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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1935
Umfang: 8
soll und die außer dem seinen ureigentlichen Zweck darstellt. Nun gibt es in der verhältnismäßig kurzen Geschichte des Völkerbundes manche Schwächen dieser Institution, trotzdem werden aber alle Friedensfreunde dieses Bekenntnis Hoares zum Völker bund als konfliktregelndes Organ begrüßen. Es sollte ja ge wissermaßen einen Fortschritt darstellen, daß sich die Natio nen in einer Gemeinschaft fanden, in deren Schoß Zwistig keiten gelöst werden konnten, ohne daß kriegerische Mittel eingesetzt würden. Eine gewaltige

Erschütterung war das Versagen des Völkerbundes in China. Durch das Vordringen Japans auf chinesischem Gebiete und dem Austreten Japans aus dem selben war zumindest der Faktor der Garantierung der Unversehrtheit des Gebietes eines Mitgliedes des Völker bundes verletzt worden. Außerdem ist zu bedenken, daß ein so großer Staat, wie die USA. außerhalb dieser Organisa tion der Nationen zu finden ist. was die Schwierigkeiten kei neswegs verkleinert. Das verhältnismäßig noch junge Datum dieser Völker organisation

ist. die Aktionsfähigkeit des Völkerbundes einzuschränken. Es ist kein Zufall, daß das Komitee des Völkerbundes, welchem die Aufgabe zugeteilt wurde, eine schärfere und zweckmäßigere Formulierung jener wichtigen Bestimmun gen zu formulieren, dre eine gesteigerte Aktionsfähigkeit des Völkerbundes beinhalten, noch nicht zusammengetreten ist. Alle diese Probleme werden gelöst werden müssen, will man Konflikte zwischen Nationen auf friedlichem Wege lö sen. Nie Tagung des Völkerbundes Genf. 12. September. Auf der heutigen

Versammlung des Völkerbundes sprachen die Vertreter Argentiniens. Hpl- lands. Schwedens und Belgiens. Alle letzten sich für den Ge danken des Völkerbundes ein und drückten die Hoffnung aus. daß im abessinischen Konflikt eine gerechte Lösung ge funden werden möchte. Die Delegierten Schwedens und Belgiens wiesen auf die Verpflichtung des Völkerbundes hin. für die kleinen Staaten einzutreten. Hierauf wurde der Völkerbund auf morgen vertagt. Anterredurrg Laval-Eden Genf, 11 . September. Spät nachmittags

, daß nach der Rede Hoares der Kaiser in seiner Haltung fest blei ben und keine weiteren Konzessionen mehr machen werde. Der Bericht des Fünfer-Komitees Genf. 12. September. Die Arbeiten des Fünfer-Aus schusses sind insofern bisher erfolglos geblieben, als es nicht glungen ist, die Streitteile zu versöhnen. Der Ausschuß ist indessen mit der Vorbereitung des Berichtes an den Rat des Völkerbundes beschäftigt. Der Bericht soll aussühren, daß sich der Streitteil, der sich den Vorschlägen nicht fügen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 11.10.1935
Umfang: 10
in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester» reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 St. 235 rr aaai Innsbruck. Freitag den 11. Moder 1935 ie Vollversammlung des Völkerbundes Genf, 10. Oktober. Als erster Redner der heutigen Plenarsitzung der Völkerbundversammlung sprach Baron Aloisi, der insbesondere ausführte: Die italienische Delegation muß mit Bedauern die Tat sache seststellen

ist man diesmal anders vorgegan gen? Baron Aloisi ging hieraus zur politischen Seite des Problems über, wobei er in seiner Einleitung betonte, daß Italien im Schoße des Völkerbundes getreu mitgearbeitet und zur Ausrechterhaltung des Friedens seinen Beitrag ge leistet habe. Welche sind die Ehren- und Rechtstitet Abes siniens? In diesem Lande herrscht größte Unordnung, die tatsächlich eine Bedrohung des Friedens in Ostafrika und insbesondere der Sicherheit der italienischen Kolonien in die sem Gebiete darstellt

gerechtfertigt wäre? 'Die Verwerfung der von Italien vorgebrachten An schuldigungen durch den Völkerbund und die Tatsache, daß Italien nicht mehr auf die Unterstützung des Völkerbundes rechnen konnte, um seine Sicherheit und die Einhaltung sei- ner Rechte zu garantieren, hat es gezwungen, zu eigenen Mitteln zu greifen, um den es bedrohenden Gefahren zu be gegnen. Der Redner wandte sich dagegen, daß Italien beschul digt werde, es habe den Kelloggpakt verletzt. Warum spricht man, sagte Baron Aloisi

kann. ■I * Genf, 10. Oktober. Nach der Rede Aloins wurde die Aussprache über die Sühnemaßnahmen geschlossen. Ter Präsident der Vollversammlung. Tr. Benesch. stellte fest, daß außer Oesterreich und Ungarn alle anderen Mitglieder des Völkerbundes den Beschlüssen des Rates zullimmen. Hierauf gab der französische Ministerpräsident Laval • eine Erklärung ab, in der er betone, daß Frankreich dem i Völkerbund treu bleibe und stets im Sinne des Paktes han deln werde. Dessenungeachtet verlange aber die Freund schaft

Völkerbundmit glied nicht entziehen, dies um so weniger, als durch den auch in einer Erklärung des Völkerbundes vom 13. Februar 1920 feierlich bestätigten Grundsatz der schweizerischen Neutralität die Grenzen gezogen sind, die den Umfang der Durchführung von Sanktionen seitens der Schweiz bestim men. Die Schweiz wird sich auch der Teilnahme am Koordi nationskomitee nicht entziehen. Die Schweiz ist der festen Auffassung, daß es die wichtigste Ausgabe des Völkerbundes ist. alles zu unternehmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.09.1935
Umfang: 8
, nimmt man an, daß die Verhandlungen des Fünfer-Komitees auf einen toten Punkt angelangt sind. Die britischen Vertreter weigern sich nach wie vor, in eine Einschränkung der mili tärischen und politischen Souveränität Abessiniens einzu willigen. Das größte Interesse bringt man der heutigen Reds des britischen Außenministers Samuel Hoare entgegen, die er auf der Vollversammlung halten wird. Genf, 10. September. Die zweite Vollversammlung des Völkerbundes wurde für morgen vormittags angesetzt

und nachher mit den britischen Staatsmännern Hoare und Eden. Abwartende Haltung der abessinischen Delegation Paris. 10. September. Einem Vertreter der Pariser Zeitung «Petit Journal" gewährte Baron Aloisi eine Un terredung, in der er erklärte, daß es mit der Autorität des Völkerbundes für immer zu Ende wäre, falls er aus dem gegenwärtigen Konflikt keinen Ausweg fände. Dem gleichen Zeitungsvertreter erklärte der Führer der abessinischen Delegation, daß die Abessinier m Genf vorläufig keine Meinung äußern

würden, sondern die Ent scheidung des Völkerbundes abwarten. wollen. Abessinien sei bereit, alle erdenklichen Konzessionen auf wirtschaft lichem Gebiet einzuräumen, in seinem Rechte werde es aber unnachgiebig bleiben. Die abessinische Delegation machte in einem Schreiben darauf aufmerksam, daß nach einer Meldung aus Addis Abeba Italien an der Grenze von Abessinien Truppenver schiebungen größeren Ausmaßes durchführe. Genf, 1V. September. Wie aus den Kreisen der abes sinischen Delegation verlautet

, ist in dem. Schreiben an das Generalsekretariat des Völkerbundes, das die Delegation heute überreichte, die Befürchtung ausgedrückt, daß man am Vorabend eines italienisches Angriffes auf abesstni- sches Gebiet stehe. Zusammenziehung britischer Flotteneinheiten London, 9. September. (TR.) Die Züsammenziehung der britischen Flotteneinheiten dauert an. Im Hafen von Portsmouth und in der Bucht von Wehmouth sind 60 Ein heiten der britischen Flotte verankert, von denen der größte Teil den heimischen Seestreitkräften

angehört. Die Frage der Sanktionen gegen Italien London, 9. September. (TR.) Die innerhalb ver La- bour party verhandenen Meinungsverschiedenheiten über die Anwendung von Sanktionen im italienisch-abessinifchen Konflikt haben sich in den letzten 48 Stunden verschärft. Der Führer der Parlamentssraktion, Lansbury erklärte, daß er nach wie vor Gewaltmaßnahmen auf dem Wege des Völkerbundes oder durch eine einzelne Regierung ablehnä Er habe nur deshalb in Margate nicht das Wort ergriffen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1935
Umfang: 8
, aus der anderen Seite die Ablehnung Italiens auf die Vorschläge des Fünfer-Aus schusses. Die Haltung Großbritanniens geht aus von der Sou veränität eines Mitgliedstaates des Völkerbundes, wodurch sich auch die Anwendung des Völkerbundpaktes ergeben würde. Die Auffassung Italiens bestreitet die Berechtigung Abessiniens, Mitglied des Völkerbundes zu sein. Voraussetzung einer Löschung der Mitgliedschaft Abes siniens wäre eine Verletzung des Völkerbundstatutes. Nun hat der Fünfer-Ausschuß zwar einige Verfehlungen Abes

siniens festgestellt, aber sie scheinbar nicht für so weitrei chend gehalten, daß der Fünfer-Ausschuß von sich aus den Ausschluß Abessiniens beantragt hätte. Dadurch ist der italienisch-abessinische Konflikt in sei ner ganzen Tragweite noch undurchsichtiger geworden, als er es bis setzt schon war. Die Lösung im Rahmen des Völkerbundes wird jeden falls aus sehr erhebliche Schwierigkeiten geraten und es ist noch sehr fraglich, ob sie gelingt. Gerade die Londoner Presse zeigt

sich wieder sehr pesiimistisch und die Stimmung in den Kreisen des Völkerbundes ist um nichts besser. Ob es möglich sein wird, jetzt noch die Bereinigung des Konfliktes durch Herausheben aus der Sphäre des Völkerbundes und Beschränken der Verhandlungen auf die drei interessierten Staaten Frankreich, England und Italien, durchzusühren, werden die Versuche der nächsten Tage zeigen. Die Tagung des Völkerbundes Genf, 25. Septcknber. Heute fanden in Hinblick auf die morgige Tagung Aussprachen zwischen Laval, Eden

Abeba, 25. September. Die abessinische Re gierung hat in Genf ein Ersuchen überreicht, das verlangt, daß unverweilt eine internationale Kommission nach Abes sinien entsandt werde, um sestzustellen, wer Offensivmaß nahmen ergreife und von welcher Seite die Feindseligkeiten eröffnet werden. c Die Kommission des Völkerbundes soll aus dem Luft wege auf Kosten Abessiniens sich nach Addis Abeba begeben, um dort genau die Vorgänge "beobachten zu können. Die Zurückverlegung der abessinischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 21.04.1936
Umfang: 8
einen Beweis seines guten Willens abgelegt habe, da es im Völkerbund »blieb, trotzdem es das Opfer einer Rechtverweigerung gewor den sei. Die italienische Regierung hat sich bereit erklärt, sagre Redner, in direkte Friedensverhandlungen mit Abessinien einzutreten und dem Völkerbund fortlausend die nötigen Informationen zu liefern. Es ist unrichtig, zu behaupten, daß solche Friedensverhandlungen sich nicht im Rahmen des Völkerbundes und nicht im Geiste des Paktes abspielen wür den. Der Völkerbund

werden die traurigen Umstände würdigen, die eis» nötig machten, sich n Genf zu versam meln. Er müsse »stiststellen, daß alle Hoffnungen, die man an 'den Appell des Völkerbundes, Frieden Mischen Italien und Abessinien zu schließen, zunichte gemacht wurden. Vor sieben Monaten hat der VMerbundrat die Vor gangsweise Italiens als Paktverletziung qualis ziert und 50 Staaten haben unter dieses Dokument ihre Unterschrift gefetzt. Er könne erklären, daß Großbritannien im Geiste des Paktes gehandelt hat und weiter handeln

wird. Wenn in diesem Falle Straflosigkeit einträte, wie könnte man da Hoffnungen auf ein internationales Recht setzen? Eden kam dann aus die un»bedingte Notwendigkeit der wirt schaftlichen und finanziellen Sanktionen zu sprechen und er klärte, daß es »felbistvevständlich sei, wenn der Völkerbund n cht immer wunschgemäß handle, da ihm die notwendige Universalität fehle. Wir aber sind der Ueherzeugung, daß nur eine kollek tive Aktion Erfolg habe, denn in dem Kollektivgedanken des Völkerbundes liege seine Stärke

: Die Haupffvrge Frankreichs sei die Er'haltung des Friedens und des Völkerbundes.. Ter Hauptgrund, der Frankreich zu seiner Tätigkeit in der Richtung der Erhaltung des Friedens und des Völ kerbundes veranlaßt, sei der Grundsatz der Menschlich keit. Er Pflichte dem Eh es »des Foreign Office bei, wenn dieser sage, daß der Krieg ein Greuel ist und daß alles getan werden müsse, um ihn zu verhindern. Er habe diese Erklärung schon abgegeben,, als der Drei- zchnerausschujß das »bekannte Schreiben an das Internatio

Delegierte PoteMkin erklärte, daß der Völkerbund nicht nur gegen Italien solidarisch Vorgehen müßte, sondern gegen alle Staaten, die derzeit einen Krieg vorbereiten. Der dänische Delegierte beantragte, daß die Sanktionen auch im Falle eines Friedens zwischen Abessinien und Ita lien, der ohne maßgebenden «Einfluß des »Völkerbundes ge schlossen werden sollte, ausrecht bleiben sollen. Hieraus wurde die öffentliche Sitzung unterbrochen, um den Ratsmitgliedern Gelegenheit zu geben, die notwendigen Beschlüsse

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.04.1936
Umfang: 6
für die Neugestaltung des Völkerbundes gezogen werden müßten. „Daily Expreß" meldet bereits, daß nun die Reform des Völkerbundes eine Frage der nächsten Zeit bilden werde und die englische Regierung sehr bald mit bestimmten Vorschlägen vor die Oeffentlichkeit treten werde. ; Im Rah men dieser Neugestaltung soll auch die von Deutschland ge forderte Trennung des Versailler Vertrages vom Völ kerbundpakt durchgeführt werden. Unklar bleibt nur noch, wie sich die hiesigen Regierungs kreise die endgültige Regelung

Parisien", könne man ohne Besorg nis der Sitzung des Völkerbundsrates entgegensehen. Der Berichterstatter unterstreicht den Satz in der italienischen Note vom 15. April, wonach die italienische Abordnung der Hoff nung Ausdruck gegeben, habe, daß der Ausgang der Ver handlungen der römischen Regierung gestatten werde, sich aktiv an den Arbeiten des Völkerbundes zu beteiligen. Paul-Boncour habe in seiner Unterredung mit Alo isi darauf gedrungen, daß der Vertreter Italiens diese wichtigen Erklärungen

öffentlich vor dem Völkerbundrat wiederholen möge. Ein neu^r Abschnitt in den Beziehungen zwischen Rom und Genf könne dann beginnen. Der „Matin" schnrck anderer Ansicht zu sein, denn er scheut sich nicht, ganz offen das Scheitern des Völkerbundes fest zustellen. Die Erfahrung lehre, daß erstens alle kollektiven Sanktionen nichts bedeuteten, wenn sie nicht bis zu mili tärischen Maßnahmen ausgedehnt würden, und daß zweitens die Annahme lächerlich sei, Völker würden in einen Krieg ziehen, um Interessen

willen, die nicht die ihrigen seien. Das „Echo de Paris" meint, es sei noch nicht sicher, im Hinblick auf die englisch-französischen Meinungsverschieden heiten, daß der Bericht M ad aria gas am Montag an genommen werde. Eden werde noch einmal die englische Politik im abessinisch-italienischen Streit darlegen und Paul Boncour werde dann eine Rede im Sinne des Völkerbundes halten und die französisch-englische Solidarität betonen. Es bestünde auch die Möglichkeit, daß Eden doch noch auf die Einberufung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.07.1935
Umfang: 8
, den französischen Rechtsgelehr- tcn Jeze. zum Abbruch der Verhandlungen der Schiedskom mission geführt. In welchem Ausmaß Möglichkeiten sich noch für den Völkerbund zur Beilegung dieses Konfliktes ergeben, steht eben jetzt zur Diskussion. Bezeichnend aber für den Pessimis mus. der vorherrscht, ist die Erörterung der Frage des Pre stiges des Völkerbundes. Das Instrument des Völkerbundes, der eine freiwillige Verbindung der Staaten darstellt, mit dem ursprünglichen Zweck, Gegensätzen aus sriedlich-schiedlichem

Paktprobleme und da- durch Interessengruppen von Staaten aktuell. Im Interesse der Ausrechterhaltung des Friedens wäre es notwendig, daß der Völkerbund nicht die Macht der ein zelnen in ihm vertretenen Staaten demonstriert, sondern den Friedenswillen der dort in ihm vertretenen Völker. Abessinien verlangt die sofortige Ein- bernsung des Völkerbundes Addis Abeba. 10. Juli. (Havas.) In Regierungs kreisen wird mitgeteilt, daß Abessinien die unverzügliche Einberufung des Völkerbundrates verlange. Dieses Ver

vor. Auch über diese Konferenz wurde in Downlngstreet nichts bekanntgegeben. Das Kommuniquee über die Besprechungen zwischen Hoare, Eden und Avenol beschränkt sich daraus, zu erklären, daß „bei der Unterredung alle jene Probleme besprochen wurden, die möglicherweise bei der nächsten Völkerbundtagung zur Diskussion stehen könnten". Die Lage des Völkerbundes In informierten Kriesen verlautet, daß sich die Be sprechungen der britischen Minister mit Avenol um zwei Hauptthemen kristallisierten: 1. Kann der Völkerbund

in dem bevorstehenden Krteg erfolgreich intervenieren und wie? 2. Was ist zu tun, um im Falle der Aussichtslosigkeit der Bemühungen Genfs den Prestigeverlust des Völker bundes so gering als möglich erscheinen zu lassen? Diese letztere Frage wurde bereits eingehend geprüft. Die englischen Minister erhielten von Avenol eine Darstellung der juristischen Aspekte des Fragenkomplexes, wie sie sich ihm als Generalsekretär des Völkerbundes präsentieren. Danach wurden gemeinsam die realpolitischen Notwendigkeiten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.09.1935
Umfang: 8
oder Mehrheisbeschluß beruhenden Bericht, der die Einzelheiten der Streitfrage und die Vorschläge wiedergibt, die er als die zur Lösung der Frage gerechtesten und ge eignetsten empfiehlt." Auf Grund von Alinea 9 dieses Ar tikels hat der Rat das Recht, den Streit vor die Versamm lung zu bringen. Tritt eine Kriegshandlung ein, so bedeutet dies auf Grund von Artikel 16 eine Kriegshandlung gegen alle übrigen Mitglieder des Völkerbundes. In der geheimen Sitzung hat sich der Rat grundsätzlich dahin geeinigt, im Hinblick

aus die gespannte Lage möglichst behutsam vorzugehen. Genf, 26. Sewtember. Ueber die heutige nachmittägige Geheimsitzung des Völkerbundrates erfährt man, daß sie die Prozedur des Völkerbundes über die weitere Behandlung des abessinisch-italienischen Konfliktes beriet. Soweit man noch erfährt, haben drei Ratsmitglieder die Konzessionen des Fünfer-Komitees als zu weitgehend und nicht im Ein klang mit dem Pakt stehend bezeichnet, und zwar Titulescu, Litwinow und Ruschdy Arras. Der Völkerbundrat wird die Beschlüsse

noch mit der Möglichkeit einer neuen Drei-Müchte-Bespre- chung in einer norditalienischen Stadt. Man hält die Be sprechung nicht für vollkommen ausgeschlossen. Keine Abeffinienverhandlungeu außerhalb des Völkerbundes R Genf, 25. September. Die „Neue Freie Presse" läßt tzch melden: Es ist möglich, daß der Rat das Fünferkomitee ausfordern wird, sich für weitere Versöhnungsversuche be- ^ltzuhalten. Das soll aber nicht bedeuten, daß dabei ein euer Wea oder neue Bedingungen für einen Ausgleich vor geschlagen werden sollen

, und noch weniger, daß während der Ausarbeitung des Berichtes in Genf gleichzeitig direkte Verhandlungen an einem anderen Orte stattfinden sollen. Im Gegenteil, es kann mit größter Autorität festgestellt werden, daß die britische Regierung unter allen Umständen dagegen Stellung nehmen würde, daß die Verhandlungen in diesem Konflikt außerhalb des Völkerbundes geführt werden. In offiziellen Kreisen betont man, daß eine neue Initiative für Versöhnungsverhandlungen in den nächsten Tagen höchstens von Rom ausgehen

, die Verträge, die Pakte, die in dieser Zeit einen mächtigen Riß bekommen haben oder gänzlich zusammengebrochen sind — wo sind die schönen Tage von Stresa? — all das wird sich nicht mehr so leicht zusammen- sticken, zusammenleimen lassen. Was den eigentlichen Streifall anlangt, so soll Abessi nien unter den Schutz des Völkerbundes gestellt werden. - Abessinien soll eine Art oberste internationale Verwaltung erhalten. Aber kein Italiener, kein Engländer, kein Fran zose soll dieser obersten Verwaltung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 10.09.1935
Umfang: 4
. Eine zweite grundlegende Aenderung liegt in dem Vorschläge, datz die Handels- kammerräte nicht mehr gewählt, sondern aus den Berufs ständen entsendet werden sollen. FinanzberM über Sefierrew. Genf, 7. Sept. Der Bericht des Hinanzkomitees des Völkerbundes weist darauf hin. datz das Komitee die finanzielle Lage Oesterreichs gemeinsam mit dem Vundes- minister Dr.Buresch überprüfte. Die Berichtsperiode ver zeichnet einen weiteren Fortschritt auf fast allen Gebieten des Wirtschafts- und Finanzlebens

Welt mutz und wird trotz allem im Völkerbund ihre beste Stütze finden." Es wurden hierauf folgende Kommissionen eingesetzt: 1. Kom mission für konstitutionelle und juristische Fragen; 2. Kom mission zur Festsetzung der technischen Organisation des Völkerbundes; 3. Kommission für Budget- und Finanz fragen: 4. Kommission für soziale und humanitäre Fragen; 5. Kommission für politische Fragen. Genf, 9. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Das aus "Groß britannien, Frankreich, Polen, Spanien und der Türkei

zusammengesetzte Fünferkomitee des Völkerbundrates, wel ches sich mit dem italienisch-äthiopischen Konflikt befaßt, ist im Büro des Generalsekretärs des Völkerbundes, Avenol, zusammen getreten und hat seine am Samstag begonnenen Arbeiten fortgesetzt. Rom, 9. Sept. In politischen Kreisen Roms wird die Abhaltung einer Dreimächte-Konferenz in einer oberitalienischen Stadt unter Teilnahme Mussolinis in Erwägung gezogen. Ministerpräsident Mussolini zeige sich dem Vorschlag eines internationalen Kondominiums

, das dessen Unwürdigkeit erweisen soll, weiter Mitglied des Völkerbundes zu bleiben. In ihrem Bestreben, auch die letzte Möglichkeit zu nutzen, um um eine kriegerische Austragung des Streit falles herumzukommen, erreichten Frankreich und Groß britannien schließlich die Zustimmung Italiens zur Ein setzung eines Ausschusses von Vertretern von fünf Mit- gliedstaaten des Völkerbundes zur Behandlung des Falles, beziehungsweise zur Ausarbeitung eines neuen Vermitt- iltungsangebotes. Durch diese Entwicklung tritt der Genfer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.11.1935
Umfang: 8
Mi nisterpräsidenten, der Großbritannien und Frankreich ge wissermaßen im Auftrag des Völkerbundes beauftragt, die Friedensbemühungen fortzusetzen. Hiedurch wird der Auf fassung Hoares entsprochen, daß der Völkerbund, Abessinien und Italien die drei Parteien seien, deren Forderungen bet Abschluß eines Friedens berücksichtigt werden müssen. Sie Schlußsitzung des Koordinations- komitees Genf, 2. November. (Schweizerische Depefchenagen- tur.) In der Schlußsitzung des Großen Koordinationskomi tees ergriff

nach den Ausführungen des chilenischen Vertre ters der französische Ministerpräsident Laval unter gespann ter Aufmerksamkeit der gesamten Versammlung das Wort, um eine Erklärung abzugeben, die sich folgendermaßen zu sammenfassen läßt: Frankreich wird die auf Grund von Ar tikel 16 des Völkerbundpaktes heute beschlossene Maßnah men in loyaler Weise durchführen, wie es die Pflicht aller Mitglieder des Völkerbundes ist. Neben dieser Aktion müssen jedoch andere Bestrebungen fortgesetzt werden, die sich dar auf beziehen

. Wenn man jedoch die Autorität des Völkerbundes und seinen wohltätigen Einfluß in der Welt erhalten wolle, so müsse man die heute beschlossene« Maßnahmen strikte durchführen. Nur auf diese Weise könne die kollektive Sicherheit vermehrt und die Dauer des Krieges verkürzt werden. Er möchte sich den Worten Lavals anschließen, dessen Aus führungen seine volle Sympathie und Zustimmung gefun den hätten. Es besteht zweifellos die Pflicht, eine rasche Her beiführung eines gerechten und ehrenvollen Friedens

des Völkerbundes halten und ihr Ziel müsse die bal dige Herstellung eines gerechten und ehrenhaften Friedens fein. Der belgische Ministerpräsident van Zeeland begrüßte die von Laval und Hoare abgegebenen Erklärungen und verlieh der Meinung Ausdruck, daß kein Tag versäumt werden dürfe, um die Friedensbemühungen sortzusetzen. Er mache deshalb die Anregung für die heutige Versammlung, der französischen und britischen Negierung den Auf trag zu geben, diese Vemühungen im Name» des Völ kerbundes fortzusühren

. Auf diese Weise könnte die moralische Position des Völkerbundes nur verstärkt werden. Hierauf sprachen Pokemkin, Madariaga, Titulescu. Bun desrat Motta, Komarnicki sowie die Vertreter Argentiniens und Perus. Der Finanz- und Wirtschaftsboykott Die Ratssitzung nahm hierauf eine bedeutsame, vom Achtzehnerausschuß vorgeschlagene Resolution an, in wel cher bestimmt wird, daß die Staaten, welche sich dem Fi nanz- und Wirtschaftsboykott mnfchließen, sich nach der Einstellung desselben eine gegenseitige Hilfe leisten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1935
Umfang: 8
, bei den Beratungen, Unsichtbar schwebte aber der rote Aar über der Ver sammlung als Vertreter der Ansprüche des Landes Andreas Hoftzrs auf eine bessere Zukunft. Der Kongretz war überschattet von der schweren Krise des Völkerbundes. Diese trifft niemanden so schwer wie die Minderheiten, sind diese doch an erster und letzter Stelle auf den Genfer Areopag angewiesen, der die Ge währ für die Einhaltung der Minderheitenrechte übernom men hat. Es hieße wahrlich Eulen nach Athen tragen, wollte man die Geringfügigkeit

der Erfolge dartun, die der Völkerbund in der Vertretung der ihm unterbreiteten Beschwerden der völkischen Minderheiten aufzuweisen ver mag. Bezeichnenderweise wächst diese Schwäche Genfs von Iahr zu Jahr; diese Entwicklung nimmt den in ihren Rechten gekränkten Minoritäten nachgerade die Lust, sich mit ihren Belangen an die Genfer Stellen zu wen den, die sich auch auf diesem Gebiete als das entpuppte, was sie nicht sein sollte, als Staatenbund an Stelle eines wirklichen Völkerbundes, wie er Wilson

abzuziehen und an ihre Stelle Junglehrer zu setzen. Es wird zu den alten Lesebüchern übergegangen. Die Abschlußklassen der Volksschule, die für schwächere Kinder die Hauptschule ersetzen, treten heuer in den zweiten Jahrgang. 'Sie haben sich sehr gut bewährt. Erstmals wird heuer auch die mili tärische Jugenderziehung einsetzen. ZMerbunMagung. Genf, 11. Sept. Auf der Tagesordnung des Völ kerbundrates stand die allgemeine Aussprache über die Tätigkeit des Völkerbundes seit der letzten Tagung

und nicht io schlaafertia svracb. Es herrscht nach der in Italien äußerst schlecht aufaenommenen Rede des englischen Außenministers Hyare in Kreisen des Völkerbundes die Meinung vpr. daß zwar nicht alle Brücken abgebrochen feien, die Lage sich Eber äußerst schwierig gestaltet hätte. Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten, Ber- g er-Waiden egg hielt eine Rede, in der er filr Oesterreich die Anerkennung voller Gleichberechti gung auf aMn Gebieten forderte. Diese volle Gleichberechtigung aller Staaten

wirkte, umriß der belgische Ministerpräsident van Zee- land die Stellung Belgiens im gegenwärtigen Augenblick. Anläßlich der Rede Sir Samuel Hoares sei für die kleinen Staaten ein neuer Grund entstanden, auf die Wirksamkeit der Garantien des Völkerbundes zu zählen. Die Ver sammlung wurde sodann abgebrochen und auf Freitag vormittags vertagt. Der Präsident verkündete, daß die allgemeine Aussprache noch diese Woche zu Ende geführt werden würde. Paris, 12. September. Pressemeldungen besagen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 10
Datum: 11.10.1935
Umfang: 10
haben oder die sich der Stimme enthalten oder gewisse Vorbehalte anbringen wollen. Der österreichische ständige Vertreter beim Völ kerbund, Gesandter Pflügt, gab hierauf eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: „Wenn ich Ihnen einige Erwägungen unterbreite, die durch die außerordentlich heikle Lage ausgelöst werden, in die die Mitteilungen des Präsidenten Oesterreich ver setzen. habe ich zunächst den Auftrag meiner Regierung zu erfüllen, hier neuerlich die treue Anhänglichkeit Oester reichs an die Idee des Völkerbundes

zu wahren. Zwischen Oesterreich und Italien bestehen enge Freundschaftsbande. Oesterreich wird eine Freundschaft, die bestimmt ist, in die ferne Zukunft zu dauern, nicht preisgeben. Auf Grund dieser Erwägungen sieht sich die Bundesregierung gegen wärtig nicht in der Lage, sich jenen Schlußfolge rungen anzuschließen, zu denen andere Mitglied staaten des Völkerbundes gelangt sind." Nach dem Delegierten Oesterreichs sprach der unga rische Delegierte von Velicz, der sich ebenfalls gegen die Schulderklärung

, das sich ebenfalls des Paktbruches schuldig gemacht habe, keine Sanktionen ergriffen worden seien. Als letzter Redner sprach der Vertreter Abessi niens Telle Hawariate. Dis von Baron Aloisi am heutigen Tage vorgeürachten Anschuldigungen wies er entrüstet zurück. Er forderte die Mitgliedstaaten des Völkerbundes auf, unverzüglich eine energische Aktion einzuleiten. Hierauf legte Präsident Dr. Venesch im Namen des Büros der Versammlung folgenden auf die Initiative der skandinavischen Staaten und Polens

zurückgehenden An trag vor: „Die Völkerbundversammlung, die von dem von den Mitgliedern des Rates in der Sitzung vom 5. Oktober 1935 ausgedrückten Wunsche Kenntnis genommen hat und die die Verpflichtungen in Betracht zieht, die den Mit gliedstaaten des Völkerbundes auf Grund von Artikel 16 des Paktes obliegen, lädt die Mitgliedstaaten des Völ kerbundes mit Ausnahme der Streitparteien ein, ein Komitee einzusetzen, das aus einem von Experten be gleiteten Delegierten jedes Mitgliedstaates besteht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1935
Umfang: 8
herbeizuführen. Differenzen, die zwischen der britischen und der französischen Auffassung über das Abessinienproblem bestehen mögen, wurden heute auf ein Minimum reduziert. Es wird ziemlich allgemein anerkannt, daß einige An sprüche Italiens im Wesen berechtigt sind. Eden und Laval stimmen überein, daß irgendwelche Konzessionen, die die Souveränität Abessiniens berühren — Souveränität im normalen Sinne verstanden — nicht direkt an Italien ge macht werden dürfen, sondern nur mittes des Völkerbundes

als Protektor der Freiheit Abessiniens und Vertreter der modernen europäischen Ideale und Zivi lisation im Gegensatz zu mittelalterlichen Eroberungsträu men. Die französischen und britischen Minister denken auch nicht daran, Abesiinien zynisch aus dem Völkerbund auszu stoßen und seinem Schicksal zu überlassen. Aber es kann und wird auch daran gedacht werden. Abessinien darauf auf merksam zu machen, daß das Privileg des Völkerbundes, dessen er sich glücklicherwiese erfreut, auch Pflichten enthält

würde an das des Danziger Hochkommissärs erinnern. Italien würde seinen Anteil an lokalen Konzes sionen erhalten, aber es würde Rom klar gemacht werden, daß die Kontrolle über Abessinien nicht ausschließlich in sei nen Händen, sondern in jenen des Völkerbundes liege. Abes sinien wieder würde, wenn es die Beamten des Völkerbun des zur Verwaltung zuläßt, sich des Schutzes und der finan ziellen Hilfe des Völkerbundes erfreuen. Ein Dementi Paris, 31. Juli. (AN.) Die Agence Havas meldet aus London: In offiziellen Kreisen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1935
Umfang: 6
fest gesetzten Zeit vorgebracht hat und daß diese „Griefs' nicht beurteilt und auch nicht einmal überprüft worden sind. Zweierlei Gewichte und Maße Warum zweierlei Gewichte und zweierlei Ma ße? Warum hat bei einer anderen Gelegenheit, obwohl ein effektiver Krieg im Fernen Osten zwi schen zwei Gründerstaaten des Völkerbundes be stand, die Prozedur, die zur Genehmigung des Rapportes des Ausschusses auf Grund des Art. IS führte, 17 Monate gedauert? Und die Chaco-Fra- ge rund 2 Jahre? Und dieses Mal

de la precipitation'. 2. Gehen wir zur politischen Seite der Frage über und betrachten wir vor allem, ob hie Völker bundspässe der beiden Partner in Ordnung sind. Ich übergehe das, was die abendländische Kultur Aalten schuldet. Ich werde bloß darauf hinweisen. was der Völkerbund und die internationale Poli tik der letzten Jahre Italien verdanken. Italien, Gründerland des Völkerbundes, hat nicht weniger als irgend ein anderer, IS Jahre an allen Genfer Initiativen mitgearbeitet. Es hat für den euro päischen Frieden

hat in seinem Memorandum den Zustand äußerster innerer Unordnung in Aethio- Verpslichtungen einzuhalten? Warum hat der Völkerbund in diesem schwerwiegenden und be wiesenen Fall nicht die Maßnahme der Ausschlie ßung im Sinne des Artikels 16 Komma 4 ange wandt, das der Vertreter Großbritanniens in Genf einem Gründerftaat des Völkerbundes ge genüber anwendbar erklärt hatte, obwohl dessen Vergehungen weit geringer waren? Die Aberken nung des Rechtes Italiens hat die Seele des gan zen italienischen Volkes verwundet

und anderer seits Aethiopien frech gemacht, das seine aggres sive Drohung verschärfte. Da Italien für die Ga rantierung seiner Sicherheit nicht mehr auf die Mithilfe des Völkerbundes zählen tonnte, hat es sich infolge Versagens des Völkerbundes in die Notwendigkeit versetzt gesehen, einzig und allein mit eigenen Kräften eine Gefahr zu bannen, die sich immer größer und drohender zeigte. Die in Leben ist, fortsetzen. Mit Worten zu proklamie ren, Konflikte eliminieren zu wollen, ist Rhetorik. Wahre Politik

unterdrückt die Ursachen. Italien ist überzeugt, daß es den wahren Geist des Völkerbundes interpretiert und daß es in die ser Angelegenheit nicht bloß seinen eigenen Kampf, sondern auch den des Völkerbundes kämpft, weil es den Geist proklamieren will, der Leben ist, gegen den Buchstaben, der Tod ist. Italien hat den berechtigten Stolz mit Sicher heit dem Völkerbund den Weg zu zeigen, der ihn lebensfähig und wirksam machen würde. Dieser Weg ist durch zwei Prinzipien gekennzeichnet: 1. Klipp und klar

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 16.08.1935
Umfang: 8
Bekenntnis zum Deutschtum uitb ihren unerschütterlichen Willen bekundet hatten, unter den Fahnen des Deutschen Reiches zu verbleiben, wurden von Deutschland losgelöst. Es erstand aus Gnaden der Gewinner die Freie Stadt Danzig, anvertraut dem Schulze und der Beaufsichti gung des Völkerbundes. Polen erhielt auf Danuger Gebiet eine ganze Reihe von Vorzugsrechten zugesprochen, die es zur Verübung von Rechtsübergriffen geradezu em- laden und seine Bemühungen nach Ausdehnung seiner Machtbefugnisse

geben und eine Vermeidung des Krieges herbei führen. Genf, 15. Aug. (Schweiz. Dep.-Ag.) Der Inter nationale Ausschuß der „Freunde Abessiniens in Neupork" hat dem Generalsekretär des Völkerbundes ein Memorandum übermitteln lassen, in dem die Aufmerk samkeit des Völkerbundes auf die schweren Folgen ge lenkt wird, die eine Vernichtung des abessinischen Reiches, des einzigen, selbständig gebliebenen Staates der Far bigen Afrikas, bei den Farbigen Afrikas und der beiden Amerika

haben könnte. In dem Memorandum wird an die Verträge erinnert, in denen die territoriale Unabhängigkeit und Integrität Abessiniens als Mitglied des Völkerbundes garantiert werden. Der internationale Ausschuß verspricht Abessinien und dessen Bevölkerung Unterstützung. Das REt vom Zage. n Bauernbund und Heimatwehr. M4e seitens des Tiroler Bauernbundes und der Tiroler Heimatwehr mit geteilt wird, haben die in' der letzten Zeit zwischen beiden Führungen stattgefundenen Besprechungen zu einem posi tiven Ergebnis geführt. Demnach

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 08.10.1935
Umfang: 4
. (Reuter.) Man glaubt hier, daß ein Abbruch der diplomatischen Beziehun gen zu Italien nicht in Frage kommt, da eine solche Maßnahme wenig praktischen Effekt hätte, dem Kriege ein Ende zu bereiten. Weiters wird betont, daß die britische Politik keine Aenderung erfahren habe und daß keine Regelung in Betracht gezogen werden könnte, wenn sie nicht vom Negus genehmigt werde. MM MM M «M MtM. Genf, 8. Okt. Als Antwort auf die gestrigen Be schlüsse des Völkerbundes teilte der Vertreter Italiens, Baron Aloisi

der in den Hilfsplätzen von Adua behandelten Kranken hervorgehoben. In den Schilde rungen der Operationen wird berichtet, daß die Verluste des Feindes schwer sind, während die der Italiener dank der Verwendung von Angriffswagen, Flugzeugen und Ar- tiNerie nur leicht sind. Genf. 7. ^Okt. (Schweiz. Dep.-A^.) Der abessinische Minister des Aeußeren Herrun hat heute an den Ge neralsekretär des Völkerbundes ein Telegramm gekichtet, in demes heißt, daß italienische Truppen unter dem Schutze von 20 Flugzeugen in Adua

, sich auf diesem Gebiete zu finden, hat bekanntlich zu einem Frage- und Antwortspiel zwischen Paris und London geführt, das die Ingangsetzung des bezüglichen, an und für sich schwer fälligen Mechanismus des Völkerbundes weiter erschwert. Sollte Italien auf die Sicherungsmaßnahmen Eng lands im Mittelmeere hin gegen dieses zu einem Angriff ausholen, so wird Paris zweifelsohne durch Zurverfügung stellung seiner Häfen und anderer Stützpunkte die Gegen züge Londons unterstützen. Es ist aber kaum anzunehmen

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Seite 1 von 6
Datum: 10.10.1935
Umfang: 6
werden soll. Dieser Auffassung hat der Vertreter Italiens in Genf, Baron A l o i f i, wiederholt Ausdruck gegeben und stets dnb. Rom» 9. Oktober. Die Zeitungen räumen den Kriegsereignissen in Ostafrika fünfmal so viel Raum ein wie den Vorgängen in Genf. Sie betonen, daß das methodische Vorrücken der ita lienischen Truppen in Feindesland unendlich wichtiger fei, als die Besprechungen und Absichten des Völkerbundes. Die „Tribuna" gibt einem Bericht ihres Genfer Korrespon denten den Titel: „Der Völkerbund ist auf dem Wege

, daß Italien aus diesem einseitigen Verhal ten des Völkerbundes die Folgen ziehen müßte, so gerne es auch im Völkerbund verbliebe. Mittwoch vormittags lagen zwei Meldungen vor, die die nahe Möglichkeit eines Austrittes Italiens aus dem Völker bund ins Auge fassen. Das Pariser Finanzblatt „Information financiere" meldet aus Rom: In maßgebenden Kreisen erklärt man, daß Italien solange als nur irgend möglich im Völkerbunde verbleiben wird. Der römische „Lavoro fascista" drückt sich deutlicher in einer Meldung

16, Abschnitt 1, des Paktes Zurückbleiben dürsten. Wahrscheinlich würden die Sanktionen auf einen engeren Kreis von Staaten beschränkt bleiben. Kein japanisches Kriegsmaterial für Italien. Tokio, 9. Okt. (A. N.) Man nimmt an, daß Japan, obwohl es eine Teilnahme an Maßnahmen des Völkerbundes ablehnen würde, nach seinen „allgemeinen friedlichen Grundsätzen" die Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Italien verbieten werde. Der abeffinifche Gegenstoß in Eritrea. Addis Abeba, 9. Oktober. (United Preß.) Auch von Seite

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.05.1936
Umfang: 8
", daß einige deutsch- freun'dliche Delegierte des Völkerbundrates, an der «Spitze Oberst Beck die Frage einer Reform des Völkerbundes aufgeworfen haben. In diesen Krebsen wird die Ansicht vertreten, daß es notwendig sei, wegen des Scheiterns der Sanktionen den' Völkerbund in eine Art beratende und ver mittelnde Körperschaft umzuwandeln und joden, gegenseiti gen Beistand aus dem Pakt auszuschließen. England desavouiert Italien als Locarno-Partner Pari s, 13. Mai (TR.) „Oeuvre" meldet, daß nach An sicht

. Als dies bekannt wurde, trat Aloisi gleichfalls mit Rom in telephonische Fühlung und erhielt den Auftrag, sich zurückzuziehen. Zu diesem Beschluß «hat wohl auch das Kom- muniquee der abessinischen Delegation an den «Völkerbund, sowie die allgemeine- sanktionsfreundliche Stimmung in Völkerbundkreisen beigetragen. Die einflußreichen Mitglieder des Völkerbundes glau ben, daß Mussolini die Abwesenheit von Genf benützen wivd, um die «Staatskanzleien vor die Alternative zu stellen, enweder -die Sanktionen aufzuheben

päischen Zusammenarbeit im Rahmen des Völkerbundes zu erhalten. Englischer Panzerkreuzer für das Mittelmoer London, 14. Mai. Der große Schlachtkreuzer „Re- pulse", der nach einem Umbau 32.000 Tonnen Wasserver drängung hat, wird zur Verstärkung.der britischen Flotte nach dem Mittelmeer in «See gehen. Er ist besonders für den Kampf mit Flugzeugen ausgerüstet worden. Das Schiff hat außerdem vier Kampfflugzeuge an Bord. Verhängung des Ausnahmezustandes in Jerusalem Jeru sa le m, 14. Mai. Ueber die Altstadt

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