war der Sohn eines KreisamtSbeomten, studierte in Innsbruck und widmete sich dem medizinischen Berufe, den er als tüchtiger Fachmann

und besonders als geschickter Chirurg mit Erfolg vertrat. Bei nahe durch dreißig Jahre wirkte Dr. Wagner als Stadt-, Spital» und Bahnarzt in Bruneck und wurdeu ihm für seine ersprießliche Tätig keit wiederholt Anerkennungen zuteil, insbeson dere gelegentlich seines 25 jährigen Dienstjubi- läums iu obiger Eigenschaft, bei welchem er seitens der Stadtgemeinde Bruueck mit einem prachtvollen Diplome bedacht wurde. Dr. Wag uer hatte auch eine nicht unbedeutende Privat- Praxis und hat namentlich vielen Augeulei

- denden Heilung gebracht. Dr. Wagner bekleidete auch Ehrenämter in der Tiroler Aerztekammer und war Obmann der Sektion Pustertal deS Tiroler AerztevereineS. Während seiner Uni- versttätSstudien war Dr. Wagner ein schneidiges Mitglied des Korps „Athesia' iu Innsbruck uud blieb demselben auch als alter Herr stets treu. Wohl iu der Zeit seiner Universität?- studien im Kreise der schmucken, sangesfrohen „Athesen' dürfte der Same gelegt worden sein zu feinen musikalische« Kenntnissen. Dr. Wag ner

war ein guter Säuger uud Cellist uud nahm daher an dem musikalischen Leben Bru- necks hervorragenden Anteil, wie er überhavpt mit Leib und Seele begeisterter Musikfreund war. Seit vielen Jahren Mitglied des Män- nergesang-Vereines Bruueck, wirkte er auch bei dessen Salonorchester mit uud war bei ihm die edelste Sängertngend: pünktlicher Proben besuch l Stets war Dr. Wagner der erste im Probelokale uud wenn die „Bozner Nachrich ten' in ihrer Nr. 107 vom 12. Mai berichten, daß Dr. Wagner beim Männergesang

« Verein Bruneck seit 5 Jahren anch die „wenig benei denswerte' Vorstands stelle bekleidete, so will der Berichterstatter unzweifelhaft damit fest stellen, daß Dr. Waguer als Mann der Pünkt lichkeit uud Ordnungsliebe sich freilich über jene feiner SangeSbrüder ärgerte, welche zu den Proben zu spät kamen uud hat Dr. Wagner gerade bei solchen Anlässen öfters Gelegenheit gesunden, sein Rednertalent gegenüber den Säumigeu in seuriger Form zu bekunden. Ansonsten dürfte kein Anlaß vorliegen, die Stelle

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 12.04.1905
Umfang: 8
andere. Darum ruhte auch Gottes Segen sichtbar auf Riccabonas Wirken. Darum, so hoffen und wünschen wir, wird dem edlen Freiherrn nach einem an uneigennütziger Arbeit überreichen Leben noch ein langer, schöner, von der Sonne reinsten Familienglückes vergoldeter Lebensabend beschieden sein. Das.walte Gott! Dr. Aler. Dillmanns zweiter, am 7. April d. I. im Kurhause in Gries stattgefundene Wagner- Abend war ebenso wie der erste vorigen Monats Veranstaltetete von einem distinguierten Publikum besucht

, ein Beweis, welche Anziehungskraft Wagner besitzt. Wagner-Musik, ist. einzig in ihrer Art, eben so Dr. Dillmann; denn man kann es kaum fassen, einem Klavierflügel solche Töne zu entlocken, wie es Dr. Dillmann versteht. Es gibt viele Tonkünstler, die in ihr Konzertrepertoire Wagner aufnehmen, aber Dr. Dillmanns Bestreben war es, das Orche strale zur Geltung zu bringen und bezweifle ich es sehr, daß Dillmann einen Partner finden dürfte, der Wagner so instrumental darstellen kann. Dr. Dillmann überbot

, nicht wie viele Wagner-Darsteller den ganzen.Körper. Er versteht es, durch seine Ruhe und Eleganz die Zuhörer zu entzücken. Der Raum des Blattes er laubt es leider nicht, eingehender in die Wagner- Musik einzugehen, aber jedenfalls bewies der gut besuchte zweite Konzertabend, daß sich der Künstler im hiesigen kunstverständigen Publikum die größten Sympathien exworben hat. —k. Der Kozner Mannergesangverein hat am vorletzten Probeabend, den 31. März, den defi nitiven Beschluß gefaßt, zu Pfingsten eine Sänger

in der 9. Symphonie werden die Solisten auch in beiden Konzerten Lieder von Schubert, Schumann, Strauß, Brahms, Wolf :c. zum Vortrage bringen. Eingeleitet wird das Konzert mit dem Meistersingervorspiel von R. v. Wagner. Zur Verstärkung^ des Orchesters werden. gleichfalls auswärtige Kräfte herangezogen werden. Die Konzerte finden am Freitag, den 14. und Sonntag, den 16. April jedesmal um 8 Uhr abends im großen Bürgersaale mit einem Entrce von 4, 2, 1 Krone und 50 Heller statt. Die 'Generalprobe wird am Donnerstag

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 20
Datum: 20.12.1902
Umfang: 20
ein Fläschchen Tinte gesandt, erwidert der Angeklagte, weil er annahm, Erhärt habe kein Schreibzeug im Geschäfte. Ein Brief des Schmidt an Dr. Tinzl besagt, Josef Wagner sei beleidigt, weil er als Bürge abgelehnt wurde. Da Anton Holzgethan ein guter Freund von Wagner sei, wolle ersterer nun auch nicht als Bürge fungieren. Schmidt schlägt daher als Bürgen Josef Ei hart und Jugenuin Prinoth, eventuell Josef Pcschlauzcr, Johann Zitt oder Karl Haß- snrthcr vor. Der Staatsanwalt frägt, was der Amtsdiener

Rohrcggcr durch seine Unterschrift bestätigen sollte. .— Angeklagter: Meine Unterschrift. — Staats- anwalt: Das glaubt Ihnen kein Mensch. Dr. Josef Tinzl, Advokat in Schlandcrs, er klärt die Geldgeschäfte d.'s Angeklagten mit der Schlanderser Sparkasse. Das letzte Darlehen • kontrahierte Schmidt angeblich wegen Adapticrungen in Villa „Bavaria'. -Als Bürgen bezeichnete Schmidt anfänglich Wagner und Erhärt, später statt Wagner Holzgethan, dann statt des letzteren Prinoth. Der Bürgcnwcchscl sei dem Zeugen

schüft. Schmidt hat in diesem Falle' die Unter schriften Steincr's und Pohler's auf einer Proton gationscrklärung gefälscht. Ebenso' fälschte er die Unterschrift seiner Frau auf einer Rü ckbürgschafts erklärnng. — Hotelier Ludwig Au/fing er lieh dem Schmidt 16.000 Kronen. — Konditor Jose' Wagner bürgte für 6000 Krönen. Schmidt gab Herrn Wagner auch als Bürgen für ein von dcr üdmürkischcn Bank in Graz zu- erwirkendes Bar chen an, welches aber nicht gewährt wurde. Der Vorsitzende frägt Schmidt, ob Herr

Wagner davon gewußt; Schmidt antwortet ausweichend, Herr Wagner habe für ihn (Schmidt) gerne Bürg- chaft getan. — Dcr Präsident hält dem Angc- lagtcn vor, daß rr allen Fragen auszuweichen uche. Die Dicnstmannsgattin Anna Knoll mußte für Schmidt verschiedene Darlehen besorgen und gibt an, selbst 300 Kronen zu verlieren. Durch Ver mittlung dcr Knoll erhielt Schmidt von dcr Wäscherin Thcrese Mair ein Darlehen von 700 Krone», welches die Knoll aus ihrer Tasche auf 900 Kr. erhöhte. Schmidt stellte

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 09.12.1904
Umfang: 8
Kurkonzert in Srieö, ausgeführt von der Ka- pelle des 3. Kaiserjäger^egimentS (Kapellmeister Rudolf Achleitner) enthält folgend» Nummern: 1. Ouvertüre zu „Rienzi' von R. Wagner. 2. Bal- lade aus „Der fliegende Holländer' von R. Wagner. 3. „Einzug der Gölten nach Wallhall' aus „Rheingold' von R. Wagner. 4. Sigmunds Liedeslied aus „Walküre' von R. Wagner. 5. Ein leitung zum 3. Akt der Oper „Lohengrin' von R. Wagner. L. Siegfrieds Tod aus „Götterdäm» inerung' von R. Wagner. 7. Ouvertüre zu ..Tairnhäuser

' von R. Wagner. L. Ouvertüre zu ..Das Glocklein des Eremiten' von Maillürt. L. „Wiener Bürger' Walzer von Ziehrer^ 10. „Burschenwanderung' Polka fr. von Sträub. Eine« humoristischen Abend gibt Sonntag in der Bürgersaalveranda der bisher beim Bozner Volkstheater tätig gewesene Schauspieler Herr A. Meran. Der Veranstalten, bekanntlich ein ge bürtiger Bozner. ist durch den vorzeitigen Schluß des Theaters uin sein Benefize gekommen und hofft nun durch Veranstaltung dieses lustigen A- bends zu einer kleinen

. 5. „Ich bin von Denen, die am Wege sterben'. Tragischer Vortrag von ' * *. L. „Ein Bier-Enthusiast', komischer Vortrag von A. Meran. 7. „Mißbrauch von Fremd wörtern', Brief von Wagner. 8. „Gute Nacht verschiedener Charaktere' von M. Friese. Herr Meran wird auch einen Vortrag über moderne Theater halten. Der volkstümliche Hochschiulvortrag, welcher Mittwoch abends im großen Bürgersaale stattfand, hatte einen ziemlich guten Besuch aufzuweisen. Herr Universitätsprofessor v. Skala aus Innsbruck sprach in geistvoller

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 15.04.1921
Umfang: 8
, 5 LotzevgNN. Aur kommenden Ausführung am Bozner Siadttheater. Don Dr. Lutz. Ein Triumphzug war die letzte Heim^hrt des Toten von der Lagunenstadt nach Bayreuth: den Dank, den man ihm so lange verweigert hatte, zollte ihm nun ver schwenderisch sein Volk: mehr ,.vch als nur dieses allein, die ganze Kulturwelt, die Wagner sich mit ureigenstem Schöpsen erobert, feierte sein hehres Angedenken. Geboren zu Leipzig am 22. Mai I81S, verlor er schon nach einem halben Jahre seinen Dater: die Mut ter heiratete

ein zweitesmal. Durch seinen Stiefvater Ludwig Geyer, einen guten Schauspieler, kam der jun- 'e Wagner schon früh in Verbindung mit jener Stätte, er er seine ganze Arbeit widmen sollte. Auch die Lehr jahre gingen dahin. Und bald schon ergriff ihn der Bann der Musik. Leipzig gab ihm die ersten großen Anregungen: die ließen ihn Oberwasser halten im trockenen Studium; denn selbst ausüben konnte er seine Musik nicht. Wag ner selbst nennt sein Klavierspiel eine „Stümperei' und seinem „greulichsten Fingersatz

seiner Kind heit war er ja schon vertraut mit der alten deutschen Heldensage: und man wird sicherlich nicht sehl gehen in der Annohme, daß die Sehnsucht nach der deutschen Heimat, die in ihm, dem Gefühlsmenschen, so mächtigen Widerhall finden mußte, den Borgang in seinem See lenleben zur Wirkung hatte, sich, wie er es schon im „Holländer' angetastet hatte, nun ausschließlich dem Gebiet der deutschen Sage zu widmen. Sie war zweifellos neu, diese starke, schollenverwach- ene Auffassung, wie sie Wagner Pflog

; vie dem Mysti- chen unserer Mythologie, unferen alten Helden den chönsten Rohmen, den es für sie geben kann, die Mn- ik, schenkte. Bon der gegebenen alten Form der Oper ist auch Wagner ausgegangen; auch .Iiienzi' ist noch nicht ganz frei von diesen Einflüssen; mit dem „Holländer' hatte «r sich schon fast zur Aeibeit durchgerungen: «Tvnnhiinser' und Lobengrin' bildeten den Abschluß jener Priode, den Grundstein zu seinem groben Schaf fen, das seinen herrlichsten Abschluß im „Parzifal' fand. Dramen

wollte Wagner schassen; dem Wortlaut mußte dann die Musik nachge ben. „Die Melodie mußte ganz von selbst aus der Rede entstehen: für sich, als icine Melr-die, durfte sie gar keine Aufmerksamkeit erregen, sondern dies nur in soweit, als sie der sinnlichste Ausdruck einer Empfin dung war. die eben in der Rede deutlich bestimmt wurde.' Mit diesen Worten kennzeichnet der Tondichter seine Absichten am trefflichsten Damit beging er ab», nack» damaliger Auffassung, eine schwere Sünde. Fast 2ö'Jahre dauerte

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 17.09.1905
Umfang: 16
, ist doch auf den Lor beeren der neuen Linie nach Südtirol gfut ruhen. Eingesendet. jur die unker dieser Rubrik stehenden Aotuen übernimm» dl^ 'tie^aklio keine Verantwortung. Löbliche Redaktion! Ich bitte um Ausnahme folgender Berichtigung des in Nr. 111 Ihres gesch. Blattes unter „Ein gesendet' erschienenen und mit Oberschwester Margarete Schulz gezeichneten Artikels. Auf Grund der gerichtlichen Erhebungen ist es unwahr, daß in meinem Hause und aus dem Zimmer des Herrn Louis Wagner aus Lodz Geld abhanden gekommen

sei. Herr Wagner kam am 2. ds. M. an und bereits äm 3. ds. M, erstattete ich gemeinsam mit demselben laut Polizeirapport, die Verlustanzeige, nachdem Herr Wagner von seinem erfolglosen Rundgange aus der Suche nach seinem Gelde ins Hotel zurück kehrte. Mithin stimmt die Aussage der Schwester, ihr sei am 9. ds. M. mitgeteilt worden, daß das Geld tags zuvor abhanden gekommen wäre, mit dem tatsächlichem Sachverhalt nicht überein. Als der Kranke gestorben war, wurden die Sachen eingepackt

zu mir und bat mich, ihrer Mutter entgegen zu fahren und sie schonend vom Tode ihres Mannes zu benachrichtigen. Spat abends erhielt ich schließlich noch einen mit „Schwester Eali' gezeichneten Brief, worin mir nahegeleg wurde, nicht nach Bozen zu reisen und uns nicht „diese schwere Last' aufzubürden. Hier die Ab schrift des Briefes: „Geehrter Herr Wagner! Soeben erfuhr ich von Frl. Mala, daß Sie die edle Absicht haben, Frau Wagner in Bozen ab- i zuholen. Ich fände es besser. Wenn wir es so ! kurz wie Möglich

machen, sie a!uf der Straße von I der Sache zu informieren. Jcbi überlege mir noch, ob jeMand an die Bahn soll. Ich werde mir noch überlegen, wie wir's am schlauesten ein fädeln. Von Bozen bis Meran 1 Stunde Fahrt, ist es doch unmöglich, ihr die Aufregung! zu er sparen. Ich finde, daß wir uns keine Last aiuf den Hals laden wollen, zudem die Dame sehr nervös ist. Frdl. Grus- ! Schw. Cali.' Ich fuhr aber trotzdem gegen Bozen und nmr nicht wenig überrascht bei der Ankunft in Meran, owohl das Frl. Wagner als auch die Kranken

- chivester vorzufinden; letztere erklärte sogleich, >aß sie einen Wagen und ZiMmer in der Villa Wallenstein' bereitgestellt habe. Gleich darauf wurde auch der Wagen bestiegen und die Ange hörigen in die Pension der Krankenschwestern ent führt. Dieses Vorgehen der Krankenschwester bei Ankunft der Witwe Wagner läßt keinen Zweifel >arüber aufkommen, daß die Einlogievnng in der Villa Wallenstein eine vorbesprochene Sache tvar, die sich als ein Eingriff zugunsten des Pensions geschäftes Waltenstein

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