-SeSer HG HsKer Lj IS LsrMsürrrr. Folge 270 Znnsbrnck, Dienstag, de« 16. November 1920 8. Jahrgang Die Delegierten. KB. Genf, 15 .November. Einige wenige Delegierte ausgenommen trafen im Laufe des gestrigen Tages Vertreter aller Länder, die Mitglieder des Völkerbundes sinö, hier ein. Auch Länder, die Mitglieder weiten wol len, haben Vertreter entsendet. Bisher f.'hüren dem Völkerbund 41 Staaten an, da von 27 infolge des Inkrafttretens des Versailler Ver- tmges
seine internationalen Ver pflichtungen zu erfüllen. Die österreichische Regierung glaubt deshalb Hoffen zu dürfen, daß die Mitglieder des Völkerbundes in die Aufnahme Oesterreichs in diesen Bund smwllligen werden. Sie wäre zu lebhaftem Dank verpflichtet, von der Völkerbundsversannnlung in kurzer Frist eine günstige Antwort zu erhalten, dies um so mehr, als politische und wirtschaftliche Erwägungen eine sofor tige Aufnahme in den Völkerbund gebieterisch fordern. Ich habe die Ehre, Herr Generalsekretär, Sie zu bitten
, vorstehende Erklärung so rasch als möglich der Versarmn- lung des Völkerbundes unterbreiten zu wollen. Ge nehmigen Sie, Herr Sekretär, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung, gez. Mayr. Die' Schweizer Presse für die Aufnahme Deutschlands. Zürich, 16. November. (Priv.) Die Schweizer Blätter sprechen sich anläßlich des bevorstehenden Zusammentrit ts des B ü l k e r b u n d k o n 6 r e s s e s in Genf auf das schärfste gegen die Ausschließung Deutsch lands ans und verweisen darauf
, weil ein solches Verlangen gegenwärtig innerhalb der Ver- sammlung große Meinungsverschiedenheiten Hervorru fen würde, da gewisse Staaten zu verstehen gaben, daß sic sich der sofortigen Zulassung Deutschlands «übersetzen würden. Eine solche Erörterung könne Folgen haben, die der weiteren Entwicklung des Völkerbundes gefährlich werden könnten. Die deutsche Negierung betrachte den Bund in seiner jetzigen Form, dem weder Rußland noch Amerika angchören. nicht als vollkommen, aber sie werde dennoch glückich