habe, an uns solche Forderungen zu stellen. In der Antwort auf diese Frage hat unser Genosse die Dinge beim rechten Namen genannt, und gesagt, daß der Völkerbund seinen Mut nur gegen die schwachen und geknechteten Nationen offenbart. An die star ken Nationen, die heute bis an die Zähne bewaffnet, sich weder um Recht, noch um eingegangene Verpflichtungen kümmern, wage sich der sogenannte Völkerbund jedoch nicht heran. Diese Tatsache hat unser Parteigenosse durch einige dra stische Beispiele bewiesen. Er hat dargelegt, welch
schwächliche Haltung der Völkerbund in der Mosiul-Frage einnimmt und daran erinnert, wie ohnmächtig die Genfer Herren sich gegen über dem Diktator Italiens zeigen. Der Mann, der an der Spitze Italiens steht, raubt, sagte Genosse Dr. Ellenbogen, „nicht nur den Deutschen in Südtirol ihr Recht aus die Auto nomie, das ihnen im Versailler Vertrag garantiert worden ist, der Mann wagt es auch, die Freiheit eines fremden Volkes anzutasten und Raub an seinem Gute.zu begehen und der Völkerbund wagt
es nicht, diesen Raub in die Arme zu fallen." Gewiß scharfe Worte. Aber jedes einzelne davon ist tau sendfach zu erhärten. Die Vergewaltigung der Deutschen in Südtiröl ist, gemessen an den Rechten, die ihnen nach den Friedensverträgen zustehen, als deren oberster Hüter sich eben der Völkerbund aufwirft, eine Kette von unerhörten Schandtaten. Und wäre dem Völkerbund darum zu tun, der Welt zu beweisen, daß er auch dann zu den Verträgen steht, wenn Mächtige sie einzuhalten sich verpflichtet haben, so hätte er schon
längst eine kategorische Mahnung an Italien richten müssen. Selbstverstäandlich wird der Völkerbund, der bisher zu allen faszistischen Gewalttaten geschwiegen und von der systematischen Ausrottung des Deutschtums in Südtirol bisher nicht einmal amtlich Notiz genommen hat. auch wei terhin mit der Miene des großmütigen Dulders die faszisti schen Schergen als die Repräsentanten der italienischen Staatsmacht, im deutschen Südtirol wüten lassen. Ter Völ kerbund achtet eben nur darauf, daß die Besiegten
, die sonst als heilig erklärten Frie- densverträge jeden Tag aufs neue mit Füßen treten. Der Völkerbund meldet sich nicht, dafür aber Herr Mus solini selbst. Er soll, wie von verschiedenen Seiten berichtet lvird, über die Rede des Genossen Dr. Ellenbogen von einem regelrechten Wutausbruch befallen worden sein. Freilich begveislich. Der Diktator über Italien geht von der Anschau ung aus, daß nicht nur das eigene Volk, dessen Freiheit er geknebelt, und dessen Rechte er in 'den Boden getreten