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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 17.09.1926
Umfang: 12
. Kleine Anzeigen werden billigst berechnet und sind im Voraus zu bezahlen. Anzeigenschluß Mittwoch mittags. Unterschriftslose Zuschriften werden nicht berücksichtigt. Einsendungen nicht zurückgestellt, wenn kein Porto beiliegt. Anfragen ist Porto beizufügen. Erscheint vorläufig jeden Freitag. Zuschriften und Bestellungen an Schriftleitung und Verwaltung nach Lienz. Postfach 22. Fernruf Nr. 43. Nummer 37 Lienz, Freitag -eu 17. September Jahrgang 1926 Deutschland im Völkerbund. Arn 10. September

hatte der Völkerbund in Gens seinen großen Tag: Deutschland trat in die große Liga der Nationen ein! Nicht ohne Reibungen und Kämpfe ging dieses Ereignis vor sich. Die Verteilung der nichtständigen Ratssitze brachte noch wenige Tage vor der Entscheidung über die Aufnahme Deutschlands eine Krisenstimmung in die Völ- kcrbundkreise. Die drei Anwärter für diese Sitze waren Polen, Spanien und Brasilien. Brasilien hatte es schon vor einiger Zeit vor- gezogen, überhaupt alle Beziehungen zum Völ kerbund abzubrechen

. Auch Spanien wollte sich wegen des Hinausziehens seiner Ansprüche völlig von Genf zurückziehen. Dieser Schritt wurde jedoch von allen Staaten so sehr be dauert, daß sich der Völkerbund an den Papst wandte, der auf den spanischen König ein wirken sollte, um diese letzte Konsequenz zu verhindern. Polen dagegen hält nach wie vor au seiner Forderung nach einem ständigen Ratssitz fest und hat dabei die Schützenhilfe Frankreichs. Frankreich hat ein Interesse da ran. das Ansehen Polens im Völkerbund zu erhalten

sich in der Versammlung energisch gegen eine Verbindung der Zuer teilung eines ständigen Ratssitzes an Deutsch land mit der Frage der Erhöhung der Zahl der nichtständigen Ratsmitglieder. Aber das Theater war gut einstudiert. Der große Ge lehrte schüttelte sein Haupt, als er vom De legierten Englands belehrt wurde, daß dieses Vorgehen eben notwendig fei und wird dabei um ein Vertrauen zum Völkerbund ärmer ge worden sein. Die Regieführung drückte ihren Antrag durch und alles ging ohne Zwischen fall über die Bretter

einmal diese Unaufrichtigkeiten vergessen, denn alles stimmte in dem Willen überein, den Eintritt Deutschlands feierlich zu gestalten und ihm den Stempel eines großen, geschichtlichen Er eignisses auszudrücken. Begleitet von rauschen dem Applaus sind die deutschen Vertreter in den Völkerbund eingezogen. Der deutsche Aus- senminister D r. S t r e s e m a n n hat eine sehr schöne Antrittsrede gehalten und B r i a n d, der Delegierte Frankreichs, hat ihni in tiefer Bewegung erwidert. Stresemann hat sehr ge schickt das nationale

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.10.1933
Umfang: 8
haben dre Ab rüstungskonferenz verlassen und ihren Austritt aius dem Völkerbund angemeldet. In Deutschland selbst wurde iu den ersten Nachmittags stunden der Gesamtbevölkerung durch Radio, durch die Presse und durch Plakate ein Aufruf des Reichskanzlers Hitler bekanntgegeben, in dem die Neichsregierung ihren Austritt aus dem Völkerbund und das Verlassen der Abrüstungskonferenz mit weinerlichem Pathos zu begrün den versucht. Gleichzeitig wurde verlautbart, daß Reichspräsident Hindenburg den Reichstag

Deutschlands aus dem Völkerbund hat die Regierungen aller europäischen Staaten und auch die Re gierung der Vereinigten Staaten aus der Ruhe des be ginnenden Weekends ausgeschreckt. Es ist klar, daß man im ersten Augenblick keine offiziellen Erklärungen von Re gierungsmitgliedern erhalten konnte. Aber schon die offi ziösen Aeußerungen zeigen, daß man dem Ereignis aller größte Bedeutung zumißt. Wir lassen nun eine kurze Revue von Stimmungsbildern Folgen, die unseren Lesern einen Eindruck davon geben

nach der An meldung seines, Austrittes an den Völkerbund gebunden ist, und glaubt, daß. Deutschland nicht wieder aufrüsten dürfe, weil dies einen Bruch des Versailler Vertrages bedeute. Washington konferiert Washington, 14. Oktober. (-) Die Nachricht von dem Entschluß Deutschlands hat in hiesigen offiziellen und diplomatischen Kreisen wie eine Bombe eingeschlagen. Es ^urde in aller Eile eine Konferenz von Funktionären des Staatsdepartements einberufen. Staatssekretär Cordell Hüll bat den Unterstaatssekretär

Mufsat, der mit den euro päischen Angelegenheiten im Staatsdepartement befaßt und Sachverständiger auf dem Gebiete der Rüstungs- 'rmferenz ist, zu sich. Nach Erörterung der Lage wird Staatssekretär Hüll dem Präsidenten Roosevelt einen de taillierten Bericht erstatten. Die Nachricht wurde im Wei ßen Hause ohne Kommentar entgegengenommen. Enttäuschung in Rom Rom, 15. Oktober. (EB.) Gestern. hat man in offiziel len Kreisen die Nachricht vom Austritte Deutschlands aus dem Völkerbund, und vom Rückzug

aus der Abrüstungs konferenz mit dem Gefühle der Enttäuschung ausgenom men. Vor allem macht man der deutschen Regierung den Vorwurf, daß durch ihre Haltung im Völkerbund die Be mühungen Mussolinis um die „Gleichberechtigung" Deutschlands in Fragen der Bewaffnung vergebens waren. Heute chat sich das Urteil etwas geändert. Man will in der Rundfunkrede Hitlers eine Möglichkeit erblicken, durch eine offene Tür nochmals in den Völkerbund zurückkehren zu können. Schließlich ist man in offiziellen Kreisen der Mei nung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 11.10.1935
Umfang: 10
. Abessinien hat nicht nur seine Ver pflichtungen gegen Italien nicht erfüllt, sondern auch diejeni gen gegen den Völkerbund nicht. Abessinien ist ein barbari sches Land, in dem die Sklaverei immer noch eine sehr große Pedeutung hat, und wo die schlimmsten Unsitten, wie die Verstümmelung der Kriegsgefangenen und sogar der Kinder herrschen. Warum ist der Völkerbund nicht auf Grund des Ar tikels 16, Absatz 4, daraus eingegangen, Abessinien vom Völkerbund auszuschließen, wie dies du.rch die Umstände dMchaus

gerechtfertigt wäre? 'Die Verwerfung der von Italien vorgebrachten An schuldigungen durch den Völkerbund und die Tatsache, daß Italien nicht mehr auf die Unterstützung des Völkerbundes rechnen konnte, um seine Sicherheit und die Einhaltung sei- ner Rechte zu garantieren, hat es gezwungen, zu eigenen Mitteln zu greifen, um den es bedrohenden Gefahren zu be gegnen. Der Redner wandte sich dagegen, daß Italien beschul digt werde, es habe den Kelloggpakt verletzt. Warum spricht man, sagte Baron Aloisi

mit erhobener Stimme, heute zum ersten Male von Sanktionen, während im Dtandschukuo- und im Gran-Chaco-Konflikt niemals davon die Rede war? Warum sind zweierlei Maß angewendet worden? Der Krieg kann nicht abgesagt, sondern nur durch an dere Methoden ergänzt werden. Von Kriegsverhinderung nur mit Worten zu reden, hat keinen Sinn. Die wahre Politik besteht darin, die Ur sachen des Krieges zu beseitigen. Wenn der Völkerbund leben und gedeihen will, so muß er sich von zwei Grundsätzen lei ten lassen

: 1. Die Politik der zwei Maße und zwei Gewichte muß mtschieden beseitigt werden. . 2. Ter Pakt muß in seiner Gesamtheit umgestaltet wer- ' den. Der Teil, der aus die friedliche Entwicklung Bezug hat, muß mit demjenigen Teil, der sich aus die Feststellung der gegebenen Verhältnisse bezieht, in Harmonie gebracht werden, damit dem Völkerbund auf diese Weise die not wendige Elastizität gewahrt werde, damit er dem Lause der Geschicke folgen und eine neue Situation retten kann, die in, jedem Augenblick entstehen

kann. ■I * Genf, 10. Oktober. Nach der Rede Aloins wurde die Aussprache über die Sühnemaßnahmen geschlossen. Ter Präsident der Vollversammlung. Tr. Benesch. stellte fest, daß außer Oesterreich und Ungarn alle anderen Mitglieder des Völkerbundes den Beschlüssen des Rates zullimmen. Hierauf gab der französische Ministerpräsident Laval • eine Erklärung ab, in der er betone, daß Frankreich dem i Völkerbund treu bleibe und stets im Sinne des Paktes han deln werde. Dessenungeachtet verlange aber die Freund schaft

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 12.07.1936
Umfang: 20
des Landes, den die Italiener noch nicht besetzt haben, hat sich in Gore eine provisorische abessinische Regierung gebildet, die Ras Desto den Auftrag gegeben hat, die Streitkräfte der Abessinier zu sammeln und eine Armee zusammenzustellen. Ende Oktober soll der Krieg fortgesetzt werden. Vizekönig Graziani versucht durch stete Flugzeugexpeditionen ein Sammeln der feindlichen Truppen zu verhindern. Theater in Genf Wir wollen den Völkerbund gewiß nicht schlech ter

, wie es auf einer Bühne zugeht. Das Stück, das in Gens, in der Völkerbundstadt, während der vorigen Woche aufgeführt wurde, führte genau genommen den Titel: „Wir haben einen Plutzer gemacht." Der Titel klingt lustig, aber gar so lustig ist die Cache nicht, um die es sich handelt; der Völker bund hat bekanntlich Abessinien gegen den An griff Italiens schützen wollen. Er hat dem Kaiser von Abessinien, dem Negus, Mut gemacht, er solle es nur mit den Italienern aufnehmen — er, der Völkerbund, stehe

hinter- ihm und selbst dann, wenn es schief gehe. Der Negus hat es daraufhin auf das Letzte ankommen lassen. Er ist gegen die Italiener in den Krieg gezogen. Der erste Akt schien auch ganz gut zu klappen. Der Völkerbund machte nicht nur einen gewaltigen Lärm; er tat auch etwas. Er verhängte wirtschaftliche Straf maßnahmen gegen Italien. Er verbot seinen Mit gliedern jeden Handel mit Italien. Weil wir Oesterreicher dabei nicht mitmachten, aus dem ein fachen Grund, weil wir uns dadurch selbst erwürgt hätten, schaute man uns eine Zeitlang

in London und Paris recht schief an. Doch das dicke Ende kam gar bald nach, die Abessinier waren der Tech nik, welche die Italiener anwandten, nicht ge wachsen. Der Negus verlor die Schlachten und mit ihnen sein Land. Von seinen eigenen Untertanen verflucht und bedroht, ergriff er die Flucht. Die Italiener zogen in seine Hauptstadt ein und be setzten sein Land. Der Völkerbund war bis auf die Knochen blamiert. Wie aber sollte er sich aus der Blamage retten? Am meisten hatten die Engländer darauf

ge drängt, daß der Völkerbund für Abessinien ein trete. Sie wußten warum. Ihnen war es am unan genehmsten, wenn sich in Ostafrika, vor dem Suezkanal und dem Roten Meere, also gleichsam vor ihrer Nase, eine europäische Macht festsetzte. Die Franzosen machten mit, weil sie es sich mit den Engländern nicht ganz verderben wollten und weil sie befürchteten, daß ihnen im Falle einer. Absage die Engländer nicht gegen die Deutschen Helsen würden. Die kleineren Staaten taten mit. iveil sie entweder von England

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 21.03.1926
Umfang: 14
gedrängt, sie möchten doch dieser Vereinigung bei treten und man hatte ihnen bereitwilligst einen Eitz im Vorstande derselben versprochen. Einer so freundlichen Einladung haben die Deutschen natür lich Folge geleistet und ihr Aufnahmegesuch in den Verein „Völkerbund" eingereicht. Wie man die Deutschen betrügen wollte. Da hieß es auf einmal aus Paris und London: Man nehme die Deutschen zwar sehr gerne auf, aber sie müßten einverstanden sein, daß zugleich die Polen mit in den Vorstand eintreten

, als ob sie gegen die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund sein würden, wenn Deutschland nicht nachgebe. Auf der anderen Seite hat insbe sondere Schweden im Völkerbundrat das Recht Deutschlands vertreten, das auch von der öffcntli- chen Meinung in England und Amerika anerkannt wurde. Die Deutschen ließen sich durch dieses Nänkespiel, das eine englische Zeitung als einen unerhörten Skandal bezeichnet, nicht irre machen. Den Franzosen lag schließlich auch sehr viel daran, daß die Deutschen in den Völkerbund eintreten

könnten, weil sie gegenwärtig Ruhe und Frieden brauchen. Der französische Ministerpräsident Briand bemühte sich also um einen Vergleich. Dieser sollte in folgender Weise Zustandekom men: Deutschland tritt in den Völkerbund ein und erhält seinen Ralsitz. Dafür tritt die Tschechoslowa kei den nicht ständigen Ratsitz, den sie namens der Kleinen Entente innehatte, zurück und läßt Polen Alfons da Costa, Präsident der Vollversammlung des Völkerbundes, früherer Ministerpräsident und Finanzminister Por tugals

hatten, sondern daß sie ihre Rolle blutig ernst nahmen. Beide Mächte verweigerten die Zustimmung zu dem obigen Vorschlag. Spanien drohte sogar mit dem Austritt aus dem Völkerbund. Brasilien er klärte, es werde in der Völkerbundversammlung gegen die Ausnahme Deutschlands stimmen. Es ist klar, daß diese beiden Staaten nicht aus eigenem diese Haltung einnahmen. Wer hat sie aufgehetzt? Allgemein deutet man mit den Fingern aus Ita lien. Dieser Staat will nicht, daß Deutschland den ihm gebührenden Einfluß erlangt. Italien hat zudem

Angst vor dem Völkerbund. Einmal hat ihm ja schon der Bund auf die Finger geklopft, als Mussolini Korfu einstecken wollte. Italien will sich auf Kosten anderer Mächte ausdehnen und benötigt dazu einen Zustand der Verwirrung, so daß es im Trüben fischen kann. Aus eigenem getraute es sich nicht recht den Völkerbund auseinanderzusprengen. Darum steckte es sich hinter die Spanier und Bra silianer, die, wie wir gesehen haben, von Frank reich ohnedies in ein falsches Geleise geleitet wor

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 09.12.1933
Umfang: 16
, Mentlgaffe 12. Verantwortlich: Maria Rapoldi, Innsbruck, Grillparzerstr. 7 Är. 284 guusbruck. Samstag den S.Lerember 1SSS 41. Jahrgang Mussolinis Stoß siegen den Völkerbund Todesstrafe im Reichstagsbrand- Prozeß Basel, 8. Dezember. (-) Die Baseler „Natirmal-Zei- tmrg" teilt mit: Wie die Schweizerische Dopeschenagentur vernimmt, wird die frühere Anklage entgegen gewissen Ge rüchten in vollem Umsang aufrechterhalten werden und der Oberreichsanwalt wird die Todesstrafe beantragen. Es kann damit gerechnet

stehenden Fragen im Sinne einer dauernden Entspannung der politischen' Situation ober sieben sein werden. Rom, 7. Dezember. (-) Nach einem Referat Mus solinis beschloß der Große Faschistenrat, das weitere Verbleiben Italiens im Völkerbund von einer in kür zester Zeit durchzuführenden radikalen Reform der Verfassung, der Funktionen und der Ziele des Völ kerbundes abhängig zu machen. Auflösung des Völkerbundes? Pari s, 7. Dezember. Die Stellungnahme des Gro ßen Faschistenrates in der Frage

des Völkerbundes wird von der französischen Presse lebhaft erörtert. Der „Temps" bemerkt hiezu: Eine weitgehende Revision des Völkerbund- ftatuts würde zwangsläufig zu einer durchgreifenden Revi sion der Friedensvertrüge führen. Die Staaten, die durch eine derartige Revision, des Völkerbundstatuts schwer be einträchtigt würden, werden sich gewiß nicht freiwillig opfern. Der Völkerbund.pakt kann durch einen einstimmigen Beschluß der Völkerbundversammlttng revidiert werden. Infolgedessen würde jede,Politik

, die aus eine radikale Um gestaltung des, Völkerbundes abzielt, zwangsläufig in eine Sackgasse führen. Es bliebe in diesem Fälle nur die Wahl zwischen dem Fortbestehen eines Völkerbundes, dem fünf von. sieben Großmächten nicht mehr angehören würden, und der vollständigen Auslösung der. Genfer Institution.' Oer VölkerhundbaU schrumpft ein London.! 8. Dezember. (-) Italiens Ultimatum an den Völkerbund wird hier als ein Schritt von großer Be deutung betrachtet. In englischen politischen Kreisen hält man die baldige

Einberufung einer Konferenz der Groß mächte für wahrscheinlich. Der Beschluß des Großen Fa- schistenrates über den Völkerbund könne von der britischen Regierung solange-rächt in Erwägung gezogen werden, als er nicht Gegenstand eines offiziellen Schrittes der italieni schen Regierung beim Völkerbund bildet. Jedenfalls hat der deutsch-italienische Vorstoß zur Reform des Völkerbundes und zur Revision des Friedensvertrages in London starkes Unbehagen hervorgerüsen. Die Mehrzahl der Zeitungen niegcn

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 16
Datum: 01.11.1919
Umfang: 16
. In gehen. Tiroliensis. Ein Weltkongreß der hohen Geister und der Völkerbund. Dm Verlag Strache m Wien erscheint in den nächsten Tagen ein Buch von Siegniuttd Münz, dos sich ^Wew kvngretz und Weltgericht" dedtttl und durch einen Appell em die hohen Geister aller Dälker eingeleitet wird. Der Verfasser fordert di« Einberufung eines Weltkongresses, bei dem die hohen Geister die Hauptrolle und die Diplo maten, die sich in Paris. Versailles un5> Scrint-Germain fo wenig bewährt haben, nur eirre Nebenrolle

zu spieten hätten. Dm nachfolgenden einige Ausführungen des Verfassers aus dem vorletzten Kapitel des Buches. Mancher wird sagen: Wozu ein Weltkongreß, zumal Sie ihm zugedachten Ausgaben ohnehin dem Völkerbund Vorbehalten sind? Ich antworte: Der Völterbmrd, wie er in Paris aus- gckrütet ward, scheint vorläufig als Weide für die alten Berufspolitiker gedacht, die unser Welrkongretz gerade mä dem Sattel zu heben helfen soll. Es kann :roch lange dauern, ehe der Völkerbund

ist, was er sein soll. Aber je weiter die Zeit vovschreitet. desto leichter wird er sich iassagen köntren von den verbrecherischen Verträgen der Vergangenheit. Der Völkerbund tritt in die neue Zeit ein ohne reines Gewissen. Er mgcht einen Weltkongretz geradezu notwendig. Wer ist ein hoher Geist? Mit seinem Berufe hat es nichts gemein, ob einer als hoher Geist einzuschätzen fei oder nicht. Die meisten brauchen einen Beruf, um leben zu können im rein stofflichen Sinne. Der ist auf dem Wege, ein hoher Geist zu sein, der innerlich iiber

ja zeitweise auseina:tder- gchen. könnte heute da und morgen dort sich versammeln. Sehr kriegerisch gestimmt in seinen Anfängen dem Be stehenden gcyemiber, könnte er auch dauern dreißig Jahre. Die 'weiße Fahne der Waffenstteckung soll auf den Zinnen des Weltkongresses erst in der Stunde auf gezogen werden, in welcher der Völkerbund aufgchört batte ein Bu:ü> der Sieger und ein Krongut der Schlauen zu sein. Er soll den Völkerbund begleiten auf seiner Wü stenwanderung, und sollte diese dauern vierzig Jahre

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 17.05.1925
Umfang: 16
im redaktionellen Teile sind mit einem Ster« und einer Nummer kenntlich gemacht. Verwaltung ln Innsbruck. Makimllianstrotze 9 (Telephon 741, 742). An diese sind alle Bestell,mgen. Geldsendungen und Beschwerden wegen Nichtzustellung des Blattes ,u richten. Alle Nach richten und Berichte find zu senden an die NeSaktion des „Tiroler Volks- boten" inBoumkirchen (Unterinntay Telephon. Doldrrs Nr. 42. Nr. 20 Innsbruck. Sonntag, den 17 . Mai 1925 13. Jahrgang Der Völkerbund ist mit uns nicht zufrieden. Bekanntlich

hat die famose Wirtschaft, die in den ersten Jahren nach dem Umsturz bei uns ge führt wurde, uns an den Rand des Abgrundes ge bracht. Im letzten Augenblick nod) gelang es dem gewesenen Bundeskanzler Dr. Seipel, das Unglück zu verhüten. Der weitere Sturz der Krone wurde verhindert und der Völkerbund erklärte sich be reit, dem österreichischen Staate einige hundert (600) Millionen Goldgulden leihweise zu beschaf fen. damit Oesterreich wieder saniert werden könnte. Sanieren heißt heilen oder das angerich tete

für die Notwendigkeiten der Zeit hat. Es gelang nun zrvar, den Staatshaushalt auf gleich zu bringen oder zu sanieren mit Hilfe des Völkerbunügeldes, begreiflicherweise hat uns aber der Völkerbund dos Geld nicht so ohne weiteres überlassen, sondern er hat gesagt, ich will auch sehen, wie ihr das Geld verwendet, und was ihr für eine Wirtschaft führt. Wir bekamen daher einen Generalkommissär, zu deutsch Obervormund, und über dem steht noch ein eigenes Komitee oder eine Kommission des Völkerbundes, die unsere Wirtschaft

zu kontrollie ren hat. Die Kommission hat nun wieder einmal ein Gutachten uns zukommen lasten — es ist nicht düs erstemal, das sehr wenig Lobenswertes an uns findet. Das Gutachten nimmt vorerst Bezug auf dds Abkommen, das die Regierung im September 1924 mit dem Völkerbund über die Höhe der Aus gaben^ und Einnahmen abgeschlossen hat und aus die Rücksprache unseres Finanzministers im März 1925 in Genf, und bemerkt, daß die Ergebnisse der ersten Monate des österreichischen Budgetjahres befürchten lasten

und dergleichen. Man sieht daraus, daß das Urteil des Volksboten über unsere Volks- und Staatswirtschaft mit dem Urteil des Völkerbun des leider vollständig übereinstimmt. Leider, müs sen wir sagen, denn uns wäre viel lieber, wir hätten Unrecht und der Völkerbund könnte fest- stellen, es steht mit uns gut und es geht flott vor wärts. Was die Reform am Post- und Telegraphen wesen anbelangt, so spielt damit der Bericht aus das Gutachten der belgischen Fachmänner, Scho- kaert

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Alpenland
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Seite 4 von 8
Datum: 04.03.1926
Umfang: 8
in der Form zweier Parlamente bilden. England. Ein zweites Locarno? Der Genfer Berichterstatter der „Morning Post" schreibt, in Genf werde ein zweites Locarno abgehalten werden müsten, damit vor der Sondertagrmg der Völkerbund-Versammlung sowie des Rates eine Vereinbarung erzielt wer den könne, bevor Deutschlands Antrag formell vor gelegt werde. Man glaube, daß Deutschland, noch bevor es Mitglied des Völkerbundes werde, die Entscheidung in der Hand haben werde. Es sei die Ansicht der Völkerbundkreise

. Nordamerika. Vorah gegen den Völkerbund und Italien. Senator Vorah erklärte in einer neuen Rede in Milwaukee, daß der Völkerbund bisher nicht dazu beigetragen habe, den Frieden in Europa wiederherzustellen. Niemand werde glau ben, daß Amerikas Beitritt zum Völkerbund dem Frieden dienen werde, denn niemand könne sich zu der Ansicht bekennen, daß der Völkerbund dm Frieden bedeute. Das Grundgesetz Euro pas sei der Versailler Vertrag, dessen im- perialistischer Geist Europa beherrsche. Der Völkerbund

überwache und führe ihn aus. Amerika dürfe ihm daher nie beitreten. Vorah schloß: Der Völkerbund raubt d ie S ch wa chen aus und dezimiert sie; der Versailler Vertrag unterdrücke Millionen von Menschen. Der Völkerbund aber wäre dafür, daß dieser Vertrag dem Buchstaben und dem Geist nach ausgeführt werde. — Senator Borah er klärte zu dem ihm aus Innsbruck zugegange- nen Telegramm, in dem er im Namen Südtirols um Hilfe ersucht wird: „Hier ist wieder ein Zwischenfall, der eine Folge der Geheimverträge

. Der italienische Ministerpräsident hat letzthin in einer Unterredung mit dem Sonder- herichterstatter des Pariser „Petit Parisien" sich in gehässiger Weise gegen Deutschland ausgesprochen und die intensive Italieni- s i e r u n g von D e u t s ch s ü d t i r o l als im vollen Gange bezeichnet. Zn der ftanzöfischen Kammer sagte Minister- präfident Vriand: „Wie könnte man einem großen Volke wie dem deutschen einen ständigen Sitz im Völkerbundrate versagen. Deutschland hat im Völkerbund eine^Rolle zu spielen

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.02.1929
Umfang: 8
Vatikan und Dölker-uod. Tittoui gegen eine Teüschme des Pontifikates au weltliche» Konferenzen. Rabikale Unterbindung der Zuwandermg nach Rom. TU. Rom, 21. Februar. In der „Nuova Arttokogia" untersucht der bisherige Senator und künftige Präsident der neuen italienischen Akademie, Tittoui, die Bedeutung der Losung zwischen Vatikan und Quirinal. Der wesentliche Teil seines Ar tikels handelt von der Möglichkeit oder Unmöglichkeit des Eintritts des Vatikan s in den Völkerbund. Tittoui scheint

könne nur verlieren, wenn er sich in die weltlichen, materiellen und territorialen Streitigkeiten zwischen den Völkern mische. Schon Während des Krieges habe er große Ge wandtheit an den Tag legen müssen, um ntcht gegen die Gefühle der Katholiken der feindlichen Nationen zu vee- stotzen. Im Völkerbund werde das noch schwerer sein. Das Urteil eines führenden Kirchearechtlers. Paris. 21. Kobr. Der „Excekslor" veröffentlicht einen Artikel, der sich mit der künftigen Stellung des Vatikans znm Völkerbund

beschäftigt. Das Blatt bringt eine Aeußeruug des Paters de la Briere, Professor für christliches u-nid Völkerrecht cmr Katholischen Institut in Paris und Professor für Kirchen- und Völkerrecht an der Earnegiestiftuug. Der Pater erklärt, er könne die Frage, ob der Papst j nach Abschluß des Abkommens mit der italienischen Re- i gieruug die Absicht habe, sich im Völkerbund vertre- ! ten zu lassen, oder die Arbeiten des Völkerbundes durch ! TU. Berlin, 21. Febr. Nach der „Deutschen Allgeukelnen Zeitung" geht

autorisierte Persönlichkeiten verfolgen zu lassen, am besten damit beantworten, daß er auf ein früheres Dementi, das in dieser Frage bereits erteilt worden sei, Hinweise. Papst Pins XI. wünscht in der Znknnft eben sowenig wie er dies in der Vergangenheit gewünscht habe, sich beim Völkerbund vertreten zu lassen und könne jede Anregung, die ihm etwa in diesem Sinne unterbreitet würde, nur ablehnen. Zunächst deshalb, weil der Rang, den der Papst in Genf einnehmen müßte, derselbe sein würde, den schon

60 weltliche Mächte bekleiden. Dieser Rang könne aber nicht der hohen Würde des Heiligen Stuhles und seiner Vorherrschaft in der Welt entsprechen. Außerdem gehörten neben sozialen und humanitären Fragen die meisten Probleme, die vor dem Völkerbund aufgerollt wurden, in den Bereich der w e l t l i ch e n Herr schaft. Der wesentliche Charakter der religiösen Mission des Papstes — und daran ändere die weltliche Herrschaft nichts — kenne keinerlei Grenzen und v e x biete es ihm, sich irgendeinem Losungswort

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Reuttener Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 11.09.1931
Umfang: 6
Ihrenberger in Reutte, Hauptstraße 135 — Platzvorschriften ohne Verbindlichkeit Nr. 36 Freitag, den 11. September Jahrgang 1931 Das Genfer Theater. Nachstehende Ausführungen des „Südd. Korr.-Bür/ möchten wir auch unseren Lesern nicht vorenthalten. Hdffnuns auf Genf? Es ist heuer das erstemal, daß bei der Wahl des Präsi- denten für die Vollversammlung des Völkerbundes politisch« Erwägungen eine Rolle gespielt haben. Und sofort hat sich der Völkerbund eine schwere moralische Niederlage zu- gezogen

, sind daher an sich schon unbeliebt. Es ist also eine politische Entscheidung gewesen und daher für uns bedeutsam. Wir ersehen daraus wieder, auf welche Widerstände wir stoßen würden, wenn wir den Versuch machen sollten, über den Völkerbund eine Revision des Versailler Diktats oder auch nur eines seiner Artikel zu betreiben. Eingesetzt ist der Völkerbund als höchster Hüter des Rechtes und des Friedens. Er soll Uebelstände beseitigen, die Kriegsmöglichkeiten in sich schließen. Das steht

nicht. In diesem Uebergewicht unseres westlichen Nachbarn liegt ein Todesurteil für den Völkerbund. Rein zahlenmäßig hat Frankreich gar nlcht den überwiegenden Einfluß, auch nicht mit all seinen Vasallen, aber es genießt dank einer geschickten Propaganda einen ausgezeichneten Ruf, um den wir es beneiden können. Selbst jetzt, wo sich die Anklagen gegen die Sabotage in der Abrüstungsfrage so stark gehäuft haben, steht es in dieser Hinsicht noch un erschüttert. Wie es einst, als Wilson nach Europa kam, immer

. Jur Erleöiguns Lee Zolluntonsfeam Genf, 8. Sept. Zu der Entschließung des Völkerbunds- ^ rates, die Angelegenheit der Zollunion im Völkerbund nicht j mehr weiter zu verfolgen, wird von zuständiger deutscher \ Seite erklärt: Dieses Ergebnis beweise, daß die Situation in der Frage des Zollunionsprojektes deutscherseits zutref fend beurteilt worden ist und daß die entsprechend befolgte [ Taktik richtig war. .Worauf es anfattk aifii* Öä6 nif&Li j etwa eine neue Diskus s i o n im Völkerbundsrat ent

im Völkerbund den größten Wert leg- ten. Man könne dem Präsidenten der Republik Mexiko und seinem Lande, ebenso wie dem Völkerbund nur Glück dazu wünschen, wenn seine Regierung tatsächlich den Antrag um Aufnahme stellen würde. Mexiko soll dem Völkerbund beitrrtru Aehnlich äußerten sich die Vertreter Englands. Spaniens. Frankreichs, Italiens ufw. Der Delegierte von Columbien ging in längerer Rede auf die politischen und wirtschaftli chen Hintergründe der seinerzeit erfolgten Fernhaltung Mexikos

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.04.1919
Umfang: 8
spendeten, zerfetzen, zerreißen, es schwächen und bleibend ohnmächtig machen — das ist das Ziel der französischen Politik. Gegen diesen Chauvinismus treten mit zu nehmender Energie Wilson und Lloyd George auf. Diesen beiden Männern ist es um die Auf richtung des Völkerbundes ernst; sie wollen einen Frieden der Dauer und wollen Deuffch- Icmb, das ja alle aufgestellten Vorbedingungen für seine Aufnahme in den Völkerbund erfüllt hat, nicht länger malträtieren und peinigen. Wilson und Lloyd George lehnen

mit der Türkei — zu einer neuen gewalt samen Auseinandersetzung führen, in der aller dings die Sympathien Englands und Ameri kas eher auf seiten Deutschlands stünden. — Wir hoffen, daß Wilson und Lloyd George noch Mit tel und Wege finden werden, Frankreich zum Einlenken zu zwingen. Ein neuer Krieg wäre fuchtbar, schrecklich und das allergrößte Verbre chen an der Menschheit. BmMMenM trab der Völker bund. Der Völkerbund ist nur möglich, wenn auch die Deutschen das freie Selbstbestimmungsrecht haben. Berlin

, 1. April. Das „Acht-Uhr-Abend- blatt" veröffentlicht einen „Deutschösterreich und der Völkerbund" überschriebenen Artikel des d.-ö. Gesandten Dr. Ludo Hartmann, worin ausgeführt wird, der Völkerbund, die Verwirk lichung der Prinzipien Wilsons, in dem man das Prinzip der internationalen Gerechtigkeit verfechte, sei für alle Völker in gleicher Weise an zuwenden. Nur dadurch unterscheide sich der Völkerbund von der heiligen Allianz, welche es sich herausnahm, die Völker oder Staaten nach dem Ermesien

» nationalen Rechte eine Grundlage entzogen; denn wo die Macht herrscht, kann ihr Macht ent gegengesetzt werden. Und wenn nach einer Ver gewaltigung Deuffchösterreich und Deutschland sich gegen die Gewalt erheben würden, würde der Völkerbund, der Machtinteresien gegen Rechts- intereffen vertritt, hiedurch selbst zum Scheitern gebrächt. Es kann nur einen Völkerbund in Europa geben, wenn auch die Deutschen frei ihr Selbstbestimmungsrecht ausüben können, sonst ist der Völkerbund nicht ein Friedensbrin ger

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 21.12.1935
Umfang: 10
, die Wirklichkeit zu ignorieren, welche der Völkerbund darstellt. Seit Beginn des Konfliktes hat die italienische Diplomatie eine Reihe von Fehlern begangen. Man möchte hoffen, daß sie nicht neue hinzusügt, indem sie das Eingehen auf eine Vermittlung ablehnt. Der Vor- ! schlag LavallHoare bildete eine äußerste Grenze, die ! offenkundig schon zu weit ging, wie die Demission ! Hoares bewies. Frankreich hat das Bewußtsein, im Laufe der Verhandlungen seine Freundschaftspflicht ge genüber Italien erfüllt

zu haben. Unter den heutigen Umständen weiter gehen zu wollen, wäre zwecklos. Mussolini muß verstehen, daß die allgemeine Miß billigung um sich greift und der Mut und die Op ferfreudigkeit seiner Nation kein Gegengewicht bilden. Glücklicherweise scheint der Völkerbund geneigt, über stürzte Beschlüsse zu vermeiden. Man glaubt in Genf, daß vor einer militärischen Entscheidung eine weitere Vermittlung keine Aussicht hat. Der Hauptkriegsschauplatz des abessinifchen Feldzu ges, der schon einige Male in Gens, in London

eingehend, erklärte Bald win, die Sanktionen werden wahrscheinlich nur mit einem W e l t v ö l k e r b u n d, an dem alle Mitglieder Mitwirken, wirksam, sein, um den Krieg aufzuhalten, aber heute sind wir noch nicht so weit. (Beifall.) Der Völkerbund muß die Gewähr haben, daß alle, die hiezu in der Lage wären, ihm sofort zu Hilfe kämen. Den Sühnemaßnahmen wohne eine außerordentlich starke Macht inne, aber sie seien von wenig Wert, wenn sie nicht sofort angewendet werden könnten. Andern falls bestehe

, die afrikanische Episode auf gute Art und Weise zu liguiüieren, entgehen ließ. Jetzt ist er durch aus auf das Genie und das Glück seiner Feldherren an gewiesen. Aus die Entscheidung der Waffen vertraut offensichtlich auch der Negus, der die Pariser Vorschläge mit großer Entrüstung zurückwies. Auch für chn ist da durch eine Klärung der Lage eingetreten. Er hat es nun Schwarz auf Weiß, daß er vom Völkerbund nichts und alles nur von der Kraft seiner Armeen zu hoffen hat. dein werden, wie wir es tun und getan

haben, dann wird der Völkerbund aus diesem Prozeß auferstehen und ein Angriff wird in der Zukunft schwieriger ge macht werden. Der konservative Lord Winterton brachte zum Miß- trauensantrag der Arbeiterpartei folgenden Zusatz antrag ein: „Da das Haus der Ansicht ist, daß alle Vorschläge zur Regelung des italienisch-abeffinischen Streitfalles derart sein müssen, daß der Völkerbund sie annehmen kann, sichert es der Regierung seine volle Unterstützung bei Verfolgung einer Außenpolitik zu, wie sie in der Regierungserklärung

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 12.10.1924
Umfang: 16
sind ml» einem Stern und einer Kummer lennNlch gemacht. Verwaltung ln Ännsbrira, NraximtlianNraHe 9 CCelcpüon 741, 742 ». An diel, sind alle Befiellungkn, Geldsendungen und Beschtverden wegen AlchtzutieNung des Blattes »u richten. ANe Nach richten und Berichte sind zu senden an dle Redaktion des.Tiroler Do!»- boten" ln B a u m kl r ch e n (Unirrinntal) Telrsdon, Doiders Nr. 12. Nr. 41 Innsbruck, Sonntag, den 12. Oktober 1424 12. Jahrgang i Völkerbund unö Dölkersriebe. Ein volles Monat von Anfang September

bis zum 2. Oktober ist der Völkerbund in Gens wie derum versammelt gewesen. An der Tagung nah men diesmal sowohl der englische, als auch der französische Ministerpräsident selbst teil, ein Zei- ! chm, welch große Wichtigkeit man den diesmaligen Beratungen beigemessen hat. Und die Beratung I galt auch in erster Linie einer Frage von allergröß ter Wichtigkeit, es sollte nämlich beraten werden, auf welchem Wege der Welt der Frieden erhallen werden könne. Merkwürdig: sechs Jahre sind es > schon her, daß der unselige

Krieg sein Ende gefun- > den, sechs Jahre sind es schon bald, daß die Sieger staaten den Besiegten eine Reihe von Friedens schlüssen oder Friedensbestimmungen aufgenötigt j haben, und noch immer ist der Frieden in die Welt nicht eingekehrt. Die Zahl der Konferenzen, die in diesen sechs Jahren gehalten worden sind und die alle den Zweck hatten, der Welt den Frieden zu bringen, läßt sich gar nicht tmhr angeben. In erster Linie wäre der sogenannte Völkerbund dazu berufen, der Welt den Frieden

wir es mit dem Japaner, der meinte, im Ernst fälle sei die ganze Geschichte wertlos. Bis das Schiedsgericht Zusammengetreten und gesprochen hat, ist ein Krieg längst im Gange und vielleicht schon entschieden. Der Japaner dürfte Recht haben. Der Weg, den der Völkerbund geht, führt bestimmt nicht zum Ziele. Den einzig richtigen Weg hat der Schweizer Delegierte Motta angedeutet, und der heißt Gerechtigkeit und Religion. Den Hauptmachern im Völkerbund ist es doch in erster Linie nur um die Aufrechterhaltung

haben, und dann gibts einen dauernden Frieden. Aber bis dato hat sich der Völkerbund nicht einmal dazu aufgerafft, den unterdrückten Minderheiten wie den Deut schen in Südtirol, den Ungarn in Rumänien usw. Recht zu verschaffen und die Einhaltung der Ver sprechungen, die man in den Friedensvertägen ge macht, zu verlangen. Der Völkerbund möge einmal diese ihm zunächst zustehende Frage lösen; das wäre ein Schritt zum Frieden und zur Ruhe. Graf Apponyi aus Ungarn hat in feiner, aber entschie dener Weise den Völkerbund

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.10.1920
Umfang: 4
auf dem Gebiete der Heilkunde eine zu starke Konkurrenz Oesterreichs befürchtet. Ein Memorandum an den Völkerbund. KB. Wien, 4. OM. Die „Völkerbnnd-Korresportdenz" meldet, daß Präsident T u m b a und Vizepräsident Dr. Redlich derösterreichischen Völkerbunds- liga dem Präsidenten Goode der Reparationskom mission ein Gutachten der österreichischen Bölkerbmrös- liga über die am meisten revisionsbedürfti ge n P u n k t e der Friedenskonferenz von S t. G e r- m a i n überreicht haben. An dieser Arbeit

haben sich beteiligt: mit dem Exposee, über die ökonomischen und finanziellen Klauseln Prof. Vogel, über die Eisenbahnfrage Minister a. D. W ih tek, über die Milttärfrage Staatssekretär Dr. Deutsch, sowie die österreichische Bölkerbundliga selbst, über die Donau- und Nationalitätenfrage Dr. K u n s ch, über Ge werbe- und Urheberrecht Dr. A b e l. Für die Aufhebung des Patzzwmrges. KB. Wien, 4. Okt. Auf Einladung des Verkehrskomi tees des Völkerbundes hat, wie die „Völkerbund-Korre spondenz" meldet

ist wohl, was kürzlich Her bert C. Ho o v e r, öer auch zu der republikanischen Partei zählt, gegenüber dem „Philadelphia Public Ledger" er klärte. Er sagte, eine republikanische Bundesverwaltung würde gezwungen, den Vertrag (unter Einschränkungen) zu ratifizieren. und zwar aus folgenden Gründen: 1. Der Beitrag von Versailles hat gegen 600 Artikel, wovon bloß 27 auf den Völkerbund fallen., und von die sen sind nur acht bis zehn kritisiert worden, öer eigent liche Angriff geht sogar nur gegen Artikel

in vielen Punkten an die Unterzeichner des Friedens verloren. Es ist nicht wahrscheinlich, daß irgendein^ Macht ihre Außenpolitik der festen Grundlage berauben würde, um die groHe Menge unangefochtener Artikel einer Re vision zu unterziehen. 2. Was den Pakt anbetrifft, so ist der Völkerbund ein sich entwickelnder Verband: in den letzten 60 Tagen sind etwa 10 neue Staaten beigetreten, und die 39 Mit- glieöstaaten machen zusammen ungefähr 76 Prozent der Bevölkerung der Erde aus, wobei mehrere Nationen

erst noch um Aufnahme ersuchen. Ganz abgesehen von 'der Fähigkeit, hie der Völkerbund in öer Verhütung von Kriegen entwickeln mag, ist er in öer Tat, wie Senator Harding sagt, mit der gegenwärtigen Stabilität und Ord nung in Europa verflochten. Denr Völkerbund unmittelbar unterstellt sind die Ver waltungen von Danzig, Konstantinopel, des Saargebie- Rs usw. Er hat Anspruch auf Mandate in früher deut schem Gebiet und manch andere Vollmachten aus dem Be reich der praktischen Politik zur Erreichung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 09.02.1935
Umfang: 10
. die der andere Teil für mit feiner Ehre nicht vereinbar hielt. Die Schwierigkeit bei einem solchen Problem uegt in dex Frage, mit wem may beginnen müsse. Wir haben mit beiden zugleich begonnen und Frankreich gegeliüber eine Erklärung abgegeben, die bisher noch vom deutschen Volk geprüft wird. Ich hoffe, das Ergebnis werde sein, daß Deutschland wiederum im Völkerbund erscheint mit dem Ehrenkranz, den es beansprucht. Frankreich und Deutschland würden dort die Frage der Sicherheit erörtern und das Ergebnis

und Prag. 7. Februar. (Tschechosl. Preßb.) Im deutschen Volksbildungsverein Urania sprach heute abends der tschecho slowakische Außenminister Dr. Benesch über die Frage „Be findet sich der Völkerbund tatsächlich in einer Krise?". Dr. Benesch stellte an die Spitze seiner Ausführungen die Fest stellung, daß die tschechoslowakische Außenpolitik als einen Grundpfeiler ihrer ganzen Tätigkeit immer den Völkerbund angesehen und daß an der Existenz und Prosperität des Völkerbundes der ganze tschechoslowakische

esse daran, daß die Genfer Prinzipien auch in der inneren Politik respektiert werden, was praktisch bedeute, daß die tschechoslowakische Innenpolitik die Minori täten respektiere, so wie sie sich dazu durch Verträge ver pflichtete und wie es der Völkerbund verlange. Solange ich, betonte Dr. Benesch, über die Innen- und Außenpolitik des Staates mit zu entscheiden haben werde, werde ich immer die Genfer Politik, deren Grundsätze un erschütterlich sind und durch keinen Wechsel des'inneren Re gimes

der Heeresleitung für die Wehrmacht fol gende Bestimmungen bei der Begrüßung von Truppenteilen herausgegeben: Wenn der Führer und Reichskanzler eine Truppe mit „Heil" begrüßt, antwortete die Truppe „Herl, mein Führer!" Der Reichswehrminister begrüßt geschlos sene Truppenteile, die ihm gemeldet werden, mit „Heil" unter Hinzufügung der Truppengattung. Die Antwort lautet: „Heil, Herr Generaloberst". der Völkerbund wunden angesehen und mit der Zeit der Rückkehr Japans und Deutschlands nach Gens erwartet

werden. Unter Hinweis auf die großen Erfolge des Völkerbun des in der Regelung der Saar-Frage und bei der Lösung des jugoslawisch-ungarischen Konfliktes, wodurch seine Macht und Autorität klar erwiesen wttrde, lasse sich konstatieren, daß die bisherige Bilanz des Völkerbundes sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht entschieden als aktiv anzuschen sei und daß im Ganzen die durch den Völkerbund begründete neue Rechts- und politische Ordnung sich normal, wenn auch nicht immer erfolgreich durchsetze

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.08.1926
Umfang: 8
Arbeiterinternationale wurde gestern beendet. Nach einer eingehenden Debatte wurde eine Resolution über die Völkerbundfvage einstimmig angenommen, in der es heißt: Die Exekutive betrachtet es als, Aufgabe des nächsten Kongresses, die Grundsätze der Aktion der Internationale gegenüber dem Völkerbund und seine Auffassung über dessen Demokratisierung eingehend festzulegen. Sie erinnert an ihre Beschlüsse und anerkennt die Dienste, die die Sozia listen in Gens als Vertreter ihrer Länder für die Annähe rung der Völker gemäß

den Grundsätzen der Internationale leisten konnten. Die einzelnen Parteien sollen sestsetzen, unter welchen Bedingungen eines ihrer Mitglieder ein Mandat im Völkerbund 'bekleiden kann. Zwischen dem Delegierten und seiner Partei soll ein enger Kontakt be stehen. Die sozialistische Arbeiterinternationale muß regel mäßig die Probleme untersuchen, die den Völkerbund be schäftigen, und den einzelnen Parteien die notwendigen Grundlagen liefern. Zum Studium der Frage 'der D e m o k r a ti f i e - rung

. Gestern Montag ist in Genf die sogenannte „Studien kommission" zu einer letzten Sitzung zusammengetreten. Wie man weiß, wurde die Kommission eingesetzt, um die Schwierigkeiten, die der Ausnahme Deutschlands in den Völkerbund von gewissen Seiten bereitet werden, zu besei tigen. Deutschland ist natürlich in der Kommission vertreten. Ueber den Verlauf der gestrigen Sitzung der Kommifsio.n liegt noch kein näherer Gericht vor. Aber es scheint, wiewohl gewisse Seiten Intrigen anzuzetteln bemüht

. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Entwicklung diesen Weg nimmt, ist groß. In Berlin schätzt man, wie aus verschiede nen Meldungen hervorgeht, die Gefahr einer Störung nur gering ein. In Paris hingegen und ebenso in London ist eine gewisse Nervosität zu bemerken; dort wittert man ita lienische Intrigen. Möglich, daß die Vermutungen durch Tatsachen bestätigt werden. Aber in Deuffchland bleibt man kühl, denn die Intrigen können nicht die deutsche Republik, sondern müssen naturnotwendig den Völkerbund als In stitution

treffen, die eiben, solange Deutschland nicht aus genommen ist, kein Bund der Völker, sondern zur Haupt» sache eine Versammlung der Siegerstaaten ist. Mt dem Beitritt Deutschlands nähert sich der Völkerbund einem' Schritt zu feinem Ziele. Seine Namensbezeichnung bekommt mehr Inhalt. Er wird der Bund der Völker Zwar noch nicht sein, er kann dies erst werden, wenn die großen Nationen' Rußland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika dem Bund beitreten, aber er rückt mit dem Beitritt Deutsch lands

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.09.1928
Umfang: 8
der deutschen Delega- tion in Genf sitzt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die nun mehr von den Sozialdemokraten geführte Reichsregierung das Süßholzraspeln im Völkerbund nicht mehr mitmachen will, daß sie den Herrn Stresemann zur feierlichen Unter- Zeichnung von Locarno- und Kriegsächtungspakten gerade noch für berufen hält, aber im übrigen doch darauf bedacht ist, auch auf ihre Rechte, aus die Rechte des deutschen Vol- kes zu pochen, unbeschadet, ob es in den Reihen der hoch- mögenden Herren

Fühlungnahme mit den in Betracht kommenden Ententevertretern auf die Unerläßlichkeit der Rheinland räumung aufmerksam zu machen. Mit aller Schärfe hat er aber den Unernst und die Untätigkeit gegeißelt, mit denen der Völkerbund das Abrüstungsproblem behandelt, obwohl das entwafsnete Deutschland seinerzeit die Versicherung er hielt, daß auch die anderen Militärstaaten seinem Beispiel im Abrüsten folgen würden. Möglich, daß der deutsche Kanzler, der als schlichter Angestellter aus dem Volke her vorgegangen

in der Erwiderung auf die Kanzler- rede scharf pointiert hervorhob, daß der Völkerbund „nicht die Internationale einer Partei" sei, sondern die „Inter- nationale der Nationen und der Völker", so hat er sich wohl selbst überspitzt, denn gerade das, was Reichskanzler Müller vom Völkerbund verlangte, war eine Forderung des ganzen deutschen Volkes ohne Ausnahme irgendeiner Partei. Die Anspielung Briands auf die Sozialistische Arbeiter-Jnter- nationale, die sich in dankenswerter Weise um die Ueber- brückung

der nationalen Gegensätze bemüht, war eine Takt losigkeit, die der routinierte Diplomat besser nicht ausge sprochen hätte. Hermann Müller ist wohl kaum in der optimistischen Annahme nach Genf gefahren, daß ihm dort deshalb, weil er Sozialdemokrat ist, die Erfüllung der deut schen Forderungen sozusagen auf dem silbernen Präsentier teller überreicht würde. Die Rede Briands hat in der deutschen Oefsentlichkeit vielleicht den letzten Rest von Optimismus erstickt, den sie dem Völkerbund noch entgegenbrachte

. Das Rheinland problem und die Abrüstungsfrage sind nach ihr in dem diplomatischen Wörterschatz der Völkerbundgrößen nicht enthalten. Geradezu köstlich war die Auslassung Briands, wie sich der Völkerbund zum Minderheitenproblem zu stellen habe: „Das Minderheitenproblem dürfe keinesfalls zu Erschütterungen der Negierungen führen, die die Arbei ten des Völkerbundes bedrohten. Der Friede müsse auch hier alles beherrschen. Und wenn sich einzelne berechtigte Forderungen ergeben sollten, so müßte er ihnen dennoch

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.03.1935
Umfang: 6
habe. Es habe den Eindruck, als ob Frankreich die Frage der deutschen Wehrpflicht nur deshalb in Genf aufwerfen wolle, um dem Deutschen Reich die Rück kehr nach Genf zu erschweren, zwischen dem Deut schen Reich und dem Völkerbund einen Konfliktzu schaffen und dem Völkerbund den Charakter einer gegen das Deutsche Reich gerichteten Einheitsfront zu geben. „News Chronicle" schreibt, es sei natürlich einfach, das Deutsche Reich ins Unrecht zu setzen, aber alle solchen juristi schen Spitzfindigkeiten dienen

keinem praktischen Zweck, sondern seien nur geeignet, den Wiedereintritt des Deutschen Reiches in den Völkerbund zu erschweren, wenn nicht zu verhindern. Die Völker Europas wollen heute keine juri stischen Darlegungen, sondern Sicherheit und Rüstungs beschränkung. Das Blatt drückt die Hoffnung aus, daß Groß- siegelbewahrer E d e n bei seinem Besuch in Paris am Sams tag dieser Auffassung Ausdruck verleihen und keinen Zweifel daran lasten werde, daß die englische Regierung es in dieser Krise für ihre Pflicht halte

, als ehrlicher Makler zu verhandeln. Die „Times" schreiben, der französische Schritt bringe wenig Vorteile und viele N a ch t e i l e mit sich. Man sei sich darüber einig, daß die Rückkehr des Deutschen Reiches in den Völkerbund allgemein angestrebt werden müsse. Nichts fei jedoch bester geeignet, die Erreichung dieses Zieles unmög lich zu machen, als das Deutsche Reich vor dem Völkerbund in den Anklagezustand zu versetzen. Uebrigens könne der Völkerbund auch nichts anderes tun als feststellen, was all

gemein bekannt ist, daß das Deutsche Reich den Versailler Ver trag verletzt habe. Das aber stehe ja nicht mehr zur Debatte. Die Frage, die heute entschieden werden müsse, sei, ob das Deutsche Reich während der letzten fünfzehn Jahre anständig behandelt worden sei. Das einzige Ergebnis des französischen Schrittes könne nur das sein, daß der Völkerbund in den Augen Deutschlands mehr denn je als antideutsche Einrichtung erscheine, wo durch die Wiederannäherung zwischen Völkerbund und dem Deutschen Reich

Ministerpräsident a. D. Staatsminister H e r r i o t gestern abends eine Rede, in der er die Erhöhung der Militärdienstzeit in Frankreich mit einem Hinblick auf die Rüstungen anderer Mächte rechtfertigte. Nach einer längeren Aussprache wurde mit Stimmeneinheit eine Entschließung angenommen, in der es heißt: „Der Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund, seine m a- terteile und moralische Aufrüstung, haben die europäische Unsicherheit wesentlich erhöht. Dieser Umstand hat die Verstärkung der Landesverteidigung

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.03.1919
Umfang: 4
gegen Deutschöfterreichs Vergewaltigung. Amerika und der Völkerbund. Die „Times" meldet aus Washington, daß Präsident Wilsons Propaganda Mr den Völkerbund während -eS kurzen Aufenthaltes in Amerika ohne Erfolg geblie ben, näher zu beleuchten. Man weist immer wieder darauf hin, bemerkt die .Frankfurter Zeitung", daß der Völkerbund als inter nationaler Vertrag für die Bestätiguna im Bundessenat -er Union einer Zweidrtttelmehrhett bedürfe; schon in dem bisherigen Senat feien höchstens 52 Mitglieder für die Beteiligung

Amerikas gewesen, während 64 Stim men erforderlich wären; in dem nengewählten Senant, wo die Republikaner die ernte Halste der Sitze innehaben, sei also gar keine Aussicht auf die notwendige Mehrheit für Wilson. So einfach läßt sich aber in amerikanischer Politik nicht rechnen. Bor allem treten gerade im Bundessenat die Parteien niemals als geschloffene Heerhaufen auf. An der Opposition gegen den Völkerbund sind auch demo kratische Senatoren beteiligt, und die Republikaner wer den ganz gewiß

eine so große Sache fertig bringen. Sachlich wird gegen den Völkerbund geltend gemacht, daß er für die Vereinigten Staaten den Bruch mit einer heiligen, mehr als hundertjährigen Tradition bedeute: dem Vermächtnis Washingtons, sich niemals in europäi sche Verhältnisse einzumischen, überhaupt niemals Bünd nisse oder ähnliche bindende Verpflichtungen einzugehen. Umgekehrt gefährde der Völkerbund auch die Monroe- dostrin. Denn selbst wenn er im allgemeinen die Ange legenheiten der westlichen Hemisphäre

jeher stark gewirkt haben. Dennoch wird Herr Wilson das Schiff, das ihn zum zweitenmale nach Europa iührt, nicht allzu mutlos bestiegen und sicher nicht daran verzweifelt haben, sein eigenes Land zum Anschluß an den Völkerbund zu bewegen. Denn er weiß, daß in Ame- uka nicht das Parlament regiert, sondern das Volk. Das Volk aber hat zu seinem selbstgewählten Präsidenten in der Regel mehr Vertrauen gehabt als zu seinen Vertre tern im Kongreß. Regierung durch öffentliche Meinung vat man das System

der amerikanischen Demokratie ge kannt. Der öffentlichen Meinung, wenn sie einigermaßen schlossen und entschlossen ist, beugen sich Präsident und stonaretz. Kehrt Präsident Wilson nach Frteöensschlutz m seine Heimat zurück und veranstaltet dort einen seiner Aepterhaften Propagandafeldzüge, so ist mit ziemlicher Wcherheit anzunehmen, daß eine übergroße Mehrheit des -Volkes dem von ihm abgeschlossenen Friedensvertrage uns dem vom ihm empfohlenen Völkerbund begeistert zu- Mmen wird. „Seit Jahrzehnten", so sagte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.09.1923
Umfang: 8
, Sitntiaa den 4. September 18L3 31. Fahrg. MchoW lehnt den Lölkerdnnd ab! Griechenland hat gegen die Besetzung von Korfu beim Völkerbund Protest eingelegt. Mehrere Staaten, darunter England, hatten darüber so etwas tote eine Genugtuung ausgesprochen und allem Anschein nach in Rom wissen lassen, daß man die Zustimmung Italiens zur Beilegung des Kon fliktes durch deu Lölkerbundsrat gerne sehe. Aber Mussolini antwortete mit einem scharfen: was fällt euch ein. Kann Poincar« wegen faden scheiniger Vorwände

gegen die Besetzung Korfus protestiert. Aber Btustolmi. der feinen Raub in Händen hat, kümmert sich um solche Proteste so wenig wie um den Völkerbund. Italien landet auf Korfu 20.009 Mann. London, 3. September (Reuter.) Wie „Dailn Mail" aus Athen meldet, beträgt die Gesamtzahl der auf .Korfu gelandeten italienischen Truppen 15.000 bis 20.000 Mann. 4 Panzerschiffe und etwa 10 leichte Einheiten sind eingetroffen. Die grie chischen Behörden von Korfu werden an Bord eines Kriegsschifies gefangengehalten. Italien

lehnt eine Entscheidung des Völker bundes ab. London, 3. September. Reuter meldet aus Athen: Der italienische Gesandte in Athen hat der griechischen Regierung mitgeteilt, daß Italien es ablehne, eine Entscheidung des Völkerbundes inz. griechisch-italienischen Konflikte anzuerkennen. Rom, 2. September (Stefani.) Nach Blätter- meldungen ist die italienische Regierung nach wie .vor fest entschlossen, ihren Standpunkt aufrechtzu erhalten, daß der Völkerbund zur Beurteilung des italienisch-griechischen

. Der Völkerbund und der griechisch-italienische Konflikt. Genf, 2. September. Der Dölkerbnndrat ist m seiner zweistündigen Sitzung von heute nachmittag noch zu keinem Beschluß in der griechisch italienischen Frage gekommen, weil der italienische Vertreter im Rat, der frühere Ministerpräsident Salandra, erklärte, daß er noch keine genügenden Jnstrüktionen von seiner Regierung besitze, um auf das griechische Ersuchen um Intervention des Völkerbundes zu antworten. Obwohl die Mehr zahl der Mitglieder des Rats

nicht der leiseste Zweifel obwalten. Obwohl der Völkerbund noch jung sei, so sei doch in gewisier Weise das Vorgehen des Rates in dem Konflikt zwischen Südslawien und Albanien bereits ein Präjudiz für diesen Fall. Außerdem aber ergebe sich die Zuständigkeit des Rates aus dem Pakt des Völkerbundes einwandfrei und bedürfe keines weiteren Nachweises. B r a n t i n g (Schweden) schloß sich vollinhaltlich den Ausführungen des englischen Delegierten an und betonte besonders die Wichtigkeit der Frage für alle kleineren

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