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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 26.09.1924
Umfang: 12
des Völkerbundes bleiben. Wir können uns nicht den Luxus erlauben. Deutsch land außerhalb des Bundes zu lassen'. Ferner: »Im allgemeinen ist man in Unkenntnis darüber, wie der Völkerbund arbeitet und erst dann wird man auf ihn aufmerkfam, wenn er einen Fehler begeht, wie dies bei Oberschlefien der Fall war'. Diese beiden Aussprüche des englischen Mini- sterpräfidenten bilden fortan ein wertvolles Ak- tivum des deutschen Volkes; und es erhebt fich in diese« Augenblicke die Frage, was zu geschehen

hat und welche Laliung Deutschland gegenüber dem Völkerbund einnehmen kann - 1S4 - und soll? In dieser Lage find nachfolgende Betrachtungen am Platze: Der Völkerbund ist eine Vereinigung von freien, absolut souveränen Staaten und Natio nen, die. international gleiches Rech! befitzen. Alle diese Staaten nehmen für sich das primäre Recht in Anspruch, ihre Existenz und ihre Reichsgrenzen verteidigen zu dürfen. Der ita lienische Delegierte Salandra erklärte ausdrück lich: .Kein Staat könnte auf die notwendigen

Machtmittel zum Schutze feiner Sicherheit und Unabhängigkeit verzichten'. Welchen Einfluß und welche Stellung kann -- angesichts solcher Erklärungen — Deutsch land im Völkerbunde besitzen, selbst wenn es einen ständigen Sitz im Völkerbundrate zuge sprochen erhallen sollte? Deutschland ist völlig machtlos, wehrlos und daher auch rechtlos. Welche Sicherheiten würde der Völkerbund Deutschland gewähren, wenn es ihm beitreten wollte? Das Versailler Diktat steht vor. daß der Völkerbund gewissermaßen eine ewige

, zu welcher England und Italien innerlich schon längst bereit find. Denn erst nach einer Revision des Versailler Diktates kann der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund auch für das deutsche Volk Inhalt und Sinn gewinnen und wünschens wert sein. Durch den gemeldeten Aufenthalt Nansens in Sigmaringen und seine eingehenden Ver handlungen mit dem Reichskanzler Dr. Marx über den Eintritt Deutschlands in den Völker bund soll es gelungen sein, die deutschen Be denken gegen die Stellung des Ersuchens um Aufnahme

in den Völkerbund zu zerstören. Nansen soll zugesichert haben, daß fich der Völkerbund entschieden für eine baldige Räum ung der besetzten Gebiete einsetze und mit Be stimmtheit gerechnet werden könne, daß die Räumung am 1. Jänner 1925 vollendet sein werde. Reichskanzler Dr. Marx hielt auf dem Par teitage des badischen Zentrums eine Rede, in der er erklärte, Deutschland werde eine» Antrag auf Zulassung zum Völkerbunde nur unter der Bedingung stellen, daß es als Groß macht anerkannt werde. Unter dem Vorfitze

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.09.1924
Umfang: 6
des Blattes verpflichtet zur Zahlung derDezugsgebiihr Der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Entscheidung morgen! Berlin. LS. September. In einer Rede er- llSrle Reichskanzler Marx, dah die Frage de» Eintritte» Deutschland, in den Völkerbund ge genwärtig sehr akut sei. Wahrscheinlich wird sich morgen. Dienstag, das Reich»kabinett mit dieser Angelegenheit befassen. Deutschland wird am die Aufnahm« ansuchen, wenn es als Groß- macht betrachtet und ihm ein ständiger Sitz im Völkerbandsrat zugesichert

am 1. Jänner 1SZ5 vollendet sein werde. Der bayrische Mnistervräsident gegen die Völkischen. München. 22. September. Ministerprä. sident Dr. Held hat auf einer Bauernversamm lung gestern eine bedeutsame Rede gehalten. Er wandte sich scharf gegen die Feinde des Dawes- planes und besonder, gegen die völkischen. Be züglich de» Eintritte, Deutschland, in den Völkerbund erklärt« Held, der günstige Zeit punkt für diesen wichtigen Schritt fei noch nicht gekommen, was die kriegsschuldfrage betreffe, verlange

Bayern die sofortige Abfindung der diesbezüglichen Note an die alliierten Mächte. Held begrüßte sodann die Bildung eine» Blir- gerblocks und sprach scharf gegen die Aufrich tung einer völkischen Diktatur. Er schloß seine Ausführungen über diefen Punkt mit den Worten; »wir brauchen keinjen völkischen Dik- j tator; wenn wir einen haben wollen, holen wir ihn uns selbst und das ist unser König!' ^ Für den freien Verkehr. Genf^ 22. September. Der Völkerbund be schäftigte sich am Samstag mit einem bedeut

noch den Eindruck machte, lals sei der Völkerbund Äbev die größten Schwierigkeiten in den entscheidenden Fragen des Schiedsgerichts und der Abrüstung hinweg- «gekommen, -sehen heute die Ding« wesentlich anders aus. Aus Gens liegen zwar Mne neuen Meldungen vor, die unbedingt eine oeränderte «Lage erwarten ließen, ober in England hat die Erklärung «Lord iPavmoors, Großbritannien sei bereit, feiine Motte Ml Polizeizwecken des Völkerbundes gm Verfügung zu stellen, die leibhafteste Opposition hnvorgemifen

. Bei den Konservativen und Liberalen ist dies ja zum Teil auf innenpolitische Gründe zurückzuführen, da sie das eifrige Bestreben haben, das Kabinett gu stürzen oder Neuwahlen herbeizuführen. Mbev es ist -auch gang sicher ernste Besorgnis, dah die Hoheitsrechte Wer die Flotte preis gegeben werden. Vor allem wird das Problem erörtert, was geschehe, wenn England bei einer Blockade, die vom Völkerbund als Strafmaß- nähme verhängt wird, auch amerikanische Schisse durchsuchen müßte. Infolge dessen scheint

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.09.1924
Umfang: 6
Hinsicht kann man ruhig sagen, mit den Wölfen muß man heulen. Augenblicklich ist der Völkerbund die große Moide. Daß er praktisch nur sehr wenig erreichen wird, steht schon heute fest. Wir halben gesehen, wie Lord Parmoor mit seiner Erlklärung, Englands Flotte Würde zur Verfügung sein, daheim bereits der schärfsten Opposition begegnet. Auch die Grund gedanken >des> Benesch-Entwurfes werden, mö gen! sie noch so gut sein, tri der Praxis bei! chrer Ausführung vermutlich die verschieden sten Hemmnisse

erfahren. DI« Deutschnationale Do^ks-partei hat am Samstag halbvMWs erklärt, daß für sie der Eintritt Kr den Völkerbund noch nicht entschet- dungsreif Lei. Damit ist anscheinend eigent lich schon gesagt, Vah> sie die Politik der Reichs regierung nicht wewe mitmachen können. Eine Erklärung der „iKreugzeitung' über die weitere Durchführung des Dawes-Gutachtens zeigt die «weitgehenden Meinungsverschiedenheiten. Vor allem aber wendet sich die Partei gegen die Indiskretionen des „Lotalanzeigers

demokraten in die Opposition treten wollen, was immer deutlicher wird» so sehen wir nicht reckst, wie der Reichstag arbeitsfähig werden Dabei dürfte er außer der Frage des Eintrit te» in den Völkerbund noch sehr große Aufgaben zu erledigen haben. Vor allem die Handels verträge. Der französische Handelsminister Raynaldi soll sich am Freitag vor französischen Kaufleuten und Industriellen gegen einen Han delsvertrag ausgesprochen Haiben; doch wird die» amtlich dementiert. Merkwürdig bleibt

nur. daß über sein« Wort« Stillschweigen be« wshrt werden soll. Offenbar ist «ine besonder« Tatttt vereinbart worden. Zu dieser Taktik Die Schiedsgerichtsfrage im Völkerbund. Ein Vorschlag der Abrüstungs kommission. Genf. 28. Sept. Der Abrüstungsausschuß it dem Völkerbund« gestern einen Entwurf » Schledsgerlchtsvorschlages für Kriegsfälle unter den Mitgliedern de» Völkerbünde» unter breitet. Der Entwurf bestimmt genau, lvelcher Staat im Aalle eine» Konflikte» al» Angreifer und welcher al» Angegriffener zu gellen

hat. ferner wo, al» Ariegsatt gilt, welch« Slral- mahnahmen gegen den Angreiserstaat in Ära t treten und welche wirtschaftlichen und finan ziell«» Maßnahmen die übrigen Völkerbund«- naaten gegen den Angreifer al» Unterstützung oe» Angegriffenen zu treffen haben. Al» An- grefer gilt derjenige Staat, der im Aalle «ine» Streite» da» Schiedsgerichtsverfahren ablehnt oder sich einer Entscheidung de» Schiedsgerichte» nicht fügt. Al» Angriff»«« gilt die Verletzung der Grenze eines anderen Staates mit kriege

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.09.1924
Umfang: 6
^flichletzurZahluiifl derBejugsgeliiihr ^ 56. Iahrgang Ttlrgends Klärungen. Keine Rückkehr Herrtot« nach Genf. — Eine aufklSrungsbediirftigo Rede des französischen Ministerpräsidenten. — Die Genfer Konferenz im Urteil der französischen und englischen Presse. — Da» Problem des Eintritt» Deutschland« in den Völkerbund. — Die Kriegsschuldftag«. verdächtige Nervosität. Berlin. 8. September. Mit der Abreise Herrtot» und Macdvnalds aus Genf dürfte die Völkerbundskonferenz stark an Interesse verlleren. Die Behauptimg

. Deutschland hat keinen Anlaß zu bedauern, daß es vorläufig nicht dabei gewesen ist, den>n man sieht noch nicht, dah das Ergebnis Wege in die'Zukunft weist. Man wird ja in Berlin voraussichtlich der Frage nicht ganz aus dem Wege gehen können, ob Deutschland seinen Ein tritt in den Völkerbund beantragt. Voraussicht lich -wird dies ja geschehen, denn die Franzosen haben recht, wenn sie erklären, daß bisher kein Staat zum Eintritt aufgefordert worden ist. Wir nehmen an, daß diese Frage im Laufe der nächsten

« oder auch die belgische Rsgierurrg eine ablehnende Haltung eingenommen haben. Zu Berlin, 10. Sept. Die deutsche Oeffentlich- keit beschäftigt sich eingehend mit dem Eintritt Deutschland» in den Völkerbund und der Ueber- scndung der Kriegsschuldnote. Wie verlautet, haben nicht nur der französische, sondern auch der belgisch« und der italienische Gesandte im Auswärtigen Amt wegen der Kriegsschuldnole vorgesprochen. doH hotte ihr Schrill nicht den Charakter einer offiziellen Demarche, wie die« bei dem französischen

Gesandten der Fall war. Reichskanzler Dr. Marx und Reichsauhen- minister Dr. Stresemann haben zur Lösung der beiden Fragen ihren bis Ende September be- absichkigten Urlaub unterbrochen. Vor der Ka- binettssihung. der beide Minister beiwohnen werden, wird nach keiner Richtung hin eine Ent» scheidung fallen. Da» offiziöse Organ Suherte sich sehr zurück- haltend vezügiich eines Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund; ebenso die demokratische Dresse, die erklärt, daß keinesfalls eine neuer «che

Anerkennung des Vertrages von Versailles möglich wäre, die scheinbar für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund notwendig ist. Die Veutschnationalen verlangen die Abfendung der Note. Berlin, 10. Sept. Die Deutschnallonale Volkspartei veröffentlicht eine lange Erklärung, in der die Abfendung der Note über die Kriegs- schuldfrage verlangt wird, da sich Marx dazu in öffentlicher Reichstagssihung und auch gegen- über den Deulschnationalen verpflichtet habe. Wenn die Note nicht abgesandt werde, so halte

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.04.1924
Umfang: 8
in den Völkerbund hineingehen. Der „Völkerbund' sei ein Teil des Versailler Vertrages. Nachdem sich aber unter den Deutschen immer neue Anwälte für den Beitritt Deutschlands erheben, werde es Pflicht, immer wieder die Deutschen vor diesem übertünchten Grabe zu warnen, damit sie nicht in idealistischer Träumerei oder in politischer Einfältigkeit, von der sie ja stets bedroht sind, hin einstolpern. Die erstaunliche „Ersüllungsrede' des Reichskanzlers Marx gebe besonderen Anlaß zu neuer Warnung. Auch er preist

den „Gedanken' des Völkerbundes und findet über den Anschluß Deutschlands an diesen Versailler Sprößling die un heimliche Wendung, daß — nur ein den anderen Staaten „gleichberechtigtes Deutschland' den Weg in den Völkerbund gehen kann. Nach der Meinung des Reichskanzlers genüge also die Gleichberechtigung Deutschlands sür seinen Eintritt in den Völker bund! Dieses Wort ist geradezu furchtbar. Dieser in Versailles geschaffene Völkerbund, an dessen Wiege die schmachvolle Inschrift der deutschen Schuldlüge

flammt, der Bund, der jeden Frevel an Deutschlands Leibe laut sankioniert oder still schweigend gebilligt hat, erscheint einem deutschen Reichskanzler gut genüg, ihm beizutreten, wenn nur die Gleichberechtigung Deutschlands anerkannt wird! Allein der Weg in den Völkerbund geht über hundert Anerkennungen von himmelschreienden Ge waltakten am deutschen Volke, über Anerkennungen der Zwangsdiktate und der unmöglichen Lasten und Amputationen am deutschen Volkskörper. Dieser Weg in den Völkerbund

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1924
Umfang: 8
Nr. 7V. Annoncen und Verwalwng: Bozen, Waltherplatz Nr« IS, Telephon Nr. 180. Einzelnummer 25 Cent. Ausgabe täglich 12 Uhr mittags. Nr. 221 Freitag, 26. September 1924 32. Jahr«. die örei Voraussetzungen für Deutschlands Eintritt in öen Völkerbund. Wie wir bereits gemeldet, wird «die deutsche Reichsregierung in der Frage des Eintritts .in den Völkerbund nunmehr so vorgehen, daß sie sich aus diplomatischem Wege bei den zehn im Völkerbundsrat vertretenen Regierungen^ dar über unterrichtet

kann man annehmen, daß darin die drei Hauptvoraussetzungen für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ent halten sein werden, nämlich: ^ 1. der ständige Sitz im Völkerbundsrat. 2. kein neues Bekenntnis zur Schuld am Kriege. - 3. keine Verpflichtung Deutschlands zur Teil nahme an Exekutionen des Völkerbundes. Welche andere Fragen noch in dem Memo randum behandelt werden sollen, steht noch kei neswegs fest und wird als eine Frage der Zweck mäßigkeit erachtet. Man ist sich beispielsweise noch nicht darüber

schlüssig, ob man die Frage der Uebertragung der Mandate für die ehemali gen deutschen Kolonien schon jetzt entscheiden oder dies in einem späteren Zeitpunkt tun soll. Auch die Frage der Beteiligung Deutschlands an der Militärkontrolle durch den Völkerbund ist ein wichtiges Problem, das geklärt werden muß. Man kann sich noch eine ganze Reihe anderer Fragen vorlegen, die das Verhältnis Deutsch lands zum Völkerbund berühren, und bei denen geprüft werden muß, ob sie jetzt oder später auf geworfen

werden. Das Memorandum vom Reichskabinett genehmigt. Verlin, 26. Sept. (A. B.) Im gestrigen Ministerrat wurde das Memorandum in der Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund genehmigt. Es wird in diesen Tagen durch die deutschen ausländischen Vertre tungen den in Betracht kommenden Regierungen zugestellt werden. ^ Die Deutschnationalen treten in die Regierung ^ ein. Berlin, 26. Sept. (A. B.) Der Vorstand der deutschen Volkspartei nahm gestern eine Entschließung an, in der der Eintritt der Deutsch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 29.10.1924
Umfang: 8
. — Druck: -Zuchdr ucke«! Tqrolia Bo,e» » o flichtst ,ur Zabluix, Ser »?>uqzqel,iihr Nr. 24S. — 85. Jahrg. Äozen-Meran, Mittwoch. 2g. Mober IM ,!M lÜIISillZ lill! ^ :ÄZ. Jeutschiaud und der Bölterbmd. Italienische Blätter meldeten gestern, es stehe IbÄiens Antwort auf die Denkschrift beoor, womit Deutschland um Aufnahme in 5« Völkerbund ansuchte. Bekanntlich gaben Mac Donald und Herriot schon auf der heu rigen Völkerbundstagung Deutschland sehr Gütlich zu oerstehen, daß es jetzt im Völker bund überaus

willkommen wäre. Aian hätte « schon während der heurigen Tagung auf genommen, aber die deutsche Regierung über legte sich's bis nach deren Schluß. Deshalb verdächtigt der Franzose Henry de Iouvenel die deutsche Regierung in der „Neuen Zürcher Zsüung' der Unaufrichtigkeit. Die deutsche Aezierung hat aber Grund genug, in dieser Sache mit äußerster Vorsicht vorzugehen. Bor noch nicht langer Zeil stand Frank reich auf dem Starckpunkt, das Deutsche Reich dürfe man in den Völkerbund nicht aufnehmen, .zuerst

müsse es Beweise seiner ernstlichen Besserung liefern. Woher nun dieser Gesinnungswechsel? Sind die Deut schen auf einmal solche Musterknaben? Oder ist Herriot und mit ihm das radikale Frank reich wirklich so überaus friedliebend? Die Sache liegt ganz anders. Wie man vom Deutsche» Reich seinerzeit Ergebung auf Gnade und Ungnade verlangte, so oerlangt man jetzt dessen bedingungslosen Eintritt in dm Völkerbund. Einen Garantievertrag mit EnFand konnte Frankreich nicht erreichen, dieses hält vielmehr

ist, wann man die zwischen Polen und Rußland schwebenden Streitfragen mit dem Schwert austragen wird. Was nützt Frankreich in «üiem etwaigen Krieg gegen Deutschland ein im Rücken von Rußland angegriffenes Polen? Eo möchte nun Frankreich Deutschland durch die Schlinge eines bedingungslosen Kntnus in den Völkerbund einfangen und unschädlich machen. Die Mitglieder des Völkerbunds gewähr ten einander ihren Besitz. Frankreich hat sich dos deutsche Elsaß-Lothringen einver- es forderte Deutschlands Nachbarn

ge rade anderswo braucht, warum soll es sie für den Völkerbund einsegen? Soll Deutsch- Ilnw mit seinem kleinen Heer Verpflichtun gen eingehen, von welchen England mit sei ner großen Flotte nicht viel wissen will? Ge setzt den Fall, der Völkerbund würde zugim- sten Polens gegen Rußland vorgehen: da müßte Deutschland als Völkerbundsstaar den Truppendurchinarsch gestalten, das deutsche Gebiet würde Kriegsschaupwtz und mußte mir seinem lM.MV Mann hilflos Mschcn. !ln!z oas alles für Polen, jenes Polen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 12.08.1924
Umfang: 8
in seinen Ausführungen unterstützte und sich mit den Erklärungen des Minister präsidenten als vollständig einverstanden er klärte. Darauf hin muhte sich Rollet als ge schlagen betrachten. Die Bedenken Nollets gegen eine Räumung scheinen also nicht mehr stichhältig, weil die Kontrolle über die vermeintlichen Rüstungen Deutschlands, die Frankreichs Sicherheit ds drohen sollen, nach den vom Völkerbund ge machten Vorschlägen ausgeübt werden wird. Die Annahme dieser Vorschläge wurde Frankreich auch deshalb erleichtert

, weil es sah, daß die Alliierten einig waren und ein stimmig entschlossen, die militärische Räu mung der Ruhr zu unterstützen. lieber Frankreich und die Militärtontrolle durch den Völkerbund veröffentlicht die Haoas folgende Mitteilung des Ministerpräsidiums: Der Ministerpräsident nahm die Gelegenheit seines Aufenthaltes in Paris wahr, um Paul Boncour zu bitten, an einer Konferenz mit ihm teilzunehmen. Paul Boncour, der Präsi dent des Obersten Landesoerteidigungsrates, kam am Samstagabend von Plombieres

an. Am Sonntagvormittag umerhielt er sich lange mit Herriot. Dieser wollte genau wissen, cwf welchem Punkte die Kommission angelangt fä m der Prüfung der Frage der Organisa tion der militärischen Kontrolle Deutschlands durch den Völkerbund. Paul Boncour konnte ihm mitteilen, daß diese Arbeit vollendet sei und daß nach genauer Arbeit durch den General Sorzlgny und dessen Mitarbeiter «Tie Zusammenkunst stattgefunden habe, welcher Paul Boncour präsidiert habe. An dieser Konferenz nahmen insbesondere

die Generalstabschefs der Armee und der Marine, der Vertreter des Marschalls Foch, Larvch, und der Direktor des Auswärtigen im Ministerium teil. Unter dem Vorbehalt einiger Abänderungen und Präzisierungen, die hie Kontrolle wirksam machen sollen, wurden die vom Völkerbund gemachten Vorschläge ein stimmig angenommen. Unter diesen Umstän den konnte Paul Boncour dem Ministerpräsi denten seine bestimmte Hoffnung aussprechen, daß der Völkerbund <n seiner am 1. Septem ber beginnenden nächsten Versammlung

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 16.09.1924
Umfang: 6
Poft-Aonkokorrent Einzelne Nummern 25 cts. «MMkrZMW waflirlauben 1. l. Stock. lnt»rurb.»Tel-phon »74 Wasi«i Redaktton! . . Verwaltung: Äiasierlauben 1. Telephon S74». Preis»! Dl« 73 mm breite mm-Zeil« 1 Lire, Textselte L Lire Kleiner Anzeiger: 1 Wort IS Tentestmi Nummer 216 Krisenatmosphäre. Stresemmm In VerNn. — Erklärungen mit nachfolgenden Interpellationen. — Der Kanzler und sein Außenminister. — Kriegsschuldfrc^e und Völkerbund im Zentrum schärfer Dresse- kämpfe. — Die MiMon de» Grafen

von Aehnlich ist es in der zweiten Frage, der Frage des Eintrittes in den VAkevbund. In seinen Ausführungen vor der Presse hat Dr. Strssemann gesagt, daß ein Eintritt erst dann möglich ist, wenn die Kriegsschuldfrage erledigt sei. Vorher Könne Deutschland nicht in den Völkerbund hinein. Gr hat auch vor allem zu rückgewiesen, daß irgend eine Aufforderung an uns ergangen ist. Keine amtliche Stelle des Auslände» Hove einen entsprechenden Wink nach Berlin berichtet. Ein einziger Staat habe -sich überhaupt

. Die Kontrolle durch den Völkerbund bleibi weiter. Erst wenn vorgenannte Punkte durchgeführt sind, wird sie sich nur mehr auf die restlichen Kredite beschranken. Ein Endzeitpunkt der Fi nanzkontrolle kann daher nicht festgesetzt werden. Der Generalkommissär wurde beauftragt, seine Berichte genauer und rascher einzureichen, damit sie immer aktuell sind. Die Slreltlage. Wien. 1v. Sept. Die Einigungsoerhand- lungen im Metallarbeiterstreik haben sich zer- schlagen. E» streiken jetzt in ganz Oesterreich (Tirol

Takt durchgeführt. . Der Eintritt Deutschlands in den «Völkerbund wird ja kaum noch aktuell werden, da die Hauptverhandlungen dort bereits abgeschlossen sind. Sie haben eigentlich nur bewiesen, daß ckan über nichts einig ist, und namentlich in der Abrüstuingsfrage sind die Beschlüsse derartig tautschukartig, daß sie alles oder nichts besagen. Das Wichtigste war noch die englische Andeu tung, daß Großbritannien geneigt wäre, seine Flotte dem Völkerbund für Zwangsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 03.10.1924
Umfang: 12
. Kardinal Staatssekretär Gasparri hat an die italienischen Erzbischöfe und Bischöfe ein Rundschreiben gerichtet, worin er die Geist lichkeit ermahnt, sich von den politischen Kämp fen fernzuhalten und sich nur auf geistlichem Gebiete zu betätigen. IrutWM und der Nlerlunid. Der Ministerrat am LS. September hat das Memorandum mit den Bedingungen über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ge nehmigt. Das Schriftstück wird nunmehr um- gehend durch die deutschen Auslandsvertreter an die in Betracht

kommenden Regierungen überreicht werden. Das Memorandum wird verschiedene Fragen behandeln, deren Klärung und Beantwortung die deutsche Regierung wünscht, bevor sie über den Völkerbund eine endgültige Entscheidung trifft. Der Vorstand der Deutschen Volkspartei nahm eine Entschließung an, in der der Ein tritt der Deutschnationalen in die Reichsregier ung befürwortet wird. Reichskanzler Doktor Marx wird noch vor Zusammentritt des Reichs tages zu diesem Behufs mit ihnen in Fühlung treten. Nach SS Mre

soll die Militärkontrolle über Deutschland durch den Völkerbund ausgeübt werden! Die ständige Militärkontrollkommijfion überreichte ihren Be richt und nunmehr soll der Völkerbundrat dar- Über Beschluß fassen. Es ist auf die Franzosen zurückzuführen, daß diese SO Jahre, die be antragt wurden, auch beschlossen werden sollen. Möglich wäre es sogar, daß diese Frist noch verlängert werden könne. Diese Militärkontrolle soll nicht nur über Deutschland, sondern auch über Oesterreich, Liebe, die des Lebens

sie so ein Gefühl tiefer Ungarn und Bulgarien ausgeübt werden, aber nicht über die Siegerstaaten. Es soll eine stän dige Kommisston vom Völkerbund eingesetzt werden, in der nicht nur militärische Sachver ständige. sondern auch Chemiker. Industrielle, Flugzeugsachverständige und andere Wissen schaftliche fitzen sollen, welche die Befugnis hätten, die Industrie in Deutschland und den übrigen Staaten des einstigen Dreibundes zu Kontrollieren. Ein Vorschlag, diese Kontrolle nach einer gewissen Zeit einzustellen

, wurde von Briand heftig bekämpft, der erklärte, daß dies der Versailler Vertrag nicht zulasse. Deutschland könne zwar Aufnahme in den Völkerbund finden, aber die periodische Kontrolle müßte unendlich lange fortgelegt werden (also Pflich ten und Rechtet) Fünfzig Jahre wäre das Minimum. Zu diesen Beschlüssen, die wahrscheinlich nach der Natur des Siegerbundes ratifiziert werden, ist zu bemerken, daß nach der Völker bundsakte eine allgemeine Kontrolle in allen Staaten ausgeübt werden soll. Frankreich

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 24.09.1924
Umfang: 6
Deutschland» im Völ kerbund. Paris, 22. Sept. Der Berliner Berichter statter des „Matin' erfährt, daß d>ie Retchsre- gierung voraussichtlich dien früheren StaatSse- kretär Dr. Lewald Mn deutschen Vertreter im Völkerbund ernennen wird, und nennt das ein Zugeständnis an die Deutschnationalen. Nach unserer Kenntnis der Dinge wäre das absolut kein Zugeständnis, da Dr. Lowald zwar den Deutschnationalen im Allgemeinen nahesteht, ober anderseits durchaus im Rahmen der Ver» folsfung gearbeitet

hat. Er hat z. B. die Ver handlungen mit den Polen geführt und ist dort immer der Antstcht gewesen!, daß ein Eintritt Deutschlands in den Völkerbund den deutschjen Minderheiten tn Polen zugute kommen wurde. Ob Lewaiid -wirklich in Aussicht genommen ist. oder aber ein bekannter Griaf, lassen wir zu« näck' einmal dahingestM. Marx über den Völkerbund. Radolfzell, LS. Sept. In Radolfzell fand gestern der Landesparteitag des «bMschen Zeni trums statt, zu dem Reichskanzler Marx, Staats- Präsident Dr. Köhler, Iustizminister

Dr. Trunk u. Fehrenibach erschienen waren. Dr. Wirth lieh stck> mit seiner Tätigkeit bei den Wahlen in Ober- slBlösien entschuldigen. Reichskanzler Marx sprach über die Reichspolitik. Wenn der Gedanke des Völkerbundes so oft verdächtigt würde, so ge schehe das nur, weil diese Institution sehr unvoll kommen sei. Man müsse es billigen, wenn Deutschland in voller Wahrung seiner Ehre und seiner Anerkennung als Großmacht einen An trag um Aufnahme in den Völkerbund stelle, der ihm seine Freiheit läßt

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 16.09.1925
Umfang: 8
Seite 2 16. September 1923 nis mehr im Wege steht. Der innige Zusammen hang zwischen dem Eintritt in den Völkerbund und den Verhandlungen über den Sicherheitspakt ist zur Genüge bekannt. ^ Eine sanfte Rede. Mühlhausen i. Elsaß, 11. Sept. (A. B.) Der französische Ministerpräsident Painleve hat gestern hier eine Rede gehalten, in der er die Notwendigkeit des Abschlusses eines Sicher heitsvertrages betonte und auf seine Bemühun gen zur Erreichung eines endgültigen Friedens hinwies. Es müsse

schichte des deutschen Angebots ein, das lediglich eine Ar'beit der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes sei. Ein Verdienst der deutschnationalen Reichstazsfraktion sei es, die außenpolitischen Fra gen überhaupt erst zur Behandlung im Kabinett gebracht zu haben. Leider sei von deutschnatio naler Seite der Rede Dr. Stresemanns im Juli nicht entschieden genug entgegengetreten worden. Auch Dr. Luther habe der Forderung Dr. Strese manns, in den Völkerbund einzutreten, nicht widersprochen. Jedenfalls bilde

ein Hinderungsgrund sein, in den Völkerbund einzutreten, denn auch dieser Artikel er möglicht den Franzosen eine Sanktionspolitik. Man hat gesehen, was der Völkerbund Deutschland in Oberschlosien usw. gebracht hat. Deutschlands Lage wird verschlechtert, wenn es machtlos sich in diese Löwenhöhle begebe. Die Linke ist dafür, manche Wirtschaftskreise ebenso, das Zentrum schwankt. Entschiedene Gegner einer solchen Politik der Selbstaufgabe seien nur die Deutschnationalen, die Bayerische Volkspartei und die Völkischen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 19.09.1924
Umfang: 10
der französischen These in der völkerbundsoerfammlung. — Die Ernennungen für die Organisationen au» dem Dawesgut- , achten. Berlin, 17^ Sept. Da» Interview, da» Lord Parmoor, der eng lische chmwtdeilegierte beim Völkerbund, dem soztalldei^tvatkschen ParkqmentMenjst Mb. steht In offiNem Widerspruch gu «llem, was Dr. Stre- semann über Qonldcm und den Wlkerbund vor Vertretern der veutschen Presse geäußert hat. Nach den ganz «klar formulierten Erklärungen de» deutschen AMenmInisters ist >bei dem Früh« isMck

, das Lord Pcmmoor während der Kon ferenz in London den dmtschen Miinijstern gab, von eftglWer Seite kein« Anregung für den Eintritt DelUdWanÄs tn den Völkerbund gege- den worden als überhaupt das Thema Genf gar »licht emsthaft tn den Kreis der Erörterun gen gezogen nwrken». Nun 'behauptet Lord Pormoor, dalßt lfowvhl er wie Professor Gilbert Murray mit dem RekchsLanizler und mit Dr. StrÄseMlMn eingchenv djartlber Mirochen hätte. Ami deutscher Seite echalgte ow amtliches De menti, so daß man vorläufig

und die Sicher- heitsfröge gegen würden. Heute dürste Dr. B«nefch dem Völkerbund Wer dieses Kompro miß! Bericht erstatten!. Man «cht wohl in der Lbmahme nicht fehl, mentn man in Benesch liberyaupt den Vermittler bei dieser Aktion sieht. Das Kabinett hat sich »ferner mit der Frage der Ernennung von deutschen Persönlichkeiten für die Eisenbahn die Reichsbank und die Ob- ligattonenlkank beschäftigt. Doch ist eine Ernen nung nicht erfolgt, «veik dt» MwöxHl zu groß U. «» haben sich <Min für diePasten

nicht in der Lage, irgendwie iiber Bergwerte >mn Riff zu verfügen. Deutschland und der Völkerbund. v. London. IS. Sept. Der VerNner Ve- richlerstatler de» «Daily Tel.' meldet, dah die Reichsvegierung unmittelbar nach der Kabinett», flhmig am 2S. September den Antrag auf Ein tritt Deutschland» in den Vvlter- buitd stellen werde. Da» dem Außenminister Stresemann nahesvehende Blatt „Zeit' erklärt diese Meldung für ein« Kombination. Die Franzosen verlangen . . . Essen. IS. Sept. Die Iranzosen verlangen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.09.1924
Umfang: 4
Poft-Aontotorrent Einzelne Rümmer« 25 cts. «mmrrZÄW Kleiner Anzeiger: 1 Wort 1b Tentestmi TextseUe Nummer 226 Deutschlands Sorgen. Berlin, 27. Sept. Rascher als man erwarten tonnte, ist das deutsche Memorandum Wer die Frage des Tin trittes in den Völkerbund fertiggestellt worden. Es dürfte schon 'die nächsten Tage durch die diplomatischen Vertreter den zehn dem Völker- bundsrate angehörenden Staaten in mündlicher Aussprache bekannt gegeben Werden. Di« For derungen, die in ihn, enthalten

Tribüne', deren Zuverlässigkeit aller dings nicht übermäßig grob ist, meldete gestern, daß eine geheime Sitzung des Vitlkerbundsrates stattgefunden habe und sehr stürmisch verlaufen sei. Lord Parmoor forderte dabei die Ein schränkung der über Deutschland auszuübenden Mlitärkontrolle durch den Völkerbund, während sich Briand ablehnend «erhielt. Wenn dies richtig ist, so beweist das, wie wenig eine Ueber- eilung geboten ist. Daß die Pläne des Völkerbundes überhaupt noch lange nicht spruchreif

, es sei kein Volt gezwungen, mari time older militärische Aktionen zu unterneh men. Der Völkerbund könne sie nur anemp fehlen, nicht anbefehlen. Jedenfalls würden die australischen Delegierten in Genf keine Berech tigung haben, bindende Verpflichtungen einzu gehen. Daneben Wielen für Deutschland — und wir halten das pür wichtiger — die Fragen der Handelsverträge und der Kredite eine Rolle. Zum zweiten Male wird in London eine stelle Erklärung veröffentlicht, wonach d ' Verhandlungen nicht M. die >abge

mit ebenen Staaken geführt Die Aufhebung tlmmunaen zu Gunsten der fremden Staaten ei für Deutschland von unermeßlicher Bedeu- ung. Der Minister sprach dann von der Not wendigkeit de« Eintritte» Deutschland, in den Völkerbund, der verschieden« wichtig« Probleme auf seiner Tagesordnung stehen habe (Militär- kontrolle, Minderheitenfrage. Sicherungsmah- nahmen usw.). bei denen mitzusprechen nicht nur für Deutschland, sondern auch für die Aus- landsskaaten von größtem Interesse seien. De- zügllchi

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 14.09.1925
Umfang: 8
der Rechtsäbteilung des Auswärtigen Amtes sei. Ein Verdienst der deutschnationalen Reichstazsfraktion sei es, die außenpolitischen Fra gen überhaupt erst zur Behandlung im Kabinett gebracht zu haben. Leider sei von deutschnatio naler Seite der Rede Dr. Stresemanns im Juli nicht entschieden genug entgegengetreten worden. Auch Dr. Luther habe' der Forderung Dr. Strese manns, in den Völkerbund einzutreten, nicht widersprochen. Jedenfalls bilde nur die Note vom 20. Juli den Ausgangspunkt der deutschen Politik

zweifelhaft. In der eben laufenden Woche wird in Berlin Käbinettsrat sein, dann hilft, den ! Deutschnationalen kein Mundspitzen mehr, dann muß von ihnen gepfiffen werden. Nicht nur Art. 16, sondern auch Art. 15, 7 der Völkerbundsakte müsse für die Deutschen ein Hinderungsgrund sein, in den Völkerbund einzutreten, denn auch dieser Artikel er möglicht den Franzosen eine Sanktionspolitik. Man hat gesehen, was der Völkerbund Deutschland in Oberschlosien usw. gebracht hat. Teutschlands Lage wird verschlechtert

. Ein kleiner, freundlich ernsthast blickender -Mann, Typus: der gute Herr. Professor, der am Ende doch bei der Prüfung alle Kandidaten aufsteigen läßt. Diesmal will Paul Prudent Painleve den Völkerbund aufsteigen lassen, er gibt ihm eine gute Note, rühmt seine erreichten Fortschritte, tröstet ihn sanft, wenn es in manchen Disziplinen, wie etwa im Protokoll mit Sicherung, Schiedsgerichten und Abrüstungen, bisher noch nicht recht vorwärts ging; das wird schon noch kommen. Er versucht es, den Ehrgeiz

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 26.03.1925
Umfang: 8
Seite 2 / , „Unsere Politik war unschlüssig; es fehlte ihr an Geist -und als Folge davon haben wir unseren Einfluß in Europa verloren. Ohne un sere Mitwirkung wird -man nichts tun können und wir gehen sicherlich einer neuen Katastrophe entgegen. Mit unserer Mithilfe kann jednh das Kapitel Krieg geschlossen werden und eine Zeit wirklichen Friedens beginnen.' Deutsche Stimmen gegen Sicherungspakelei unö Völkerbund. Die französisch-englischen Verhandlungen über den Garantiepakt

haben in der deutschen Oeffent- lichkeit den Eindruck erweckt, daß die deutsche Re gierung sich mit ihrem sicherlich gut gemeinten Grenzgarantieangebot auf dem Holzwege befand. Und es entsteht die Frage: Kann sie sich aus ihrer unhaltbaren Lage noch mit Anstand herausziehen? Vor einigen Tagen Hatte die Frage nach dem Ur teil nationaler Blätter mit einem entschiedenen Nein beantwortet werden können. Nachdem nun die Verhandlungen von dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund abhängig gemacht werden, sei eine neue

den Weg zu dem richti gen Standpunkt zu finden. . Selbstverständlich gehöre zu einer folgerichti gen Politik, die aus dieser Sackgasse herausführt, daß Deutschland auch den Gedanken des Eintritts in den Völkerbund «weit von sich weise. Der Eintritt» in den Bund käme mit seiner sreiwilligen Anerken nung des Artikels 10, des' Besitzgarantie - artikels vollkommen gleich. Das . weiß Frank reich und wissen seine kleinen Gefolgsmannen im Osten. Deshalb jetzt die Bedingung, daß weitere Diskussionen über den Garantiepakt

erst nach voll zogenem Eintritt in den Völkerbund möglich seien. Auch in dieser heiklen Frage habe Deutschland jetzt, nachdem seine Forderungen abgelehnt sind, noch die Möglichkeit, sich mit Anstand aus der Schlinge .zuziehen. - , . > - - '^ die RelchsprästöentenVahl. Prophezeiungen. Die „Berliner Zeitung am Mittag' ^stellt für den ersten Wühlgang am kommenden Sonn tag folgende Vorberechnung des Stimmenver- Nr. 68 hälwisses an: Für Jarres (Reichsblock) dürf ten bestenfalls zehn Millionen Stimmen

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Volksblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 08.12.1925
Umfang: 12
noch eine Frage sei, trotz der Entscheidung, die der Reichstag gefällt habe. Die deutsche Reichs regierung sei durch den Reichstag zwar ermäch tigt, aber nicht beauftragt worden, in den Völkerbund einzutreten. Die Entscheidung über den Eintritt bleibe der n e U'd n Regie rung vorbehalten. Darum gewinnt die- Zu sammensetzung dieser neuen Negierung eine besondere Bedeutung. Sicher ist, daß in ab sehbarer Zeit die Deutschnationalen an der Reichsregierung sich nicht beteiligen wer

. daß der deutsche Antrag erst vor die Sitzung des Völkerbundrates im März n. I. kommen kann, worauf eine Sondersitzung der Völkerbundsver sammlung einberufen weren muß, so daß noch ein halbes Jahr vergehen kann, ehe Deutschland seinen Platz in Genf einnimmt. Wie die „Times' meinen, werde es in England Enttäuschung erwecken, daß Deutschland die Erfüllung einer seiner Pflichten aus dem Vertrag von Locarno so lange hinausschiebe. Allerdings sei der endgültige Eintritt, Deutschlands in den Völkerbund gesichert

. In Deutschland hat es anderseits enttäuscht, daß die Räumung Kölns so lange hinausgeschoben wurde. veutßhlanü unS Ser Völkerbund. Lile mit tveile. In England hat man gehofft, daß Deutschland sofort nach Unterzeichnung d^s Vertrages von Lo carno seinen Aufnahmeantrag an den Völkerbund richten werde, so daß die Dezembersitzung des Völ kerbundes sich auch hiemit beschästigen könne. Die Ser strenge Winter. Die außergewöhnliche Kälte, die nun schon über eine Woche anhält,, hat heute ein klein wenig nach gelassen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 24.09.1924
Umfang: 10
deutfthlan- und -er Völkerbund. Deutschland will als Großmacht behandelt werden. Berlin, 22. Sept. (Ag. Br.). In einer Rede erklärte gestern Reichskanzler Marx, daß die Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völ kerbund gegenwärtig sehr akut sei. Wahrschein lich werde sich morgen. Dienstag, das Reichs- Kabinett mit dieser Angelegenheit befassen. Deutschland werde um die Ausnahme ansuchen, wenn es als Großmacht bettächtet und ihm ein ständiger Sitz im Völkerbundsrat zugesichert

wird. In politischen Kreisen verlautet, daß der Ab gesandte des Völkerbundes, Nansen, dem Reichskanzler bei seiner Unterredung in Sig maringen. wo Marx die letzte Woche aus Urlaub weilte, die Zusicherung gegeben habe, daß Deutschlands gerechte Forderungen erfüllt wer den sollen. Weiters soll Nansen zugesichert ha ben, daß sich der Völkerbund entschieden für eine baldige Räumung der besetzten Gebiete ein setze und mtt Bestimmtheit gerechnet werden könne, daß die Räumung am 1. Jänner 1925 vollendet

sein werde. Der Völkerbund wartet. Mailand, 20. Sept. „Corrieve della Sera' meldet aus Gens, daß die Delegattonen der füh renden Mächte sich in einer gemeinsamen Be^ sprechung am Donnerstag für den Mschluß der Völkerbundsverhandlungen bis 'spätestens 10. Oktober ausgesprochen haben. Die englische De legatton wünschte einen Abschluß bis zum 30. September, was aber mit Rücksicht aus den all gemein erwarteten Anttag Deutschlands nicht durchfiihrdar erscheint. Bayernworte. München, 22. Sept. (2lg. Br.) Minister präsident

Dr. Held hat auf einer Bauernver sammlung gestern eine bedeutsame Rede gehal ten. Er wandte sich scharf gegen die Feinde des i Dawesplanes und besonders gegen dieBöl- k i s ch e n. Bezüglich des Eintrittes Deutsch- lands in den Völkerbund erklärte Held, der gllnsttge Zeitpunkt für diesen wichtigen Schrttt sei noch nicht gekommen. Was die Kriegsschuldsrage betreffe, verlange Bayern die sofortige Absendung der diesbezüg lichen Note an die alliierten Mächte. Held be grüßte ferner die Bildung eines Bür

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 22.09.1924
Umfang: 8
- A us st el- lungeröffnet. Ein Rundgang ^ durch diese über alles Erwarten gut beschickte und wirklich gelungene Ausstellung bot uns der- Fülle des Schönen, einen Reichtum von kostbaren Früchten, voll Duft und Farbenpracht, daß es wirklich schwer ist, darüber in der unse rem Bericht vorgeschriebenen Kürze ein auch nur annähernd entsprechendes Bild zu zeichnen. Der allgemeine Eindruck, der sich in allen bildet, die durch die vielen Säle, Loggien und Höfe gewan- Deutschland unü üer Völkerbund. Deutschland

des Völkerbundes, Nansen, dem Reichskanzler bei seiner Unterredung in Sig maringen, wo Marx die letzte Woche aus Urlaub weilte, die Zusicherung gegeben habe, daß Deutschlands gerechte Forderungen erfüllt wer den sollen. Weiters soll Nansen zugesichert Ha ben, daß sich der Völkerbund entschieden für eine baldige Räumung der besetzten Gebiete ein setze und. mit Bestimmtheit gerechnet werden Könne; daß die Räumung am 1. Jänner 1925 vollendet sein werde. , D« Völkerbund wartet. Mailand, 20. Sept. „Eorrieve della

eine bedeutsame Rede gehal ten. Er wandte sich scharf geg.en die Feinde des Dawesplanes und besonders gegen die Völ kischen. Bezüglich des Eintrittes Deutsch lands in den Völkerbund erklärte Held, der günstige Zeitpunkt für diesen wichtigen Schritt sei noch nicht gekommen. Was die Kriegsschu l d s rage betreffe, verlange Bayern die sofortige Absendung der diesbezüg lichen Note an die alliierten Mächte. Held be grüßte ferner die Bildung eines Bür ge rb l o ck e s und sprach scharf gegen die Errichtung

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