eine Gattin zu fin den!. Das auserkorene Mädchen-, welches die Kaiserkrone auf dem Haupte zu tragen bestimmt war, war die Prinzessin Eleonora, die fünfte Tochter des Herzogs Vinzenz I., gestorben 1612, und der Eleonore de Medici, die eben falls bereits ein Jahr vor dem Gatten' gestor ben war. Nicht schön, von hoher Statur, etwas beleibt, nicht sehr gelehrt, obwohl sie sich später sür Kunst und Literatur sehr begeistert zeigte, lebte die am 23. September 1598 geborene Prin zessin E l e o n o r a im Kloster
wit geräuschvollen Hochrufen auf die junge Kaiserin statt, die über einen so unerhossten glanzvol len Aufstieg tief bewegt war. Alm 21. Jänner 1622 verließ Eleonora mit ihrem Gefolge Mantua in Begleitung des Bru ders Vinzenz, der Herzogin Katharina de'Me dici, Gemahlin Ferdinands, der krank zu Bette lag, und von vielen Rittern, Ehrendamen, Künstlern und Dienerschaft. Als sie das Gebiet von Venedig betrat, wurde sie vom berühmten Geschichtschreiber Paruta im Namen des Senates begrüßt, wo rauf
sie ihre Reise gegen Trento fortsetzte. Ihr Einzug in jene Stadt erzählt Arcangelo Gad- ler in den „Effemeride storiche Trentine' fol gendermaßen: „Die Herzogin Eleonora, Tochter des Herzogs Vinzenz von Mantua, kommt ge legentlich Ihrer Ehe mit dein Kaiser Ferdinand in Trento an und ist von ihrem Bruder, dann Katharina de'Medici, ihrer künftigen Schwä gerin, und anderen erlauchten Persönlichkeiten begleitet. Sie wird von Karl Emanuel Ma- druzza feierlich empfangen und im Castello del Buon Consiglio
demütig, gefiel dem Gemahls, der sie im mer sehr liebte. Nach Beendigung der Feier, während welcher es wegen des Ncrranges der einzelnen Fürsten mehrere Zwischenfälle gab, wurde im kaiserlichen Schlosse ein prunkvolles Bankett gegeben dem Musik und Tanz folgten. Einig« TagMachher reisten die Neuvermähl ten über Salzburg lind Linz nach Wien, wäh rend der Prinz Vinzenz, die Herzogin Katha rina mit ihrem Gesolge nach Mantua zurück kehrten. In Wien wurde die junge Kaiserin, wie Intra erzählt, eher kühl