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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.10.1938
Umfang: 6
M.XVI n einmal, mplatz der. gegenwär. und Um. «rwarttt man eine sprowy in tr Start- Zahnrad, «reichen. Autobus- rnt. Von das Ee- e Zwecke 'rs Herge- Gesteins- men wer- elände zu ^mnerstag, den 13. Oktober 1SI8-XV! .«tpea,eltaag- Seile Z ltercitur / ^un^t »er wiläe Wagner tüTder Studentenzeit de» Sompouifiea !kl l2. Ott. den Län- !» Ruma- g in Bu- erschoben, ind ginz elluna zu. >n «f ab- f «in spS- chast »spiel » Treffen er beiden Feld« ge- l»Z» Meldung ligen sich m Aus- r. Rennen ister

Wirklichkeit, daß in Maximum an „Vieren' schier die An wartschaft auf Genialität bedeuten woll- ^ Denn der junge Richard Wagner lei« Hie diesen Rekord an schlechten Noten, Hz er die alte NicolaiMle seiner Vater- lädt Leipzig verließ. Waren diese nichts würdigen „Bieren' Ausdruck seiner tat- Ichlichen Leistungen, so waren sie doch »urchaus nicht ein Spiegelbild seiner Fä higkeiten. sgm Gegenteil, wie im Kriege der Drückeberger alles-tat, als „d. u.' zu er- Keinen, so tat Richard alles, durch bös- Mge

Vernachlässigung der Schule' sich »l>n dieser zu drücken. Rur «inen Schon- »eitssehler Halle seine Rechnung. - mög- M rasch zur akademischen Freiheit zu làngen: Es bàrste mindestens der pberprimareife als Durchgangspaß. So juißte sich der junge Wagner nochmals »n der eyrwurdigen Thomasschule, der Kemaligen Wirkungsstätte des Kantors bobann Sebastian Bach, einnisten, „rein jn der Absicht' — wie er in seiner Le- »ensbeichte bekennt — „durch den blo- -n Anschein ihres Besuches mich bis zur Serechtigung

zum Senior der Lands mannschaft „Saxonia', dem späteren, noch teute in Leipzig bestehenden Korps, mn kls „krasser Fuchs' in diesen erlauchten »udentischen Kreis zu gelangen. Denn un acht Tagen begannen die Osterfenen die Studenten verließen Leipzig, und es mr unmöglich, mich dann vor Beeà mng der Ferien noch in die Landsmann- kchast aufnehmen zu lassen.' 1 Trotz seines allgemein belächelten uns bestaunten àudmms als Stud. mus. wurde Wagner hier mit offenen Armen iwMnaen und nach einer Fuchsentause

wilzenommen. Mit Stolz zeigte der klei ne Sernegroß — Richard Wagner war à kleines.-Kexlchen! — sein großes S-lber gesöchen^' Saxonenmutze. Wagners studentischer Ehrgeiz, eine Lästige Rauflust, brachte ihm die ubN- !chen Händel ein. Als Schleppsuchs hatte r bald Gelegenheit, sich aus dem Paur- !oden zu betätigen. Man focht damals ms der alten Burggasse, in der Fischer- Wn Kneipe.. Im achtzehnten Jahrhun- !rt hatte diese Gaststätte den poetischen 'amen ..Zur kalten Wurst' , . getragen- ier verkehrte

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 26.05.1914
Umfang: 8
Anton. Wirt. Bozen Weiß Robert. Weinhändler Bozen. Rechtspflege. H Der Streit im Haufe Wagner. Im Prozesse Äm die Rechtsstellung der ältesten Tochter Kofima Wagners, Frau Isolde Beidler, hat jetzt Frau Ko- Pma Wagner ein Aktenstück veröffentlicht, das dem Prozesse eine neue Wendung gibt. Sie läßt erklä ren, daß die von Frau Beidler bestrittene Vater schaft Hans v. Bülows bei den Kindern Isolde und Eva längst festgestellt worden sei. Frau Kofi- Ma Wagner veröffentlicht das Testament Richard Wagners

. . Darin heißt es: Die Ehe von Fran Kosima Wagner mit Richard Wagner besteht zu Recht. Auf Beschluß des Amtsgerichtes habe als Einziges Kind aus dieser Ehe Siegfried Wagner Hü gelten. Kofima und Siegfried teilen sich zu gleichen Teilen in den Nachlaß Richard Wagners. In dem Gerichtsbeschlüsse, der diesem Testament die GrüMlaM gibt, h^ßt es' unter anderem: In der Hinterlassenschaft des Schriftstellers und Kom ponisten Richard Wagner erläßt das königliche Amtsgericht Bayreuth folgenden Beschluß

: Am 13. Februar 1883 starb zu Venedig der Schriftsteller lind Komponist Richard Wagner. Seine Verfü gungen sind dahin getroffen worden, daß lediglich Siegfried Wagner als Sohn von Richard Wagner anzusehen ist. Aus den weiteren Feststellungen des Amtsgerichtes Bayreuth geht hervor, daß das all einige Recht, über das Vermögen zu bestimmen, Richard Wagner zusteht. Wagner hat ausdrücklich früher schon erklärt, daß nur Siegfried sein recht mäßiger Sohn fei. Demnach, so erklart Frau Ko fima, Wagner, sei der ganze

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 22.05.1934
Umfang: 6
des Richard Wagner-Jahres im bayrischen Rundfunk durchgesprochen und enthält vollständig Unbekanntes, Neues und Originelles vom letzten Geburtstage der großen Bai)reuther Meisters. Er wird daher sich das Interesse vieler Meraner Verehrer Richard Wagners finden. Als junger Militärarzt wurde ich im Jahre 1877 nach der Kreishauptstadt Bayreuth zum dortigen Kavallerieregiments versetzt. Ein Umstand verlieh meiner neuen Garnisonsstadt besonderen Nimbns: Bayreuth als Asyl und Wirkungsstätte Richard Wagners

verklei deten Freunde eine abwartende Pose einnahmen — und aus der geöffneten Tür nahten sich die er wartungsvollen Zuschauer den aufgestellten Stuhl reihen. Voran Richard Wagner er stand zu nächst stille, den rasch zurückgeworfenen Kopf und rasch prüfenden Blick auf unsere Gestalten rich tend — ihm zur Seite wie in seliger Verklärung Frau Cosima Wagner in meißseidener Robe mit langer, glatter Schleppe; beide Gatten nahmen die vorderen Mittelsitze ein, es folgten die,impo sante Figur von Franz Liszt

des Meisters in einem von stren internationalen Geburtstagsgäfte erschöpft Frali Cosima Wagner verfaßten, j im Wahnfried zu haben. Die erwartungsvoll Eintretenden be- aufzuführenden Lustspiele mitzuwirken, mir sei an setzten die Stühle und gruppierten sich sitzend und Stelle des verhinderten Kammersängers Jäger stehend um das Wagnersche Ehepaar. Ein Flüstern die Liebhaberrolle zugedacht; er habe für uns ging durch den Raum und ein erneutes Glockèn- beide die Rollenübernahme schon zugesagt; darum zeichen

seiner Heldinner „Isolde' und Diese einleitenden Sätze brachen die letzte Ge- „Brünhilde' gebraucht(l), war hie: sinngemäß in mütsspannung und frischweg ging die Handlung scherzhafter Bedeutung als Titel ei les zweiaktigen ihren Gang weiter; wir liebten, haßten, entsagten, Lustspieles angewendet, welches FlUt Wagner für hofften und frohlockten in der vorgeschriebenen diese Geburtstagsfeier geschrieben hatte; die Weise: die vollste Aufmerksamkeit des Meister Wahrheit eines damaligen Gerücktes, die Dichte

ge- lienkreises in Frage gestellt hatte, loch war sie, prellter Pfarrer, Humperdinks pflichteifriger Po lvenn auch mit einiger Verzögeruni vor sich ge- lizeidiener waren köstliche Gestalten und der 12- gangen. Der weitere Verlauf des T ges hatte für jährige Siegfried Wagner führte seine kürze Rolle den Gefeierten manche liebevoll infz! lierte, ehren- als „Jury' mit wichtiger Amtsmiene durch. Mit de Ueberraschung sowie die Gescher e des König dein Ausdrucke vollen, wahrhaft kindlichen Ver Ludwigs. die Gaben

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Dolomiten
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Seite 6 von 12
Datum: 07.12.1931
Umfang: 12
zu schwer fällt. Ich tue es auch. Also, Herr Eckardt, seien Sie vorsichtig, ich warne Sie.' „Ich... ich bin Ihnen ja so dankbar, Herr Großes j Am nächsten Tage stand Streckeband an der Waage. Der Diehgroßhändler Wagner, der vkerzig Schweine brachte, stutzte, als er statt des alten Eckardt den Meister Streckeband an der Wage sah. „Na. ist denn der alte Eckardt krank ge- worden?' „Nein!' grinste Streckeband, der im Bilde war. „Den hat Herr Große an eine andere Stelle gesetzt. Seine Augen sind zu schwach

. Er sieht die Zahlen immer so verkehrt.' Der DiehhäMer wurde blaß vor Schrecken. „Der... Große! Das ist euer Betriebs leiter?' „So ist es, Herr Wagner. Das ist ein Junge! Nein, nicht daran zu tippen. Da könn' wir Alten nicht mit. Und Augen hat er, die sehen im Dunkeln. Wissen Sie was, Herr ■ Wagner, mir hat di« Nacht geträumt, wir hätten hier einen anderen Großlieferanten. Na. was meinen Sie?' Wagner wurde immer unruhiger. Bet den letzten Worten erschrak er. „Was.ist denn passiert?' fragte er ängstlich

. „Der Betriebsleiter weiß alles!' sagte Streckeband. Den Viehhändler überlief es heiß und kalt. „Hlmmelkruzfix, was tu' ich da? Was tu' ich da?' „Sie soll'n einmal zum Betriebsleiter kommen. Herr Wagner.' bemerkte Strei^e- band so nebenher. „Er will sich mit Ihnen einmal über Ihre Gewichte unterhalten.' Wagner stand unschlüssig. Dann sah er Streckeband förmlich flehentlich an: „Hundert Taler für einen guten Rat. Meister Strecke band.' Der Meister trat dicht zu ihm. „Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben

soll, denn... sagen Sie ihm die Wahrheit. Wie es war und ist, das sagen Sie ihm. Ihre Ware ist gut. Dann bleiben Sie mit ihm und uns In Verbindung und liefern vielleicht noch gute hundert mehr in der Woche. Denn der Große, der macht erst was aus dem Be trieb.' Wagner nickte und stolperte vorwärts. Es war thm sehr unbehaglich zumute, und er verwünschte zehntausendmal, daß er sich mit Steinicke eingelassen hatte. Er klopfte an Karls Kontor und trat ein auf sein Herein. »Morgen, Herr Große', sagte er gedrückt

. „Guten Morgen, Herr Wagner. Bitte, nehmen Sie Platz.' Der Diehhändler lieh sein« zwei Zentner langsam nieder. Karl sah ihn durchdringend an und sagte dann kurz: „Herr Wagner, Ähre Schweine taugen nichts.' Verdutzt sah ihn der Diehhändler an. „Aber Herr Große... ich habe doch Klasse! Nur erste Wahl!' Karl lächelte leicht. „Möglich! Aber sicher ist, daß alle Ihre Schweine 18 bis 25 Prozent verlieren. Können Sie mir dafür keine Er klärung geben?' Wagner saß wie auf Kohlen. Was sollte er antworten

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 06.08.1930
Umfang: 6
der Scheidende für die ihm dargebrachte Ehrung. Zum Schlüsse der Feier richtete der Kapitän der Fußballmannschaft, Herr Pinggera, an Monga noch herzliche Abschicdsworle. ., . ! ... Zum Tode Siegfried Wagners Siegfried Wagner wurde am K. Juni 1869 zu Triebfchen bei Luzern geboren als Sohn von Richard Wagner und Costina Wagner, deren erste Ehe mit Hans von Bülow damals zröar tatsächlich, aber noch nicht rechtlich getrennt war. Der junge Wagner studierte zunächst in Char- kànburg und Karlsruhe Architektur

. Er er baute das Mausoleum seines Großvaters Franz Liszt in Bayreuth, wandle sich dann aber unter Anleitung von Humperdiuck und Julius Kniefe dem Studium der Musik zu. Seit 1594 war er als Hilfsdirigent in Bayreuth tätig und seit 1896 auch als Dirigent. Im Frühjahr 1930 dirigierte Siegfried Wagner an der Scala in Milano mit großem Erfolg den „Ring'. Im Jahre 1895 trat er als Komponist mit einer symphonischen Dichtung „Sehnsucht' her» vor. Später folgten die volksmäßige Wirkung anstrebenden Opern

„Der Bärenhäuter' (Mün chen 1899), „Herzog Wildfang (München 1901), „Der Kobold' (Hamburg 1904), „Bruder Lustig' <Hamburg 1905), „Sternengebot' (Hamburg 1908), „Banadietrich' (Karlsruhe 1910), „Schwarzschwanenreich' (Karlsruhe 1911), „Sommerflammen' (Darmstadt 1918). Weitere Werke von ihm sind: „Der Friedensengel' (1915)' „An allem ist Hütchen schuld' (1S16), „Der Schmied von Marienberg' (1920). Nack) dem Krieg hat sich Siegfried Wagner vor allem dem Wiederaufleben der Bayreuther Festspiele ge widmet. Er lebte

Isolde, die mit dem Kapell meister Beidler verheiratet ist, führte Cofima Wagner einen Prozeß, auf Grund dessen Isolde nicht als Tochter Wagners, sondern als solche. Hans von Bülows anzusehen ist. Der Grund der beschränkten Verbreitung von Siegfried Wagners Bühnenwerken ist darin zu suchen, daß die Texte, die zum Teil von Sieg sried Wagner selbst verfaßt wurden, unsere? Zeit fremd sind. Er hat klugerweise vermieden, den Stil seines großen Vaters nachzuahmen. In seinem musikalischen Schaffen

war er viel mehr durch Humperdinck, als durch Richard Wagner beeinflußt. Die Texte hat er allerdings recht oft in den Dienst der Erlösungsidee gestellt, in deren! Zeichen Richard Wagner seine größten Werke schuf. Das Hauptoerdienst Siegfried Wagners liegt nicht auf dem Gebiete der Komposition, son dern auf dem Gebiete, das ihm sein Vater mik hellseherischem Auge bestimmt hat: in der Er haltung und Pflege Bayreuths. Er war ein guter Regisseur, was er oft genug zu beweisen Gelegenheit hatte. Seine Inszenierung

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Bozner Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 14.10.1944
Umfang: 8
Sams lag, den 14. Oktober 1944 »BOZN'ER TAGR1.A TT« Seile -^rr- Die Kunst und das V olk Von Staatsrat Wilhelm Furtwängler Richard Wagner, der grosse Dichter und Musiker des Theaters, hat es nie aufgegeben, unmittelbar zu wirken. Dies unterscheidet ihn von anderen deutschen Musikern, etwa Beethoven, Schubert usw., die nach dem Goethe- schen »ins Wasser wirf deine Ku chen, wer weiss, wer sie geniesst«, verfahren mussten. Für Wagner wa ren die Bedingungen seines Wirkens, d. h. die öffentlichen

des künstlerischen Naturgenies aufge stellt. Alle wahrhaft Grossen, von de nen die Musikgeschichte weiss, sind solche Naturgenies gewesen. Dass dieses Genie vom Duchschnilt der Künstlerschaft schon aus reiner Selbsterhaltung oftmals gehasst, ver leugnet, verfolgt wird, ist geschicht lich immer wieder bezeugt. Man den ke an das Schicksal von Wagner selbst, von Beethoven und anderen. Kommt dazu nun noch eine Organi sation, die die nötige Macht besitzt — das zeigen die Meistersinger un missverständlich

an die Meister erst ganz klar — sind zwei Komponenten, die zusam mengehören. Sie sind aufeinander angewiesen. Naturgenie und Volk in ihrer lebendigen Wechselwirkung, bilden erst die ganze Wirklichkeit der Kunst, jenseits des Schattendaseins aller sogenannten Kunstbetriebe. Aber freilich »Volk« in einem be stimmten Sinn verstanden. Nicht »herab aus hoher Meister-Wolk«, wie Wagner-Sachs so charakteristisch sagt, sollen sich die Künstler an. das Volk wenden, um es gnädig an ihrer Kunst teilnehmen zu lassen

nach eine Liebesgcineinschaft ist. Alle haben sie an das Volk geglaubt — wir nennen’s in diesem Falle die »Nachwelt« —; die Bach, Beethoven, Schubert, Bruckner und wie sie sonst heissen, die von ihrer Mitwelt ver kannt wurden und schon bei Leb zeiten für eine dunkle unbekannte Zukunft schufen. Dass das Urteil des Volkes Geltung besass, war für die Meistersinger zeit ebenso wie für die Zeit des rin genden und wirkenden Wagner selbstverständlich. Dieses zeigt uns ja auch der Abschluss der Meister singer. Zu Wagners eigener

Zeit konnte durch das Gewicht der öffent lichen Meinung das Genie — in die sem Falle Wagner selber — zu sei nem Volk, modern gesprochen: zu seinem »Publikum« gelangen. Denn dieses Publikum hatte nicht nur die Möglichkeit, zuzustimmen und abzu lehnen, sondern auch dieser Zustim mung und Ablehnung Geltung und Gewicht zu verschaffen. So konnte es ein Regulativ bilden gegenüber allen »Meistern«, — dem ganzen von ihnen beeinflussten . Knnslhetrieb des In ges. Wie sehr diese Meister, d. h. die Musiker

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 23.06.1909
Umfang: 8
, habe er kein Bedenken mehr, daß dann das Aerar nicht kauft. Herr Sektionschef Wagner v.Jaurrgg habe in Gegenwart der Herren Baron Mager und Baurat Lun vollkommen befriedigende Erklärungen abgegeben, auch Herr von Pußwald. Abart erklärt nochmals, einem Konsortium nicht beizutreten. Der Vorsitzende wünscht, daß sich die Versamm lung ausspreche, ob die von den Interessenten ge botenen Mehrleistungen als Entschädigung für die Nichtbildung eines Konsortiums gelten sollen. GR Abart stellt den Antrag auf Fallenlassen

I nur ein kleines Opfer zu bringen. Wenn wir heute den Ankauf nicht beschließen, soll wenigstens eine Verlängerung des Termines durch Herrn Wagner angestrebt werden. Kaufen soll die Stadt, nicht ein Konsortium, letzteres hat nicht das Gewicht wie die Stadt. Die Bevölkerung hat schöne Beweise von Opfersinn gegeben, sie erwartet nun Opferslnn auch von der Stadt. GA. Schreyögg sagt, es scheine ihm, daß der Begriff „Konsortium' bei manchem noch etwas ver schwommen sei. Durch die Abart'schen Ausführungen konnte

und späterer Heber- nähme durch das Aerar doppelte Taren zu entrichten sind. Es wäre daher besser, Herrn Wagner für die Verlängerung 8—10.000 K zu bieten. GA. Walser erblickt in dem Ankäufe durch die Stadt die größte Sicherheit für Verbleiben der Post im Stadtgebiete. GR Abart betont, daß die jetzigen Anhänger des Zentralprojeües nicht gegen das Projekt Posch- Egger waren. Ein Konsortium wäre dem Aerar gegenüber eine Rull. Die 100.000 K für das Posch- Egger-Projekt habe man nur in der Luft schweben gesehen

, für das Zentralprojelt stehen die Beträge am Papier. GR. Gemaßmer hält es für überflüssig, aus die Abart'schen Ausführungen zu erwidern. Die heutige Sitzung soll ihre Zustimmung geben zu einer Terminsverlängerung mit Wagner und dann morgen hierüber beschlossen werden. GR Abart beantragt für diesen Fall die Wahl einer Komitees zur Verhandlung mit Herrn Wagner. GA. Tautz beantragt, daß das Komitee zu Wagner mit bestimmten Direktiven kommen müsse: entweder Verlängerung des Termines oder sofortiger Ankauf

. , ... .. GA. Schweiggl bemerkt, daß zwei Herren der Unterstadt stark auf Wagner einzuwirken suchen, da mit dieser aus dem Vertrag mit der Stadt gehe. Wagner will für die Verlängerung den Betrag von 18000 K in einigen Tagen ausbezahlt erhallen. Wäre der Ankauf des „Zentral' feinelzeit nicht oer- eitelt worden, wäre es jetzt um 20.000 K billiger. Die Stadt hätte nicht nach Marienbad gehen sollen, dann wären wir jetzt nicht in dieser schwierigen Lage. Die Stadt muß jetzt kaufen, sonst komme wieder die Gefahr des Maiser

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 20
Datum: 13.02.1908
Umfang: 20
Wagner ist am 13. Februar 1883 im Palazzo Vendramin in Venedig an Herzlähmung gestorben. Am Tag vor seinem Tod war Wagner in der besten Laune und scherzte mit seinem Arzte Dr. Keppler, der ihn jeden Abend zu besuchen Pflegte. Wagner litt schon seit langer Zeit an Anfällen von Herzbeklemmung, die sich bei Verdauungs störungen, zu denen er wegen einer bedeutenden Magenerwei terung stark .inklinierte, regelmäßig einstellten. Außer die sen Anfällen erfreute er sich eines relativ vortrefflichen Be findens

. Einem solchen Anfalle mußte er auch unterliegen. Es war gegen 3 Uhr nachmittags des 13. Februar, als er starke Athemnot und Herzbeklemmung bekam. Man schickte sofort zu Ar. Keppler, der rasch zu dem Sterbenden eilte und gerade noch rechtzeitig kam, um dessen letzte Herzschläge zu fühlen. Um 3 Uhr 30 Minuten trat der Tod ein. Wagner hatte also nur kurze.Zeit gelitten. Er starb auf einem Ses sel in seinem Arbeitskabinett. Bis zum letzten Uthemzuge tvar Wagner schöpferisch thätig. Kaum tvar der „Parsifal' der Welt

übergeben, als neuerdings die Schöpferkraft über den Meister kam. Er war in seinen letzten Monaten mit der Komposition eines neuen großen Werkes „Die Büßer' beschäftigt, besten Stoff der indischen Sage des Brahma entnommen war. Der Text, eine Verherrlichung der Seelenwanderüng, ivar nahezu voll ständig entworfen. Wagner Ivar bereits mit der Kompo sition beschäftigt, als ihm der Tod Plötzlich die Feder ent wand. Noch einige Tage vor seinem Tode soll er einem ihn in Venedig besuchenden Freunde gesagt

haben: „Wartet nur, ich sterbe nicht eher, ich will nicht eher sterben, ehe ich euch nicht allen eine große Ueberraschung -bereitet habe.' In Venedig bewohnte der siebzigjährige Wagner, der von jeher ein Freund von Prunk und Schönheit war, den anerkannt schönsten unter den zahllosen PrachKauten der Lagunenstadt,' den Palazzo Vendramin. Wenn die Gondel die Rialtobrücke aufwärts gegen den Bahnhof kommt, sieht man oberhalb der Biegung^ Welche dort die prächtige Wasser straße macht, den imposanten Bau rechts

, durch kleine, mit immergrünem Buschwerk bestandene Zwischenräume W vor nehm von den Nachbarpalästen abhebend. Die weiten Hallen und Säle des Obergeschosses sehen nicht mehr recht- gastlich aus, hingegen ist die Beletage, die Wagner bewohnte, mit allem Komfort eingerichtet. Die Lage ist geradezu entzückend, rechts und links hat man einen weiten Ausblick auf die Pa lastzeilen und das bewegte Leben aus dem Canale Grande. Einen schöneren und eine stattlich behaglicheren Winkel hat Venedig nicht aufzuweisen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 16.06.1909
Umfang: 12
überzahlt. Das wäre eben das Opfer, das die Stadt dabei bringt. Nun frage ich die Herren Schweig gl und Abart, was Sie bei dem Ehepaare Wagner wegen einer Terminverlänge rung ausgerichtet haben. Schweiggl erwidert, daß er wenig aus gerichtet Habe. Vom 20. Juni wolle Herr Wagner nicht abgehen, da der Sommer für ihn ohnehin täglichen Verlust bedeute 2c. Wenn er bis Sep tember im Worte bleiben müßte, verlange er den Betrag .von 20.0(10 ^ Äs Abfindung für den FM, als nichts 6us dem Kaufe würde. Schweiggl

führt die vom Ehepaare Wagner hie für angegebenen Griklde an. Wagner bleibe stets in Ungewißheit, könne sein Haus nicht Herrichten, was Unbedingt nötig sei, solle es als Hotel weiter geführt werden. Er habe anderwärts einen Käufer .... kurz, wir schieden resultatlos. Dr. Weinberg er: Das ist eine schr miß liche Sache. Sa hätten wir die ganze Geschichte davon abhängig machen können, ob das Aerar Ansagt oder nicht, nun müßten wir das Haus kaufen, auf die Gefahr hin, daß mit der Post nichts wird lund

uns die Realität verbleibt. Schweiggl kommt auch auf das Inventar Au sprechen, auch diesbezüglich hätte Herr Wagner keine bestimmte Ansicht geäußert. Dr. Weinbergcr: Wenner mN 15. August die MöbÄ fortnimmt, müssen wir das HaUs sperren. Ad. Abart ersucht den Bürgermeister, die Angelegenheit als vertraulich Hu bezeichnen; er begründet sein Ansuchen damit, daß es, kommt die Debatte in die Oeffentlichkeit, nicht so leicht möglich wird, Zeichnlungen M erhalten. Wenn irgend eine Garantie geleistet

, daß die Unterzeichneten für jeden Zinsenentgang aufkommen, also anch bei einem eventuellen Ver kauf die Stadt vor jedem Mindererlös -Möglich der Taxen schützen werde. Hätte nicht Wagner damals aus seinem Vorkaufsrecht bestanden, wäre die Stadt, seit einem Jahre Besitzerin des Hotels Und würden wir uns viel Sorge und Mühe erspart haben. Und geradeso, wie wir HeUte in dieser Lage Austimmen, daß für Meran nur mehr der einzige Platz 'das Hotel Zentral sei, in gleicher Weise hätten wir doch Klgestimmt, wenn die Stadt

X nicht Angeschossen, son dern hat die Stadtgemeinde die 444.000 X voll' auszubezahlen und die Taxen Noch überdies zu tragen. Die Stadt kann die Taxen tragen. Weil sie die beiden Fronten aUf der Nord- und auf der Südseite als Gehwege erhält. Wir müssen versuchen, das Ehepaar Wagner für eine Ter minverlängerung zu gewinnen und die Stadt wuß dann halt riskieren, es Au übernehmen, wenn sie vom Postärar auch bis dorthin noch keine bestimmte Zusicherung erhalten hat. Dr. Weinberger: Wir Hätten im Sommer 1908 das Objekt

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 11.06.1899
Umfang: 16
Nr. 70 M-rmiK S«A««s° WM? 9 Z l Gn KeolcimI«. D. Roman von Arthur Zapp. «o (Nachdruck derboten.) (Fortsetzung) Wagner war es, der über die Schwelle trat und dessen Blick Erwin suchte, jedoch nicht zürnend und drohend wie ehedem, sondern ruhig, mit ernster Freund lichkeit. „Herr von Buschenhagen,' redete er den gänz lich Fassungslosen, in peinlichster Verwirrung Dastehen den an, indem er sich ihm lebhaft näherte, „ich bitte Sie, mir die Hand zu geben zum Zeichen, daß die Ver gangenheit vergeben

, daß es Erwin aus's Tiefste bewegte; aber noch betäubt von dem jähen Wechsel seiner Lage, vermochte er nicht so gleich Worte des Dankens zu finden. Stumm ergriff er beide Hände des neugewonnenen Freundes. Wagner aber zog seinen Gast auf's Sopha, und sich an seiner Seite niederlassend, begann er von Neuem: „Es wäre ein leichtes, Ihnen in der Fabrik meines Prinzipals eine Anstellung zu verschaffen, aber damit wäre Ihnen wenig und auch nur für die nächsten Wochen geholfen. Eine solche Thätigkeit

ist nichts für Sie. Was Ihnen noth thut, ist eine sichere feste Lebensstellung, eine Beschäfti gung, die Ihnen zusagt. Da ist mir nun vorhin ein Gedanke gekommen, — der —' Der Sprechende kam plötzlich ins Stocken, und als er jetzt Erwins fragenden Blick auf sich gerichtet sah, sagte er ablenkend: „Ich ermüde Sie, Sie fühlen sich jedenfalls noch angegriffen und —' Doch Erwin verneinte, und inzwischen hatte auch Wagner seine Verlegenheit überwunden. In seiner frischen, entschiedenen Weise fuhr er fort: „Was ich Ihnen vorschlagen

hat und die sich wieder nach Thätigkeit sehnt, eine möglichst selbständige Beschäftigung finden. Wie wäre es, Herr von Buschenhagen, wenn Sie nach dem Muster der Beelitz-Schule drüben in Brooklyn eine Sprachschule errichteten? Sie ertheilen den Unter richt, Klara, die gut englisch spricht, versieht das Ge schäftliche und ich — ich strecke Ihnen das nöthige Geld vor. Fünfhundert Dollar werden vor der Hand reichen. Natürlich' — Wagner sprach das Folgende mit einer gewissen Hast und bemühte sich eine kalte, geschäftliche Miene

anzunehmen — „natürlich verzinsen Sie mir das Geld, zu sechs Prozent. Billiger kann ich es Ihnen nicht geben.' Erwin war ganz roth geworden. Eine Minute lang kämpfte er einen schweren Kampf mit sich, dann entgegnete er fest: „Herr Wagner, Ihr Anerbieten und die Art und Weise, wie Sie es mir machen, zeugt von einer so vor nehmen Gesinnung und einem so guten Herzen, daß mir das, was ich Ihnen einst zugefügt habe, doppelt schwer auf die Seele fällt. Ich bitte Sie für das Alles nochmals aufrichtig

10
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1894
Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
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Seite 518 von 598
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Wien
Verlag: Manz
Umfang: VII, 989 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;s.Recht;z.Geschichte Anfänge-1894
Signatur: II 109.498/1
Intern-ID: 132993
wurde verboten, daß der Bergrichter selbst Bergwerksteile baue oder Verweser eines Gewerken sei. Durch Instruktion desselben Her- zogs vom 27. Sept. 1477 wurde dieses Verbot auf alle Bergamtleute aus- gedehnt und in der Folgezeit noch öfter wiederholtes) Die Geschworenen, welche zu den verschiedensten Verwaltungsfunktionen vom Bergrichter zu- *) Rosenthal 222. Wagner 145 IX 1 (1490); 158 XXIV 3 (1496). **) Wolfstrigl 10, 65. Wopfner, Lage Tirols, 78. Scheuermann a. a. O. 102. ***) Wagner 146

X 1-11'(von 1490, 1496, 1500 und 1510). • f) Wagner 137 11 f.; 155 XX 2 und 3; 159 XXVI 8, 9, 10; 160 XXVII 1 f. Worms a. a. O. 136. Rosenthal 385. . - ff) Adler, Die Organisation der Zentralverwaltuna unter K. Maximilian I., 320, 325, 333, 370, 479. ftt) Siegelgeld für Besieglung von Kundschaften (Zeugenaussagen): Wagner 157 XXIV 1; für Einfahren in die Grube zur Augenscheinnahme ebenda 159 XXVI 3; Weingeld für die Beaufsichtigung der Erzteilung ebenda 161 XXVII5. *t) Wagner 135, 9t. 4; 159 XXXVI 2 (1512

hatten jedem derselben 28 M. B. zu zahlen, so daß jeder Geschworene 40 M. B. erhielt. Vgl: Wagner 157 XXIV 1 von 1490; 159 XXVI 3 von 1490,L von 1498, 7 von 1510 (für Beschau der Gruben samt ls. Sold jährlich 20 sl. rh.), 160 XXVI 12 bori 1490 (sur Sold und Hofgewand vom Brenngeld und aus der Kammer 25 M. B., in einem angesetzten Rechten für Lohn und Mahl 18 kr.). Appellierte eine Partei an das Jnnsbrucker Regiment, so mußte sie jedem der zur Verhand- lung zugezogenen Geschworenen eine Gebühr von 10 Kr. entrichten (Worms

55). **) Wagner 159 XXVI 9. . ***) ebenda 148 XI 2. t) ebenda 140 IV 4, 6; 159 XXVI 5. ff) Rosenthal 386. Wagner 137 I 2; 145 IX 2-4; 157 XXIV 1; 160 XXVI 11, 13. Wolfstrigl 97, 187. t+t) Wagner 150 XIII 1—3; 162 XXX; 163 XXXI 6. Wolfstrigl 33, 34, 39, 42, 73, 128, 184, 187, 376. *t) Jsser in: Die Heimat, hg. von Jnnerhofer, Jahrg. 1912, Heft 1, S. 11. *tf) Rosenthal 387. Über Amtshandlungen und Sporteln des Berg- Meisters: Wagner 148 XI 2, 4; 149 XI12, XII1; 159 XXVI1, 7 (für Beschau der Gruben samt lf. Sold

jährlich 20fl.rh.); 160 XXVI 13; 163 XXX 4. In Deffereggen erscheint statt des Bergrichters ein „Berggerichtsverwalter' (Wols- 316). *fff) Wagner 149 XII 1; 159 XXVI 1.

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 23.04.1936
Umfang: 6
SoM -rskag. SM K. AM MS-ZNV Äipenzeiknnq Mit varbotenev Liebe Eine hundertjährige Vagaererwnetung. Vsn Dr. Walter Lange. , Gerade hundert Lahre sind es her, daß die künst- I „rücken und finanziellen Nöte eines jungen Kam« .n l en und Theaterkapellmeisters mit der Ur- '^iilirung leiner eigenen Oper, genannt „das ?> ! ,-sverbot, dank einer berbotentn Liebe einen Iiàin tragikomischen Msgang nahm. »Der « italische Herkules in Windeln', wie Heinrich Leo den jungen Richard Wagner getauft hat. 5at

an dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der Theater- Unternehmung des trefflichen Direktors Bethmann und damit, àuch an erneuten Nöten des jungen Kapellmeisters Richard Wagner... Schon hatte es mit der Gagenzahlung gehapert. Am Ende der Spielzeit, die auch das Ende der Gelellschaft bedeutete, sollte Wagner sich durch eine Benefizvorstellung, die er zu fordern hatte, einigermaßen schadlos halten. Da aber auch die Direktion noch einiges in die Urauffllhrung des Liebesverbots'. das Wagner für diese Benefiz vorstellung

auserwählte, zu stecken hatte, überlieh er den Ertrag der ersten Vorstellung dem Direktor und beanspruchte für sich selbst den Ertrag der zweiten. . .. Im tempo prestissimo von zehn Tagen mußte das immerhin schwierige Werk einstudiert werden. Nur der Liebe der Solomitglieder war es zu danken, daß die Aufführung ermöglicht wurde. „Da es sich keineswegs' -- berichtet Wagner — „um ein leichtes Singspiel, sondern, trotz des leichtfertigen Charakters der Musik, um, eine große Over mit zahlreichen und starken

Ensemblesätzen handelte, war das Unternehmen wohl tollkühn zu nennen.' Es gehörte der ganze Furor musicus eines jugendlichen Wagner dazu, um solches zu wagen. Jede frei Zeit wurde mit Eifer und Liebe stu diert Alle nur denkbaren mimischen, akustischen, optischen und gymnastischen Fähigkeiten ließ Wagner spielen, um besonders dem Gedächtnis der Mitwirkenden auf die kurzen Beine zu helfen. Cs mag ein Götterbild an Komik gewesen sein, das uns an die leidenschaftlichen Einstudierungen der ersten Bayreuther

veranlaßt, dem jungen Meister einige wohlgemeinte Anlei tungen zur''künftigen Verwendung'der türkischen Trommel angedeihen zu lassen. Das alles wäre zu verwinden gewesen, wenn Wagner nicht noch auf eine zweite, für ihn allein erträgliche, im doppelten Sinne erträgliche Auf führung gerechnet hätte... Und hier brach das Unheil aus. — Eine Viertelstunde vor Beginn lugte der junge Meister durch das Loch im Vor hang. Er bemerkte lediglich -- wie rührend! — »leine Hauswirtin mit ihrem Gemahl

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 12.05.1914
Umfang: 16
. Das Epizentrum liegt etwa 1500 Kilometer entfernt. Die schwache Aufzeichnung läßt darauf schließen, daß keine Katastrophe wie im Dezember 1908 verursacht wurde. Der FamMsnstreit im Zause Magner. Aus Bayreuth, 8 ds., wird dem „Fr. K.' gemeldet: Die Zivilkammer des Landesgerichts Bayreuth hat heute in der Klagesache der Frau Isolde Beidler, Kapell meistersgattin in München, gegen ihre Mutter Frau Cosima Wagner verhandelt. Die Vorgeschichte der unerquicklichen Angelegenheit, die in der ganzen gebil deten Welt

berechtigtes Aufsehen hervorgerufen hat, ha ben wir schon besprochen. Frau Cosima Wagner hat vier Töchter: Daniela. Gattin des Geheimrats Thode, die sich jetzt mit ihrem Gatten in Ehescheidung befindet, Blan dina, verehel. Gräfin Gravina, Isolde, verehel. Beidler, und Eva, Gattin des in Bayreuth lebenden Schriftstellers Houston Stuart Chamberlain. . Außerdem einen Sohn Siegfried Wagner. Zwischen dem letzteren und dem bis vor einigen Jähren ebenfalls in Bayreuth lebenden Ka pellmeister Beidler

sind bekanntlich tiefgehende Differen zen entstanden. Ob wegen künstlerischer Qualifikationen und Ansprüche oder aus finanziellen Gründen, sei dahin gestellt. Es heißt, daß Richard Wagner angeordnet Habe, daß jedes seiner Kinder eine jährliche Rente von 30.000-R — die Ziffer ist natürlich der Oeffentlichkeit nicht be kannt — beziehen solle. Beidler zog dann, als sich die MißHelligkeiten verschärften, nach München. Sowohl ihm als auch seiner Gattin Isolde wurde jeder Verkehr mit dem „Hause Wahnfried' verweigert

Dispeker in München gegen ihre Mutter Cosima Wagner Klage an, die den Zweck hatte, festzustellen, ob sie (Frau Beidler) als Tochter Bülows oder Richard Wag ners anzusehen sei. - Am 17. April verhandelte — in öffentlicher Sitzung, nachdem ein Antrag auf Ausschluß der Oeffentlichkeit ab gelehnt worden war — die Zivilkammer des hiesigen Landgerichts darüber, und der Vertreter der Frau Beidler suchte in längeren Darlegungen den Nachweis zu führen, daß seine Mandantin in Wirklichkeit die Tochter Wag ners

sei. Während Iustizrat Dispeker auf dem Standpunkt steht, daß die Klage Isolde Beidlers rechtlich zulässig sei, vertritt der Anwalt von Frau Cosima Wagner den Stand punkts daß dies nicht der Fall ist. Es kamen für das Ge richt rein rechtliche Erwägungen in Betracht, und es war die Frage zu prüfen, welches Recht nach den zum Bürger lichen Gesetzbuch erlassenen Uebergangsbestimmungen zur Anwendung zu gelangen habe. Von Interesse ist, daß der Vertreter Isolde Beidlers erklärt hatte, es sei

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Bozner Nachrichten
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Seite 14 von 36
Datum: 20.04.1913
Umfang: 36
der Leipziger Stadttheater. Aus Leipzig wird gemeldet: Der Betrieb der unter der Leitung des Ge- heimrates Martersteig stehenden vereinigten Leipziger Htadttheater hat für das abgelaufene Jahr einen Fehlbetrag von 600.000 Mark ergeben. ^ ^ Italienische Wagner-Erinnerungen. Eine Anzahl fes selnder italienischer Erinnerungen an Richard Wagner ver öffentlicht Carlo Pla cr i; sie stammen von dem bekannten Florentiner Dirigenten Giuseppe Buonamici, der mit Wagner eng befreundet war und es auch nicht versäumte

an unserem Münchner Konservatorium. Wir kamen nach Bayreuth, als gerade eine der großen Proben begonnen hatte, und unter der Führung von Cornelius eil ten wir schleunigst ins Theater, wo ein reges. Getriebe herrschte. Während der Probe drehte sich Wagner einmal um, dabei sah er uns und. winkte uns herzlich zu; dann aber erkannte er seinen Diener. Da unterbrach er die Probe. „Mracek!', so rief er, „wie kommst denn du hierher? Bravo! Komm herauf!' Und der gerührte Diener klet terte über Bretter und Balken

, um seinen Herrn zu er reichen. Wagner aber nahm ihn bei der Hand, wiederholte ihm immer wieder, wie er sich freue, ihn wiederzusehen, rief nach seiner Frau und den Kindern und schließlich sagte er: „Nachher werden wir uns wiedersehen!' Erst dann wandte er sich wieder zum Orchester: „Und nun, meine Herren, fahren wir fort.' Eine andere Episode ist mit dem Besuche Wagners in Acireale verknüpft; Wagner wollte einige jener Volksschauspieler hören, die auf der Straße zu rezitieren pflegten; man rief

die Schauspieler ins Hotel.- Als es denn dazu kam, daß der „Pasquino' honoriert werden sollte, reichte ihm Wagner, der sehr begeistert von den Vorträgen war, 500 Lire statt der 50 Lire, die der Graf Gravina dem Mimen versprochen hatte. Als Gravina sein Erstaunen ausdrückte, meinte Wagner nur: „Trotz aller Schminke und aller Schnurrpfeifereien spüre ich doch, daß dieser Teufel hungert. Ich verstehe mich darauf, denn auch lch habe einmal gehungert.' — „Eines Abends,' so erzählt Buonamici weiter, „zeigte

-mir Wagner den Marsch, den ^ für die Vereinigten Staaten von Nordamerika komponiert ich und er meinte: „Nun, Sie sagen das so, als stiimnten Sie darin mit mir nicht ganz überein.' Worauf ich widerte: „Es mag schon so sein, wie Sie sagen, aber ebrllcy gesagt, ich ziehe andere Ihrer Werke bei weitem, vor. Trotzdem muß es mein bestes Werk sein,' meinte Wagner» „denn es wurde mir höher b e z a h l t, als alle anderen.

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 26.11.1933
Umfang: 6
; denn, wenn IL95 in Teutschland ein Natio- nawerein gegründet wurde, 5t) waren nach lizliti fast alle Deutschen Bi-marlianer. Nun ist Wagner darin als Vvrbismarckianer anzusehen, das! er (die deutsche Einheit und die deutsche Ueberlegenheit aus dem Gebiete der Kultur hochpries) (in seinen .„Meistersingern' in der Verherrlichung der beschei denen Tanger des Mittelalters). „Berachtet mir die deutschen Meistersinger nicht' das ist sein Schrei als Rassist, wie der des Grasen Gobinau, der in den Germanen

sanee wollte ihren Glauben an den starken Men schen symbolisieren, die Sehnsucht, so zu leben, wie er gelebt halte, ein vornehmes, materielles Milieu zu schassen, wie dasjenige, worin die Italiener des tt). Jahrhunderts lebten .Der Schweizer Burckhard t erneuerte diesen Kultus, Baumeister Semper ita- lienisierte den deutschen Bau, ein anderer Schwei zer. C. F. Meher, will selbst mit der Phantasie (in Ballader und Novellen, das italienische Leben am Ansang der Neuzeit wieder erleben. lind Wagner

den größten Genuß verschas sen kann. Die Rückkehr des Ritters zu der Welt des Glanzes verkörpert die Rechte des Genies, sür die Wagner, wie die Jnngen Deutschen, in einen entscheidenden Kampf treten will. Lohengrin, der zur Verteidigung der Unschuld vou Gott gesandte Held, sucht eine Frau die ihm Glauben schenkt, denn nur wenn er nicht erkannt wird, kann er wirken. Aber sobald der Glanbe schwankt, hört das Wunder ans. Allein die Tragödie des Genies ist die Tragödie des Einzelnen. Mag jenes den übrigen

, es ist sehr bedeutsam, daß gerade damals Leopardi dreimal ins Deutsche übersetzt wurde Auch Naabe, Schessel, Busch, Lenthold spiegeln in ihren Werken Schopenhauers Einslnß wider. Allein dessen Grundgedanke kommt mehr als anderswo in Wagners Nibelungentetralogie zum Ausdruck. Es ist ganz überflüssig, noch einmal daran zu er innern, daß sich Wagner an die anarchistischen Ideen Bakuins angeschlossen hatte, sowie an seine revolutionären Reden, an seine Verbannung (1849), die ihn veranlaßt«, das Theater wie einen Tempel

und die Kunst wie eine Religion aufzu fassen. Ueberslüssig auch zu erwähnen, daß er eine zeitlang Zwischen dem Nibelungen- und Bar- barossathema schwankte, welch letzteres eine Art Weltgeschichte hätte vorführen sollen — mit Le genden, worin Wagner skandinavische Mythen mit der Staufengeschichte verbinden wollte! überslüs- fig, an seinen „Wieland, den Schmied' zu er innern, mit dem er sich nach Paris begab! und zu erwähnen, daß Schopenhauers Einsluß aus ihn in folgendem besteht! Pessimismus, Theorie

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 19.04.1944
Umfang: 4
Abschied von Gauleiter Add! Wagner ST^SStfaptÄ*? . • - v tapftr gestritten hast. Wir wollen Dich M — (Fortsetzung von beite 1) Felde; und das, wofür einer kämpft» mutz doch mehr sein als der Kampf sel ber, und das, wofür er fein Leben ein- setzt, mutz dieses Lebens wert fein. Wir find sehr empfindlich geworden. 3T ren jeden falschen Ton und sind überdrüssig bis in den Tod. Aber glühender verlangt uns, das wahre, sterbliche Gesicht der Welt zu schauen wir letztlich nur in der eigenen, gelä ten

die geradlinig im Handeln. Ihr ganzes Le- Natur selber helfen: und wem überhaupt fort ist ein einziger Dienst am Volke. Mrt/Jt «4t Uitff/ tf» ifj hdtti Atfff fi« ^{/i tfcftd tfi ♦ wif a* m .tx. Armeeführer Führerhaupkquarkier. 18. April — S lanlslau , ..... .. brachen denk- w«c vür ihm verweilt! Das Lied vom „Guten sche und ungarische Verbände harknäcki- ^ Kameraden' begleitet diese Minute und gen feindlichen Widerstand uns warfen Der Führer verlieh das Eichenlaub Parteigenosse Adolf Wagner,' fahr geht

schäme sich kemer, sie „Sein Wirken für d,e Partei ist um des nationalsozialistischen Freiheitskamp- Deutschland die Sonne seiner Freiheit ft^en feindlichen Uebermacht bei-'schwer- werden erst dem zu schimpflicher Feigheit, vergeßlich, aber ebenso unvergeßlich fts ehrt und vor dem Adolf Wagner grüßen wird und die Fahnen unseres stem Arlilleriefeuer und lausenden Lust- der um,vermeintlich sicheren und beque- bleifo,,er^ uns^als,gro^ügi,ger Förderer von der Feldherrnhalle aus in so vielen Sieges wehen

. Jmmer^ivenn im künfti- angriffen^andgehalken und durch das Während der Trauermarschmusik der Gauleiter Paul Giesler rief er- „Eroica' erklingt, wird, was sterblich griffen seinem Kameraden nach: „Adolf woran Adolf Wagner, aus dem Kon- Wagner, heute beziehst Du, der unver- areß-Saal getragen, auf den Schultern geßliche Gauleiter des Traditionsgaues oer Männer, die er einst geführt hat. München Oberbayern, an dieser für das Die Trauerporade vom deutschen Mu- nationalsozialistische. Deutschland so kost

- J! 9 ,.”* «„Vfe*- feitibrtrfwf sräkte den befand, in dessen Umgebung ein nord- Massen gesprochen hat. Trommelwirbel nalsozialistische Deutschland hier' an den ^ , amerikanisier ^lieaer mit dem Fall- der herausgetretenen ./-.Wache ertönte. Ehrentempeln vor seine ersten - Toten. Ausbau einer festen Abwehrfconk ermag- während der Trauerkondukt vorbeidest- tritt, wird Dein Name, Gauleiter Adolf ^cht. Erst als Munttlons. und wasfer- lierie, an dessen Spitze ein Musikkorps Wagner, genannt

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 23.01.1921
Umfang: 16
Gesellschaft zu empfangen, die seinem schönen Spiel lauschten. Es soll vorge kommen sein, daß er mit der rechten Hand spielte und mit der linken Hand die Wangen der betref fenden jungen Dame zärtlich streichelte. Die unbeglichene Schuld Richard Wagners. Aus ganz anderem Holze als Rubinstem war Richard Wagner geschnitzt. Leider habe ich nie Gelegenheit gehabt, in persönlich kennen zu lernen, aber trotzdem kann ich eine charak teristische und den allerwenia'ren bekannte Be gebenheit erzählen; sie betrifft

meinen Onkel, den Kammermnsikns Hiebendahl, der mit Ri chard Wagner von 1841 bis 1848 in der könig lichen Kapelle zu Dresden gemeinsam tätig war. Richard Wagner war schon damals fortwährend in Geldverlegenheiten. Mein Onkel, als Ge schäftsvorstand und Kassenverwalter der Ka pelle, gewährte Richard Wagner jederzeit wei testgehende Borschüsse. Die erlaubte Grenze der Vorschüsse war einmal bereits überschritten, als Richard Wagner abermals 500 Taler verlangte. „Aus der Theaterkasse darf ich Ihnen die Summe

nicht vorstrecken', sagte mein Onkel, „aber ich will sie Ihnen ans meinem persön lichen Ersparnissen leihen. Sie werden mir das Geld schon wiedergeben.' Es vergingen Jahre, Wagner mußte nach den 1848er Revolutionsunruhen flüchteil und war selbstverständlich nicht in der Lage, seine Schuld zu begleichen. Es vergingen weitere Jahrzehnte, Richard Wagner war inzwischen durch die Gunst König Ludwigs vöu Bayern aller materiellen Sorgen enthoben. Mein On kel schrieb ihm daher, er möge doch die 500 Taler endlich

schicken; für ihn als armen Kammer musikus wäre diese Summe nicht leicht zu ent behren. Ein zweiter Brief folgte, ohne daß Ant wort oder Geld gekommen wären. ^ Weitere zehn Jahre vergingen,' Richard Wagner war in Bay reuth auf der Höhe seiner wohlverdienten Er folge, aber das Geld schickte er nicht. Eines Tages kam er nach Dresden, um seinen „Flie gendeil Holländer anzuhören; er ging in einer Zwischenpause ins Orchester, um die wenigen alten Herren, die noch vor seiner Kapellmeister zeit in Dresden

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.10.1869
Umfang: 4
, Wirterkotzen und allen sonstigen Bedürfnissen für die klaglose Verpflegung und möglichste Conferrirung der Truppen, die Absenkung von Aerzten und einer Sa- nitäiecompagnie verfüg». Mittlerweile hatte FML. Ritter v. Wagner noch die äußersten Anstrengungen gemacht aus die einberu- feueu OrtSoberhäupter persönlich beruhigend einzuwir ken, die herrschenden Meinungen zu erforschen und die Aufständischen durch einen letzten Versuch zum Gehor sam zurückzuführen. Dieser telegraphischen Meldung vom i2. schließt

sich eine solche vom 23. October au, worin FML. v. Wagner meldet , daß der Fürst von Montenegro Abgesandte geschickt habe, welche deS Fürsten gute Dienst« zur Beschwichtigung der Ausständiichen anboten und erklärten, daß derselbe Maßregeln getroffen, um die Montenegriner zu verhindern, au dem Aufstande Theil zu nehmen. FML. v. Wagner gab diesem Abgesandten zur Ant« wort, daß die kais. Regierung gegenüber den Wider- spänstigen keine weiter« Nachsicht üben könne und die Achtung vor dem Gesetz mit der energischsten Anwen dung

kaiserlicher Truppen wurde von den Jnsur- genten durch Schüsse und Feuersignale avisirt. Passive Ruhe in der Zuppa und Wachsamkeit gegen Cattaro wurde gemeldet. Mit Telegramm vom 18. October zeigte FML. v. Wagner an, daß behufs Entsatz nnd Verpro- viantirung deS Postens von Dragalj für den 19. eine Vorrückung unter GM. DormuS angeordnet wurde. Der Disposition zufolge rückte 1 Infanterieregi ment, 1 Jägercompaznie, 2 Geschütze von Orahava über die Gebirge gegen Ledenice. 2 Jnsauterieregi- menter, 1 Jäger

- und I Geuiecompaguie, 10 Geschütze, von Risano ausgehend, darunter auch solche schwereren Kalibers, sollten gegen die stark« Stellung deS Fein des wirke«. Gleichzeitig sollte gesucht werden durch eiue Demonstration mit ^/» Jägerbataillon, verstärkt durch Matrosen und Gendamerie und 2 Geschützen, gegen Moriny, die Bereinigung der Jnsurgeuten zu verhindern. Mit einem Telegramm vom 13., eingelangt am 20. October, meldete FML. v. Wagner, daß die In surgenten durch Geschützfeuer von den Höhen ober halb Risano

vertrieben und diese nach geringem Wi- de» stand besetzt worden seien, daß das Regiment Erz herzog Albrecht, daS 27- Jägerbataillon und die Batterien auf den Höhen von Knezlac lagerten und deu folgenden Tag (20. October) nach Dragalj rücken würden. Am 20. October telegraphirte FML. v. Wagner ans Risano: Die ganze Nacht hindurch einem furcht baren Sturm und Regenguß in einem holzlosen, fel sigen Lager ausgesetzt, war die Truppe so erschöpft, daß sie nur bis zum WachthauS Cerekwice vorrücken konnte

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 17.09.1905
Umfang: 16
, ist doch auf den Lor beeren der neuen Linie nach Südtirol gfut ruhen. Eingesendet. jur die unker dieser Rubrik stehenden Aotuen übernimm» dl^ 'tie^aklio keine Verantwortung. Löbliche Redaktion! Ich bitte um Ausnahme folgender Berichtigung des in Nr. 111 Ihres gesch. Blattes unter „Ein gesendet' erschienenen und mit Oberschwester Margarete Schulz gezeichneten Artikels. Auf Grund der gerichtlichen Erhebungen ist es unwahr, daß in meinem Hause und aus dem Zimmer des Herrn Louis Wagner aus Lodz Geld abhanden gekommen

sei. Herr Wagner kam am 2. ds. M. an und bereits äm 3. ds. M, erstattete ich gemeinsam mit demselben laut Polizeirapport, die Verlustanzeige, nachdem Herr Wagner von seinem erfolglosen Rundgange aus der Suche nach seinem Gelde ins Hotel zurück kehrte. Mithin stimmt die Aussage der Schwester, ihr sei am 9. ds. M. mitgeteilt worden, daß das Geld tags zuvor abhanden gekommen wäre, mit dem tatsächlichem Sachverhalt nicht überein. Als der Kranke gestorben war, wurden die Sachen eingepackt

zu mir und bat mich, ihrer Mutter entgegen zu fahren und sie schonend vom Tode ihres Mannes zu benachrichtigen. Spat abends erhielt ich schließlich noch einen mit „Schwester Eali' gezeichneten Brief, worin mir nahegeleg wurde, nicht nach Bozen zu reisen und uns nicht „diese schwere Last' aufzubürden. Hier die Ab schrift des Briefes: „Geehrter Herr Wagner! Soeben erfuhr ich von Frl. Mala, daß Sie die edle Absicht haben, Frau Wagner in Bozen ab- i zuholen. Ich fände es besser. Wenn wir es so ! kurz wie Möglich

machen, sie a!uf der Straße von I der Sache zu informieren. Jcbi überlege mir noch, ob jeMand an die Bahn soll. Ich werde mir noch überlegen, wie wir's am schlauesten ein fädeln. Von Bozen bis Meran 1 Stunde Fahrt, ist es doch unmöglich, ihr die Aufregung! zu er sparen. Ich finde, daß wir uns keine Last aiuf den Hals laden wollen, zudem die Dame sehr nervös ist. Frdl. Grus- ! Schw. Cali.' Ich fuhr aber trotzdem gegen Bozen und nmr nicht wenig überrascht bei der Ankunft in Meran, owohl das Frl. Wagner als auch die Kranken

- chivester vorzufinden; letztere erklärte sogleich, >aß sie einen Wagen und ZiMmer in der Villa Wallenstein' bereitgestellt habe. Gleich darauf wurde auch der Wagen bestiegen und die Ange hörigen in die Pension der Krankenschwestern ent führt. Dieses Vorgehen der Krankenschwester bei Ankunft der Witwe Wagner läßt keinen Zweifel >arüber aufkommen, daß die Einlogievnng in der Villa Wallenstein eine vorbesprochene Sache tvar, die sich als ein Eingriff zugunsten des Pensions geschäftes Waltenstein

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.06.1923
Umfang: 4
. Die Paralyse hellbar? «Vor kurzem erstattete Dr. Datlner, ein Assi stent des berühmten Wiener Psychiaters Prof. Dr. Wagner-Iauregg, im Wiener Verein für Psychiatrie und Neurologie einen Bericht über eine neue glänzende Heilmethode für die Para lyse, die Prof. Dr. Wagner-Iauregg entdeckt und mit großem Erfolg in einer Wiener Klinik ange wandt hat. Die Paralyse gilt im allgemeinen als eine un heilbare Krankheit. Hoches, einer der hervor ragendsten Spezialisten, behauptete noch im Jahre 1912

, daß er selbst in zwanzig Jahren klinischer Tätigkeit niemals eine Heilung von Paralyse gesehen habe. Ebenso konnte der Psy chiater Kraft^Ebbing unter 25W Fällen keinen einzigen geyeilten Paralytiker finden. Die Dia gnose der Paralyse kam bis auf die jüngste Zeit geradezu einem Todesurteil gleich. Dank den Forschungen und Versuchen Prof. Wagner- Jaureggs oerfügen wir heute Uber eine praktisch vielfach erprobte Therapie, die dieser fürchter lichen Krankheit gewachsen zu sein scheint und die zur Annahme berechtigt

, daß die Medizin bald in der Lage sein wird, den Kampf gegen die Paralyse mit vollem Erfolg aufzunehmen. Die Heilmethode Prof. Wagner^Jaureggs geht auf die alte Beobachtung zurück, daß Fieberzustände auf Erkrankungen des Nerven systems einen günstigen Einfluß ausüben. Es wurde schon vor Jahrzehnten beobachtet, daß zum Beispiel Symptome der vorgeschrittenen Syphilis unter dem Einfluß eines hohen Fie bers auf längere Zeit verschwinden. «Fieberhafte Erkrankungen wirken häufig in der Weife auf den Organismus

ein, daß nach dem Ueberstehen der Krankheit eine auffallende Kräftigung des ganzen Organismus und eine bedeutende He bung des Ernährungszustandes eintritt. Das Fieber steigert die Widerstandsfähigkeit des Or ganismus und erhöht auch die natürliche Veran lagung des Körpers, gegen die Bazillen der Syphilis, die Spirochäten anzukämpfen. Von allen diesen Beobachtungen, die auf eine günstige Einwirkung des Fieberzustandes aus die Paralyse hinweisen, kam Prof. Wagner- Iauregg auf feine neue Heilmethode. Die Er fahrung überzeugte

Ihn, daß die Malaria bei Paralytikern, die dem Körper zur Verfügung stehenden natürlichen Schutzkräfte noch in einem viel höheren Maße mobilisiert, als der einfache Fieberzustand. Nach der Wagner-Jaureggschen Heilmethode werden demnach im Blute des Pa ralytikers durch eine Injektion Malariaanfälle erzeugt. Das hohe Fieber, das sich im Laufe der Anfälle einstellt, vernichtet die im Blute befind lichen Spirochäten. Je höher der erreichte Fie- ''ergrad Ist, um so sicherer und vollkommener der Erfolg

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.12.1933
Umfang: 4
dieser gegen Parzisal einen Speer, den der göttliche Wille aber in der Lust über Parzisals Haupt schweben ließ): der Kundrti, aus deren Stirne Parzisal endlich einen keuschen Kuß legte? der Kundry, bei deren Ster ben der Chor sagt „Wunder des Heils. Erlösung dem Erlöser.' Man versteht also, warum der unzeitgemäße Nietzsche Wagner bekämpfte. Jene Worte „diene, diene'. „Erlösung dem Erlöser', wußten unbedingt den Philosophen des Ueber- menschen, den Gegner des Christentums, den Ver herrlicher der Herrenmoral

, versinnbildlicht die Idee, daß man, um heilig zu werden, leiden müsse und daß des Menschen Ziel es eben sei, heilig zu werden. Der Wagner des „Parzisal', der Verherrlicher des Karsreitags, stellt zwischen dem drittletzten und vorletzten Jahrzehnt des tö. Jahrhunderts das äußerste Ziel dar, zu dem Schopenhauers Lehre gelangen konnte, wenn sie die Rettung vom Ab grund der Verneinung in der Zuflucht zur Mystik suchte. Im „Parzisal' war der Schwanengefang der alten Romantik besungen, durch die Liebe zur Mystik

eben verwirklichte und dem er sich bestrebte, einen ethischen Inhalt zu ver leihen. der ihn von dessen Schlacken reinigen könnte. Wagner war als Nationalrassist ausge treten! nach ihm ist Deutschland ein Bestandteil der Macht (I8W: „Was ist deutsch?') Nietzsche ojsenbarte sich als biologischer Rassist und eben weil er ein solcher war, erurteilte er die ganze Moral, von der Parzisal durchsetzt ist. Und Nietzsche, der zwischen 1888 und 1890 überall Dekadenz sah. nannte auch Wagner einen Deka denten

. Der Schönheitskultus, der ihn Wagner näherte, ist derselbe, den Stesan George (heute V5jährig) von ihm herübernahm! George, der in seiner Gedichtsammlung „Algabal' (1892) die Gestalt des römischen Kaisers mit der Ludwigs von Bayer», des Beschützers Wagners verschmel zend, dei» einsamen Tempel der weihevollen Schön heit wiederträumte, den Wagner in Bayreuth er richtet hatte. Der Expressionismus, der gegen Nietzsche und sür Schopenhauer austrat, kehrte nach 19W, um gegen die Zeit zu reagieren, zur Ethik der Reinheit

und zweite, Hälste des 19. Jahrhunderts, d. h. in die Zeit wo ähnliche oder gar gleiche Töne auch im litera rischen Werke von Wagners Zeitgenossen, wie ic! oben angedeutet, widerhallten. Die Hitleriane erklären ihn jetzt für den Herold der Nation, de Rasse. Aber abgesehen von diesem echt deutsche? Moment, lebt Wagner aus einem anderen Grünt weiter. Er ist zwar kein Veles, eher ein Obli er ist aber eine saustische Natur. Deshalb kan er als Bürger der Gegegenwart gelten, die eben salls sauslisch

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