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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.10.1925
Umfang: 8
habe, an uns solche Forderungen zu stellen. In der Antwort auf diese Frage hat unser Genosse die Dinge beim rechten Namen genannt, und gesagt, daß der Völkerbund seinen Mut nur gegen die schwachen und geknechteten Nationen offenbart. An die star ken Nationen, die heute bis an die Zähne bewaffnet, sich weder um Recht, noch um eingegangene Verpflichtungen kümmern, wage sich der sogenannte Völkerbund jedoch nicht heran. Diese Tatsache hat unser Parteigenosse durch einige dra stische Beispiele bewiesen. Er hat dargelegt, welch

schwächliche Haltung der Völkerbund in der Mosiul-Frage einnimmt und daran erinnert, wie ohnmächtig die Genfer Herren sich gegen über dem Diktator Italiens zeigen. Der Mann, der an der Spitze Italiens steht, raubt, sagte Genosse Dr. Ellenbogen, „nicht nur den Deutschen in Südtirol ihr Recht aus die Auto nomie, das ihnen im Versailler Vertrag garantiert worden ist, der Mann wagt es auch, die Freiheit eines fremden Volkes anzutasten und Raub an seinem Gute.zu begehen und der Völkerbund wagt

es nicht, diesen Raub in die Arme zu fallen." Gewiß scharfe Worte. Aber jedes einzelne davon ist tau sendfach zu erhärten. Die Vergewaltigung der Deutschen in Südtiröl ist, gemessen an den Rechten, die ihnen nach den Friedensverträgen zustehen, als deren oberster Hüter sich eben der Völkerbund aufwirft, eine Kette von unerhörten Schandtaten. Und wäre dem Völkerbund darum zu tun, der Welt zu beweisen, daß er auch dann zu den Verträgen steht, wenn Mächtige sie einzuhalten sich verpflichtet haben, so hätte er schon

längst eine kategorische Mahnung an Italien richten müssen. Selbstverstäandlich wird der Völkerbund, der bisher zu allen faszistischen Gewalttaten geschwiegen und von der systematischen Ausrottung des Deutschtums in Südtirol bisher nicht einmal amtlich Notiz genommen hat. auch wei terhin mit der Miene des großmütigen Dulders die faszisti schen Schergen als die Repräsentanten der italienischen Staatsmacht, im deutschen Südtirol wüten lassen. Ter Völ kerbund achtet eben nur darauf, daß die Besiegten

, die sonst als heilig erklärten Frie- densverträge jeden Tag aufs neue mit Füßen treten. Der Völkerbund meldet sich nicht, dafür aber Herr Mus solini selbst. Er soll, wie von verschiedenen Seiten berichtet lvird, über die Rede des Genossen Dr. Ellenbogen von einem regelrechten Wutausbruch befallen worden sein. Freilich begveislich. Der Diktator über Italien geht von der Anschau ung aus, daß nicht nur das eigene Volk, dessen Freiheit er geknebelt, und dessen Rechte er in 'den Boden getreten

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 01.03.1926
Umfang: 8
Politik die Entnationalisierung Südtirols Zwecke und djuüch die Drohung, die Brennergrenze zu Eerschreiten, ist ^ Intervention beim Völkerbund zu einer zwingenden Notwendigkeit geworden. ^sachlich hat denn auch die Rede Mussolinis die Stel- Wnahme des bayerischen Landtages, des Deutschen Rknministers Stresemann ausgelöft. Gegenüber diesen ^nnhaften Erklärungen, die von Würde und Anteilnahme F deutsche Volksgenossen eingegeben waren, könne die gliche Haltung der österreichischen Regierung

eine sehr- starke politische Stellung erhalten. Einerseits standen hinter unserer güten Sache nicht allein Deutschland, sondern auch andere Staaten, nicht zuletzt Amerika. In 'diesem Augenblicke mußte Mussolini die weitere Entwicklung und die Aufrollung der Südtiroler Frage vor dem Völkerbund besonders befürchten; es war für Italien von allergröß ter Bedeutung, v!on Oesterreich die Zusage zu erreichen, daß die Südtiroler Frage nicht vor den Völkerbund ge bracht wird. Diese Erklärung hätte sich daher Dr. Ramek

so teuer als möglich äbkaufen lassen müssen, der "Preis hiesür wäre selbstverständlich die vollständige kulturelle Autonomie Südtirols und die Rücknahme sämtlicher Ent nationalisierungsdekrete gewesen. Die Form der ErkW- rung Rameks hätte dann lauten müssen: „Oesterreich verzichtet insolange au stdie Ausrollung der Frage vor dem Völkerbund, als Südtirol seine kulturellen, angestammten Rechte ungehindert genießt". Bei einer derartigen Fassung der Erklärung hätte es die österreichische Außenvertretung

immerhin noch in der Hand gehabt, im Falle neuer Unterdvückungsmaßj- nahmen die zuständige Stelle, den Völkerbund, um Hilfe anzurufen! Dr. Ramek hätte die Verpflichtung gehabt, sich vor "seiner blamablen Rede mit Tiroler Führern rrrs Einvernehmen zu setzen. Er hat das nicht getan, Indessen war er von Tirol aus telegraphisch Mer unsere Ansicht in der Südtiroler Frage unterrichtet worden. Dr. Ramek ist aber über die Meinung der Tiroler hinweggegangen! „Diese Behandlung, Herr Ramek," so rief der Redner

ihre Unfähigkeit, die Interessen unseres Volkes zu vertreten, bewiesen hat. Wir halten daran fest, daß die Frage Südtirol vor dem Völkerbund aufgerollt werden muß. Die ganze Welt unterstützt uns in den gerechten Forderungen für Südtirol; vor allem wissen wir, daß wir darin in unserem "deutschen Heimattande den no tigen Rückhalt haben. Wenn man unsere erzwungene Selbständigkeit so auslegt, daß wir in Wirklichkeit ein M uss olinlsch er Vasallenstaat sind, so müs sen wir'den Anschluß an das Deutsche Reich

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 11.03.1926
Umfang: 16
und Trutz den Führer machen! Es ist klar, daß solche Gesinnungen und Machen schaften tagtäglich den Frieden bedrohen. Deutschland und Oesterreich sind vollständig entwaffnet und wehrlos gemacht. Unser einziger Schutz ist der Völkerbund und die Eifersucht der übrigen Mächte gegenüber dem immer begehrlicher auftretenden Italien. Cs ist nicht wahr- scheinlich, daß die Großmächte dem italienischen Diktator das Losschlagen derzeit erlauben werden. Aber die Ita liener haben ein eigenes Geschick

, für sich vorteilhafte Händel zu tätigen. Es besteht deswegen trotz Völkerbund die Gefahr, daß Italien den einzelnen Großmächten be- deutende Gegendienste snüietet, wenn »an ihm dafür freie Hemd gegm OesteMckch und lM Musiolini hat auch bereits die Behauptung aufgestellt, Oesterreich stehe eigentlich gar nicht mehr unter dem Schutze des Völkerbundes. Denn es treibe Anschluß politik und lehne sich zu sehr an Deutschland an und da mit habe es sich selber außerhalb der Satzungen des Völkerbundes gestellt

und Süden eine ähnliche Garantie verweigert wird. Man fragte sich: Was geht eigentlich vor? Welches ist der ge- Heime Plan der vertragschließenden Großmächte? Was hat insbesondere Deutschland für Pläne bei seinem Ein- tritt in den Völkerbund? Musiolini ist von Locarno zu rückgekehrt, ohne die Garantie für die Brennergrenze er reicht zu haben. Ebenso hatte Polen die Garantie für seine Westgrenze nicht erreicht. Seitdem grollen diese Staaten und machen allerlei Umtriebe. Die Polen haben sich bei Schluß

. Aber die polnischen Umtriebe vermochten es zu er reichen, daß der Völkerbund trotzdem einen Teil Ober- schlestens den Polen zugesprochen hat, indem man die er folgte Absttmmung nicht als Einheit, sondern nur nach Bezirken gelten ließ und jene Bezirke, die bei der Abstim mung eine polnische Mehrheit aufwiesen, den Polen über ließ. Das war eine grobe Ungerechtigkeit, die nur aus dem damals noch allgemein herrschenden Deutschenhaß zu erklären war. Seitdem hat sich auch in den Ländern der ehemaligen Kriegsgegner

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Alpenland
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Seite 4 von 8
Datum: 11.03.1926
Umfang: 8
, P e r e t als Finanzminister, M a l v y als Innenminister, Painleve als Kriegsmini- ster. Levalle als Iustizminister. Genf, 10. März. Wie jetzt feststeht, scheidet Generalkommistär Dr. Zimmermann im Juni d. I. von seinem Posten. Der Präsident des Völ kerbund-Finanzkomitees D u b o i s soll die weitere Konttolle über Oesterreich führen. Der rotfole Völkerbundrat. Der diesmalige Zusammentritt der Genfer Liga, sonst Völkerbund genannt, ist im Zeichen der Rat losigkeit erfolgt. Briand, der Vertteter Frank reichs, hat, kaum

slowakei, Belgien, China, Portugal und Südsla ben sich schon mit dem Gegenstand beschäftigt, und die Lage Südtirols wurde besonders auf der letz ten Zusammenkunft in Lausanne behandelt. Das find hoffnungsvolle Anzeichen. Glücklicherweise zeigen einige Minderheitsftaaten, Polen (?), Ju goslawien, sogar Rumänien, eine versöhnliche Tendenz gegen ihre Minderheiten. Italien allein steht abseits. Die Welt wird dem peinlichen Schauspiel in Südtirol nicht immer unbeteiligt zu schauen. Und auch der Völkerbund

nicht. Zwar war die sechste Völkerbundstagung eine ttaurige Enttäuschung für die Minderheiten; die Zurück weisung der ungarischen und die Zurückstellung der litauischen Vorschläge wurden hart empfunden; aber es ist zu hoffen, daß sich nach Derrtschlands Eintritt in den Völkerbund vieles ändern wird. — Ob die Staaten „made in Paris" jemals das Vorbild der Schweizer Minderheitspolitik erreichen werden, -bleibt abzuwarten. Dieses Land bewilligte kürzlich 20.000 Franken für die Erhal tung der Sprache

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