.) Drahtnachrichten. Ser Völkerbund zusammeugetteteu. Genf, 6. Sept. Heute vormittags fanid die erste Sit zung der Vollversammlung des Völkerbundes statt. Oester reich war durch Mensdorff, begleitet von Ministerialrat Leit mayer, vertreten. Die «Ätzung wurde durch eine feierliche Ansprache des Präsidenten des Völkerbundes, 'des tschecho slowakischen Ministers -des Aeußern Dr. Benesch, eröffnet. Dieser wies in seiner Rede u. a. auf die Vorbereitung der internationalen Wirtschaftskonserenz hin, 'deren vielfältige
habe sich nach Beendi gung seiner Aufgabe einer anderen Tätigkeit zuwenden kön nen. Redner glaube, in aller Namen sprechen zu können, wenn er ihm den herzlichsten Dank ausspreche. Dr. Benesch wies sodann auf die Schwierigkeiten hin, die bezüglich der Vorbereitung der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund von der Reorganisationskommission zu überwinden waren. Weiters gab Dr. Benesch eine Uebersicht über das Werk des Völkerbundes seit seiner letzten ordentlichen Ver sammlung, insbesondere aber seit
, die Einsetzung von Dersähnungskommissionen usw. ver einbart worden. Die Rede Beneschs wurde mit starkem Beifall ausge nommen. Die Türkei möchte einen nichtständigen Ratssitz. Paris, 5. Sept. Der Korrespondent des „Temps" will aus autoritativer Quelle erfahren haben, daß die tür kische Regierung auf diplomatischem Wege ihren Wunsch, in den Völkerbund einzutreten, zu erkennen gegeben habe. In dem Schreiben, das die Regierung von Angora an die verschiedenen Regierungen gerichtet hat, seien nur geringe
. Bedingungen gestellt worden. Die Türkei, die sich darauf vorbereitet, im Völkerbund nicht nur ihre eigenen Inter- esien, sondern auch diejenigen der Länder des vorderen Orients, wie Persiens und Afghanistans, zu vertreten, ver lange, daß ihr ein nichtständiger Sitz im Völkerbundrat Vorbehalten werde. Schöne Worte hör' ich wohl, doch . . . Gens, 6. Sept. (Schweiz. Dep.°Ag.) Heute um 5 Uhr nachmittags trat die Dölker'bundversammlung wieder zu- samm'en. Nach dem von der Mandatsprüfungskommission vorgelegten
, welche in der Geschichte sortleben wird, präsidieren zu kön nen. Trotz aller Schwierigkeiten, welche der Völkerbund durchwacht, wird er aus dieser Tagung stärker als je her vorgehen. Wir haben die Hoffnung, daß die Wolken, welche in den letzten Monaten den Horizont verdunkelten, sich zerstreuen werden. Die bevorstehende Anwesenheit eines großen Volkes mehr unter uns muß uns mit großem Vertrauen erfüllen. Ein neuer Geist wird unser Haus be treten. Wenn wir ihm morgen den Willkommgruß ent bieten