über diese beiden Ansuchen find die Entscheidung über die Sanierung. Denn, beharrt der Völkerbund aus die Begren zung des Normalbudgets mit 350 Millionen, dann ist der Staat schlechthin unfähig, die wichtigsten Ausgaben, die er hat, zu erfüllen. Dann können wir auf keine Altersversicherung für die Arbeiter hoffen, dann muß der Staat Schulen sperrend dann ist kein Ausbau der Wohlfahrtseinrichtungen denkbar, dann gibt es keine Erweiterung der Ver kehrsadern und dann dürfen die Vundesangestell- ten jede Hoffnung
hoher Betrag; es sollen, so viel man hört, nicht weniger als 42 Millionen Dollar sein. Dieser Betrag ist heute von Dr. Zimmermann in ausländischen Banken gegen eine mäßige Verzinsung angelegt. Gelingt es, den Völkerbund zu bewegen, zu ver fügen, daß Oesterreich dieser Betrag ausbezahlt werden muß, dann kann es möglich sein, die Kre- ' ditnot wenn nicht ganz zu beheben, so doch erheb lich zu mildern. Dann würde die furchtbare wirt- ' schaftliche Krise und mit ihr die Arbeitslosigkeit abflauen
. Es sind, wie man sieht. Lebensfragen für Oester reich, über die in Gens verhandelt wird. Wir har- gnusbruck, Freitag Sen 13. Zum 1924 ren mit einer gewissen Spannung der Berichte. Dabei verläßt uns freilich keinen Augenlblick das Gefühl der Bitterkeit und des Beschämung, daß wir in eine so furchtbare Lage absoluter Unselb ständigkeit gebracht worden sind. Nicht wir als sou veränes Volk, sondern der Völkerbund mit den exotischen Nationen, die in ihm vertreten sind, ent scheidet, wie viel der Bund an Steuern einnehmen
Vor gehen. Es ist sicher, daß der Völkerbund sich auch die Frage vorlegen wird, ob diese Ziffer sich im Rahmen des unbedingt Notwendigen hält. Der Finanzminister hat Ihnen das letztemal erklärt, er verpflichte sich, die im Normälbudget vorgesehene Ziffer für die Besoldungserhöhung auch gegenüber dem Völkerbund als notwendig zu verteidigen. Ganz leicht wird diese Aufgabe nicht sein, aber es ist zu hoffen, daß es gelingen wird. Für unmög lich halte ich es aber, höhere Beträge als die im Normälbudget
eingesetzten verantworten oder gar beim Völkerbund durchsetzen zu können. Wenn etwa die Frage aufgeworfen werden sollte, warum nicht andere Ausgabenposten gekürzt und dadurch die Möglichkeit höherer Ziffern für die Beamten besoldung geschaffen würde, muß ich darauf fol gendes erwidern: Alle Ausgäb'enposten sind auf das Knappste bestimmt und es wäre ganz unmög lich, bei anderen Posten etwas wegzunehmen. Hät ten wir diesen Spielraum gehabt, dann hätten wir es sicher getan. Eine Schwierigkeit darf nicht außer