wirtschaftlichen Lage hat sich der Kassenstand der Sparkassen Bregenz, Egg, Dornbirn und Feldkirch im Monat Dezember 1930 um 770.000 Schilling erhöht. — Im Juli 1930 ging eine Rundfrage durch die Vorarl berger Zeitungen, die den Zweck hatte, altererbte bäu erliche Besitze in Vorarlberg ausfindig zu machen. Die eingelaufenen Antworten haben ergeben, daß sich in Vorarlberg eine ganze Reihe in der gleichen Familie vererbter Bauerhöfe befinden, die als ehrendes Bei spiel treuen Festhaltens an der heimatlichen
Scholle an geführt werden können. In Vorarlberg sollen angeb lich nachstehend angeführte Bauernhöfe durch mehrere Jahrhunderte in der gleichen Familie vererbt worden sein: Ursula Vögel, Sulzberg. Parz. Buch (über 400 Jahre). Höllenstein Josef, Altbürgermeister, Lustenau (über 200 Jahre). Huber Leopold, Hirschegg Nr. 1 seines der ältesten Anwesen der Gemeinde). Düngler Franz, St. Gallenkirch. Fink Gebhard, Hohenweiler Nr. 71 (von 1766 bis heute vererbt). Salzgeber Eletus, zur'„Sonne", Klösterle. Thöny
gezählt werden konnten. Wohl haben der nasse Juli und August, die für die Bademonate am See entscheiden, ein Wort dreingeredet, aber auch die schlechten Verdienstverhältnisse erlauben vielen Gästen nicht, diese Sonderauslage zu machen. Der Winterbe such in den Monaten Jänner bis März, der meist oben eine gute Skifahrmöglichkeit bietet, bewegt sich zwi schen 6000 und 7000 im Monat. — Nach soeben ver öffentlichten Zahlen standen im Lande Vorarlberg im Jahresdurchschnitt Arbeitslose in Unterstützung
: Im Jahre 1923: 285, 1926: 1443, 1927: 1094, 1928: 1168, 1929: 1811, 1930: 3006. Bezüglich der finanziellen Ge barung ist Vorarlberg im Jahre 1930 passiv geworden mit der Arbeitslosenunterstützung. Eine Million Schil ling sollen im Jahre 1930 mehr verausgabt worden sein als im Jahre 1929. Da wird man bald auch zum Er gebnis des Hausverstandes eines Vorarlberger Bauern kommen müssen, der da meinte, man solle an Unter stützung nur im Notfälle Geld, in der Regel Lebens mittel und Bedarfsartikel
, daß diese italienischen Arberter hier sind? Doch nicht etwa der Seelsorgsklerus, son dern jene, die seinerzeit sie um ihres billigeren Lebens standards willen hergezogen haben. Das sind aber ge rade jene industriellen Kreise, die im allgemeinen dem „Tagblatt" doch etwas näher stehen als uns. Dieser Import italienischer Arbeiter nach Vorarlberg war ein schlechter Dienst am deutschen Arbeiter, und man sollte zumindestens nicht heute jene belästigen, die lediglich ihre Seelsorgspflicht an den Italienern erfüllen