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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 13.09.1924
Umfang: 16
, Zarboch, Zehetgrüber. Es wird angezeigt sein, daß sich die Konsumen ten die Verteurer der Lebensmittel und Bedarfs artikel, die Obdachlosen die Verteurer des Zements für den Häuserbau gut merken, damit sie ihnen ge legentlich kommender Wahlen die gebührende Ant wort erteilen können. * * Deutschland und der Völkerbund. Vor der interparlamentarischen Studentenkonfe renz in Genf hielt Gen. Dr. Breit scheid am Sonntag abend eine politische Rede über „Deutsch land und der Völkerbund". Er bezeichnete

den Krieg als Wegbereiter für die Völkerbundidee, da allein die internationale Verständigung ein euro päisches Chaos verhüten kann. Die bisherige teil weise Ablehnung des Völkerbundes in Deutschland ist begründet durch die Verbindung mit dem Ver sailler Vertrag, der den Völkerbund als eine von den Friedensbedingungen schuf. Deutschland wurde damals nicht ausgenommen. Die Entscheidungen des Völkerbundes über Eupen-Malmedy unh Ober schlesien mögen formell richtig sein, aber sie ver stoßen

gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völ ker. Deshalb 'besteht die Auffassung, daß der Völ kerbund ein Instrument der Siegerstaaten, aber kein demokratisches Institut sei. In weiten Arbei terkreisen Deutschlands bestand damals der Glaube an die bevorstehende Weltrevolution und deshalb eine gewisse Reserve gegenüber dem Völkerbund. Heute ist ein entschiedener Wandel zu verzeichnen. Eine große Mehrheit des deutschen Volkes wünscht heute den Eintritt in den Völkerbund. Auch die deutsche Regierung ist ldamit einverstanden. Inner halb

, eine grundsätzliche Klärung der Kriegsschuldfrage aber nur durch die Geschichte möglich ist. Dazu ist Voraussetzung die Oesfnung aller Archive und die Ablehnung der Hofgeschichts schreibung aller Länder. Die obligatorische Schieds gerichtsbarkeit ist nur denkbar, wenn der Völker bund reale Machtmittel besitzt. Wirtschaftliche Sanktionen allein sind unzureichend. Nordamerika kann z. B. Rußland unmöglich boykottieren. Der Redner fordert den baldigen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. In seiner heutigen

Verfassung sei der Völkerbund kein Ideal, sondern nur eine Zwischenlösung, da eine Gesellschaft auf proletari- scher Basis heute noch nicht möglich sei. Aber der Völkerbund sei heute der Knotenpunkt europäischer Politik. Deutschland muß aus der Isolierung her aus. durch seine Mitgliedschaft schadet es nur sich, nicht dem Völkerbunde. Der Redner fordert zum Schluß die Ueberwindung falsch verstandener Sou veränitätsgefühle durch die europäische Gemein schaft. General Allen, der ehemalige Oberbefehls haber

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 03.10.1924
Umfang: 16
namentlich zwei Fragen im Vor dergrund, nämlich, wie der eivige Frieden mrd damit die allgemeine Abrüstung möglich gemacht werden könn ten, und ob Deutschland in ' den Völkerbund eintreten wird. Die Siegerstaaten fühlen sich durch die Ergebnisse des Weltkrieges an Besitz von Land und Leuten be friedigt und gesättigt und haben bloß inehr die eine Sorge, es könnte ihnen ihre Kriegsbeute durch einen neuen Krieg wieder entrissen werden. Um dies zu ver hindern, müssen sie alljähAich für volle Kriegsbereit

nun, daß in den letzten Tagen in den Bestrebungen zur Er möglichung einer allgemeinen Abrüstung tatsächlich be deutsame Fortschritte erzielt vtvrden sind. Aber es wird, abgesehen von möglichen Rückschlägen, wohl noch Mo nate und Jahre dauern, bis die allgemeine Abrüstung nicht mehr bloß beraten, sondern auch tatsächlich durch geführt wird. Die zweite Frage, welche der: Völkerbund sehr leb haft beschäftigt, ist der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Diese Frage wird nicht so fast in den öffentlichen

eingeladen, son dern geradezu gebeten io-orden ist, gleichfalls in den Völkerbund einzutreten und dort als gleichberechtigtes Mitglied den ihm gebührenden Sitz einzunehmen. Für Deutschland hat es gewiß zahlreiche Nützlichkeiten im Gefolge, wenn es außerhalb des Völkerbundes bleibt. Dem: es ist immer sehr gefährlich, sich von einer Ge meinschaft auszuschließen und im Gegensatz zu allen anderen seine eigenen Wege gehen zu wollen. Im Völker bund wird über das Schicksal der Welt entschieden

und über das Verhalten gegenüber Deutschland beraten, und letzteres ist gar nicht einmal dabei, weil es nicht dabei sein wollte. Es bestehen aber cmch große Schwierig keiten,' die dem Deutschen Reiche den Eintritt in den Völkerbund ganz außerordentlich erschweren, und daher mag es kommen, daß Deutschland bis in die jüngste Zeit um seine Aufnahme in dnr Völkerbund nicht nach gesucht hat, während Oesterreich, Bulgarien und Ungarn schon seit längerer Zeit Mitglieder des Völkerbundes sind. Wer in den Völkerbund eintritt

, daß Deutschland ernstliche B nken trägt, in den Völkerbund einzutreten, so lange sei Eintritt als eine neuerliche und diesmal freiwillige Z: im tranig zu dem an ihm begangenen Unrecht ge- br et werden nmß. Deutschland sucht angesichts dieser S. hlage einen Mittelweg zu finden, um einerseits nicht mehr länger außerhalb des Völkerbundes bleiben nnd andererseits nicht abermals das an ihm begangene Un recht gutheißen zu müssen. In diesem Sinne hat sich die deutsche Reichsregierung zum Eintritt in den Völker bund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.09.1928
Umfang: 8
der deutschen Delega- tion in Genf sitzt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die nun mehr von den Sozialdemokraten geführte Reichsregierung das Süßholzraspeln im Völkerbund nicht mehr mitmachen will, daß sie den Herrn Stresemann zur feierlichen Unter- Zeichnung von Locarno- und Kriegsächtungspakten gerade noch für berufen hält, aber im übrigen doch darauf bedacht ist, auch auf ihre Rechte, aus die Rechte des deutschen Vol- kes zu pochen, unbeschadet, ob es in den Reihen der hoch- mögenden Herren

Fühlungnahme mit den in Betracht kommenden Ententevertretern auf die Unerläßlichkeit der Rheinland räumung aufmerksam zu machen. Mit aller Schärfe hat er aber den Unernst und die Untätigkeit gegeißelt, mit denen der Völkerbund das Abrüstungsproblem behandelt, obwohl das entwafsnete Deutschland seinerzeit die Versicherung er hielt, daß auch die anderen Militärstaaten seinem Beispiel im Abrüsten folgen würden. Möglich, daß der deutsche Kanzler, der als schlichter Angestellter aus dem Volke her vorgegangen

in der Erwiderung auf die Kanzler- rede scharf pointiert hervorhob, daß der Völkerbund „nicht die Internationale einer Partei" sei, sondern die „Inter- nationale der Nationen und der Völker", so hat er sich wohl selbst überspitzt, denn gerade das, was Reichskanzler Müller vom Völkerbund verlangte, war eine Forderung des ganzen deutschen Volkes ohne Ausnahme irgendeiner Partei. Die Anspielung Briands auf die Sozialistische Arbeiter-Jnter- nationale, die sich in dankenswerter Weise um die Ueber- brückung

der nationalen Gegensätze bemüht, war eine Takt losigkeit, die der routinierte Diplomat besser nicht ausge sprochen hätte. Hermann Müller ist wohl kaum in der optimistischen Annahme nach Genf gefahren, daß ihm dort deshalb, weil er Sozialdemokrat ist, die Erfüllung der deut schen Forderungen sozusagen auf dem silbernen Präsentier teller überreicht würde. Die Rede Briands hat in der deutschen Oefsentlichkeit vielleicht den letzten Rest von Optimismus erstickt, den sie dem Völkerbund noch entgegenbrachte

. Das Rheinland problem und die Abrüstungsfrage sind nach ihr in dem diplomatischen Wörterschatz der Völkerbundgrößen nicht enthalten. Geradezu köstlich war die Auslassung Briands, wie sich der Völkerbund zum Minderheitenproblem zu stellen habe: „Das Minderheitenproblem dürfe keinesfalls zu Erschütterungen der Negierungen führen, die die Arbei ten des Völkerbundes bedrohten. Der Friede müsse auch hier alles beherrschen. Und wenn sich einzelne berechtigte Forderungen ergeben sollten, so müßte er ihnen dennoch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.09.1923
Umfang: 8
italienischen Konfliktes durch den Völkerbund ein setzt. „Evening Standard" schreibt: Sollte Italien sich weigern, die Entscheidung des Völkerbundes anzunehmen, dann sei es Sache des Bundes, zu beschließen, welche Aktionen unternommen werden müßten. „Pall Mall Gazette" meldet, daß von maßgebender Seite die Gerüchte, roonach Groß britannien mit Griechenland ein Uebereinkommeu geschlossen habe, nachdrücklichst in Abrede gestellt werden. Italien sabotiert den Völkerbund. G e n s, 4. September. (Schweiz. Dep

nicht abgebrochen seien. Drohung mit dem Austritte aus dem Völkerbund. Rom, 4. September. (Stefani.) Im Mi nisterrate erklärte Ministerpräsident Mussolini: Gewiß ist die italienische öffentliche Meinung von der Haltung eines Großteiles der englischen Presse 'aus das Schwerste betroffen. Ich hoffe, daß die empfindliche Lektion von politischem Realismus) die uns soeben von der änderest Seite des Kanals zu teil wurde, das italienische Volk endgültig von der Krankheit konventioneller Phrasen heilen

sehen, unverzüglich mit der militärischen Aktion zu beginnen. Was den Völkerbund anlangt, beachten wir dessen Ziele, aber ich spreche dem Völkerbund die Zuständigkeit ab, sich in eine Angelegenheit ein zumischen, die die Ehre Italiens berührt. Diese Frage ist in dem Völkerbundpakt nicht enthalten, denn es liegt keine Kriegsgefahr vor. Sollte der Völkerbund protestieren, würde ich es ablehnen, den Protest zuzulafsen und ich könnte soweit gehen, daß ich die Mitgliedschaft Italiens beim Völkerbund

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 22.06.1924
Umfang: 16
ablausen lassen. Die grotze Frage ist, ob sich das Exudat auflöst oder nicht. Exudate sind keine sonderlich guten Erscheinungen. Hoffen wir das Bessere. Gott gebe es! Der Völkerbund ist nicht einverstanden. Am Pfingstsamstag sind Finanzminister Dr. Kjenböck und Minister für Aeußeres Grünberger nach Genf gefahren. Dortselbst tagt zur Zeit wie der einmal der Völkerbundrat. Eigentlich sollte und wollte der Bundeskanzler selbst sich nach Genf begeben, um Oesterreichs Sache zu vertre ten; das schändliche

Zu sagen pflegt, sein Budget in Ordnung bringe, das heitzt, damit es die Ausgaben und Einnahmen aus gleich bringen könne. Natürlich sollte sowohl durch Erhöhung der Einnahmen, als auch durch Verminderung der Ausgaben zur Erreichung des Bleigewichtes das Möglichste geschehen. Mit dem Momente, wo das Gleichgewicht im Staats haushalte aus eigenem hergestellt wäre, sollte die Kontrolle durch den vom Völkerbund ernann ten Generalkommissär Dr. Zimmermann aufhö ren und Oesterreich vollständig frei

sein in seinen Ausgaben und Einnahmen. Das Gleichgewicht im Staatshaushalte stellte sich der Völkerbund so vor: Oesterreich sollte mit 350 Millionen Goldkr. sür seine Ausgaben das Auslangen finden. So bald das gelungen wäre — man glaubte, Oester reich werde das vielleicht bis Ende 1924 oder bis Mitte 1926 fertig bringen — sollte Oesterreich frei sein. Nun hat unsere Regierung sich nicht daran gehalten; sie hat viel höhere Einnahmen erzielt, Ä>er auch viel größere Ausgaben gemacht. Die Ausstellung, die die Regierung

seien und die Ersparungen aber nicht durchge- führt worden seien, wie sie der Völkerbund vor geschrieben habe. Darüber ließe fidi aber noch re den, meint er, aber nach seiner Ansicht sei es aus geschlossen, daß die Regierung für ständig mit solch hohen Einnahmen rechnen könne: denn die sen Steuerdruck vertrage die Volkswirtschaft ein fach für die Länge nicht. Die Sache wurde nun vor den Völkerbund gebracht; der sollte entschei den. Der Völkerbundrat hat sich nun in der ver flossenen Woche eingehend

und schrecklich viel gefordert, jeder für seinen Stand. Das macht Eindruck auf die Leser, sonst aber ist die Sache für die Katz. Wenn über die verschie denen Gegenstände, die da angeschnitten werden, separat beraten würde, käme man zu etwas. Wären wir nun wieder frei, würden die Anforderungen an die Ausgaben wohl derartig hochgestellt werden, daß wir bald wieder ins Schuldenmachen kämen. Deswegen schadet eine Kontrolle gar nichts. Der Völkerbund hat unseren Ministern noch etwas sehr eindringlich ans Herz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.09.1924
Umfang: 8
, daß wir uns an hinter dem Rücken des Para ments getroffenen Abmachungen, die die Jnteresien des österreichischen Volkes überhaupt oder die Rechte der Gliedstaaten des Bundes beeinträchti- gen, nicht gebunden fühlen und solche Abmachun gen nicht als vollzogene Taffachen, denen sich »das Parlament unterwerfen müßte, anerkennen wer den. Dr. Seipel vvr dem Völkerbund. Die Begrüßung. Genf, 10. Sept. Bundeskanzler Dr. Seipel nahm in Begleitung des Außenministers Doktor Grünberger und der österreichischen Völker bunddelegierten

Tage früher an der Völkerbundversammlung teilnehmen konnte, so daß ich hätte Zeuge der bedeutsamen Reden sein können, die.der erste Minister Englands und der französische Ministerpräsident hier gehalten haben. Aber eS war sozusagen der Völkerbund selbst, der mich vom Völkerbund fernehielt. Me Delegierten des Finanzkomitees waren dem Beschlüsse des Völ kerbundrates vom Juni dieses Jahres entsprechend nach Wien gekommen, um eine Expertive über un sere staatsfinanzielle und wirtschaftliche Lage abzu

halten und wir Oesterreicher mußten uns sagen, daß es jetzt unsere ernste Pflicht war, an diesen Be ratungen teilzunehmen und sie mit allen Kräften zu fördern. Es handelt sich um etwas Großes und wieder um nicht Großes, was wir diesmal vom Völkerbund für Oesterreich verlangen und erwar ten. Um etwas nicht Großes, um zuerst von diesem zu reden, weil ja ohne irgendein Abrücken von »den Protokollen, die wir im Jahre 1922 unterschrieben haben, nur das Gutachten des Finanzkomitees, das damals

, 'das das Finanzkomitee, das österreichische Komitee und schließlich der Völkerbundrat jetzt über Oesterreich und für Oesterreich beschließen sollen, braucht nicht wesentlich Neues, sondern es soll eine Neuerung nur dem Buchstaben nach fern, der allzu leicht er starrt, den lebendigen Geist zu beschränken oder gar zu ersttcken droht. Daß im Völkerbund immer, in allem was die Völker angeht, der lebendige Geist herrsche und über die bloße Form, das Wort, den Buchstaben siege, das ist mein Wunsch. Der Völkerbund redet

weiter. Genf, 9. Sept. (Schweiz. Dep.^lg.) In den Völkerbundsitzungen wurde gestern über den Min- devheitsschutz und die Abrüfttmgskomödie wieder einen Tag lang geredet. (Nebenher laufen aber die erhöhten Militärrüstungen der meisten Staaten die sich lieber auf ihre eigene Macht, als auf den Völkerbund verlasfen. Solange die kapitalistische Gesellschaftsordnung obenauf ist, solange ist die ganze Rederei über die Abrüstung eine reine Ko- mödie.) Die österreichische Frage wird beraten. Genf, 10. Sept

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.09.1924
Umfang: 8
Schachergeschäfte und kommuni stische Kaschierungsszenen geschändet worden ist. Gemeinsam mit diesen ungeheuren Massen fordert die Sozialdemokratre die Auflösung, des Reichs tages. Die Völkerbundtagung. Politische Debatte über den Bericht des Völkerbund rates. Genf, 3. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) In der heu tigen Vormittagsitzung der Vollversammlung des Völkerbundes wurde die große politische Debatte über den Bericht des Völkerbundrates begonnen. Zur heutigen Tagung find erstmals der englische Ministerpräsident

M a c d o n a l d und der fran zösische Ministerpräsident Herriot erschienen. Beide Persönlichkeiten wurden bei ihrer Ankunft von einer großen Menschenmenge lebhaft begrüßt. Präsident M o t t ta hieß die Vertreter Englands und Frankreichs, sowie auch den Ministerpräsiden ten T h e u n i s, dessen Ankunft für morgen vor gesehen ist, im Schoße der Vollversammlung herz lich willkommen. In der Diskussion des Berichtes des Völkerbund rates dankte I j hi i-Japan für die zahlreichen Beweise der Hilfsbereitschaft

, welche der Völkerbund anläßlich des Erdbebens Japan gegenüber gegeben habe. Der Engländer Pros. Murray wies auf die Notwendigkeit der weiteren großen Beachtung des Minderheitsproblems durch den Völkerbund hin. P o l i t i s (Griechenland) stellte fest, daß der Vertrag über den Schutz der in Griechenland leben den Minderheiten in Kraft getreten sei und loyal angewendet werde. Nansen (Norwegen) stellte im Berichte des Rates mehrere Lücken fest und vermißte nament lich einen Bericht über den internationalen ständi gen

Gerichtshof, woraus H y m a n s (Belgien) sagte, daß ein solcher Bericht künftig vom Gerichts hof selbst erstattet werden könnte. Der letzte Redner, Prinz A r s a - E d - D o v l e h (Persien), wies auf den Umschwung im Orient hin, der darin bestehe, daß dem Völkerbund immer größere Sympathien zugewendet werden. Die französischen Vertreter wollen das Londoner ^6erk in Genf fortsetzen. Genf, 3. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) In der Nachmittagsitzung der Völkerbundversammlung wurde in der Behandlung

Ta gung eine Regelung finden werde. Bevor man vom Frieden sprechen könne, muffe man Sicherheit haben. Maedonald und Herriot wollen einen neuen Garantiepakt Zustandebringen. Genf, 3. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Bekanntlich steht dieses Jahr das Problem der Abrüstung, wie sie durch den Völkerbund angestrebt wird, im Vordergrund des allgemeinen Interesses. Es ver lautet nunmehr in Völkerbundkreisen, daß Her riot und Macdonald versuchen werden, eine gemeinsame Grundlage für einen neuen Garantie pakt

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 27.08.1922
Umfang: 12
. Oesterreich an den Völkerbund verwiesen. ltzehts dem Ende zu? — Dr. Seipel auf Reisen. Die Konferenz in London hat sich, man möchte fast sagen, wie üblich zum Schlüsse auch mit Oester reich befaßt. Lloyd George hat einmal den Aus spruch getan, von Oesterreich spricht man überhalrpt nicht. In den Augen der Großen, der Herrscher dieser Welt, hat Oesterreich überhaupt keine Be deutung. Macht, mit der man rechllen muß, ist es ja keine mehr und wird es aud) in absehbarer Zeit keine mehr werden, dafür sorgen

sie in der deutschen Frage eine volle Woche ge stritten hatten und trotzdem zu keiner Einigung gekommen wären, so wurde einfach beschlossen, die Angelegenheit dem Völkerbund, der am 20. d. M. Mammen trat, zu übergeben. Der Völkerbund hat die Angelegenheit auch nicht an die erste Stelle seiner Beratungen gestellt, so daß die Furcht be rechtigt ist. daß dort nicht viel herausschaut. So- Et scheint diese Ueberweisung der Frage der Kre ditgewährung an den Völkerbund kaum etwas üuderes zu bedeuten

und den möglichen Folgen nicht mit Gleichgültig keit Zusehen könnten. Poincaree schlug vor, der Völkerbund möge seine Untersuchungen über die Lage Oesterreichs vervollständigen. Lloyd George sagte. England sei gerne bereit, diesen Vorschlag anzunehmen, aber man müsse den Völkerbund auf merksam machen, daß die Mächte es außer ordentlich s ch w e r finden würden, Geld für Oesterreich aufzub.ringen. Es sei ohne Nutzen, Pläne zu schmieden, wo keine weiteren Kredite zu erlangen seien. Der Völker bund müsse

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.01.1934
Umfang: 8
Uebergabe einer Notiz mit. daß Deutschland um die Versicherung ersucht werde, jede Einmischung in die österreichischen internen Verhältnisse sortan zu Unter lasten. Falls Deutschland nicht aus diese Forderung eingehen könne, behalt sich die österreichische Regie rung vor, die Angelegenheit vor den Völkerbund zu bringen. Die deutsche Antwort aus diesen Schritt ist noch nicht erfolgt. Bis jetzt sind daher von Oesterreich noch keine Schritte beim Völkerbund unternommen worden. Gesandter Pflügl

hatte am Montag eine Unterredung mit Generalsekretär Avenol über die zu verfolgende Prozedur für den Fall, daß Oesterreich an den Völkerbund gehen würde. Es scheint, daß die im Artikel 11 des Völkerbund paktes vorgesehene Prozedur in Betracht kommen würde. Ferner steht fest, daß der Dölkerbundrat, wenn Oesterreich die Angelegenheit vor den Völkerbund bringt, eine außer ordentliche Session einberusen würde. Schwerwiegende* Belastung*^ aterial Wien. 23. Jänner. (-) Zu der Meldung der Blätter

, daß die Bundesregierung wahrscheinlich die Hilfe des Völ kerbundes gegen die reichsdeutsche antiösterreichische Hetze anrufen und dem Völkerbund entsprechendes Material vor- lcgen werde, erfährt man folgendes: Es wurde bereits ! während der Anwesenheit des italienischen Staatssekre- i tärs Suvich in Wien diesem das gesamte behördlich gesam- j melte Material über die Propaganda der Nationalsozia'.:- sten gegen die Selbständigkeit Oesterreichs, über ihre Ein mischungen und Terroraktionen mitgeteilt. Staatssekretär

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 22.10.1933
Umfang: 16
weiter auseinanderbrachte, die Krone aufgesetzt, indem er am vergangenen Samstag den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund erklärte. Der Völkerbund ist ganz gewiß nicht das. was lein Name sagt. Er hat aber doch manche gute Dienste für die Verständigung der Staaten gelei stet. Stresemann und Brüning haben gerade mittels des Völkerbundes viel für Deutschland erreicht. Wenn Hitler den Völkerbund verläßt, so zeigt er damit, daß er viel weniger geschickt ist als seine von ihm viel beschimpften Vorgänger. Das ist ge rade

so, wie wenn ein Bauer den ihm vom Vor gänger hinterlassenen Pflug ins Gerümpel wirft, weil er mit dem Pflug nicht umgehen kann. Nie mand wird daraus den Schluß ziehen, daß der Pflug nicht gut und recht sei — sondern eher, daß der Bauer nichts versteht. Durch den Austritt aus dem Völkerbund hat Deutschland ganz und gar nichts gewonnen. Fm Gegenteil! Es kann sehr leicht sein, daß jetzt der Friedensvertrag von Ver sailles neue Kraft gewinnt. Außerdem hat sich Hit ler dadurch erst recht alle Möglichkeiten verscherzt

Feuerwerk, das Hitler durch die Ausschreibung von Neuwahlen für den Reichstag anzündet, beleuchtet nur um so fchärser die Umrifse des drohenden Zusammenbru- ö TREFFER ANLEIHE FÜR DEN GEWINNER EINE MILLION SCHILLING FÜR DIE GESAMTHEIT ARBEIT und VERDIENST BRINGT DIE ÖSTERREICHISCHE TREFFER-ANLEIHE ZEICHNUNG BIS 21. OKTOBER 260 K ches. Diese Neuwahlen — ihr Termin ist für 12. No vember anberaumt, sollen nämlich eine Volksent scheidung darüber sein, ob das deutsche Volk den Austritt' aus dem Völkerbund

kriegerische Verwicklungen, um das Volk von ihrer eigenen Unfähigkeit aozu- lenken. Mit der nationalsozialistischen Herrschaft ist es heute so weit: sie treibt Deutschland in einen Krieg hinein, obwohl Deutschland nur wenig Aus sichten hat, diesen Krieg zu gewinnen. Frankeeichs Antwort an Deutscklanö. Der französische Ministerpräsidettt Dal.adier hat in der französischen Kammer am 17. Oktober über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund gespro chen. Er sagte: „Wir sind gegenüber keinem Wort taub

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 22.09.1927
Umfang: 16
Gott! Nss gibt es Neues in der Wett? In der Schweizer Stadt Genf tagt bereits feit län- gerer Zeit We Vollversammlung d e s Völker- b u n d e s. Der Völkerbund ist nach dem Ende des Welt- krieges über Anregung des Präsidenten der nordameri kanischen Union Wilson gegründet worden. Der Zweck 'desselben sollte sein, die möglichste Annäherung und Ver brüderung aller Völker der Erde, die Vermeidung aller Kriege und die Schlichtung der zwischen 'den verschiedenen Staaten und Völkern unvermeidlich

von Zeit zu Zeit auftretenden Streitigkeiten durch friedliche Mittel. Ins besondere sollte durch den Völkerbund die Geheimdiplo matie ausgeschaltet werden. Nicht mehr wie vor Grün dung des Völkerbundes sollten in Zukunft geheime Winkelzüge und Bündnisse des einen Staates gegen den anderen ohne Wissen der beteiligten Völker sich vollziehen können, nicht mehr sollten sie die wirklichen Beziehungen des einen Staates zum andern sich im Halbdunkel der zünftigen Diplomatie abspielen, sondern im ganzen Ver

werden würden. Die mit der Gründung des Völkerbundes verbundenen Ab Achten können aber, soweit es sick um die Ausschaltung der Geheimdiplomatie handelt, auch deswegen nicht ver- wircucht werden, weil trotz der Erfahrung des Welt krieges und trotz Völkerbund die Staaten und Völker von Neid und Eifersucht, von Rache und Ländergier nun ein mal nicht lassen wollen. Und auf solche Weise ist der Völkerbund trotz der seiner Gründung innewohnenden schönen Ziele teilweise sogar zum Werkzeug geworden, um die Völker in Sicherheit

einzulullen, als ob nun in den zwischenstaatlichen Beziehungen alles eitel Aufrich tigkeit und Wohlwollen wäre und keinerlei Kriege mehr zu fürchten sind. Der Völkerbund hat die in ihn gefetzten Erwartun gen bisher nickt erfüllt und die Ünzufriedenheit mit dieser Institution ist sichtlich im Zunehmen. Es mußte schon bei seiner Gründung höchst eigentümlich berühren, daß der Völkerbund vom nordamerikanischen Präsidenten anveregt worden ist, daß aber dann die Volksvertretung von Nordamerika ihren Präsidenten

gewissermaßen Lügen strafte und beim Völkerbund bis zum heutigen Tage biß Mitwirkung verweigerte. Im Völkerbunde sollten große und kleine Staaten gleichberechtigt sein. Dieser schöne Gedanke ist aber bisher bloy auf dem Paniere geblieben, indem bisher auch im Völkerbunde die Großmächte das Regiment führten und die kleineren Staaten eigentlich nur zu gehorchen hatten. Die Folge davon ist eine zunehmende Ünzufriedenheit der kleineren Staaten, welche sich bei der gegenwärtigen Völkerbunds tagung öfter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 28.11.1925
Umfang: 16
, die vom Völkerbund in seiner Sitzung vom 10. September d. I. angenommen wur-- den, und die Erklärung, die der Bundeskanzler selbst hiezu abgegeben hat. Scharfe sozialdemokratische Kritik. Vundesrat Körner (Soz.) führt aus, die Leiden Ziele des Genser Abkommens, nämlich Beseitigung der Fr.nd- herrschait und Stärkung unseres Kredites, seien nicht er reicht worden. Darin, daß der Völkerbund die Funktions dauer des Beraters der Nationalbank aus weitere drei Jahre ausgedehnt hat, kommt vielmehr ein Mißtrauen

zu einem Sc mit. Bei der Abstimmung wird der Antrag Falser angenom men. Ler Lkr^rnnvertrag vom Reichstag m- genommen Die Eintritt in den Völkerbund beschlossen. Berlin, 27. Nov. Der Reichstag begann heute vor mittags die dritte Lesung der Locarno-Vorlage. Der Sozial demokrat Breitfcheid gab folgende Erklärung ab: In der sozialdemokratischen Fraktion besteht über die grund sätzliche Notwendigkeit der Zustimmung zu den Locarno- Verträgen und zum Eintritt Deutschlands in den Völkerbund volle Einmütigkeit. Zu Jubelhymnen wäre

an. Artikel 2, der Deutschland zum Eintritt in den Völkerbund ermächtigt, wurde mit 278 gegen 183 Stimmen bei 6 Stimmenthaltun gen angenommen. Artikel 3, wonach da^ Gesetz mit dem auf die Verkündigung folgenden Tage in Kraft tritt, wurde in einfacher Abstimmung angenommen. Berlin, 27. Nov. Bei der Gesamtabstimmung über den Gesetzentwurf betreffend die Verträge von Locarno und den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund wurden ins gesamt 468 Stimmen abgegeben. Dafür stimmten 291, da gegen 174

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 12
Datum: 24.03.1926
Umfang: 12
wurden. Durch die Schaffung von Sub- komitees, von denen manche fast in Permanenz tag ten, brachten es manche Verwaltungsräte zu einem Einkommen, das ihnen ein behagliches Leben ermög lichte. Deutschland und Ausland. Die Komödie in Genf ist mit einer Weltblamage ausgegangen. Die Ausnahme Deutschlands in den Völkerbund wurde bis zum Herbste verschoben. Es hat nicht der Geist von Locarno sondern der Geist von Versailles gesiegt. Für den Völkerbund bedeutet dieser Ausgang eine vernichtende Niederlage

. Zuerst wird Deutschland mit der Zusicherung der bedingungs losen Aufnahme in den Völkerbund nach Genf einge laden. Dann wird acht Tage mit Hilfe eines wohl- vorbereiteten Intriguenspieles, bei dem Italien den Regisseur machte während Polen, Spanien und Bra silien nur Vorschub leisteten, herumgestritten, um schließlich zu erklären: Wir bedauern unendlich, viel leicht bemüht ihr euch im September noch einmal. Frankreich wird mit dieser Genfer Tagung im stillen sehr zufrieden sein. Der Völkerbund

r und Dr. S t r e s e m a u n in keiner angenehmen Lage, denn obwohl sie sich in Genf nicht ohne Nackenstreife gezeigt, werden sie doch für das Fiasko verantwortlich gemacht werden. Jene, die schon vor den Abmachungen von Locarno warnten, haben nun durch den Geist van Genf Recht behalten. Und fast jeder normal denkende Deutsche hält es für selbstverständlich, daß die nationale Ehre und Würde, ja die bloße Selbstachtung eine Rückkehr nach Genf, eine neue Annäherung an diesen Völkerbund von selbst verbieten. Vom Völkerbund in der jetzigen Form

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Alpenland
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Seite 2 von 8
Datum: 15.09.1923
Umfang: 8
es schon vor vier Jahren gedacht, gesagt und ge schrieben, als die Propaganda dafür mit einem demokratisch, protestantisch, quäkerischen Mystizis mus unser gesundes Mittelmeervolk zu täuschen versuchte. Der Völkerbund ist ein Instrument 'des Imperialismus, dazu bestimmt, die Unabhän gigkeit und Handlungsfreiheit einzelner Staaten, besonders Italiens, wie man gesehen hat, zu schmälern. Die verschiedenen Branting und Nan- > sen haben im Gewände ihrer Freimaurerei einem italienseindlichen

Imperialismus gedient. Es ist Zeit, mit diesem gemeinen wilsonianischen Spiel aufzuhören. Unter Mitverantwortung unserer Verzichtpolitiker wurde der Völkerbund derart or ganisiert und aufgetakelt, daß wir ihm bei jedem Schritt in der Adria, im Mittelmeer, in den Män- datkolonien als Widersacher begegnen. Durchschneiden wir den Strick und wir werden unsere beeinträchtigte Freiheit wieder gewin nen! Aus dem Völkerbund austretend würde Italien größere Bedeutung England gegenüber gewinnen." Freilich stehen

demgegenüber französische Zei tungsurteile wie das des „Ouotidien", der fordert, daß die Räumung Corfus unabhängig von dem Ergebnis der Untersuchung über den Mord von Janina verlangt werden müsse. Die „Information" meint, daß der Völkerbund gegen Italien Vorgehen müsse ohne Rücksicht darauf, ob dieses die ange drohten Konsequenzen ziehe. Gewiß, diese Sprache ist scharf, aber der Völkerbund wird es sich überlegen, danach zu handeln. Er ist zur Farce geworden und wird schwerlich mehr ein anderes Gesicht

annehmen. Der Völkerbund wird weder der Fluch, noch die Rettung der Welt sein, sondern nichts anderes uls Widder einmal ein Beweis von der Unzulänglichkeit menschlicher Werke, ein Beweis des guten Willens und der mangelnden Kraft. Ueberall aber sehen wir tiefe Konflikte zwischen den Nationen sich öffnen, Zündstoff häuft sich überall in Massen. Wer feine Nerven hat, fühlt die Ent ladung des Gewitters im voraus. Mussolini rennt, in jeder Hand eine Brandfackel, wie ein Wahn witziger im dürren Wald herum

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.08.1920
Umfang: 8
in die Straßen auf- zufordern. Die Vertrauensmänner der Grazer ! Arbeiterschaft erklären, daß ste diesen Ruf er warten mch die strikteste Einhaltung der notigen Disziplin verbürgen. Genf gegen BersMes. tk Zweit« ZntenmSoaale verwirft den Artedevever- trag. — Aentvalmächte und Völkerbund. — Oesterreich und Angara. Genf, 4. Aug. (Wolf-fbüro.) Ln der heutigen Bor« mittagssttzung de» Lnternationale« Sozi allste irkongresses legt« die Kommission dem Kongreß den Text einer Re« folution über den Frieden

und den Völkerbund vor. Der erste Teil dieser Resolution, der sich mit der Stellung, nähme der Sozialisten zum allgemeinen FriedensprMem und dem BersaÄer vertrag befaßt, lautet: Der Lnternationale Sozialistenkongreß stellt fest, daß der Krieg, der Europa drm wirtschaftlichen Untergang zugeführt hat, mit einem Frieden abgeschlossen worden ist, der die Welt in einem Zustand der Unsicherheit und Zerrissenheit beläßt. Lnr Namen der eine Neuorganisie- rung de» politischen und wirtschaftlichen Lebens ver« langend

und eine Friedensaktion st nach den politischen und wirt schaftlichen Verhältnissen jede» Landes einzuleikn. Die Resolution schließt: Darum fordert der Kongreß das Proletariat auf, sich seiner geschichtlichen Aufgabe im gegenwärtigen Augenblick bewußt zu sein. Diese Aufgabe besteht darin, gegen Dmperialls-mus und Militarismu» den Kampf zu führen. Der Kampf soll nicht gegen den Völkerbund, sondern nur zu dessen Beeinflussung und Verbesserung geführt werden. Weiters wird in der Resolution gefordert, daß der Völkerbund

in seiner ersten Sitzung die Hinzuziehung der Zentralmächte und aller derjenigen Länder verkünde, die dem Völkerbund angehören wollen. Die gesamte Resolution wurde einstimmig vom Kongresse angenommen, desgleichen die bekannte Reso- lution der englischen Delegierten über di« Unterstützung der Einrichtungen, die sich mit der Kinderernährung be- fassen und über die Bereitstellung von Grldmltleln. st'r- tens der Regierungen. In der Vormittagssitzung wurde dann noch die ver- schiedsne Behandlung besprochen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1926
Umfang: 8
Räumung der noch besetzten beiden Zonen ist in absehbarer Zeit die logische Folge des Locarno-Vertrages. Eigentlich wirksam wird dieser Vertrag jedoch erst nach dem erfolgten Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Und wieder sind es hier die nationalistischen Parteien, die den Eintritt Deutschlands mit allen Kräften zu verhindern ; suchen. Erst vor wenigen Tagen haben die Deutsch nationa len „nationale Forderungen" gestellt, die erst erfüllt sein ' müßten, ehe Deutschland den Antrag auf Aufnahme

in den i Völkerbund stellt. Diese als Antrag im Reichstag vorgeleg ten Forderungen- laufen offensichtlich darauf hinaus, den Ein tritt Deutschlands in den Völkerbund und die Vollendung des Werkes der Verständigung zu hintertreiben. In dieser Weise arbeiten sich die Nationalisten 'diesseits und jenseits -des Rheins, die Schürer des Dölkerhasses an «der Spree und an der Seine, fortgesetzt in die Hände; die einen leben von den andern. So find die nationalistischen Kräfte, die Deutschland inS Unglück gestürzt

Regierung das Gesuch um Aufnahme m den Völkerbund aibfen'den wird. Die Vertretung Deutschlands im Völkerbund rat behält sich -der Minister des Aeußern Dr. Strefemann selbst vor. doch beabsichtigt er. zur Behandlung einzelner Fragen auch be sondere Delegierte in die Beratungen des Bölk-erbuu'des zu entsenden, die je nach den zu behandelnden Fragen aus gesucht werden sollen. Bemerkenswert ist, daß die 'deutsch- nationale Partei, obwohl sie offen ihre Opposition gegen Deutschlands Eintritt

in den Völkerbund fortsetzt, gleich zeitig im Stillen bemüht ist. von -der Regierung zu erwir ken, daß einer der amtlichen Vertreter, die Deutschland nach seinem Eintritte in den Völkerbund im Sekretariat des Völkerbundes haben wird, der deutschnativnalen Partei ent nommen werden soll. Aus aller Welt. Vom Kriegsschiff zum Hotel. Eines -der ältesten englischen Kriegsschiffe, 'der „Amphi- trivn", ist vor kurzem durch Verfügung 'des Marineamtes wegen veralteter Bauart außer Dienst gestellt worden

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 22.06.1930
Umfang: 14
ich gerne, wenn es auch viÄ oft auch hart arbeiten heißt. Heute greife ich aber ungern zur Feder, denn in letzter Zeit haben kich recht unerquickliche Dinge ereignet, Dinge, die sich unschwer hätten vermeiden lassen, Dinge, an denen nur die Sozialdemokratie ihre Freude hat und haben kann. Den Anlaß oder den Stein des Anstoßes bildete das sogenannte Entwaffnungsge» jetz. Schon im Winter ging die kuriose Meldung durch die Zeitungen, der Völkerbund verlange von uns die gänzliche Entwaffnung. Man griff

sich an den Kopf und fragte sich: was haben denn die Her ren vom Völkerbund? Sehen sie Gespenster? Bald folgte aber eine halbamtliche Regierungserklärung, daß es sich nicht um eine Entwaffnung des öster reichischen Staates handle, denn da ist ja nichts mehr zu entwaffnen, sondern bloß um einen Be sicht über den Stand der Abrüstung. Bald daraus hieß es wieder, was damit gemeint sei, sei die Ab rüstung der bewaffneten Formationen wie Schutz bund und Heimatwehr. Die Sache schien uns im vorhinein verdächtig

. Merkwürdig war folgendes: Als voriges Jahr im Herbst die Situation aufs äußerste gespannt war, und alles von Putsch, Dik tatur und dergleichen Sachen schrieb und redete, und die Auslandsblätter von dem Gerede voll wa ren, sprach kein Mensch im Auslande weder beim Völkerbund, noch in den verschiedensten Regierun gen etwas von einer Entwaffnung, ja, als die Ver fassungsreform durchgesetzt worden war, da hallte das Ausland vom Lobe der Regierung Schober wi der. Oesterreich ist so gekräftigt, daß es weder

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 22.03.1924
Umfang: 8
vor aus. Der Bericht des Generalkommissärs an den Völkerbund hatte durch den Finanzmini- fter eine Korrektur erfahren. Während Dr. Zimmermann in der Einwertung der steuer. politischen Lage Oesterreichs durch teilweise unrichtige Ziffern ein zu pessimistisches Bild sich machte, stellte Dr. Kienböck die Lage viel optimistischer dar und bezeichnete die Aussicht auf die Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte bereits in greifbare Nähe gerückt. Die Differenz zwischen Generalkom missär und Bundesregierung

aus dem letzten Berichte des Generalkommiffärs an den Völkerbund hervorgeht, darin, daß die Verringerung der Staatsausgaben zu wenig energisch betrieben werde und nur geringe Fortschritte mache. DerGeneralkommissär drängt vor allem auf baldige Durchführung der Ver waltungsreform und anderweitiger Er sparungen, denen er für Oesterreichs Wieder aufbau nachhaltigere Bedeutung beimißt, als der Tatsache, daß dermalen die Regierung auf llmÄIelrr- Stellen «kr „Cknzer Dacbridmn“: ================ Lienr

den Angestelltenabbau nicht mit der erforder lichen Raschheit und Zweckmäßigkeit durch führen und noch nicht ernstlich an die Ver waltungsreform schreiten konnte. Da aber die Regierung — trotz grund sätzlicher Uebereinstimmung mit dem General komm ssär — es ist und nicht der Völkerbund, die der in Oesterreich vorhandenen Schwierigkei ten Herr werden muß, sollte ihr auch die Art und Weise, wie sie den durch die Genfer Pro tokolle sestgelegten Vereinbarungen gerecht zu werden gedenkt, freigelassen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.06.1927
Umfang: 8
der Imperialisten alle Ergebnisse dieser Bemühungen. Der Weg Sowjetrußlands nach Genf ist für lange Zeit ver- legt, mächtige Einflüsse sind hüben und drüben am Werke, den revolutionären Staat aus der europäischen Staaten gemeinschaft, aus dem Kreislauf der europäischen Wirt- schuft wieder hinauszudrängen. Eine Kluft ist aufgerissen worden, in die noch viel größere Dinge hinunterkollern können, als friedliche diplomatische oder Handelsbeziehun gen. Nun, gäbe eS einen wirklichen Völkerbund, so müßte

man dort die Stimme des europäischen Gewissens verneh men, die gebieterisch die Wiedergutmachung des unheilvollen englischen Schrittes fordern müßte, auf die schlimmen Ge fahren hinweisend, die der ganzen Menschheit von der Ver giftung oder Verbretterung dieses Konfliktes drohen. Ein Völkerbund, der für diese Schicksalsprobleme der Menschheit kein Wort, keine Lösung, nicht einmal den guten Willen zu einem Versuch hat, hat jeden Anspruch auf Auto rität und Ansehen verwirkt. Im Angesicht der Tagung

des Völkerbundrates und seiner Haltung zu diesen Lebenspro- blemen muß es gerade von denen, die an der Idee einer überstaatlichen Friedensorganisation der Völker festhalten, klar herausgesagt werden: Es gibt 'heute ernste Gefahren in der Welt, aber der Völkerbund hat auf die Rolle, diesen Gefahren entgegenzutreten, verzichtet. Wenn man dennoch nicht an eine unmittelbare und bedrohliche Kriegsgefahr glauben kaum so hat das mit dem Vorhandensein dieses Völkerbundes nichts zu tun. Die Völ ker

Völkerbundes entsteht für das Gewissen der heute noch aus taufend Wunden blutenden Menschheit, für die Sozia listische Arbeiter-Internationale, für die Arbeiter aller Länder die 'heilige Aufgabe, diese schlummernden Kräfte zu wecken und der geheimen Diplomatie der Kriegshetzer und Bvandschürer durch die Mobilisierung dieser seelischen Re servearmee des Friedens entgegenzutreten. Die herrschenden Klassen der kapitalistischen Gesellschaft haben versprochen, im Völkerbund ein Instrument zu schaffen

, das künftige Kriege verhindern, dauernden Frieden sichern soll. Das Medusenhaupt des Krieges, das am Horizont wieder auf- steigt, muß eine Mahnung fern, den Völkerbund den Klassen zu entreißen, die nichts anderes mit ihm tun konnten, als die ihm zugrunde liegende große Idee zu schänden. Ein Kamps um die Eroberung des Völkerbundes, um feine Um gestaltung, um die Durchsetzung des Friedenswillens der Mafien in allen Ländern muß auf allen Linien entbrennen. Politische Rundschau. Auswüchse tzolMscheu Haffes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.08.1933
Umfang: 8
— und das ist wichtig —, daß die Initia tive zu der Zusammenkunft vom italienischen Duce aus geht. Er hat Dollfuß ersucht, ihn schleunigst zu besuchen. Warum? Es genügt, die offiziösen Kommentare des „La- voro fascista" zu lesen, um diese Frage beantworten zu können. Mussolini will nicht, daß der österreichisch-deutsche Konflikt dem Völkerbund unterbreitet werde; der Duce will nicht, daß neue Schritte von Paris und London unternommen werden. Rom wünscht den Konflikt zwischen Hitler und Tollfuß allein zu be reinigen

des Völkerbundes, das heißt sämtlicher euro päischer Mächte, gestellt ist. Das würde aber die Stellung Mussolinis schwächen! Darum will der Duce nicht, daß der Völkerbund sich mit der österreichisch-deutschen Span nung beschäftige. Darum hat er den Kanzler Dollfuß zu sich geladen. Nach einem Hinweis auf die innenpolitsche Lage Oester reichs fährt das Blatt fort: Unserer Ansicht nach können das französische und das englische Außenministerium unmöglich den Pakt von Riccione ohne Wimperzucken schlucken. Der öster

reichisch-deutsche Konflikt geht nicht nur Deutschland, Oesterreich und Italien an, sondern auch alle Nach barn Oesterreichs sowie den Frieden Europas. Mehr als jemals muß man die Lösung auf inter nationalem Boden suchen. Der Völkerbund muß sich da mit beschäftigen. Der Artikel 11 des Völkerbundpaktes gibt Frankreich und England das Recht, den Völkerbund anzurufen. Sie haben die Pflicht, es zu tun. im Inter esse Oesterreichs, im Interesse der Demokratie, im Inter esse des Friedens. die Unternehmer

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