sichtigkeit und Unduldsamkeit der Siegermächte verboten worden war, immer den Standpunkt vertreten, daß wir uns wenigstens wirtschaftlich an ein größeres Gebiet, als das natürlich nur das st am m verwandte Deutsche Reich in Be tracht kommen konnte, anlehnen müssen. Man hat uns ausge lacht und uns als Narren bezeichnet. Man hat an Oesterreich herumgedoktert, alle möglichen Experten haben uns großartige Ratschläge gegeben, der Völkerbund hat unsere Staatsfinanzen saniert usw. Es ist aber nicht gelungen
I— im Hintergrund natürlich der unvermeidliche Herr Benesch !— haben sich hier zu einer Politik brutalsten Terrors zusam mengefunden, die eine zynische Verhöhnung allen Völkerbund- feistes bedeutet. Wieder einmal also mußte ein Vertreter Oesterreichs poli tisches Wohlverhalten versprechen. Herr Henderson leistete sich I gar den bitteren Scherz einer besonderen Demütigung Schobers, da er in einem Frage- und Antwortspiel, wie es vielleicht im Londoner Unterhaus üblich ist, aber nicht in einer Versamm lung
von Diplomaten, den österreichischen Vizekanzler mit einem deutlichen Klang von Mißtrauen aufforderte, dieses be reits gegebene Versprechen in einer besonders peinlichen Form zu wiederholen. Hier hat, im Völkerbund, der reizvollsten Er findung der Neuzeit, die mittelalterliche Methode der „pein lichen Befragung" ihre Auferstehung gefeiert. Zwar ließ Hen derson unter der Hand verbreiten, daß er eigentlich wieder nur als ehrlicher Makler seinen Vorstoß unternommen hätte, um zu verhindern, daß der französische
schastsangleichung unter keinen Umständen mitmachen werde An dieser entschiedenen Auffassung hält die Wiener Regierune gestützt auf eine Einheitsfront der Parteien und der Offen« lichkeit, unverändert fest. Wollen die entscheidenden Gewaltz im Völkerbund Oesterreichs Souveränität bis zu dem Maß herabwürdigen, daß sie sein Recht, juridisch unangreifbare Q3e« träge zu schließen, nicht gelten lassen, hat Oe st erreicht« Völkerbund nichts mehr zu suchen. Nun ist es aber gewiß auch möglich, daß fas Haager Schied