nun roch für einen harmlosen Menschen etwas fabelhaft, daß da mals Jedermann es für ein gemeinsames Vorgehen von Seite der Universität hielt, wenn die hiesige Studentenschaft das Fest mit Fackelzug, Com- merS :c. :c. beginge. Mon hörte damals auch nicht eine Stimme, die dafür plaidirte, daß man alle Beschlüsse der Versammlung nur dann in Giltigkeit treten lassen dürfen, wenn die Herren Professoren sich dabei betheiligen. Warum entschuldigte denn damals keiner der Herren Dissidenten sein Fernhalten
auf mit der Warnung, ja die Zeit nicht müßig zu vertrödeln, sondern eiligst die Schwesterunioersi- täten, Behörden :c. zu benachrichtigen? Warum jetzt erst die Klage mit so sorgenvoller Miene? Vielleicht, weil eS damals der Feier genutzt, jetzt aber dieselbe nur mehr benachtheiligen kann? o) Warum belehrte denn in eben dieser ersten Versammlung keiner der Herren seine Eommilitonen, daß es lächerlich sei, eine Feier halten zu wollen, wo ja die Universität noch gar nicht auf der richtigen „geistigen Höhe' stehe
? Gar viele Debatten hätten in diesenr Einwürfe ein kühles Grab gefunden. Als man die Feier Plante, floß gewiß noch keine Thräne um die bejammerte Tiefe, in welcher die hiesige airna. lnatsr laut jener Anzeige liegen solle; erst hintendrein gaben sich diese Herren — die natürlich die Meinung der Herren Professoren im Voraus selbständig ver traten — daS Armuthszeugniß, daß es auf einer Universität noch ganz anders aussehen müsse, als in Innsbruck, um einen armseligen Fackelzug zu Stande zu bringen
Interessen zu Tage kommen, die sich der Kritik dieser Feder entziehen. Doch trösten wir uns, im Jahre 1976 am 26. April feiert die hiesige Universität ihr 300jähri- geS Bestehen, bis dort werden die Studirenden wohl jene „geistige Höhe' erklommen haben, die für einen einfachen Fackelzug nothwendig ist, damit er sich von einer „klerikalen Demonstration' unterscheide, und möge sich, um die Sacke ja nicht zu „überstürzen'. Wenn nicht gleich, so doch recht bald ein ComitS zur Feier des 300jährigen Jubiläums