. Dann blickte Viola stumm vor sich hin, als wäre plötzlich Traurigkeit in ihr Herz gefallen. „Viola...', rief die Mutter. Sie woll te sie aus den Hut hinweisen, „Viola!' Keine Antwort! Da ging dei Mutter auf die Tochter zu und fragte: „Was :st, Viola?' „Nichts./.', kam zögernd die Antwort. «Nun, sag doch schon, warum du trau rig bist!' „Ich bin so allein...' „Wer, Viola, das brauchst du ja nicht. In unserem Bekanntenkreise sind doch viele nette junge Leute...' „Die mag ich nicht!' „Viktor Scholz aber magst
du wohl gern leiden?' sragte die Mutter drohend „Ja, antwortete Viola trotzig und hob den Kops. „Du kennst ihn ja nicht, hast ihn me gesehen...' „Ich habe mit seiner Mutter eine Aus einandersetzung gehabt, das genügt mir' „Was kann Viktor dafür?' Frau Rosalie warf der Tochter einen zornigen Blick zu und rauschte zum Gurkenbeet, um es mit Essigwasser zu gießen, denn sie beabsichtigte, recht bald saure Gurken zu ernten. Nicht sehr lange dauerte es, da klopfte ein junger Mann an die Gartenpforte und trat
. Als Viola das Geschirr ins Haus schaffte, folgte ihr die Mutter. „Sieh an', sagte sie, „es gibt noch andere nette junge . Männer. Es muß nicht gerade dieser Viktor Scholz sein!' „Das verstehst du nicht, Muttchen Ach, und wenn mir, „der Mann der den Hut verlor' schon so aut gefallen würde, daß ich mit ihm zusammensein möchie, dann hättest du vielleicht etwas an seiner Tante oder seinem Großonkel auszu setzen!' „Aber, Viola, wie kannst du das denken!' „Na. —zweifelte Viola noch. „Bestimmt
, was er vermuteie, räusperte er sich vernehmlich. Da wandte sich der junge Mann um und sagte artig „Verzeihung, bitte; Wir haben uns so eben verlobt!' „Na, na', lachte Vater Klahrmann und klopfte dem jungen Mann wohlwollend auf die Schulter. „Darüber sprechen wir noch. Aber die Lieben auf den ersten Blick sind nicht immer die schlechtesten. Nicht wahr, Röschen?' „Welch eine Ueberraschung', ließ sich Rosalie oernehmen. Bei sich aber dachte sie: Die heutige Jugend! Eben hat Viola noch geglaubt, diesen Viktor
Scholz zu lieben! Und nun... „Alles Gute, mein liebes Kind', sagte sie zu Viola, dann reichte sie dem jungen Mann ihre Hand: „Auch Ihnen alles Gute, lieber Herr...' „Scholz!' half er ihr, sich verneigend, „Viktor Scholz! Er lächelte zwar ver bindlich, sein Gesicht zeigte aber trotzdem eiserne Entschlossenheit. Violas Herz bangte, der Vater schmun zelte befriedigt, und die Mutter stand zögernd vor dem Chaos ihrer Neigun gen. Einige Augenblicke mußten sich die beiden jungen Menschen noch gedulden