Henöersons, zu Frankreich und zum Völkerbund. ,D>aily Expreß", der seit einigen Wochen den Austritt Englands aus dem Völkerbund und die Konzentrierung der englischen Wirtschaftspolitik auf das britische Empire predigt, meint, der Völkerbundrat habe sich, getreu seiner Tradition, wieder einmal um seine Aufgabe herumgedrückt. „News Chronicle" redet von einem Triumph des gesunden Menschenverstandes und preist öen Völkerbund als öen größten Vermittler der Welt. „Evening News" und „Daily Mail" stellen fest
desUeberraschenöen und Unangebrach te n zu verleihen. Eine Klarstellung ist um so nöti ger, als Frankreich seinerseits seinen Standpunkt mit rücksichtsloser Offenheit vertritt und bereits hat durch- blicken lassen, daß es, wenn der Haager Gerichtshof die Legalität der Zollunion anerkennen sollte, sich mit diesem Spruch nicht zufrieden geben, sondern neue Einwänöe erheben würde. Lebhaft erörtert wird hier die Frage, ob die Entwicklung der Dinge zu einem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund führen
könnte. Die „Morning Post" will wissen, daß Deutschland, wenn das Haager Schieds gericht in der Zollunion einen Verstoß gegen die Friedens verträge feststellen sollte, einen solchen Spruch als den besten B e w e i s für die U n g e r e ch t i g k e i t dieser Ver träge deuten und ausbauen würde. Deutschland werde in diesem Falle offiziell und feierlich öie Revision der Friedensverträge fordern. Sollte es mit dieser Forderung dann nicht durchdringen. so würde es aus dem Völkerbund austreten und dann da stehen
, wo die Vereinigten Staaten und Rußland bereits stehen. Der Völkerbund würde dann den Rest seines Prestiges und seines Einflusses ver lieren. Demgegenüber ist „Evening Standard" überzeugt, Deutschland werde nicht aus dem Völkerbund austreten, aus dem einfachen Grunde, weil es gar nicht nötig habe, drastische Maßnahmen anzuwenden, um die Zoll union zu verwirklichen. Deutschland habe durch das Ver bleiben im Völkerbund nichts zu verlieren und alles zu gewinnen. Die Stürme, die über Genf hinfegten, schadeten
Deutschland weniger als allen andern. Alles, was Deutsch land und Oesterreich zu tun hätten, um zum Ziele zu ge langen, sei, st i l l z u s i tz e n und öie Dinge an sich heran kommen zu lassen. Keine Nation, nicht einmal Frank reich und am allerwenigsten England, würde Gewalt anwenden, um die Zollunion zu verhindern. Das Schlimmste, das Deutschland passieren könnte, sei sein Ausschluß aus dem Völkerbund, aber auch das würde ihm mehr nützen als schaden. Auch ein Ausschluß aber sei höchst unwahrscheinlich