34 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1904/12_11_1904/OBEWO_1904_11_12_4_object_8028937.png
Seite 4 von 16
Datum: 12.11.1904
Umfang: 16
hat. Als in Innsbruck anfangs der neunziger Jahre die ersten italienischen Parallelklassen für Juristen geschaffen worden waren, da traten die Italiener dann nach und nach mit der Behauptung hervor, daß auch für die Mediziner und die Philosophen solche Klassen mit italienischer Vortragssprache und italienischen Professoren unbedingt notwendig seien. Hätte man diese alle errichtet, so wäre der deutsche Charakter der Innsbrucker Universität freilich be graben worden. Und das wollte eigentlich

Niemand; selbst die Italiener nicht. Ihre Führer im nationalen Streite aber fügten ihrem Programm nun einen neuen Punkt ein: sie forderten die Errichtung einer vollständigen italienischen Universität in Triest. Wir können nicht ermessen, ob die Errichtung einer solchen Universität wirklich eine Notwendigkeit ist; viele weitausblickende und un parteiische Männer aber haben erklärt, daß sie in der Gewährung dieses italienischen Wunsches ^nur Vorteile für die gedeihliche Entwickelung unseres

Nationalitäteln- Staates erblicken. (Siehe auch unter „Politische Rundschau" die Aeußerungen Dr. Kathreins und Dr. v. Grabmayrs.) Die Führer der Deutsch- Nationalen aber haben Bedenken gegen die Er richtung einer iatlienischen Universität erhoben und auch die Regierung scheint ihre eigenen Bedenken zu besitzen. Wenn eine Nationalität im Staate ihren Wünschen Geltung verschaffen will, so hat sie hiefür mancherlei Mittel. Die Italienisch * Nationalen planen, ihre italienische Universität in Trieft dadurch

zu erzwingen, daß sie die Zustände an der Inns brucker Universität, wo deutsche und welsche Stu denten nebeneinander studieren, zu recht unerträg lichen zu gestalten suchen. Sie forderten mehr und mehr italienische Parallelklassen und entfachten nebstbei die nationale Leidenschaft der italienischen Studenten. Gegen die weitere Errichtung von Parallelklassen protestierten die deutschen Innsbrucker Professoren und Studenten. Das gab den Welschen Anlaß zu Aeußerungen des Unmuts und bei der künst lich

über flüssiger Weise — sich io dieselben einmischten. „Raus mit den Welschen!" dieser Ruf war in den letzten Jahren in Innsbruck oft zu hören. Das aber kam den Agitatoren für die Errichtung einer italiemscheu Universität in Triest nur gelegen. In Innsbruck können unsere Studenten nicht mehr bleiben, sagten sie, dort sind sie des Lebens nicht mehr sicher. Die Gegensätze zwischen den Studenten '.spitzten sich zu letzt derart zu, daß die Regierung gezwungen war, im Mai 1903 einen Erlaß herauszugeben

1
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1904/12_11_1904/InnsbNach_1904_11_12_6_object_7274854.png
Seite 6 von 32
Datum: 12.11.1904
Umfang: 32
der Deutschen nach Trennung von der Universität erfüllt werde, und daß selbst der akademische Senat diese Lösung der Frage als die richtigste erklärt ha.be. Trotz alledem bestand ich auf der Anullierung der Miete. Nun wurde mir vorgehalten, ich sei verhetzt, man werde ans .meine Kosten an¬ dere Räumlichkeiten mieten und mir den Pro¬ zeß machen, weil ich durch das Protokoll vom 4. August geburlden sei. Meine nachdrückliche Verwahrung' dagegen

zur Sprache zu bringen. Frequenz der Innsbrucker Universität. Die „Tiroler Stimmen" brachten angeblich aus Professorenkreisen die Mitteilung- daß die Innsbrucker Universität infolge des Widerstair- des der nationalgesi unten Kreise der Bevölke¬ rung und der Studentenschaft gegen die Er¬ richtung der italienischen Fakultät einen be¬ deutenden Rückgang der Hörerzahl erlitten habe. Durch diesen Entgang werde das wissenschaft¬ liche Niveau der Universität

, die bis Mitte Oktober dieses Jah¬ ves an der deutschen Universität nach Llbtren- nung der italienischen Kurse erreichte Hörer¬ zahl beziffert sich ans 865. Da die Zahl der italienischen Rechtshörer im Vorjahre Über 110 betrug, so ist die zur Vergleichung heranzu¬ ziehende Freqnenzziffer des Vorjahres auf 842 zu reduzieren, so daß sich für das heurige .Studienjahr nicht nur kein „bedeutender Rück¬ gang", sondern sogar eine kleine Erhöhung

des Frequenzstandes ergibt. Die armen Wohnungs- Vermieter, die über leerstehende Stndentenwoh- nungen klagen, bestehen lediglich in der Phan¬ tasie der „Stimmen". Auch die einzelnen Fa¬ kultäten der Innsbrucker Universität weisen bis auf die juridische, wo die italienischen Hörer in Wegfall kommen, keine nennenswerten Ver¬ schiebungen auf. Es ist unwahr, daß „nament¬ lich viele Lehramtskandidaten" andere Univer¬ sitäten bezogen Hütten, denn die Besucherzahl

, sonst aber auch auf deutscher Seite anerkannten Rechte der Ita¬ liener aus eine eigene Universität in irgend! einer Form entsprochen werden müssen. (Dar-, über Läßt sich! streiten. Ti. R.) Die Verlegung der italienischen Universität nachj Triest, wo alle Vorbedingungen für ihr Gedeihen gegeben find, wo alle jene Institut tionen, welche für die wissenschaftliche Vorbe¬ reitung unerläßlich sind, bestehen, die Verle¬ gung nach der reichsten und größten italieni¬ schen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1904/12_11_1904/InnsbNach_1904_11_12_7_object_7274855.png
Seite 7 von 32
Datum: 12.11.1904
Umfang: 32
der Plünderung und „Säuberung" PragB im Jahre 1897, der damals strafloi ausging, da die Regierung schließlich den gan¬ zen Sturm für ein „Mtnrereignis" erklärte. Die „Bohemia", das Organ der sog. Deutsch¬ sreisinnigen, ist hingegen schon mit einer ita¬ lienischen Universität in Triest oder Trient fer¬ tig, indem es den bekannten doktrinären Stand¬ punkt vertritt, wonach z. B. die Welschtiroler an den Gymnasien in Trient und Rovereto nicht deutsch

? Ich erkläre ihnen, daß zur Nachhilfe für die Welschtiroler, die nicht leicht deutsch lernen, schon seit Dezennien die Zwei ersten Jahrgänge an der Universität auch in italienischer Sprache abgehalten wurden, daß die Regierung über dieses Bedürfnis in unbe¬ dachter Weise (1no§o äi trakieeo) hinansging und italienische Professoren ernannte, bis die juridische Fakultät ganz desorganisiert war und der Fremdkörper abgestoßen werden mußte. Die ganze

-phleg- nratische Bevölkerung in Hämisch zu bringen. Von der Krakauer Universität. Behufs Stellungnahme zu den Innsbrucker Vor¬ fällen hat der Zmsschuß der akademischen Lese¬ halle in Krakau für kommenden Dienstag eine allgemeine Studenten Versamm¬ lung eirrbernfen, welche in einem Hörsaale der Universität stattfinden wird. Für den Fall, daß der Rektor die Abhaltung dieser Versammlung in den Räumen der Universität verbieten sollte, wird außerhalb

akademischen Senats. Graz, 12. Nov. Der akademische Senat der Grazer Universität hat in seiner gestrigen Sitzung folgende Beschlüsse gefaßt: 1. An den akademischen Senat der Innsbrucker Universität folgende Zuschrift zu richten: Der Senat der Universität in Graz verurteilt die in Innsbruck geschehenen Untaten auf das schärfste und gibt der deutschen Schwester-Universität sein tiefstes Bedauern kund. Der Senat bringt seine Empörung insbesondere darüber

Vorgängen von der Universität relegiert wurden, sind an der Grazer Universität nicht aufzn nehmen. 4. Die Abschaffung italienischer Prüf¬ ungen an der juridischen Fakultät in Graz soll beantragt werden, sobald die italienische Rechts¬ fakultät gesetzlich existiert. Prolestversammlung in Graz. Graz, 12. Nov. Der Verein der Deutjchnationalen hat für nächste Woche eine Volksversammlung in Graz einberufen, in der Abgeordneter Wolf über die Inns¬ brucker

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1904/12_11_1904/BZN_1904_11_12_1_object_2451627.png
Seite 1 von 8
Datum: 12.11.1904
Umfang: 8
- dentenschaft im.Gegensatze zu andereil Nationalitäten an unse rer Universität sich der hervorragendsten Gastfreund - s ch a f t. erfreut. Wenn gegen andere Nationalität^ Stel lung genonnnen wurde, so lvaren die Italiener immer ausge nommen, da sie sich uns als S o h n e e i n e s a l ten K u l- » u rvol k e s jederzeit als Freunde zu nahem wußten. Bit ter wurden wir enttäuscht. Die Gastfreundschaft, welche wir ihnen jederzeit im ausgiebigsten Maße gewährten, lohnten sie in Innsbruck mit Revolverkugeln

, die sie aus dem Hinter halte auf wehrlose , deutsche Bürger und Studenten sandten. Es liegt dem hohen akademischen Senat der Beweis vor, daß sich mich in Wien inskribierte Italiener - an diesem ruchlosen Anschlage betheiligten. Die deutsche Studentenschaft der Wie ner Universität erklärt feierlich und bestimmt: Wir wolleil nichts gemein haben mit -den hinterlistigen gedungenen Revol verhelden und Mördern. Wir wollen nicht zulassen, daß sie an ein und derselben Universität mit uns studieren. Wir wol len nicht dulden

, daß durch sie der Ehrentitel akademischer Bürger und Studenten geschändet werde. . Wir wollen uns und unsere Komilitonen vor der Gefahr bewahren, daß wir und sie ebenso wie die wehrloseil Deutschen in Innsbruck an geschossen werden. DOhalb werden wir nicht zulassen, daß die italienischen Studenten, aus Innsbruck zurückgekehrt, un seren altehrwürdigen akademischen Boden durch ihre Anwe-- senheit entweihen. Die deutsche Studentenschaft richtet da her an den hohen akademischen Senat der Wiener Universität folgende Bitte

: Der hohe akademische Senat volle beschließen : alle jene an der Wiener Universität inskribierten Höhrer ita lienischer Nationalität, die sich an der Jnnsbrucker Blutthat bctheiligten und deshalb verhaftet wurden, sind zu relegieren. Endlich bittet die deutsche Studentenschaft für alle Zukunft um Entfernung der italienischen Anschläge aus der Univer sität. Schließlich präzisierte die Vertreterversammlung ihren Standpunkt dahin, daß sie eine italienische Universität weder in Innsbruck, noch in Tirol

, noch in Oesterreich überhaupt für nmhlvendig erachtet. ' ' . Die Kundgebung der Grazer deutschen Studentenschaft. Am gleichen Tage fand an der Universität in Graz eine Besprechung der Vertreter der deutschen Studentenschaft statt, in welcher beschlossen wurde, an den Rektor, beziehungsweise den akademischen Senat, -das Ersuchen zu richten, daß er die italienischen Hörer der Grazer Universität, welche an den Jnnsbrucker Vorfällen theilgenommen haben, relegiere. Wei ter wurde beschlossen, den Rektor zu veranlassen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1904/12_11_1904/INTA_1904_11_12_6_object_6133866.png
Seite 6 von 16
Datum: 12.11.1904
Umfang: 16
und ich wandte mich an den Referenten Herrn v. Schwind 'mit dem ener gischen Verlangen, den Mietvertrag zu lösen. Meine Bedenken und Einwendungen wurden aber von diesem Herrn und nachher vom Statt halter sowohl als vom Hofrat v. Lichtenthurn mit großem Wortschwall zu zerstreuen versucht. Ins besondere wiesen diese hohen Herren darauf hin, daß durch diese Miete der eigene Wunsch der Deut schen nach Trennung von der Universität erfüllt werde und daß selbst der akademische Senat diese Lösung der Frage

. W ien, 12. Nov. Der akademische Senat der Universität gab heute die Antwort auf die Forderungen der deutschen Studenten schaft bekannt. Hiernach wird gegen alle itali enischen Studenten der Wiener Universität, die an den Vorgängen in ^Innsbruck beteiligt sind, mit ernsten Strafmitteln vorgegangen. Die wegen Teilnahme an den Unruhen in Innsbruck auf an deren Universitäten relegierten Studenten werden an der Wiener Universität nicht ausgenommen) Die Frage der Anbringung italienischer Anschläge

in der Universität ist einem eigens eingesetztes Ausschuß zugewiesen worden. Die Studenten schaft wartete seit 9 Uhr früh in der gedrängt vollen Aula auf die Antwort des Senates, die mit lautem Murren ausgenommen wurde und große U n z u f r i e d e nh e i t erregte. Die deut schen Studenten sangen darauf die Wacht am Rhein. Eine kleine Zahl slawischer Stu denten, die dabei die Hüte nicht abnehmen woll ten, wurde aus der Aula gedrängt. Die italienischen Studenten waren nicht erschienen. Um 12 Uhr war bereits Ruhe

eingetreten. Graz, 12. Nov. Der Rektor der Universität er klärte heute, auf die Forderung der deutschen Stu dentenschaft nach Entfernung n i ch t d e u t - scher Aufschriften und Anschlagtafeln aus der Universität nicht eingehen zu können. Die deutsche Unterrichtssprache. Wien, 12. Nov. In der heutigen Sitzung des Landtages beantragte Abg. Kolisko zum sechsten Male, daß die Unterrichtsspra- ch e in Niederösterreich ausschließlich deutsch sein solle. Der Antrag wurde, wie auch in den fünf vorhergegangenen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1904/12_11_1904/BTV_1904_11_12_3_object_3007258.png
Seite 3 von 12
Datum: 12.11.1904
Umfang: 12
Umgebung der Stadt slavisch ist. Die Z»>chrift erinnert weites an die bekannte Denkschrift, welche die Südslaven dem Ministerpräsidenten Dr. v. Koerber seinerzeit übermittelt haben. Graz, 12. Nov. Der akademische Senat der Grazer Universität hat in se.uer gestrigen sinnig folgende B eschlüsse gefaßt: 1. An den akademischen Senat der Jnüsbrucker^ Universität folgende Zuschrift zu richten: Der Senat der Universität in Graz verurteilt die iu Innsbruck geschehenen Untaten auf das schärfste und .gibt

'der deutschen Schwester-Universität sein tiefstes Bedauern kund. Der Senat bringt seine, Empörnng insbesondere darüber zum Ausdrucke,, das; auch Angehörige der Grazer Univer sität au jenen Ereignissen beteiligt waren und wird die strengste Ahndung eintreten lassen. 2. Eiue .Kommission, bestehend aus dem Rektor nnd den vier Dekanen einznsetzen, welche die Be teiligung, .Mazer^^MersstätHstMntell An den Innsbruck?? MMssen zu MterslWeu ftind?dM Me- nate StrMWMWe zU 'sMen Mt. 3. Me »jene MtMieMbesl, <dK Megea

Zihrer Ae-' Heiligung an W^Zjungslen - JnnWMer. MorgängM von der Universität relegiert wlirden, -sind An -der Grazer Universität nicht aufzu nehmen. 4. Die Abschaffnng italienischer Prüf ungen an der juridischen Fakultät iu Graz soll beantragt werden, sobald die italienische Rechts- faknltät gesetzlich existiert. Triest, 12. Nov. Gegen 9 Uhr abends sam melte sich auf dem Korso eine Gruppe national- liberaler Demonstranten an, welche nach Chiozza und durch die via seqnaüoUo bis zum Rosseti-Deukmal zog

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/12_11_1904/SVB_1904_11_12_2_object_1948543.png
Seite 2 von 12
Datum: 12.11.1904
Umfang: 12
. Die Bewaffnung der Italiener. Aus Jenbach wird den „I. N.' geschrieben: Nachdem schon verschieden geurteilt wurde, ob das banditenhaste Vorgehen der italienischen Studenten vorbereitet gewesen sei oder nicht, so kann ich Ihnen berichten, daß jeder Student italienischer Nation mit zwei Revolvern und Dolch bewaffnet nach Innsbruck kam. Ich erfuhr dies durch Herrn Lehrer Bonotta in Jenbach, dessen Bruder im Vorjahre, resp, im verflossenen Semester noch Hörer an der Jnnsbrucker Universität war und derzeit

italienische Beamte, vor allem tüchtige Juristen. Wo sollen wir diese hernehmen, wenn man den Italienern eine Univer sität verweigert? Betreffs des Sitzes derselben habe ich nie aus meiner Meinung ein Hehl gemacht und habe mich zu wiederholtenmalen für Trieft als Standort der italienischen Universität ausgesprochen. Die hieran geknüpften Bedenken vermag ich nicht zu teilen. Vor allem ist eS dringend geboten, daß Ruhe eintritt.' Abgeordneter Dr» v. Hraömayr üöer die Lage und die AniverfitStsfrage

es dem ein sichtigen Beobachter klar fein, daß die fortschreitende Utraquisierung der Jnnsbrucker Universität unhalt bare Zustände schaffe, denen nur durch die Loslösung der italienischen Parallelkurse aus dem Verbände der deutschen Hochschule gesteuert werden könne. Hätte die Regierung sich damals entschlossen, eine selbständige Juristenfakultät in Innsbruck zu errichten, so hätte nicht nur die Universität diesen Schritt als eine Erlösung begrüßt, sondern es wäre auch höchst wahrscheinlich aus den Kreisen

gegen die Slaven. Die Släne der Regierung. Dr. v. Körber dürste nun, wie in unterrichteten Kreisen verlautet, darauf dringen, daß im Reichs rate neben der Notstandsvorlage auch die Vorlage wegen Errichtung der italienischen Universität in Rovereto in Verhandlung g^ogen werde. Man hofft, daß die Parteien von rechts und links dieser Absicht der Regierung kein Hindernis in den Weg legen werden, befürchtet aber, daß die Verhandlung, in der nawrgemäß alle Schulschmerzen zur Sprache kommen werden, die Gemüter

8
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1904/12_11_1904/BRC_1904_11_12_4_object_133835.png
Seite 4 von 8
Datum: 12.11.1904
Umfang: 8
, die erwiesenermaßen an; den Exzessen und Demo lierungen beteiligt waren; unter neun Verhafteten befindet sich kein Student. Alle diese Verhafteten sind angeklagt wegen öffentlicher Gewalttätigkeit und der boshaften Beschädigung fremden Eigen tums. Sie gestehen zu, insbesondere in der italienischen Fakultät Oefen, Kästen, Stühle, Fensterstöcke, Türen usw. zertrümmert zu haben. Ein Wachmann deponierte zehn Revolver, welche er vor der italienischen Universität gefunden hatte. Der Ueberfall in der Nacht

in ihrem Komvetenzkreis unterstützen werden, welche dahin zielen, den deutschen Charakter der Stadt Innsbruck für immerwährende Zeiten zu sichern, und in dieser Hinsicht ihre Be stechungen mit denjenigen sämtlicher deutschen Volksgenossen in unserem Vaterland Oesterreich vereinigen.' Der Rektor der Wiener Universität, Hoftat und Prälat Franz M. Schindler, hat folgende Kundmachung an die Studierenden erlassen: „Im Namen der Universität Wien sprechen Rektor und Dekane das tiefste Bedauern über die Teilnahme von Wiener

Studenten italienischer Nationalität an den Vorgängen in Innsbruck aus, welche - im Interesse des Friedens unter der österreichischen Studentenschaft aller Nationen überaus be klagenswert sind. Die akademischen Gesetze werden für uns die Richtschnur bieten, um diese Teilnahme nach Maßgabe der Schuld gebührend zu ahnden. Wir fordern die akademische Jugend der Wiener Universität ernstlich auf, Ruhe und Besonnenheit zu bewahren und der Würde des akademischen Bodens unter allen Umständen ein gedenk

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1904/12_11_1904/SVB_1904_11_12_1_object_2529539.png
Seite 1 von 12
Datum: 12.11.1904
Umfang: 12
sich in Untersuchungshaft befindet, andererseits die innere Einrichtung des Gebäudes den Exzessen zum Opfer fiel. Ueber das fernere SchiFsäl^ der Universität mich auszusprechen, ist mir dermalen unmöglich, nicht allein deshalb, weil die.Entscheidung darüber der Regierung in Wien zusteht/ sondern auch, weil dieselbe immerhin noch durch kommende Ereignisse in der einen oder an deren Richtung beeinflußt werden kann. Daß Aus schreitungen und Exzesse die Regierung zu einer Veränderung der Verfügungen nicht bestimmen

Lösung dieser Frage. Mein Grundsatz war es stets, solch schwie rige Angelegenheiten nicht in der Öffentlichkeit zu besprechen. Aufgabe der Parteiführer ist es, ein ander näher zu kommen und einen Weg zu suchen, der zum Frieden führt. Es muß ein Modus ge- funden werden; wir alle, .Deutsche und Italiener, leiden unter diesen Verhältnissen furchtbar.' — „Glauben Herr Landeshauptmann, daß die von den Italienern angestrebte Lösung der Frage durch die Errichtung einer italienischen Universität in Trieft

in der Tat vom österreichischen Standpunkte im allgemeinen und von dem der Deutschen im besonderen nicht zugestanden werden kann?' — ^Man muß den Italienern in Oesterreich die Mög lichkeit verschaffen, sich in ihrer Muttersprache aus bilden zu können. Wir brauchen unbedingt italie nische Beamte, vor allem tüchtige Juristen. Wo sollen wir diese hernehmen, wenn man den Italic-, nern eine Universität verweigert? Betreffs des Sitzes derselben habe ich nie aus meiner Meinung Uerlore« und Wiedergefunden

13