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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 27.09.1925
Umfang: 16
ihrer Reise zu den Ge-valtigen dieser Erde Bericht erstattet. Wir haben schon vor vierzehn Tagen dargelegt, um was es sich handelt. Erstens wollte dis Regierung es erreichen, daß der Völkerbund die Kontrolle oder die Oberaufsicht über unser wirtschaftliches Gebaren durch» den oder irgend einen Völkerbundkommissär aufhebe. Zwei tens erwartete die Regierung, daß der Völkerbund rat die Folgerungen aus dem Gutachten der bei den Sacl)verstündigen Rist und Layton ziehen werde und wenigstens Entschließungen

nach der Richtung fasse, wie unsere wirtschaftlichen Bezie hungen zu den Nachfolgestaaten erleichtert und die Zölle etwas herabgesetzt würden. Erreicht wurde weder das eine noch das andere ganz, wol)l aber kam man einen Schritt oder vielleicht nur einen halben dem Ziele naher. Zum besseren Verständ nis .will ich die Sache etwas auseinandersetzen, bekanntlich hat uns der Völkerbund im Winter 1922-23 ein Darlehen von rund 600 Millionen Goldkronen verschafft. Mit diesem Gelde sollte in den drei nächstfolgenden

zu überprüfen und zu überwachen. Er be stimmte im Einverständnis mit dem Völkerbund, wie hoch die Gesamtausgaben fein und wie viel an Steuern und Abgaben eingetrieben werden dürfe. Er bestimmte, welche Staatseinrichtungen zu än dern, welche Ausgaben zu beschneiden seien. Ne ben ihm arbeitete dann noch ein eigener Erspa rungskommissär, Dr. Hornik glaube ich heißt er, der übrigens längst abzubauen wäre, sonst baut er seine Kanzlei noch zu einem Ministerium aus. Die Regierung kam mit dem Generalkommissär

zu wiederholtenmalen in Konflikt. So ging ihm zum Beispiel der Beamtenab barg der genau vorgeschrie ben war, zu langsam, so waren ihm die Ersparun gen und Verbesserungen in der Volkswirtschaft zu geringfügig, so fand er die Ausgaben und die Steu ern zu hoch u. dgl. Im vergangenen Herbste schien die Geschichte zum Brechen zu kommen. Doch ge lang es, den Völkerbund zu überzeugen, daß man mit den vorgeschriebenen Ausgaben nicht auskom me und daß man ebenfalls die Abgaben höher trei ben müssen; die Zeiten

und Bedürfnisse seien ein mal anders als wie sich« die Herren vorstellen. Schließlich gab der Völkerbund und Dr. Zimmer- lnann in etwas nach. Nun war schon 1922 be stimmt worden, daß wenn der Rechnungsabschluß für 1925 ergebe, daß das Gleichgewicht im Staats haushalte hergestellt sei und wenn der Staatsvor anschlag für 1926 ebenfalls auf Gleich laute, daß dann die Kontrolle aufgehoben werde. Ein Zweites, was der Völkerbund tat, um die Wiederkehr der Zustände von 1921 und 1922, wo das Geld fast wertlos wurde

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 16.09.1926
Umfang: 14
muß, trotzdem n,ch meinen Vorteil. Es ist die Pflicht! der Regierung und der Volks vertreter, solchen Berechnungen ein gründlichs Ende zu bereiten. Wer durch keine Belehrung zu bewyen ist, auf das Gesamtwohl zu achten, muß durch unnchsichtlichen Zwang dazu verhalten werden. Was gibt es Neues in der Welt? Der Bundeskanzler Dr. R a m e k ist diesmal unter viel schwereren Nebenerscheinun- gen vor den Völkerbund getreten, als es je zuvor einem Führer der österreichischen Delegation beschieden

im Völkerbund behandelt wurde, hat vielleicht noch eine weitere Begründung. Denn es vollzog sich in diesen Tagen auch ein Ereignis (am 8. September), das als eines der wichtigsten in der großen Politik der Nachkriegszeit bezeichnet werden muß. Deutschland wurde Mitglied des Völker bundes, jener „allgemeinen Gesellschaft der Nationen", die den Völkern in Zukunft Frieden und Gerechtigkeit garantieren sollte. Der Völkerbund war eine Früh- gebürt; unmittelbar nach dem Weltkriege waren die Vor- aussetzungen

für ein friedliches und harmonisches Zu- sammenarbeiten der Völker noch nicht vorhanden. Und jj so blieb denn dieser Völkerbund auch ein Kumpfgebilde, ein Torso, dem zum Beispiel nicht nur Amerika und Ruß- land ferne standen, sondern von dem auh das Sechzig millionenvolk der Deutschen von den Siegrrmächten straf weise ferne gehalten wurde, obgleich nan vom ersten Augenblicke an erkannte, daß der Völkerbund ohne Deutschland nie ein lebenskräftiges Geblde sein werde. Aber es bedurfte voller sechs Jahre

, bis die Vernunft über Haßgefühle und Vorurteile den Sieg errang, bis man sich entschloß, dieser Lebensnotwendigkeit für den Völkerbund selbst Rechnung zu tragen und Deutschland zum Eintritt einzuladen. Mit wie vielen Schwierigkeiten dieser Eintritt verbunden, "wieviel diplomatische Winkel züge und engherzige Sonderwünsche zu überwinden waren, das zeigten die letzten zehn Monate, vor allem die verunglückte Frühjahrssession des Völkerbundes. Deutsch land ist in den Völkerbund eingetreten

und damit ist dieser zwar nicht zur allgemeinen Gesellschaft der Na tionen geworden, wohl aber zu einer tatsächlichen Ver- einigung der europäischen Staaten. Die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist von größter Bedeutung. Nicht nur eine Genugtuung — einst hat man es strafweise ferngehalten, nun legte man den größten Wert auf seinen Beitritt — nicht nur eine Anerkennung seiner Weltgeltung, mit dem Eintritt in den Völkerbund eröffnet sich für Deutschland ein neuer Weg ins Freie, ein Weg heraus aus der Abschließung Und Verhemmung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 27.06.1924
Umfang: 16
bessere Ergebnisse erzielt, wenn der Bundeskanzler den dortigen Beratungen hätte beiwohnen können. Der Völkerbund iwi sich Mer die bisherigen Ergebnisse der Sanierung vM voll befriedigt ausgesprochen und hat deswegen noch keinen bestimmten Zeitpunkt in Aussicht genommen, wo die Kontrolle über Oesterreich aufhören und der Generalkomnnssär Dr. Zrmmermann abtrcten soll. Der Völkerbund hat in sehr bestimmter, wenn auch sehr höf licher Form seiner Unzufriedenheit über den derzeitigen Stand

der österreichischen Sanierung Ausdruck gegeben rmd die Entscheidung, wann die Kontrolle aufgehoben werden kann, auf seine Herbsttagung verschoben. Es ist alst) beim Völkerbund der Standpunkt des Generäl kommissärs Dr. Zimmermann dnrchgedrungen und nicht der Standpunkt unserer Regierung. Diese meint, btc heutigen und die künftigen Ausgaben des Staates durch die Steuern decken zu können, während Dr. Zimmermann und mit ihm der Völkerbund auf größere Ersparungen dringen und die Sanierung Oesterreichs erst

dann für dauernd gesichert ansehen wollen, wenn der heutige Steuerdruck wesentlich gemildert wird. Der Unterschied in den beiderseitigen Auffassungen tritt am augenfällig sten in der Tatsache zutage, daß der Völkerbund im Jahre 1922 die Sanierung zu 70 Prozent durch Er sparungen und bloß zu 30 Prozent durch Steuerer höhungen machen wollte, während die Sanierung bis her zu 92 Prozent durch Steuererhöhungen und bloß zu 8 Prozent durch Ersparungen durchgeführt worden ist. Der Völkerbund scheint sich überzeugt

der Volkswirtschaft, die infolge der ungeheuren Kapitals- vcrlufte an zunehmender Mutarmut krankt. Alle Ge schäfte und Unternehmungen fühlen sich geschwächt wtb wie gelähmt, weil Betriebskapital entweder gar nicht oder nur zu äußerst drückendes Zinsen zu haben ist^ Das ist jene finanzielle Krise in Oesterreich, von welcher das Fmanzkomitee des Völkerbundes bei feinen Be ratungen in Genf gesprochen hat. Der Völkerbund er klärt, er wolle, bevor er seine Aufsicht über Oesterreich zurückzicht, zuerst die Klärung

und in: gegenteiligen Fäll ebenso große Verluste bringt. Die Spekulation schafft nicht wre Ändere Arbeiten neue Werte, sondern sucht bloß auf möglichst pfiffige Weise anderen Werte abzunehmen. Das' Speknlantentnm ist eine Ge fahr fiir unseren Staat. Das hat der Völkerbund be stätigt. Fast wären die getoisse ns losen rmd leichtftmngen Spekulanten imstande gewesen die ganze Saniernng m Frage zu stellen. Die erste Ausstellung, welche der Bölkerburrd an: bisherigen Ergebnis der Sanierung macht, lautet

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 25.02.1926
Umfang: 16
habe deswegen keinerlei Recht, diese Frage vor den Völkerbund zu brin gen. Mit dieser ebenso ungeschickten wie sachlich ganz verfehlten Stellungnahme hat ausgerechnet der österrei chische Bundeskanzler den schwerbedrängten Deutschen Südtirols den denkbar schwersten Schlag, vielleicht sogar den Todesstoß versetzt. Man vergegenwärtige sich nur die Lage unserer deutschen Brüder in Südtirol. Italien hat ihnen gegenüber alle Versprechungen gebrochen. Man will sie rasch und gewaltsam zu Italienern

des Völkerbundes kommen. Italien ist durch seine Behandlung der deutschen Südtiroler wortbrüchig ge worden. Die einzige Stelle, wo ein solcher Wortbruch eingeklagt werden kann, ist der Völkerbund, dessen Spruch auch ein Muffolini achten müßte. Wer aber soll die Angelegenheit der deutschen Südtiroler vor den Völkerbund bringen? Der Nächstberufene ist ohne Zweifel Oesterreich. Das Schicksal der SüdLiroler hat glücklicherweise bereits in der ganzen Welt verständnis volle Teilnahme gefunden. Aber trotz

aller Sympathien für Südtirol steht man doch fast überall auf dem Stand- punkte, daß in einer solchen Frage naturgemäß dem nächstbeteiligten Oesterreich der Vortriit zusteht. Und nun kommt unser Bundeskanzler Dr. Ramek und erklärt amtlich vor der österreichischen Volksvertretung: Die Südtiroler Frage ist eine innere Frage des italienischen Staates, sie gehört nicht vor den Völkerbund, wir können und wollen diese Frage nicht vor den Völkerbund bringen und haben auch niemals ' eine solche Absicht gehabt

!! Durch diese Erklärung -des österreichischen Bundes kanzlers ist unseren deutschen Brüdern, soweit es an der österreichischen Bundesregierung gelegen war, der einzige Weg zur Rettung verrammelt worden. Es steht zwar zu hoffen, daß die Südtiroler Frage trotzdem vor den Völkerbund kommen wird. Aber wenn sich trotz der Er klärungen des Kanzlers Dr. Ramek doch noch ein Staat finden sollte, der sich der Südtiroler vor dem Völkerbund annehmen will, so kann dies nur mehr mit dem höchst unangenehmen Beigeschmack geschehen

, daß der Nächstbe- teiligte eine solche Pflicht abgelehnt hat. Und bei den Verhandlungen wird Italien nicht ermangeln, den öster reichischen Bundeskanzler als Kronzeuge zu führen für seinen Standpunkt: Die Südtiroler Frage gehört als eine rein innere Frage des italienischen Königreiches nicht vor den Völkerbund und dieser hat keinerlei Entscheidungs recht. Es ist unbegreiflich, wie Dr. Ramek in seiner Rede über Südtirol, in welcher er so viel Wahres und Mann haftes vorgebracht hat, an den entscheidenden Stellen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 06.09.1931
Umfang: 16
auf der 70. Generalversammlung der deutschen Katholiken zu Nürnberg. Von links nach rechts: Reichsarbeitsminister Stegerwald, Reichsinnenminister Dr. Wirth, ein Prälat, der Erzbischof von Jassy (Rumä nien), der bayerische Nuntius, Torregrossa, der Bamberger Erzbischof, Dr. von Hauck, der Bischof von Speyer, Doktor Sebastian, und der bayerische Ministerpräsident Dr. Held. Herr Dr. Schober, jetzt war' Jett! Der Völkerbund hat sich wieder in Genf ver sammelt. Zur Tagung hat sich von Oesterreich Vize kanzler Dr. Schober

ausge- wurzt wird. Und das Parlament und die Regie rung läßt das ruhig geschehen. Also bei uns ist nichts zu holen. Wir müssen da her schauen, wo und wie wir zu Geld kommen. Und da kommt heute entweder Frankreich in Be tracht oder wir müssen es uns auf dem Wege einer Ausländsanleihe beschaffen. Hiezu hat uns der Völkerbund die Erlaubnis zu geben und Frankreich muß sorgen, daß die Banken die Gelder hergeben. Wir brauchen aber nicht bloß zur Rückzahlung die ser 150 Millionen Geld

, sondern auch zur Umwand lung eines der Nationalbank von der Bank für internationale Zahlungen in Basel gewährten kurzfristigen Bürgschaftskredites (Rediskont) in einen langfristigen. Und dann käme noch der zweite Teil der sogenannten Jnvestionsanleihe. Zu allem muß der Völkerbund Ja und Amen sagen und zu allem muß Frankreich direkt oder indirekt das Geld hergeben. Vor 14 Tagen haben wir ge schrieben. daß die Gewährung der Gelder über haupt und zu einigermaßen günstigen Bedingun gen insbesondere davon abhängt

wurde sie bekanntlich im Frühjahr dem Internationalen Schiedsgerichts- Hof im Haag überwiesen. Wie das Urteil ausfallen wird, ist heute ziemlich sicher. Der Gerichtshof dürfte höchst wahrscheinlich erklären, daß sie ge gen die Verträge verstoße, die Oesterreich ge schlossen habe; Friedensverträge und andere. Ge setzt den Fall, daß das Urteil des Schiedsgerichtes vom Rechtsstandpunkt aus an der Zollunion nichts zu beanständen hätte, so würde sie uns doch vom Völkerbund nicht gestattet. Die Vertreter

aller Großmächte haben sich bei den Verhand lungen im Haag dagegen ausgesprochen, am heftig sten der Italiens, der rundweg erklärte, die Zoll union bedeutet den Kriegsfall. Der Völkerbund würde also ganz sicher nicht damit einverstanden sein, am allerwenigsten Frankreich und Italien, trotzdem es anfänglich tat, als ließe es mit sich reden. Und täte es auch der Völkerbund, so wird Frankreich die Durchführung absolut nicht dulden. Man hat nun Oesterreich von Frankreich aus in den maßgebenden französischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 11.10.1935
Umfang: 10
Vertreter beim Völkerbund der abessinischen Regierung mitgeteilt hatte, daß ein weiteres Hinauszögern des Abbruches der diplomatischen Beziehungen zwischen Italien und Abessinien keinen Vorteil mehr brin gen könne, hat die abessinische Regierung heute dem italieni schen Gesandten, Graf Vinci, die Päsie äusgehändigt. Damit ist der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen bei den Ländern vollzogen und der Kriegszustand ohne Kriegs erklärung endgültig gegeben. Graf Vinci erklärte mir heute

, daß die italienischen Flieger den wichtigen Knotenpunkt von Diredaua bombardieren könnten. Nie Reden der Delegierten Defterreichs nnd Ungarns G e n f, 9. Oktober. Der österreichische ständige Ver treter beim Völkerbund, Gesandter Pflügl, hat in der heuti gen Sitzung der Völkerbundversammlung, in der der Präsi dent Dr. Benesch die Beschlüste des Rates im italienisch, abesiinischen Konflikt der Dölkerbundversammlung unter breitete, folgende Erklärung abgegeben: Wenn ich Ihnen einige Erwägungen unterbreite

, die zwar im Völkerbundpakt nicht vorgesehen ist, jedoch auch verpflichtet. Oesterreich vertraut daraus, daß der Völkerbund, wenn er auch den Weg der Sanktionen beschreitet, der ein Novum in seinen Annalen darstellt, stets seine höchste Aufgabe, die Erhaltung des Friedens im Auge behalten wird. Unter dem starken Eindruck des Protestes Italiens hegt Oesterreich vol les Vertrauen, daß der Völkerbund alle Mittel erschöpfen wird, bevor er einen Weg beschreitet, der sicherlich noch be trächtliche und unbekannte

wirtschaftliche Schwierigkeiten birgt. Meine Regierung hält es sogar für eine Pflicht her Loyalität gegenüber dem Völkerbund, schon jetzt die Auf merksamkeit der Völkerbundversammlung auf die schweren Gefahren zu lenken, die Sanktionen für das Wirtschasts-' leben Europas und ganz besonders für jenes der kleinen Staaten zwangsläufig im Gefolge haben werden, die in folge der ihnen aufgezwungenen ungünstigen Lebensbedin gungen nur über eine stark beschränkte wirtschaftliche und finanzielle Widerstandskraft

verfügen. Meine Regierung denkt hiebei nicht nur an Oesterreich selbst, sondern auch an besten Gläubiger. Ich beziehe mich übrigens auf die Aeußerungen der österreichischen Bundesregierung in ihrer Note vom 30. April 1922 an den Völkerbund über die Anwendung von Sanktionen. Die Bundesregierung wird in ihrer Ueberzeü- gung von der Richtigkeit ihres Standpunktes durch die Tat sache bestärkt, daß der gleiche Grundgedanke in dem An hänge F des Vertrages von Locarno Ausnahme gefunden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.09.1924
Umfang: 8
nach Oesterreich zu entsenden, welche die Finanzgeba rung und die Fortschritte der Sanierung zu über prüfen und darüber in Gens Bericht zu erstatten haben. Bietet der Bericht ein günstiges Bild, so werde der Völkerbund im Herbste vielleicht dem österreichischen Ansuchen ganz oder teilweise Rech nung tragen, hieß es. Die Abordnung des Völkerbundes kam nach Wien, hat dort mehrere Wochen die „Fortschritte der Sanierung eingehend studiert". Soviel man aus den seipelfrommen Zeitungen erfährt, seien die ; Herren

vom Völkerbund über die Fortschritte nicht nur erbaut, sondern teilweise geradezu „begeistert" gewesen und die übereinstimmende Feststellung der Herren habe angeblich in die Erkenntnis gemündet, daß in Oesterreich ungeheuer viel getan worden ist. ! Möchte man meinen, daß also, nachdem „alles so schön in Ordnung ist", es mit der Erfüllung der Bitten keine Schwierigkeiten habe. Aber weit ge fehlt! Der Völkerbund beantwortet die Bitte Oester reichs, das Normalbudget mit 520 Millionen Gold kronen begrenzen

worden, daß ohne das vorgeschlagene Normalbudget die Wirt schaft des Staates nicht ausrechterhalten werden könne. Der Bund müsse von seinen Bewohnern diese Einnahmen holen, um nur die allerdringend- sten Anforderungen zu erfüllen, die an ihn gestellt werden. Schließlich möchte man meinen, dem Völkerbund könne es gleichgültig sein, ob die Oesterreicher mehr oder weniger Steuern zahlen und daher den Bund in die Lage versetzen, größere oder kleinere Ausgaben zu machen. Aber gemach, sagen die Herren

vom Völkerbund. Laut Vertrag vom Oktober 1922 sind wir die Herren über Oester reich und kraft unserer Macht bestimmen wir. daß der österreichische Bund an einer Budgetziffer von 495 Goldmillionen sestzuhalten habe. So wird es heute in Gens unserer Abordnung gesagt werden. Und wahrlich, wenn die Herren mit diesem Diktat zurückkehren, da wird so manchem, der vor zwei Jahren der Genserei zujubelte, eine Ahnung auf dämmern, warum sich die Sozialdemokraten die sem Genfer Vertrag mit solcher Entschiedenheit

widersetzt haben. Die zweite Bitte Oesterreichs ging dahin, es möge der Völkerbund gestatten, daß die österreichi sche Regierung aus den Resten der Völkerbund kredite Teile für Jnvestitionszwecke, so zum Beispiel für die Elektrifizierung der Bundeseisenbahnen, verwende. Diese Bitte wurde ebenfalls im Juni gestellt und soll jetzt beantwortet werden. Die Ant wort ist auch schon bekannt. Das Ansuchen Oester reichs wird a b g e I e h n t. Die Herren von Gens erklären, daß eine Verwendung der Anleihe

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 23.09.1934
Umfang: 16
Beim Völkerbund in Genf In dieser Woche haben die Zeitungen der ganzen Klt von säst nichts anderem geschrieben als von der Völkerbundversammlung in Genf. Die beiden wich tigsten Dinge bei dieser Versammlung waren Oester reich und Rußland. Es ist dem neuen Kanzler Doktor Schuschnigg in ausgezeichneter Weise gelungen, vor dem Völkerbund Oesterreich nicht nur würdig zu ver treten, sondern ihm neue Ehre zu verschaffen. In allen Zeitungen des Auslandes ist es zu lesen, daß die Staatsmänner

hinzuarbeiten, für das Dr. Doll fuß gestorben ist. Auch der neue Außenminister Oesterreichs, Berger- Waldenegg, hat mit seiner Rede vor dem Völkerbund Anklang gefunden. Er hat da ganz besonders betont, daß Oesterreich unbedingt einen ausreichenden Slcherheltsapparat braucht. Die Ereignisse des Februar und Juli haben es ja handgreiflich gezeigt, daß bei solchen inneren Un ruhen das gewöhnliche Militär und die Polizei ein fach nicht, ausreichen, den Frieden und die Ordnung aufrecht zu erhalten. Entweder muß

zu haben. Eine zweite öster reichische Legion, wie sie in Deutschland besteht, wird scheints im Süden von Oesterreich doch nicht gebildet. Das Gegenstück zu Oesterreich bildete Rußland. Es ist der kommunistischen Regierung, die auch jetzt noch auf nichts arideres ausgeht als auf die Weltrevo lution, gelungen, in den Völkerbund zu kommen und einen ständigen Ratssitz zu erhalten. Es war am 18. September eine denkwürdige Sitzung im Völkerbund, als drinnen der tapfere Vertreter der Schweiz gegen die Aufnahme Rußlands

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 07.09.1926
Umfang: 8
.) Drahtnachrichten. Ser Völkerbund zusammeugetteteu. Genf, 6. Sept. Heute vormittags fanid die erste Sit zung der Vollversammlung des Völkerbundes statt. Oester reich war durch Mensdorff, begleitet von Ministerialrat Leit mayer, vertreten. Die «Ätzung wurde durch eine feierliche Ansprache des Präsidenten des Völkerbundes, 'des tschecho slowakischen Ministers -des Aeußern Dr. Benesch, eröffnet. Dieser wies in seiner Rede u. a. auf die Vorbereitung der internationalen Wirtschaftskonserenz hin, 'deren vielfältige

habe sich nach Beendi gung seiner Aufgabe einer anderen Tätigkeit zuwenden kön nen. Redner glaube, in aller Namen sprechen zu können, wenn er ihm den herzlichsten Dank ausspreche. Dr. Benesch wies sodann auf die Schwierigkeiten hin, die bezüglich der Vorbereitung der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund von der Reorganisationskommission zu überwinden waren. Weiters gab Dr. Benesch eine Uebersicht über das Werk des Völkerbundes seit seiner letzten ordentlichen Ver sammlung, insbesondere aber seit

, die Einsetzung von Dersähnungskommissionen usw. ver einbart worden. Die Rede Beneschs wurde mit starkem Beifall ausge nommen. Die Türkei möchte einen nichtständigen Ratssitz. Paris, 5. Sept. Der Korrespondent des „Temps" will aus autoritativer Quelle erfahren haben, daß die tür kische Regierung auf diplomatischem Wege ihren Wunsch, in den Völkerbund einzutreten, zu erkennen gegeben habe. In dem Schreiben, das die Regierung von Angora an die verschiedenen Regierungen gerichtet hat, seien nur geringe

. Bedingungen gestellt worden. Die Türkei, die sich darauf vorbereitet, im Völkerbund nicht nur ihre eigenen Inter- esien, sondern auch diejenigen der Länder des vorderen Orients, wie Persiens und Afghanistans, zu vertreten, ver lange, daß ihr ein nichtständiger Sitz im Völkerbundrat Vorbehalten werde. Schöne Worte hör' ich wohl, doch . . . Gens, 6. Sept. (Schweiz. Dep.°Ag.) Heute um 5 Uhr nachmittags trat die Dölker'bundversammlung wieder zu- samm'en. Nach dem von der Mandatsprüfungskommission vorgelegten

, welche in der Geschichte sortleben wird, präsidieren zu kön nen. Trotz aller Schwierigkeiten, welche der Völkerbund durchwacht, wird er aus dieser Tagung stärker als je her vorgehen. Wir haben die Hoffnung, daß die Wolken, welche in den letzten Monaten den Horizont verdunkelten, sich zerstreuen werden. Die bevorstehende Anwesenheit eines großen Volkes mehr unter uns muß uns mit großem Vertrauen erfüllen. Ein neuer Geist wird unser Haus be treten. Wenn wir ihm morgen den Willkommgruß ent bieten

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.06.1935
Umfang: 8
in der Frage des MitlLleuropapaktes wird durch die fühlbare Annäherung zwischen Prag und Rom zweifel los sehr erleichtert. Nullen und dee Völkerbund Der bekannte italienische Journalist Gajetano Pol- verelli veröffentlicht im „Popolo d'Jtalia" einen Leit artikel, in dem vor allem darauf verwiesen wird, daß Japan durch den Austritt aus dem Völkerbund sich die Möglichkeit gesichert habe, eine ganz große Aktion gegen die dem Völkerbund angehöcende chinesische Re gierung zu unternehmen. Japan — heißt

es in dem Artikel — geht seine imperialistischen Wege, die sehr weit zu führen drohen. Die Welt schweigt und auch Genf hüllt sich in völliges Silentium. Es wird weiter darauf verwiesen, daß das japanische Beispiel von Deutschland befolgt wurde. Der Artikel enthält damit eine heftige Kritik des Verhaltens des Völkerbundes in der abeffinischen Angelegenheit. In Wahrheit sei der Völkerbund eine Versicherungsgesellschaft für jene Großmächte, welche für alle Zeit die Sonne behalten möchten, indem sie das Buch

der in Kairo akkreditierten diplomatischen Ver treter jener Nationen, welche die Konvention unter zeichnet haben. Keinem anderen Organ stehe das Be stimmungsrecht zu, namentlich nicht dem Völkerbund rat, in welchem einige an der Konvention beteiligte Nationen nicht vertreten sind. Uebrigens sei im Frie densvertrag von Versailles die Anerkennung der Kon vention vom Jahre 1888 ausdrücklich enthalten. Es sei daher keine Macht befugt, sich das Recht anzu maßen, nach eigenem Gutdünken den Verbindungsweg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.01.1934
Umfang: 8
Uebergabe einer Notiz mit. daß Deutschland um die Versicherung ersucht werde, jede Einmischung in die österreichischen internen Verhältnisse sortan zu Unter lasten. Falls Deutschland nicht aus diese Forderung eingehen könne, behalt sich die österreichische Regie rung vor, die Angelegenheit vor den Völkerbund zu bringen. Die deutsche Antwort aus diesen Schritt ist noch nicht erfolgt. Bis jetzt sind daher von Oesterreich noch keine Schritte beim Völkerbund unternommen worden. Gesandter Pflügl

hatte am Montag eine Unterredung mit Generalsekretär Avenol über die zu verfolgende Prozedur für den Fall, daß Oesterreich an den Völkerbund gehen würde. Es scheint, daß die im Artikel 11 des Völkerbund paktes vorgesehene Prozedur in Betracht kommen würde. Ferner steht fest, daß der Dölkerbundrat, wenn Oesterreich die Angelegenheit vor den Völkerbund bringt, eine außer ordentliche Session einberusen würde. Schwerwiegende* Belastung*^ aterial Wien. 23. Jänner. (-) Zu der Meldung der Blätter

, daß die Bundesregierung wahrscheinlich die Hilfe des Völ kerbundes gegen die reichsdeutsche antiösterreichische Hetze anrufen und dem Völkerbund entsprechendes Material vor- lcgen werde, erfährt man folgendes: Es wurde bereits ! während der Anwesenheit des italienischen Staatssekre- i tärs Suvich in Wien diesem das gesamte behördlich gesam- j melte Material über die Propaganda der Nationalsozia'.:- sten gegen die Selbständigkeit Oesterreichs, über ihre Ein mischungen und Terroraktionen mitgeteilt. Staatssekretär

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 19.09.1934
Umfang: 8
. Inzwischen bereiteten die Kommunisten einen Handstreich gegen die Besatzung vor. Sie wollten die sechs Marinesoldaten niedermachen, die vorhandenen Lebensmittel an sich nehmen und die Fahrt nach Odessa fortsetzen. Eine unter den Kommunisten be findliche Frau verriet jedoch dem Leuchtturmwächter diesen Plan und in letzter Stunde gelang es, Verstärkung herbei zuholen. Die Kommunisten wurden festgenommen und den rumänischen Behörden übergeben. Rußland in den Völkerbund aufgenommen Gens, 18. September

. (Schweiz. Dep.-Ag.) Die Sowjetunion wurde von der Völkerbundversammlung heute abends mit 39 von 49 gültigen Stimmen in den Völkerbund ausgenommen. Gegen die Aufnahme stimmten drei Staaten (Schweiz, Portugal und Holland). Der Stimme enthielten sich sieben Staaten. Als erster Redner gab Bundesrat Motta eine Erklärung ab, worin es u. a. heißt: Nach der Aufnahme der USSR. wird der Versamm lung ein einstimmiger Beschluß des Rates unterbreitet werden, der daraus abzielt, dem neuen Mitglied einen stän digen

die Gewissens- und Kultusfreiheit für seine Bevölkerung proklamieren werde. Die Abstimmung Hierauf fand die Abstimmung statt, bei der die Sowjet union mit 39 von 49 abgegebenen gültigen Stimmen in den Völkerbund ausgenommen wurde. Präsident Sand ler erklärte hierauf die Sowjetunion als in den Völker bund ausgenommen. Hieraus beschäftigte sich die Versamm lung mit der Zuteilung eines ständigen Sitzes im Völker bundrat an die Sowjetunion. Mit 40 von 50 abgegebenen Stimmen bei zehn Enthaltungen wurde

im Inter. esse der ganzen Menschheit Zusammenarbeiten. Die wirk liche historische Tragweite des Ereignisses werde erst die Geschichte im vollen Umfange zu würdigen wissen. Der 18. September 1934 werde zweifellos in der Geschichte des Völkerbundes einen Wendepunkt darstellen. Ein Land mit 160 Millionen Einwohnern sei dem Völkerbund beigetreten und habe sich bereit erklärt, an dem großen Werk des Frie dens mitzuarbeiten. Litwinow antwortet Der russische Volkskommissär Litwinow dankte für die freundliche

Begrüßung und sprach insbesondere der fran zösischen, der britischen und der italienischen Delegation den wärmsten Dank für ihre Bemühungen aus, Rußland den Eintritt in den Völkerbund zu erleichtern. Nach dem Ent stehen Sowjetrußlands hätten die meisten Länder der Erde gegenüber dem neuen Staat eine sehr feindselige Haltung eingenommen und sich nicht gescheut, den Versuch zu unter nehmen, denselben mit militärischen Mitteln niederzuschla gen. Nach dieser Periode seien die verschiedensten Bestre bungen

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Seite 1 von 12
Datum: 17.09.1921
Umfang: 12
in den Bölkerhrmd. Genf, 16. September. (K o r r b ü r o.) Zur Frage der Auf nahme Ungarns in den Völkerbund schreibt das „Journal de Geneve" an leitender Stelle: Anhänger der Universalität des Völkerbundes erleben an der ungarischen Haltung eine um so größere Enttäuschung, als sie die Ursachen hiefür in der ma gyarischen Nation selbst suchen müssen. Seit den blutigen Er eignissen im Burgenlande sei kein Zweifel mehr daran er laubt, daß die Vudavester Regierung sich der Ausführung des Friedensvertrages einfach

widerseht. Wenn sie dies anfangs hinterlistig tat, so hat sie, in die Enge getrieben, ihre Maske abgenommen und ist höchstens bereit, den Vertrag nach eige nen! Gutdünken auszulegen. Diese' Haltung wiege um so schwerer, als sie nicht gegen die Sieger, sondern gegen einen gleichfalls besiegten Staat gerichtet ist und selbst, wenn der Völkerbund über die Vorstellungen der Kleinen Entente hin weggehen könnte mit 'dem Hinweis einer durch Feindseligkiek gegen Ungarn eingeflöhten Besorgnis

das unwissende, instinkthafte Empfinden der Masse, des Volkes viel richtiger und wahrer, als alle politischen Theoretiker und pazifistischen Schwärmer, und sein unausgesprochenes Urteil lautet so ganz anders als alle offiziellen Redner und Schreiber es gerne haben möch ten. Der Völkerbund ist dieses Jahr vom Genfer Volk auf fallend gleichgültig empfangen worden. Unsere Presse hat bald verhüllter, bald offener zugestanden, daß man in Gens die zweite Versammlung sehr „mit Ruhe" ausgenommen

sind, und auch die Pressevertreter könnten sich, falls sie ein Be dürfnis dazu verspüren sollten, der Länge nach auf den ibnen reservierten Bankreihen ausdehncn. So mag es wohl sein, daß einzelne Völkerbunddelegierte sich die Welt nicht ohne Völkerbund vorstellen können. Hier gewinnt man den Ein druck, daß selbst Genf — und wie viel mehr erst die Welt — sich heute sehr wohl ohne Völkerbund vorstellen könnte. Am Dienstag abends bat die Stadt dem Völkerbund d'i Feuerwerk abgebrannt, dessen Kosten sich nach den einen 4M' gaben

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 03.08.1935
Umfang: 8
habe im Sudan alle auf den Markt kommenden Kauiele auf- gekäuft. Der indische Nationalistenführer Mahatma Gandhi hat sich in einer Erklärung für Abessinien einge setzt. Gandhi erklärte, Indien könne die Bedrohung der farbigen Rasse durch Mussolini nicht übersehen und habe als Mitglied des Völkerbundes das Recht, eine andere Nation zu unterstützen. Der Völkerbund tagt. Genf, 1. August. In den späten Abendstunden in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurden die vom französi schen Ministerpräsidenten

. 4. Die Anregung, daß die Unterzeichner des Ver trages von 1906 ihre guten Dienste zum Zweck einer Regelung leisten. Scharfe Kritik am Völkerbund. Die italienische Geringschätzung des Völkerbundes kommt in einem Artikel der italienischen Zeitung „Tri buns" zum Ausdruck, der am Vorabend der außer ordentlichen Völkerbundtagung veröffentlicht wurde. Es heißt darin unter anderem, daß der Völkerbund sich auf der gegenwärtigen Ratsverhandlung nur mit den Verfahrensfragen zu befassen habe, die keinerlei

B e d e u t u n g hätten. Der Völkerbund sei nie imstande, ein wichtiges Problem zu lösen. Er zeige sich als ein schlechtes Alibi für alle Heucheleien, Widersprüche und Hinterli st i g k e i t e n, die heute unheilvoll auf der Politik Euro pas und der Welt ruhen. Der Schlußsatz lautet fol gendermaßen: „Wir sagen es offen, wird sind mehr als sicher, daß der Völkerbund in keiner Weise dre Entscheidungen durchkreuzen kann, die aus schließ lich Italien im italienisch-abessinischen Streitfall zu kommen. In diesem Gefühl

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 8
Datum: 07.02.1934
Umfang: 8
nicht zu denken, bzw. war daran überhaupt nie zu denken, aber der Weg nach Berlin mußte vor her gegangen werden, damit auf dem österreichischen Volk nicht einst der Vorwurf laste, keinen innerdeut schen Ausweg gesucht zu haben. Nun wird Oesterreich an den Völkerbund appellie ren. Aus der Tagesordnung steht die Unabhängigkeit Oesterreichs und alles das, was diese Unabhängigkeit erhält. Im besonderen steht auf der Tagesordnung die Forderung an Deutschland, jede propagandistische, kriminelle und wirtschaftliche

Einmischung in die öster reichischen Verhältnisse zu unterlassen. Die Unterlas sung solcher Einmischungen in die Verhältnisse eines anderen Landes ist eigentlich ein selbstverständlicher Grundsatz des Völkerrechtes und in dieser Hinsicht liegt der Fall klar: Deutschland hat sich nach dem Völ kerrecht schwer an einem anderen Land vergangen. Vor dem Völkerbund wird der Konflikt um so schwe rer wiegen, als das heutige Oesterreich eine Schöpfung eben dieses Völkerbundes ist, Deutschland pfuscht

also dem Völkerbund ins Werk. Aber ganz abgesehen da von, ist Oesterreich eine europäische Notwendigkeit, über die man sich nicht so leicht hinwegsetzen kann. Sämtliche europäische Staatsmänner haben sich in die sem Sinne ausgesprochen, sie werden jetzt zu ihren Erklärungen stehen müssen. Deutschland wird einen schweren Stand haben, es steht einer Mauer gegen über, die nicht zu überrennen ist. 3m eigentlichen Sinne sind die wirtschaftlichen und kriminellen Attentate auf Oesterreichs Freiheit nur ein Symbol

i st d e r K a m p f gegen das kapitalistische System. Er ist der deutschen Republik. Das war nicht die Stimme des Blutes, das war die Stimme der Parteipolitik. Trau rig genug, wenn sich die nationalen Kreise bei ihrer Anschlußpolitik auf das parteipolitische Zeugnis des Marxismus berufen müssen. So liegt der Fall. So wird er dem Völkerbund vor getragen werden. Oesterreich i st keine Provinz des Deutschen Reiches, Oesterreich w a r es nie u n d w i r d es nie sein. Das wird ein für allemal vor dem Fo rum der Welt bestätigt

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 27.10.1935
Umfang: 20
- j einigten Staaten nock Deutschland noch Japan > j dem Völkerbund an. Diese Staaten sind durck die Eenfer Beschlüsse nicht im mindesten gebunden. . j Die anderen Staaten, welche für diese Straf- > | Aßnahmen gestimmt haben, brauchen geraume Zeit, um sie durckzuführen. Jene Staaten, die ge- > j Sen Etrasmaßnahmen gestimmt haben — dazu j ™t Oesterreick —. brauchen sich um diese Be- . Müsse auch nicht allzuviel zu bekümmern. An- , °ers wäre es freilich, wenn diese wirtschaftlichen > vtrafmaßnahmen

mit militärischer Gewalt durch- > 1 W* würden. Das wäre aber der europäische i ^neg. Heute aber schaut es so aus. daß nicht j Ama! Enaland daran denkt, militärische Sckritte ^unternehmen. Es find sogar neue Friedens- 1 Meäumaen im Ganae. Nach außenhin haben i 1RW Italien wie Enaland gut abgeschnitten. ! j’ ö i: e , n ist marschiert, ohne daß es von jemanden r gebindert wurde. Der Völkerbund aber I iS J 1 ® auf Englands' Seite gestellt. Die Partie ! let tf also auf gleich. Ein Zustand, der für Ver- Der Markt

, daß ihr einseht, wie sehr ich durch meine eigenen Sorgen in Anspruch genommen bin. Laßt mich also in Frieden ziehen". Da kei ner von beiden sich beleidigt fühlen konnte, zog das Füchschen mit heiler Haut aus der schlim men Falle heimwärts. Konnte es Oesterreich in Genf anders machen? Den in Genf tagenden Vertretern der Mächte handelte es sich nicht um Abessinien, sondern um das Verhältnis zwischen Italien und England. Der österreichische Gesandte beim Völkerbund hat daher eine Erklärung abgegeben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.09.1924
Umfang: 8
einer Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund. Einiges Aufsehen hat eine Stelle in der gestrigen Rede Brantings hervor gerufen, die dieser bei einer Veranstaltung hielt, an der auch der hier weilende Graf Keßler und der deutsche sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete ' Breitscheid teilnähmen. Branting erklärte, er hoffe, die Aufnahme Deutschlands werde noch wäh rend der gegenwärtigen Tagung des Völkerbundes erfolgen können. Dieser Aeuherung wird deshalb Bedeutung zugemessen, weil Branting Mitglied

des Völkerbundrates ist. Bei den nichtofsiziellen Besprechungen einzelner Politiker, die über den eventuellen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund geführt werden, betont man deutscherseits, daß eine Bedingung, von der man keineswegs äbgehen könnte, die Zu sicherung eines permanenten Sitzes im Völkerbund rat sei. Wie verlautet, besteht hiegegen weder bei England noch auch bei Frankreich irgendein Wider spruch, nur Spanien und Brasilien, die selbst auf einen permanenten Sitz Anspruch erheben, dürften

dem Vorhaben, einen solchen Platz Deutschland zu verleihen, einigen Widerstand entgegensetzen; doch hofft man, diesen Widerstand zu überwinden. Eine weitere Schwierigkeit, die noch zu überwinden sein wird, ist die Frage, ob die Aufnahme Deutschlands ; vor der Durchführung der jetzt im Zuge befind lichen abschließenden interalliierten Kontrolle mög- i lich ist. Von französischer Seite würde kaum ans- drücklich dagegen protestiert werden, doch besteht die ' Gefahr, daß die Kommission, die vom Völkerbund

I eingesetzt werden würde, um zu entscheiden, ob j Deutschland seinen Verpflichtungen nachgekommen •: ist, derzeit entscheiden würde, daß die Ergebnisse 1 der im Zuge befindlichen interalliierten Kontrolle : abzuwarten seien, beziehungsweise würde auf eine Anfrage der Enquetekommission an die kompeten ten Faktoren eine derartige Antwort zu erwarten sein. Die Befürworter für den möglichst baldigen Eintritt Deuschlands in den Völkerbund machen geltend, daß eventuell schon jetzt eine suspensiv be dingte

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 12.10.1935
Umfang: 12
Kommen tare zur Entscheidung des Völkerbundes hinsichtlich der Durchsetzung von Sanktionen. Die „Times" schreibt: „Der Völkerbund ist durch Italien gezwungen worden, zwischen einer effektiven Handlung oder dem Ausgeben seiner Verantwortlich keit zu wählen." „Daily Mail" schreibt, daß einige Tage vergehen müssen, bevor Sanktionen in Kraft gesetzt werden kön nen. Der Völkerbund würde weise handeln, wenn er langsam vorgehen und damit weitere Gelegen heit zu Verhandlungen geben würde. Englant besetzt

Er wähnung der von der österreichischen Regierung am 30. April 1922 gerichteten Note an den Völker bund ist es interessant, daran zu erinnern, daß die Vollversammlung vom Jahre 1921 in einer Resolution Richtlinien für die Anwendung der sogenannten wirtschaftlichen Waffen des Völkerbundes, also der Sanktionen, ausgestellt hatte. Im Absatz 9 dieser Ent schließung war für die wirtschaftlich schwä cheren Staaten die Möglichkeit offen gelassen, in der Ausführung der Sanktionen vom Völkerbund rat

einen Aufschub verlangen zu dürfen. In einer Note vom April 1922 hat die österreichische Regierung den Völkerbund verständigt, daß Oesterreich in Anbe tracht seiner besonderen geographischen Lage in die Notwendigkeit versetzt sein würde, so bald einmal Sanktionen ergriffen werden sollten, diesen Aufschub erbitten zu müssen. Schlägerei mit englischen Faschisten London. 11. Oktober. (DNB.) Vor der Londoner Effektenbörse kam es am Don nerstag zu einem Zusammenstoß Zwischen uniformier ten englischen Faschisten

wieder hergestellt werden. Ae MslsMezugslander Ravens Es wird jetzt viel von Sanktionen gegen Italien gesprochen, die vom Völkerbund beschlossen werden sollen. Es ist in erster Linie von wirtschaftlichen Sank tionen die Rede, d. h. Italien soll, ähnlich wie im Weltkrieg den Mittelmächten, die Zufuhr der vor allem wichtigen Rohstoffe abgeschnitten werden. Es ist Eng land, das die Sanktionsfrage aufgerollt hat, und es wird daher vor allem auch England mit seinen Kolo nien sein, das unter Umständen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.01.1935
Umfang: 8
an der Saar. Sie waren gegen einen Sieg Hitlers an der Saar. Zehn Prozent der Saardeutschen haben dem Frie den dienen wollen, indem sie für den Völkerbund stimmten. Nun ist ihre Lage verzweifelt. Vor den französischen Konsulaten stehen sie Schlange, um Visa zu erhalten. Schon meldet man die beiden ersten Morde an Arbeitern, began gen von SA.-Banden. Schon meldet man, daß sich Berg arbeiter in einem französischen Gebäude verbarrikadiert haben, weil sie sich fürchten. Glücklich diejenigen

, die noch zeitgerecht die französische Grenze überschreiten können, diese Grenze, die allen, allen geschloffen wird, die kein Vi sum haben. Aber ihre Not ist groß. Es fehlt am Nötig ten. Frankreich hat sich an den Völkerbund gewendet. iw SaargebieL Sie haben für den Völkerbund gestimmt. Der Völkerbund soll ihnen helfen. Der Völkerbundrat hat eine Erklärung des General sekretariats des Völkerbundes entgegengenommen, daß da für keine M.ttel vorhanden sind. Tie Mittel kann nur die Völkerbundversammlnng beschließen

. Bor dem 1. Jänner 1936 ist nicht an Hilfe zu denken. Das sind elfeinhalb Mo nate. In elfeinhalb Monaten, nein, in elfeinhalb Wochen, nein, in elfeinhaib Tagen kann man Hungers sterb-n. Zehn Prozent haben für den Völkerbund gestimmt. Ter Dank des Völkerbundes muß ihnen werden! Früher als am 1. Jänner 1936. SkH'rnst-n der Körperschaften Steil, 24. Jänner. (AN.) Der Länderrat hielt heute vormittags eine Sitzung ab und wählte einen neunglied- rigen sozialpolitischen Ausschuß. Sodann wurde

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 15.03.1928
Umfang: 8
und seine Methode durchaus eine internationale Angelegenheit. Glücklicherweise stehe Oesterreich viel direkter unter der Obhut des Völkerbundes als Griechenland, und es sei zu hoffen, daß sich der Völkerbund weniger nachgiebig als die Botschafterkonferenz gegenüber der Doktrin erweisen werde, daß eine brutale Machtentfaltung ein beftiedigender Ersatz für richtiges Urteilen sei. Und zur Mussolinirede schreibt dasselbe Blatt: Seit dem Ultimatum Oesterreichs an Serbien, das den großen Krieg be- gonnm

hat, hat es kein Waffenklirren gegeben gleich dem, das s" ber Samstagrede Mussolinis enthalten ist. Aber noch erstaun- als seine unverschämte, verächtliche Anspielung auf den Völkerbund ist seine brutale Erklärung, daß die faschistische Regierung nicht an die Versprechungen der früheren Regie rungen hinsichtlich der Minoritätenrechte gebunden sei. Dies bedeutet den schimpflichsten internationalen Treubruch seit dem Einfall Deutschlands in Belgien. schreibt: Niemand, der die gewöhnliche Ueber- Wvenglichkeit Mussolinis kennt

die Drohungen Mussolinis für rhetorische Spiegelfechterei, die in Wirklichkeit mehr bezwecken, seine Haltung gegenüber Tirol zu verteidigen, als daß er an einen Krieg mit Oesterreich denke. „Philadelphia Public Ledger" meint, die Rede dürfe nicht ernst genommen werden. Mussolini wisse sehr gut, daß der Ueberfall auf das wehrlose Oesterreich sofort Frank reich gegen Italien ins Feld führen würde. Außerdem werde in dieser Frage der Völkerbund ein Wort mitzureden haben. Der Friede Europas werde nicht ernstlich

, wie verantwortliche Regierungsmänner bloß in Stunden schick salschwerer Entscheidungen zu sprechen pflegen. Jnr Telegrammstil hat er die Minderheitenfrage erledigt, aber nicht bloß vor seiner eigenen Tür, sondern auch für den Völkerbund, indem er sagte: „Man spricht von Genf? Leere Hoffnungen? Wenn der Genfer Rat sich in das Labyrinth der sogenannten Minderheiten be gibt, wird er keinen Ausweg finden". Ich kann dem italienisch- ungarischen Freundschaftsvertrag keinen so übertriebenen Re spekt entgegenbringen

, daß mir bei diesen kategorischen Erklä rungen des italienischen Diktators nicht die Minderheitenprobleme des armen Rumpfungarns in der Relation für die Nachbar staaten in den Sinn kämen. Ein ungarischer Realpolitiker muß die niederschmetternde Wirttmg der Feststellungen Mussolinis fühlen. Die nationalen Minderheiten werden also in ihren eigenen Ländern von dem herrschenden Nationalismus verschluckt und der Völkerbund ist unfähig, an der Frage der sogenannten Minderheiten zu rühren. Das sind traurige Aussichten. Mit Bezug

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 17.10.1924
Umfang: 20
die derselben zugrunde liegende LvirLMailliHe Notwendigkeit behandelt ist. ' Die Schristleiiung. Die LeücuLeuLste Folgelvirkung des Weltkriegs war lle Auslösung der österreichisch-nngarischm Monarchie. -Em Slaaterc- und Völkerbund, der iit seinen lvesentlichen .BestaMeilen. seit fast 460 Jahren zusaunneUgeh alten' mrd Während dieser langen Zeit erfolgreich zahllosen Ge fahren getrotzt hatte, ist in den siurmbeioegten Herbst- tagen des Jahres 1918 scheinbar wie ein Kartenhaus zustunmengeürvchen. Früher hatte inan

sich nämlich immer klarer heraus, daß auch M MM. LKd^ien dstr. ^ allcm,Schzust Md die Neugründung nicht vom gesamten Volke, sondern nur von einer Minderheit gemacht worden sind. Gerade. in diesen Nachfolgestaaten stehen starke und einflußreiche Gruppen auch noch heute mit aller Entschiedenheit auf dem Standpunkte der Legitimität. Diese Gruppen Alben in den letzten Tagen eine großartige Genugtuung .zu verzeichnen gehabt. Es verlautete nämlich nrit großer Bestimmtheit, der Völkerbund habe de.n tschechischen

, haben die Entente-Politiker darüber gelächelt und voraus ge jagt, der Rausch dieser Flitterwochen würde bald vor über sein, und dann werde man fühlen und' ciuseheu, was man durch' die Auflösung des alten Reiches ver loren hat. Diese Voraussage geht mehr und mehr in Erfüllung. Die politische Notwendigkeit hat bereits zu erneutem Zu.ammenschluß gezwungen, Ücun kommt auch noch die wirtschaftliche Notwendigkeit und gibt an geblich durch den Völkerbund scharfe Befehle über wirt schaftliches Zusauunengehen. Es darf

ge fetzt, svelche sofort gegen seinander durch Msperrimgest den wildesten Zollkrieg Segmmen. Ein derartig kurz sichtiges Unterfangen nmKe sich in Bäl^-e rächen. Und so soll denn der Völkerbund, der für di« politischen und wirtsthastlichen Torheiten, welche durch die FriedenK? vertrage dekretiert worden sind, einigermaßen sich ver antwortlich fühlt, einfach den Auftrag ertellt haben, es mögeir über das wirtschaftliche Znsam'menarbeiten detz Nachfolgestaaten Vorschläge ansgearbeitet

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