werden. Wtiillchen, 17. Sept. (Richard Wagner. Theater.) Die ganze Idee der Festaufführung der „Niebelungen', welche Richard Wagner in Baiern und zwar in Baireuth bethätigen wollte, befindet sich plötzlich in einer fatalen Krise, und wenn man auch jetzt noch nicht behaupten kann, daß das ganze Unter nehmen Schiffbruch leidet, so steht es doch auf Spitz und Knopf. ES ist bei dem ganzen groß artigen Werk, das aufgeführt werden und als ein Unicum bislang dann in der Welt dastehen sollte, um Wagner's Genie noch mehr
zu schmeicheln und zu dienen, die finanzielle Frag: mit ihrer ganzen Heftigkeit herangetreten, jener unheimliche Gast, der plötzlich Alles störte und hemmte I Ruhig deknende Leute schüttelten freilich gleich Anfangs beim Bekanntwerden der Idee Wagner'S den Kopf, da sie richtig urtheilten, daß man das Geld zu sol chem Zwecke nicht leicht auftreiben könne! Wagner selbst sieht es jetzt ein, und durch diese Erwägungen gezwungen, will er das ganze Unternehmen in ein Aktien-Unternehmen verwandeln. Sein Rundschrei
ben an seine Patrone lautet in den hauptsächlichsten Punkten: „Mein erster Aufruf enthielt, genau be trachtet, eine Anfrage an das deutsche Publikum (jedenfalls vergaß hier Wagner, „die für mich schwärmen') darnach, ob es 1000 Kunstfreunde gebe, denen es durch günstige VermögenS-Verhältnisse ge stattet sei, mit einem Opfer von je 300 Thalern sich zu Patronen meiner Unternehmung zu machen. Eine günstige Beantwortung dieser Frage mußte mir als die einfachste Lösung der in das Auge gefaßten
, mit Ausnahme der jetzt bereits unseren Pa tronen zugehörigen, für je nach Umständen beliebig zu ersteigerndem Eintrittspreise den Besuchern offen gehalten werden, und soll nun, in Erwartung einer selbst die Kosten der Unternehmung übersteigenden Einnahme, der Ueberschuß derselben vielleicht zu einer Dividende für Aktionäre bestimmt sein, durch deren Hilfe wir jetzt das zur Fortsetzung des Unter nehmens nöthige Kapital uns verschaffen.' Ein Kommentar zu den großsprecherischen Worten dsS Herrn Richard Wagner
, welchem nunmehr allmälig Verschiedenes klar wird, unterlassen wir aus man nigfachen Gründen, insbesondere deshalb, weil wohl Jeder weiß, daß seine festeste ehemalige Stütze, auf welche er wohl am meisten hoffte, unser LandeS-- vater nicht — wie Richard Wagner wohl wähnte — für dessen, fast möchte ich sagen, fixe Idee — un geheure Summen von Geld opferte. Literavisches. Eine der ältesten illustrirten Zeitschristen, die „Jllnstrirte Welt' (Stuttgart. Verlag von Eduard Hallberg er), welche in mehr