oder der Völkerbund zu einer Nachprüfung der Enimuffnung des Deutschen Reiches schreiten, insbesondere, soweit sie die Küstenbefestigun gen Deutschlands betrifft, erscheint ^unange bracht. Die kürzlichen Enthüllungen über den Umweg. auf dem Deutschland seine Armee zu vc rin eh reu beabsichtige, beweisen, daß eine Kontrolle durchaus notwendig ist. . . Selbst verständlich ist es der Völkerbund, dem jetzt diese Kontrolle zustillt.' Der „Matin' erinnert daran, daß die Bol- schafterkoiiferenz nicht in der Lage sei
. DeutWand die erwünschte Quittung für seine Abrüstung auszustellen, bevor nicht in allen strittigen Fragen (wie Küstenbefestigungen und Polizeistatuts endgültige Klarheit geschaf fen sei. Diese Kampagne wird als ein »euer fran- zösisclier Versuchsballon bewertet, eine neue Kontrolle festzulcgen. In dem Brief, den Briand im Aufträge der Mächte der Botschafterkonferenz an deck Gene ralsekretär des Völkerbundes gerichtet hat. sind auch zwei Anlagen angekündigt, die den Völkerbund in die Lage versetzen
sollen, von dem ihm zuerkanntcn Investigationsrecht Ge brauch zu machen. Das Schreiben Briands stellt, wie man in politischen Kreisen glaubt, keine Erschwerung der Lage dar, denn es ent hält lediglich die Feststellung, daß die Militär kontrolle mit dem 31. Januar dieses Jahres aufgehört, und daß der Völkerbund nunmehr nach Art. 213 des Versailler Vertrages die Investigation zu übernehmen habe. Man be trachtet dies nur als eine notwendige akten- mäßige Feststellung. Der Wortlaut des Brie fes Briands