mit militärischen Ehren auf dem Friedhof in Bressanone beerdigt. Am 5. Dezember verschied dort Frl. Rena G a n a, Hoteldirektorstochter aus Parma, „Unter einer Bedingung, und zwar ver lange ich von Ihnen» daß Sie mir reinen Wein einschenken über den Betrug, den Sie bisher mit der Firma Bolle getrieben haben.' Hart kam l es von Karls Lippen. Wagner sah zu Boden. „Herr Wagner', begann Karl wieder, „wenn ich die Angelegenheit den Gerichten übergebe, könnte ich Ihr ganzes Geschäft ruinieren
. Das will ich nicht, denn ich möchte mit Ihnen, d. h. mit Ihrer Ware, die gut ist, Weiterarbeiten. Aber ich verlange, daß Sie mir reinen Wein einschenken.' Wagner atmete mrf. Er fühlte wieder Oberwasser. „Wem ist das Mehrgewicht zugute ge kommen, das Eckardt notiert hat?' „Herrn Steinicke!' „Aha! Und von wem ist der Betrug aus gegangen?' „Bon Hern: Steinicke. Er droht nur an, daß ich von der Lieferung ausgeschlossen würde, wenn ich ihn, nicht wenigstens acht Prozent vom Umsatz gebe. Das wollte ich nicht, und darum
habe ich eingewilligt.' Karl nickte. „Und das werden Sie mir schriftlich geben, Herr Wagner.' „Schriftlich?' sagte der Händler entsetzt. „Ja! Ich verspreche Ihnen, daß ich nichts gegen Sie unternehme oder untemehmen lasse. Ich bin gewohnt, mein Wart zu halten.' Rach etwa fünf Minuten hatte er die ge wünschte Erklärung. Cr las sie aufmerksam durch. l Dann sagte er ernst: „Gut, Herr Wa-gner. Sie werden weiter liefern, aber prägen Sie sich ein, daß ein dauerndes und gutes Ge schäft nur gedeiht, wenn es grundreell
ist. Auf Wiedersehen, Herr Wagner.' Wie ein begossener Pudel schlich der Vich- händler hinaus. * Steinicke hatte erfahren, daß Große Eckardt in den Betrieb gesteckt und an feine Stelle Strecksband gesetzt hatte. Er war wütend und ahnte Unheil. Aber er wähnte sich doch sicher, schritt hin unter in den Betrieb und suchte Große aus, der neben Streckeband an der Wage stand. „Sie haben Eckardt von der Wage weg- genommen, Herr Große?' sagte er scharf. „Wie Sie sehen, Herr Steinicke.' „Sie wissen, daß die Schlachterei
des Herr» Wagner z» leseu?' Stsinickes Hand zitterte merklich, und er war sehr blaß, als er das Schuldgestcmdnls Wagners in die Hand nahm und las. „Run... und, Herr Steinicke?' Der Prokurist rang nach Worten. „Sie können sich Ihre Worte sparen. Ich richte Ihnen im Auftrag des Herrn Bolle nur aus, daß er Sie morgen nicht mehr Im Betrieb zu sehen wünscht. Er will von einer Strafverfolgung absehen. Aber — Sie sind hier gewesen, verstanden, Herr Steinicke?' Der Prokurist wankte davon. * Rach Feierabend