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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 04.03.1926
Umfang: 20
der Innsbrucker Versammlung lieferte für jeden, der sehen und hören wollte, den Beweis vom Gegenteil. Es ist eine große Täuschung, wenn man sich in der Annahme gefällt, daß das Tiroler Volk geduldig und gleichgültig genug sei, um sich nicht ernstlich aufzuregen, wenn man an der maß gebendsten Stelle unseres Bundesstaates bereits den Namen Südtirol mit ängstlicher Sorgfalt vermeidet und wenn an der gleichen Stelle die Aufrollung der Süd- tiroler Frage vor dem Völkerbund für eine Unmöglichkeit erklärt

mit angeblichen Machtan sprüchen Deutschlands und njtt der angeblichen Wieder kehr der Habsburger. Was die Minister Rinne und Mussolini in Rom aus» emacht haben, ist natürlich Geheimnis. Jedenfalls aben die beiden Deutschenfeinde nicht bloß vom Wetter geredet. Rincie hat stundenlang mit Mussolini verhandelt und ist auch vom italienischen König in längerer Audienz empfangen worden. Ohne Zweifel war der unmittelbare Anlaß zu dieser Zusammenkunft der bevorstehende Ein tritt Deutschlands in den Völkerbund

viel besser entsprechen. Aber die Nachfolgestaaten fühlen sich noch derart unfertig, daß sie noch immer um ihre Existenz fürchten zu müssen glauben. Und um diese zu retten, werfen, sie sich lieber einem Mussolini in die Arme, so sehr sie auch im tiefsten Herzensgründe Italien und seinen Diktator hassen. Man haßt Italien, aber ein wieder erstarkendes Deutschland haßt und fürchtet man noch mehr. Die augenblicklich wichtigste Frage der Weltpolitik ist der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund

. Aus dieser Frage sind alle anderen heutigen Spannungen entstanden. Vom Streite der Großmächte haben allzu viele Nutznießer gelebt. Nun wollen die Großmächte unter sich Frieden machen. Das gefällt den bisherigen Nutznießern selbstverständlich nicht. Man will also den Eintritt Deutschlands in den Völker bund entweder noch in letzter Stunde verhindern oder, wenn dies nicht mehr möglich sein sollte,- Deutschlands Stellung im Völkerbund von vornherein tunlichst er- schweren. Zu diesem Zwecke

ist man mit der Forderung hercmgetreien, mit Deutschland auch einer Reihe anderer Staaten einen ständigen Sitz im Völkerbundrat ein zuräumen. Die Absicht dieser Forderung ist sehr durchsich tig: Man will das an Deutschland gemachte Zugeständnis tunlichst um Wert und Bedeutung bringen. Ueberdies hofft man daß Deutschland bei solcher Behandlung auf den Eintritt in den-Völkerbund überhaupt verzichtet und damit das ganze Locarno-Abkommen zu Falle gebracht wird. Die Lage ist eine so schwierige und verwickelte

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.03.1926
Umfang: 8
. London, 11. März. Der Genfer Korrespondent der ..Westminister Gazette" meldet, man nehme jetzt an, daß Deutschland Freitag in den Völkerbund eintreten und Mit glied des Völkerbundrates würde. Man erwarte, daß nach -der Ankunft Briands eine Formel werde gefunden werden, wonach Deutschland andeuten würde, daß es später anderen Kandidaturen nicht in den Weg treten würde, wenn es sich auch nicht endgültig binden könne. Genf, 11. März. Die Aufnahmekommission hat heute in einer kurzen Sitzung

den von ihrem Unterausschuß vor gelegten Bericht über die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ohne Diskussion einstimmig genehmigt und ihren Vorsitzenden Chamberlain zum Berichterstatter vor der Völkerbundversammlung bestellt. Der Bericht stützt sich u. a. auf eine Mitteilung der Botschafterkonferenz an den Generalsekretär des Völkerbun des über den am 4. März gefaßten Beschluß. Dieser lautet: Die Botschafterkonferenz stellt, so weit es sie angeht, fest, daß nach ihrer Kenntnis Deutschland gegenwärtig tatsäch lich

Ratssitze einen Bericht vorzulegen hätte. Polen soll aber schon jetzt gewisse Zusicherungen erhalten und auch den Interessen Spaniens und Brasiliens würde in der einen oder anderen Weise Rech nung getragen. Schweden wäre bereit, unter gewissen Vor aussetzungen von seiner streng ablehnenden Haltung abzu gehen und es würde wahrscheinlich vornehmlich Chamber lain obliegen, von Deutschland gewisse Zusicherungen zu erreichen zu trachten. Oesterreich und der Völkerbund. Genf, 11. März. Bundeskanzler Dr. Ramek

empfing heute den Gegenbesuch des deutschen Reichskanzlers Dr. Luther. Nachmittags fand die Sitzung des Völkerbund rates statt, worin die Anträge des österreichischen Komitees angenommen wurden. Genf, 1l. März. In seiner öffentlichen Sitzung ge nehmigte der Völkerbundrat die Berichte über die Lage in Oesterreich und Ungarn. Ferner beauftragte die Ver sammlung den Generalsekretär, die Regierungen nochmals zur baldigen Meinungsäußerung über den im Dezember 1925 zugestellten Entwurf einer internationalen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
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Seite 2 von 8
Datum: 01.03.1926
Umfang: 8
Im Besitze dieser Antwort Herrn Mussolinis hat die Bundesregierung die Frage, ob sie den Völkerbund gemäß Artikel 10 und 11 des Völkerbundpaktes auf die italieni sche Kriegsdrohung aufmerksam zu machen habe, für sich mit „Nein" beantwortet. Denn nach den Aufklärungen des Herrn italienischen Ministerpräsidenten liegt eine for melle Bedrohung Oesterreichs nicht vor. Zwei Dinge möchte ich bei dieser Gelegenheit betonen: 1. Die Bundesregierung hat sich bis zum Einlangen der Aufklärungen Herrn

der Er klärung, die geflissentlich den Namen Südtirol vermeidet und hält daran fest, daß die Südtiroler Frage vor den Völkerbund gebracht werden muß, wenn den Süjdti- rolern nicht die volle kulturelle Autonomie gewähr leistet wird, wie sie einer.Minderheit auf Grund des Rechtes und der ausdrücklichen italienischen Ver sprechungen gebührt. Die Landespartei verlangt daher den Rücktritt eines Ministeriums, das durch seine Erklärung gezeigt hat, daß es an der uns Wer allem stehenden Südtiroler Trage k e ijt

überhaupt: Ohne Südttrol gibt es auch kein Nordtirol mehr! Eine weitere schwere Enttäuschung hat die Rede des Bundeskanzlers den: tirolischen Volke dadurch bjereitetz. daß er es ablehnte, den Völkerbund mit der durch die bekannte Rede des italienischen Ministerpräsidenten geschaf fenen Lage zu befassen. Mussolini hat seinerzeit an hoch- offizieller Stelle dävön gesprochen, daß die italienische Trikolore allenfalls Hiber den Brenner hinaus vorgetra- gen werden könnte. Die ganze Welt hat dies als Kriegs

gewesen sei. Für diese „Tat" wird Tirol dem Herrn Bunds kanzler wenig Dank wissen. Eine Tat wäre es gewest die italienische Kviegstdfohung vor den Völkerbund bringen. Der österreichische Außenminister har auf Gru^ der ihm an Rom gewordenen „Aufklärung" nicht tun dies ab gelehnt, sondern auch — und das ist für das ft srolische Empfinden vielleicht das BetrWendste an da ganzen Rede — auch dre wertere ihm nach Paragraph 11, Abs. 2 des Staatsvertrages gebotene Möglichkeit un wirsch beiseite geschoben

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