570 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/08_05_1936/TIRVO_1936_05_08_2_object_7666655.png
Seite 2 von 8
Datum: 08.05.1936
Umfang: 8
. Wenn die Vvlkerbund- organisativn ideal wäre, könnte man sich eine Fortsetzung des Kampfes gegen Italien seitens des Völkerbundes nicht bloß vvrstellen, sondern sogar eine erhebliche Verstärkung dieses Kampfes. Inzwischen ist aber im Hinblick aus die nunmehr unter den leitenden Mitgliedern des Völkerbundes herrschende Verwirrung zu erwarten, daß der Völkerbund rat denselben Weg wie bas Oberhaupt des abessinischen Staates antreten und aus eine Fortsetzung des Kampfes verzichten wird. Die Liquidation

des italienisch-abessinischen Konfliktes schränkt die Ausgabe des Völkerbundes auf das große Pro- blem ein: Europa gegen die Gefahr zu verteidigen, welche es bedroht. Die Frage lautet, wie es zu verhüten wäre, damit das Schicksal Abessiniens nicht jenes zahlreicher europäischer Staaten werde. Der Völkerbund hat eine neue Niederlage erlitten, doch kann diese für denselben der Ausgangspunkt künftiger Siege und Erfolge sein, wenn er es verstehen wird, aus der Niederlage die Lehren zu ziehen

des abessinischen Krieges ist zwei fellos ein Triumph aller offenen und verborgenen Gegner des Völkerbundes und der kollektiven Sicherheit. Sie rufen schon überall öffentlich aus, daß der .Völkerbund ein Fiasko erlitten hat, daß er zu nichts gut und unbrauchbar ist. Was uns anlaugt, erklären wir, der Völkerbund ist zu nichts gut, es sei denn, wenn wir ihn zu etwas gilt machen und dann wird er nicht bloß von Nutzen, sondern sogar un ersetzlich sein. Der Völkerbundpakt führt nicht präzis an, in welchen Fällen

, welche für eine „Elastizität" eintraten und welche bezüglich ihrer ' enen Teilnahme an den Sanktionen in bestimmten Fällen innere Vorbehalte machten. Das heutige Fiasko des Völkerbundes und seines Pak tes ist noch nicht ein Fiasko der kollektiven Sicherheit, denn diese existiert bisher nicht und muß erst geschaffen werden. Es ist offensichtlich, daß es unmöglich ist, die Unabhängigkeit der Mitglieder des Völkerbundes durch Anwendung von Maßnahmen zu verteidigen, wie es die gegen Italien ange wendeten Sanktionen

waren, zumal wenn es sich um kleine europäische Staaten handeln würde, welche nicht solche .na türliche Wälle, wie Abessinien sie hat, besitzen. In einem solchen Falle wird die Anwendung von tvirtschafklichen und Bvykottsanktionen in ihrem ganzen Umfange und für alle Mitglieder des Völkerbundes, die sich an demselben beteili gen müssen, bindend sein, und keiner derselben darf deser tieren. Aber auch derartige Maßnahmen werden das An-- grisfsöbjekt nicht schützen, wenn nicht parallel zu militäri schen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1933/24_11_1933/NEUEZ_1933_11_24_1_object_8170600.png
Seite 1 von 13
Datum: 24.11.1933
Umfang: 13
zu machen, daß Deutschland weder nach Genf zurückkehren, noch in Zukunft irgendein Abkommen abzuschließen gedenke, das dem Rahmen des Völkerbundvertrages eingefügt werden solle. Es ist somit ein Irrtum zu glauben, daß die Kardinalsrage, um die es geht, die Abrüstung und die Gleichberechtigung Deutschlands fei. Nein. Es geh tum denVölkerbund, aber auch die Zerstörung des Völkerbundes ist nur Mittel und Zweck der Entwurzelung des Vertrages von Ver sailles. Es ist, so stellt auch die durchaus nicht deutschfreundliche

„Reichspost" fest, in der Tat ein noch immer viel zu wenig beachteter Akt der Loyalität der Reichs regierung gewesen, wenn sie unmittelbar nach den Wahlen ihre Karten offen auf den Tisch gelegt hat. Das Kalkül der deutschen Außenpolitik: Mit der Beseitigung des Völkerbundes ist auch der Vertrag von Versailles haltlos und unhaltbar geworden, ist richtig. Hat doch die Schaffung des Völkerbundes einen unzertrennbaren Bestand teil des Friedensvertrages, ja mehr als das, nämlich sein Fundament, seine mora

des geringsten Widerstandes ausgenom men hat. Es ist zweifellos viel schwerer, die Gleichberechtigung Deutschlands im Rahmen des Völkerbundes tatsächlich durchzusetzen — als diesen zu zerstören. Zwei Weltmächte, die heute weitreichende gemeinsame Interessen eben besprochen haben — Amerika und Rußland — gehören ihm nicht an: zwei andere — Deutsch land und Japan — haben ihren Austritt angemeldet. Italien erklärt den Völkerbund als abgetan. So liegt die Entscheidung über das Schicksal des Völker bundes

wie der Friedensverträge im wesentlichen bei England. Zweifellos kann England die Blockbildungen, die der Ausschaltung des Völkerbundes folgen müßten, nicht wünschen. Doch in dem Bestreben, das Nächstliegende Ziel einer Abrüstungs konvention unter Teilnahme Deutschlands zu erreichen und alles andere der Zukunft zu überlassen, ist England zunächst und für absehbare Zeit zu Verhandlungen mit Deutschland außerhalb des Völkerbundes nicht abgeneigt. In der Tat ist es an sich auch nicht von entscheidender Bedeutung

2
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/14_09_1935/ZDB-3059567-8_1935_09_14_2_object_8061993.png
Seite 2 von 12
Datum: 14.09.1935
Umfang: 12
bedeute ein historisches Datum in der Ge schichte des Völkerbundes. „Wir erfreuen uns einer engen Zusammenarbeit mit Großbritannien in der Ver teidigung des Friedens und Zum Schutze Europas. Ich erkläre, daß ich bei den äußersten Bemühungen des Völkerbundes, eine Lösung zu finden, entschlossen bin, meine Pflicht als Mitglied des Völkerbundes und als Freund Italiens zu erfüllen. Es wird alles geschehen, um die gerechten Bedürfnisse Italiens bei Achtung der Rechte anderer Mitglieder des Völkerbundes

des Rates ist eine schwie rige, und Frankreich hegt noch die Hoffnug, daß der Rat seine Rolle der Versöhnung erfüllen kann. Der Fünferausschutz berät Vorschläge, welche den legitimen Aspirationen Italiens Rechnung tragen, zugleich aber die Souveränität eines anderen Milgliedstaates des Völkerbundes respektieren." Laval schloß: „Wir haben im Laufe des Jahres Schwierigkeiten kennen gelernt, die als unübersteig bar erschienen. Sie wurden geregelt. Und weil die Saarsrage

. Es werden 14 belgische Reserveoffiziere und 20 schweizerische Techniker erwartet. Die Belgier sollen als Infanterie-Instruktoren Verwendung finden, während die Schweizer zur Ausbildung der Luftbatterie-Mannschaften bestimmt sind und gleich- . zeitig auch die Ausgabe haben, die Luftabwshrgeschütze in Ordnung zu halten. Wichtige Feststellungen Wien, 12. September. Inmitten der kaum übersichtlichen Verhandlungen im Rahmen des Völkerbundes über die abesstnische Frage, die den außenstehenden Vermachter eher ver wirren

aber die Gleich- heitallerMitglieder voraus und so ergiebt sich bei Entschließungen des Völkerbundes auch im In teresse einer weiteren gedeihlichen Entwicklung dieser notwendigen und unentbehrlichen überstaatlichen Or ganisation auch die strikte Einhaltung gleichmäßigen Rechtes. mm m mm Wien, 13. September (Pnv.) Mister Rickett ist auf der Durchreise mit dm Flugzeug heute vormittags in Wien eingetrofsen. tzr hat den Flugplatz nicht verlassen, erklärte aber, daß sein Vertrag, allen gegenteiligen Erklärungen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1931/19_09_1931/NEUEZ_1931_09_19_2_object_8166843.png
Seite 2 von 8
Datum: 19.09.1931
Umfang: 8
im A u f t r a g e des Fürsten P l e ß die gewünschte Erklärung abgab. Das Schreiben wurde jedoch in Wirklichkeit unter dem d i r e k t e n D i k 1 a 1 des polnischen Finanzmini st ers aufgesetzt, wobei zur Abfassung des Schreibens ein hoher Beam 1 er des polnischen Außenministeriums hin- zugezogen wurde. Tatsächlich war jedoch die Vollmacht des Die verschleierte Finanzkontrolle des Völker bundes über Oesterreich. TU. Genf, 18. September. Die Vereinbarung, die zwischen dem Finanzausschuß des Völkerbundes

und dem österreichischen Bundeskanzler Bure sch getroffen worden ist, bedeutet nach allgemeiner Auffassung die Erneuerung einer Finanzkontrolle des Völkerbundes über Oesterreich, wenn auch in ver- schleierterForm. Aus den Erklärungen, die Dr. Burefch in der Schlußsitzung des Finanzausschusses abgegeben hat, und die zusammenfassend das Ergebnis der mehrtägigen Be ratungen im Finanzausschuß wiedergeben, gehen in dieser Hinsicht folgende zwei Punkte hervor: 1. Die Ernennung eines Beraters des Völkerbun

des bei der österreichischen Nationalbank zunächst auf unbestimmte Zeit, der die Kontrolle über die öster reichische Nationalbank übernimmt. 2. Die Durchführung der jetzt vom Finanzausschuß ausgearbeiteten Sparpläne der österreichischen Regie rung erfolgt unter Mitwirkung desFinanzaus- s ch u s s e s des Völkerbundes und somit unter dessen Kon trolle. Ueber die Person des Beraters des Völkerbundes bei der österreichischen Nationalbank und die Form derweite- ren Finanzkontrolle wird nunmehr verhandelt. Die Heimreise

Delegation hat gewiß damit gerechnet, daß das Manöver dem Fürsten Pleß nicht bekannt würde und der Rat auf Grund dieses Dokumentes die Beschwerde als erledigt erklären werde. Fürst Pleß erhielt jedoch da von Kenntnis und richtete sofort an den Generalsekretär des Völkerbundes sowie an den Berichterstatter im Rat, den ja panischen Botschafter, die schriftliche Erklärung, daß das von der polnischen Regierung herumgereichte Schreiben null und nichtig sei, der Urheber keinerlei Mandat hatte und die Absendung

unterdrückt. jetzt in Wien notwendigen Beratungen der Regierung teilzu nehmen. Der zum Verbindungsoffizier zwischen Wien und Genf aus ersehene Sir Arthur S a l t e r ist einer der führenden Män ner des Finanzkomitees des Völkerbundes. Er hat im Kriege als junger Mann hohe bürokratische Stellungen bekleidet. Er war dann einer der führenden Sekretäre der Reparationskom mission und hat auch an allen wirtschafts-wissenschaftlichen Ar beiten des Völkerbundes regen Anteil genommen. Zwangsmaßnahmen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1933/09_12_1933/TIRVO_1933_12_09_1_object_7658919.png
Seite 1 von 16
Datum: 09.12.1933
Umfang: 16
stehenden Fragen im Sinne einer dauernden Entspannung der politischen' Situation ober sieben sein werden. Rom, 7. Dezember. (-) Nach einem Referat Mus solinis beschloß der Große Faschistenrat, das weitere Verbleiben Italiens im Völkerbund von einer in kür zester Zeit durchzuführenden radikalen Reform der Verfassung, der Funktionen und der Ziele des Völ kerbundes abhängig zu machen. Auflösung des Völkerbundes? Pari s, 7. Dezember. Die Stellungnahme des Gro ßen Faschistenrates in der Frage

des Völkerbundes wird von der französischen Presse lebhaft erörtert. Der „Temps" bemerkt hiezu: Eine weitgehende Revision des Völkerbund- ftatuts würde zwangsläufig zu einer durchgreifenden Revi sion der Friedensvertrüge führen. Die Staaten, die durch eine derartige Revision, des Völkerbundstatuts schwer be einträchtigt würden, werden sich gewiß nicht freiwillig opfern. Der Völkerbund.pakt kann durch einen einstimmigen Beschluß der Völkerbundversammlttng revidiert werden. Infolgedessen würde jede,Politik

, die aus eine radikale Um gestaltung des, Völkerbundes abzielt, zwangsläufig in eine Sackgasse führen. Es bliebe in diesem Fälle nur die Wahl zwischen dem Fortbestehen eines Völkerbundes, dem fünf von. sieben Großmächten nicht mehr angehören würden, und der vollständigen Auslösung der. Genfer Institution.' Oer VölkerhundbaU schrumpft ein London.! 8. Dezember. (-) Italiens Ultimatum an den Völkerbund wird hier als ein Schritt von großer Be deutung betrachtet. In englischen politischen Kreisen hält man die baldige

Einberufung einer Konferenz der Groß mächte für wahrscheinlich. Der Beschluß des Großen Fa- schistenrates über den Völkerbund könne von der britischen Regierung solange-rächt in Erwägung gezogen werden, als er nicht Gegenstand eines offiziellen Schrittes der italieni schen Regierung beim Völkerbund bildet. Jedenfalls hat der deutsch-italienische Vorstoß zur Reform des Völkerbundes und zur Revision des Friedensvertrages in London starkes Unbehagen hervorgerüsen. Die Mehrzahl der Zeitungen niegcn

dazu, die italienischen Forderungen als den Anfang vom Ende des Völkerbundes anzusehen. Man glaubt nicht daran, daß sich die italienischen Reformbestrebungen durch setzen werden, sondern sieht hier bereits Italiens endgül tigen Bruch mit dem Völkerbund, womit der Völkerbund ball so sehr einschrumpseu würde, daß es sich nicht mehr lohnen würde, damit zu spielen. Rückkehr zur Vorkriegs-Oroßmächfe- poSifik? P r ag , 8. Dezember. (-). Außenminister Benesch hielt in Preßburg einen Vortrag, in dem er'aussührte

5
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/17_09_1935/ZDB-3059567-8_1935_09_17_1_object_8061736.png
Seite 1 von 6
Datum: 17.09.1935
Umfang: 6
über zwanzig Jahren, ein- Meßlich der Soldaten, der Gendarmerie und Poli- tei werden bei sonstiger Bestrafung zur Stimmab- verpflichtet sein. Für die Wiedereinführung der Anarchie soll die einfache Mehrheit genügen. Litauen ift beimruhist London, 16. Sept. (A. N.) Wie das Reuterfche Büro aus Kaunas meldet, S® dort der Angriff Hitlers in seiner gestrigen S 4 als Kriegsdrohung angesehen, welche den m O steuropa gefährde. Die Regierung wird H an die Signatarmächte des Völkerbundes wen- en > um sie zu ersuchen

, Deutschland zu verwarnen. Der Sdilidituiigsvorsditög des Völkerbundes Paris, 16. September. (A. 91.) Der Genfer Sonderberichterstatter des „Exzel sior" erfährt, daß im Bericht des Fünferausschusses für die Beilegung des italienisch-abessinifchen Konflik tes, der im Laufe dieser Woche zuerst dem Bölkerbund- rat und dann den Regierungen von Rom und Addis Abeba vorgelegt werden soll, eine Lösung vorgeschla gen werde, die von folgenden Gesichtspunkten aus- geht: 1. Der Völkerbund anerkennt

und England bekräfttgt, in dem die wirt- schaftlichen Einflutzzonen der drei Mächte in Ostafrika abgegrenzt werden. Um die Grundsätze des Völkerbundes zu wahren, dürfte man von englischer Seite darauf bestehen, daß die Sicherheit der Personen und Güter in einem mehr oder minder entmilitarisierten Abessi nien durch ein internationales Polizei- Korps garantiert werde, aber diese Kräfte könnten zum größten Teil unter den Befehl eines italieni schen Generalstabes gestellt werden. Die erste Antwort Abessiniens

auf die italienische Denkschrift Genf, 16. Sept. <Prw.> In der Nacht zum Sonntag überreichte der abessini- sche Vertreter in Gens Tekle Hawariate dem Generalsekretär des Völkerbundes eine 11 Seiten lange Denkschrift als vorläufige Antwort auf das ita lienische Memorandum gegen Abessinien. Eine spätere endgültige Antwort auf die italienischen Anklagen wird in Aussicht gestellt. Treuekund-rbuns für den Negus A d d i s A b e b a. 16. Sept. (Priv.) Der Kaiser empfing gestern in Anwesenheit des Kriegsministers

und eines darauffolgenden Sanktionsbeschlusses des Völkerbundes unter allen Umständen zurücktreten würde. Laval sei per sönlich nicht in der Lage, Sanktionen von Seite Frankreichs gegen Italien anzuerkennen. Man rech net daher, falls eine Kompromißlösung im Laufe der Woche nicht gefunden wird, mit der Umbildung der Pariser Regierung. Die Regierungsbildung würde Flandin oder Herriot übernehmen. Es besteht auch eine Meinungsverschiedenheit zwi schen der englischen Admiralität und der Regierung, da die Admiralität

6
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1933/12_12_1933/NEUEZ_1933_12_12_1_object_8171135.png
Seite 1 von 6
Datum: 12.12.1933
Umfang: 6
kein Hehl daraus ge macht, daß es seine Mitarbeit dem Völkerbund nur solange zur Verfügung stellen könne, solange Deutschland noch die Hoffnung hegen dürfte, mit seiner Auffassung über die Auf gaben des Völkerbundes durchzudringen. „Der Völkerbund," erklärte Stresemann schon zwei Jahre nach dem Beitritt des Deuffchen Reiches in Lugano, „muß seine Hand schützend über die Minderheiten und ihre Rechte halten. Geschähe das nicht, dann würden jene Mächte sich überlegen müssen, ob sie im Völkerbund

Nationalisten aus, liegt an der Weichsel." Dieses Eingeständnis sagt denen, die seit Jahren die so genannte Minderheitenpolitik des Völkerbundes verfolgt haben, nichts Neues. Einige Ziffern, denen übrigens nur der Wert von Minimalzahlen zukommt, mögen das seit Ver sailles an den Minderheiten Europas verübte Unrecht in die richtige Beleuchtung rücken. Der Verlust an Land durch die sogenannten Agrarreformen, das zugunsten der Ange hörigen des staatsverwaltenden Volkes enteignet wurde, beläuft

sich auf über 11 Millionen Hektar, darunter schätzungs weise 7V2 Millionen Hektar an auslanddeutschem Bodenbesitz. Durch Schließung oder Entnationalisierung sind den Minderheiten 7643 Schulen genommen worden. Der Verlust an Gotteshäusern beträgt 2662. Und dieser Raub durfte sich vor den Augen des Völkerbundes un gestraft, teilweise unter seiner Billigung, vollziehen. Das Wort Briands als „Dolmetsch der einstimmigen Gefühle des Völkerbundrates" vom „tiefsten Respekt vor den ge heiligten Interessen der Minderheiten" wirkt

diesen erschüt ternden Angaben gegenüber wie ein reiner Hohn. Um das Versagen des Völkerbundes gegenüber den Petitionen der Minderheiten plastisch zu belegen, seien im Nachstehenden einige zahlenmäßige Angaben gebracht, die sich auf den Zeitraum vom Bestehen des Völkerbundes bis zum . 1. Juni 1932 erstrecken: Insgesamt sind dem Völkerbund 813 Petitionen eingereicht worden. Nach Abzug der vor Inkrafttreten der Völkerbunds garantie eingereichten Petitionen (53), der sich gegen mehrere Staaten gleichzeitig

, die an sich nur die Er füllung der ohne Beteiligung Deutschlands beim Zusammen tritt des Völkerbundes freiwillig von den Siegern übernom menen Verpflichtungen in sich schloß, ist in späteren Jahren immer wieder erneuert worden, ohne daß sie sich durchsetzen ihre sieben Kinder und der Gemeindesekretär. Die Bombe, die sich am Gartenzaun verfing, fiel zu Boden und explodierte. Das Mauerwerk wurde stark beschädigt, etliche Fensterscheiben zertrümmert und eine Tür eingedrückt. Eine Gerichtskommis sion befindet sich am Tatort

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1930/01_10_1930/DERSU_1930_10_01_3_object_7915402.png
Seite 3 von 4
Datum: 01.10.1930
Umfang: 4
stundenlange Wechselreden abführen konnten über diese ein schneidenden Fragen, so müssen wir zur Ueberzeugung kommen, daß sich auch diese Kreise des Völkerbundes nicht mehr lange verschließen werden. Diesmal hat es allerdings noch recht unerquickliche Zusammenstöße gegeben, ja der griechische Außenminister Mich a la ko p ulo s verteidigte die von Mello Franco seinerzeit aufgestellte. Assimilatsionscheorie, die ja schon vom englischen Außen minister vor Jahren widerlegt wurde. Besonders pro vozierend

und Koch-Weser), sowie der ungarische Vertreter ©ra f Apponyi, die das bisherige völlige Ver sagen d e s Völkerbundes in diesen Fragen in sehr eindrucksvoller Weise bewiesen. Außerordentlich günstig wirkte auch die Rede des schweizerischen Bundesrates Motta, der zum Berichterstatter in der Vollversammlung des Völkerbundes ernannt wurde. Motto trat unter dem Hinweis auf die sehr glücklichen Erfahrungen der Schweiz für eine loyale Erfüllung des Min derheitenschutzes und für die Zweckmäßigkeit

eines Vertrauensverhältnisses zwischen Staat und Minderheit ein. Die Durchführung der völligen Gleichberechtigung der verschiedenen Völker in der Schweiz wäre keineswegs leicht gewesen, aber heute gehöre ess zu den vornehmsten Aufgaben der schweize rischen Bundesregierung, die berechtigten Interessen ihrer Völker miteinander in Einklang zu bringen. Der Erfolg beweise die Richtigkeit dieses Strebens. Als Berichterstatter gab Motta dem politischen Aus schuß des Völkerbundes eine Zusammenfassung der zum Ausdrucke gebrachten Ansichten

der Möglichkeiten der Madrider Beschlüsse zugunsten der Minderheiten ausgesprochen. KeiNe Einigung wurde erzielt über die Frage der Zuständigkeit des Völkerbundsrates für eine Verbesserung des Minder heitenverfahrens. Auf die Endziele der Minderhettenver- geht Motta nicht ein, und schließlich liest man nichts vber die deutschen Forderungen nach einer ständigen Min- derheitenkvmmission und nach Erweiterung der Veröffent- lichungen über die Tätigkeit des Völkerbundes. Daß selbst dieser bescheidene Bericht

, die Europa in Kriegsgefahr bringt. ^ dieser Wert besteht nur dann, wenn Deutschland ^ die anderen minderheitenfreundlichen Mächte diese Klä- ?g zu einem zielklaren weiteren Vorgehen vor der Welt- lvntlichkeit ausnützen. . Gewiß ist mit diesen Reden nicht allzuviel getan; aber ch der Anfang gemacht, um diese Erörterungen nicht mehr aus dem Kreise des Völkerbundes heraus verschwinden zu lassen. Südtirol hat heute noch kein formales Recht, seine Klagen beim Völkerbunde einzubringen, da Italien be kanntlich

8
Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1935/13_09_1935/ZDB-3077641-7_1935_09_13_1_object_8456764.png
Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1935
Umfang: 8
Unabhängiges und unpolitisches Provinzblatt. Erscheint wöchentlich. Nr. 38 GleWerechtiguug fiir Oesterreich. Genf, 11. Sept. In der heutigen Vollversamm lung des Völkerbundes ergriff der österreichi sche 'Außenminister Berge r - W alde n e gg dnsWort. Er erörterte zuerst die Zusammenarbeit Oesterreichs mit dem Völkerbund und sagte dann unter anderem folgendes: Trotz den schweren internationalen Spannungen, unter deren Einwirkung die gegenwärtige Session des Völkerbundes ihre Arbeit beginnt

, hoffen wir Oester- reicher, daß an der grundsätzlichen Linie europäischer Zusammenarbeit festgehalten werden kann. Wir sind uns bewußt, daß wir damit nicht bloß den Inter- effcn unseres Landes dienen, sondern auch der Mis sion Oesterreichs für den Frieden zu wirken,treu bleiben. Es ist aber geradezu im Interesse des Ge dankens des Völkerbundes gelegen, daß er dazu bei trägt, daß die Ungleichheit zwischen den Mit gliedern beseitigt werde. Denn die Zusammenarbeit kann nur dann eine gedeihliche fein

, wenn Oester reich als völlig gleichb ere cb t t gte r Faktor den andern Mitgliedern des Völkerbundes zur Seite steht. Ohne Gleichberechtigung für alle gibt es eben keine allgemeine Sicherheit, ohne sie gibt es keine Zusam menarbeit, die allen Mitgliedern Befriedung bringen kann. Verlängerung des VerfammlungSverbotö. Das seinerzeit mit Rücksicht auf die Fremdenver- kehrssaison verfügte Verbot von Versammlungen und Aufmärschen war mit 15. September befristet. Nun ist das Verbot mit Rücksicht

und sich an bestimmten Orten und Kasernen versammeln. Bon dieselll Generalappell sollen insgesamt zehn Millionen Schwarzhemden erfaßt werden. Vier Millionen davon haben eine vornnlitärische Ausbildung genossen. Ihnen 'folgen rund zwei Millionen Dopv- Freitag, 13. September 1933 lavoristen unb ungefähr zwei Millionen Parteimitglie der. Die ebenfalls aufmarschierende Frauenorganisation zählt 400.000 Mitglieder. Abessinienverhandlungen aussichtslos. Die Beratungen des Völkerbundes über den Abes sinienkonflikt scheinen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/10_07_1936/TIRVO_1936_07_10_1_object_7664253.png
Seite 1 von 8
Datum: 10.07.1936
Umfang: 8
in km durch die Danziger Gesetzgebung gezogenen Rahmen Wien werde. Der polnisch? Botschafter bei Refrath Warschau, 9. Juli. Die Polnische Telegraphenagen- !ur Mldet aus Berlin: Reichsaüßenminifter von Neurath mMg den polnischen Botschafter Lipski, mit dem er eine längere Besprechung über den Zwischenfall zwischen dem üMMmöanten des Kreuzers „Leipzig" und >dem Hochkom- mWr des Völkerbundes in Danzig hatte. i Berlin, 9. Juli. Wie jetzt bekannt wird, hat bereits »9 polnisch-deutsche Fühlungnahme wegen der Genfer

, die im Verein mit der Haltung der Reichsregierung in den übrigen Ländern den Regierungen die größte Be unruhigung einflößt. Deutschland sei hundertprozentig! für den Krieg vorbereitet, was den Wortführern des Reiches ge statte, gegenüber den Mitgliedern des Völkerbundes eine hundertprozentige Arroganz an den Dag zu legen. Eine Million politische Gefangene in Deutschland Brüssel, 8. Juli. (TR.) Die Konferenz für die Amnestie der politischen Gefangenen in Deutschland wurde beendet durch eine Resolution

Kämpfen ermordet oder zum Selbstmord gezwungen. Becks Doppelspiel Warf chau, 8. Juli. Es scheint nunmehr klar zu sein, auf welchem Wege der polnische Außenminister Oberst Beck versucht, den! Danziger Fäll ohne Beschädigung des Deutsch polnischen Verhältnisses zu lösen. Als die maßgebenden Danziger und Berliner Stellen am vergangenen Sonntag zu ihrem Erstaunen bemerkten, daß der Versuch einer Ausschaltung des Völkerbundes aus Danzig einen viel tieferen Eindruck aus Polen machte, als sie erwartet

, das aus der Opferung der Danziger Position des Völkerbundes beruht, mit dem Auf trag in Einklang gebracht werden kann, den Beck übernom men hat und dessen sich die polnische Regierungspresse noch vor wenigen Tagen mit allem Stolz rühmte. Angesichts dieser Schwierigkeiten hat sich Beck offensichtlich zu einem indirekten! Vorgehen entschlossen. Er l-äßt heute durch die kürzlich von ihm gegründete offiziöse Agentur „Polnische politische Information" eine Erklärung verbreiten, an der zwei Momente aussallen: 1. Beck

trennt den Fall des Kreuzerbesuches von den übrigen Danziger Fragen und erklärt, es sei zu hoffen, daß Deutschland in diesem Falle eine Aufklärung, geben würde. Beck spricht hier als Mandatar des Völkerbundes und will offensichtlich die Mission, die er vom Völkerbund erhielt, auf den Fall des Kreuzerbesuches beschränken. 2. Beck widersetzt sich einer Aenderung des Statuts oder des Rechtsverhältnisses in Danzig durchaus nicht. Er er klärt vielmehr, im Falle einer Aenderung- des Rechtsver hältnisses

10
Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1938/05_02_1938/ZDB-3077641-7_1938_02_05_1_object_8457848.png
Seite 1 von 10
Datum: 05.02.1938
Umfang: 10
, des Staates und der Wehrmacht an; Balkon- erschienen. Er dankte nach allen Seiten für die Kund gebung. Damit hatte der fünfte Jahrestag der Macht ergreifung feinen Auskla>ng gefunden. Die Sorgen des Völkerbundes In Genf tagt derzeit der Völkerbund. Es ist die hun dertste Ratssitzung, die er abhält. Und aus den üblichen Reden und Debatten, die in den verschiedenen Ausschüssen Unterausschüssen usw. gehalten werden, ist diesmal herauszuhören, daß einige Mitglieder selbst schon die Existenzberechtigung

des Bundes anzweifeln. Im Mittelpunkt der Debatten stand die Erörterung der Sanktionenfrage. Daß gerade diese, im Grunde ge nommen ja ein Teilproblem, so breit und eingehend diskutiert wurde, hat seine besondere Ursache; denn einerseits ist die gegenwärtige unleugbare Krise des Völkerbundes von der Anwendung des Sanktiojn.en- artikels und der darauffolgenden Aufkündigung der italienischen Völkerbundzugehörigkett ausgegangen, ander seits haben mehrere kleine Staaten Europas, so vor allem die sogenannten

während des italienisch-abesslMchew Krieges ist fruchtlos geblieben, es hat die siegreiche Be endigung des italienischen Feldzuges eher noch beschleu nigt, wohl aber in Italien unverlöschbare Gefühle der Erbitterung zurückgelassen, die heute einer Zusammen arbeit zwischen Rom, London und Paris im Wege steheiv und zu der tiefen Spaltung in Europa geführt haben. Allein eine bloße Novellierung des Sanktionenartikelv vermöchte kann; die Krise des Völkerbundes zu be seitigen. Es gälte mehr zu ändern, als einen einzeljaen

Artikel, und weit Größeres anzustreben, als bloß diese eine oder andere einzelne Reformen, um den Völker bund wieder zum Träger jener großer; Ideen und Ideale zu machen, die in ihm in seiner ersten, 1919 geschaffenen Form eine freilich nur wenig zulängliche Verkörperung gefunden haben. Der Vertreter Chiles hat den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn er als den Hauptgegenstand einer Er örterung und Beratung nicht den Sanktiojnenartikel, sondern vielmehr das Problem der „ttniversalität des- Völkerbundes

verteidigten. Der chinesische Botschafter Wellingtot; Kov wandte sich gegen den Vorschlag der schwedischen Delegation, welche den Artikel 16, betreffend die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionein eine nicht unbedingt, ver pflichtende Wirkung verleihen möchte. Eiit> solches Vor gehen würde den Völkerbund noch weiter schwächen. In noch schärferer Weise trat der russische Volks kommissar gegen diesen Standpunkt auf. Er erklärte, daß der Artikel 16 den Lebensnerv des Völkerbundes darstelle. Es märe

11
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1935/13_09_1935/TIGBO_1935_09_13_2_object_7753871.png
Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1935
Umfang: 8
, bei den Beratungen, Unsichtbar schwebte aber der rote Aar über der Ver sammlung als Vertreter der Ansprüche des Landes Andreas Hoftzrs auf eine bessere Zukunft. Der Kongretz war überschattet von der schweren Krise des Völkerbundes. Diese trifft niemanden so schwer wie die Minderheiten, sind diese doch an erster und letzter Stelle auf den Genfer Areopag angewiesen, der die Ge währ für die Einhaltung der Minderheitenrechte übernom men hat. Es hieße wahrlich Eulen nach Athen tragen, wollte man die Geringfügigkeit

der Erfolge dartun, die der Völkerbund in der Vertretung der ihm unterbreiteten Beschwerden der völkischen Minderheiten aufzuweisen ver mag. Bezeichnenderweise wächst diese Schwäche Genfs von Iahr zu Jahr; diese Entwicklung nimmt den in ihren Rechten gekränkten Minoritäten nachgerade die Lust, sich mit ihren Belangen an die Genfer Stellen zu wen den, die sich auch auf diesem Gebiete als das entpuppte, was sie nicht sein sollte, als Staatenbund an Stelle eines wirklichen Völkerbundes, wie er Wilson

abzuziehen und an ihre Stelle Junglehrer zu setzen. Es wird zu den alten Lesebüchern übergegangen. Die Abschlußklassen der Volksschule, die für schwächere Kinder die Hauptschule ersetzen, treten heuer in den zweiten Jahrgang. 'Sie haben sich sehr gut bewährt. Erstmals wird heuer auch die mili tärische Jugenderziehung einsetzen. ZMerbunMagung. Genf, 11. Sept. Auf der Tagesordnung des Völ kerbundrates stand die allgemeine Aussprache über die Tätigkeit des Völkerbundes seit der letzten Tagung

und nicht io schlaafertia svracb. Es herrscht nach der in Italien äußerst schlecht aufaenommenen Rede des englischen Außenministers Hyare in Kreisen des Völkerbundes die Meinung vpr. daß zwar nicht alle Brücken abgebrochen feien, die Lage sich Eber äußerst schwierig gestaltet hätte. Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten, Ber- g er-Waiden egg hielt eine Rede, in der er filr Oesterreich die Anerkennung voller Gleichberechti gung auf aMn Gebieten forderte. Diese volle Gleichberechtigung aller Staaten

wirkte, umriß der belgische Ministerpräsident van Zee- land die Stellung Belgiens im gegenwärtigen Augenblick. Anläßlich der Rede Sir Samuel Hoares sei für die kleinen Staaten ein neuer Grund entstanden, auf die Wirksamkeit der Garantien des Völkerbundes zu zählen. Die Ver sammlung wurde sodann abgebrochen und auf Freitag vormittags vertagt. Der Präsident verkündete, daß die allgemeine Aussprache noch diese Woche zu Ende geführt werden würde. Paris, 12. September. Pressemeldungen besagen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1938/12_01_1938/TIRVO_1938_01_12_3_object_7671838.png
Seite 3 von 8
Datum: 12.01.1938
Umfang: 8
hineinlegen als sie enthält. Sie beinhaltet 'weder Ungerechtigkeit noch Un terdrückung, noch Intoleranz, auch .nicht den Juden gegen über. Mr wollen nur die Stäatsbürgerrechte der -kürzlich eingewanderten Juden revidieren. Ich werde hiefür die Hilfe des Völkerbundes verlangen. Ich werde in Genf for dern, daß man uns von dieser Invasion befreit; das ist keine Intoleranz, sondern Verteidigung. Auf die Frage, ob die Juden ausgewiesen werden sollen, die kein Bürgerrecht haben, erwiderte Goga: Jawohl

Gebot, das! wir respektieren. Inzwischen wollen wir aus jeden Fall stark antikommuuistifch fein. Der Ministerprä sident schloß: Zweifeln Sie nicht an uns. Rechnen 'Sie auf unsere Freundschaft, ebenso wie wir «aus Ihre zählen'. Der Generalsekretär des Völkerbundes auf Velsen Genf, 10. Jänner. Mit größtem Interesse erwartet Gens die Ju'biläumstagung des Völkerbundes. Die Vorbe reitungen zu der am nächsten Montag beginnenden hundert sten Ratstagung haben bereits zu vielumstrittenen Bespre chungen

werden und die den Beginn des raschen Umbaues des Völkerbundes «darstellt. Avenol ist als Warner nach Paris und London ge fahren, wo er die Staatsmänner beschwichtigen und zu. einer Aenderung ihrer als sehr scharf geplanten Rote veranlassen soll. Wie das völkerbundosfizöse „Journal des Nations" in seiner Sountagsausgabe mitteilt, hat der Generalsekretär ein Erklärungsprojekt in die beiden Hauptstädte mitgenom men. Zur großen Ueberraschung in Genf reitet das' Blatt eine heftige Attacke gegen Avenol und bezeichnet

den Avenol-Plan als das „Projekt der Zusammenarbeit mit den Angreifern". kagland für Berftärkung der Völkerbund macht Das Resultat der Besprechung zwischen dem Völker bundexperten und den beiden Großmächten ist noch nicht abzusehen. Aveuol wünscht eine Beruhigung« der kleinen Staaten. Mt besonderer Rücksicht aus die Schweiz und Polen sollen die Großmächte erklären,, diaß sie die bisherigen Prinzipien des Völkerbundes Hochhalten wollen^ aber ans eine Teilnahme der kleinen und mittleren Staaten im Falle

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1935/22_01_1935/TIRVO_1935_01_22_1_object_7662146.png
Seite 1 von 8
Datum: 22.01.1935
Umfang: 8
der französi schen Regierung betreffend die saarländischen Flüchtlinge. In diesem Memoire wird ausgeführt, daß die französische Regierung sich gerne bereit erklärt habe, vorderhand die saarländischen Flüchtlinge auszunehmen und für ihren Unterhalt vorläufig aufzukommen, daß sie jedoch auf die Dauer dieses Entgegenkommen nicht zeigen könne, wenn sie nicht aus die effektive Mitarbeit des Völkerbundes zäh len könne. Nach Auffassung der französischen Regierung sollten die Kosten für den Unterhalt

und die Niederlassung dieser Flüchtlinge vom Völkerbund getragen werden, dies um so mehr, als die in Frage stehenden Personen zum gro ßen Teil für die Beibehaltung des Völkerbundregimes ein getreten seien. Der Generalsekretär des Völkerbundes führte aus, daß im Budget des Völkerbundes keine Geld summen für solche Zwecke vorgesehen seien und daß es Auf gabe der ordentlichen Völkerbundversammlung sein könnte, finanzielle Mittel für die Erfüllung dieser Aufgabe bereit zustellen. Man könnte also höchstens vom 1. Jänner

1936 an aus eine finanzielle Unterstützung des Völkerbundes rechnen. Der Rat beschloß, seinen Berichterstatter für Flüchtlingsfragen zu beauftragen, zusammen mit dem Dreierkomitee für Saarfragen ihm in der nächsten Session die erforderlichen Anträge zu unterbreiten. Der Rat be schloß ohne Opposition, den Bericht des argentinischen De legierten anzunehmen, wonach die Einholung eines Rechts gutachtens beim ständigen internationalen Gerichtshof im Haag abgelehnt wird. Der Völkerbundrat beendete

15
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1936/04_07_1936/NEUEZ_1936_07_04_1_object_8180022.png
Seite 1 von 6
Datum: 04.07.1936
Umfang: 6
IO Groschen vtimircuw «uwuiwiuu vki „Innsbrucker Nachrichten" Bezugspreise: Aboimemeut nur zusammen mit den „Innsbrucker Nachrichten" möglich. — Einzelnummer 10 Groschen, Sonntag 20 Groschen. Für Italien 50 Eentefimi. Auswärtige Anzeigenannahme«-«-: Oefterreichifche Anzeigengesellschaft A. G.. Wien, l., Wollzelle I« - Schnlerftraße II, Fernruf R 29=5.50. Nummer 150 Samstag, den 4. Juli 1936 24. Jahrgang Französische Vorschläge für die Neugestaltung des Völkerbundes. Schwunghafter Schmuggel

. Welches Schicksal der Völkerbundreformplan erleben wird, scheint noch ungeklärt, es herrscht tiefe Entmutigung über das Versagen des Völkerbundes. Der „Matin" meint dazu, wenn man auch schon die Sterbeglocke für den Völkerbund geläutet habe, so habe man doch auch die Hoff nung auf seine Auferstehung zum Ausdruck gebracht. „Petit Journal" schreibt, der Völkerbund mache die sch w e r st e Schicksals st unde seit seinem Bestehen durch. In diesen Schwierigkeiten müsse man gerade die Gründe

sich eine Kugel i n d i e Herzgegend. Er hatte vor her noch einige Worte dem Präsidenten zugerufen. Der Vorfall trug sich um 11.30 Uhr zu. Die Versammlung wurde vorübergehend unterbrochen, um festzustellen, aus wel chem Gründe die Tat geschehen ist und um die Identität des Mannes zu ermitteln. Es handelt sich um den tschecho slowakischen Photoreporter der „Prager Presse", Stefan Lux. Er trug einen Brief an den Generalsekretär des Völkerbundes bei sich, über dessen Inhalt man zurzeit keine Angaben besitzt

. Bevor er zusammenbrach, rief er aus: „D a s ist meine letzte Handlung!" Präsident Van Zeeland erklärte nach Wiederaufnahme der Sitzung, daß der Vorfall in keinem Zusammenhang mit der Beratung des Völkerbundes stehe. Es ist noch nicht sicher, ob die Verletzung lebensgefährlich ist. Eine Entschließung über -ie Sanktions- aufhebung. Genf, 3. Juli. (A. N.) Der heutige Tag brachte die Fort setzung der allgemeinen Aussprache über den ita- lienisch-abessinischen Konflikt und über die Auf hebung

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1934/28_11_1934/TIRVO_1934_11_28_1_object_7659276.png
Seite 1 von 8
Datum: 28.11.1934
Umfang: 8
auf, kaltes Blut zu bewahren. Abgeordneter Grieger verwies auf die Tat sache, daß die Revisionsbestrebungen Deutschlands und Un garns sich kreuzen und ausschließen, da Deutschland im Donauraum keine Ordnung und keine Konsolidierung, sondern eher eine noch größere Anarchie wünsche, um seine imperialistischen Ziele 'ohne Widerstand verwirklichen zu können. Ern ProtestrLcktritt Benesch' Genf, 27. November. (Schweiz. Dep.-Ag.) Tibor von Eckhardt hat an den Generalsekretär des Völkerbundes eine Mitteilung

zum Rücktritt von seinem Amte als Ratspräsident zu veranlassen. Der Generalsekretär des Völkerbundes teilte mit. daß der amtierende Ratspräsident Dr. Benesch vor seiner Abreise ihm mitgeteilt habe, daß er von seinem Amte als Ratspräsident zurücktreten werde, wenn die südslawische Beschwerde auf die Tagesordnung der außerordentlichen Tagung des Rates gesetzt werde. Antiterrorkonvention des Völkerbundes Genf, 27. November. (-) Das Völkerbundsekretariat arbeitet an dem Entwurf einer Konvention zur Bekämpfung

des Terrorismus. Es handelt sich in erster Reihe darum, in diesem Projekt die sogenannte „belgische Klausel", derzu- folge Personen, die ein Attentat auf ein regierendes Haupt verübt haben, ihres Aiylrechtes verlustig erklärt werden, international auszudehnen und weiter, die Auslieferung politischer Verbrecher in bestimmt-m Fällen verpachtend vorzusehen. Rußland und die Türkei Protestieren Genf, 27. November. (-) Litwinow und Ruschdi Beh haben an das Generalsekretariat des Völkerbundes ern Schreiben gerichtet

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/16_04_1936/TIRVO_1936_04_16_1_object_7665622.png
Seite 1 von 8
Datum: 16.04.1936
Umfang: 8
des Dreizehnerausschusses Mitteilen wird. Vor der morgigen Sitzung des Dreizehnerausschusses wird es kaum möglich sein. Näheres darüber zu erfahren. . So ist die augenblickliche Lage in Genf ziemlich unge klärt. Blau verhehlt sich aber nicht, daß die gegenwärti gen Verhandlungen in Genf die stärkste Belastungsprobe für die Institution des Völkerbundes bilden und es Prak tisch diesmal unmöglich sein wird, die Besprechungen mit halben Resultaten zu beenden. Es wird vom Grad der Entspannung zwischen Italien und England abhängen

, ebenso von der Stärke der französisch-englischen Annähe rung. welches Ergebnis Genf zeitigt und wie weit dieses Ergebnis geeignet ist, die etwas ramponierte Autorität des Völkerbundes wieder herzustellen. Wir betonten bereits gestern, daß gerade die Institution des Völkerbundes als e.nes internationalen Rechtsorganes für die kleinen Staaten schwer entbehrlich sein werde und verweisen auf die immerhin noch imposante Zahl der Mit gliedstaaten, die 52 beträgt. Es w.rd also doch notwendig

, im Rheinland keine Bescsti- gungsanlagen zu errichten? VöUerbundtagung am 11. Mai Genf, 15. April. Wie das Völkerbundsekretariat mit teilt, findet die nächste Tagung des Völkerbundes am 11. Mai statt. Ans der Tagesordnung stehen- der östasri- tanl'sche Konflikt und das Abkommen von 1925 zwischen Großbritannien, Frankreich, Italien und «Belgien (Locarno pakt). Eden nach Genf ahgereift London, 15. April. Ter englische Außenminister Eden i«st heute m ttags über Paris nach Gens abgereist. In seiner Begleitung

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1935/09_03_1935/TIRVO_1935_03_09_1_object_7662672.png
Seite 1 von 10
Datum: 09.03.1935
Umfang: 10
und den Vor wurf zurückwies, daß die in dem Weißbuch der Regierung aufgestellten Grundsätze ein Abweichen von der Politik des Völkerbundes darstellten. Eden führte u. a. aus: Ich be- daure außerordentlich, daß die Krankheit des deutschen Kanzlers unseren Besuch nach Berlin aufgeschoben hat. In den letzten Tagen hat die Regierung in einem Weißbuch eine Erklärung über ihre Wehrpolitik veröffentlicht. In gewissen Kreisen ist diese Politik ungewöhnlichen Angrif fen ausgesetzt gewesen. Rach meiner Ansicht

und dem Kollektidfriedenssystem ist in der jüngsten Ge schichte oft unter Beweis gestellt worden. Aber wir müssen auch die nackten Wirklichkeiten der gegen wärtigen Lage in Betracht ziehen. Rach meinem Dafürhalten kann der Friede auf Erden nicht völlig gesichert werden, so lange nicht alle Ratio nen nicht nur Mitglieder des Völkerbundes sind, son dern auch in ihrer nationalen Politik von dem Geist der Böllerbundpakte beeinflußt werden. Die Wahrheit ist. daß sich das Kollektivsystem zurzeit in einem Zustand der Evolution befindet

. Wir werden mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln fortfahren, das An sehen des Völkerbundes zu mehren. Wir dürfen nicht die Augen vor der Tatsache verschließen, daß in Europa im Lause der letzten Jahre eine wachsende Nervosität um sich gegriffen hat. Um dieser Nervosität zu begegnen, bemüht sich die Regierung in diesem Augenblick, eine europäische Regelung zustande zu bringen, die schließlich dahin führen wird, daß alle Länder aktive Mitglieder des Völkerbundes werden. Es ist nicht immer leicht für uns in England, die volle

20