-vor ^18 Uhr begann Eden seine angekündigte Erklärung, wobei er auch ausdrück lich ankllndigte. daß England in Genf die Ini tiative ergreifen wird. „Wir werden auch in -Zukunft', betonte Eden, „unseren vollen Anteil bei jeder Entscheidung Übernehmen, die der Völkerbund auf der Voll versammlung Ende dieses Monats etwa be schließen wird. Wir würden voll und ehrlich rm Einklang mit jedem Beschluß handeln, den die Vollversammlung des Völkerbundes faßt.' Was für «ine Ansicht man auch immer
über dt« vom Völkerbund zu ergreifende Maßnahme habe, fuhr Eden fort, in der einen Tatsache herrsch« Uebereinstimmung: Man müsse zugeben, haß der Zweck, zu dem die Sanktionen auferlegt worden seien, sich nicht verwirklicht hat (lauter Beifall der Regierungsmehrheit und Gegenruse der Opposition). Man habe sich eben schwer verrechnet. Der italienische Feldzug — fuhr Eden fort — hat Erfolg gehabt, die Hauptstadt und der wichtigste Teil Abesiiniens sind von Italien militärisch beseht und. soweit bekannt, sei
keine abessinische Regierung in irgendeinem Teil des Gebietes des Regus bestehen geblieben. „Ich bin der Ansicht, daß diese Tatsachen uns zu einer endgültigen Schlußfolgerung bringen: Es ist klar, daß der Völkerbund, wenn er die Absicht hat. in Abessinien einen Frieden zu er, zwingen, dann zu einer Handlung schreiten muh. die unvermeidlich z«m Kriege' im Mtttelmeer führt. .(Beifall der Regierungsmehrheit.) - Nie mand-ober wird sagen können, daß ein solcher Krieg auf das. Mtttelmeer beschränkt bleiben
Aktion, sich jedem Beschlüsse anschließen, den der Völkerbund fassen wird. *♦* Kürzeste Prcsseschau. In der reichsdeutschen Preffe wird Edens Rede vom 18. ds. allgemein als Rückkehr auf den Boden der Tatsachen be trachtet. Die Pariser „Libertd' bezeichnet« es als paradox, daß England, welches „der An führer im sanktionistischen Kreuzzuge war', als erstes die Abschaffung der Sanktionen vorfchlägt. Sowohl politisch wie wirtschaftlich, schreibt das selbe Blatt, hat von den Sanktionen niemand