knieend versuchte der Unbe- i kaunte sie zu besänftige» und zu trösten; »nd als sie noch deftig weinte, bat er sie, rukig zu sein. Aber bei diesem Worte wandte sie sich plötzlich mit solcher Kraft zu ihm, daß er unwillkürlich zurückwich. — „Ruhig!' rief sie, „wer siud Sie, daß Sie mich ruhig sei» heißen ? Meinen Sie, weil ich hier liege und den Hungertod sterbe, weil Gram, Leiden, Elend mich Jahre laug niedergedrückt und mich langsam zn Tode gemartet haben, weil ich keine Nahrung, kein Geld
, sie war es, die mich von der Sünde zurückhielt — uud nun innß ich sterben! Waö soll aus ihr werden? — Wollen Sir mich noch ruhig sei» heißen? Ich sage Ihnen: wenn Sie mein Kind, mein theures Kind, das ein zige Wesen, welches ich liebe, nähmen und es vor meinen Augen tödtete», ich würde Ihnen beinalie danken. — Sie erschrecken vor mir? Warum gaben Sie mir von ihrem Wein, um mich aufzuregen ? Ich hatte kaum noch Kraft zu sprechen, als Sie kamen, kaum noch Kraft zn fühlen. Es wäre jetzt Alles , , AnS Washington, S6. Mai
sie dann plötzlich n.it sanfterer Stimme, uud streckte die Anne nach ibr aus — „mein Liebling, komm her zu mir; ich spreche wilde Worte, vergiß sie; ich bin krank; nm- ar,ne mich, fest, fest. Segen koinme über Dich, mein geliebtes Kind!' W,eder hingen sie an einander, n. das anfgeregte Gesicht der Mutter war voll Liebe, die brenueuden Augen mit Thränen gefüllt. Stille herrschte in dem Raume, nnr durch ihre Seufzer un terbrochen, »nd auch diese wurden schwächer, denn die augenblickliche Kraft der Frau sank