eifer — das Alles beunruhigt ihn nicht. Was ihn drückt, ist einzig und allein der Umstand, daß die verbesserte Volksschule in Tirol noch fortbe steht. Er nennt diese Volksschule confessionslos. Aber eine Schule, welche nach dem Gesetze die Re ligion zum ersten Unterrichtsgegenstande macht, welche die Eltern verpflichtet, ihre Kinder zur Messe, zum Abendmahle und zu den sonstigen An dachtsübungen zu führen, eine confessionslofe zu nennen, dazu gehört ein eigenthümlich eingerich tetes Sehvermögen
wird. lSehr gut links.) Im Uebrigen achte ich die Ueberzeugung des Ab geordneten Dr. Kathrein. Allein das Recht mutz ich ihm bestreiten, im Namen des ganzen Landes Tirol über die Volksschule den Stab zu brechen. (Lebhafter Beifall links.) Oder ist es etwa nicht wahr, daß die intelligentesten und volkreichsten Gemeinden mit freudiger Begeisterung sich auf den Boden der neuen Volksschule gestellt und ihre Schulen nach den Normen derselben eingerichtet haben? Kann der Abgeordnete Dr. Kathrein in Abrede
. Ich bin gerne bereit, das Gute und Treffliche, welches der Clerus gewirkt hat und noch wirkt, anzuerkennen. Ich würde es mit Freu den begrüßen, wenn der Clerus in die Organis men der Schulanfficht eintreten würde, von wel chen sie durch den Widerstand der clericalen Land tagsmajorität, aber nicht durch das Gesetz fern gehalten werden. (Sehr richtig! links.) Was aber das Lob der alten Volksschule betrifft und die Mühe und Sorgen, welche sie dem Clerus be reitete, so ist dieses Lob doch nur Poesie
und Dichtung, welche in der Geschichte keinen Bestand hat. Folgen Sie mir nur eine kurze Zeit und werfen Sie mit mir einen Blick auf dieses fabel hafte Paradies der clericalen Schule der alten Zeit. Die erste Schulordnung für Tirol, welche im Jahre 1536 erlassen wurde, ist schon im sieb zehnten Jahrhundert in Verfall gerathen. Redner citirt einen Bericht des Bischofs von Bcixen aus dem Jahre 1749 über den damaligen Zustand der Volksschule, aus dem hervorgeht, daß die Schule ohne Leitung