Muster-Volksschule mit (inemaSrope-Rundblidt Die Volksschüler von Götzens sind zu beneiden Vorbildlicher Gemeinschaftsgeist Die Götzener feiern „Mozarts“ 200. Gebu rtstag am 20. Februar 1979 Kaum 30 Minuten fährt man mit dem Autobus von der Innsbrucker Stadtmitte in westlicher Richtung nach Götzens. Wie an eine kostbare Reute schleicht sich das Auto über mehrere Kehren an das Dorf heran. Und plötzlich steht die Ortstafel da. Eine Wendung nach rechts und mitten im Ort steigt man aus. Irgendwie
ist man über rascht. So als ob eine Dame, die sich sehr zierte, einem plötzlich ins Dekollete blicken ließe. Und dann steht man ihr gegenüber, jener Dame, die sich Götzens nennt. Eigent lich müßte man sie sehr gut kennen, als Innsbrucker. Doch man staunt, wie wenig man über sie weiß. Lassen Sie mich heute deshalb von Götzens erzählen, wo ich, wäre ich noch einmal sechs Jahre, in die Volksschule gehen, wäre ich achtzehn, der ersten Musikkapelle des Mittelgebirges angehören, und wäre ich siebzig, den Lebensabend
schmucken Probe lokal im Keller der Volksschule, bildet sich Lehrer Haidegger, auf den die Götze ner große Stücke geben, seinen Nachwuchs heran. Für 15.000 Schilling will der unter nehmungslustige Lehrer Instrumente ankau fen. „Ich habe keine Angst, daß mein Vor haben nicht gelingen könnte, denn die Göt zener geben gerne und sehr großzügig, wenn sie wissen, warum“, sagt der Lehrer, der beweisen will, daß auch ein kleines Dorf ordentlich zu blasen versteht . . . Pro Haushalt wurden
Götzens als Dorf erstmals geschichtlich erwähnt. Das There- sienkirchlein, das um 1360 erbaut wurde, ist das älteste im Dorf. Die heutige Kirche wurde von 1772 bis 1775 gebaut. Brand und Muren suchten das Dorf wiederholt heim. 1748 verwüstete das erste, am 1. Juli 1782 das größte Murunglück das Dorf. Aber die Götzener ließen sich nicht unterkriegen. Vor 89 Jahren bauten sie die neue Straße und vor 68 Jahren entstand das alte Schulhaus. Götzens Stolz: Die neue Volksschule Im vergangenen Jahr wurde
sich durch vier Fenster in jeder Klasse eine Aussicht, wie sie selbst der schönste CinemaScope-Streifen nicht eindrucksvoller vermitteln könnte. Von morgens bis abends strahlt die Sonne in die Klassenzimmer, in die ständig die Berge hereinblicken. Sämt liche Klassenzimmer sind gegen Süden ge richtet. Mancher Götzener hat es beanstan det, daß das schöne Schulhaus seinen Bür gern den Rücken zeigt, doch nicht die Höf lichkeit und Schönheit war das Entschei dende, sondern die Zweckmäßigkeit. Die Volksschule