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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.09.1922
Umfang: 4
. K 20.-, übriges Ausland Lire 8 Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Nummer 204 Donnerstag, den 7. September 1922 3. Jahrgang Aushebung des Jahr ganges 1903. Rom, 7. September. Das Amtsblatt des Kriegsmlnisteriums ordnet die Aushebung der Rekruten des Jahrganges 1603 in den alten und neuen Provinzen an. Die Assen tierungen werden tn'der Zeit vom 10„ & e p i e m b er d. I. bis 28. Februar 1923 vorgenommen werden. Der Völkerbund. StA und geräuschlos, ohne Anteilnahme der Stadt, in der er tagt

, und noch -weniger der Völker, die er angeblich vertritt, trat dieser Tage der Völkerbund- in Genf zur dritten Bölkerbunds« Versammlung zusammen. Die Fragen!, mit denen er sich befaßt, find zwar sicherlich nicht ohne Be deutung: ' Oesterreich wartet -aus Hilfe und die Weltwirtschaftskrilse erheischt Be- allgeme-ine Müsse. Mer niemand kümmert sich draußen in der Welt, was der WölkevVund zu (Weifen Problemen sagen wird. Der „Areopag der Rationen', einst von Wilson eingeführt in die Welt :al§ Hoffnung der Zukunft

und als Beginn eines neuen Zeit alters, sieht sM, verachtet und unbeachtet, ab seits der großen Wege der WeltpoMk. Man läßt ihm sein Leben, nicht, weil man ihn nicht entbehren könnte, sondern aus einer gewissen Rücksichtnahme auf das Idol, das er einst der Welt mar. Politische lCntscheidUngen hat der -Völkerbund nicht zu fällen und kann sie nicht fällen. Politisch mar er schon tot, als ier ins Leben trat, weil Ele-menceau und Lloyd George ihrem Gogenspieler, den ein verderbliches Ge schick «als den größten

nicht -einmal eine Zustimmung der Wölkerbundsve-rsammlnng. -Umgekehrt brauchen die -Beschlüsse der Dölke-rbundsverisammlung die Zustimmung des Rates, und zwar die eirfitim- -mige. Frankreich hat -also jederzeit fein Veto recht vollständig gesichert. Diese Zn-sammen- setzung ist an sich schon eine Lächerlichkeit, die den Völkerbund -als wirklichen „Völkerbund' töten müßte, wenn er -nicht schon tot wäre. Zu allem -Nebenfluß hat man dem -Völkerbund -aber noch jede Möglichkeit -ans sich selbst -wirk sam zu -werden genommen

. Er ist Deratungs- u-nd Beschlnhorgan, -aber -kein Organ -mit sekbst- stä-ndiger Exekutive. -Die liegt bei den einzelnen Staaten. Der Völkerbund kann beschließen, daß Oesterreich -geholfen werden -solle; selbst Helsen kann er nicht, weil er keine eigenen Finanzen hat, Die dritte Dölkerbu-ndsta-g-ung, dile jetzt ihren Anfang genommen hat, -muß unter diesen Ver- HAtnissen- -ebenso enden- wie >ihve Vorgängerin nen: ohne Resultat und ohne Wirkung. Sie ist nur Staffage, hinter der sich der politische Egois mus

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 01.09.1922
Umfang: 12
!. 13.—, halbjährig l. S.—, vierteljährig l. 4.50. Durch ErzeugunaSlosten bedingte Preiserhöhung vorbehalten^ U«zeigeu aller Art finden die lohnendste Verbreitung und werden nach Tarif berechnet. Bestellungen sind zu richten an die Buchdruckerei H. Mahl, Bruneck Rr. 35 Brimeck, Freitag, de« 1. September 1922 SW> MWM und Merlrieden. Mehr und mehr hat es sich gezeigt, was j der Völkerbund eigentlich ist und heute Die Reise des österreichischen Bundeskanz-! gibt es wohl niemand mehr auf der ganzen lers Dr. Seipel

oder besser gesagt, die Aeuher-! Welt der diesen Bund ernst nimmt, außer den ungen des tschechischen Ministerpräsidenten Dr. Diplomaten, welche aber den Völkerbund zu Benesch und die Besprechungen von Verona-andern Zwecken benötigen, als um der Welt haben die öffentliche Aufmerksamkeit wieder! den Frieden zu geben, aus ein Institut gelenkt, das; seit 1919 in der! Von allen schönen Plänen und Vsrpslich- Wett ein Scheindasein führt und hin und Hungen, welche die Staaken im Völkerbund wieder Versammlungen

abhält. Es ist derj eingegangen sind, ist bis jetzt auch nicht ein Völkerbund, wie man ihn so stolz genannt' einziges Wort erfüllt worden. Die Staaten hat. Seine Aufgabe besteht nach den Völker« ? haben weder abgerüstet, noch ist die Welt zur bundaklen (Einleitung) in folgendem: ! Ruhe gekommen. Und Oesterreich is! trotz des „In der Erwägung, daß es zur Förderung! Völkerbundes heute am Erlöschen, der Zusammenarbeit der Nationen und zuri Der Gedanke liegt nahe, zu fragen, warum Gewährleistung

von Frieden und Sicherheit! der Völkerbund nicht Erfolge aufweisen kann, zwischen ihnen daraus ankommt a) gewisse? warum die zwei Begriffe Völkerbund und Völ- Verpflichtungen einzugehen, nicht zum Kriege > Kerfrieden heute entgegengesetzter sind als je. schreiten zu. wollen, in aller Oeffentlichkeit^ Die Antwort darauf. Mi.Micht schwer, zwischen den Völkern aus der Gerechtigkeit z Zu den Grundbedingungen'eines Vötker- und der Ehre berührende Beziehungen zu - sriedens gehört vor allem eins Völkerverstän

- pflegen b) die von nun an als Regel sür!digung und zwar eine Verständigung das tatsächliche Verhalten der Regierungen ^ aller Völker nicht bloß einiger Staaten, welche anerkannten Vorschriften des Völkerrechtes! um ihre Ziels wirksamer verfolgen zu können genau zu beobachten c) die Gerechtigkeit Herr-! diesen Völkerbund ins Leben gerufen, der ein fchen zu lassen und alle vertragsmäßigen Vel> ^ Forum der Welt sein soll. Unter die Voraus- pflichtungen in den gegenseitigen Beziehungen ^ setzungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 09.09.1922
Umfang: 10
, dies alles nur si»d Ausflüchte vor der — Tatsache Oesterreich, die bestehen blei- tm wnö, wen» sie auch in keinem Staate «5 m keinem Nolle mehr in Erscheinung tckt. Oder haben wir noch einen österreichi schen Staat, oder ein österreichisches Volk? Nm mSchj« es bezweifeln und doch besteht vcherreich zum Schrecken vieler Nachbarn, «ich wenn sie so gerne dieses Gespenst — klammeren möcl^en. Sir Wilhelm Goode. loschsur, der Völkerbund — sie alle haben PSne zur Rettung Oesterreichs ausgearbei tet. Man hat Kommissionen eingesetzt

. Er hat noch einmal als Anwalt Oesterreichs gesprochen. Er hat die »erantwortlichen Staatsmänner und die Der» ireier im Bundesrate auftnerksam gemacht, »eiche Afugabe der Völkerbund zu lösen ha be, die Herbeiführung des Friedens unter im Rationen. Es mag dem Bundeskanzler rcrgeschwebt sein, der bittere Anblick, daß in Wen drüben Türken und Griechen sich bis wss Messer bekämpfen, während man hier in Europa mit noch furchtbareren Waffen WSer vernichtet — mit den sogenannten Friedensverträgen. Ohnmächtig

gegen diese und ohnmächtig gegen den Krmnmsäbel er veist sich der Völkerbund. Seipel hat darge stellt, daß mit dem Untergang Oesterreichs die Nachbarstaaten in den Wirbel hineingerissen »erden, diese Nachbarstaaten, die ein System «on Be«achvngsmaßnahmen um Oesterreich ausgestellt haben: aus dieser Umschnürung misse Oesterreich herausgeführt werden. Z«ar würde sich Oesterreich eine Kontrolle «sollen lassen, aber nur unter den Bedingun- M. daß sofort und wirkliche nicht etwa bloß Echeinkredite gegeben

werden, daß durch eine solche Kontrolle die Hoheit des Staates nicht «izetastet werde und daß sie nicht demüti- gend für das Volk sei „denn sonst würde es seine Selbständigkeit ausgeben.' Nun liezt es am Völkerbund zu dieser kla ren Rede nicht bloß Stellung zu nehmen, Mdern die befreiende Tat folgen zu lassen. TiÄ er es können? Wir möchten wenigstens »Zveiseln, ob er in der nächsten Zeit einen Mz ausfindig machen kann, aus dem — Zta- atv, die kleine Entente mit Frankreich und Enziend gemeinsam gehen können — oder od einer allein

Maßnahmen nur durchgeführt werden sollen, wenn der Völkerbund keine Lösung zufiandebringt. Die Anwälte Oesterreichs beim Völkerbund. Genf, 9. September. Die Völkerbundsoer sammlung hielt gestern und vorgestern Voll sitzungen ab. in denen hauptsächlich das österreichische Problem zur allgemeinen De batte gestellt war. Für Oeslerreich traten ein der Schweizer Bundesrat Malta, der Norweger Frithsof Nansen, der englische De legierte Lord Balsour und besonders der italienische Delegierte Senator Scalosa

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 22.09.1922
Umfang: 6
, weil man noch nicht weiß, welch Harle Jedingungen daran geknüpft sind. Seipel ist gestern zur letzten Entscheidung nach Genf gereist. Seine Aufgabe wird es sein, die Ehre Oesterreichs zu wahren, die Unannehmbar- leiten in den Bedingungen der Kredithilfe zu beseitigen. Zwar betont der Völkerbund, die Bedingungen seien begrenzt durch die Un verletzlichkeit der Selbständigkeit Oesterreichs. Aber er verlangt gesetzliche innere Reformen und eine vom Völkerbund selbst eingesetzte Kontrollkommission. Die Frage geht daruni

, seine Voraus setzungen, seine Bedingungen und darum auch seine Ziele sind — politisch. Die Gläu biger werden den ganzen künftigen Finauz- dienft Oesterreichs überwachen. Damit hört Oesterreich auf, ein selbständige. Staat ,.i lein und die Versicherung. Oesterreich müsse selbständig bleiben, enthält, an der Wirklich keit gemessen, einen Widerspruch. Nach St- Termain müsse Oesterreich selbständig blei ben, der Völkerbund in Genf schreitet über dieses Diktat hinweg, denn er ist zielsicher auf dem Wege

, Oesterreich in eine Satrapie einiger Bankgrößen zu oerwandeln. Seipcl hat gedroht, die Selbständigkeit aufzugeben und hat damit das legte Los in die Wag- Ichale geworfen — nun ist auch dies zu einer blinden Karte geworden. Die Selbständig keit, die der Völkerbund in Genf in sein Sa nierungsprogramm für Oesterreich auf- mmint, gilt nur für die Kreditgeber — als 'Umgrenzung ihrer Machtgier und als äußer ster Spielraum für ihre Rivalität. Aber der Genfer Vorschlag schreitet noch weiter, die Selbständigkeit

der Assimilierung des Post- und Telegra phenpersonals. welches unter Oesterreich ge- dient, erscheinen wird. Weiterhin betonte er die Notwendigkeit, den reichsitalienischen ^ Beamten, welche in den neuen Provinzen tä tig sind. Sonderzulazen zu gewähren. Reparation. M?tta für die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. Genf. 22. September. In der gestrigen völkerbundssihong trat der schweizerische Bundesrat Motla entschieden für die Auf» nähme Deutschlands in den Völkerbund ein. Deutschland habe das Recht

einzulösen. Wiederaufbau in Arankreich. Berlin. 22. September. Die Blätter ver öffentlichen neue Sachleistungsabkommen zwischen französischen und deutschen Bau firmen. 40.000 deutsche Arbeiter sollen im kommenden Frühjahr im Wiederausbau- gebiete Arbeit finden. Völkerbund in Gens. Minderheiten-Schuh in Genf. Genf. 22. September. Zm Völkerbunde kam gestern die .?'üge des Schuhes der na tionalen Minderheiten zur Sprache. Es wurde eine Resolution angenommen, in der es unter anderem heißt, daß bei Meinungs

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 17.06.1926
Umfang: 16
bedeutet, muß ausgewetzt werden. Mögen sie sich alle ver-. sühnen, die sich darüber besehldeten, und mögen sie sich alle vereinen im Dienste des Vaterlandes.' Cs gehe darmn, „daß wir in brüderlicher Liebe all« Völker zusammen fassen, die hier unter dein Zepter des unga rischen Königs einen Staat, eine Nation gebildet hatten.' Auch mit Ungarn hat sich der Völkerbund befaßt. Die Finanz-Kontrolle des Völker bundes wird dem Namen nach aufgehoben» besteht aber tatsächlich durch einen Ueber

machen wolle« die maßgebenden Mitglieder des Sollen bundsrates weidlich zu ärgern. Zuerst ver> e jtete es auf seinen Sitz als nichtständiges tglied des Volke-rbundsrates. Dann erf klärte es, daß es auf der allgemeinen Völker» bundsverfammlung im kommenden Septem» der dicht erscheinen werde. Schließlich rückst es am 14. Juni mit der Anmeldung feines Austrittes aus dem Völkerbund heraus! Rach Art. 1 der Völkerbundssatzung wird ein Austritt aus dom Völkerbund erst nach Ablauf einer zweijährigen

, bis der Völkerbund -über den spanischen Anspruch aus einen ständigen Sitz die Entscheidung gefällt hat. Uebrigens bereiten sich im Völkerbund Dinge vor, die gar mancher als Schwächung des Völkerbundsgedankens deuten könnte. Man! spricht davon, -den Völkerbund in drei Teile ! ;u teilen, in einen europäischen, amerikani» chen und asiatischen Völkerbund, und hofft, o leichter ein Einvernehmen in den einzelnen Teilen zu erzielen, als es ,in der Einheit aller Völker möglich 'gewesen ist. Ob Liese Hoff nung Erfüllung

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.01.1938
Umfang: 6
überzeugt, daß der Völkerbund nicht mehr imstande ist, seine politische Aufgabe in den gro ßen internationalen Fragen zu erfüllen. „Es ist Zeit, den Völkerbund in den Ruhestand zu versetzen. Die Umwand lung irgendeines Artikels des Convenant ist nicht genügend, um noch eine Reform zu erzielen: daher ist das Schweigen vorzuziehen. Unter diesen Umständen ist es sehr leicht möglich.' daß Eden an der Versammlung 'des Völkerbundsrates gar nicht teilnimmt. Sollte sich diese Mel dung bestätigen — vorderhand

, meldet „Oeuvre', daß in den nächsten zwei Wochen in den größe ren Provinzstädten Frankreichs nicht weniger als vierzig Volkskundgebungen veranstaltet werden, um zum Boykott der japanischen Produkte anzufeuern. Die gesamte finnische Presse stimmt der Rede des schwedischen Außenministers Sandler über das Verhältnis der nordi che» Staaten zum Völkerbund zu. Be- onders interessant sind die Aeußerungen des „Sozialdemokrat', der bisher von einer Anerkennung des italienischen Im periums nichts wissen

sein Schweigen zu brechen und die An sicht der Regierung über die Stellung Finnlands zum Völkerbund in dieser aktuellen und heiklen Frage bekanntzu geben. in Bukarest eine Haltung heraus, die je ner von Brüssel verwandt ist, wozu aber noch die entschieden freundschaftliche Ten denz gegen Deutschland, Italien und Po len kommt. Vara// ^oF^au» Paris, 20. Jänner. Der französische Außenminister empfing den sowjetischen Botschafter zu einer Un terredung, in welcher, nach Mutmaßung der „Liberte

. Vom Kultusministerium wird die Ein führung der kirchlichen Trauung als Pflicht geplant; die Ziviltrauung allein soll nicht mehr als rechtsgültig anerkannt werden. Bezugnehmend auf die Proteste, die vom Universalbund der Juden an den Völkerbund gerichtet wurden, greifen die nationalistischen Blätter Rumäniens die ses internationale Organ des Judentums sehr scharf an, das die Rumänen daran hindern möchte, ihr Land zu verteidigen; kein Eingreifen des Genfer Instituts werde je den historischen Prozeß aufhal ten

hat, auf welche der Völkerbund sich naturgemäß aufbaut.' Wie man sieht, ist die Kurz sichtigkeit der englischen Diplomatie nicht erst neuesten Datums. Wer für die Ge danken des Völkerbundes zugänglich war, ist Lloyd George, der mit seiner bekannten politischen Spitzfindigkeit Kö nig Konstantin ein großes Griechenland vorgaukelte und ihn so gegen die Türkei hetzte: dadurch rief er das Bündnis Ke- mals mit Rußland hervor, ohne das Ke mal freilich ein Räuberhauptmann ge blieben und die neue Türkei nicht ent standen wäre

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 21.12.1920
Umfang: 4
, nämlich daß Deutschland erst nach Erfüllung nS Fr edeuS von Versailles in den Völkerbund aufgenomme» werden könnte. Die Bedeutung dieser Sitzung liegt jedoch dort», daß uachBiviant der englische Delegierte Lord Robert Teetl die Tribüne bestieg und vollkommen den französische» Standpunkt teilte. Nachdem noch der brasilianische Delegierte de» Hoffnung Ausdruck gegeben hatte, daß Deutschland bald in de» Völkerbund ausgenommen werde, wurde die Aufnahme Oester reichs einstimmig befchloffeu. Wenn mau

noch nicht gewußt hätte, welcher Geist t» dies em Völkerbund herrscht, der Verlauf dieser Sitzung hätte es geoffeubart. H'er wird nur Euteutepolitik getrieben, und was Frankreich nicht paßt, kommt nicht zur Beratung. Am gleichen Tage wurden die nicht ftäadtgeu Mitglieder des VölkerbunSratrs gewählt. Für jedes Mandat wurde eine besondere Abstimmung vorgrnommeu. Der Rat fetzt sich, nachdem die Bereinigten Staaten dem Völkerbund ferugebltebea sind» zusammen aus Vertretern Frankreichs, G-oßbritavnieuS» Italiens

, Japans. Spanten«, Brasiliens, Belgiens» und Chinas. Lm orrmchteuLrs Artril üver Lm VälKerbnuL hat der neue Piästdent der Bereinigten Staaten Harbin^ wie au» Newyork gemeldet wird, in einer Unterredung mit einer führenden politischen Persönlichkeit gefällt. Er äußerte sich folgendermaßen: Der Völkerbund ist nicht wert, daß «a» über ihn spricht. Ja einiger Zeit wird die Lage in Europa derartig sein, daß die europäischen Staaten an Amerika herautrrteu werden mit der Bille, im Interesse dev Zwillsatio

» eiuzufchrriten. Dies fei daun der Augenblick, neue Verhand lungen zur Regelung aller Fragen nach Wafhiogtou einzu» berufen und der Friede von Versailles würde durch de» Frieden von Washington abgelöst. Mau mag über den neuen Präsidenten der Bereinigte» Staaten denken, wie mau will, er hat jedenfalls eine sehr anschauliche Art, die Dinge beim rechten Namen zu nenne». „Der Völkerbund ist nicht wert, daß mau vou ihm spricht*, dru Herren Millrrand, Lloyd George und Genossen wird r» recht uuaugeorhm tu die Ohren

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 23.09.1922
Umfang: 8
und sich zu einem Kompromiß bereit finden wird. In Konstantinopel finden große Demonstrationen statt. Die Stadt ist beflaggt, alle harren in freudi ger Erregung der Ankunft von Mustafa Kemal Pascha. Meuternde griechische Truppen. Nach einer Meldung des „Intransigeant' aus Belgrad sollen die griechischen Truppen in Thrazien gemeutert und sich der Eisenbahnlinie bemächtigt haben, um in die Heimat zurückzufahren. Ver Völkerbund soll Helsen. Der englische Premierminister hat an den australischen Delegierten beim Völkerbund

, Eock, telegraphisch das Ersuchen gerichtet, den Konflikt im Orient unverzüglich vor den Völkerbund zu bringen, um den Frieden zu sichern. Auch Amerika lehnt ab. Die Blätter berichten aus Washington, daß man im Weißen Haus an eine Teilnahme an der militärischen Aktion im Orient nicht denke. Die amerikanischen Truppen haben auch schon Befehl erhalten, sich von der Verteidigung von Konstantinopel und den Meer engen fernzuhalten. Eine bolschewistische Hilfsaktion für die Türkei. Aus Riga

in aller Stille alle Franzosen in Spanien und Portugal, die zur Militärreserve gehören, eingezogen,, obwohl sie zu dieser Zeit zu keiner Uebung MrpfiWöt waren. Sie Neger in Genf beim Völkerbund. Der Negerkongreß, der kürzlich in New-Dork getagt hat, hat vier Delegierte nach Genf entsandt, die beim Völkerbund persönlich die bereits schriftlich ein gereichten Forderungen der Neger vertreten sollen. Die Neger wünschten, daß der Völkerbund ihnen eine oder mehrere ehemalige deutsche Kolonien in Afrika zur Bildung

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 4
Datum: 02.08.1922
Umfang: 4
zum Eintritt in den Völkerbund aufgefordert. In der Donnerstagsitzung des Frie denskongresses wurde die Frage des Völkerbundes behandelt. Lord Robert Eecil trat in seiner Rede für eine Verstärkung der Autorität des Bundes ein. Solange die Reparationsfrage nicht geregelt sei, könne von. einer WiedLrherstellmrg. des Friedens in Europa nicht gesprochen werdeil. Die Frage vergiftet die ganze internationale Atmosphäre. Solange der Völkerbund eine so wichtige Frage außerhalb seiner Erörterung lasse, sei

er aber noch immer nicht im Besitz voller Machtbefugnis. Die Zulassung Deutschlands zum Völkerbund würde einen großen Fortschritt bedeuten un6 es sei wichtig, daß sich die britische Regierung für diese Politik erklärt habe. Der Kongreß sprach hierauf in einer Entschließung die Hoffnung aus, daß Deutschland ein erfolgreiches Gesuch um Zulassung zum Völkerbund stellen werde. ver Tiefstand der Mark. Die deutsche Mark hat den größten Tiefstand erreicht, der bisher überhaupt zu verzeichnen war. In Zürich

gangenen Freitag: „Ich bin in Paris der erste gewesen, der im Rat der Zehn vorgeschlagen hat, daß der Völkerbund einen wesentlichen Teil des Versailler Vertrages bilden soll. Der Völkerbund ist ein wesentlicher Teil der Maschinerie der Zivili' sation. Der Buchstabe der Völkerbundsatzungen ist wunderbar; aber wenn man bloß dem Buch staben traut, wird das Töten wieder beginnen und wenn der Wahnsinn wieder einmal aus gebrochen ist, ist es zu spät. Wenn erst einmal das Zündholz in die überall

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1919
Umfang: 8
daran teil. Der technische Delegierte Belgiens, Orts, hat in Gegen wart der drei belgischen Vertreter seine Gedanken über den Entwurf, durch welchen die Verbündeten die Beseiti gung der durch den Berliner Vertrag geschaffenen Hinder nisse verlangen, dargelegt. Die ganze Besprechung dreht sich neuerdings um den Mlson'schen Plan, der darin besteht, die Gebietshoheit über die Kolonien Deutschlands dem Völkerbund zu über tragen uno mit der Verwaltung der einzelnen Kolonien einen bestimmten Staat

, dann wird der Völkerbund ihre Wünsche erfüllen. Hiebei kämen namentlich Arabien und Mesopotamien in Betracht. Diese LZölker könnten ihren Willen kundgeben, ob sie unabhängig werden oder unter der Schutzherrschaft der einen oder anderen Großmacht leben wollen: in diesem Falle würde der Völkerbund ohne weiteres zustimmen. Wenn jedoch Völker nicht befähigt seien, über sich selbst zu verfügen, würde der Völkerbund die Macht wähle.,, die entweder wegen geographischer Nähe oder aus ir^uid einem anderen Grunde am besten

Status quo für die afrikanischen Kolonien »nd diejenigen des fernen Ostens, die in der Gewalt der gegenwärtigen Besitzer bleiben werden, bis der Völkerbund in die Wirklichkeit umgesetzt ist. gelöst. Was die asiatische Türkei anlangt, so wird die Voll- machtstheorie sofort angewendet. Die vier Großmächte werden mit der Verwaltung der Gebiete betraut. Außer dem muh der Ausschuß der Großmächte vom 'Obersten Äricgsrat in Versailles einen Plan für die beste Aus nützung der Besatzungstruppen in Kletnasien

zugefügt wurde»? Die Zchrifll.) Gründung einer ..Liga für den Völkerbund in Wien'. In Wien wurde zur Propaganda der Idee des Völkerbundes ein Verband unter dem genannten Namen gegründet. Der Verband will sich an allen internatio nalen Tagungen in enger Fühlungnahme mir den aus ländischen Friedensgesellschaften beteiligen. Als Gründer haben gezeichnet der frühere Ministerpräsident Lammasch, die Minister a. D. Dr. Baernreither, Frhr. v. Beck, Dr. Klein, Dr. Redlich, Dr. Selpel, die Botschafter Graf

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.09.1920
Umfang: 8
nach Wien im Jahre 1790 in der ersten Stadt zurückließ. Diese Künstgegenstände werden nunmehr von Florenz hierherge bracht werden. Cs sind dies einige Statuen, darunter ein berühmter Canova, viele kunstgewerbliche Arbeiten, von denen namentlich ein machtvolles Silberserviee mit figura- lem Schmuck. Salzburger Arbeit aus dem achtzehnten Jahr hundert. sehr gerühmt wird. Wenig Hoffnung auf den Völkerbund. Der Staatssekretär des Aeußern, Dr. Renner, äußerte sich in einer Unterredung über eine ganze Reihe

nicht mit Gewalt herbeizuführen. Wir haben uns- auf den Völkerbund verlassen. Es scheint aller dings. daft der Völkerbund eine kritische Phase seiner Exi stenz durchlebt. Er hat bisher mehr,Vorsicht als Initiative walten lasten. Um in den Herzen der Menschen Wurzeln zu fassen, mühte er ein unerschrockenes aktives Organ der öf fentlichen Meinung werden und diese vorerst dadurch mora lisch für sich gewinnen, daß er sich als der wahrhafte Schützer der kleinen und leidenden Völker erweist. Der Völkerbund

und Oesterreich, das Ist ein Verhältnis, wie zwischen Theorie und Erprobung. An uns vor allem wird der Völkerbund zu erweisen haben, ob er dag ist und das leistet, was er fein soll und zu leisten berufen ist. Auf die Frage, was er von den' politischen Wählen erwarte, sagte Dr. Renner: „Ich wünsche einen solchen Ausgang, der meinen» niodergebrockenen Volk verhältnismäßig günstige A»»ssichten für seine Wiedererstar kung bietet. Unser Schicksal hängt nicht allein von. Partei programmen ab. Vor allem müssen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1921
Umfang: 8
als für schweizerische Interessen stellunfz« ULLllLLQLL „Swüsx «ab LLbssüL ZujaWLtv' Sans zwifchrn drr Zonrnfragr und der Dngrlegmhrlr fc Durchmarsches von Dölkerbundstruppen durch dir Schwriz hergestellt wird. Bekanntlich ist die Schwriz auf di« ihren Unterhändlern am 13. Februar 1920 in London zugrstandrne Neutralität hin in den Völkerbund eingetreten. In der deutschen Schweiz konnte man auch nach dieser Zusicherung kein rechtes Dertrauen zum Völkerbund finden und nur durch das geschlossen« Vorgehen

der französischen Kantone wurde ein« knappe Mehrheit für den Eintritt in den Dölkerbund zustandegebracht. Di« Frage des Beitrittes schien nach der Zusicherung der Neutralität über haupt mehr von merltorischer, denn von praktischer Bedeutung zu sein. Allein, man hat in der Schweiz zu wenig mit dem Umstand gerechnet, dag der Völkerbund ausschließlich einen französischen Machtfaktor vorstellt, und daß Frankreich sich j den Beitritt der Schweiz für seine eigenen Vorteile zunutze ; machen werde. ! In der ersten

und drohte nun mit einer Verlegung des Völkerbundsitzes von Genf nach dem Haag. Dis Schweiz zeigt aber auch dafür lediglich negatives Verständnis und bcharrte auf ihrem Ablchnungsstandpunkt. Run ist sie we gen dieses Vorgehens wohl auf Betreiben Frankreichs auf dis Angeklagtenbank des Völkerbundes zitiert worben. Man muß dieses aufrechte und ehrbewußte Volk kennen, um zu verstehen, wie bitter kränkend es diese Demütigung aufnimmt. Eben jetzt müssen sich die Vertreter der Schweiz vor dem Völkerbund we gen

ist nur, baß die schweizerische Neu tralität von einem starken Deutschland besser geschützt wurde, als von dem nur französischen Zwecken dienenden Völkerbund. Politische Übersicht. Kalk Blut! Der Franzose hat es durchgesetzt. Der Franzose marschiert. Dem Franzosen ist cs nicht wohl, wenn er nicht Krieg führt. Er ist der Barbar des Westens. Schon ein Macchiavelli be schrieb ihn so, wenn ec sagte: „Cr stellt sein eigenes Glück über trieben hoch nnd kümmert sich wenig um das der anderen'. — Wie schlecht muß

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 4
Datum: 23.09.1920
Umfang: 4
in aller Eile geräumt. Der Bölkerbuud. Der Völkerbund eristiert offiziell erst feil dem 10. Jäftncr 1920, Dem Darum der Ratisitiasion des Ver sailler Vertrages. Durch bas Inkrafttreten dieses Ver- träges winden an jenem Tage 19 Staaten Mitglieder des Völkerbundes. Acht weitere Staaten schlossen sich ihm insolge der Ziatijfrkatifonen air. Dreizelzn Staaten, die im Kriege neutral waren, nahmen die Einladung a', die im Anner des Volkerbutidpak-es a' sie gerichtet >var. Elhina wurde Mitglied

. 3- das Sekretariat. 4. Sie ständige Rü- stmitzskotumission. 9. da^ Intcniatilouale Hygieneami. 0. die Transitkommifsiou. Unter den verschiedenen begonnenen uud vollende ten Aufgaben des Völkerbundes sind zu erwähnen: j> e i ßnjternationale Gerichtshof, die giegistrierung der V^r-i träge, der Schutz der MinLerlzeften, die Mandate 'über die früheren deutschen Kotonretr, das Regime des Saar gebietes. Das Kommissariat von Danzig, die russisch- persische Frage, die Aalandssxage, die armenische Frnge. Der Völkerbund

ein. Sollte die Versammlung des VölterbunS.'s im Novem- der die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund e n t=’ gegen dem Vorschlag Frankreichs, das; Deutschland erst nach greifbaren Garantien für seine guten Absichle' aus- genjommen iverden soll, verfügen, so wird Frankreich ans dem Völkerbund anstreren. Frankreich ist entschlossen, unter keinen Umständen im Völkerbund nebelt Deutsch-« llrnd zri sitzen, wenn die erforderliche Zweidrittelmehrheit für die Auftmhme Deutschlands zri stände käme. Zur Präsidentenwahl

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 15.02.1924
Umfang: 8
in epischer Breite zur Darstel lung. In seinem, in deutscher Uebersetzung soe ben erschienenen 3. Band Dokumente tritt ei nem die Unbegrenztheit / der sranzösischen Kriegsziele, der Wille, Deutschland zu zerschla gen, die historische Rheinbundpolitik, kurz alles das in seiner grauenhaften Nacktheit vor Au gen. Und niemals hat der französisch geführte Völkerbund auch nur die leiseste Geste eines gerechten Richters gemacht oder gar französi schem Zerstörungswahn ein Halt geboten. Soll das, was England

und Italien als Bundesmit glieder bisher vergeblich zu verhindern versuch ten, anders werden, wenn das ohnmächtige Deutschland dem Bunde beitritt? Niemals wird auch nur ein Deut sich ändern an der Unfähig keit des Völkerbundes, die Rolle des überstaat lichen Schiedsrichters zu spielen, solange Macht die Politik beherrscht. Und weil die Entwicklung dieser süns Jahre mit voller Deutlichkeit bewiesen hat, daß Frank reich den Völkerbund nur nützt und anerkennt, um sich seiner politischen Ziele zu versichern

, ist aus dem Wege über den Völkerbund jeder Lö sungsversuch des Neparationsproblems — der ja, wie Baker mit aller Klarheit nachweist, kein wirtschaftliches, sondern ein durch und durch politisches Problem ist — ebenso hoffnungs los, wie alle direkten deutsch-französischen Ver handlungsversuche es sind. Deutschland ist nicht in der Lage Oesterreichs und Ungarns, weil Frankreichs Ziele mit Deutschland andere sind. Und eine Anleihe, die man jenen Ländern ge währt, ist sür Deutschland nie erhältlich, solange

jene Ursachen fortwirken, die zum Versailler 'Diktate führten, und die sich am unverhülltesten in dem Memorandum des Marschalls Foch os- senbaren. Das zu erkennen und ohne Scheu die nötigen Folgerungen daraus zu' ziehen, ist Pflicht der deutschen Außenpolitik. Deutsch lands- Hoffnung und Rettung können niemals im Völkerbund und in internationalen Konfe renzen ruhen, „sie liegen allein,' wie der Histo riker Oncken erst kürzlich ausführte, „in der Kombination einer völlig veränderten Weltlage

(die auf dem Marsche ist) mit einem entschlosse nen Auserstehungswillen'. Alber „für die veränderte Weltlage,' so fügte Oncken hinzu, „bedürfen wir einer Umwälzung der geistigen, inneren Welt.' Das werden die Deutschen nie erreichen, sobald sie unter der fa denscheinigen Maske der Verständigung- und Versöhnungspolitik das „warme' Plätzchen im Völkerbund mit freiwilliger Anerkennung der Schuld lüge und des Versailler Vernich tungsfriedens erkaufen. Von dieser Anerken nung aber kann Deutschland keine Macht der Welt

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Pustertaler Bote
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Datum: 03.10.1924
Umfang: 12
. Kardinal Staatssekretär Gasparri hat an die italienischen Erzbischöfe und Bischöfe ein Rundschreiben gerichtet, worin er die Geist lichkeit ermahnt, sich von den politischen Kämp fen fernzuhalten und sich nur auf geistlichem Gebiete zu betätigen. IrutWM und der Nlerlunid. Der Ministerrat am LS. September hat das Memorandum mit den Bedingungen über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ge nehmigt. Das Schriftstück wird nunmehr um- gehend durch die deutschen Auslandsvertreter an die in Betracht

kommenden Regierungen überreicht werden. Das Memorandum wird verschiedene Fragen behandeln, deren Klärung und Beantwortung die deutsche Regierung wünscht, bevor sie über den Völkerbund eine endgültige Entscheidung trifft. Der Vorstand der Deutschen Volkspartei nahm eine Entschließung an, in der der Ein tritt der Deutschnationalen in die Reichsregier ung befürwortet wird. Reichskanzler Doktor Marx wird noch vor Zusammentritt des Reichs tages zu diesem Behufs mit ihnen in Fühlung treten. Nach SS Mre

soll die Militärkontrolle über Deutschland durch den Völkerbund ausgeübt werden! Die ständige Militärkontrollkommijfion überreichte ihren Be richt und nunmehr soll der Völkerbundrat dar- Über Beschluß fassen. Es ist auf die Franzosen zurückzuführen, daß diese SO Jahre, die be antragt wurden, auch beschlossen werden sollen. Möglich wäre es sogar, daß diese Frist noch verlängert werden könne. Diese Militärkontrolle soll nicht nur über Deutschland, sondern auch über Oesterreich, Liebe, die des Lebens

sie so ein Gefühl tiefer Ungarn und Bulgarien ausgeübt werden, aber nicht über die Siegerstaaten. Es soll eine stän dige Kommisston vom Völkerbund eingesetzt werden, in der nicht nur militärische Sachver ständige. sondern auch Chemiker. Industrielle, Flugzeugsachverständige und andere Wissen schaftliche fitzen sollen, welche die Befugnis hätten, die Industrie in Deutschland und den übrigen Staaten des einstigen Dreibundes zu Kontrollieren. Ein Vorschlag, diese Kontrolle nach einer gewissen Zeit einzustellen

, wurde von Briand heftig bekämpft, der erklärte, daß dies der Versailler Vertrag nicht zulasse. Deutschland könne zwar Aufnahme in den Völkerbund finden, aber die periodische Kontrolle müßte unendlich lange fortgelegt werden (also Pflich ten und Rechtet) Fünfzig Jahre wäre das Minimum. Zu diesen Beschlüssen, die wahrscheinlich nach der Natur des Siegerbundes ratifiziert werden, ist zu bemerken, daß nach der Völker bundsakte eine allgemeine Kontrolle in allen Staaten ausgeübt werden soll. Frankreich

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