, die Wirklichkeit zu ignorieren, welche der Völkerbund darstellt. Seit Beginn des Konfliktes hat die italienische Diplomatie eine Reihe von Fehlern begangen. Man möchte hoffen, daß sie nicht neue hinzusügt, indem sie das Eingehen auf eine Vermittlung ablehnt. Der Vor- ! schlag LavallHoare bildete eine äußerste Grenze, die ! offenkundig schon zu weit ging, wie die Demission ! Hoares bewies. Frankreich hat das Bewußtsein, im Laufe der Verhandlungen seine Freundschaftspflicht ge genüber Italien erfüllt
zu haben. Unter den heutigen Umständen weiter gehen zu wollen, wäre zwecklos. Mussolini muß verstehen, daß die allgemeine Miß billigung um sich greift und der Mut und die Op ferfreudigkeit seiner Nation kein Gegengewicht bilden. Glücklicherweise scheint der Völkerbund geneigt, über stürzte Beschlüsse zu vermeiden. Man glaubt in Genf, daß vor einer militärischen Entscheidung eine weitere Vermittlung keine Aussicht hat. Der Hauptkriegsschauplatz des abessinifchen Feldzu ges, der schon einige Male in Gens, in London
eingehend, erklärte Bald win, die Sanktionen werden wahrscheinlich nur mit einem W e l t v ö l k e r b u n d, an dem alle Mitglieder Mitwirken, wirksam, sein, um den Krieg aufzuhalten, aber heute sind wir noch nicht so weit. (Beifall.) Der Völkerbund muß die Gewähr haben, daß alle, die hiezu in der Lage wären, ihm sofort zu Hilfe kämen. Den Sühnemaßnahmen wohne eine außerordentlich starke Macht inne, aber sie seien von wenig Wert, wenn sie nicht sofort angewendet werden könnten. Andern falls bestehe
, die afrikanische Episode auf gute Art und Weise zu liguiüieren, entgehen ließ. Jetzt ist er durch aus auf das Genie und das Glück seiner Feldherren an gewiesen. Aus die Entscheidung der Waffen vertraut offensichtlich auch der Negus, der die Pariser Vorschläge mit großer Entrüstung zurückwies. Auch für chn ist da durch eine Klärung der Lage eingetreten. Er hat es nun Schwarz auf Weiß, daß er vom Völkerbund nichts und alles nur von der Kraft seiner Armeen zu hoffen hat. dein werden, wie wir es tun und getan
haben, dann wird der Völkerbund aus diesem Prozeß auferstehen und ein Angriff wird in der Zukunft schwieriger ge macht werden. Der konservative Lord Winterton brachte zum Miß- trauensantrag der Arbeiterpartei folgenden Zusatz antrag ein: „Da das Haus der Ansicht ist, daß alle Vorschläge zur Regelung des italienisch-abeffinischen Streitfalles derart sein müssen, daß der Völkerbund sie annehmen kann, sichert es der Regierung seine volle Unterstützung bei Verfolgung einer Außenpolitik zu, wie sie in der Regierungserklärung