jüngeren Stufen am weitesten nach Norden heraufgeschoben, die jüngsten Schichten, welche zu oberst lagen, Tertiär und Kreide, blieben am weitesten südlich liegen am Rande der Poebene. Sehen wir ab von der Etschmulde, deren Entstehung wir gesondert betrachten wollen, so weist uns die allgemeine Lagerung der südalpinen Formationen im grossen und ganzen auf dieselbe Bewegung hin, welche sich aus der Nebeneinander-Reihung der lombardischen Ketten ergiebt: die Kraft, welche die Südalpen zu ihrer jetzigen
Höhe erhob und in ihre jetzige Lage brachte, wirkte von Süd nach Nord und schräg von unten nach oben; die Zeit, in welcher diese Kraft die Südalpen aufrichtete, muss nach der Ablagerung der eocänen Schichten gesucht werden, denn vom Bunt-Sandstein an his hinauf in die Nummulitenschichten liegen die Formationen concordant übereinander, und bis zum Glimmerschiefer, Gneiss und Tonalit haben die sämmtlichen Gebirgs- glieder einheitlich dem aus Süd und aus der Tiefe herauf schräg nach oben wirkenden
Drucke nachgegeben. Nehmen wir an, dass die Höhe der Erhebung proportional der bewegenden Kraft ist, so würde die Richtung dieser Kraft ungefähr parallel der Abdachung des Gebirges sein; z. B. wenn der Glimmerschiefer des Monte Dasdana ursprünglich unter der Kreide von Brescia und unter den sämmtlichen Formationen gelegen hat, welche sich jetzt zwischen Brescia und dem Monte Das dana einschieben, so ist der Glimmerschiefer des Dasdana unter den jüngeren Formationen nach Norden hervorgeschoben worden
durch eine Kraft, welche gerichtet war parallel der Luftlinie von Brescia zum Gipfel des Monte Dasdana. Speziell für den Tonalit-Stock des Adamello müssen wir diese Bewegung von Süd nach Nord und aus der Tiefe herauf in Ansprach nehmen: dass der Tomate ursprünglich unter den krystallinen Schiefern, den mesozoischen Formationen und den Nummuliten - Schichten sich befun den und gerade ebenso wie die Gneisse und Glimmerschiefer in festem, passivem Zustande emporgehoben wurde, dafür zeugt der einheitlich