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Seite 2 von 4
Datum: 27.07.1921
Umfang: 4
-Seite %> „91 1 n ett t Zeitung" NL M. Ms dem ffifp W neuen MM. Die „Reichspost" veröffentlicht die zwischen der öster reichischen Regierung und der Finanzkowmission des Völkerbundes getroffenen Vereinbarungen über die Er richtung einer neuen Notenbank. Die Grundlagen über die Währungsreform enthalten folgende Punkte: v I. Währung. 1. Es wird in Aussicht genommen, die jetzige österrei chische -Kronenwährung durch eine neue auf Gold lautende Währung zu ersetzen. Nach der mit „100 Kronen

des Völkerbundes bei der Reparationskommission die Verwendung der Wertpapiere in dem angegebenen Sinne erwirke. 8. Das Aktienkapital ist von dem Zeichner bar, ö. y. in solchen ausländischen Valuten oder sofort verfügbaren Guthaben, welche das Gründungskomitee für ausreichend befinden wird, einzuzahlen. Für die Einzahlung der Hälfte der Zeichnungsbeträge können kurze Termine zu gelassen werden, doch nriisfen die Zeichner für die gestun deten Beträge gehörige Unterlagen in solchen Werten be stellen

Schuldscheine ausstel len, öie er mit . . . % pro anno verzinsen wird. Auch wird ein Awortisierungsplan für die Abtragung dieser Schulden entworfen werden. 16. Um die Position der Bank im Interesse der destni- tiven Stabilisierung der Währung zu stärken, wird das Finanzkomitee des Völkerbundes außer den vorgesehe nen Krediten zur Deckung der aus dem Auslande zu be ziehenden Lebensmittel einen besonderen Valuta kredit von angemessener Höhe im Auslande vermit teln. Der Ertrag dieses Anlehens, das der Staat

ebenso sicherstellen wird, wie die sonstigen vom Finanzkomitee des Völkerbundes in Aussicht genommenen österreichi schen Hilfskreöite wird der Bank zur Stärkung ihrer Va lutabestände übergeben werden. Für diesen Betrag wird die Bank Schuldnerin des Staates, dem sie nach dem unten folgenden Plane dafür Zinsen zu vergüten hat (siehe Nr. 20). 16. Die Bank erhält für die Zeit von 25 Jahren das Privilegium der ausschließlichen Notenausgabe in Oesterreich. Die näheren Bestimmungen über die Aus übung

Bank zu verwenden hat, ein Viertel wird als Super- öividenöe an die Aktionäre verteilt, und ein Viertel dient zur Herabminderbng der Notenschulö des Staates an die Bank. m. Finanzkontrolle^ 21. Die Kontrolle über öie Verwendung der durch die Aktion des Finanzkomitees des Völkerbundes aufge brachten ausländischen Mittel, über den Eingang und öie Verwendungen der der Verzinsung und Amortisierung dieser Anleihen besonders gewidmeten Erträge aus staat lichen Einnahmequellen, sowie iiber

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.04.1936
Umfang: 8
gewesen, stattfinden wird- können. Sie mußte aber nochmals verschoben werden, da inzwischen die Bedingungen Italiens für einen eventuellen Friedenschluß mit Abessirnen bekannt geworden sind. Nach Mitteilungen aus gut informierter Quelle sollen sie folgenden Wortlaut haben: 1. Direkte Wassenstillstandsverhandlungen zwischen den beiden Armeen, also zwischen dem Negus und Marschall Badoglio. 2. Die Friedensverhandlungen müssen außerhalb des Völkerbundes, also außerhalb Genfs, stattsinden, und zwar schlägt

die italienische Regierung Utschi vor. Eventuelle Bevollmächtigte des Völkerbundes würden entsprechend informiert werden. 3. Um eine eventuelle Störung der Besprechungen durch abessinische Armeeteile zu verhindern, soll die äbessi- nische Armee entwaffnet werden. Der abessinische Delegierte hat sofort nach Kenntnis nahme des italienischen Vorschlages eine Protestnote an den Generalsekretär des Völkerbundes gerichtet, worin er aus das entschiedenste verlangt, daß der Völkerbund die jenigen Maßnahmen ergreife

an unter den Schutz des Völkerbundes begeben hätte und jetzt auch seine Hilfe beanspruche. Die Rundfunkrede Zarmuts Paris, 15. April. Ministerpräsident Sarraut hielt heute abends bei einem Bankett der Provinzpresse eine große politische Rede, die über sämtliche Sender Frank reichs verbreitet wurde. Dreizehner-Ausschusses UHnUMMUHUMinHHHMHMB Sarraut betonte den Friedenswillen Frankreichs und stellte fest, daß die Regierung in dieser Richtung auf die Unterstützung sämtlicher Parteien rechnen könne. Das französische

pflichtet sei. Sollte aber England im Falle der Verletzung des Artikels 43 (Festungsbau im Rheinland) durch -Deutsch land nicht unverzüglich die erforderliche Garantie gemäß des Völkerbundpaktes erteilen, so würde sich Frankreich mit der Neuordnung dieses Problems eventuell außerhalb des Völkerbundes befassen und mit jenen Staaten zusammen- wirken, die den gegenwärtigen Zustand in Zentral- und Osteuropa als unantastbar betrachten und die zu seiner gemeinsamen Verteidigung entschlossen sind. Cerrutti

erklärte: Italien ist nicht bereit, vor der Be setzung von Addis Abeba Friedensverhandlungen zu im- ginnen, aber auch in diesem Falle kämen Verhandlungen unter Kontrolle des Völkerbundes nicht in Betracht. Die Rolle des Völkerbundes hätte sich nur aus die eines neutra len Beobachters der Vorgänge zu beschränken. Wenn Eng land im 'Falle der Vertagung der Friedensverhandlungen die Ausbreitung der Sanktionen oder die Verhängung der Oelsperre gegen Italien im Achtzehnerausschuß beantra

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.05.1936
Umfang: 8
. Wenn die Vvlkerbund- organisativn ideal wäre, könnte man sich eine Fortsetzung des Kampfes gegen Italien seitens des Völkerbundes nicht bloß vvrstellen, sondern sogar eine erhebliche Verstärkung dieses Kampfes. Inzwischen ist aber im Hinblick aus die nunmehr unter den leitenden Mitgliedern des Völkerbundes herrschende Verwirrung zu erwarten, daß der Völkerbund rat denselben Weg wie bas Oberhaupt des abessinischen Staates antreten und aus eine Fortsetzung des Kampfes verzichten wird. Die Liquidation

des italienisch-abessinischen Konfliktes schränkt die Ausgabe des Völkerbundes auf das große Pro- blem ein: Europa gegen die Gefahr zu verteidigen, welche es bedroht. Die Frage lautet, wie es zu verhüten wäre, damit das Schicksal Abessiniens nicht jenes zahlreicher europäischer Staaten werde. Der Völkerbund hat eine neue Niederlage erlitten, doch kann diese für denselben der Ausgangspunkt künftiger Siege und Erfolge sein, wenn er es verstehen wird, aus der Niederlage die Lehren zu ziehen

des abessinischen Krieges ist zwei fellos ein Triumph aller offenen und verborgenen Gegner des Völkerbundes und der kollektiven Sicherheit. Sie rufen schon überall öffentlich aus, daß der .Völkerbund ein Fiasko erlitten hat, daß er zu nichts gut und unbrauchbar ist. Was uns anlaugt, erklären wir, der Völkerbund ist zu nichts gut, es sei denn, wenn wir ihn zu etwas gilt machen und dann wird er nicht bloß von Nutzen, sondern sogar un ersetzlich sein. Der Völkerbundpakt führt nicht präzis an, in welchen Fällen

, welche für eine „Elastizität" eintraten und welche bezüglich ihrer ' enen Teilnahme an den Sanktionen in bestimmten Fällen innere Vorbehalte machten. Das heutige Fiasko des Völkerbundes und seines Pak tes ist noch nicht ein Fiasko der kollektiven Sicherheit, denn diese existiert bisher nicht und muß erst geschaffen werden. Es ist offensichtlich, daß es unmöglich ist, die Unabhängigkeit der Mitglieder des Völkerbundes durch Anwendung von Maßnahmen zu verteidigen, wie es die gegen Italien ange wendeten Sanktionen

waren, zumal wenn es sich um kleine europäische Staaten handeln würde, welche nicht solche .na türliche Wälle, wie Abessinien sie hat, besitzen. In einem solchen Falle wird die Anwendung von tvirtschafklichen und Bvykottsanktionen in ihrem ganzen Umfange und für alle Mitglieder des Völkerbundes, die sich an demselben beteili gen müssen, bindend sein, und keiner derselben darf deser tieren. Aber auch derartige Maßnahmen werden das An-- grisfsöbjekt nicht schützen, wenn nicht parallel zu militäri schen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.05.1935
Umfang: 8
Versagt Genf bei Lustüberfällen? Wirksamkeits grenzen des Völkerbundes Genf, Mitte Mai. (ATP.) Ter russisch-französische Beistandspakt und die Schwierigkeiten der Abfassung, die seinen Abschluß verzögerten, haben dazu beigetragen, eine sehr wichtige Seite der sriedenbewahrenden Funktionen des Völkerbundes ins rechte Licht zu setzen. Ist der Völkerbuno imstande, schnell zu lzandeln? Oder wird man acht Tage warten müssen, brs sich der Rat im Falle schwerer Friedens- ge fahr

überzeugt, daß der Völkerbund schnell handeln kann. Er kann ihres Erachtens rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen beschlie ßen und gegebenenfalls den Angreifer bezeichnen. Man wird nicht überrascht sein, zu erfahren, daß die Frage der schnellen Funktion des Völkerbundes im Krisenfall wiederholt auf der Tagesordnung des Rates und der Ver sammlung gestanden hat. Die maßgebenden Organe des Bundes haben darüber wichtige politische und technische Un tersuchungen vorgenommen. Dabei

sollten gewisse Botschaften die Priorität bekommen. Seit 1925 haben sich die technischen Organe des Sekre tariats an die Arbeit gemacht. Zwei Fragen zogen ihre ganz besondere Aufmerksamkeit aus sich: erstens der Rund funk. zweiten die Luftverbindungen. 1. Der Rundfunk. — Seit 1930 besitzt der Völkerbund einen starken Sender. In normalen Zeiten wird er von der Gesellschaft Radio-Suisse benutzt. In Krisenzeiten wird er dagegen ohne weiteres zur ausschließlichen Verfügung des Völkerbundes gestellt. Falls

das Generalsekretariat es für nottvendig hält, das gute Arbeiten der Station oder die Unabhängigkeit der aus gegebenen Mitteilungen zu sichern, kann das ständige Per sonal durch ein vorübergehendes ersetzt werden. Es wird durch den Generalsekretär des Völkerbundes ernannt. 2. Die Luftfahrt. — Kürzlich hat das Sekretariat das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die sie an 27 Stam* über die Erleichterungen gerichtet hat. welche die Regierun gen den Völkerbundflugzeugen im Falle einer starken Span nung gewähren

werden. Ferner machen sie Angaben über die Nachtflugverhältnisie und die Papiere, mit denen die Apparate und ihre Passagiere ausgerüstet sein müssen. Auch stellen Sie Bedingungen über die Deckung der Kosten, die direkt und indirekt durch die Flugtransporte des Völkerbundes verursacht werden. Sie fordern, daß die Luftfahrzeuge mit besonderen Kennzeichen des Bundes versehen sind. Sie bezeichnen die Gegenstände, die von derartigen Flügen über ihr Land ausgeschlossen sein müssen, so Waffen, Photographenapparate

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.07.1935
Umfang: 8
veröffentlicht, so daß man an- nehmen kann, daß erst heute bie Dreierbesprechung dem italienisch-abesiinischen Konflikt die entscheidende Wendung gibt. Frankreich bemüht sich als Mittler zwischen England und Italien. Vom Einfluß Frankreichs wirb es abhängen, ob es gelingt, noch in letzter Minute den Krieg zu verhin dern und damit das Prestige des Völkerbundes zu retten. Einer Verschiebung der ganzen Angelegenheit wird England kaum seine Zustimmung geben, da bies einen taktischen Vorteil für Italien bedeuten

würde. Italien kann infolge der klimatischen Verhältnisse nicht vor Sep tember die Feindseligkeiten eröffnen und das wird bestim menden Einfluß aus bie Haltung Englands ausüben. Von Bedeutung ist bie weiter unten wiedergebene Mel dung, daß sich das Sanktionskomitee des Völkerbundes bis September vertagt hat, was immerhin den Schluß nahe legt, daß man nicht beabsichtigt, Sanktionen gegen Ver tragsbrecher schon jetzt anzuwenden. Das ist wieder ein Beweis für die Unsicherheit ber Exekutivgewalt ^des Völker

bundes, worauf bereits Litwinow beim Abschluß bes rus sisch-französischen Paktes hingewiesen hat. Die Besprechungen in Paris Paris, 30. Juli. (AN.) Der britische Hauptdelegierte für die bevorstehende Ratstagung des Völkerbundes, Lord Lden, trifft heute nachmittags in Paris ein und wird so gleich eine erste Unterredung mit Ministerpräsidenten Laval haben. Abends werden beide Minister gemeinsam nach Genf abreisen. Vor Beginn der eigentlichen Ratstagung ist eine gemeinsame Aussprache beider Staatsmänner

erörtert worden. Laval und Eden reisten abends nach Gens ab. Die Haltung Frankreichs Paris, 30. Juli. (Hav.) In dem heute unter dem Vorsitz des Präsidenten Lebrun abgehaltenen Ministerrat erstattete Ministerpräsident Laval ein Exposee über die auswärtige Lage und über die Haltung, die Frankreich bei den bevorstehenden Arbeiten des Völkerbundes einnehmen wird. Er legte dar, daß der Delegierte Frankreichs im Völkerbundrat daraus bedacht sein werde, Iveder die Freundschaft Englands, noch jene Italiens

zu gefährden, die Verpflichtungnen gegenüber dem Völkerbund einzuhalten und eine schwere Krise des Völkerbundes zu vermeiden. Er werde für eine ver söhnliche Lösung tätig sein. Keine Marschroute für Eden London, 30. Juli. (AN.) Das Reuterebüro meldet: Von der britischen Regierung ist vor der Abreise des Mi nisters Eden nach Genf kein fester Beschluß hinsichtlich der zu befolgenden Direktiven für die Vorgangsweise auf >der Tagung des Völkerbundrates gefaßt worden. Dies ist Sache des Rates selbst. Immerhin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 26.07.1935
Umfang: 10
und des Gewerkschaftsbundes Einzelnummer 20 Groschen Monats-Bezugspre if« Durch unsere Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester- reich 4Schilling,fürDeutsch« land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Rr. 178 Innsbruck. Freitag den 28. Füll 1838 43. Jahrgang Vor der Tagung des Völkerbundes Ende Juli, also in einigen Tagen, soll der Völkerbund zusammentreten

, um in dem Konflikt zwischen Italien und Abessinien eine Entscheidung zu treffen. Diese Tagung wird Oie schwerste Belastungsprobe des Völkerbundes werden und es ist für das moralische Prestige des Völkerbundes gleich gültig, auf welchem Wege und nach welchem Paragraph seiner Satzungen er den Streitfall zu behandeln gedenkt. Wichtig und von ungeheurer Tragweite ist es, ob es dem Völkerbund gelingt, den Frieden aufrechtzuerhalten und den Konflikt zwischen zwei Mitgliedern des Völkerbundes auf friedliche Weise

-abessinischen Konflikt besprochen werden wird, wird vom Völkerbundsekretariat im Namen des amtieren den Präsidenten Litwinow heute abends oder morgen vor mittags abgesandt werden. Das genaue Datum für den Beginn dieser Tagung ist zurzeit noch nicht endgültig fest gesetzt, doch wird die Sessionseröffnung voraussichtlich nächsten Dienstag oder Mittwoch erfolgen. Unterredung Avenols mit Lava! Paris, 25. Juli. (Ag. Hav.) Der Generalsekretär des Völkerbundes. Avenol. und Ministerpräsident Laval

für Aeußeres, Suvich, richtete heute an den Generalsekretär des Völkerbundes folgendes Tele gramm: Ta die vom Völkerbundrat in seiner Entschließung vom 25. Mai 1935 festgesetzte Frist zum Abschluß der Arbeiten der vier Schiedsrichter über den Zwischenfall von Ualual und die darauffolgenden Zwischenfälle heute abläust, be ehrt sich die italienische Regierung, Folgendes mitzuteilen: Die italienische Regierung ist stets von dem Wunsche be seelt gewesen, das Schlichtungs- und Schiedsverfahren

im Ministerrat ein Exposee über die italienti'ch-abessi- nische Angelegenheit. Die Haltung Frankreichs ziele dar auf ab, weder die Freundsä)aft mit Italien noch jene mit England aufs Spiel zu setzen und den Grundsätzen des Völkerbundes treu zu bleiben. Man hat Grund, zu glau ben, daß Laval ohne vorgefaßte Richtlinien nach Genf fah ren wird und dort lediglich aus dem lebhaften Wunsch handeln wird, ein friedliche Lösung zu finden. Man glaube zwar wenig an die Möglichkeit eines Abkommens

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
Ministerpräsident De Valera verurteilte in der Sitzung des Völkerbundes das Verhalten Italiens und wandte sich in einem dringenden Appell an die Groß- mächte, jetzt sofort zu einer Friedenskonferenz zusammen zutreten und nicht erst nach dem nächsten Völkermorden. Der Pakt müsse bereinigt werden. Einige verletzende Be stimmungen seien zu entfernen und das Kolonialproblem müsse neu aufgerollt werden. Die Vermeidung eines neuen Krieges sei wohl einige Opfer wert. — Der Ver treter eines Landes, das seinerzeit

über gewisse Lücken im Völkerbundpakt Erfahrungen gesammelt hat, der Chinese Wellington Koo, sagte, die Eristenzkrise, von der heute der Völkerbund befallen sei, habe im Herbst 1931 begonnen, als ein Mitgliedstaat des Völker bundes einem anderen, China, weite Gebietsteile ent rissen habe, ohne daß der Völkerbund wirksame Gegen maßnahmen ergriffen habe. Der Vertreter Oesterreichs, Gesandter Pflügl, führte u. a. aus: Das große Unternehmen einer Re form des Völkerbundes wird die volle Unter stützung

des Augenblickes die endgültige Lösung dieses Konfliktes erwartet werden kann und darf, und zwar eine Lösung, die den gebieterischen Notwendigkeiten nach Beruhigung und Sicherheit der Welt ebenso Rechnung trägt wie der Autorität des Völkerbundes. Der un garische Delegierte Velics hob wie der Delegierte Oesterreichs den versöhnlichen Charakter der italienischen Note hervor. Paris, 2. Iuli. An zuständiger Stelle wird er klärt, daß die für morgen erwartete Rede des französischen Außenministers Delbos

im Völkerbundplenum der Dar legung der Anträge gewidmet sein werde, die Frankreich zur Verstärkung des Völkerbundpaktes und der kollek tiven Sicherheit einzubringen gedenke. Genf, 2. Iuli. (Schweiz. Dep.-Ag.) Wie man er fährt, wird das Koordinationskomitee des Völkerbundes, welches die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen Italien vorgeschlagen hatte, voraussichtlich in einer morgen oder am Samstag stattfindenden Sitzung die Aufhebung dieser Sanktionen auf den 10. Iuli fest setzen. Deutsche

machen müßten, um den Frieden zu retten. Das ist eine schlimme Lehre. — Die „Frankfurter Zeitung" erklärt: „Wir müssen mit aller Entschiedenheit betonen, daß sich Deutschland keinesfalls in eine Anerkennung der französischen Allianzpolitik oder in eine Verstrickung in ein Beistandsnetz hineinmanövrieren lassen wird." Wirbel um den Negus. Nach dem argentinischen Delegierten erhielt in der Sitzung des Völkerbundes in Genf der Negus das Wort. Kaum hatte H a i l e S e l a s s i e die Tribüne betreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 29.08.1936
Umfang: 16
s, '27. August-. In einer der Presse übergebenen Mittelung gilbt der srnnzösische Verband der Bölkerbund- vereinigunjg der Uebecheugüng Ausdruck, daß der Friede mr durch eine Reform des Völkerbundes gerettet werden könne, j Die wesentlichen' Grundlagen dieser Reform! bestünden: 1. !Jn der Organisation der kollektiven Sicherheit, insbeson dere durch Abschluß gegenseitiger regionaler Beiistandspakte, die allen Ländern pm Eintritt offen stehen. nicht nur, um Angriffe Zu unterdrücken, sondern ihnen vorzubeugen

!. sowie 'die Einrichtung einer obligatorischen 'Schiedsgerichtsbarkeit für alle «Konflikte bei genauer Definition des Wegriffes „Am greiser"; 2. Annahme 'von Maßnahmen, die geeignet sind, den Respekt «von 'internationalen Verpfliichtungen und feierlichen Abmachungen lzu erhöhen; 3. 'Verbesserung des Funktionierens des Völkerbundes, damit dieser weder durch seine eigene Verfassung noch durch seine eigenen Mitglieder gelähmt werde; 4. einen wirksamen Mechanismus im Rahmen des Völ- kekblnndes

auf die Tagesordnung zu bringen, um die tn*=* ternatiionale Atmosphäre, die geeignet ist, einen Krieg her-, boizmühren. zu verbessern; 5. Abschluß einer Konvention Mr allgemeinen Begreif zung und Kontrolle der Rüstungen. ' * Genf, 28. August. Die Rote der russischen Regierung, betreffend die Reform des Völkerbundes. ist eingelangt. In der Rote wird unter anderenr betont, daß eine Reform des Völkerbundes derzeit nicht aktuell sei. Außerdem werden verschiedene Vorschläge vorgekegt, die ein klagloses Funktio nieren

des Völkerbundes garantieren'. Auch die argentini'che Regierung, hat ihre Vorschläge zur Reform des Völkerbundes erstattet. Sie betont wesent- j lich, daß eine Demokratisierung des Völkerbundes notwen- ' dig sei. * Paris. 28. August. Reichsbankpräsident Dr. 'Schachs ' hatte am Donnerstag eine längere Aussprache mit dem Gouverneur der Wank von Frankreich. Er wird Freitag vormittags, vor seiner Abreise, nochmals Gelegenheit zu einem Meirtungsaustansch mit dem Ministerpräsidenten ha ben. In amtlichen Kreisen

beanspruchte, erklärte Mackenzie King, der Staatsmann, der auch heute wieder an der Spitze der kanadischen Regierung stöhlt, er werde nur dann in einen europäisch'en Krieg eingreisen>, wenn sich das kanadische Parlament dafür erklärt habe. Dies i'st auch heute noch die Haltung Kanadas. Am 10. März d. I. 'antwortete der Premierminister aus die An frage eines der Oppösition angehlörendurn Deputierten: „Ka nada' ist Mitglied des Völkerbundes und wird als solches alle Maßnähmen Genfs mitmachen. Aber Kanada

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.08.1936
Umfang: 8
Zurückhaltung. Frankreich lehnt Paktanderung ab Genf, 18. August. Der französische Außenminister Delbos sandte dem Generalsekretär des Völkerbundes fol gendes Kommuniquee: „Gemäß dem Wunsche des Völkerbundes, vom 4. Juli wurde die französische Regierung am 7. Juli vom Sekreta riat des Völkerbundes ersucht, ehestens bis zum 1. Septem ber ihre allfälligen Vorschläge für die Vervollkommnung der Prozedur zur Geltendmachung der Grundsätze des Völker bundpaktes bekannt zu geben. Es ist nicht notwendig

zu verbessern, daß das Risiko, das jede militärische Hilfe, die einem Staate gewährt wird, der das Opfer eines Angriffes wurde, auf die Mächte, die. geographisch oder politisch dem angesallenen Staat am nächsten stehen, beschränkt wird. Am 3. Juli hatte ich selbst Gelegenheit, auf die Notwendigkeit aufmerksam zu machen, daß die Autorität des Völkerbundes erhöht werde, ohne daß irgend etwas von den grundlegenden Grundsätzen der Ver antwortlichkeit und der kollektiven Aktion, die in dem Pakte enthalten

, einen engeren Zusammenhang zwischen den Maß nahmen deS wirtschaftlichen und finanziellen Druckes und der Wirksamkeit der militärischen Maßnahmen dadurch herzustellen, daß das System der regionalen Abkommen volle Gültigkeit erhält. Die Regierung der französischen Republik bleibt ihren Grundsätzen treu. Unter diesen Bedingungen und im Ein blick daraus, daß eine große Anzahl von Mitgliedern 'des Völkerbundes noch keinen Standpunkt zur Frage betreffend die Grundsätze des Paktes eingenommen haben, behält

sich die französische Regierung vor, später in ausführlicher Weise ihre Ansichten auszusprechen, und zwar so, daß das Generalsekretariat des Völkerbundes diese allfälligen Er klärungen der französischen Regierung noch vor der Sitzung des Völkerbundes in der Hand hat. Iie Kampfe in Spanien Paris, 19. August. Die Meldungen über die Er hebung der Garnison des spanischen Hafens Cartagena gegen die Regierung stammen zwar bisher nur aus dem Lager der Nationalisten, sie werden hier aber gerade des halb geglaubt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1938
Umfang: 8
bereits auf mehrere Wochen zurück. Das Projekt wird allgemeines Aufsehen Hervorrufen und umfaßt vorerst England, Frankreich und die Ver einigten Staate n. Es muß gleich einleitend betont werden, daß das Projekt nicht vom Völkerbund ausgeht und auch nicht im Rahmen des Völkerbundes verwirklicht werden soll. Sensationelles Projekt Eden—Delbos In unterrichteten Kreisen verlautet, daß die Grund linien des Projektes 'bereits anfangs der Woche zwischen Eden und Delbos in Paris erörtert werden. Gleichzeitig

er fährt man auch, daß das Völkerbundsekretariat für die am Mittwoch beginnende hundertste Ratstagung, die Jubi läumssitzung des Völkerbundes, eine umfassende Denkschrift ausgearbeitet hat. Frankreich als Jnitijator Ueber die Einzelheiten des oben erwähnten Projektes wird folgendes mitgeteilt: Seit dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund, in Wirklichkeit aber schon seit dem Ab schluß des Antikominternpaktes, erwogen die Staatskanz leien von' Paris, London und Washington die 'Schaffung

zu, wenn sie. auch der Institution des Völkerbundes weiterhin miß trauisch gegenübersteht. Sowjetunion ausgeschlossen Es wird in eingeweihten Kreisen betont, daß der de mokratischen Staateninternationale die Sowjetunion nicht angehören wird und auch nicht angehören kann. Schon dies soll die ernste Absicht zeigen, die dem Projekt zugrunde liegt. Ueber die näheren Einzelheiten des Planes wird vor derhand bloß auf den absolut unoffensiven Charakter der Zusammenarbeit hingewiesen. 'Sie 'soll «sich — nach der Art des italienifch

parallelen Staaten zum Beitritt offen sichen 'soll, keineswegs die Ab sicht hat, den Völkerbund zu ersetzen. Vielmehr soll, w'e ausdrücklich hervorgehoben wird, durch diese kulturelle und weltanschauliche Gemeinschaft die Universalität des Völker bundes ungestört bewahrt bleiben. Revision des Sanktionsparagraphen? ES bestätigt sich im übrigen, daßEden und Delbos auf der Jubiläumstagung, ein Bekenntnis zumi Gedanken des Völkerbundes ablegen werden. Näheres über den eigent lichen Inhalt dieser Deklaration

werden. „Zusammenarbeit außerhalb des Völkerbundes" Stockholm, 23. Jänner. Der schwedische Außen minister Sandler sprach am Samstag in der Zweiten Kam mer über den Völkerbund und erklärte unter anderem, man übertreibe, wenn man von -einer vollständigen Ohnmacht des Völkerbundes spreche. Richtig fei, daß der Völkerbund nicht die Macht habe, effektiv einzu,greifen, wenn Groß machtsinteressen ernsthaft auf dem Spiele stehen. Mit an deren Worten, der Völkerbund werde mit 'ernsthaften Kon flikten nicht wehr fertig

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 17.09.1926
Umfang: 12
wie der aus drei Jahre zugesichert werden kann. Es ist klar, daß diese Unaufrichtigkeit der Völkerbundkreise in Deutschland sehr ver stimmt hat und so waren denn die deutschen Pressestimmen vor der Aufnahrne Deutsch lands sehr skeptisch. Einen Zwischenfall gab es dann! noch bei der Ratssitzung am 8. Sept. in Genf, als über die Ausnahme Deutschlands und über die Zu erkennung eines ständigen Ratssitzes an Deutschland abgestimmt wurde. Die Regiefüh- rer des Völkerbundes hatten sich einen schlau en Plan ersonnen

. Um den kleinen Protek- tionskindern des Völkerbundes einen nicht ständigen Sitz zuzuschanzen, hatten sie die Er höhung der Zahl dieser Sitze von 6 auf 9 mit der Abstimmung über die Zuerkennung des Ratssitzes an Deutschland zusammenge zogen. Sie wußten, daß keine von den ver tretenen Nationen Deutschland fallen lassen wollte und jede mußte darum auch für die kleinen Patenkinder stimmen. Ueber diesen Trick war der Vertreter Norwegens, der be kannte Gelehrte Fritjof Nansen mit Recht empört und wandte

. Man kann nie ganz hin ter die Kulissen von Genf schauen, und das ist wahrscheinlich besser, denn sonst würde man viel Heuchelei und Hinterhältigkeit bemerken. Die Delegierten Deutschlands, welche am Frei tag den 10. September zum erstenmal im Sitzungssaal des Völkerbundes erschienen sind und damit ihren Eintritt vollzogen haben, ha ben sicher mit dieser Stimmung hinter den Genfer Kulissen gerechnet und werden sie wei ter einkalkulieren müssen. Der Tag der Aufnahme ließ freilich

, wird man den 10. Sept einen segens reichen, einen denkwürdigen, einen wahrhaft historischen Tag nennen dürfen. Dann werden auch alle Bedenken zurück bleiben, die jetzt noch viele deutsche Gemüter umfangen halten. Die „Augsburger Postzeitung" schreibt Zwei Hoffnungen erfüllen Deutschland am denkwürdigen Tag seines Eintritts in den Völkerbund: Die Hoffnung, daß dadurch der wahrhaften Idee des Völkerbundes gedient und ein Schritt in der Befriedigung Europas vorwärts getan werde.- die andere Hoffnung, daß wir nun mehr

von einem waffenstarrenden West-, Ost- und Südeuropa ist keine Garantie des Friedens, sondern ein Herd des Krieges. Es war eine der tiefften Degradierungen Deutschlands als Großmacht, daß uns im Ver sailler Friedensvertrag nicht nur unsere Kolo nien geraubt, sondern daß wir als unfähig und unwürdig erklärt wurden, Koldnien zu be sitzen. Längst hat man in der Welt eingesehen, daß das ein Unrecht und ein Unsinn war. Nachdem Deutschland jetzt gleichberechtigtes Mitglied des Völkerbundes ist, muß über kurz und lang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1935
Umfang: 8
, aus der anderen Seite die Ablehnung Italiens auf die Vorschläge des Fünfer-Aus schusses. Die Haltung Großbritanniens geht aus von der Sou veränität eines Mitgliedstaates des Völkerbundes, wodurch sich auch die Anwendung des Völkerbundpaktes ergeben würde. Die Auffassung Italiens bestreitet die Berechtigung Abessiniens, Mitglied des Völkerbundes zu sein. Voraussetzung einer Löschung der Mitgliedschaft Abes siniens wäre eine Verletzung des Völkerbundstatutes. Nun hat der Fünfer-Ausschuß zwar einige Verfehlungen Abes

siniens festgestellt, aber sie scheinbar nicht für so weitrei chend gehalten, daß der Fünfer-Ausschuß von sich aus den Ausschluß Abessiniens beantragt hätte. Dadurch ist der italienisch-abessinische Konflikt in sei ner ganzen Tragweite noch undurchsichtiger geworden, als er es bis setzt schon war. Die Lösung im Rahmen des Völkerbundes wird jeden falls aus sehr erhebliche Schwierigkeiten geraten und es ist noch sehr fraglich, ob sie gelingt. Gerade die Londoner Presse zeigt

sich wieder sehr pesiimistisch und die Stimmung in den Kreisen des Völkerbundes ist um nichts besser. Ob es möglich sein wird, jetzt noch die Bereinigung des Konfliktes durch Herausheben aus der Sphäre des Völkerbundes und Beschränken der Verhandlungen auf die drei interessierten Staaten Frankreich, England und Italien, durchzusühren, werden die Versuche der nächsten Tage zeigen. Die Tagung des Völkerbundes Genf, 25. Septcknber. Heute fanden in Hinblick auf die morgige Tagung Aussprachen zwischen Laval, Eden

Abeba, 25. September. Die abessinische Re gierung hat in Genf ein Ersuchen überreicht, das verlangt, daß unverweilt eine internationale Kommission nach Abes sinien entsandt werde, um sestzustellen, wer Offensivmaß nahmen ergreife und von welcher Seite die Feindseligkeiten eröffnet werden. c Die Kommission des Völkerbundes soll aus dem Luft wege auf Kosten Abessiniens sich nach Addis Abeba begeben, um dort genau die Vorgänge "beobachten zu können. Die Zurückverlegung der abessinischen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 21.12.1935
Umfang: 10
der Oelfperre gegen Italien verschärfen, so läuft man Gefahr, daß ein solcher Beschluß von Italien mit be waffneten Anstrengungen zunichte gemacht wird. Die Franzosen haben für einen solchen Fall erklärt, daß sie keinesfalls für die Sanktionspolitik des Völkerbundes ihre Armee einsetzen werden. England allein hat eben falls keine Lust, sich einem solchen Risiko auszusetzen. Die Friedensvorschläge Lavals und Haares waren von der Notwendigkeit diktiert, den Konflikt aus dem Wege zu schaffen, bevor

der,Völkerbundorganismus einer Belastungsprobe ausgefetzt wird, die ihn unter Umständen erdrücken könnte. Den Beobachter auf dem Kontinente überrascht es, daß diese höchst realpolitische Taktik der englischen Regierung, die ebenso ehrlich der Dache des Friedens wie der des Völkerbundes dienen wollte, gerade in England auf so starken Widerspruch stieß. Schuld daran sind die verflossenen Wahlen zum Unterhaus. Hätten Baldwin und Hoare die Aeußerun- gen, die sie gestern im Unterhaus abgaben, vor den Wahlen gemacht

die Gefahr, daß l a n g s a m e i n Land nachdema n d e r e n i n d e n Krieg verwickelt werde, so daß schließlich niemand das Ende voraus- fehen könne. Wenn die betrübliche Angelegenheit des abessinifchen Krieges beendet sei, würden die Mitglie der des Völkerbundes diese Dinge überlegen müssen. In einem modernen Krieg sei der An greifer der U e b e r l e g e n e. Die Völker Euro pas müssen sich diese Tatsache vor Augen halten, wenn sie ihre Sicherheit bewahren wollten. Zum Schluß bat Baldwin

festlegen, daß Verhand lungen zur Beilegung des ostasrikanifchen Konfliktes an sich schon einen Treuebruch gegenüber dem Völker bund oder eine Verletzung der Völkerbundsatzung dar stellten. Chamberlain betonte sodann, daß er ein über zeugter Anhänger des Völkerbundes gewesen sei, aber die übertriebenen Forderungen einiger Anhänger des Völkerbundes hätten ihn bestürzt gemacht. Auf den Schultern des Vertreters Englands habe eine viel schwerere Last geruht, als. sie. mit einem erfolgreichen Arbeiten

man dem widersprechen. Bezüglich der Frage der Petroleumsanktion erklärte der Schatzkanzler: „Wenn der Völkerbund eine wirksame Anwendung dieser Sanktion beschließt und wenn wir überzeugt sind, daß alle Mitglieder des Völkerbundes, die Petroleum ausführen, nicht nur bereit sind, ihre Zustimmung zu geben, sondern auch bereit sind, an einem Widerstand gegenüber einem Angriff sich zu beteiligen, der plötzlich und unerwartet erfolgen könnte, dann sind wir bereit, unsere Rolle zu spielen, und der Verhängung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß, stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester- reich 4Schilling,fürDeutsch. land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling St.l 50 Innsbruck, Freitag, den 3. Füll 1936 44.Jahrgang Um die Zukunft des Völkerbundes Die drei -bedeutungsvollen Reden, die auf der Mittwoch- iag-ung des Völkerbundes gehalten wurden, beschäftigen sich entsprechend dem Anträge Argentiniens gemäß, mit der zu künftigen- Form

« des Völkerbundes. Es fei Nora gestellt, daß die Erklärungen Edens am Wusse seiner Rede auch die Hoffnung. der friedliebenden Nationen in sich schließen, als er sagte, daß er die Ueber- jeugung gewonnen habe, daß trotz den Schwierigkeiten, die sich ergaben haben, alle in» Gens anwesenden Staatslenker die 'Absicht haben, am Werke -be§ Völkerbundes mitzuar- feiten. Hinter diesen Worten verbirgt sich die sehr wahre Tat sache, daß es in der Welt heute keinen Staatsmann gibt, der den Mut 'besitzen würde, zu sagen

lieber ist als gar keiner. Diese Feststellung ist, so ungläubig man in Hinsicht des Friedens ist, ein wichtiger Fortschritt. Allerdings liegt das ßäsbuis des Weltkrieges noch nicht so weit zurück. Die Rede des französischen Ministerpräsidenten ent sprach der französischen Regierungserklärung, die auch aus dem Gebiete der Reform des Völkerbundes wichtige Vor- s. schlage enthielt. Die Stellung! der französischen Regierung V dieser Reform betont vor allem die Notwendigkeit der Wartung der Satzungen

der Annexion Abessiniens durch Italien seitens des Völkerbundes 'darstelle. Der Völ» ketbundsbeschluß vom Oktober 'bleibe vielmehr aufrecht. , Einen analogen Fall kennen wir ja aus der Besetzung Man- dschutikuos durch Japan. Eine Vorsichtsmaßnahme stellt ^ die Erinnerung Edens an das Memorandum der englischen Regierung vom 2-2. Jänner dar, das ein Mittelmeerabkom- men zur Folge hatte, von dem Eden meint, daß es noch einige Zeit in Geltung zu bleiben 'habe. Litwinow erklärte, daß von einem Versagen der Sank

Willen zur Ansrechterha-ltung des Friedens sieht, nicht verklausuliert durch Vorspiegelung von Interessen, die niemals das Frledensinteresse der Welt sind. LocaMv-Konferenz ajm 20. Juli in Brüssel London, 2. Juli. Es wird amtlich mitgeteilt, daß die Locarno-Staaten am 20. d. in Brüssel zu einer Aussprache zusammentreten werden. Danzig auf -er Tagesordnung des Völkerbundes Gens, 1. Juli. Wie man vernimmt, ist die Frage Danzig plötzlich auf die Tagesordnung der laufenden' Rats sitzung gesetzt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 09.12.1933
Umfang: 16
stehenden Fragen im Sinne einer dauernden Entspannung der politischen' Situation ober sieben sein werden. Rom, 7. Dezember. (-) Nach einem Referat Mus solinis beschloß der Große Faschistenrat, das weitere Verbleiben Italiens im Völkerbund von einer in kür zester Zeit durchzuführenden radikalen Reform der Verfassung, der Funktionen und der Ziele des Völ kerbundes abhängig zu machen. Auflösung des Völkerbundes? Pari s, 7. Dezember. Die Stellungnahme des Gro ßen Faschistenrates in der Frage

des Völkerbundes wird von der französischen Presse lebhaft erörtert. Der „Temps" bemerkt hiezu: Eine weitgehende Revision des Völkerbund- ftatuts würde zwangsläufig zu einer durchgreifenden Revi sion der Friedensvertrüge führen. Die Staaten, die durch eine derartige Revision, des Völkerbundstatuts schwer be einträchtigt würden, werden sich gewiß nicht freiwillig opfern. Der Völkerbund.pakt kann durch einen einstimmigen Beschluß der Völkerbundversammlttng revidiert werden. Infolgedessen würde jede,Politik

, die aus eine radikale Um gestaltung des, Völkerbundes abzielt, zwangsläufig in eine Sackgasse führen. Es bliebe in diesem Fälle nur die Wahl zwischen dem Fortbestehen eines Völkerbundes, dem fünf von. sieben Großmächten nicht mehr angehören würden, und der vollständigen Auslösung der. Genfer Institution.' Oer VölkerhundbaU schrumpft ein London.! 8. Dezember. (-) Italiens Ultimatum an den Völkerbund wird hier als ein Schritt von großer Be deutung betrachtet. In englischen politischen Kreisen hält man die baldige

Einberufung einer Konferenz der Groß mächte für wahrscheinlich. Der Beschluß des Großen Fa- schistenrates über den Völkerbund könne von der britischen Regierung solange-rächt in Erwägung gezogen werden, als er nicht Gegenstand eines offiziellen Schrittes der italieni schen Regierung beim Völkerbund bildet. Jedenfalls hat der deutsch-italienische Vorstoß zur Reform des Völkerbundes und zur Revision des Friedensvertrages in London starkes Unbehagen hervorgerüsen. Die Mehrzahl der Zeitungen niegcn

dazu, die italienischen Forderungen als den Anfang vom Ende des Völkerbundes anzusehen. Man glaubt nicht daran, daß sich die italienischen Reformbestrebungen durch setzen werden, sondern sieht hier bereits Italiens endgül tigen Bruch mit dem Völkerbund, womit der Völkerbund ball so sehr einschrumpseu würde, daß es sich nicht mehr lohnen würde, damit zu spielen. Rückkehr zur Vorkriegs-Oroßmächfe- poSifik? P r ag , 8. Dezember. (-). Außenminister Benesch hielt in Preßburg einen Vortrag, in dem er'aussührte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 10.09.1926
Umfang: 8
de» Völkerbundes. Prüfung des Rechenschaftsberichtes. Genf, 9. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Die Völkerbuud- oersammlung fetzte heute vormittags die Prüfung des Rechenschaftsberichtes des Völkerbundrates und des Gene« ralsekretariates über die Arbeiten des abgelaufenen Jahres fort. — Der kanadische Delegierte Foster erklärte. Kanada trete mit Leib und Seele für den Völkerbund ein. Der Völkerbund häbe seit 1920 Fortschritte gemacht und der Umstand, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika

der Möglichkeit einer allgemeinen Ver ständigung in dieser Frage sowie eine genaue Umgrenzung des Tätigkeitsgebietes des Völkerbundes anregen. — Guerero (Salvador) gibt seinem Bedauern darüber Aus druck, daß die im März ausgebrochene Krise dem Bunde die zeitweilige Abwesenheit zweier wertvoller Mitglied staaten gekostet habe. Noch sei es Zeit, den Fehler wieder gut zu machen, aber die gegenwärtige Lösung könne man nur als Provisorium betrachten. — Nachdem noch der nor wegische Delegierte, Kammerpräsident

gemachte Aeußerung: Der Rhein ist heute ein internattonaler Strom zwischen zwei in einer Breite von 50 Kilometern entmilitarisierten Ufern und un ter den Schutz des Völkerbundes gestellt. Nach einer Genfer Meldung wird Briand nach der Be- . grüßung Stresemanns und der deutschen Delegation über die internationale Politik Frankreichs sprechen und dabei die Erklärung der Presse präzisieren und besonders die Worte über die entmilitarisierte Zone dahin au siegen, daß sie sich nur auf die deutsche Zone

Kräfte Deutschlands berusesi sein werden, an der Erfüllung der idealen Mission des Völkerbundes mitzu wirken. Die Antwort Deutschlands. Berlin, 9. Sept. (Wolfs.) Auf das Telegramm Dr. Rameks hat Reichskanzler Dr. Marx mit folgendem Telegramm geantwortet: Für Ihre Begrüßungsworte zum Eintritte Deutschlands in den Völkerbund sage ich Ihnen, hochverehrter Herr Bundeskanzler, im Namen der deut schen Regierung und des deutschen Volkes den wärmsten Dank. Möge Oesterreichs herzlicher Willkommgruß ein gutes

. Der Gedanke 'des Friedens und der Eintracht unter den Völkern hat nun ein ent scheidendes Stück an Boden gewonnen. Oesterreich fühlt sich am heutigen Tage besonders festlich gestimmt. Es er sehnt ein neues, aus geistige und wirtschaftliche Verstän digung begründetes Europa, deffen Umriffe jetzt anfangen sichtbar zu werden. Der hohen Idee des Völkerbundes hingegeben, begrüßt Oesterreich mit Herzlichkeit und froher Zuversicht Deutschland im Rate der Nationen. Die „Erfolge" Rameks. Jubel über Jubel: Ramek

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1935
Umfang: 8
werden, daß eine solche Auffassung durchaus irrtümlicher Natur ist. Das britische Volt ist überzeugt, daß nicht der Krieg das richtige MittÄ ist, um internationale Streitigkeiten beizulegen. Aus idealen Gründen unterstützt deshalb die öffentliche Meinung Großbritannien den Völker bund und ist überzeugt, daß die gemeinsame Sicherheit aller Völker mit dem Schicksal des Völkerbundes auf das engste verknüpft ist. Bei dem gegenwärtigen Konflikt muß die Autorität des Völkerbundes unbedingt hochgehalten werden. Der Stand- Punkt

vor uns liegt, bildet keine Ausnahme. Die öffentliche Meinung hat jüngst gezeigt, wie vollständig die Nation die Regierung in ihrer vollen Abnahme der ihr als Mitglied des Völkerbundes obliegen den Verpflichtungen unterstützt. Gemeinsame Aktion für den Frieden Die Regierung, die ich vertrete, wird bereit sein, ihren Teil bei jedem gemeinsamen Versuche zu übernehmen, in gerechter und wirksamer Weise das Problem zu behandeln, welches sicherlich zahlreiche in der Gegenwart beunruhigt und sie in der Zukunft

noch mehr beunruhigen wird. Eine solche Untersuchung erfordert offenbar Ruhe und Ueber- legung ohne Leidenschaft. Diese Ruhe, diese Ueberlegung fino unmöglich in einer Atmosphäre des Krieges und der Kriegsdrohung. Ich glaube nicht, daß es in der Geschichte des Völkerbundes jemals einen schwierigeren Augenblick für Reden und Erörterungen gegeben hat. Wir befinden uns hier als die Vertreter einzelner Re gierungen, wobei ein jeder der individuellen Verantwort lichkeit für die Bedachtnahme auf seine eigenen

die Anwendung der im Pakt enthaltenen Verpflichtungen. Der Vertreter Abessiniens spricht Gens, 11. September. (-) Um 16 Uhr wurde die all gemeine Aussprache im Schoße der Völkerbundversammlung fortgesetzt. Der Führer der abesiinischen Delegation, Tekle Ha- wariathe, erinnerte daran, daß Abessinien als Mitglied des Völkerbundes an jene Paktbestimmung erinnern dürfe, durch welche sich die Mitgliedsstaaten gegenseitig die politi sche Unabhängigkeit und die Unversehrtheit ihres Gebietes garantieren. Abesiinien

sei bereit, alle »Ratschläge" des Völkerbundes, welche die Souveränität des Landes respek tieren, ein williges Ohr zu leihen. Abessinien wisie, daß Re formen notwendig seien und daß es wirtschaftlich noch eine Entwicklung nötig habe. Das Volk, das man heute als bar barisch hinstelle, habe große Mäßigung und Klugheit an den Tag gelegt. Gegenüber der Drohung mit Gewalt weise Abes sinien auf sein starkes Recht hin, aus die Drohung mit Waf fen wandte sich Abesiinien an den Völkerbund. Abesiinien sei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.09.1923
Umfang: 8
, der sich erlaubt hatte, einen Grenzstein umzuwcrfen. zu bestrafen. Nach einer Meldung über den Ucberfall auf die italienischen - .Kommissionsmitglieder wird mitgeteilt, daß am Tage der Tat das Verschwinden einiger bekannter Bandenhäuptlinge aus Ianina. wo sie sich ge- wö^rlich aufhielteu. bemerkt worden sei. und daß sie kurz nach der Begehung der Tat in der Nähe zwischen griechischen 'Grenzposten gesehen lvorden feien. Die Anrufung des Völkerbundes. G e n f. 1. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Der frü£)crc Minister

wieder zu seinem Freunde zu rück. und die Partie nahm ihren Fortgang. „O, weißt du, Wert," sagte der Pole, „heute ist der letzte Tag. Morgen muß ich wieder zurück." vertritt, begab sich heute vormittags in das Geno ralsekretariat des Völkerbundes, wo er. eine Note überreichte, in der Griechenland die Intervention des Völkerbundes im griechisch-italienischen Kon flikt verlangt. — Der italienische Vertreter Sa- landra ist in Genf eingetrofsen und wird an den Beratungen des Völkerbnndrates teil nehmen. Genf. 1. Sept

. (Schweiz. Dep.-Ag.) Zu Beginn 'der heutigen Vormittagssitzung des Völkerbund- rates gab der Vorsitzende Baron Jshii bekannt, daß dem Generalsekretariat des Völkerbundes seitens der griechischen Regierung wichtige Dokumente über den Konflikt mit Italien übermittelt worden seien. Diese Dokumente würden unverzüglich übersetzt und sobald als möglich den Mitgliedern des Rates zugestellt werden. Auf Antrag des Vor sitzenden beschloß der. Bülkerlmndrat. sich heute nachmittags mit dieser Frage zu befasien

könnte. Die Blät ter legen Italien nahe, es nicht zum Aenßersten kommen zu lassen, sondern der Entscheidung des Völkerbundes zuzustimmen. — Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph" sagt, die Besetzung Korfus .stelle einen ernsten Bruch des Völkerbundrechtes dar. angesichts desien Großbri tannien nicht gleichgültig bleiben könne. Im Ar tikel 2 des Vertrages vom 29. März 1874. durch den Großbritannien die Jonischen Inseln, die da mals unter britischem Protektorat standen, an Griechenland

." „Ich weiß. Albert. Der Onkel ist vielleicht übers Meer gefahren." In den Augen des Polen standen Tränen. Beide ’ setzung sei von größter Bedeutung für «die militä rische Sicherheit Großbritanniens. Mussolini stehe anscheinend einer Intervention des Völkerbundes mit Geringschätzung gegenüber. Durch die Be setzung Korfus, die einen Kriegsakt bedeute, habe Mussolini dem Völkerbünde bereits Trotz geboten. — In einem Leitartikel des „Daily Telegraph" , heißt es. daß der Streit mit Griechenland

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 07.03.1922
Umfang: 12
Regierung Ergangenen Einladung, zu den Verhandlungen des F r - nanzkomitees des Völkerbundes Delegierte zu entsenden, in der "Notwendigkeit, darüber schlüssig zu wer den, ob nunmehr von Seite des Völkerbundes ein finan zieller Berater nach Oesterreich zu entsenden sei, der ein ent scheidendes Votum über die finanzielle und budgetäre Ge barung Oesterreichs haben sollte. Nach Anhörung der öster reichischen Delegierten, denen . dieser Wunsch Englands, Frankreichs und der Tschechoflowakei vom Finanzkomitee

des Völkerbimdes vorgelegt wurde, beschloß das Fmanz- komitee, den drei ansragenden Regierungen den Standpunkt der österreichischen Regierung zur Kenntnis zu bringen, daß gegenwärtig die Entsendung eines derartigen Organes nicht als zweckmäßig erachtet werde, weil die Rückstellung des Generalpfandrechtes durch die Ver einigten Staaten noch nicht erfolgt sei und weil die bisher von Oesterreich ergriffenen finanziellen Maßnahmen nicht .nur vollständig dem im Mai 1921 entworfenen Finanzpro gramm des Völkerbundes

entsprechen, sondern sogar' in ihrem ziffermäßigen Ergebnis darüber weit hinausgehcn. Das Finanzkomitee beschloß ferner, die Entsendung eines beratenden und berichterstattenden Organes vorläufig '^cht porzunehmen, da es unmittelbar von der österreichischen Re- ßierung über den Fortgang der finanziellen Vorkehrungen informiert werde. Sowohl im Plenum des Finanzkonnrees des Völkerbundes als auch im Verkehr mit den einzelnen Mitgliedern wurde die-Zusicherung wiederholt^ daß ras Komitee an dem Aufbau

Oesterreichs Mitwirken werde. Das Finanzkomitee des Völkerbundes, das von den Mit teilungen der österreichischen Regierung mit lebhafter Be friedigung Kenntnis nahm, stellte sich der österreichischen Regierung für die weiteren Aktionen vollständig zur Ver fügung, wünscht aber, über die Verhandlungen, welche dre österreichische Regierung wegen Erlangung internationaler Kredite unmittelbar anknüpfen wolle, unterrichtet zu wer den und hat für die Durchführung derartiger Aktionen jede in seinem Wirkungskreis

Kredit gewährt werde. Diese Auffassung ist unzutreffend. Zunächst ist festzustellen, daß die Reise Grimms mit dem enKischen Kredit in gar keiner Beziehung steht. Tr. Grimm hat seinerzeit die Verhandlungen mit der Fi- nanzkommission des Völkerbundes geführt, die mit der Vereinba-ung abschlossen, daß zu gelegener Zeit von deutschösterrcher Seite der Finanzkommission un-. mittelbar über di finanzielle und wirtschaftliche Lage Deutschösterreichs Bericht erstattet werde. Da nun die Finanzkommisiion

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 8
Datum: 10.01.1934
Umfang: 8
, um dann gemeinsam gegen Deutschland mar schieren.zu können. Mit Deutschland wurden die direk ten Verhandlungen von französischer Seite abge brochen und klärt, daß endgültige Beschlüsse nur in Genf gefaßt werden können. Gens! Das ist der zweite Zankapfel. Nachdem der Abrü stungskonferenz, die im Rahmen des Völkerbundes ge führt wird, bis heute kein Erfolg befchieden war» haben Deutschland und Italien die Frage aufgeworfen» ob der Völkerbund in Genf überhaupt der geeignete Boden für erfolgreiche Verhandlungen

auch im Rahmen des Völkerbundes etwas erreichen läßt, wie die Er folge Stresemanns und Brünings beweisen. Aber Geduld ist nicht die starke Seite der neuen Herren Deutschlands, denen noch dazu die ganze Gesellschaft in Genf das größte Mißtrauen entgegenbringt. Wie es aber Gegner des Völkerbundes gibt, so hat der Völkerbund auch seine Freunde, zu denen in erster Linie Frankreich und die Staaten der kleinen Entente, die Frankreich ihr Dasein verdanken, gehören. Da durch aber, daß große Staaten nicht zum Völker

bund gehören wie Amerika, Japan, Rußland und nun auch Deutschland, bleibt bei allen Entscheidungen des Völkerbundes eine Lücke offen, die Entscheidungen des Völkerbundes find nicht für alle Staaten maßgebend. Darum schlägt Italien eine Reform des Völkerbundes vor, die vor allem die großen Staaten zum Eintritt in den Völkerbund er mutigen soll. Mussolini räumt den Großmächten im neuen Vö.kerbund einen größeren Einfluß ein und läßt Möglichkeiten für direkte Verhandlungen zwischen einzelnen Staaten

, den sogenannten Viermächtepakt. Die kleineren Staaten im Osten gehen ebenso daran, sich zusammen- zuschtießen und einen Block am Balkan zu bil den. Die Tatsache steht jedenfalls fest: Die Blüte zeit des Völkerbundes ist vorbei. Zu all dem tritt nun die von Deutschland aufgeworfene österreichische Frage. Deutschland will Oesterreich sich einverleiben, Oester reich wehrt sich aus begreiflichen Gründen dagegen und auch die Großmächte find mit einer solchen Lösung der österreichischen Frage durchaus

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