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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.11.1933
Umfang: 8
Zurückhaltung oder Schwäche in Frankreich? Pa r i s, Mitte November. (•) Auch nach der Bildung des Kabinetts Sarraut wird die allgemeine Stimmung Frankreichs nicht nur von den finanziellen, sondern auch von den außenpolitischen Sorgen beherrscht; am Quai d'Orsay erörtert man weiter, die Schwierigkeiten, die das Ausscheiden Deutschlands aus dem Völkerbund und aus der Abrüstungskonferenz geschaffen hat. Für den Oester- reicher allerdings, der die Angriffsbereitschaft des Natio nalsozialismus

im eigenen Land und an der Grenze sieht, iilst die Bedächtigkeit, mit der Frankreich auf das weit- tragende Ereignis des Ausscheidens der Deutschen aus idem Völkerbund und aus der Abrüstungskonferenz Reagiert, zunächst verblüffend. Man ist im ersten Augen blick geneigt, der allgemeinen Meinung zuzustimmeu, daß 'darin eine gewisse Ratlosigkeit und eine tiefe Abneigung ^des französischen Volkes gegen jede Entscheidung in Er scheinung tritt, die zu weiteren Verwicklungen führen könnte. Aber dieser erste

wieder ^gurückkehren, wenn irgendeine Erscheinung in der Außen politik unverständlich erscheint. Frankreichs Streben, seine Sicherheit aus einer nationalen Forderung zu einer An gelegenheit der ganzen Welt zu machen, hat durch das Ausscheiden Deutschlands aus der Abrüstungskonferenz und aus dem Völkerbund jedenfalls eine gewaltige För derung erfahren. - Diese Stellung und die bestehende militärische Ueber- !legenheit über Deutschland zu behaupten, ist das Hauptziel der Politik Frankreichs. Das französische Volk

; aber auch hier will Frankreich nicht genötigt sein, allein vorzugehen, auch hier will es gemein sam mit seinen Verbündeten handeln. Man zweifelt nicht daran, daß es der Berliner Politik gelingen wird, auch die Verständigung zwischen Frankreich und den anderen Signataren des Vertrages von Versailles über die Inkraftsetzung der Sanktionen herbeizufülren. Es gibt keinen zweiten Völkerbund, den Deutschland verkästen könnte; aber man hält die Möglichkeiten der national sozialistischen Politik damit noch lange nicht für erschöpft

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