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Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 01.10.1909
Umfang: 16
der Muttergottes, den Kampf mitmachen, wenn der Nachfolger Vinzenz Gasser uns zusammenruft. Voll Zuver sicht dürfen wir dann in die Zukunft schauen, weil wir ja auch die Parole haben: „Unsere liebe Frau hilft uns!" Wir beten ja auch so oft, was Fürstbischof Vinzenz Gasser einst am Schlüsse eines Hirtenschreibens schrieb: Maria, breit' den Mantel aus Und mach' ein schirmend Haus daraus, Und laß uns alle daruntersteh'n, Bis diese Stürme vorübergeh'n. Den erbaulichen und begeisterten Worten des Predigers folgte

. Auf dem Festplatze. — Die Rede des Fürst bischofs. Als sich auf dem Feftplatze vor dem Ge burtshause Vinzenz Gassers auch die Teilnehmer des Festzuges versammelt hatten, wurde die eigentliche Enthüllungsfeier durch das bekannte herrliche Lied: „Das ist der Tag des Herrn" ein geleitet. Ein wackerer Männerchor unter der Leitung des Organisten Albin Goller brachte denselben in zu Herzen gehender Weise zum Vortrag. Hierauf wandte sich der hochwst. Fürstbischof Dr. Josef Altenweisel an das versammelte Volk

und erinnerte an das stürmische Jahr 1809, in dem der große Fürstbischof Gasser geboren wurde und an die Heldentaten der Väter im Kampfe gegen einen übermächtigen Feind. Da mals war dem Tiroler Volke in Andreas Hofer ein Retter erstanden. Aber auch für die kom mende Zeit schwerer geistiger Kämpfe ging dem Vaterlande ein Stern auf: es war der große, un vergeßliche Fürstbischof Vinzenz Gasser. Ge rade als der Tiroler Freiheitskampf am heftig sten tobte, wurde er geboren und seine Mutter mußte auf eine Alm

nicht nieder und beugte sich nicht vor den Angriffen der Feinde. Vinzenz Gasser hat in der Regierung und Führung seines Volkes so Er staunliches geleistet, weil er ein wahrer Gottes mann war, aber auch, weil zu seiner Zeit Klerus und Volk fest zusammenstanden in opferwilliger Begeisterung. Aber er war auch ob des Glanzes seiner Tugenden und der Schärfe seines Geistes weit über die Grenzen unseres Vaterlandes hinaus be rühmt. Wegen seiner Gelehrsamkeit und Weisheit wurde er die „L e u ch t e des vatikani

schen Konzils" genannt und Papst Leo XIII. habe öfters geäußert, wenn auf Vinzenz Gasser die Rede kam, daß auf jenem Konzil alle erstaunt gewesen seien, wenn er seine gewaltigen Reden hielt. Einem solchen Manne ein Denkmal zu setzen und damit sein Vaterhaus zu schmücken, sei nur geziemend, obwohl schon herrliche Denk male von ihm beständen, so in der Domkirche zu Brixen und das bischöfliche Knabenseminar Vin- zentinum, das für alle Zeiten seinen Namen trage. Er begrüße es freudig, daß es gerade

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 25.12.1915
Umfang: 16
geblendet. All die wochenlange' Zeit, die er zwi schen den Spitalsmauern hatte zubringen müs sen, kanl ihm jetzt klar und deutlich zum Bewußt sein. Ein dichter Strom von Passanten umgab Vinzenz Mooslacher. Allerlei' Leute, die Ge schäfte betraten, aus solchen kamen. Und wieder aridere, die vor den festlich erleuchteten Schau fenstern der geschmückten Läden standen, ange lockt von dem farbenbunten Bilde und dem stark strahlenden Licht, das bis auf bte. Straße hin auszulaufen schien

bildeten die Musik dieser abend lichen Großstadtstraße. Summender Gongschlag, Klingeln und Pfeifen. Dann ein chaotisches und unverständliches Stimmengewirr, das taktweise Ausklappern vieler Schritte — und da, knapp vor Mooslacher, das laute hartnäckige Rusen eines Hausierers: „Christbaumkerzen — sehr billig! Ein Dutzend nur 10 Heller!" Wieder blieb der Reservekorporal Vinzenz Mooslacher jäh stehen und schüttelte verwundert, beinahe ungläubig seinen Kops. Wie schnell doch dieses furchtbare Jahr

vergangen! Es kam ihm oor, als wäre ganz vor kurzem erst Sommer ge- vesen, jener klirrende und wassenstarrende Som mer, in dem er, der Mooslacher Vinzenz, blühende Rosen aus seiner Kappe, mit dem Re giment ins Feld gezogen. Und doch: Heute schrieb man den 21. Dezember, in drei Tagen war der heilige Abend. Langsam schritt der Soldat weiter . . . Aber auf seiner Stirne zogen sich böse Falten und verdorssen sank die Unterlippe herab. Es waren keine fröhlichen Gedanken, die den Ver wundeten bewegten

für die Einladung!" begann er. Doch der Offizier schnitt ihm' jede weitere Rede ab mit warmen, gütigen Worten: „Lassen Sie das, Mooslacher! Uns beiden tut das Sitzen besser als das Stehen." Und mit einem freundlichen Lächeln fügte er noch hinzu: „Wir sind ja alle zwei jetzt ein paar invalide Kameraden!" Und Vinzenz Mooslacher tat auch bald dem dunkelroten Vöslauer, den der Oberst auf den Tisch bringen ließ, alle Ehre und kam immer besser ins Erzählen. Wie es damals gewesen sei am Dnjesterübergang

und der Mooslacher Vinzenz wurde immer redseliger. Er zeigte sogar die Feldpostkarte, die er heute nach mittags erhalten hatte. „Herr Oberst, diese glücklichen Kameraden!" Ein düsterer Schatten flog über Moos lachers vordem noch frohes Gesicht . . . Aber da ertönte die erst-mahnende Stimme des Obersts nehmen ihm. „Mooslacher, schauen Sie mich an! Glauben Sie, ich wäre nicht auch lieber bei meinem Re giment?" ... In gehobenster Stimmung verabschiedete sich später der Korporal mit pflichtschuldigen Dankesworten

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 10 von 16
Datum: 24.12.1915
Umfang: 16
geblendet. All die' wochenlang^ Zeit, die er zwi schen den Spitalsmauern hatte zubringen müs sen, kam ihm jetzt klar und deutlich zum Bewußt sein. Ein dichter Strom von Passanten umgab Vinzenz Mooslacher. Allerlei Leute, die Ge schäfte betraten, aus solchen kamen. Und wieder andere, die vor den festlich erleuchteten Schau fenstern der.geschmückten Läden standen, ange lockt von dem farbenbunten Bilde und dem stark strahlenden Licht, das bis auf die Straße hin- auszulaufen schien. Spaziergänger

die Musik dieser abend lichen Großstadtstraße. Summender Gongschlag, Klingeln und Pfeifen. Dann ein chaotisches und unverständliches Stimmengewirr, das taktweise Aufklappern vieler Schritte — und da, knapp vor Mooslacher, das laute hartnäckige Rusen eines Hausierers: „Christbaumkerzen — sehr billig! Ein Dutzend nur 10 Heller!" Wieder blieb der Reservekorporal Vinzenz Mooslacher jäh stehen und schüttelte verwundert, beinahe ungläubig seinen Kopf. Wie schnell doch dieses furchtbare Jahr vergangen! Es kam

ihm vor, als wäre ganz vor kurzem erst Sommer ge wesen, jener klirrende und waffenstarrende Som mer, in dem er. der Mooslacher Vinzenz, blühende Rosen auf seiner Kappe, mit dem Re giment ins Feld gezogen. Und doch: Heute schrieb man den 21. Dezember, in drei Tagen war der heilige Abend. Langsam schritt der Soldat weiter . . . Aber auf seiner Stirne zogen sich böse Falten und verdorssen sank die Unterlippe herab. Cs waren kerne fröhlichen Gedanken, die den Ver wundeten bewegten — keine glücklichen und hoff

!" begann er. Doch der Offizier schnitt ihm jede weitere Rede ab mit warmen, gütigen Worten: „Lasten Sie das, Mooslacher! Uns beiden, tut das Sitzen besser als das Stehen." Und mit einem freundlichen Lächeln fügte er noch hinzu: „Wir und ja alle zwei jetzt ein paar invalide Kameraden!" Und Vinzenz Mooslacher tat auch bald dem dunkelroten Vöslauer, den der Oberst auf den Tisch bringen ließ, alle Ehre und kam immer besser ins Erzählen. Wie es damals gewesen sei am Dnjesterübergang, wo er seine Verwundung

erhalten. Der Oberst hörte mit Interesse den Bericht, doch auf einmal stutzte er, als käme ihm etwas in Erinnerung. „Mooslacher, ist mir damals nicht eine Mel dung zugegangen, eine Meldung von Ihrem Kompaniekommandanten?" fragte er. Der Korporal bejahte. „Gut! Und in der ist doch auch gestanden, daß Sie, Mooslacher, sich durch besondere Tap ferkeit ausgezeichnet hätten!" Der Offizier bemerkte das abermalige Er röten und stumme Nicken des Soldaten. Eine zweite Flasche Wein kam und der Mooslacher Vinzenz

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Außferner Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 25.12.1915
Umfang: 16
geblendet. All die wochenlange Zeit, die er zwi schen den Spitalsmauern hatte zubringen müs sen, kanl ihm jetzt klar und deutlich zum Bewußt sein. Ein dichter Strom von Passanten umgab Vinzenz Mooslacher. Allerlei Leute, die Ge schäfte betraten, aus solchen kamen. Und wieder andere, die vor den festlich erleuchteten Schau fenstern der geschmückten Läden standen, ange- lockt von dem farbenbunten Bilde und dem stark strahlenden Licht, das bis auf die Straße hin auszulaufen schien. Spaziergänger

die Musik dieser abend lichen Großstadtstraße. Summender Gongschlag, Klingeln und Pfeifen. Dann ein chaotisches und unverständliches Stimmengewirr, das taktweise Aufklappern vieler Schritte — und da, knapp vor Mooslacher, das laute hartnäckige Rufen eines Hausierers: „Christbaumkerzen — sehr billig! Ein Dutzend nur 10 Heller!" Wieder blieb der Reservekorporal Vinzenz Mooslacher jäh stehen und schüttelte verwundert, beinahe ungläubig seinen Kopf. Wie schnell doch dieses furchtbare Jahr vergangen! Es kam

ihm oor, als wäre ganz vor kurzem erst Sommer ge wesen, jener klirrende und waffenstarrende Som mer, in dem er, der Mooslacher Vinzenz, blühende Rosen auf seiner Kappe, mit dem Re giment ins Feld gezogen. Und doch: Heute schrieb man den 21. Dezember, in drei Tagen war der heilige Abend. Langsam schritt der Soldat weiter . . . Aber aus seiner Stirne zogen sich böse Falten und verdorssen sank die Unterlippe herab. Es waren keine fröhlichen Gedanken, die den Ver wundeten bewegten — keine glücklichen

für die Einladung!" begann er. Doch der Offizier schnitt ihm jede weitere Rede ab mit warmen, gütigen Worten: „Lasten Sie das, Mooslacher! Uns beiden tut das Sitzen bester als das Stehen." Und mit einem freundlichen Lächeln fügte er noch hinzu: „Wir lind ja alle zwei jetzt ein paar invalide Kameraden!" Und Vinzenz Mooslacher tat auch bald dem dunkelroten Vöslauer, den der Oberst auf den Tisch bringen ließ, alle Ehre und kam immer besser ins Erzählen. Wie es damals gewesen sei am Dnjesterübergang

_ und der Mooslacher Vinzenz wurde immer redseliger. Er zeigte sogar die Feldpostkarte, die er heute nach mittags erhalten hatte. „Herr,Oberst, diese glücklichen Kameraden!" Ein düsterer Schatten flog über Moos lachers vordem noch frohes Gesicht . . . Aber da ertönte die erst-mahnende Stimme des Obersts nehmen ihm. „Mooslacher, schauen Sie mich an! Glauben Sie, ich wäre nicht auch lieber bei meinem Re giment?" ... In gehobenster Stimmung verabschiedete sich später der Korporal mit pflichtschuldigen Dankesworten

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 10 von 16
Datum: 25.12.1915
Umfang: 16
geblendet. All die wochenlange- Zelt, die er Zwi schen den Spitalsmauern hatte zubringen müs sen, kanr ihm jetzt klar und deutlich zum Bewußt sein. Ein dichter Strom von Passanten umgab Vinzenz Mooslacher. Allerlei Leute, die Ge schäfte betraten, aus solchen kamen. Und wieder anbere, die vor den festlich erleuchteten Schau fenstern der geschmückten Läden standen, ange lockt von dem farbenbunten-Bilde und dem stark strahlenden Licht, das bis auf die Straße hin- auszulaufen schien. Spaziergänger

die Musik dieser abend lichen Großstadtstraße. Summender Gongschlag, Klingeln und Pfeifen. Dann ein chaotisches mü> unverständliches Stimmengewirr, das taktweise Aufklappern vieler Schritte — und da, knapp sor Mooslacher, das laute hartnäckige Rufen eines Hausierers: „Ehristbaumkerzen —- sehr billig! Ein Dutzend nur 10 Heller!" Wieder blieb der Reservekorporal Vinzenz Mooslacher jäh stehen und schüttelte verwundert, beinahe ungläubig seinen Kopf. Wie schnell doch dieses furchtbare Jahr vergangen! Es kam

ihm oor, als wäre ganz vor kurzem erst Sommer ge wesen, jener klirrende und waffenstarrende Som mer, in dem er, der Mooslacher Vinzenz, blühende Rosen auf seiner Kappe, mit dem Re giment ins Feld gezogen. Und doch: Heute schrieb man den 21. Dezember, in drei Tagen war der heilige Abend. Langsam schritt der Soldat weiter . . . Aber auf seiner Stirne zogen sich böse Falten und verdorssen sank die Unterlippe herab. Es waren keine fröhlichen Gedanken, die den Ver wundeten bewegten — keine glücklichen

gehorsamst für die Einladung!" begann er. Doch der Offizier schnitt ihm jede weitere Rede ab mit warmen, gütigen Worten: „Lassen Sie das. Mooslacher! Uns beiden tut das Sitzen besser als das Stehen." Und mit einem freundlichen Lächeln fügte er noch hinzu: „Wir sind ja alle zwei jetzt ein paar invalide Kameraden!" Und Vinzenz Mooslacher tat auch bald dem dunkelroten Vöslauer, den der Oberst auf den Trsch bringen ließ, alle Ehre und kam immer besser ins Erzählen. Wie es damals gewesen sei

Wein kam und der Mooslacher Vinzenz wurde immer redseliger. Er zeigte sogar die Feldpostkarte, die er heute nach mittags erhalten hatte. „Herr Oberst, diese glücklichen Kameraden!" Ein düsterer Schatten flog über Moos lachers vordem noch frohes Gesicht . . . Aber da ertönte die erst-mahnende Stimme des Obersts nehmen ihm. „Mooslacher, schauen Sie mich an! Glauben Sie, »ich wäre nicht auch lieber bei meinem Re giment?" ... In gehobenster Stimmung verabschiedete sich später der Korporal

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 16
Datum: 24.12.1915
Umfang: 16
bildeten die Musik dieser abend lichen Großstadtstraße. Summender Gongschlag, Klingeln und Pfeifen. Dann ein chaotisches urw unverständliches Stimmengewirr, das taktweise Aufklappern vieler Schritte — und da, knapp oor Mooslacher, das laute hartnäckige Rufen eines Hausierers: „Ehristbaumkerzen — sehr billig! Sin Dutzend nur 10 Heller!" Wieder blieb der Reservekorporal Vinzenz Mooslacher jäh stehen und schüttelte verwundert, beinahe ungläubig seinen Kopf. Wie schnell doch dieses furchtbare Jahr

vergangen! Es kam ihm vor, als wäre ganz vor kurzem erst Sommer ge wesen, jener klirrende und waffenstarrende Som mer, in dem er, der Mooslacher Vinzenz, blühende Rosen auf seiner Kappe, mit dem Re giment ins Feld gezogen. Und doch: Heute schrieb man den 21. Dezember, in drei Tagen war der heilige Abend. Langsam schritt der Soldat weiter. . . Aber auf seiner Stirne zogen sich böse Falten und verdorssen sank die Unterlippe herab. Es waren keine fröhlichen Gedanken, die den Ver wundeten bewegten

gehorsamst für die Einladung!" begann er. Doch der Offizier schnitt ihm jede weitere Rede ab mit warmen, gütigen Worten: „Lassen Sie das, Mooslacher! Uns beiden tut das Sitzen bester als das Stehen." Und mit einem freundlichen Lächeln fügte er noch hinzu: „Wir sind ja alle zwei jetzt ein paar invalide Kameraden!" Und Vinzenz Mooslacher tat auch bald dem dunkelroten Vöslauer, den der Oberst auf den Tisch bringen ließ, alle Ehre und kam immer bester ins Erzählen. Wie es damals gewesen sei

Wein kam und der Mooslacher Vinzenz wurde immer redseliger. Er zeigte sogar die Feldpostkarts, dis er heute nach mittags erhalten hatte. „Herr Oberst, diese glücklichen Kameraden!" Ein düsterer Schatten flog über Moos lachers vordem noch frohes Gesicht . . . Aber da ertönte die erst-rnahnende Stimme des Obersts nehmen ihm. „Mooslacher. schauen Sie mich an! Glauben Sie, ich wäre nicht auch lieber bei meinem Re giment?" ... In gehobenster Stintmung verabschiedete sich später der Korporal

! Wie in allen anderen, brennt auch in dem Spitale, in dem sich der Mooslacher Vinzenz be findet, ein strahlender, dicht behängter Christ baum. Die Schwestern verteilen die Liebesgaben und bei allen Soldaten sieht man heute nur frohe und zufriedene Gesichter. Am glücklichsten aber schaut der Reservekorporal Vinzenz Mooslacher drein, in seinen Augen schimmert es feucht vor lauter Seligkeit . . . Er kann den Blick nickt von der glitzernden Auszeichnung, wenden, die ihm vorhin der Kom mandant des Spitales mit einer feierlichen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 14
Datum: 13.04.1934
Umfang: 14
Frau Eva aus dem Verschulden des Mannes geschieden und meinte auch der Pater Vinzenz. And einige solcher Bußübungen Hab ich schon hinter mir. Da ist einem Bauer sein Gütel vergantet wor den. lind bei der Versteigerung steht auf ein mal der Pater Vinzenz dort, erlegt das Va dium und bietet mit . . ." „Mit deinem Geld?" frug Albert. „Natürlich. Er ersteht das Gütl. And dann kommt der Bauer zu ihm in die Pfarre. Ich sitz im Nebenzimmer hinter der halb angelehn ten Tür und der Bauer fragt: Bitt schön

. Hochwürden, wann muß i denn aus mein Haus raus? And der Pater Vinzenz sagt ihm: Gar net, du dummer Karl: Glaubst, i bin a Wucherer oder Bauernleger? Du bleibst. — — No und das Vieh in den Ställen, fragt der Bauer. — Bleibt auch. — Da ist der Bauer auf die Knie gefallen und hat dem Pfarrer die Hand geküßt, find dann ist er wie besoffen hinaus vors Pfarrhaus, wo seine Frau ge standen ist mit den zwei Kindern und dort ist er ihr um den Hals gefallen und da haben die vier Leut auf der Gasse zu flennen

angefangen und ich in der Stuben Hab mitgeflennt. Und dann bin ich hinein zum Pater Vinzenz und Hab ihm auch die Hand geküßt." „Hast du viel Geld gebraucht?" frug Albert. „No, so ein paar hunderllausend Schillinge. Es tut wir nicht leid. Ich wollte ich hätte viele, viele Millionen, um so ^Buße tun zu kön nen. Das Schönste, die Leute haben wirklich keine Ahnung, daß ich hinter der Sache stecke." „Was ist mit der Karhi?" „Da hat der Pater Vinzenz gemeint, daß es ein sündiger Hochmut sei von mir, die Frau

netwegen." Ende. lungen an die alten Leute müssen sie leisten, die sie aus dem Geschäft herausarbeiten müs sen. Es ist ehrlich erworben und keine Wohl tat." „And der Amerikaner?" frug Heinz. „Wie stellt sich der Pater Vinzenz zu dem?" „Ich frug ihn, ob ich nicht Mr. Beckert alles gestehen und ihn um Verzeihung bitten müsse. And da sagte er mir . . ." „Da bin ich neugierig." Auf dich, mein Kind, hat das Gift ent schieden eine moralisch besonders günstige Wirkung geübt. Es hat dir die Augen geöff net

sich nichts, wenn man einem guten Menschen, dem man ein Anrecht getan, um Verzeihung bittet. So sagte Pater Vinzenz. And darum, Heinz, bitte ich dich, dem ich vie les angetan, an dem ich viel gut zu machen habe, um Verzeihung. Ich werde dir in Hin kunft eine brave, gehorsame Frau sein." Albert lachte. „Der Frosch hüpft wieder in den Pfuhl — und säß er auch auf goldenem Stuhl. Wir werden ja sehen." Eva beachtete den Spötter nicht. „Du wirst ihn also prüfen", sagte Pater Vinzenz. „And erst dann sprechen, bis du erkannt hast

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 14.06.1952
Umfang: 12
. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, geriet der nachfahrende Motor radfahrer über die Böschung und stürzte 15 Meter ab. Rim ml wurde nur geringfügig an einem Arm und an einem Knie verletzt, seine Mitfahrerin Marialuise Oberhäuser wurde unbekannten Grades verletzt und vom Per sonenauto in ihre Wohnung gebracht. Der „reisende Einbrecher" glücklich gelandet Der 41jährige Wiener Friseur Vinzenz Reps versteht sich auf die Kunst, seinen ganzen Lebensunterhalt auf Kosten anderer Leute zu bestreiten, ohne daß ihm jemals

, erachtet er als eine der unvermeidlichen Schattenseiten seines- irdischen Wandels, nicht aber als An laß, seine etwas leichtfertigen Lebensan schauungen jenen seiner „spießerischen“ Mit bürger anzupassen. Im August 1950 war Vinzenz an der Pforte der Garstener Strafanstalt mit einigen guten Ratschlägen und wenig Geld entlassen wor den. Da er mit ersterem nichts und mit dem zweiten nur wenig anfangen konnte, ging er nach Deutschland, um dort sein Glück zu ver suchen. Schon nach vierzehn Tagen saß

er wieder im Kotter, weil er für die funkelnagel neue Kamera eines Rothenburger Geschäfts mannes allzugroßes Interesse gezeigt hatte. Leider währte die herrliche, die sorgenlose Zeit hinter schwedischen Gardinen nur acht Monat und eines Tages fand sich Vinzenz etwas unsanft über die Grenze geschoben in Bregenz wieder. Eine Woche „arbeitete“ er in S t. A n t o n a. Arlberg, bis ihn die Gen darmerie mit einer fälligen Alimentationsv forderung belästigte. Also schnürte der "Walz bruder neuerdings sein Bündel und zog

wei ter in das schöne Tiroler Land hinein. Bei Land eck stand ein eleganter eng lischer Wagen, dessen Kofferraum sich ohne Schwierigkeiten öffnen ließ. Das Schloß sprengen, einen Schweinslederkoffer und eine Werkzeugkiste zu angeln, war für Vinzenz eine Kleinigkeit. Die in dem Koffer enthaltenen Kleider verkaufte er in In nsbruck und der Erlös reichte für eine Reise in die grüne Steiermark. In Rottenmann befielen den Wanderer Hunger und Durst. Er befriedigte seine Bedürfnisse aus dem Vorrat

eines Greislerladens, dessen Inhaberin er um einige Flaschen Wein und Likör und etliche Stangen Wurst erleichterte. In Zeltweg erneuerte Vin zenz seine Garu_robe durch einen Einbruch in ein Kleidergeschäft, aus einem Bahnhofs kiosk stahl er Zigaretten, Feuerzeuge und eine Standuhr. Durch die Unhandlichkeit des vorsintflutlichen Zeitmessers erwachte seine Begierde nach einer schönen Schweizer Arm banduhr. In Feldbach ergab sich eine gün stige Gelegenheit. Vinzenz zerschnitt kunst gerecht eine Fensterscheibe

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 15.12.1900
Umfang: 10
den 20. Dezember, 8 Uhr ! Abends, im Gasthofe „zur Post" statt. Um zahl reiches Erscheinen wird höflichst ersucht. — (Vom Vinzenz-Verein) Der hiesige > Vinzenzverein hielt am 8. d. M. im neuerbauten ; Saale der Kindcrbewahr-Anstalt seine Jahresver sammlung ab. Den Chcenvorsitz führte Hochw. Herr Kanonikus und Dekan Rauch, als Vertreter . des Zentralrathes aller tirolischen Vinzenzvereine war Herr Kaufmann Karl Mayr aus Innsbruck erschienen. Nach Erledigung des Rechenschafts- und Kasseberichtes sprach Herr Karl

Mayr über das Wesen und den l Zweck der Vinzenz-Vereine. Ter aktive Vinzenz-Bruder, ; sagte er, verwendet für den Vinzenz-Verein 1—3 | Stunden per Woche, u. zw. für die wöchentliche : Sitzung und für den Armenbesuch. Er besucht all wöchentlich die Hütten der Armen, erkundigt sich nach den schreiendsten Bedürfnissen und schafft rasch Hilfe. Durch die materielle und geistige Unterstützung ver söhnt er den Armen mit Gott, mit sich selbst und j der Menschheit. Der Vinzenz-Bruder wirkt

auch auf die Reinlichkeit der Wohnlokale, hinreichende Lüftung ! und gute Kindererzichung hin. Der Vinzenz-Bruder wird in der Sorge für die Armuth seine Thätigkeit ! auch auf den ernstesten Augenblick, auf die letzte und größte Noth des Lebens erstrecken, aus die Stunde des Absterbens. An die Wohlthätcr des Vinzenz- j Vereines Imst gewendet, bat Herr Mayr, den Verein I stets mit Gaben zu unterstützen, sei es in Baargeld. , Viktualien, Kleidern, Schuhen. ,Sie mögen dem über mäßigen Kranzluxus entgegentreten

durch Geldspenden i für den Vinzenz-Verein. Was nützen denn auch die j vielen Kränze dem T'.>dten in dem Sarge? Unter ! Gottes Schutz und im Vertrauen auf den Edelsinn ■ der Wohlthätcr Jmsts schloß Herr Karl Mayr seine wohlmeinenden Worte, die von Herzen kamen und j zu Herzen gingen. Der Herr Kooperator Halbeis i sprach noch einige erbauende Worte an die Versamm- ! lung, worauf selbe geschloffen wurde. — (Zur Auflösung der Landesschützen- ; bataillone.) Gleich dem Landesschützenbataillon j Imst

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Der Arbeiter
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Seite 11 von 15
Datum: 24.12.1930
Umfang: 15
ja, unter welchen Voraussetzungen er se.neczeit j Minister werden mutzte, war doch ein viel Aussehen * erregender Prozeß (Holzgeschäfte) im Ginge, weicher unter allen Umständen aus der Welt geschafft werden mußte. Auch die unter seiner Verantwortung zusammerrqe- brochene Kärntner Bank ist noch allzu gut in Er innerung. Wir wisse» ganz gut, daß der damal ge Landeshauptmann Vinzenz Schumy nach Wien ge fahren ist, um die Bank zu retten und als dies nicht gelang, feiner Gemahlin nach Klagsnfurt teleg a- phisrte und sie beauftragte

. fein restliches Guthaben von 3000 5 zu beheben und — am nächsten Tag wa ren die Schalter dieser Bank für immer geschlossen, sie war zusamMengebrochen. Als dann einige Zeit später Herr Landeshauptmann Vinzenz Schumy im Landtag aufgefordert wurde auch die Sozialdemokraten waren dabei — über dieses Vorgehen sich zu rechtfertigen, meinte er in öf fentlicher Sitzung, er brauche di e ses Geld z u in P r-o z e ß f ü h r e n? Wohl eine sehr merkwürdige Aus rede, zumal man weiß, daß viele Einleger

ihre Spareinlagen zum notwendigen Lebensunterhalt benötigt hätten und sie nicht mehr bekamen, weil sie fa nicht vorher verständigt nmrdm, wie es mit dem Unternehmen steht. Die Christlich- sozialen im Landtag werden sich hoffentlich nicht da hergeben. diesen Herrn Vinzenz Schumy zum Lan- shauptmann zu wählen. Was die Sozialdemokraten bewegt, Schumy zu wählen, das kann man wohl erraten und der Herr Vinzenz Schumy wird schon entsprechende Zugeständ- nisse gemacht haben, um sich die Stimmen der So zialdemokraten

zu sichern. Es ist übrigens ein »ehr merkwürdiges Verhältnis, wenn man weiß, daß oer bisherige Landeshauptmann Dr. Lemisch (auch ein Landbündler) so ziemlich das Vertrauen aller Parteien ! genießt, nun auch von seinen Parteifreunden zu Gun- ten des Herrn Vinzenz Schumy kalt gestellt werden oll. Die Zukunft wird ja bald zeigen, was hinter den Ku lissen ausgemacht wurde. Hoffen wir aber, daß d:r Landtag, dem ja notwendige und dringende Arbeit bs- vorsteht, bald aktionsfähig wird, um seinen Wählern

Landeshauptmann käme. Nun wurde verhandelt. Das scheinbare Ergebnis ist, daß wahrscheinlich die Land bündler m der Person des Ing. Vinzenz Schumy den Landeshauptmann präsentieren und dieser auch von oen Sozialdemokraten gewählt wird. Nun ergibt sich aber ein interessantes Schauspiel. Die Landbündler und die Sozi allein sind zu wenig, sie bringen nicht 24 Abgeord nete auf, um eine Wahl rechtmäßig durchzuführen. U.'d jetzt kommt erst das Interessante! Der Herr Vinzenz C:-umy bat auch hier ein Pflaster gefunden

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 24.06.1933
Umfang: 16
es mit seiner Vergangenheit als Vertrauensmann der sozialdemokrati schen Arbeiterschaft vereinbarlich, im „Tiroler Anzeiger", dem Tagblatt der christlichsozialen Partei, gegen einen Be richt der „Volks-Zeitung" zu polemisieren, in dem das neu errichtete Moorstrandbad als „sozialistisches Werk" be zeichnet und geschildert wurde. Herr Vinzenz Gasser vertritt im „Tir. Anzeiger" die Meinung, daß unter seiner Bürger meisterschaft, die doch auf dem Vertrauen und der Wahl der sozialdemokratischen Arbeiter basierte

, kein „sozialisti- sches" Werk geschaffen worden sei. Warum sträubt sich Herr Vinzenz Gasser, der ehemalige sozialdemokratische Bürger meister. so gegen das Wort „sozialistisch"? Nun aus einem ganz einfachen Grunde: Er will damit dartun, daß das Werk der Moorstrandbad-Erbauung sein und nur sein Verdienst sei. Im „Tiroler Anzeiger" drückt er das so aus: „Tatsache ist weiters, daß ich selbst nach reiflicher Ueber- leaung den Antrag auf Schaffung dieser Anlage im Ge- meinderate eingebracht habe . . ." Nun weiß

es die Welt: Nur e r, der Herr Vinzenz Gasser, hat das Werk geschaffen! Die „Genossen" im Gemeinderat. meint der Herr Vinzenz Gasser weiter, hätten nur das eine Verdienst ouszuweiseu, daß sie seinem Antrag zugestimmt haben. Tre Apvstrophie- rung des Mortes Genossen zeigt so recht die Charakter- Wandlung diews Menschen. Wir erinnern uns an die Zeit, da der Herr Vinzenz Gasser das Wort „Genossen" nicht hämsich gebrauchte: das war allerdings damals^ als Herr Vinzenz Gasser

, daß doch die entj Leidende Gemeinderats- sitzung unterbrochen werden mußte, um mit der Wirtschafts partei ins reine zu kommen. Zum Schlüsse schwingt sich Herr Vinzenz Gasser gar zu der unglaublichen Behauptung aus. baß sein neuester politischer Frontwechsel aus ideellen Gründen erfolgt sei. Und er meint, daß die Menschheit in ihrer „materialistischen Weltausfassung" für eine „Ideal-- Umstellung" nicht reif sei. Freilich, wenn alle Leute so wä ren. daß sie um ihres lieben Vorteiles willen die Partei wechseln

, dann müßte man säst glauben, daß der Herr Gasser mit seiner Meinung recht hat. Im übrigen scheint dem Herrn Gasser schön langsam das Schmähliche seiner Handlungsweise zum Bewußtsein zu kommen, denn er be eilt sich, festzustellen, daß er das Parteihemd nur „ausgezo gen" aber nicht „gewechselt" habe. Die Tatsache, daß Herr Vinzenz Gasser eifriger Mitarbeiter des „Tiroler Anzei gers" geworden ist, läßt allerdings Zweifel aufsteigen, ob die Darstellung Gassers richtig ist. Zum Schlüsse

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 25.01.1930
Umfang: 16
Kratochwil zu ernem ganz besonders aufsehenerregenden. Die Zusammenhänge waren unschwer .hergestellt: Kra- .ochwil hatte den Juwelier erwürgt, um ihn zu berauben und die materiellen Ansprüche seiner anspruchsvollen Ge» rebten befried iaen^ könne«. Dieser Raubmörder Ferdinand Kratochwil, dessen Blut tat die Stadt in Atem hielt, hatte einen älteren Bruder, Vinzenz Kratochwil. Im Gegensatz zu dem moralisch durch und durch angefaulten Ferdinand war Vinzenz die Ehrlich keit selber. Er hatte es infolgedessen

auch nur bis zum Le bensstandard eines kleinen, verhutzelten Flickschusters ge bracht, einer Art Tolstoi-Figur, die sich mit Frau und Kin- dren in einer dumpfen, stickigen Werkstatt, die gleichzeitig als Küche und Wohnraum diente, kümmerlich durchschlug. Düs „Durchschlagen" ist hier wörtlich zu nehmen, denn seine Hauptbeschäftigung bestand darin, daß er in die Sohlen und Absätze reparaturbedürftiger Schuhe Tag für Tag Nägel und Stifte einschlug. Der brave Vinzenz hatte schon vor vielen Jahren den Verkehr mit dem mißratenen

. und ein aufgeregter be zweckter Herr mit einer Mappe betrat die Werkstatt. „Erlauben Sie. sind Sie der Bruder des Raubmörders Ferdinand Kratochwil?" stieß er kurz und heftig hervor. ..Aha." dachte der arme Schuster, zu Tode erschrocken, ..es fängt schon an!" Und seinen Blick schamvoll senkend, stotterte er: „Vinzenz Kratochwil is mein Name. Aber für'n Ferdinand kann i mx dafür!" „Ich bin nämlich von der Zeitung." beruhigte ihn der aufgeregte Herr, indem er Bleistift und Notizblock hervor- zog

. „und werde Sie jetzt interviewen. Bitte. Herr Kratoch wil, wollen Sie mir nachstehende Fragen beantworten: Wann und wo sind Sie geboren? Welche Vorbildung haben Sic genossen? In welchem seelischen Verhältnis stehen Sie zu Ihrem Bruder Ferdinand? Wie denken Sie über die wirtschaftliche Krise Europas? Was erwarten Sie sich vorn Völkerbund? Sind Sie Anhänger oder Gegner der Karnerad schaftsehe? Falls.ja, warum nicht nein?" Vinzenz Kratochwil. dem der Zweck all dieser Fragen vollständig rätselhaft blieb, erteilte

in seiner Verwirrung alle jene Antworten, die ihm einfielen. Die ihm nicht ein- fielen, ergänzte der Interviewer aus eigenem. Am nächsten Tag gab es im Bezirk, in dem Vinzenz sei nen Beruf als Mensch und Schuster ausübte, ein allgemeines Tuscheln und Flüstern. Ein Blättchen hatte einen Artikel gebracht mit der dreispaltigen Ueberschrist. „Beim Bruder des Mörders. — Der Philosoph in der Schusterwerkstätte." Und dann folgte rn drei langen, zum Teil in Sperrdruck gehaltenen Spalten eine Wiedergabe

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 02.10.1909
Umfang: 12
, bis ein zweiter Bierführer kam, welcher dann seinen Kollegen aus der ge fährlichen Situation befreite. Junge Diebe. Der Innsbrucker Polizei ge lang es, vier Burschen im Alter von 15 bis 17 Jahren einzufangen, welche in der Stadt eine Reihe von kleineren Einbrüchen begangen haben. Die jugendlichen Diebe gestanden die Tat ein. Fürstbischof Vinzenz Gasser- Feier. Jnzing, 27. Sept. 1909. Gestern fand hier unter Anteilnahme des hochwürdigften Herrn Fürstbischofes Dr. Josef Altenweisel-Brixen, sowie einer großen

Zahl geist licher Herren aus der näheren und weiteren Um gebung, der Nachkommen des hochseligen Fürst bischofs Vinzenz Gaffer, zahlreicher marianischer Kongregationen der Landeshauptstadt Innsbruck und anderer Orte, vieler anderer katholischer Ver einigungen, Veteranenvereine, Schützenkompagnien, starker Vertretungen der Innsbrucker katholischen Studentenschaft und einer tausendköpfigen Volks menge die Enthüllung des von den marianischen Kongregationen der Diözese Brixen errichteten Denkmales

für den hochseligen Fürstbischof Vinzenz Gaffer von Brixen, den unvergeßlichen Kämpfer für die Glaubenseinheit Tirols, statt. Das Denk mal ist am Geburtshause Vinzenz Gaffers ange bracht. In röter Marmorumrahmnng, über die sich eine bronzene Girlande hinzieht, ist das etwa < 7 während ihn im Mittelalter die landesüblichen vier Steingiebel und achtseitige Helmpyramide, gemäß den alten Abbildungen, schmückten. Die Unterkapelle von St. Trinitatis enthielt vordem die Gebeine der Abgeschiedenen und besitzt

, die Gaffer'schen Verwandten, die Fahnen und Banner hatten im Presbyterium Platz genommen. Nach den Chorgesängen bestieg der Jesuitenpater Hätten- schwiller die Kanzel, um in einigen Worten den Fürstbischof Vinzenz als einen der treuesten maria nischen Sodalen den Anwesenden vor Augen zu führen. Nach der Predigt war vor ausgesetztem höchsten Gute die Kongregationsandacht, ein Ma rienlied, Tedeum und Fürstbischof Dr. Josef Alten weisel gab den sakramentalen Segen. Es formierte sich dann der Festzug

, der auf dem Hauptplatze, wo vor dem Vaterhause Vinzenz Gaffers unter dem zu enthüllenden Denkmal eine Tribüne errichtet worden war, vor dem Fürstbischöfe und den Ho noratioren defilierte. Der Zug hatte ungefähr- folgende Reihenfolge: die Schuljugend; eine Musik kapelle ; die auswärtigen katholischen Vereine; die Innsbrucker katholischen Vereine; die Jnzinger Musikkapelle und Schützenkompanie; die Kongre gationen, bzw. deren Vertretungen; die Gemeinde vorstehung von Jnzing; das Gesamt-Festkomitee

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 01.10.1909
Umfang: 16
Vinzenz Gasser aber kämpfte den schwereren Kampf: Die Feinde eines glaubensstarken, glaubenseinigen Tirol fällte der wuchtige Hieb mit dem Morgenstern ebensowenig, als ihn die Kugeln des sicheren Tiroler Stutzens erreicht hätten; ein geistiges Ringen war's, mit dem schleichenden, von mäch tigen Gönnern geförderten und in der Wahl seiner Angriffswaffen nie verlegenen Liberalis mus, der damals kühn und gierig sein Haupt er hoben. Aber in Vinzenz Gasser war dem Heimat lande der berufene Führer

Sinn und seine bezaubernde Güte, Eigenschaften, die den Namen des Fürstbischofs nicht weniger bekannt machten, als der Ruhm seiner Gelehrsamkeit. Ein besonders eifriger Marienverehrer, war Vinzenz Gasser der be geisterte und begeisternde Verfechter des Dogmas von der unbefleckten Empfängnis; ein Grund mehr für die Sodalen der Marianischen Kongre gationen unserer Diözese, das Andenken dieses Mannes zu verewigen. Bot schon das einmütige Zusammenwirken von Stadt und Land zu dieser Feier ein erheben

wieder eing'sperrt haben — warum? 's is eigentlich zum Lachen—." Jählings griff er mit der Rechten nach dem nächsten Baumstamm, um sich zu stützen. Ein eine mächtige und nachhaltige Wirkung auf die Massen der Festgäste von nah und fern auszu üben: Tirols Bevölkerung — gleich ob in der Stadt oder auf dem Lande — steht auch heute noch fest zu seinem Glauben, zu seiner Kirche und zu seinen Oberhirten. Vinzenz Gasser hat nicht umsonst gelebt. Die Enthüllungsfeier in Jnzing. Die Ankunft d e r F e st g ä st e. Schon

ein Gefallener, denn s' dort oben totg'schossen Hab'n. Aber wenn ein Gewitter über die Gegend gezogen is, wenn die Blitze g'zuckt haben und der seligen Fürstbischofs Vinzenz Gasser errichte: Die vier Straßenzugänge schlossen Triumphbö gen ab. Unter diesen ragte besonders die auf der Bahnhofstraße, eingangs des Ortsplatzes, nach den Entwürfen des Architekten Paulmichl er richtete Ehrenpforte hervor, welche von den Her ren Johann Kratzer, Drechslermeister in Jnzing, und Peter Paul Scharmer, behördl. konz. Bam

. Der Prediger erinnerte sodann an Andreas Hofer, wie er Tirol dem Herzen Jesu geweiht und in der Schlacht am Berg Jsel am 13. August die Parole ausgegeben habe: „Unsere liebe Frau hilft!" Mit dem Rosenkränze in der Hand sei er am Abend der siegreichen Schlacht niedergekniet und habe der Gottesmut ter gedankt. Dieselbe Doppelliebe habe auch der selige Fürstbischof Vinzenz Gasser in seinem Donner g'rollt hat, da is mir völlig frei und leicht ums Herz worden, daß ich ein- ums andere- mal aufg'jauchzt

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 11 von 18
Datum: 09.07.1904
Umfang: 18
, Stanzach und Lech-Aschau, Insbesondere war es die Musikkapelle von Lech- Aschau, die durch ihre vorzüglichen und unermüdlichen Leistungen im Konzertieren am Festplatze die freudige Stimmung der Flstgäste hob; die gmaue und präzise Ausführung ihrer Konzertstücke gab Zeugnis von der musikalischen Tüchtigkeit ihre- strammen Kapellmeister- Herrn Franz Leuprecht. Bei der Preisverteilung über das Fest- und Freischießen gingen folgende Herren als Bestgewinner hervor: H auptbefie: 1. Herr Vinzenz Lechleitner

4. „ Vinzenz Lechleitner, Kelmen 5. „ Alois Zobl, Schanwald 6. „ Leo Falger, Stanzach 7. Hochw. Herr Pfarrer Leo Vögl, Stanzach 8. Herr Michael Endstrasser, Reutte 9. „ Franz Unterbuchner, Reutte 10. „ Thomas Perle, Kelmen 11. „ Franz Hutter, Reutte 12. „ Hugo Lechleitner, Postmeister, Stanzach 13. „ Franz Lechleitner, Hinterhornbach 14. „ Thomas Perle, Kelmen 15. Hochw. Herr Pfarrer Josef Peer, Berwang Ged en kbeste: 1. Herr Johann Schlager, k. k. Förster. Stanzach 2. „ Franz Lechleitner, Himerhornbach

. 3. „ Franz Unterbuchner, Reutte 4. Hochw. Herr Pfarrer Josef Peer, Berwang 5. Herr Thomas Perle, »Leimen 6. „ Ignaz Hutter, Brauereibesitzer, Reutte, 7. „ Vinzenz Lechleitner, Kelmen 8. „ Fridolin Kofler, Oberschützenm., Weißenbach 9. „ Anton Winkler, Stanzach 10. „ Emilian Lutz. Postmeister, Weißenbach. Serien be st e: 1. Herr Franz Lechleitner, Hinterbornbach 2. „ Anton Schüler, Forstwarl, Stockach 3. „ Franz Unterbuchner, Reutte 4. „ Thomas Perle, Kelmen 5. „ Jakob Lechlei-ner, Stanzach 6. „ Leo

Falger, Stanzach 7. „ Ludwig Dengel, Holzgau 8. „ Vinzenz Lechleitner, Kelmen. 1. Prämie für die meisten Schleckerschüsse Herr Vinzenz Lechleitner. Kelmen. 2. Prämie für die meisten Schleckerschüsse Herr Jakob Lechleitner Stanzach. 1. Prämie für die meisten Nummerschüffe Herr Anton Schüler, Forfiwart, Stockach. 2. Prämie für die meisten Nummerschüsse Herr Franz Unter- buchner, Reutte. Die gefertigte Schießstands-Vorsehung erlaubt sich Hiemil noch auf diesem Wege, allen Schützen kompagnien, Veteran

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 01.11.1907
Umfang: 16
. K. k. Gemeindeschiehftand in Hinterhorn bach. Anläßlich der Einweihung des neuerbauten Schießftandes vom 19. Oktober fand ein Fe st und Freischießen statt. Es wurden von 34 Schützen 3093 Schüsse abgegeben, wobei 225 Nummern erzielt wurden. Als Bestgewinner gin gen folgende Herren hervor: Haupt: 2. Hochw. Wilh. Kerber, Vorderhornbach 58^ 3. August Bader, Hinterhornbach 656 4. Josef Günther, Vorderhornbach 947 5. Vinzenz Lechleitner, Kelmen 1016 6 . Franz Maldoner, Stanzach 1024 7. Raimund Selb, Häselgehr 1137 8 . Hugo

Lechleitner, k. k. Poftmeist. Stanzach 1186 1. Johann Schlager k. k. Förster, Stanzach 1187 2. Anton Schüler, Forstwart, Stockach 2137 3. Hochw. Wilh. Kerber, Vorderhornbach 2239 4. Vinzenz Lechleitner, Kelmen 2665 5. Thomas Perle, Kelmen 2903 6 . Franz Lechleitner, Jäger. Hinterhornbach 3637 7. Heinrich Friedle, Häselgehr 3788 Schlecker: 1. Thomas Perle, Kelmen 464 9. Reinhard Friedle, Hinterhornbach 1235 ; 10. Ant. Schüler, Forstwart, Stockach 1260 ! 11. Josef Kärle, Weißenbach 1329 I 12. Dr. Wilhelm

Lutz, Weißenbach 1419 ! 13. Heinrich Friedle, Häselgehr 1457 j 14. Franz Lechleitner, Jäger, Hinterhornbach 1460 Gedenkscheibe: ! 1. Thomas Perle, Kelmen 218 2. Franz Lechleitner, Jäger, Hinterhornbach 445 ; 3. Eduard Lauprecht, Lehrer, Weißenbach 746 ! 4. Vinzenz Lechleitner, Kelmen 875 ! 5. Raimund Selb, Häselgehr 926 j 6. Hugo Lechleitner, k. k. Poftm., Stanzach 1113 ' 7. Dr. Wilhelm Lutz, Weißenbach 1131 Serienbeste: Thomas Perle, Kelmen, 17 Kreise (Los) Scheibe B Franz Lechleitner, Jäger

, Hinterhnrnbach 17 Kreise, Scheibe B. Vinzenz Lechleitner, Kelmen 16 Kreise, (Los) Hochw. Wilhtzlm Kerber, Vorderhornbach, 16 Kreise (Los) Lehrer Eduard Lauprecht, Weißenbach, 16 Kreise Scheibe B Dr. Wilhelm Lutz, Weißenbach, 14 Kreise. Für die meisten Schleckerschüsse: Franz Lechleitner, Jäger, Hinterhornbach Raimund Selb, Häselgehr. Für die meisten Schleckernummern: Franz Lechleitner, Jäger, Hinterhornbach Vinzenz Lechleitner, Kelmen. Schützendank allen Teilnehmern auf baldiges Wiederkommen. Schützen Heil

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 3 von 8
Datum: 09.12.1916
Umfang: 8
für Spareinlagen ab 1. Jänner 1917 von 4' Proz. aus 37 2 Proz. und die Darlehen von 47 2 Proz. auf 4 Proz. vorderhand wegen dem allgemeinen Zinsenrückgang herabzusetzen. — Die letztgenannte Kasse hat zur fünften Kriegs anleihe den Betrag von 180.000 Kronen gezeichnet. St. Vinzenz-Verein. Der St. Vinzenzverein Kitzbühel hält am Sonntag, den 10. Dezember 1916, nachmittags halb 3 Uhr, im Vereins zimmer des kath. Vereinshauses seine diesjährige Jahresversammlung ab. Wieder zieht der herbe Winter ein in Berg

und Tal, der das Leid und die düstere Sorge, die ohnehin schon ob des schweren Krieges so drückend sind, noch viel tiefer schmerzen läßt. Und gerade jetzt ist die Zeit gekommen, wo der Vinzenz-Verein seine stille, bescheidene Tätigkeit mehr walten lassen sollte als bisher, denn in gar manchem Käm merlein tritt die Armut jetzt so bitter auf, weil allenthalben Mangel an Lebensmitteln, an Holz und Licht herrscht'und die Preise ins uner schwingliche gestiegen sind. Der St. Vinzenz- Verein vermittelt

dort Trost und Hilfe, wo die wahre Armut wohnt, dort wo ein altes, abgehärmtes Mütterchen im kalten . Stüblein sitzt, von Hunger gequält, dort wo eine Schar kleiner Kinder vergeblich hungernd um Brot bitten und-die arme Mutter es nicht geben kann, dort, wo die armen Kleinen Schutz und Pflege bedürfen, die ihnen über Vermittlung des St Vinzenz-Vereines im Kinderheime geboten wird. Da, wo wirkliche Not, unverschuldetes Leid herrscht, ist das Arbeitsfeld des Vinzenz-Ver-

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 20.09.1913
Umfang: 10
. 1913. langkampfen, 15. Weiß Josef, Söll. — H aupt- Scheibe: 1. Hechl Ferdinand, 2. Kapfinger« Martin jun., 3. Marcher Anton, 4. Pair Michl, 5». Fischer Ulrich, 6. Senoner Vinzenz, 7. Ober- staller Michael, Kirchbichl, 8. Schenach Xaver, 9. Gruber Hermann, 10. Zimmermann Johann, 11. Gruber Dionis, 4 Teil., 12. Riedl Michael, 13. Schmid Anton, 14. Kapfinger Martin sen., 15. Gauder Josef, Häring, 16. Grießer Alois, 17. Sojsr Josef, 18. Egger Josef, Oberlangkampfen, 19. Weiß Josef, Söll, 20. Gruber

Vinzenz, 21. Bichler Josef, Landl, 22. Jäger Stefan, Kufstein, 23. Hupfauf Josef, Vorderthiersee, 24. Embacher Josef, 25. Sock Franz. — Bund es-Ärmeesch eibe: 1. Schle meier Johann, Häring, 2. Gruber Hermann, Ober-, langkampfen (Jungschütze), 3. Egger Josef, Ober langkampfen, 4. Embacher Josef, Kirchbichl, 5. Pair Sebastian, 6. Angele Paul, Oberlangkampfen, 7. Grießer Alois, Häring, 8. Fahrmaier Michl, Ober langkampfen, 9. Grundner Franz,. Kirchbichl, 10. Horngacher Kaspar, Häring, 11. Hechl Jakob

, Vor derthiersee, 12. Wartelsteiner Peter, Wörgl, 13. Senoner Vinzenz, Söll, 14. Sock Franz, Thierberg, 15. Stöckl Josef, Häring, 16. Fischer Ulrich, Wörgl, 17. Oberstaller Michael, Kirchbichl, 18. Sojer Josef, Söll, 19. Weiß Josef, Söll, 20. Gruber Egidius, Oberlangkampfen, 21. Mühlegger Josef, Kirchbichl, 22, Pstuger Sebastian, Hinterthiersee, 23, Marg reiter Josef, Häring, 24. Wälder Josef, Kufstein, 25. Hundertpfund Josef, Kufstein, 26. Schenach Xaver, Kirchbichl, 27. Weindl Josef, Häring, 28. Pizzinini

Ezechiel, Kufstein (Jungschütze), 29. Mayr hofer Jakob, Thiersee, 30. Hupfauf Josef, Vorder thiersee. — Prämien für die meisten Schlecker schüsse (215 bis 146): 1. Fahrmaier Michl, 2. Told Egidius, Kirchbichl, 3. Kartnaller Nikolaus, Häring, 4. Schlemeier Johann, Häring, 5. Egger Josef, Oberlangkampfen, 6. Mösinger Johann, Häring, 7. Wälder Josef, Kufstein, 8. Senoner Vinzenz, Söll. Seltenes Jagdglück. Aus Fulpmes berichtet man: Einem unserer Jäger glückte die Erlegung eines Rehbockes seltener Act

, 16. d., wird gemeldet: Bei den Scharsschießübungen auf der Armeeschieß schule ereignete sich heute ein schwerer Unglücksfall. Der pensionierte Eisenbahnbeamte Vinzenz Lohr ging mit seinem 8jährigen Enkel Oskar spazieren und geriet in den Harachgarten, der bei Scharf schießübungen immer, sowie auch heute abgesperrt ist. Vinzenz Lohr wurde von einer Kugel eines Maschinengewehres getroffen und sank tot zusam men. Sein Enkelkind lief schreiend von der Leiche weh und verständigte sofort seine Angehörigen von dem Unfälle

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Seite 3 von 6
Datum: 14.10.1930
Umfang: 6
setzten ein merkwürdi ges klapperndes Räder- und Hammerwerk in Bewegung. Ditus sah, daß Vinzenz eine dicke schwere Sohle am Schuh °es rechten Fußes trug und daß das verletzte Bein kürzer ge- worden war als das andere. Er erinnerte sich, daß man im Gymnasium erzählt hatte, ein ganzes Stück des Knochens habe entfernt werden müssen. Vinzenz stellte die Maschine ab und zündete sich eine Porzellanpfeife an, auf deren Kopf höchst kunstvoll eine Fliege gemalt war. Blaue Wölklein zogen durch den schrägen

Sonnenblick, der ins Zimmer fiel. Vitus setzte sich in den krachenden Lehnstuhl und sah das mit Wasserfarben gemalte Bild des alten Plöchhammer, das Malzey gemacht hatte. Da war der alte Schmied mit seinem gestickten Käppchen auf den weißen Haaren, wie er leibte und lebte und im „Blattel" las. „Ja, der Malzey," sagte Vinzenz, dem Blick des Freundes folgend, „der arme Kerl — vielleicht kommt er heut noch." „Hat er schon wieder Verdruß mit seinem Alten?" „Das hat er alle Tage. Aber jetzt haben sie ihn drei

Vitus und sah auf das Gewirrs von Rädern und Schnüren hin. „Ja, das schaust du an!" lachte Vinzenz. „Das ist ein Spaß. Da Hab ich ein Buch über die Goldgräber in Kalifor nien gelesen und nach dem Hab ich mir ein Pochwerk und eine Goldwäsche gebaut. Das ist nur eine Spielerei. Hier wird der goldhaltige Quarz verkleinert und dort, wo der Boden so naß ist, sind die Wiegen. Ich Hab kein Lötmetall mehr und so rinnt es halt ein bissel. Aber da — das ist ernst — das zeig ich auch nur dir — und dem Malzey

Hab ich's gezeigt." Er hob ein graues Tuch, unter dem sich sonderbare Um risse abzeichneten. Eine Art Libellenleib kam zum Vorschein, der hinten eine vierflügelige Schraube trug und vorne zwei Fledermaus- flügel aus Pergamentpapier, unter denen zwei kleinere sich ausbreiteten. „Siehst, Vitus, das ist meir/e mechanische Fledermaus," flüsterte Vinzenz mit bebender und erregter Stimme. „Eine Erfindung von mir. Kein Mensch ahnt etwas davon. Jetzt läuft die Schraube durch die Kraft eines eingedrehten

Kautschukfadens und das Hühnerfederl vorne ist das Steuer — dir zeig ich's weil du kein solches Tratschmaul bist wie die anderen." Er drehte an der Schraube, hielt das starre Wesen schräg in der Lust und ließ es schnurren, bevor er es freigab und ausließ. Das kleine Ding stieg schwirrend in schiefer Richtung empor, wendete knapp vor der Wand, kam zu seinem Herrn zurück und fiel dann sanft zu Boden. „Die Kraft ist zu Ende," rief Vinzenz aufgeregt, „sonst tät es noch weiter fliegen. Man kann das so groß

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