, die in der Versammlung geweckt wurde, weiter in die Diöcese hinauszutragen. Uede des Her»m Dr. O. v. Guggenverg. Eure Excellenz, hochwürdigster Fürst bischof! Hochgnsehnliche Versammlung! Als mir die so ehrenvolle Aufgabe zuer kannt wurde, in einer so wichtigen und edlen Angelegenheit, wie es die Gründung einer freien katholischen Universität ist, heute zu Ihnen zu sprechen, war ich mir dessen wohl bewusst, dass ich als ungeübter Redner nicht imstande bin, größeren Anforderungen zu genügen. Wenn ich mich dennoch
hiezu herbeiließ, so lag der Grund darin, dass mir das, was ich sagen will, weil davon überzeugt, aus tiefinnerstem Herzen kommt lind ich, getreu dem Sprichworte: Was vom Herzen kommt, zum Herzen dringt, zu hoffen wagte, mindestens einige Wirkung im Interesse der guten Sache zu erzielen. Ich werde es versuchen, in kurzen Worten Zhnen die Nothwendigkeit der Errichtung, und , zwar der möglichst schnellen Errichtung einer katho lischen Universität, die Verpflichtung hiezu und die Möglichkeit
derselben heute darzulegen. Bezüglich der katholischen Universität er laube ich mir folgende Frage aufzuwerfen: Haben Mir in Oesterreich eine katholische Universität .oder nicht? Und ich beantworte die Frage mit: .„Nein, wir haben keine.' Die meisten der be stehenden Universitäten sind zwar als katholische Universitäten errichtet worden, sind es aber heute Ächt mehr. Als die uns zunächst liegende Uni versität, die in Innsbruck, gegründet wurde, waren die Verhältnisse für die katholische Sache auch ungünstige
, wenn auch noch lange nicht so ungünstige wie heute, und dennoch erachtete es Kaiser Leopold I. für dringend geboten, eine katho lische Universität zu gründen. Die Stiftungs urkunde enthält soviel Wahres und Schönes, dass ich es nicht unterlassen kann, Ihnen dieselbe bekanntzugeben: „Da nun dieses die Gewohnheit Unserer Vorfahren, besonders aber der vortrefflichen Römischen Kaiser Unseres Hauses, von dmen Wir abstammen, war, so treten Wir sorgfältig in ihre Fußstapfen, und indem Wir nicht ohne tiefes
und mit Vortheilen auszuzeichnen, dass sie durch ihren Glanz die katholischen Akademien gleichsam in Schatten zu stellen vermögen — so setzen Wir gegenwärtig fest, und nach vorher eingeholter Zustimmung und Willensäußerung des durch göttliche Fügung regierenden Papstes Jnnoce^'XI., obersten Hirten der allgemeinen Kirche und Stellvertreters Christi auf Erden, halten Wir für völlig festgesetzt und beschlossen, — in — Tirol eine — Universität zu er- richtenzur größerenBeförderung der göttlichen Ehre