44 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1927/02_07_1927/TIRVO_1927_07_02_2_object_7639026.png
Seite 2 von 16
Datum: 02.07.1927
Umfang: 16
, zu zeigen, wer in Wirklichkeit gegen die Feier tagsheiligung ist. Wir brauchen da gar nicht weit zu gehen. Bleiben wir also bei der katholischen „Tyrolia" selbst. Bei den Tarifvechandlungen der Buchdrucker in Linz wurde vor einigen Jahren auf Verlangen der Unternehmer seftgösetzt, daß im Buchdruckertarife die Marienfeiertage zu erhallen haben, d. h., daß alle Buchdrucker in Hinkunft an diesen Tagen arbeiten müssen. An dieser Verhandlung haben aus Unternehmevseite u. a. ein hoher Geistlicher

als Vertreter der Preßvereinsdruckerei in Linz und von Tirol ein Geist licher der katholischen Innsbrucker Kinderfreunde-Druckerei am Jnnrain teilgenommen. Diese beiden Herren haben sich mit aller Entschiedenheit für die Abschaffung der Feiertage emgefetzt und sich darüber entrüstet, weil die Gehilfen auf das Eigenartige ihrer Haltung als Priester zur Abschaffung der Feiertage hinwissen. Als dann tatsächlich dieser Tarif in Kraft trat, verlangte die „Tyrolia" ganz entschieden, daß an den Marienfeiertagen

gearbeitet werde. Einige da- nvals dort beschäftigte christliche'' Buchdruckergehilfen er klärten, daß sie es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren könnten, an diesem Tage zu arbeiten, und lieber ihre Ent lassung hinnehmen. Nach heftigen Auseinandersetzungen gab die Direktion nach und es wurde eine Vereinbarung ge troffen, wonach die Gehilfenschaft allwöchentlich am Mon- tag früher zu beginnen halbe, so daß auf diese Weise die Feiertage eingebracht würden. Die Geschäftsleitung der „Tyrolia

" hatte es nur dem Entgegenkomlnen der sozial- demokratifchen Gehilfenschaft zu verdanken, daß bei ihr an den Feiertagen nicht gearbeitet wird. Wenn die Gehilfen so einsichtslos wären, wie die einen Stock höher befindliche Leitung, wäre die „Tyrolia" vor die unangenehme Tatsache gestellt, entweder selbst in ihrem Betrieb den Feiertag durch Arbeit entheiligen zu lassen oder nicht geleistete Arbeit zu bezahlen. Beides sind Dinge, die bitter aufstoßen. Uebrigens gibt es in Innsbruck eine katholische Buchdruckevei, die Firma

3