ii ii ci Lr^iehungsfragen. >^inmal hörte ich, wie ein alter, erfahrener Arzt einer jungen »MM Mutter, die ihres Kindes lebhasten Widerstand durch Schelten und Strafen zu brechen suchte, vorwurfsvoll zurief: „Nicht das Kind ist eigensinnig, Sie selbst sind es, meine Gnädige!' Ich empfand, wie recht der Mann hatte, und sein Ausspruch gab mir zu denken. Wir verlangen vom zarten Kinde die Kraft, seinen energischen Willen den unseren unterzuordnen, ohne zu bedenken, welches Maß
von Selbst beherrschung dazu gehört. Eine solche Unterwerfung ist in letzter Instanz, wenn kein Zureden hilft, eigentlich nur durch Gewaltmittel, durch körperliche Züchtigungen, durch den Kampf zu erreichen, aus dem der Erwachsene, der dem-Kinde an Zwangsmitteln, sowie an körperlicher und geistiger Kraft weit überlegen ist, natürlich siegreich hervorgehen muß. Der Stärkere unterdrückt also den Schwächeren, zwingt das Kind, sich zu beugen, zu tun, was es verabscheut, zu lieben, was es haßt, zwingt das Kind