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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 19.03.1926
Umfang: 8
. Die Aufnahme Deutschlands vertagt. Genf/, 17. März. Die Entscheidung ist gefallen, Deutschland wird in diese: außerordentlichen Ta gung, die nur zu dem Zwecke seiner Aufnahme ein berufen war, nicht mehr in den Völkerbund ein- treten. Schon in aller Frühe herrschte heute eine 1 ganz außerordentl. Erregung in den Völkerbunds kreisen. Die Vollsitzung des Völkerbundes fand um halb 11 Uhr statt. Hammerschläge ver kündeten den Beginn der Sitzung. Der Präsident gab sofort Chamberlain das Wort zur Bericht

des Völkerbundes werden müsse. Bedauern und Hoffnung beherrschten die Versammlung zurzeit. Die Schwierigkeiten verminderten sich von Tag zu Tag und verschwanden schließlich völlig. Es wurde eine Uebereinstimmung erzielt, nach der das Werk von Locarno durch die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund gekrönt Werden sollte. Doch war dies nur durch das Opfer der Herren Anden und Benesch möglich, denen die hohe Ehre gezollt sein soll für die großen Dienste, die sie dem Völkerbunde geleistet haben. Der Dank

aller Völker ist ihnen sicher. Die Lösung schien gefunden. Leider war das ein Irrtum. Heute stehen wir, wie Ihnen bekannt ist, vor der Unmöglichkeit. Deutschland in den Völkerbund aufzunehmen. Aber ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben. Unser Friedens- und Verständigungswerk ist nicht zerstört. Ich bin aus tiefstem Herzen überzeugt, daß wir aus dieser deli katen Situation ohne Nachteil für unser gemein sames Friedenswerk hervorgehen werden. Kein Geist der Katastrophe darf uns beherrschen. Es ist notwendig

, alle Kraft einzusetzen, um alle vor uns stehenden Schwierigkeiten zu überwinden. Die deutsche Delegation hat sich das große Verdienst erworben, indem sie am gestrigen Tage die Initia tive ergriffen hat, um das Locarno-Abkommen vor dem Scheitern zu retten. Am Schlüsse seiner Rede wurde dem Völkerbund von Briand folgende Entschließung vorgelegt: „Die Vollversammlung bedauert es tief, daß der Zweck, zu dem sie einberufen ist, die Auf nahme Deutschlands in den Völkerbund zu be schließen, nicht erfüllt

Deutschlands in den Völkerbund und in den Rat. Cabarello verlas im Namen von Chile, Colum bien, Cuba, Guatemala, Nicaragua, Panama. Paraguay, der dominikanischen Republik, Vene zuela und Uruguay eine Erklärung gegen die Hal tung des brasilianischen Delegierten. Auch Motta- Schweiz und Loudo.n-Holland gaben der tiefen Be stürzung der Versammlung über das Scheitern der Verhandlungen Ausdruck. ' Die außerordentliche Völterbundstagung wurde um 1.50 Uhr nachm, von dem Präsidenten Costa als geschlossen erklärt

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Volksbote
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1937
Umfang: 8
zu sein. Da ein Nervenschmerz feden Augenblick sich melden kann, ist es ratsam, Togal abl> tabletten immer im Hause vorrätig zu hallen. In allen Apotheken. — Lab. E. Manzoni & C., ' Via V. Dela. Milano. Autor. Prefett MQano No. 2377 de! 28-1-1937. Ein Sorgenkind der Schweiz Zu den umstrittensten Fragen der ....... scheu Außenpolitik gehört das Verhältnis der Eidgendsienfchaft zum sog. Völkerbund. Die Schweiz ist seit 1929 Mitglied desselben, gleich zeitig. beherbergt die Stadt Genf desien Ver- waltungsorgamsotion sowie

die Vielzahl der rcgelmätzigen und der außerordentlichen Tagun gen. Dadurch, daß der Völkerbund seinen Sitz in Genf hat, entstehen für die Schweiz Ver pflichtungen. die andre Mitgliedsstaaten nicht Schweiz kennen, andrerseits aber beansprucht die Schweiz infolge ihrer Neutralitätspolitik eine Sonder- die sie von manchen Bindungen dev befreit. Bemerkenswert ist ferner, wie der Völkerbund großen Wert darauf legt, gerade Schweizer Bürger als Mitarbeiter in Auslandsmissionen heranzuziehen. obwohl

es grundsätzlich nicht im Interesse der neutralen Eidgenossenschaft liegt, sich an den Aufgaben des sog. Völkerbundes aktiv und an ver antwortungsvollster Stelle zu beteiligen. Je mehr sich nämlich der Völkerbund von der Uni versalität entfernt, d. i.. ie geringer die Zahl der Mitgliedsstaaten des Völkerbundes wird — der Austritt Italiens war ein weiterer Schritt nach dieser Richtung — und je mehr dieser sog. Völkerbund den Eharakter eines Bündnisses unter einer Anzahl von Mächten annimmt, desto mehr

wird auch in den Beziehungen der Schweiz zum Völkerbund' eine entsprechende Lockerung eintreten. Nicht nur aus Gründen, die tief im Wesen des eidgenössischen Staates verankert sind, sondern auch im Hinblick auf die Voraus setzungen. unter denen das Land im Jahre 1829 seinen Beitritt zum sog. Völkerbund ' vollzogen hat. Am 19. Mai 1929 bejahte das, Schweizervolk mit rund 416.999 gegen rund 323.999 Stimmen die Regierungsvorlage auf Eintritt der Eid genossenschaft in den Völkerbund.* WA Stände (Kantonstimmen

) hatten angenommen. WA dagegen abgelehnt, wobei rund 199 Stimmen mehr gegen die Vorlage im kleinsten (Halb-) Kanton Appenzell-Jnnerrboden für die Ver werfung genügt hätten. Von einer überzeugen den Kundgebung des Schweizervolkes für den Völkerbund kann also nicht gesprochen werden. Die Zustimmung erfolgte erst, nachdem der Völkerbundsrat auf seiner Londoner Tagung vom 13. Februar 1929 erklärt hatte, „datz die dauernde Neutralität der Schweiz und die Garantie. der Unverletzlichkeit ihres Gebietes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.03.1924
Umfang: 8
vor die großen Vermögen stellt, die aus der Geld entwertung entstanden sind. Die Regierung ist . aus die Probe gestellt und wir werden sehen, was dieser sogenannten christlichen Regierung mehr zu Herzen geht: die Not der kleinen Sparer oder die Profite der Kriegs- und Nachkriegsgewinner. Der Völkerbund und das Proletariat. Ein Bund der Völker galt früher als ein Mittel zur Beseitigung der Kriegsgefahren und der Ver ständigung in allen internationalen Fragen. Vom heute bestehenden Völkerbund

kann man dies nicht behaupten. Liest man den Bericht des Völkerbunds beauftragten Zimmermann, dem Ueberwacher der Sanierung Oesterreichs, so wird man skeptisch. Man erkennt dann, daß der Völkerbund in seiner heutigen Gestalt, aller Resolutionen und Reden ungeachtet, in erster Linie ein Werkzeug des inter nationalen Finanzkapitals ist. Der Völkerbund ist einerseits ein Werkzeug der siegreichen Entente, er ist aber auch ein ideolo gischer und politischer Ausdruck der immer stärke ren kapitalistischen Verfilzung

. Wie ist die Zusammensetzung der Staaten in ihrem Innern beschaffen, die den Völkevbund bil den? Das ist die Frage der allmählichen Umwand lung des Völkerbundes kapitalistischer Staaten in einen Bund demokratischer Gemeinwesen, die sich im Uebergangsstadium zum Sozialismus befinden. Die Gestalt des Völkerbundes ist abhängig von der Gestalt der wichtigen Staaten unter seinen Mit gliedern. Der Völkerbund wird umso wirksamer im Sinner einer proletarischen auswärtigen Poli tik sein können, je kräftiger, je zielklarer

wendig, 'daß man sich nicht nur über- die Länge, sondern auch über die Richtung der Straße im klaren ist, wenn man einen Marsch beginnt. Der Völkerbund wird ohne Zweifel eine mil dernde Wirkung bei Konflikten zwischen kleineren Staaten ausüben können. Der italienisch-griechi sche Streit anläßlich der Ermordung der italieni schen Dellegierten in Albanien ist dafür ein Bei spiel. Die Kriegspsychose ist außerordentlich ge fährlich. Darum bedeutet die Verschiebung des Ausbruches der Feindseligkeiten

vereinigt. Der staatliche Egoismus kommt da stärker zur Geltung. Es wird nur bewirkt, daß das Allianzwesen aus der Diplomatie in die Burdesversammlung ver legt wird, daß sich dort in jeder Frage zwei Staatencliquen gegenüberstehen, von denen jede sucht, ihren Anhang ourch Verheißungen oder Drohungen zu stärken." Dieser Völkerbund also ist Nur ein Notbehelf für den Weltfrieden. Er muß aber, und das ist die Hauptaufgabe des internationalen Proletariats, ümgewandelt werden in einen Bund der Völker

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1935
Umfang: 6
den Völkerbund in die Lage versetzt, praktisch seinen Willen, den Konflikt zu lösen, der den Frieden ernstlich bedroht, zu beweisen. Doch weder der Rat noch irgend einer der Ausschüsse des Rates haben, in diesem letzten Monat das ita lienische Memorandum berücksichtigt. Sie haben es nicht einmal überprüft/ Der vom Rate bei der Vorlegung des, Memorandums ernannte Fünfer ausschuß hat als Grundlage seiner Arbeiten nicht das italienische Dokument benützt, sondern einen einfachen Satz, der zufällig in einer Rede

nach erfolgter Entscheidung einzuräumen? Gibt es vielleicht irgend einen unter den ehren werten Delegierten, der in der Gesetzgebung sei nes Landes dieselbe Prozedur einführen möchte, wie sie hier gegen Italien eingeschlagen worden Ist? Da nach wie vor hier und auswärts Gerüchte laut werden, daß Italien, hätte es seine „Griefs' oem Völkerbund vorgebracht, volle und gerechte Genugtuung erlangt hätte, bin ich zur Wiederho lung gezwungen, daß Italien seine „Griefs' ge rade dem Völkerbund und in der vom Rate

de la precipitation'. 2. Gehen wir zur politischen Seite der Frage über und betrachten wir vor allem, ob hie Völker bundspässe der beiden Partner in Ordnung sind. Ich übergehe das, was die abendländische Kultur Aalten schuldet. Ich werde bloß darauf hinweisen. was der Völkerbund und die internationale Poli tik der letzten Jahre Italien verdanken. Italien, Gründerland des Völkerbundes, hat nicht weniger als irgend ein anderer, IS Jahre an allen Genfer Initiativen mitgearbeitet. Es hat für den euro päischen Frieden

die Locarno-Verpslichtungen auf sich genommen. Es hat im Rahmen des Völker bundes und unter schweren Opfern zum Wieder aufbau vieler durch den Krieg darniederliegender Länder beigetragen, es hat an der Abrüstung mit gearbeitet und schließlich hatte es vor einem Jahr zum bemerkenswerten Friedenswerk des Völker bundes in der Saar gewaltig beigetragen. Welches sind hingegen die Verdienste Aethio piens? Was Aethiopien ist, hat das italienische Memorandum an den Völkerbund erschöpfend be wiesen. Italien

hat in seinem Memorandum den Zustand äußerster innerer Unordnung in Aethio- Verpslichtungen einzuhalten? Warum hat der Völkerbund in diesem schwerwiegenden und be wiesenen Fall nicht die Maßnahme der Ausschlie ßung im Sinne des Artikels 16 Komma 4 ange wandt, das der Vertreter Großbritanniens in Genf einem Gründerftaat des Völkerbundes ge genüber anwendbar erklärt hatte, obwohl dessen Vergehungen weit geringer waren? Die Aberken nung des Rechtes Italiens hat die Seele des gan zen italienischen Volkes verwundet

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 04.09.1924
Umfang: 12
einzelne Nummern 30 Centffimi. Conto corrente con la vosta. Zu Beginn dieser Woche trat in Genf die dritte Hauptversammlung des Völkerbundes zusammen. Wie es heißt, steht diesmal die Frage der Aufnahme Deutschlands in den Bund, sowie die. Erörterung der a 1 l ge- meinen Abrüstung aus der Tages ordnung. Die Wichtigkeit dieser Gegenstände macht es notwendig, daß wir einmal uns klar machen, was es mit dem Völkerbund für eine Bewandnis hat. Me ist er entstanden? Schon lange Zeit vor dem Kriege

war man, um Wilson nicht ganz vor den Kops zu stvßem, schon dafür, daß man einen Völkerbund bilde. Aber dieser sollte nicht allgemein sein u. außerdem sollten die Siegerstaaten, insbe- sondere Frankreich, darin dir Oberhand haben. Crsteres wurde erreicht, indem man die be siegten Staaten ebenso wie Rußland vorläu fig ausschloß und ihre Aufnahme erst zulas sen will, wenn sie „guten Willen in Erfül lung der Frwdensverträge bewiesen haben'. Die Vorherrschaft der Siegerstaaten wurde dadurch gewährleistet

, daß der Oberste Rat des Völkerbundes nur aus Vertretern dieser Troßstaaten besteht. Die andern Staaten dürfen zwar mittun, aber sie haben nichts zu reden. Ebenso wie >nan den Papst zu den Friedensverhandlun- ke» nicht zugelaffen hatte, blieb er von der Teilnahme an diesem Völkerbund ausge- schiossen, obwohl gerade der Papst am mel den dafür gesprochen hatte, daß die Staaten sich zu einer Reä' igemeinfchaft vereinigen sollen! damit die Mt sich weitere Kriegs greuel vom Leibe halte. Der Ausschluß des Papstes

hatte eine tiefere Bedeutung. So wohl Benedikt XV. wie Pius XI. haben die Friedensverträge wiederholt als ungerecht getadelt. Der neue Völkerbund aber hatte die Hauptaufgabe, diese Friedensverträge durch zuführen. Außerdem hoffte die Freimaurerei mit Hilfe des Völkerbundes ihr eigentliches Ziel zu erreichen: die Weltrepublik mit lauter Logenmännern an der Spitze. Da konnte man den Papst freilich nicht brauchen. Wir wollen, damit di« ganze Sache klar ist, noch einmal heroorheben, wer im Völkerbund nicht verkrelen

ist. das ist der Papst, das ist Deutschland, das bisher um eine Aufnahme nicht angesucht - hat, weil die Franzosen ganz dagegen waren, m. aleick autbehandl ^ _ _ A »en^Freistäates Liberia, die auch im Schoße Abrahams — des Völkerbundes sitzen. Das bolschewistische Rußland ist ebenfalls aus dem Völkerbund ausgeschlossen. Ganz schien auch die Vereinigten Staaten von Amerika. Es ist sicher der härteste Schlag für den ver storbenen Wilson gewesen, daß die eigenen Landsleute sich entschieden weigerten, in den Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 14.09.1922
Umfang: 8
uns eine große Bedeutung. Die Londoner Konferenz der Ententestaaten, die im Sommer stattfand, hat bekanntlick) O e st e r- r e i ch mit seinem G e s uch um Gewährung des lange v e r s p r o ch e n e n Kredites an den Völkerbund verwiesen. Unsere Regierung hat diesem sofort das Gesuch unterbreitet, über das der Völkerbund nun verhandelt. Zur Befür wortung unseres Bittgesuches ist zuerst der Außenminister Grünberger und einige Tage spä ter auch der Bundeskanzler Seipel persönlich nach Genf gefahren. Schade

um die Reisekosten, denn, wie es hersieht, wird der Völkerbund das Kredit gesuch nicht zustimmend erledigen. Bis jetzt hat er uns wohl seine Sympathien in verschwenderi scher Weise ausgedrückt, aber die Bereitwilligkeü, uns Geld zu borgen ober bei ‘ Kapitalisten, die Geld borgen können, für Oesterreich die Bürg schaft zu übernehmen — dazu hat sich noch keiner der in Genf versammelten Staaten bereit erklärt. Die Sympathien kann aber Herr Seipel nicht in Geld einweckueln, das er dringend braucht

, wenn der Bankerott, dem dieses Regieren zütreibt, ver mieden werden soll. Auch im sogenannten Fün ferausschuß, der vom Völkerbund zum Studium der österreichischen Frage eingesetzt taorben ist, ist bis jetzt kein praktischer Vorschlag aufgetaucht. Herr Seipel ist nun vor einigen Tagen nach Wien zurückgekehrt. Mit leeren Händen. Aber ein ge riebener Prälat, der ein gelernter Jesuit ist. hat bekanntlich immer eine gute Ausrede zur Hand und so ließ er durch die Politische Korrespondenz, die Seipels Sprachrohr

ist, der Oefsentlichkeit er klären: Mit unserer Kreditsache steht es eigent lich nicht schlecht. Der Völkerbund wird uns zwar wahrscheinlich kein Geld geben, aber er wird eine „O rganisati 0 n der nächstbetei ligten Staaten" schaffen, welche die Kredit frage einer „gedeihlichen Lösung" zuführen dürfte. Schlau, wie Jesuiten sind, fügte Seipel dem noch bei, die Vorbedingung aber ist, daß Oesterreich die gegenwärtige Regie rung erhalten bleibe. Von den Ratten fängern in der italienischen Regierung, die Oesterreich gerne

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.08.1933
Umfang: 6
in allen Annomenbüros des In- und Auslandes. Die entgeltl. An kündigungen im redakt. Telle sind mit Nummern versehen Der Völkerbund sei Schiedsrichter! steil* 17, August. Zu der gestrigen Rundfunkrede Habichts in München, « der dieser u. a. erklärte, daß den Nationalsozialisten eine Austragung des österreichisch-deutschen Konfliktes vor dem Völkerbund nur erwünscht sei, schreibt die Feich spost": „Man darf diese Rede zu den poli tisch wichtigsten rechnen, die bisher im bayerischen Rundfunk gegen Oesterreich

gehalten wurden. Zum ersten Mal wurde hier von parteiossizieller Seite die Möglichkeit einer Austragung des österr> deutschen Konfliktes vor dem Völkerbund erör tert, und zwar in durchaus zustimmendem Sinne. Es ist kein Geheimnis, daß Erwägungen in dieser Rich tung auch schon in Oesterreich angestellt wurden, wobei jedoch stets das Bedenken im Vordergrund stand, in einem Konflikt zwischen zwei deutschen Staaten eine internationale Instanz zum Schiedsrichter anzurufen. Diese Bedenken wer

wird von der Pariser Presse mit Entrüstung ausgenommen. Auch die Regierungsblät ter fordern jetzt eine schnelleAktion. Esseihoch ander Zeit, die deutsche Wortbrüchigkeit vor dem Völkerbund zu brandmarken. Die vorzeitige Rückkehr des englischen Ministerprä sidenten Macdonald von seinem Urlaubsaufent halt faßt man in Paris als ein günstiges Zeichen auf. Maedonald ließ sich während seines Urlaubes täglich über die Lage in Oesterreich berichten. Da auch der Un terstaatssekretär für auswärtige Angelegenheiten in London

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 24.07.1923
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 24. Juli 1928 Nr. 166. völkerbunü. Der deutsche General Deimling hat sich sehr warm für den Eintritt Deutschlands in den Völker bund ausgesprochen, nur der Völkerbund könne Deutschland schützen. Gegen diese Ansicht erhebt sich in Deutschland kräftiger Widerspruch. Der Völker bund bedeute Knebelung und er leiste nichts als Helferdienste für die Politik Frankreichs. Das zeigen vor allem die Beispiele und Erfahrungen anderer Staaten, die ihre Sache dem Völkerbund

- anvertraut haben. Im ungarischen Parlament hat der Abgeordnete Eckhardt den Austritt Ungarns aus dem Völker bund vorgeschlagen. Er schilderte, wie rücksichtslos der Völkerbundsrat, in welchem ja bekanntermaßen keine einzige „besiegte' Nation vertreten ist, mit den Eingaben der Völker umgeht, selbst wenn diese im Völkerbund vertreten sind. Die ungarische Regie rung hat 3V Eingaben an den Völkerbund in Sachen der siebenbürgischen Optanten gerichtet. Trotzdem wurde die Angelegenheit nicht verhandelt

belasten würde?' Ru mänien nimmt ja ohne weiteres den ungarischen Optanten ihre Liegenschaften weg und verletzt damit klar den Friedensvertrag. Aber was kümmert das einen solchen Staat? Er bekommt ja bei dem soge nannten Völkerbund immer „Recht'. Der unga rische Minister hob mit Schärfe hervor, daß die a b- gerü steten Nationen völlig schutzlose einer gänzlich ungleichen Lage gegenüber den anderen Nationen stehen. Der Völkerbund verleugne seine eigenste Aufgabe, indem er über die Be schwerden

einer Nation wegen Nichteinhaltung eines Vertrages keine Entscheidung fällt und nicht einmal ermögliche, daß diese Beschwerde der Entscheidung oder Begutachtung eines internationalen Gerichts hofes unterbreitet wird. Der Beruf des Völkerbun des wäre es gewesen, die Rechte und Interessen der Minderheiten zu gewährleisten und dafür zu. sorgen, daß auf diesen! neuen Boden des europäischen Lebens eine feste Rechtsordnung erbaut wird. Der Völkerbund aber hat diese Aufgabe von sich ge wiesen. Einen krassen Fall

dieser „Gerechtigkeit' er wähnte der Abgeordnete Eckhardt aus Bulga- -.r i e n. Er sagte u. a.: „Ich will mich auf ein Bei spiel des unerhörten Zynismus berufen, mit dem beim Völkerbund gewisse Angelegenheiten erledigt werden. Oberst Nojkow, der Führer der bulgari- vom türkifthen Culenspiege! > Nasreööin HaöjHa. ^ Einst wollte der Mongolenhäuptling Timur! Tamerlan mit seinen zahlreichen schlitzäugigen Krie gern die türkische Stadt Akschehr mit seinem Besuche beehren. Als sich das Heer der Stadt näherte

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.07.1923
Umfang: 6
ist damit jeder freien Meinungsäußerung beraubt. KB. Paris, 7. Juli. (Wolfs.) Ministerpräsident P o i n - care hat gestern vormittags den englischen und amerikanischen Botschafter empfangen. dintrit! JentMM in den Merbnnd. Die Bedingungen der Reichsregierung. Berlin, 7. Juli. (Priv.) Die englische Rsgierung hat, wie der „Lokal- Anzeiger" erfahren haben will, in Berlin einen Fühler ausgestreckt, uw fest^ustellen, ob die deutsche Regierung unter Umständen geneigt ist, in den Völkerbund einzutreten. Neber diese Frage

dazu! Du bist ja die geborene Grammophon- platte! Fabelhaft, einfach fabelhaft! Diese suggestiv« Kraft .in Führern der bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft gesprochen morden. Innerhalb der Arbeitsgemeinschaft herrscht, mie in parlamentarischen Kreisen verlautet, grundsätz liches Ein Verständnis, nnter der Voraussetzung, daß an einem Eintritt in den Völkerbund nicht etwa ei« deutsches Zugeständnis daran geknüpft wird, daß die Verwaltung der Rheinlande dnrch de« Völkerbund übernommen werde. Weiter verlautet, die Reichsregierung

habe ihre Zusage zu einem Eintritt in den Völkerbund von folgenden zwei Punk- teuabyängig gemacht: 1. Dürfe keinneuesSchnldbekenntnis gefor dert werden und zweitens müsse Deutschland die Zusage gegeben werden, daß es als gleichberechtigtes Mitglied in den Völkerbund eintreten könne. Der Index in Deutschland. Im Juni nm 107 Prozent gestiegen. KB. Berlin, 7. Juli. (Wolfs.) Nach den Berechnungen des statistischen Reichsamtes sind die Großhandels preise von dem 8170fachen des Frieöensstandes im Durchschnitt Mai

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.01.1935
Umfang: 8
an der Saar. Sie waren gegen einen Sieg Hitlers an der Saar. Zehn Prozent der Saardeutschen haben dem Frie den dienen wollen, indem sie für den Völkerbund stimmten. Nun ist ihre Lage verzweifelt. Vor den französischen Konsulaten stehen sie Schlange, um Visa zu erhalten. Schon meldet man die beiden ersten Morde an Arbeitern, began gen von SA.-Banden. Schon meldet man, daß sich Berg arbeiter in einem französischen Gebäude verbarrikadiert haben, weil sie sich fürchten. Glücklich diejenigen

, die noch zeitgerecht die französische Grenze überschreiten können, diese Grenze, die allen, allen geschloffen wird, die kein Vi sum haben. Aber ihre Not ist groß. Es fehlt am Nötig ten. Frankreich hat sich an den Völkerbund gewendet. iw SaargebieL Sie haben für den Völkerbund gestimmt. Der Völkerbund soll ihnen helfen. Der Völkerbundrat hat eine Erklärung des General sekretariats des Völkerbundes entgegengenommen, daß da für keine M.ttel vorhanden sind. Tie Mittel kann nur die Völkerbundversammlnng beschließen

. Bor dem 1. Jänner 1936 ist nicht an Hilfe zu denken. Das sind elfeinhalb Mo nate. In elfeinhalb Monaten, nein, in elfeinhalb Wochen, nein, in elfeinhaib Tagen kann man Hungers sterb-n. Zehn Prozent haben für den Völkerbund gestimmt. Ter Dank des Völkerbundes muß ihnen werden! Früher als am 1. Jänner 1936. SkH'rnst-n der Körperschaften Steil, 24. Jänner. (AN.) Der Länderrat hielt heute vormittags eine Sitzung ab und wählte einen neunglied- rigen sozialpolitischen Ausschuß. Sodann wurde

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 02.10.1936
Umfang: 8
. Genf, 30. Sept. In der Sitzung des Völkerbundes ergrift der österr. Staatssekretär Dr. Guido Schmidt das Wort, um Oesterreichs Auftastung über die Neu gestaltung des Völkerbundes zum Ausdruck zu bringen. Staatssekretär Dr. Schmidt verwies darauf, daß der gegenwärtige mangelhafte Aufbau den Völkerbund nicht geeignet erscheinen .lasse, den ihm gestellten Aufgaben in ersprießlicher Weise gerecht zu werden. Er vermisse wichtige Glieder der Völkerfamilie: auch die noch nicht bereinigten Spannungen

der letzten Zeit feien einem tatkräftigen Wirken des Völkerbundes durchaus abträglich. Der Völkerbund müsse von den Verträgen von 1919 losgelöst und ein Instrument vollkommener Gleichheit werden. Direkte Aktionen, wie die erfreuliche Entspan nung Mischen Oesterreich und dem Deutschen Reich kön nen der freundschaftlichen Zusammenarbeit der Völker nur dienen. Dr. Schmidt begründete darauf ausführlich eine Reihe von Forderungen, deren Erfüllung den 'Völker bund lebensfähig gestalten müßte. Die Erhaltung

nach ihrem Gutdünken und zur ein seitigen Wahrung höchsteigener macht- und geschäfts- politischer Interessen nicht nur auf Kosten der durch die Pariser Unfriedensdiktate schwach und wehrlos Gemachten, sondern sogar auch der eigenen Weltkriegs-Verbündeten (Italien und Japan!). Es erübrigt sich, auf diesen, auch nachher noch „getätigten", in der Weltgeschichte einzig dastehenden, beispiellosen und hinlänglich bekannten scham losen Länderraub näher einzugchen: Tatsache ist, daß dieser sogenannte Völkerbund

land und Frankreich, förmlich hineingedrängt sehen muß ten? Bei ihnen, den „Kleinen", gibt es noch fo etwas, was man 'Wellgewissen nennt, aber die Angst vor einem ähnlichen Geschick hat wohl den Ausschlag bei dieser ihrer Haltung in Genf gegeben. Mas würde aus uns werden, fragen sich die kleinen Staaten, wenn eine benachbarte Macht in unser Land eindringen würde? Würde man uns dann das Recht verweigern, den Völkerbund än- zurufen? Es sieht beinahe so aus, als ob es ein Der-

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 11.02.1932
Umfang: 16
Daß das, was sich da im Völkerbund mit Japan begab, gerade in Deutschland tiefen Ein druck machte, liegt auf der Hand. Es reizt in mancher Hinsicht zu Vergleichen mit der Lage Deutschlands und zu erneutem Nachdenken über den Völkerbund, den die ..Deutsche Allgemeine Zeitung' resvektlos das „Wölkenkuckucksheim der Menfchenoerbrüderuna' nennt, während der „Vorwärts' die deutsche Politik ermuntert, sich in ihm stärker zu betätigen, und ihr den Vorwurf macht, nicht im Völkerbund die Initiative, zu einem allgemeinen Boykott Japans

ergriffen zu haben. Des weiteren bemerkt der „Vorwärts , man müsse sich fragen, wozu überhaupt das Völ kerbundstatut geschaffen wurde, wenn der Völker bund vor der Austrittsdrohung Japans kapitu lieren würde. Dem Völkerbund kommt in seiner Not mit Japan fetzt der Umstand zugute, daß sehr reale englische und amerikanische Jnteresien durch die Japaner angetastet wurden, wodurch die Heiden angelsächsischen Mäck'te sich gedrungen kühlten, in Tokio zu intervenieren, was kür den Völker bund einem Sukkurs

aleichkommt. Man hat kein Interesse, den Völkerbund geschwächt. zu . sehen, sondern viel mehr daran, daß er sich zu einem star ken und gerechten Bollwerk friedlicher Völker verständigung ausbant. Bisber freilich haftete ihm noch reichlich viel an von dem Charakter sei ner Geburt als Asiekuranz-Jnstitut der Sieger staaten. Immerhin ist hierin schon einiger Wan del ekngetreten. und der Gedanke scheint an Boden gewonnen zu haben, daß in einem Völker bund. der Bestand haben soll, auch die Interessen

der Besiegten zu berücksichtigen sind. Die große Probe Deutschland sieht die große Probe für den Völkerbund darin.- was aus der Abrüstungskon ferenz werden wird. Brüning war Dienstag in Genf und hat auf der Abrüstungskonferenz in einer vielbeachteten Rede den deutschen Stand- vunkt dargclegt. In Berlin ist man darauf ge faßt, daß sich die Abrüstungskonferenz in die Länge ziehen wird. Es ist möallch, daß Brüning ihr Ende als Reichskanzler nickst erlebt, ebenlo möglich ist. daß er es überdauert. Jedoch

und der deutsche Reichskanzler Dr. Brüning. Ueber das praktische Ergebnis der Generaldebatte wird nach deren Abschluß zusamm«nfastend zu be richten sein. “ . Für heute - seien die neuen Abrüstungs- Vorschläge mitgeteilt, durch welch» Frankreich die Welt überraschte. Die Vorschläge sind in einer Denkschrift enthalten, die Tardieu auf der Abrüstungs-Konferenz vor Beginn der allaemet- nen Aussprache einbrachte und veröffentlichte. Danach soll das Zivilverkehrsflugwefen unter einem vom Völkerbund zu schallenden

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 08.11.1922
Umfang: 8
erwogen. In manchen Kreisen weiß man bereits, daß die Konferenz erst im letzten Drittel des November beginnen soll. Andere Kreise drängen aus den Beginn am 13. ds., weil jeder Tag die Lage Kritischer machen könne. Sott Deutschland zum Völkerbund! In der „Münch.-Augsb. Abdztg.' nimmt ein Schweizer zu dieser Frage Stellung, wobei er jauch den Schweizer Standpunkt und das Inter esse seines Landes mitsprechen läßt und er kommt zu einer ablehnenden Antwort. Im Ar tikel werden die Bedenken hervorgehoben

, die nach seiner Ansicht Deutschland davor bewahren sollten, diesem Völkerbund anzugehören oder ein Ersuchen um Aufnahme in dieses Instrument von Versailles zu stellen. Bekanntlich ist der Beitritt der Schweiz zum Wölkerbunde am 16. Mai 1920 nur gegen eine Ansehnliche Minderheit und nach einem uner hört hartnäckigen und erbitterten Abstimmungs kampf vom Volke beschlossen worden. Wenn diese Frage heute wieder zur Abstimmung käme, würde der Beitritt wahrscheinlich mit großer Mehrheit verworfen. Der größte Teil

hätte Mühe, Rohstoffe zu bekommen, denn über die Rohstoffe verfügen die den Völkerbund tragen den Mächte der Entente; die Schweizer Aussuhr industrie verlöre tihre Absatzgebiete bei den zah lungsfähigen Ententestaaten. Kurz gesagt, die Ablehnung des Beitrittes der Schweiz zum Völ kerbunde hätte den Zusammenbruch der heimi schen Volkswirtschaft zur Folge. Nichts davon hat sich bewahrheitet! Dank ihrer Valuta ist die Schweiz nach wie vor tin der Lage, Rohstoffe einzukaufen; alle übrigen Folgen

«der Schweiz, die die Mächte des Wiener Vertrages 1815 auf französisches und da mals sardinisches (jetzt auch französisches) Staatsgebiet legten, die freien Zonen von Gens, abgetrotzt. Wirtschaftlich und politisch ist die Schweiz durch den Beitritt zum Völkerbund in eine noch drückendere Abhängigkeit geraten zu Frankreich, als sie schon aus dem Siege der En tente und der damit verbundenen Zerstörung des europäischen Gleichgewichtes resultieren mußte. - / - Die Schweiz war in den letzten Jahrhunder ten

. Es ist deshalb ein Gebot schweizerischer Politik, die sich auf Erfahrungen der Geschichte stützt, wenn jede Entwicklung in Europa nach Möglichkeit unterstützt wird, die darauf hinaus zugehen scheint, das System des europäischen Gleichgewichts der Kräfte wieder herzu stellen. Der Völkerbund schließt ein sol ches Gleichgewicht aus. 7 Der Verfasser glaubt allerdings nicht, daß heute ein Ausnahmegesuch Deutschlands in den Völkerbund Erfolg hätte, falls Deutschland die Bedingung an das Gesuch knüpfte, als Groß

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Alpenland
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Seite 1 von 16
Datum: 23.09.1922
Umfang: 16
des Staates mit besonderer Rück sicht auf die bevorstehenden Entscheidungen beim Völkerbund darlegte. An diesen Bericht schloß sich eine angeregte Wechsel rede, die die vollste Uebereinstimmung der anwesenden Partei führer mit dm Richtlinien zeigte, die der Bundeskanzler für das Verhalten der österrichffchen Delegierten in Gens auf gestellt hatte. Wien, 22. September. (Korrbüro.) In einer Vertrauens- männerkonserenz der Gewerkschaft christlicher Angestellter in öffentlichen Diensten sprach

diese nunmehr endgültig entschlossen, die vom Völkerbund wie auch von den Nachbarstaaten vorgoschlagenen Sanie- rungsmaßnahmen im eigenen Interesse mit aller Schärfe anzugehen, selbst auf die Gefahr hin, 'daß sie dadurch ge zwungen werde, den schweren Kampf mit den Soziademokva- ten aus der ganzen Linie und mit allen Folgen aufzunshmen. Im Deutschen Reiche kann man trotz mancher Alarmnach richten wohl eine gewisse Entspannung in der Politik fest stellen. Zunächst ist einmal die Neparatiünsftnge vorläufig

Aktion ansehen. ; Lloyd George dringendst nach Genf berufen. Genf, 22. September. (Korrbüro.) Wie in informierten Kreisen verlautet, haben heute vormittags die in Genf an wesenden Vertreter der englischen Dominions an den Pre mierminister Lloyd George telegraphisch die dringende Aufforderung gerichtet, nach Genf $u kommen, um die durch die letzten Ereignisie im nahen Orient geschaffene Lage per sönlich vor dem Völkerbund klarzulegen, da diese Frage jeden falls den Völkerbund beschäftigen müsie

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.11.1934
Umfang: 8
vor dem Völkerbund Roma, 24. November Die Stefani-Agentur teilt mit: In den veranlworllichsn Kreisen Italiens /erfolgt man mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung, die die Überreichung des Ankla geaktes des jugoslawischen Außenminsters 2ef kic und der kleinen Entente beim Genfer Völ kerbund und anderswo im Gefolge haben kann. In dielen Kreisen wird das Recht Ungarn ieine sofortige Diskussion beim Völterbundsrat über diese Beschuldigungen zu reklamieren, vollinhaltlich anerkannt und dieser ungarische

Gesichtspunkt wird von den Vertretern Italiens beim Völkerbund selbst in klarer Weise unter stützt werden. Die verantwortlichen Kreise Italiens sind der Ansicht, daß eine Nation eine derartig schwere Anklage, wie die im serbischen Memorandum gegen Ungarn erhobene, nicht ohne weiteres hinnehmen darf. Die verantwortlichen kreise Italiens betrach ten die Situation als delikat, aber glauben nicht, daß sie zu unmittelbaren ernsteren Kom plikationen siihren könne. » Diie Situation ist V.4ikat

. .Doch di>e durch das Schreiben der jugoslawischen Regierung an den Völkerbund und durch die Ankündung der Vor lage sines Memorandums Hervorgerufene Aüf- vegung ist nicht sehr groß. ' Wenn es nicht zu überstürzten Handlungen kommt — sollte dies doc Fall sein, würden die .Verantwortlichen ihre Haut zu Markt« tragen — wird auch dieser Zwischenfall dank der Kaltblütig st Italiens und der mäßigenden. Aktion Frank reichs bald beigelegt werden. Auch die würdevoll« Haltung Ungami das den Beweis erbringt, eine Untersuchung

nicht zu fürchten, sondern sie im Gegenteil anruft, aus daß die politische Verantwortlichkeit um dm Königsmord von Marseille restlos geklärt werde, und in der Zwischenzeit die Anklagen stolz zurück weist. verdient als ein günstiges Element gewertet zu werden. Die Situation hat heute folgendes Aussehen: Der Völkerbund befindet sich im Besitze einer Note, in der einerseits Ungarn direkt beschuldigt wird, die Terror-Tätigkeit der jugoslawischen EMgranten, die zum Attentat von Marseille ge führt hat, begünstigt

war. Der Völkerbund wird das jugoslawische Memo randum und auch die ungarische Erwiderung er halten. ; ' ' ' Was die beiden Dokumente enthalten werden, entzieht sich vorläufig der Kenntnis. , Doch was die Gastfreundschaft den Terrorgruppen gegen über betrifft, so befindet sich Jugoslawien gegen über Ungarn gewiß nicht in einer bevorzugten Lage. Italien hat nichts dagegen einzuwenden, auf daß das schmutzige Problem des terroristischen Emigrantenunwefens endlich einmal aufs Tapet gebracht werde. Es versteht

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 02.09.1926
Umfang: 12
« des Deutschen Reiches in den Völkerbund. Wie erinnerlich sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien,. Polen und Spanien unnachgiebig ständige Sitze im Völkerbundsrat verlangten, wäh rend baä- Deutsche Reich darauf besteht,, daß bei seinem Eintritt/inden-Völkerbund nir< hält. Für Ute Aufnahme eines Staates in den Völkerbunosrat bedarf, es der Zuftimnmisg alter Mitglieder des Völkerbundsrätes und der Mehrheit

in. der Völkerbundsoersamm- lung. Vorher muß jedoch natürlich die Auf nahme, in den Völkerbund/erfolgen, für.die eine Zweidrittelmehrheit in der Völkerbunds- oerfammlung notwendig ist. Das ganze übliche Vorgefecht zur bevor stehenden Tagung dreht sich um die Frage der Aufnahme des Deutschen Reiches und je näher der Eröffnungstag kommt, desto leb hafter wird dis Erörterung, darüber, ob die Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund und in den Völkerbundstat über haupt zustande kommt. Das Spiel vom ver gangenen

ist, so fern eben der Völkerbund um jene Zeit noch bestehen wird, was nicht so ganz sicher be hauptet werden kann. Cs konnte einer ein warmer Anhänger des Dölkerbundsgedankens fein und ;s als er strebenswertes, für Menschheit und Kultur vielleicht iwtwendiges Ziel erachten, daß ein friedlicher Zusammenschluß der Staaten und Völker erfolge und gewissermaßen e'.ne oberste Schieüs- und Friedensstelle geschaffen werde, aber er mußte doch mehr als einmal auf die Fehler und Schwächen des Völkerbunds Hinweisen

und es liegen traurige Beispiele einseitiger, unter dem Einflüsse der Kriegs stimmung und des Siegesrausches getroffener Entscheidungen vor, Viele trösteten sich damit, daß sie manches auf Rechnung der Kinder krankheiten setzten, sich aber an den einzelnen Erfolgen freuten und gaben sich der Hoffnung hin, daß die Zeit heilend und ergänzend ein wirken werde. Ein Völkerbund aber ohne Amerika, Deutschland md Rußland ist md wird nie ein Völkerbund. Run schwebt die Aufnahme des Deutschen Reiches

wieder^ im Unsicher» und Brasilien ist bereits ausgetre ten. Noch gefährlicher aber ist es, daß selbst Mitglieder des Völkerbundes gegen.diesen Wühlarbeit leisten. Das größte Interesse am Bestände des Völkerbundes dürften England und Frankreich haben. Deutschland würde durch die Aufnahme in den Völkerbund wohl etliche politische Dortoile erlangen und feine Aufnahme läge in erster Linie auch im In teresse des Völkerbundes, aber Deutschland ist auf den Völkerbund nicht angewiesen, es vermag sich auch auf andre

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.09.1925
Umfang: 6
« Umstellungen zu bringen» tvnn« nicht ohne da» Auwn d«r Zill »ad ohn» langwierig» stSndig« Arb«ll sollend«» w«rd«n. w«nn h«vt« v«rsannnlung«n zur Sl- ch«rung de, Frieden« im Sang« find, so stnd dies« nur möglich, at» Aolg« der oorjShriaen V«mtlhung«n nnd de» Aicherheitevrototou?». Der Völkerbund steht jetzt wieder vor dem Pro- bl«m« der Sicherheit. da» sich all«rdlag» ln «t- wa» anderer Form prü^niierf al» 19Z4. Yens« drängt sich da» Problem allen ln Senf vertrete- nen »latlor debattleren, llchkeit runter

» »er. ^ngt w-rdei^ daK d« Recht auch dl« lltr sei. ver Redner schloß mll dem Wunsche, daß al» Levis« f»r dl« Arbeit der gegenwärtig«« la- «ung di« drei Vor«« gell«» mSgen, ^nlern«hm«n, >WhDr»«n,^ H«fs«n. « » « Berlin, 7. Sept. (Tel. Stgenb«rtcht.) Vn setner BezrllßunA»red« führt» Pain» lsv» u. a. au», daß «r gern« nach Genf sotommen fei und auch «me dt« «tnla. vung angenommen Hab«, vte Völkerbund». ver^ammümg zu erüffmn. Man möge da« rin «tn Alchen der Treue ynmtretch» «um Bölkewunde und seine» starten

««wen» an d«n Bund erbNcken. Sr «b sodaim «in«n «t»Nchrlich«n Bericht llber vte Tättateit de» Vülterbund»» im abgelauftmn Vahr« und behauptete, dt« Vutovttät de» Bund«« sei mertllch Mvachsen. Die «uf der letzten Ver» mnmlung vorgenommen« Vtatutenänd»» mng Hab« stch schr vorteilhaft <m»gewtrtt. Au bettagen sei. daß da» Genfer Pmtotoll. das vom Völkerbund mtt fo großer Begei- itemng ausgearbeitet und angenommen Vörden je», dt« Zustimmung einzelner Sie. «temnnen nlcht gchmden bab». Dann dam er aus Yen

dern kann. Daß Painleve den Mut zu einer solchen Erklärung fand, hat «ine kurze vor- qeschllchte: Die ideaKstischen Mitglieder des Völkerbundes sind mit der Tätigkeit des Vülkerbundsrates sehr unzufrieden und äu- ßertm die Absicht, st« einer scharfen Kritik W unterziehen. Auch gaben sie zu verstehen, daß sie tn der Vollversammlung die Frage der Abrüstung anschneiden werden und be- gründeten die» damit, daß Deutschland wahrscheinlich bald dem Völkerbund beitre ten werde. Deutschlands Programm ent

der Konferenz für diesen Herbst ver zögert. Angesichts der Londoner Besprechungen und des doutsch-fvanMschen Notenwechsels muß diese Aeußerung als dinutviche nung einer nicht direkt heteMgtm M' aufMcht werden. Dte harte Nuß M den Völkerbund. S. Wien, k. Sept. I Der Völkerbund hätte wieder einmal ?ine glänzende GelogerchM, sich in Szene W fetzen und der Welt zu beweisen, daß er ein Hort der Gerechtigkeit und ein Schutz der Schwachen ist. Das mächtige England hat unter Verletzung des Waffenstillstands

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Alpenland
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Seite 3 von 8
Datum: 15.04.1926
Umfang: 8
Italiens unmitelbar berührt werden, verfolgte man die Reise und das Auftreten Mussolinis mit begreif licher Besorgnis. Salandra über Deutschlands Rolle im Völker bund. In den Streit um den Völrerbündrat greift nunmehr in einem Artikel auch Salandra ein, der als früherer Vertreter Italiens in Gens besonders zuständig ist. Der ftühere italienische Premier minister, der 1915 Italiens Eintritt in den Krieg sanktionierte, bestättgt die skeptische Stellungnahme gegenüber dem Völkerbund, die in Italien

herrscht, und führt aus, daß Italien eigentlich nur gezwungen mitmache, einmal, um seinen interna tionalen Rang aufrecht zu erhalten, sodann, weil in Gens Probleme verhandelt werden, die auch Italien direkt und indirekt berühren können. Aber an eine neue Aera der Weltgeschichte zu denken, sei den italienischen Delegierten rüemals eingefal len. Salandra hält nrm zwar den Einttitt Deutsch lands, Rußlands und Amerikas für notwendig, wenn der Völkerbund seinem Ramen und feinen idealen Aufgaben entsprechen

einmal in den Völkerbund ausgenommen sei, so werde es die letzten Ziele seiner internationalen Politik zu er reichen streben, nämlich die langsame Aushöhlung, wenn nicht Amstürzung der Friedensverträge auf Grundlage der im ganzen deutschen Volk durchge drungenen Aeberzeugung von der sogenannten Kriegsschuldlüge. Das sei eine These, der jed wede deutsche Regierung in Genf Rechnung tragen müsse. Pole«. Korruption in der polnischen Armee. Verrat militärischer Geheimnisse. - Millionen betrügereien am Aerar. Erst kürzlich

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