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Unterinntaler Bote
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Seite 17 von 22
Datum: 04.05.1912
Umfang: 22
, wenn sie zusammenkamen, was namentlich bei den drei Mahlzeiten des Tages der Fall war. Besonders lebhaft wurde Viktor einmal, da ihn der Greis zufällig oder absichtlich veranlaßte, von seiner Zukunft und von seinen Plänen zu reden. Er werde jetzt in sein Amt eintreten, sagte Viktor, werde arbeiten, wie es nur seine Kraft vermag, werde jeden Fehler, den er antreffe, verbessern, werde seinen Obern alles vorlegen, was zu ändern sei, werde kein Schlendern und keinen Unter schleif dulden — in freien Stunden

mals etwas, denn die grüne, dichte Baum wand des größeren Teiles der Insel war zwischen seinem Ohre und dem Klange, den er damals abends so schön an dem Felsenufer gehört hatte. — Es waren nach lange dauern den Sternnächten — denn Viktor war zur Zeit des abnehmenden Mondes gekommen — endlich auch sehr schöne Mondnächte erschienen. Viktor öffnete da gerne sein Fenster und sah, da er von Menschen geschieden war, das zauberhafte Flimmern und Glitzern und Däm mern auf See und Felswänden und sah

, redete ihn der Oheim, der nach seiner Art auf einer Bank in der Sonne saß, an und sagte: „Du darfst den Hund nidjt so an der Schnur führen, du kannst ihn schon frei mit dir gehen lassen, wenn du willst." Viktor warf seine Augen erstaunt gegen den Mann und sah wenigstens keine Unehrlich keit in seinem Angesichte, wenn auch sonst nichts anderes. Am folgenden Morgen ließ er den Spitz des Nachmittags versuchsweise frei. Es ge schah ihm nichts, und er ließ ihn von nun an alle Tage frei mit sich gehen

. So verfloß wieder einige Zeit. Ein anderes Mal, als Viktor eben schwamm und zufällig seine Augen emporrichtete, sah er den Oheim in einer Tür, die sich aus dem Dache des Bohlen Hauses öffnete, stehen und auf ihn herunterschauen. In den Mienen des alten Mannes schien sich Anerkennung auszusprechen, wie der Jüngling so geschickt die Wasserfläche teilte und öfter mit freund lichen Augen auf den Hund sah, der neben ihm her schwamm. Auch die hohe Schön heit des Jünglings war eine sanfte Fürbitte

für ihn, wie die Wasser so um die jugend lichen Glieder spielten und um den unschulds vollen Körper flössen, auf den die Gewalt der Jahre wartete und die unenträtselbare Zukunft des Geschickes. — Ob sich auch etwas Verwandtschaftsneigung in dem alten Manne gegen das junge, einzige Wesen regte, das ihm an Blut näher stand als alle übrigen auf der Erde — wer kann es wissen? Auch ob er heute das erstemal oder schon öfters zugeschaut hatte, war ungewiß: denn Viktor hatte früher nie gegen das Bohlentor empor geblickt

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 02.10.1920
Umfang: 4
zwischen Salzburg und Villach. Buchhalterin selbständige Kraft, in der ame rikanischen Buchführung voll kommen versiert, perfekte Ste nographin und Maschtnschrei- berin, wird von hiesiger grö ßerer Firma auf sofort ge sucht. Offerte mit Zeugnisab schriften und GehaltSforderun- gen unter ..H. 818" an die Verwaltung. EWa MBMMM Hut-Heü, Qraz, ftlariahilferstraße Nr. 23. u. s. w. kauft za den höchsten Preisen für die Bezirke Kitzbühel, Ättf- stein, Schwaz, Landeck, Feld kirch. Bregenz, von Unternehmen gegen hohe

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Gefallen, wenn du es nirmnst." „Wenn ich dir einen großen Gefallen tue, so will ich es nehnnen und es dir aufheben, bis du kommst und es dir sorgfältig bewahren." „Und die Nelken pflege, die armen Dinger an der Planke — hörst du — und vergiß den Spitz nicht," er ist zwar schon alt, aber ein treues Tier." „Nein, Viktor, ich vergesse ihn nicht." „Aber ach, das ist es ja alles nicht, was ich eigentlich zu sagen habe — ich muß etwas anderes sagen." „Nun, so rede, Viktor!" „Die Mutter hat gesagt, ich möchte

heute noch ein freund liches Wort zu dir sagen, weil wir öfter miteinander ge zankt haben — ich möchte noch gut reden, ehe ich auf immer fortgehe — und da bin ich gewinnen, Hanna, um dich zu bitten, daß du nicht auf mich böse seiest." „Wie redest du nur, ich bin ja in meinem ganzen Leben nicht böse auf dich gewesen." * „O, ich weiß es jetzt recht gutz du bist immer die Ge- Wälte nutz Geduldige gewesen." „Viktor ängstige dich nicht, das ist dir nur heute so." „Nein, du warst immer gut, ich dachte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 05.11.1923
Umfang: 8
, sein Kleid? Das alles ging gegen die Statur, war feindlich seiner Liebe und darum Sünde gegen Regine. Was war ihm der Prinz, der ein Anrecht auf diese Frau hatte? Er hatte es nicht mehr, sie war nicht mehr sein, sie war kraft des heiligen Rufes ihres Herzens das Eigentum Viktor Kolbergs. Diesem gehörte sie mit allem, was sie war und fühlte. Auch ihr kostbarstes Gut, der süße, kleine Albert, wer immer dessen Vater war, gehörte nunmehr ihm, Viktor Kolberg

der in der Re parationskommission vertretenen Mächte. Frank reich werde eine Herabsetzung ablehnen. Cs würde allenfalls Abänderungen annehmen in der Form der Fristerstreckung im Zahlungsplan vom 5. Mai 1921, der die Modalitäten der Zahlungen Deutsch lands und die Schuld seftfetzt. Das Komitee könnte in ernster Weise die Zahlungen Deutschlands nur für einen sehr beschränkten Zeitraum und nicht in endgültiger Weise festsetzen, da es unmöglich ist, die wirtschaftliche Kraft Deutschlands auf einige Jahre vorauszusehen. Frankreich

Viktor aus und schritt weiter. Nein, nein, was man nicht ahnt, nicht kennt, das kann man nicht abschwören. Dieser Schwur galt nicht. Und galt er auch auf Erden, dort oben im Himmel gewiß »icht; Gott hatte ihn sicherlich nicht gehört, und hatte er ihn vernommen, so hatte er ihn doch von sich gewiesen. Das wäre eines Gottes unwürdig, seiu Geschöpf bis ans Lebensende geknebelt zu hatten, weil es als Kind im unverständigen Spiele sich Fesseln erbat. Das wäre Betrug, und Gott konnte nicht betrügen

. Alles andere und alle anderen wollte er aus seinem Herzen ausstoßen, so wie er sie jetzt aus seinem Hirne jagte. Nicht den ken, nicht denken, an nichts als an sie allein, die er liebte, jubekrd, heiß, peinvoll und selig liebtet Ne- gine, Erdenkönigin! In wonnevollem Glückesrausche, in stürmender Herzenstrunkenheit schritt Pater Viktor dahin. I Kein Gestern gab es mehr für ihn, kein Morgen, bloß ein Heute, ein sonnvergoldetes, nimmerversin kendes Heute; er dachte, wufte nichts mehr als nur das eine: Regine, das Märchenglück, das sich leuch tend

vom Himmel geneigt hatte — zu ihm herab, der. im Staube kniend, deffen geharrt hatte. Aber als er vor dein Tore des Jesuitenhauses in der Clavergaffe angelaugt timr, wurde er er schütternd und jäh von «der strahlenden Höhe der Märchenwelt in die dunklen Tiefen 'der selbstgeschas- senen, unerbittlichen Wirklichkeit herabgerissen. „Hochwürden/ sagte der Frater Pförtner. ..der hochwürdige Pater Provinzial erwartet Hochwür den/ Pater Viktor blickte den Pförtner an. Hatte der Mann nicht gelächelt? Wußte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.11.1918
Umfang: 4
lebens dem Volksganzen kann uns eine Erholung von den furchtbaren Schlägen des.Krieges sichern. In diesem ungeheuren Umwälzüngsprozeß brau chen wir kluge, abwägende Führer^Männer, die mit unerbittlicher Energie auf unsere Ziele hinarbei ten, die aber vor jeder Ueberspannung unserer Kraft, vor jeder Uebereilung zurückschrecken, die mehr Unordnung als Ordnung schassen muß, ein solcher Mann war Dr. Viktor Adler. Er war frei von jedem utopischen Denken, stand fest auf dem Boden der Wirklichkeit und faßte

und an dem neuen, freien, einigen Deutschland. Sein Ju gendtraum, an dem er Zeit seines Lebens hing: ganz Deutschland in eine freie Republik vereinigt zu sehen, geht erst nach, ihm in Erfüllung! Aber weit mehr als unser Volk verlieren die Ar beitermassen an ihm. Dr. Viktor Adler war der Be gründer der österreichischen Sozialdemokratie. Die jüngeren Parteigenossen mögen unsere Partei als bloßes geschichtliches Produkt betrachten; aber das ist nur die sozialistische Bewegung

an sich. Sie zu einen, zusammenzufassen und im organischen Auf bau alle Kräfte des Proletariats seinem Befrei ungskampf dienstbar und nutzbringend zu machen, das ist Arbeit der schöpferischen Genies. In Deutsch land hat Bebel, in Oesterreich Dr. Viktor Adler die ses gewaltige Werk vollbracht. Wir werden die un geheure Arbeit die unser nun verblichener Fiihrer der Bewegung leistete, noch eingehend würdigen. Heute beherrscht uns der Schmerz, den Mann ver loren zu haben, der für die Partei noch Großes zu leisten berufen

hat. Schwer werden wir seinen Rat missen; schtver wer den wir den Vorkämpfer entbehren. Unser Trost ist nur der eine, daß in dem jahrzehntelangen Zu sammenarbeiten mit unserem nun toten Führer auf viele von uns ein Stück von seinen: Denken übergegangen ist; seine Geisteskraft war richtung- gebeill» für uns; sie hat parteibildend in der Partei gewirkt, und da das grausame Schicksal ihn in der entscheidenden Stunde uns genommen, geloben wir an seinem Grabe, sein Lebe::swerk mit ganzer Kraft fortzuführen

des Staatssekretärs Dr. Viktor Adler, des sen schwarzumflortes Bild alle Versammlungs lokale anfwiesen. Die Redner widmeten den: ver storbenen Parteiführer Worte getreuen Gedenkens und besprachen dann die heutigen Beschlüsse des Staatsrates betreffend die Proklamierung der deutschösterreichischen Republik als Bestandteil der deutschen Republik. Die Ausführungen wurden mit großer Begeisterung ausgenommen. Es wurde be schlossen, den morgigen Tag durch allgemeine Ar beitsruhe zu begehen, um bei der nachmittägigen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 29.09.1920
Umfang: 4
(Wechselstempslbemessungs-Tabellen.) Die am 1. Oktober l. I. in Kraft tretenden, vom Wechselstubenvorstande der Anglo-Oesterreichischen Bank Josef Mahr ans Grund des Gesetzes vom 15. Juli 1820, St.-G.-Bl. Nr. 209, neu bearbeiteten Wcchselstempelbeinestungs-Tgbcllen über die erhöhte Stempel-Skala 1 sind soeben im Selbstverläge des Verfassers Wien, 1. Bez., Strauchgasse 1, erschienen. Aus den Tabellen können die in der Republik Oesterreich zu entrichtenden Skala- und Transito- wechsel

mit daß es zunächst in erster Linie gelte, Brennstoff zu sparen, den Ver brauch an Brennstoff aus das unbedingt notwendige Matz herabzudrUtz, und schließlich mit einem Mindestauswand an Energie :ine umrünak Arbeitsleistung sicherzustellen. Doch dürfte über ,der^ Not des Tegxz, deren Linderung die Bestrebungen der.Gesellschaft zunächst und in erster Linie zu gelten haben, nicht die' Wichtigkeit der kommenden Entwickle vergessen werden. Die Gesellschaft müsse und werde Zeit und Arbcilz- kraft, finden, den Ausbau

und anderes in meiner Lade liegen — und wenn ich in früheren Zeiten alles hatte, was ich bedurfte, so ginget Ihr hin und gäbet mir noch etwas — und wenn ich auch das hatte, so steckM Ihr mir jeden Tag noch heimlich zu, was Euch deuchte, daß es mich freuen wird. — Ihr habt mich lieber gehabt als Hanna!" „Nein, mein Viktor, da tust du mir unrecht. Du ver stehst das Gefühl noch nicht.'Was nicht vom Herzen geht, geht nicht wieder zü Herzen. Hanna ist meine leibliche Tochter — ich habe sie im Schoße unter dem eigenen Her zen

getragen, das ihrer Ankunft entgegenschlug — ich habe sie dann geboren: in spätem Alter ist mir das Glück zu teil geworden, als ich schon hätte ihre Großmutter sein können — mitten unter dem Schmerz über den Tod ihres Vaters habe ich sie doch mit Freuden geboren — dann habe ich sie erzogen — — nnd sie ist mir daher auch lieber. Ich habe aber auch dich sehr geliebt, Viktor. Seit du in dieses Hans gekommen und ausgewachsen bist, liebte ich dich sehr. Oft war es uttr, als hätte ich dich wirklich

unter dem Herzen getragen — und ich hätte dich ja eigentlich imter diesem Herzen tragen Men: es war Gottes Wille, wenn es auch nachher anders geworden ist — ich werde dir das erzählen, wemr du älter geworden bist. Und zu letzt, daß ich es sage, um Gott und der Wahrheit die Ehre zu geben, ihr werdet wir wohl leide gleich lieb sein. — Mit dem Gelbe machen wir es so, Viktor: man muß kei nem Menschen in seinem Gewissen Gewalt antun und ich dringe daher nicht wehr in dich: lassen wir das Gelöan- liegen bleilen

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 18
Datum: 05.09.1902
Umfang: 18
. Willkommen sei Ew. Majestät zugerufen als dem Könige des herrlichen, schönen Italien, des Landes unserer Träume, des Jung brunnens unserer Künstler und Dichter. Willkommen seien Euer Majestät als treuer Bundesgenosse nach Wiedererneuerung des uns untereinander und mit unserem erhabenen Freunde, Sr. Majestät dem Kaiser und König Franz Josef, verknüpfenden Bünd nisses, welches in aller Kraft fortbestehl und in das Sein unserer Völker sich fest eingelebt hat, nachdem es Jahrzehnte hindurch Europa

den Frieden gesichert hat und, so Gott will, noch für lange sichern wird! Mit mir in jubelndem Gruß ruft das gesamte deutsche Vaterland: „Se. Majestät der König Hurrah, Hurrah, Hurrah! Den Toast des Kaisers Wilhelm erwiederte König Viktor Emanuel mit einem Trinkspruche, der in deutscher Uebersetzung wie folgt lautet: Die Gefühle wahrer Zuneigung, die Ew. Majestät für mein Land, mein Haus und meine Person zu bekunden geruht haben, sind das kostbare Unterpfand einer Freundschaft, die ich von ganzem Herzen

und dessen wirksamsten Schutz erkennt. Dies ist der Wunsch, mit dem ich mein Glas erhebe, um zu trinken auf das Wohl Ew. Majestät, Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin und der kaiserlichen Familie, auf die Wohl fahrt des mächtigen Deutschland, von welchem fo hoher Glanz von Arbeit und Wissen ausstrahlt. Es lebe Se. Majestät der Kaiser und König! Viktor Emanuel spendete den Armen Berlins 10.000 Mark. Weiters fanden mehrere gegenseitige Ordensverleihungen, wie bei diesen Gelegenheiten schon so üblich, statt

. Am Sonntag trat König Viktor Emanuel seine Rückreise über Frankfurt am Main an. Deutschland wird dem König von Italien in der angenehmsten Erinnerung bleiben. Correspondenzen. Nolders, 31. August. (Priesterjubiläum.) Hoch würdiger Herr Pfarrer Prutz von Stumm im Zillertal, hielt heute in unserer Pfarrkirche fein 40jähriges Priester- jubiläum. Zu diesem Zwecke stand die Kirche im Fest tagsschmuck, einzelne Häuser waren beflaggt, der Gasthof „zur Post", in welchem das Festmahl eingenommen wurde

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 17.10.1920
Umfang: 4
. Die Gangfenster waren von unten vis oLen mit Bret tern verschlagen, nur eine kleine Oeffnung war oben frei, Hatz durch Vas Glas Licht hereinfallen konnte, gleichsam als scheute man öie Freiheit und Klarheit des Lichtes und liebte die Finsternis in Viesen Gängen. Da Viktor so suchte, trat aus einem der Kästen die alte Frau heraus, die gestern zum Abendessen die Speisen gebracht hatte. Sie trug Tassen und Schalen unö ging wieder in einen solchen Kasten hinein. Da Viktor an dem, wo sie heraus gekommen war, näher

hatten, schienen nur darum in den Gang gestellt worden zu sein, daß jemand, öer in unred licher Absicht durch eine Tür hineingehen wollte, diese Absicht nicht leicht erreichte, weil er die kostbarste Zeit durch Untersuchung öer wahren und falschen Türkächen vergeuden mutzte. Zu denselben Zwecke größerer Sicher heit schienen auch die Gänge verfinstert worden zu sein. Der Oheim hatte heute den grauen, weiten Rock an, in dem ihn Viktor gestern an dem Eisengitter hatte stehen gesehen. Er stand jetzt im Zimmer

auf einem Schemel und hatte einen ausgestopften Vogel in der Hand, von dem er mit einem Pinsel den Staub abbürstete. „Ich werde dir heute ötie Stunöeneinteilnng meines Hauses geben, die durch Christoph ausgeschrieben ist, daß du dich danach richten kannst, denn ich habe mein Frühstück schon nehmen müssen, weil öie Zeit da war," sagte er zu dem horeingekommenen Viktor ohnn weiteren Morgen- gruß oder sonstiger Bewillkommnung. ^Jch wünsche Euch einen sehr guten Morgen, Oheim," sagte Viktor, „ich bitte

um Verzeihung, daß ich öie Früb- mahlstunde versäumt habe, ich wußte sie nicht." „Freilich konntest du sie nicht wissen, Narr, unö es ver langte niemand, daß du sie einhaltest. Gieße dem Hunde in jenen hölzernen Trog ein Wasser." Mit diesen Wor-en stieg er von dem Schemel herunter, ging zu einer Leiter, bestieg sie unö setzte den Vogel in das obere Fach eines Glasschreines. Für den hineinge stellten nahm er einen anderen heraus und fing dasselbe Bürsten mit ihm an. Viktor konnte jetzt bei Tage erst sehen

, von einer liebenden Hand gestreichelt. Die Augen, die unter den herab gesunkenen Brauen hervorgingen, hafteten auf dem kleinen Umkreise des toten Vogels. Der Rockkragen war an seinem okirren Rande sehr schmutzig und an dem Aer- mel sah ein gebauschtes Stück Hemd hervor, ögs ebenfalls schmutziger war, als es Viktor je bei seiner Ziehmutter gesehen hatte. Und überall waren leblose oder verdorbene Dinge um den Mann herum. Es befanden sich in dem Zimmer eine Menge Gestelle, Fächer, Nägel, Hirschge weihe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 12.11.1946
Umfang: 4
, mit Enthusiasmus erfüllte Machtbe wegung geschaffen, der die Arbeiter und Ange stellten mit gleicher Liebe und gleicher Hingabe anhingen. Unzählige Male saß Viktor Adler im Kerker wegen Aufreizung, das heißt, seiner in Wort und Schrift ausgedrückten demokratischen U eb erzen- gung. Er war nicht der Führer, der hach über den Massen thronte und sie in geheimen Svonventikeln ausgeheckte Beschlüsse blind ausführen ließ, son dern er zog gerade umgekehrt seine eigene Kraft aus der ständigen Verbundenheit

Sozialisten zu einer späteren Konferenz zu ähnlichen Schwierigkeiten kommen. Die so zialistischen Parteien Großbritanniens und Skandinaviens begünstigen die Zulassung der Deutschen zur nächsten Konferenz und die Gleichberechtigung der deutschen Dele gierten. Die Tschechoslowakei und Polen hal ten es für verfrüht. Der Sozialismus, eine führende Kraft Vizekanzler Dr. Schärf richtete von Bourne- mouth aus eine Botschaft an die Oesterreicher, in der er u. a. ausführte: Die britische Arbeiterpartei

in der ganzen Welt ein Faktor geworden, mit dem man rechnet, weil die sozialistische Partei in fast allen Ländern, in denen sie wirkt, auch die Regierungs partei ist. Die Anwesenheit der Delegierten zeigt an, daß der Sozialismus über Europa hinaus in Südamerika, Australien, Asien, eine führende Kraft geworden ist. Aus Europa sind die Fran zosen wegen der heute stattfindenden Wahlen nicht gekommen. Die deutsche sozialdemokra tische Partei ist nicht eingeladen gewesen. Die offiziellen Beratungen wurden

, mit seinem vollständigen Zerfall. Die österreichisch-ungarische Monarchie war im achtzehnten Jahrhundert stecken geblieben, verkalkt, senil, ein Museumstück des Stillstandes inmitten einer Welt des Sturmes neuer Ideen und mächtiger gesellschaftlicher Umwälzungen. Als der tönerne Koloß zusammenkrachte, drohte das Chaos. Nur eine Kraft gab es im Lande, nur eine geistige und moralische Macht: die österreichische sozialistische Arbeiterschaft. Alle anderen politi schen Faktoren hatten Kopf, Herz und Das eins- recht

verloren. Ohne die Sozialdemokratie wären Staat und Volk damals unter den Trümmern des Zusammenbruchs mitbegraben worden Es ist und bleibt das historische Verdienst unserer Partei, daß Tod und Trümmer sich durch ihren politi schen Sinn und ihre konstruktive Kraft in neues Leben und Aufbau verwandelten. Die erste Repu blik war das Werk der österreichischen Arbeiter klasse. Daher ist es verständlich, daß diese erste Re publik von allen anderen Kräften des Landes nie sehr geliebt worden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.06.1923
Umfang: 8
nern der Südbahner im Ministerium in Rom ge führt. Alles war schon genau geregelt und geord net, alle Kategorien hatten ihre Ueberführungs- bestimmungen, ein Gesetz über Gehalts- und Pen- fionsfragen für ital. Eisenbahner war bereits in Kraft und sollte auf das Expersonal ausgedehnt werden. Damals wäre es für die Südbahnver waltung ein 'Leichtes gewesen, einzugreifen zugun sten des Personals, alles wäre gesetzlich geord net worden, der ganze Jammer in Südtrrol be- > stünde nicht und die Maste

?" „Oh ja/ entgegnete er. „Es ist doch sehr schön und lustig hier mit den vielen Knaben. Und dann denke noch, hier ist der Öles und der Pater Kilian und der Pater Viktor/ Sie kam wieder auf den Gedanken zurück, der ste am meisten quälte. „Ja, aber gestatten denn die Paters, daß ihr euch — euch haut?" „Oh nein," gab er zur Antwort, „oh nein. Was glaubst du nur, Mama? Das tun wir nur, wenn sie gerade nicht da sind oder wegschauen und nichts merken können. Wenn sie es aber merken, bekommt man Strafen.- Das heißk

: ich bin noch nie gestraft worden, weil mich der Pater Viktor so gern hat und immer, immer in Schutz nimmt. Ueberhaupt, Mama, der Pater Viktor!" Und nun erzählte der Knabe mit leuchtenden Augen voll schwärmerischer Verehrung von seinem Divistonspräsekten. „Du mußt mit ihm sprechen. Soll ich ihn nicht rufen?" schloß er. Regine hatte sich wieder gefaßt und getröstet. Sie entsann sich, Haß Pater Bronowski chr damals vor zehn Tagen gesagt hatte, sie solle nicht über die Wandlung staunen, die sie zuerst an Albert

erleben rverde. So ergehe es bei allen Knaben, die jäh in die lärmende Gemeinschaft vieler Genosien versetzt werden, aber das ändere sich bald wieder. Und dann beruhigten sie die Liebe, mit welcher der Knabe von Pater Viktor sprach, und all' das Gute, das er ihm nachrühmte. Vom Schmerze der Eifer- sucht war ihr Mutterherz allerdings nicht ganz frei. Doch lächelte sie. „Gewiß, Bubi, wenn du willst, so rufen wir deinen Pater Viktor, und ich werde ihm danken." Sie drückte auf einen Glockenknopf und bat

den eintretenden Frater Reder, Pater Viktor zu ihr zu bitten. Dieser befand sich gerade mit fernen Schutzbe fohlenen aus dem Spielplätze, als der Rektor aus ihn zutrat. Letzterem war Frater Reder im Gange begegnet und hatte ihm den Auftrag der Frau von Sellborn mitgeteilt. Und da ging er selbst, ihn dem Divisionspräfekten zu überuritteln. Rhonek war schon vor geraumer Zeit fortgefahren. „Mein lieber, guter Pater Viktor/ sagte Pater Huber, „dre Mutter des lieben, kleinen Albert von Sellborn hat Sie rufen lassen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 30.09.1920
Umfang: 4
26.47 (26.845); Prag 81.05 (81.W5); Budapest 19.93 (20.905). Finanz- und valntafragen. (Erlöschen des Moratoriums in Polen.) Ans Mährisch-Ostrau wird gemeldet: Aus Warschau wird gemeldet: Am 8g. September tritt in Polen die Motatvriumsverordming außer Kraft. Somit sind ab 1. Ok tober alle Borkriegsschulden fällig, deren Bezahlung jedoch nur in vier Raten, uttö zwar am 1. Oktober 1920 uwd am 1; Jänner, 1. April und 1. Juli 1921 gefordert wetden kann. Schulden bis zur Höhe von 500 Ktonkn fiüd

, „daß wir artig sind. Wir wollen dich heute noch einmal sehen und ein Abschiedsfest feiern. Du kannst dann übermorgen oder wann beim Retseänstalten fertig sind, deines geraden W?Ms über die Berge wandern, ohne, wie wir verabredet haben, noch einmal die Stadt zu berühren, um von uns Abschied zu mhwen. Genieße dann nur recht deine wenigen noch übri gen Tage de rFreiheit bis du in das Joch der harten Ar beit mußt." „Sei mir gegrüßt, mein Sohn," sagte die Gattin des Vormundes und küßte Viktor

, ordnete an, in welcher Reihte man an dem Tische sitzen sollte und sagte: „Siehst du, Viktor, wie dich alle doch lieb haben." Die Speisen kamen und das Mahl begann. Der Vormund und fetrr? Gattin saßen obenan, neben Rosinen wurde Hanna, die Ziehschwester Viktors, gesetzt, den Mädchen gegenüber waren die Jünglinge, und ganz unten hatte sich als Wirtin die Mutter hingesetzt, die häu fig aus und ein zu gehen und zu sorgen hatte. Mar» genoß die ländlichen Gerichte. Der Vormund erzählte Reiseabenteuer

, die er selbst erlebt Hatte, da er noch in den Schulen war, er gab Re geln. wie man Mit mäßigem Frohsinne die Welt genießen solle und unterwies Viktor, wie er sich nun zunächst zu benehmen habe. Die Gattin des Vormundes spielte auf eine künftige Braut an, und Ferdtimnd sagte, er würde den Freund sehr bald besuchen, wenn derselbe nur einmal in seinem Standort würde eingerückt sein. Viktor redete wenig und versprach, alles genau zu befolgen, was ihm der Vormund anriet und einprägte. Den Brief, den er ihm an den Oheim

mitgab, zu welchem Viktor nun un mittelbar und zwar auf die ausörlickliche sonderbar? und etwas eigensinnige Forderung des Oheims selbst zu Fuß zum Besuche kommen mußte, versprach er recht gut auf zubewahren und sogleich bei der Ankunft abzugeben. Als es gegen Abend ging, machten sich die Stadtbewoh ner auf den Heimweg. Sie ließen ihren Wagen, der in dem Gasthause gehalten hatte, in dem engenen Tale bis zu seiner Mündung in das weitere vorausgehen und wurden von ihrer Wirtin und Viktor und Hanna

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 22.10.1920
Umfang: 4
Rat", Komödie. Kleiner Anzeiger [ I KMa&AifeiriM | Elekttbmechaniker sür Wicke- ffet Uind Lipparate-Reparatur sucht Stellung. Zuschriften un- ttzr „Tüchtig 1788" an die Ver waltung. 6 Suche Stellung crls Bureau kraft oder dergleichen. Unter „Verläßlich 3506" an die Vor waltung. ( Oberösterreicherin sucht Stel lung als Stütze der Hausfrau, wo Gelegenheit zum Kochen- fe-men vorhanden. Angebote erbeten unter .H. B. 20231" cm die Verw. 58=6 Suche Stelle als Geschästs- dilener, Magazineur

indessen an der Seite und sah das Bild und den Jüngling an. Er hatte Mite sonderliche Teilnahme gezeigt, und wie Viktor hie erste Bewegung machte, sich von dem Bilde zu entfernen, ging er gleich voran, um ihn aus den Zimmern zu führen, wobei er weder von dem Bilde noch von dem Vater etwas anderes sagte als die Worte: „Es ist eine erstaunliche Aehnlich- keit." Als sie wieder in das Tafelzirmner gekommen waren, schloß er sorgfältig die Tapetentür und begann auf die gewöhnliche Weise in dem Gemache

herumzugehen und in den herumliegenden und stehenden Sachen zu greifen, zu stellen und zu ordnen, woraus Viktor aus Erfahrung erkannte, daß er jetzt vorderhand nichts wehr mit ihm zu tun haben wolle. Er schloß daher, wieder auf die Insel hinunterzu gehen. Die Treppentür war abermals geschlossen. Viktor wollte nicht zu dem Oheime gehen, daß er ihm öffne, sondern er dachte an den -Kasten, in welchem gestern das alte Weib mit den Schalen hrneingegangen war und Vermutete, daß durch denselben ein Ausgang

sein müsse. Er fand den Kasten bald, öffnete ihn und sah wirklich abwärts führende Stufen, die er einschlug. Allein er ge langte auf denselben nicht in das Freie, sondern in die Küche, in welcher er niemanden traf, als das alte Weib, welches mit der Herrichtung der vielen verschiedenen Dinge beschäftigt war. die zu dem Mittagmahle ge hörten. Nur noch ein jüngeres, beinahe blödsinnig aus gehendes Mädchen unterstützte sie hiebei. Viktor fragte das M>eib, ob sie ihn nicht in den Garten hinauslassen könne

. „Freilich," sagte sie, führte ihn dieselbe Treppe hin auf, die er heruntergekommen war und holte den Oheim heraus, welcher sofort öffnete und den Jüngling hin ausließ. Viktor erkannte nun, daß die Holztreppe der einzige Ausgang jfct und daß man den mit solchem Mißtrauen geschlossen halte, obwohl das Ganze ohnehin mit einer undurchdringlichen Mauer umgeben sei. Der Tag verging wte der gestrige. Viktor kam um zwei Uhr zum Mittagessen und ging dann wieder fort. Gegen Abend ereignete

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Seite 4 von 4
Datum: 27.10.1920
Umfang: 4
bei den drei Mahlzeiten des Tages der Fall war. Besonders lebhaft wurde Viktor einmal, da chn der Greis zufällig oder absichtlich veranlatzte, von seiner Zu kunft und von seinen Plänen zu reden. Er werde jetzt in sein Amt eintreten, sagte Viktor, werde arbeiten, wie es nur seine Kraft verumg, werde jeden Fehler, den er antreffe, verbessern, werde seinen Obern alles vorlegen, was zu ändern sei, werde kein Schlendern und keinen Unterschleif dulden — in freien Stunden werde er die Wissenschaften und Sprachen

und zu laden? Ich gebe dir ein paar aus meiner Gewehrkarmner und du kannst damit durch die ganze Insel herumgehen." „Freilich verstehe ich ein Feuergewehr zu behandeln," antwortete Viktor, „aber die Singvögel, die ich hier sehe, mag ich nicht schießen; denn sie erbarmen mir zu viel, und auf der ganzen Insel sehe ich nur veraltete Obst- büume und junges darüber wachsendes Waldlaub, da wird schwerlich ein Fuchs oder ein anderes Meßbares Wild sein." „Du wirst schon finden, nur mutz man das Suchen verstehen

." Mit diesen Worten trank der Oheim seinen Wein aus, aß sein Zuckerwerk und ließ den Gegenstand fallen. Hier auf gingen sie bald schlafen. Viktor wurde jetzt nicht mehr, wie in den ersten Tagen, von seinem Oheime in das Schlafgemach geleitet, sondern seit das Schlafgitter nicht mehr gesperrt wurde, zündete er sich nach Beendi gung des Mahles ein Licht an, wünschte dem Oheim gute Nacht, und verfügte sich mit dem Spitz, der jetzt auch in Eintracht mit den anderen Hunden atz, in seine zwei Ge mächer

. In diesen Verhälinisien verging endlich alle Zeit, die Viktor nach dem eigentlich -erzwungenen Vertrage noch auf der Insel zu verleben gehabt hatte. Er war nie in Versuchung gekommen, etwas Über diese Sachlage zu sa gen, weil er zu stolz dazu war. Aber als der letzte Tag vergangen war, den er rwch da sein konnte, um dann zu rechter Zeit in sein Amt einzutreffen, pochte ihm das Herz im Leibe. Man war mit dem Aüendmahle fertig. Der Oheim war aufgestanden und kramte in allerlei Pa pieren und schob sie nach Art

des Alters mit ungeschickten Händen durcheinander. Dann legte er sie aber samt und sonders in einen Winkel und ließ sie dort liegen. Vik tor sah schon aus dem ganzen Benehmen, daß der Greis nichts mehr über den Gegenstand sagen werde, er nahm daher sein Licht und begab sich zu Bette. Das Frühstück wurde am andern Tage mit derselbe« Langsamkeit verzehrt, wie bisher immer. Viktor hatte auf seine Stube sein Ränzlein vollständig gepackt unt> saß jetzt auf seinem Frühmahlstuhle und wartete, was der Oheim

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 29.12.1915
Umfang: 16
-elenzium, zu Deutsch Maul halten! Ich will ein paar harmellose Worte an die ge ehrte Festversammlung richten . . . Meine Her- ;.w\, da uns gestern Seine welsche Majestät, der -König des verKnigten, sag' ich, des verunreinig ten Italiens. Viktor Emanuel, der Große, wie- K-ennn die Ehre seines freundlichen Besuches ge- ^Wen hat, io . . . Bitte, nicht lachen und den i Redner nicht immer unterbrechen . . . Der - hohe Besuch war wirklich kein anderer als Viktor - Emanuel, der mächtige Beherrscher

aller Lazza- ^ roni und Makkaroni, der unerschrockene Held, der /.sich vor niemanden fürchtet als vor seiner Alien, - der gnädigen Frau Helena, ehelicher Tochter des . Hammelklaus, n in Montenegro. Ich Hab' ibn mit . eigenen Augen aesehen, den unsterblichen Viktor, der in seiner Riesenfigur alle anderen Italiener ellenhoch überragt. Er saß in der Patronentasche eines Bersaasieri und schaute Lavier in die Welt hinaus. Auf seiner Mütze angenaht trug er die goldene Krone des geeinig... des gereinigten

nämlich stark an Schwin- delansällen und an nervöser Gedächtnisschwäche. Was er beute beschwört, ist morgen feierlich ver gessen. Böte Menschen legen ihm das als einen "«MS birtirfj aiönAtuPA l5> ipl-s scher Argwohn und freventliches Urteil. Zwar hat der König einen kleinen Leibschaden unter dem Hutgupf, aber sein Charakter ist glänzend wie Stiefelwichs. Unbeugsameren und ehrenfesteren Charakter als Viktor Emanuel den Zweiten gibt es keinen in der Welt. Gerade ob seiner Wil lensstärke

das Geschirr empor und sagte feierlich: „Also, icb erhebe das Glos und bitte alle Herren, inzustimmen in den Ruf: Viktor Enra- nuel, der Große, König von Italien, der Herr scher aller Tschinggen und Schlar affen soll leben boch!" „Hoch! Hoch! Hoch!" fielen die Studenten brüllend ein, tosendes Gelächter schmetterte hin- tennach. „Uebermut tut niemals gut," warnte der Mesner; „nach allzu frohem Lachen kommt Jam mer und Weinen." Sogleich ertönte von: Eingang ber ein kläg liches Weiberschluchzen

und die lustige Runde brach in neue Heiterkeit aus. „Nun hat das Sprel ein Ende!" gebot der Freinberger; „es ist Zeit, die Ruhe zu suchen, daß wir morgen wieder bei Kraft sind. Wer nicht schlafen will, soll wenigstens den anderen einen Frieden lassen." Die meisten wickelten sich jetzt in ihre Decken und streckten sich am Boden ans. Nach und nach wurde es still, nur ein vieltöniges Schnarchen hallte durch den Raum. Eine Stunde mochte vergangen sein, da pol terte es heftig an der Tür. Hastig stand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 30.04.1949
Umfang: 12
. In einer Zeit, da die Werk, tätigen noch Staatsbürger mindesten Grades wa ren. der Arbeitstag noch ein endloser war und im Durchschnitt 12 bis 14 Stunden um mageren Lohn gefront werden mußte, keinerlei gesetzliche Vor kehrungen für Krankheit. Unfall oder Alter be standen, rief sie in Oesterreich der Einiger und Gründer der Sozialdemokratischen Partei, Dok tor Viktor Adler, über Beschluß deS Internationa- len Sozialistenkongreffes auf, am ersten Maientag sich zu einer machtvollen Demonstration zu ver

persönlicher Mut. Linsatz- und Opferbereitschaft dazu, der Mai- parole der Sozialisten zu folgen. Und es wird für immer ein Ruhmesblatt kn der Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung biHen, daß trotzdem die Fabriken und Werkstätten der Reichs- Hauptstadt und der großen Jndustrieorte verödeten und die Werktätigen zu Tausenden und Abertau- senden dem Rufe Viktor Adlers folgten. In vol ler Disziplin, aber entschloffen, jeder Provokation zu begegnen, marschierten die Arbeiter durch di« Straßen

mittelte ihr das Bewußtsein ihrer Kraft, zeigte ihr, daß erst in der Vereinigung der Millionen die Macht liegt, die allein den Aufltieg ihrer Klaffe verbürgt. Die Forderung nach dem Achtstundentag, zu dieser Zeit erhoben, schien eine Utopie. War doch dak ganze Wirtschaftssystem aufgebaut auf die Ausbeutung der Arbeitskraft der Maffen. Doch der Schwung der einmal in Bewegung geratenen Arbeiterschaft war nicht mehr abzubremsen. Mit stammendem Idealismus und vielen, vielen Opfern wuriw die Forderung immer

, was mit Recht gefordert wiri»! Roch stehen aber auch Menschen abseits, damit die Kraft der Arbeiterschaft schwächend, die in die Reihen der Werktätigen gehören! DaS hemmt unS und verzögert den Aufstieg. Aber immer breite ren Schichten vermittelt sich doch die Erkenntnis von der Zusammengehörigkeit aller Schaffenden und der Tag ist nicht mehr ferne, wo alle die in einer Front stehen werden, die von dem Ertrag ihrer Arbeit leben. Die Sozialistische Partei hat seit dem Wieder erstehen Oesterreichs als erste

ist. Die Vollbeschäftigung für alle Arbeits fähigen ist unser Ziel. Sie ist nur zu erreichen, wenn die Wirtschaft von Auswüchsen befreit wird, die ohne Rücksicht auf das Wohl des Volkes nur der Prositsucht einzelner dienen. Wir wollen durch planmäßigen Wohnungsbau den Werktätigen menschenwürdige Behausungen sichern. Wir wol len durch den Ausbau der Wirtschaftsdemokratie dem Arbeiter und Angestellten im Produktions prozeß die Rolle erringen, auf die er Kraft seiner Bedeutung in der Wirtschaft Anspruch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.10.1917
Umfang: 8
das Präsidium bekannt, daß ein Antrag auf Schluß der Debatte und Wahl von Generalrednern eingelangt ist. Bei der Abstimmung wird dieser Antrag an genommen. Zum Generalredner f ür wurde Neurat (Reichenberg), gegen Dr. Viktor Adler ge wählt. Zu einer persönlichen, Bemerkung erhält das Wort Abram (Innsbruck): Der Zwischenruf, den ich vormittag in der Erregung gebraucht habe, hat seine Ursache in der ganz ungerechtfertigten Art, durch welche bestimmte Kreise der Opposition un sere Vertrauensmänner, insbesondere

über lassen würde. Redner protestiert gegen die antisemi tische Hetze gegen einzelne Teile der Opposition (Widerspruch) und erklärt, daß die Opposition den Antrag Dr. Adlers begrüßt und denselben als ein Entgegenkommen betrachtet, der es ihr ermöglicht, für den in ihrer Erklärung ausgesprochenen Geist zu wirken. Gegen die Gefahr einer Spaltung braucht sich niemand den Kopf zu zerbrechen. Niemand denkt an eine solche. Gegen die krMrung der Linken. Der Generalredner Dr. Viktor Adler führte

, werden nicht nur jede Gefahr einer Spaltung des Proletariats ausschließen, sie werben eine Schärfe des Kampfes bringen, die wir heute noch nicht voraussehen können. Wir werden alle unsere Kraft zusammennehmen müssen. Die Pro bleme werden unsere ganze Kraft in Anspruch neh men, als Politiker und als Leiter unserer Organi sation in ihrer dreifachen Form, als Politiker, als Gewerkschaftler und als Genossenschaftler. Die Na delstiche von Leuten, die mit der Nadel noch nicht recht umgehen können, haben mir nie noch weh getan

unserer Tage ? wäre ja nicht auszuhalten, wenn wir nicht das j Große in uns empfinden würden, dem wir zustre- | ben. Wenn wir das Proletariat kampffähig erhall- l ten wollen, dann müssen wir dem Proletarier ein Helfer sein, wie wir Kämpfer sind für das Prole tariat. In diesem Sinne hat der Parteitag gute i Arbeit geleistet. Kämpfen Sie als die Linke, wir lehnen es ab, die Rechte zu sein, wir kämpfen wei- > ter als Sozialdemokraten. (Lebhafter, lang anhal tender Beifall.) Genosse Dr. Viktor Adler

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 26.07.1924
Umfang: 4
und zu seinem U n t e r g a u g miMelfen; nur der hartnäckige Widerstand der freien Völker kann die Wiedergeburt des demokratischen Frank reich vorbereiten und vielleicht die kiinftige Einigung der Deutschen und Franzosen. Ein französischer Schriftsteller fragte mich, ob ich eine Verständigung Mischen Deutschland und Frankreich nicht aks gefährlich für Italien betrachtete. Ich erinnerte ihn an die Ode Viktor Hugos an Deutschland, an das große Hand, dessen Atem die Musik ist, dessen Helden höher find als der Gipfel des Berges Athos

, und dessen Täten tiber- all gepriesen werden, und fügte hinzu, daß Viktor Hugo auch nach der Niederlage im Parlament von Bordeaux die Einigung der beiden Länder als das Heil der europäi schen Kultur gepriesen habe. Italien könne daher nur Wohltat und Sicherung jeder Art von solcher Berständi- gung erwarten. Heute verneinen alle die Rechte des Lebens, und wir bejahen sie,' alle beschimpfen die Demokratie, pnö mir lie ben sie,' alle schmähen die Freiheit, und wir sehen in ihr- das Ziel des Leberts und das Mittel

jeder Größe,- alle verkünden die Gewalt, und wir verabscheuen sie und wenden uns an die freien Völker, im besonderen an die Amerikaner und bitten sie, mit uns zu sein in Empfin dung und Glauben. Nack jeder Rede Poincares habe ich Viktor Hugo von neuem gelesen und Hatte-dabei stets den Eindruck, als träte ich aus einer Leichenkammer in sonnenbeschieneneß Land. Laßt uns nicht zweifeln noch zaudern, denn mit uns sind die Kräfte des Lebens. „Nicht zweifeln! Glauben! Seien wir ein unendliches Ja." Ich hätte

mit Viktor Hugo noch hinzusetzen sollen: „Und daß unsere Blindheit uns nicht hemme": aber in diesem Fall hätte ich es vielleicht an Rücksicht gegen Voincare fehlen lassen, was tatsächlich nicht in mei ner AbsM liegt. MW« feet Sb London. 25. Juli. Die Koufsrenz tarn gestern völlig z »r M Still- ftanS. Nur Hmier den Knüffen wurden VerharMimgerr gepflogen. H ugtz es rrnd H er r r ot hielten längere Be- sprechnugen miteinander ab. Aus franzöftschsr Seite hofft mm .auf eine« Vermittln« gsvsrsch lag

französische Pläne undurchführbar, wirt schaftlich wären sie u n t r a g b a r. in einzelnen Boden^ruppenl Mag man sie von den verschiedensten Seifen beschauen, immer fügen sie sich in formen- und farbenreichem Gleichmaß an- und ineinander. Welch furchtbar anklagende Mahnung an das in Neid und Haß zerrissene MenschengsschlechL! Ja, den der Natur, innewohnende Wille, ihre Macht und Kraft zur Schönheitsformung, zur Aesthetik, zur Ausheilung entstellender Wunden, kann man mit eigenen lernenden Augen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.02.1930
Umfang: 8
beherrscht ist die Drohung mit hohen Zöllen, die in Kraft treten, wenn es zu keiner Vereinbarung über die internationale Prvbuktions- aufteilung kommt, ein sehr wirksames Mittel der Berhand-- lungstechmk. Auch die JnternativnalisierungstendMzen im modernen Kapitalismus haben den internationalen Zdll- wahn eher gefördert als gehemmt. Aber zugleich mit dem Siege der internationalen Hoch- fchuhzöllnerei. von der s:ch bisher eigentlich nUr England ferngehalten hat. sind doch dir Widerstände gegen die wirt

mit mir gemönifaM vdrhästet werden/ Gtö aus Mein Gewissen ist tein)^" Ein fpöttifcheß Lachxn. Wirst Mn! — Ach Ustd der Weist ist Mtzn Sik, mein Viktor Gelling reckte sich. ..Reibst auf diöf-e Wahr hin Ä ich ös tust?" Wieder düs helle, spöttische zttirreii erstes Lachens. „Mstü ich Ihnen sage, vstß ich eiste Fräst bin, diö Wd tolle Fahrt aMühtt. wenn ich Ihnen säge, daß ich noch itt det Rach! bis zur Grenze mutz — — — WMnMn Srö mir dann weiterhin Ihrest Beistastv?" „Ich Kitt Ihnett fein Beistattd - stur leiste

Pichpe. — Nehmen Sie eiste andere Puppe Gif, Mink veMeidete Dame!" ..Daittit Sie mich ustterddsiest Verraten köstttön • - nein!" Das Licht flammte auf. Die Dtaschine lief wieder. Der Lichttege! ergriff die wßrße Sttaße. ..Auf!", befahl dre Frau. ..Ein Wort, meine Gttädiafte. ivnrstm fliehest Sie?" _ „Sie sollest e8 aüi Ziel enahren — — in Basel. Wir sind jetzt in der Nähe von Tarmstadt. Noch vttr Stundest. . Schweigend stieg Viktor Getling auf den zweiten Gattel. Aätz RskSkräH schluckte sitz

sich rasch heran, beim Umbticken er-- känstte man ein Pölizeiäitto. „Änhatten!" ttrügt es schrvst hinter ihnen her. .. Die Frau im ersten Sattel stoppte gen Gang Zer. Ma schine ab — und ging plötzlich wieder auf höchste Geschwin digkeit. Das Polizfiautq. das ebenfalls scharf gestvppt lchtte. verlor beinr Anfahren kostbare Zeit und blieb weit zurück. ... Mtt Gedröhn, unter unaufhörlichem Tuttn. jagte die Maschine dahin. — Viktor Gellittg saß fiebernd im MeiteN Sattel. Jeden Augenblick mußte

die Katastrophe kommen. Ist der Ferne tauchten bereits die Lichtet vvn Karlsruhe ans. Am Himmöi war ein kreisrirnder. Heller Fleck, der die große Sstrdt verriet. Ein neues Dorf. Leopvidshafen. las Viktor Gelling im Dbrüberhüschtzn. Ern Rrrck. die Maschine flog um die Ecke. Ditz gtoßk Sträße grnö! g-erstdraus. Dvrt aMr der Rhein. Mit abgeblkNdktem Licht vistg die Fuhrt, stuf einer NrMensttuße. wrstrvärtZ zUm Rhein. DäkkMäßig arbeitete der Motor. Vvrsichttg srstß sich da8 olMblestdetö Acht dtzr Laterne isttz

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 01.10.1920
Umfang: 4
Unter „Innsbrucker 912* an die Derw. 15 Berlitz-Schule, bandlnu-- straße 1, 2. Stock. Abendkur! sür Anfänger in EncuisÄ Französisch und Italiens beginnen am 4. und 5. Cffe ber. 100=15 Buchhalterin selbständige Kraft, in der ame rikanischen Buchführung voll kommen versiert, perfekte 2b nographin und Maschüstcluci- berin, wird von hiesige >. grö ßerer Firma ans sosor: er sucht. Offerte mit Zeuan'°:b- fchristen und Gehaitssorderun- gen unter 813" an bi? L^rwaltung. Junges, strebsames «Ml kapibalskräftiig. sucht

hatten. Stück nach Stück nahm sie herab und legte sie auf ein Häufchen zusammen. Da sie nach einer Weile nmblickte, sah sie Viktor im Garten bei der großen Ro senhecke stehen. Später sah sie ihn wieder bei öer Hecke des blauen Ho lunders stehen, der schon Knospen hatte. Der Holunder aber war viel näher gegen sie her, als die Rosenhecke. Dann ging er wieder ein wenig weiter und endlich kam er zu ihr herzu und sagte: „Ich will dir etwas hineintragen, helfen, Hanna." „Ach nein, Viktor, ich danke dir," sagte

." „Und möchtest du recht viele schöne seidene Kleider ha ben?" „Nein,* sie sind zmn Festtagsgewande sehr vorzüglich,* aber da man nicht viel Festtagsgewanö braucht, so wünsche ich nicht viel Seide. Die anderen Kleider sind auch schön und Seide ist immer ein stolzes Tragen." „Ist der Seidenwurm nicht ein recht arnres Ding?" „Warum, Viktor?" „Weil man ihn töten muß, mn sein Gewebe zu be kommen." ' „Tut man das?" „Ja, man siedet sein Gespinst im Wasserdunst oder räu chert es in Schwefel, damit das Tier drinnen

,* aber sie kommen im Frühlinge wieder. — Es mutz die Welt doch eine ungeheure, unge heure Größe haben." „Mein armer Viktor, rede nicht solche Dinge." „Ich möchte dich um etwas fragen, Hanna." „So frage mtch, Viktor." „Ich mutz dir noch vielmal danken, Hanna, daß du mir die schöne Geldbörse gernacht hast. Das Gewebe ist so fein und weich und die Farben sind recht schön. Ich habe sie mir aufbewahrt und werde kein Geld hineintun." „Ach, Viktor, das ist ja schon lange her, daß ich dir die ^Börse gab

diese seidenen Flecke ab, ich will sie dir doch hineintragen helfen." „Ich weiß nicht, wie du heute bist, Viktor,* die Dime da sind ja so leicht, daß ein Kind das Zehnfache davon zu tragen vermöchte." „Es ist auch nicht, wegen öer Schwere, sondern ich rnöchte sie dir nur tragen." „Nun so trage einen Teil, ich werde sie gleich ordnen. Willst du schon in das Haus hineingehen, so raffen wir schnell zusammen, was noch da ist und gehen." „Nein, nein ich will nicht yineingehen — es ist ja nicht so spät, ich möchte

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 8
Datum: 23.04.1916
Umfang: 8
den Landesoerteidigungskommandanten von Tirol, tzochgewachsen und ebenmäßig, über einem seh nigen, durchtrainierten Körper einen Kopf voll männ lichen Ausdruckes, aus dem hinter den Zwickergläsern her die Augen klar, scharf und doch gütig dreinschauen, verrät General Tankt schon im Aeußeren die charakteri stische Mischung von Temperament und Maß, Kraft und Beherrschung, Geist und Bescheidenheit. Aus sol chem Holz sind die Männer geschnitzt, denen iu schweren Stunden das Herz des Volkes zufliegt. Wie die ewigen Berge Tirols immer

noch nieder schauen auf die ewige, neu erblühte Opferkraft der Standschützen, so ist auch die Forderung, die dieses Lan des klaräugiges Volk an seinen Führern in Schicksals stunden stellt, unabhängig vom Wandel der Zeiten. Viktor Tankt erfüllt diese Forderung tief aus seinem prächtigen Wesen heraus: er ist des Volkes Mann ganz und gar, er gehört zu Landschaft und Leuten wie der Kopf zum Körper. Wenn er die Standschützen in ent scheidender Minute anredet, wenn er die Unterstände besucht, die dort zuweilen

umschirmt, trotzt das Land Eirol der Beutegier eines gewissenlosen Feindes, und wie in einer belagerten Festung bildet auch hier das bedin gungslose, leidenschaftliche Vertrauen der Verteidiger zu ihrem Kommandanten eine der wichtigsten Stützen des Sieges. Viktor Dankt hat freilich nicht erst zwischen Berg und Gletscher das Edelweiß des Ruhmes gepflückt. Er ist der „Sieger von Krasnik" — und wie er jetzt aus der Tiroler Volksseele heraus schafft und führt, so verstand er es im Beginn des Krieges

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 05.05.1943
Umfang: 4
- Kampfer und Zdealist Verkörperung des politischen Soldatentums und alten SA.-Geistes — Zum Tode des Stabschefs der SA. Mit dem Stabschef der SA., Reichsleiter Pg. Viktor Lutze, ist wieder einer aus der Alten Garde der Getreuen, der frühen Mitkämpfer des Führers, und einer jener Parteigenossen vom Tod aus seiner rastlosen Arbeit für Deutschland gerissen worden, denen hohe und ent scheidende Aufgaben vom Führer übertragen wurden. Ein großes Werk, dem Viktor Lutze in Treue gedient hat, das er im Aufträge

Geschichte das ganze deutsche Schicksal gestellt war, zog Viktor Lutze, der vielfach verwundete Frontoffizier, schon bald nach der Aufstellung der Sturmabteilungen durch den 8m April 68 feindliche Handelsschiffe mit 428.606 M§. versenkt Weitere schwere Kampfe am Kuban-Brückenkopf — Die Sowjets verloren im letzten Monat 1682 Flugzeuge Führerhauptguartier, 3. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Kuban-Brückenkopf wurden auch gestern die in mehreren Wellen anrennenden Sowjets unter schweren

Dienen für Deutschland war. Aus der Kraft seines großen Herzens hat er feine SA.-Männer die alten und für alle Zukunft .gültigen und verpflichtenden Tugenden der kämpfenden SA. gelehrt: den Idealismus, der die eigentliche und reine Quelle unserer Stärke ist, die Selbst losigkeit des Dienstes, der seine Erfüllung nur in des Reiches Größe findet, und die schweigende Pflichterfüllung in der Treue zum Führer und in der Treue zur national sozialistischen Idee und zu Deutschland. Er war zutiefst

. Diese Idealisten gaben durch ihren Dienst für den Führer dem heutigen Deutschland das Gesicht. Es ist meine Ueberzeugung, daß nur der alte SA.-Geist das Geschaffene halten und weiterbauen kann." Dieser SA.-Geist, dessen Verkörperung er selber ge wesen ist und dessen Inhalt es ist, daß einer still und getreu seine Pflicht und nichts als feine Pflicht tut, dem großen Befehl getreu, der Deutschland heißt — diesen SA.-Geist hat Viktor Lutze ins deutsche Volk getragen und in die Herzen der Deutschen gesät

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