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Volksblatt
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Seite 8 von 12
Datum: 29.03.1919
Umfang: 12
Seite 8 Tiroler Volksblatt. 29. März 1919. Heldentod in einem letzten Angriff suchen können: Aber hiemit wäre der Waffenstillstand unter nutz» loser Aufopferung zahlreicher Menschenleben nur verzögert worden. So wählte der Kaiser denn die letzte Möglichkeit und begab sich auf den Rat seiner intimen Umgebung hin nach schweren inneren Kämpfen ins Ausland. „Die Bolschewiken vor Wien.' Vor Jahrhunderten, wo die türkischen Heeres säulen der Janitscharen über die Donau in Ungarn eingedrungen

waren, schreckte der Alarm-Ruf durch Europa: Die Türken vor Wien! Vor den Mauern Wiens kam es zu Entscheidungsschlachten und die abendländische Kultur siegte über den Halbmond. In ähnliche Lage Meint Europa jetzt zu kommen, wo aus Ungarn gemeldet wird, daß dort eine neue kommunistische Regierung sich gebildet und den Anschluß Ungarns an das bolschewistische Rußland beschlossen bat. Zu dieser überraschenden Meldung der letzten Tage möchten wir vorausschicken, daß bei der bekannten diplomatischen Schlauheit

der Magyaren eine gewisse Vorsicht geboten erscheint. Der „Anschluß Ungarns an die russischen Bolsche wiken' könnte auch nur ein schlaues Schreckmittel der Ungarn gegen die Entente sein, um sür Un garn möglichst viel zu retten. Dies vorausgeschickt, lassen wir die ungarischen Nachrichten sprechen: -Die Diktatur des Proletariats wurde in Budapest nach der Demission des 5 Präsidenten Karolyi und seiner Regierung proklamiert. Die sozialistische und die Kommunistenpartei haben sich vereinigt. Die Diktatur

; Poganyi, Krieg; Barga, Finanzen; Böhm, Sozialisierung. Die Regierung hat den Be lagerungszustand über Budapest und ganz Ungarn verhängt. Der neue Volkskommissär für Ernährung hat in seiner Antrittsrede erklärt, daß Ungarn sich wegen der Absicht der Entente Siebenbürgen den Rumänen uud! die Slowakei den Tschechen zu geben mit Rußland alliiert habe und durch Flieger der russischen Regierung' mitgeteilt hat, daß sich Un garn gegen die Entente unter den Schutz der russischen Bolschewiken-Truppen gestellt

. Es scheint, daß die neue Bewegung ein Kampf für die Integrität Un garns sein wird. Die Wiener „Mittagspost' meldet, daß an der ungarischen Grenze ein marschbereites Heer von 70.000 ungarischen Kriegsgefangenen aus Rußland stehe, lauter Bolschewiken unter dem Kommando des Majors Giörgey. Das Heer habe den Befehl Trotzkys in Ungarn einzurücken. . In Budapest erhält sich das hartnäckige Gerücht, daß die Entente ganz Ungarn besetzen wolle. Der neue Außenminister Bela Kuhn hat sich radio telegraphisch

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 12
Datum: 15.08.1911
Umfang: 12
e« sich nicht nehmen, das Amt eine« Zentralpiäfe« weiterzuführen, als er mit der bischöflichen, bezw. erzbischöflichen Würde bekleidet wurde. 2n den beteiligten Kreisen sieht man der Neubesetzung diese» hochwichtigen Posten», von dem zum großen Teile die Fortentwicklung de» Kolpingwerkes in Oesterreich-Ungarn abhängt, mit begreiflicher Spannung entgegen. 55 Sträflinge begnadigt. Der Kaiser hat 65 Sträflingen der Strafanstalten den Rest der über sie verhängten Freiheitsstafen nachgesehen. Hievon entfallen

, pro- mzierte Oesterreich (1907) an Heu 140, Ungarn '1906) 152; Futter- und Zuckerrüben Oesterreich 102. Ungarn 82, Kürbisse und Kraut Oesterreich 12, Ungarn Kraut 10, Kürbisse und Melouen 25; Wicken Oesterreich 6. Ungarn 58; Kartoffeln Oester reich 146, Ungarn 52. Mats Oesterreich 4. Ungarn 46; Hülsensrüchte Oesterreich 4, Ungarn 3; Wein Oesterreich 4 250.000 Hektoliter, Ungarn (1906) 3 650.000 Die Geiawternte dieser von der Wetterlaune abhängigen Produkte einschließlich von Leinsamen. Tabak

. Flachs, Obst u. 0 . stellte sich 1907 in Oesterreich aus 660 Mill. Meterzentner, a Ungarn ein Jahr fiüher Aus 770 Mill. Meter zentner im Gesamtwerte von 5800 Mill. Kronen nklusslve der Körnerfrüchte). Die Hitze hat eS also ln der Hand, fördernd und störend einzuwirken. sie verfügt über Werte von Milliarden in der Nach ernte allein. Begreiflich daher, wenn aus diesem Grunde allein schon die Börse sich so „väterlich' um die Ernte kümmert. Versteht sie es doch meister- jaft, sich schließlich den Erfolg

ist, zeigt sich besonders sitzt unmltielbar nach der Ecnte und läßt sich auch aus d.m Schiffsmatertale ermessen. Oesterreich hat aus der Donau und Elbe heute 300 Dampfer mit 1500 Schleppern im Verkehr; die Hälfte davon entfällt aus die meist in Ungarn verkehrenden Fahrzeuge der Donaudampfschiffrhrts- gesellschaft; außerdem verkehren noch 150 ungarische Dampfer aus der Donau mit 500 Schl'ppschiffen. Ueber 100 Mill. Meterzentner befördert O.sterreich- Ungarn Donau und Elbe während der nur acht Monate

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 31.12.1917
Umfang: 12
Monta g , 31. D ezember 1S17 schlösse, wurden sie keinen hindernden Einfluß auf die Friedensverhandlungen in Brest- Litowsk haben. Eher könnte angenommen werden, daß sie beschleunigend wirken müßten, damit Nußland seine Kräfte für alle Fälle frei bekomme. Ungarn unä Mr. Vom Reichsratsabgeordneten Emil Kraft. Man hat es jenseits der Leitha mißfällig be merkt, daß in der letzten Zeit gerade die deut schen Parteien des Abgeordnetenhauses es waren, die an dem Verhalten Ungarns Kritik übten

. Wir selbst waren darüber nicht erfreut, unsere nächsten politischen Freunde innerhalb der Monarchie in ernstester Weise darauf auf merksam machen zu müssen, daß wir in vieler Beziehung ihr Vorgehen nicht billigen können. So hat sich denn ein Mißton in unser Verhält nis eingenistet, der sobald als möglich durch klare Aussprache beseitigt werden muß. Am letzten deutschösterreichischen Städtetag waren in der wassenbrüderlichen Vereinigung Gäste — Städtevertreter aus Ungarn und aus Deutschland — darunter der Bürgermeister

von Budapest anwesend, und die Redner sprachen frei von der Leber weg alle ihre Schmerzen und Sorgen aus — auch in Bezug auf Ungarn. Der letzte Redner wies darauf hin, daß die Gäste die Aeußerungen, wie sie auch geklungen hätten, als freundschaftliche aufnehmen sollen — denn wir wünschen eigent lich nichts anderes, als daß unser Ministeriuni, das österreichische, unsere Interessen mit der selben Energie vertreten möge, als das unga rische Ministerium die ihren vertritt. Das ist so ziemlich

auch der Kernpunkt aller unserer Sorgen um den Ausgleich. Wir wissen aus alter Erfahrung, vom ersten Tag des Aus gleiches, also seit ungefähr SV Jahren, wie viel stärker Ungarn stets war. Der Tisza-Stürgkh- sche Ausgleichvertrag lebt, trotzdem im öster reichischen Ausgleichsausschuß diese Verein barungsgrundlage ausdrücklich abgelehnt wurde. Dieser von keiner Vertretung geneh migte Vertrag bildet die Basis für die Ver- tragsverhandlungeri der Doppelmonarchie mit Deutschland, und wir wissen es nicht — viel leicht

auch schon für Rußland, Polen, und da mit das Fundament eines Weltvertrages. Die ser Vertrag ist ungeboren schon von größter Bedeutung für die Weltwirtschaft. Wird auf ihn ein Gebäude von Zoll- und Handelsver trägen ausgebaut, so ist keine. Reichsvertretung mehr imstande, ihn selbst abzulehnen. Für uns Deutsche tritt deshalb nochmals die Schicksalsfrage heran, ob wir mit Ungarn das gemeinsame Zoll- und Handelsgebiet, einen gemeinsamen Reichskörper — der ja seit dem Kriege eigentlich nur mehr in der Erin

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 13.11.1915
Umfang: 14
Samstag, .'I - 13. November 1915 'I! Nr. 261. Seit«; S Veutlckl«mä-Merrelck Nanä In tianä. :: Das ist-derMtel «nes Aufsatzes von Rich. IS'o'ri n g^in/den^^Kriegsbläkern'. des. D. ,A>- zjL.. (M»qchnationme! Buchhandlung. G. m. v. H., yaMütg), dem'Är aus^gswelse folgende > «stellen enwehmem ^ . ? ' ' ^ ! In dem'^ großen! Krieg hat der Bündnis vertrag die.Feuerprobe -Aanzend bestanden, >d'er im Jahre? 1879 /zwischen . dem Deutschen i Miche und /Oesterreich-Ungarn abgeschlossen iwuroe^ Unsere

, Heinde' yosften aus den Zerfall K>er Donaumonarchie, i dem die Zerstückelung fdes Deutschen Meiches folgen sollte. Der Ver llaus des.Krieges hat die Lebenskrast von Oester- lreich -Ungarn und die Stärke des Deutschen Reiches offenbart. Die beiden Kaiserreiche s werden auch in Zukunft zusammenstehen, denn j sie sind auseinander angewiesen. Bald nach Ausbruch des. großen Krieges t piurden Huben und ldruben Wiinsche laut, die I Waffenbrüderschaft. der beiden Kaiserreiche I fortan aüch.cmf

, das be- > deutet. Anbahnung einer Wirtschaftsgemein schaft zwischen ' dem I Deutschen Reiche und j Oesterreich-Ungarn. Die Zollmauern, die jetzt das Wivtschafwleben der beiden Reiche tren nen, sollen allmählich abgetragen werden mit dem- Ziel, ?das Händelsvertragsverhältnis in eine Zollgemeinschaft umzuwandeln. Die. Schwierigkeiten, die der Verwirk- l lichung dieser. Zollgemeinschaft entgegenstehen/ t dürfen - allerdings nicht! unterschätzt? weisen. »Im? Deutschen Reiche müssen Mdie mäß- ' gehenden

ist, das würden sie alsdann erfahren. Nachtellig würde es sicher für keinen der neu tralen Staaten fein, wenn sie Gelegenheit be kämen, ihre BÄoohner daran zu gewöhnen, im größeren Rahmen zu denken. Sehr ernste Schwierigkeiten bietet dabei das Verhältnis zwischen Oesterreich und Un garn. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwi schen Oesterreich und Ungarn sind ebenfalls durch einen Handelsvertrag geregelt. Da? Deutschs Reich bildet? eine' wirtschaslliche Ein heit. Dagegen muß innerhalb der Donaumon archie

zwischen Oesterreich und Ungarn unter schieden werden. Aus politischen Gründen lieb äugelte man seicher in Ungarn mit dem Ge danken einer. schärferen Trennung der öster reichisch-ungarischen Wirtschaftsgemeinschaft. Das selbständige Zollgebiet Ungarn betrachtete man als eine Vervollkommnung der staatlichen Selbständigkeit Ungarns. Außerdem ist man in Ungarn in den Gedanken verliebt, eine unga rische Industrie zu schaffen. Ansätze dazu sind bereits vorhanden. Diese ungarische Industrie

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.05.1916
Umfang: 8
, haben die Spanier nunmehr Fondat zwischen Tetuan und Tanger befetzt. Vor einem Zakre! Meran. Mitte Mai lglö. (Fortsetzung.)*) Der Ueberredung des deutschen Botschafters in Wien gelang es später, Grafen Berchtold doch zu einem solchen Meinungsaustausch mit Italiens Regierung zu bewegen. Und Fürst B ü l o w erklärt« am 20. Dezember 1914 dem Minister des Auswärtigen Sonnino, daß er nachRom gekommen sei, um das gute Ver hältnis und die Beziehungen zwischen Italien und Deutschland zu verbessern. Sobaü» Oest- Ungarn

irgendwelche festumgrenzte Ergebnisse erzielt haben würde. werde es dem Wunsche ^rmhme Italiens nach Kompensationen näher treten. Am 14. Januar erklärte S o n n i n o dem Fürsten Bülow, daß man den Zustand einer dauernden Eintracht mit Oeft.-Ungarn nur er reichen könne, wenn die irredentistische Formel vom „Trentino' und Tri est vollkommen ausgeschaltet würde, worauf Büww erwiderte, daß Oesterreich-Ungarn den Krieg der Ab tretung von Trieft vorzöge. Er glaube es erreichen zu können, daß das „Trentino' abge

, daß, wenn ein Uebereinkommen beschlossen werde, es sofort ausgeführt und die Dauer der Verhandlungen auf zwei Wochen beschränkt werde, wurde abgelehnt. Am 27. März machte Baron Burian fol genden Vorschlag: 1. Italien verpflichtet sich, bis zum Kriegs- schluß eine wohkvMende Neutralität zu bewahren; 2. Italien läßt Oesterreich-Ungarn während der ganzen Dauer des Krieges volle Hand lungsfreiheitauf dem Balkan und ent sagt jeder neuen Kompensation für die terri torialen Vorteile und anderen Vorteile, die allenfalls

aus dieser Handlungsfreiheit für Oesterr.-Ungarn entstehen. Dies würde sich nicht auf Albanien beziehen und auf das italienisch- österreichische Abkommen betr. Albaniens. Die Abschlüsse der Londoner Konferenz würden in Kraft bleiben. Baron Burian erklärte dem Herzog von Aoarna, daß Oesterreich-Ungarn für feinen Teil bereit wäre, Südtirol mit Einschluß der Stadt Trientabzutreten. Die Abgren zung würde im einzelnen derart festgestellt wer den, daß den strategischen Erfordernissen Oesterr.-Ungarns Rechnung getragen

würde so wie den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Be wohner. Ueber eine Depesche Sonninos am 31. März, daß die vorerwähnten, nicht genau bestimmten und ungewissen Vorschläge durchaus unzu reichend seien, seAe Baron Burian am 2. April fest, daß die Territorien, die Oesterr.- Ungarn bereit wäre, zu den angegebenen Be dingungen abzutreten, die Bezirke von Trient, Rovereto, Riva und Twne umfassen würden (mit Ausnahme von Madonna di Campiglio und Umgebung sowie Borgo). Im Etschtale würde die Grenze bis Laois gehen, das bei Italien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 17.08.1911
Umfang: 8
uud Hackfrüchten. Wie bedeutend diese Ernte ist, mögen folgende Ziffern dartuu. In Millionen Meterzentnern gerechnet, produzierte Oesterreich (!907) an Heu 140, Ungarn <4906) >52, Futter- und Zuckerrüben Oesterreich 103, Ungarn 82, Kürbisse und Kraut Oesterreich 12, Ungarn Kraut X», Kürbisse und Melonen 25, Wicken Oestereich 6, Ungarn 58, Kartoffel Oesterreich 146, Ungarn 52, Mais Oesterreich 4, Ungarn 46, Hülsenfrüchte Oesterreich 4, Ungarn 3, Wein Oester reich 4 Millionen 250.000 Hektoliter

, Ungarn l 1906) 3,650.000. Die Gesamternte dieser von der Wetter lanne abhängigen Produkte, einschließlich von Lein samen, Tabak, Flachs, Obst u. a., stellte sich l907 iu Oesterreich auf 660 Milliouen Meterzentner, in in Ungarn ein Jahr früher auf 770 Millionen Meterzentner im Gesamtwert von 58 Millionen Kronen «inklusive der Körnerfrüchte). Die Hitze hat es also in der Hand, fördernd und störend einzu wirken; sie verfügt über Werte von Milliarden in der Nachernte allein. Begreiflich daher, wenn ans

lt>0 Millionen Meterzentner befördert Oesterreich-Ungarn auf Donau uud Elbe während der mir acht Mouare dauernden Schisf- fahrrsfaison. Abgesehen von dem durch Wassermangel ent stehenden Ausfall der Einnahmen, leidet die Volks wirtschaft auch noch sehr empfindlich an den Folgen der Verspätung von Lieserungen. Wir sehen also, daß die große Hitze neben persönlicher Qual uns anch mächtige wirtschaftliche Nachwirkungen beschert. Hoffentlich bleibt es unS erspart, im kommenden Winter über die wirtschaft lichen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 25.08.1915
Umfang: 8
des Weltkrieges sind nun 21 Kriegserklärungen abgegeben worden: 28. Juli 1914: Oesterreich-Ungarn an Serbien. 1. August: Deutschland an Rußland. 3. August: Deutschland an Frankreich. 3. August: Deutschland an Belgien. 4. August: England an Deutschland. 5). August: Oesterreich-Ungarn an Rustland. ti. August: Serbien an Deutschland. 11. August: Montenegro an Oesterr.-Ungarn. 11. August: Montenegro an Deutschland. 11. August: Frankreich an Oesterreich -Ungarn. 13. August: England an Oesterreich-Ungarn

. 23. August: Japan an Deutschland. 25). August: Oesterreich-Ungarn an Japan. 28. August: Oesterreich-Ungarn an Belgien. 2. November: Nuszland an die Türkei. 5. November: Frankreich an die Türkei. 5. November: England an die Türkei. 7. November: Belgien an die Türkei. 7. November: Serbien an die Türkei. 23. Mai 1915: Italien an Oesterreich-Ungarn. 21. August 1915: Italien an die Türkei. Die Kriegskosten. Der Staatssekretär des Schatzamtes des Deutschen Neiches Dr. Helsserich entwars a'' läs;lich

der Beratung der neuen deutschen Kriegsanleihe eine Schätzung der Gesamt tosten des Krieges. Die täglichen Kriegskosten sämr licher Mächte belausen sich aus nahezu 3<w Mil lionen Mark, die monatlichen übersteigen achl Milliarden, sür das Jahr kommen wir aus rund 1vl> Milliarden. Aus die Koalition der Feinde emsallen sast zwei Drittel, auf Deutschland und seine Berbiindeten nicht viel mehr als ein Drii tel der Gesamttosten. Bon allen kriegsühren den Ländern deckten Deutschland. Oesterreich Ungarn

und England allein bisher einen nen nensroerten Anteil an den Kriegslasten durch langfristige Anleihen. Oesterreich - Ungarn brachte bisher nahezu acht Milliarden Kronen auf, eine Leistung, die angesichts des Standes

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 16
Datum: 26.08.1915
Umfang: 16
wir mehr als 400 Gewehre mit Bajonetten, eine Kiste Bomben und eine ungeheure Menge Kriegsmaterial. Im Abschnitte von Ariburnu versuchte der Feind am 21. nachmittags einen Vorstoß, der in unserem Feuer zurückgewiesen wurde. Bei S e d d i l b a h r hat sich nichts von Bedeu tung ereignet. An den übrigen Fronten keine Verän derung. Vermischte Nachrichten. Die 21. Kriegserklärung. Seit dem Beginn des Weltkrieges sind nun 21 Kriegserklärungen abgegeben worden: 28. Juli 1914: Oesterreich-Ungarn an Serbien

. 1. August: Deutschland an Rußland. 3. August: Deutschland an Frankreich. 3. August: Deutschland an Belgien. 4. August: England an Deutschland. 5. August: Oesterreich-Ungarn an Rußland. 6. August: Serbien an Deutschland. 11. August: Montenegro an Oesterr.-Ungarn. 11. August: Montenegro an Deutschland. 11. August: Frankreich an Oesterreich-Ungarn. 13. August: England an Oesterreich-Ungarn. 23. August: Japan an Deutschland. 25. August: Oesterreich-Ungarn an Japan. 28. August: Oesterreich-Ungarn an Belgien

. 2. November: Rußland an die Türkei. 5. November: Frankreich an die Türkei. 5. November: England an die Türkei. 7. November: Belgien an die Türkei. 7. November: Serbien an die Türkei. 23. Mai 1915: Italien an Oesterreich -Ungarn. 21. August 1915: Italien an die Türkei. Die Kriegskosten. Der Staatssekretär des Schatzamtes des Deutschen Reiches Dr. Helfferich entwarf an läßlich der Beratung der neuen deutschen Kriegsanleihe eine Schätzung der Gesamtkosten des Krieges. Die täglichen Kriegskosten sämt licher

Mächte belaufen sich auf nahezu 300 Mil lionen Mark, die monatlichen übersteigen acht Milliarden, für das Jahr kommen wir auf rund 100 Milliarden. Auf die Koalition der Feinde entfallen fast zwei Drittel, auf Deutschland und seine Verbündeten nicht viel mehr als ein Drit tel der Gesamtkosten. Von allen kriegführen den Ländern deckten Deutschland, Oesterreich- Ungarn und England allein bisher einen nen nenswerten Anteil an den Kriegskosten durch langfristige Anleihen. Oesterreich - Ungarn brachte

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 08.01.1919
Umfang: 8
sein Hauptquartier auf und richtete am linken Donau ufer zwischen Semlin und Rnstschnk seine Vertei digungslinie ein, während die Armee des Generals Pffanzer-Baltin mit der Verteidigung von Bos nien beauftragt war. Mackensen mochte damals über ein Heer von 400.000 Mann verfügen, das ans Rumänien, der Ukraine, Ungarn und Deutsch land in der Eile zusammengezogen war und das ungefähr zur Hälfte aus reichSdeutfchen Truppen bestand. Mit viel geringeren Kräften hatte er drei Lahre vorher Serbien überwunden

; auf seinen guten Stern vertrauend, zweifelte er nicht, auch hier in entscheidender Stunde seine Aufgabe erfül len zu können. Die Hoffnung Ungarns war auf Mackensens Schwert gestellt; er sollte das Wunder vollbringen und nochmals Ungarn retten. Aber die Ereignisse -in den großen Zentren, vor allem die in Budapest ausbrechenden revolutio nären Bewegungen begannen nur zu bald eine auf lösende und zerstörende Wirkung auf Mackensens, Truppen auszuüben. Die ungarischen Regimenter waren die ersten

, welche die Donaufront verließen, die gegen die Heimat fahrenden Züge stürmten, Waffen und Rüstung wegwarfen und nach Hanse fuhren. Vergebens gab der Feldmarschall die streng sten Anordnungen zur Aufrechterhaltung der Ord nung und zur Verhinderung derMassendesertionen. Es war bereits zu spät. Den Ungarn folgten die Kroaten, viele Deutschösterreicher und bald auch reichsdeutsche Abteilungen. Während aus Wien und Berlin Nachrichten von immer neuen Kata strophen einlangten und Ungarn einen Waffenstill stand

mit der französischen Orientarmee unter Franchet d'Esperey schloß, stand Mackensen mit seine« bereits reduzierten und unruhig gewordenen Heere zwischen den heranrückenden Rumänen, der . Orientarmee und den feindselig gewordenen Ungarn wie in einer Falle festgelegt. Er verfügte die Zu sammenziehung der, noch in Rumänien befindlichen und der an der Donan stehenden deutschen Trup pen bei Arad. Aber auch unter diesen Truppen begann die Disziplin sich bereits zu lockern. Als die Kvnde von der Abdankung des Kaisers Wil

helm kam, meuterten zwei deutsche Regimenter und zogen drohend mit roten Fahnen gegen Macken sens Hauptquartier. Die ihm treugebliebenen Trup pen schlugen den Angriff der Meuterer zwar ab; diese aber entgingen der Bestrafung und konnten mit der Eisenbahn über Ungarn nach Deutschland Süchten. - i Der Feldmarschall dachte unn an die Rettung des Materials und gab zunächst den Befehl, daß alle vorhandenen Autos in Sicherheit zu bringen seien. Angefüllt mit Offizieren und Soldaten fuhren sie cck

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 19.03.1913
Umfang: 8
auch da» Südslawrutum großmächtig geworden, und damit sei der stolze Dom de» Panslawismus fertig. E» sollen dazu gehören: 120 Millionen Slawen in Rußland, 30 Millionen in Oesterreich Ungarn, 10 Millionen auf dem Balkan und 3'/, Millionen im Deutschen Reich, zusammen 163'/, Millionen. Diese seien berufen, der Herrschaft de» Germanismur in Europa ein Ende zu machen und da» Slawentum auf den Thron zu fetzen. Da» Jahr 1913 werde ein Merkstein in der Geschichte werden, auf dem geschrieben stehe: .Untergang

, die sich stellen, al» ob in diesen Schlach ten außer den Türken auch die Deutschen geschlagen seien. Geflissentlich bezeichnen die russischen Blätter auch die Donaumonarchie al» einen .deutschen' Staat, wenigsten« tun sie e» dann, wenn sie gegen O.sierrelch-Ungarn Hetzen wollen. Nun sind aber von den Einwohnern de« Habrburgischen Reich» noch nicht einmal ein viertel Deutsche — man rechnet 12 Millionen von 52. Wenn man da« den russischen Blättern vorhält, so pflegen sie zu antworten, allerdings fei

auf dem Balkan zu stärken, möchten die Russen nun wenig- sten» noch ihren Lieblingsplan durchsetzen,- ö. h. die Durchfahrt durch die Dardanellen zu erzwingen. Die Erfüllung diese» Wunsche» wird freilich nicht so ein fach fein. DaS serbische Regieruugsorgau über die Demobilisiernng in Oesterreich. Ungarn. Da« Regierungsorgan »Samouprava' veröffentlichte am 15. dr. unter dem Titel: »Nach der Drmobtli- slerung' einen bemerkenswerten Artikel, in dem r« unter anderem heißt: ,E» scheint, daß die wichtigsten Fragen

zwlscheu Oesterreich-Ungarn und Rußland in jene« Stadium Oesterreich-Ungarn« nicht nur an der Nordgrenze, sondern auch au der südöstlichen Grenze zweckmäßig gewesen wäre, weil nur dadurch die beunruhigte Stimmung vollkommen gewichen wäre und zahlreiche Symptome, die den verdacht hervorrlefen, daß der Friede nicht vollständig gesichert sei, geschwunden wären. Mit der Mobilisierung im Süden hat Oesterreich-Ungarn tatsächlich seine politischen Absichten erreicht. Albanien wurde geschassen, trotzdem

in Europa noch die Ungewißheit herrscht, ob e« zu einem selbständigen Leben wird erweckt werden können. Oesterreich-Ungarn hatte Gelegenheit, seine ökonomischen Interessen am Balkan in viel besserer Weise sichern zu können, indem e» gegenüber den Balkanstaaten und insbesondere gegenüber Serbien eine andere Haltung hätte einuehmeu. lönuen, wo durch e» sich selbst in Serbien und Montenegro eine dominierende Stellung geschossen hätte. Oesterreich- Ungarn hat e» aber vorgezogeu, Albanien zu gründen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 02.10.1918
Umfang: 10
und tu Oesterreich-Ungarn dagegen, tretungen wäre durch deren berufene Reprä- vorgekommeu sind und Vorkommen, nur daß sie haben die Parteien und Nationen nichts anderes sentanten, nämlich ihre Präsidenten und Vize- dort als selbstverständlich hingenommen werden, t« Krieg zu tun. al» einander zu bekämpfe», den Präsidenten zu beschicken, wodurch auch die Der- während sie unsere Sozialdemokraten auSbeuten, Regierungen Schwierigkeiten zu mcchev, sie der Reihe tretung aller österreichischen Nationalitäten

für Minderheiten, gewalttätige Maß- In der „Boh.' waren drei Notizen enthalten,' «ahmen wider Gegner sind wie die Erklärung de» Mederlage der deutschen Arbeiterschaft bedeutet, - die dem Oesterrekcher zu denken geben. Die Ungarn MaffeuterrorS bittere Früchte der Diktatur, de» De» Mffcheu Führern der österreichischen Sozial-.werden tm nächsten Jahre »Ü0.000 Hektol. Sptri-.Proletariats und der Bauernschast. Sie sind zu demorrateu aber geht die Liebe für England,'^tus erzeuge». Die Ungarn

. Ungarn haben soviel Fettstoffe für Ihre Seifen- stehen^in einem Kriege von unvergleichlicher Trug- Die Entente hat ihre Erfolge in dem Maße Erzeugung übrig, daß sich ihre Setfcntudustrie weite. Hier versagen die moralisch«, die poli- “''' '. r. diese neue „Demokratie' nach russischem Muster'nen. Während also in Oesterreich Rot an Erd-. Der Krieg, dessen Berechtigung hier von Sette w ’ 7 7 I^ö, ^ i v *Q***|J****jJ «Up |lUy WVi|VMIHVh|4»IV , m O w l ~ w ----- t , erzielt, als sie sich tm Kriege selber

von der uns ausdehnen kann und die ungarische Geifeuerzeugung tischen Maßstäbe des Alltag».' — Go wie sie bei gepredigt« „Demokratisierung' entfernte; soll unS auf das österreichische Gebiet wird übergre'sen kön- Nero versagt haben, bemerkt hiezu die „Rp.' Rettung dring«? Die Stunde ist ernst. Durch, äpfelu und Mais herrschen wird, wird wan in' einer sozialdemokratischen Unbesiegten erklärt wird, ist d« Abfall Bulgariens sind wir von der Türkci Ungarn, womöglich mit österreichischer Kohle, Spi-^uoch

sich freimachen-daß Oesterreich die Schuld am wachsenden Roten- cm — kauu, wir werden wieder eine Südostfrout zu den.umlauf trägt. Wahrend wir Gerste -für meusch- audereu bekommen und im Westen drückt der Feind liche Nahrung benötigm werden, wird Ungarn, auf dir deutsche HeereSmacht. Aber all das ist nicht womöglich mit österreichischer Kohle Bterbraueu, zum Berzagtwerd«, wenn nur im Innern von'eS zu hohen Preisen nach Oesterreich liefern und Oesterreich-Ungarn und Deutschland die Verminst Oesterreich

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 26.03.1919
Umfang: 16
BatkanBaltaollwe.Aanonceo Sro. «. S.Sofia. Ave Ra«v»«d»e>. ZZertchte lowte andere RtMettuage.i ftad »u f-?»»aea an „LZrolrr Dott«bote', »a>m»ir<»ea (LlMerlaakas». >re».Naumktrche». Nr. is. Innsbruck, Mittwoch, 26. März 4919. xxv». Zahrg. Neuerliches Umsturz in Llngarn Ungar» erklärt der Entente den Krieg. Man möchte wahrhaft schadenfroh lachen, wärs nicht so unheimlich, wenn man hört und liest, was sich in den letzten Tagen in Ungarn Kugetragen hat. Ungarn erntet jetzt, was es gesät hat. Die Ungarn haben wesentlich

dazu beigewagen^ daß der^^ieg für ^uns-einen so traurigen Ausgang genommen hat. Durch mehr als ein halbes Jahrhundert ging das Bestreben der herrschenden Kreise in Ungarn — Adel und Juden — dahin, sich von Oester- reich gänzlich loszureißen; sie wollten mit Oesterreich das sie seinerzeit mit seinem Blute aus der jahrhundertelangen türkischen Knechtschaft befreit hatte, nur mehr die Per son des Herrschers gemeinsam haben. Mit unendlicher Zähigkeit strebten sie dem Ziele Su. Eines der beliebtesten Mittel

, um aus den alten Kaiser einen Druck auszuüben und ihm das eine oder andere Zugeständnis abzu pressen, war die Verweigerung der Erhöhung des Nekrutenkontingentes und die Verweige rung der Mittel zur Ausgestaltung der Ar- nuerie. Die Ungarn trugen wesentlich daran Schuld, daß wir mit so schwacher Artillerie den Krieg beginnen mußten, sie trugen we- «entlich daran Schuld, daß schön so bald die alten Landwehr^änner einberufen werden MMukien. da unsere aktive Armee zu gering Zwei Divisionen haben uns am 8. Sep

der reichen Ernte vorräte litt die arbeitende Bevölkerung in den Städte^ Mangel und die Landbezirke hatten Uebersluß. Zu uns herüber aber ließ er die Sachen nur zizerlweis'. Ter Mann wurde auch durch die Not nicht gescheiter. Die Freiheit der Meinung und der Presse wurde in ärgster Weise geknebelt, die Kirche in elendster Weise sekkiert. Ein Hauptmißstand ist in Ungarn der riesige Großgrundbesitz. So ging er daran, diesen auszuteilen. Das ging aber den Leuten zu langsam, sie begannen

einigten Sozialisten und Bolscheiriki über geben müssen. Bezeichnend ist, daß die Bol schewik!- oder Räteregierung, wie sie sich nennt, sich sofort an Lenin und Trotzki ge wendet, denselben freudestrahlend ihren Sieg telegraphisch mitgeteilt und denselben ein Schutz- und Trutzbündnis angeboten hat. Als ihr erstes Ziel erklärt die Räteregierung don Krieg gegen die Entente, die die Ungarn so ''chmäblich verlassen und versckackert Zu diesem Zweck haben sie sich die Hilfe Ruß lands erbeten

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1911
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler Volksblatt 27. September 1S11 Kriegsminister bestellen. Dort weiß man übrigens der Sache ihre Bedeutung abzugewinnen. Ein ungarischer Graf hat geäußert, jetzt habe man endlich dieses garstige Wort „Reich' ausgekratzt. DaS sei auch höchste Zeit, denn es gebe ja kein Reich, sondern zwei unabhängige Staaten, den Staat Ungarn und den Staat Oesterreich. So hat der ungarische Graf gesagt. Wir möchten nur wünschen, daß man die Deutlichkeit dieser Worte auch an sehr hoher Stelle

haben, mit einer zu großen Empfänglichkeit der Kriegsverwaltung für die staarsrechtlichen Wünsche Ungarns zusammen hänge. Jetzt bekommt Ungarn schon in der Stunde der Ernennung des neuen Kriegsministers ein Wiegen geschenk, das Graf Khuen jedenfalls als hübsches Guthaben in sein Buch einschreiben und dem in der ödesten Obstruktion hinsiechenden Reichstag zur Ermutigung vorweifen kann. Der Kopf des Frei herr« von Schönaich wurde geopfert. Für die Möglichkeit, eine Person, die aus noch nicht fest gelegten Gründen lästig

und dem gesräßigen Ungarn in den Mund geworfen, daß es nur so schmazt, aber daß man uns vor diesem Eingriff auch fragen würde, o beileibe! Sind es denn nicht die österreichischen Völker gewesen, die in Schweiß und Müh Eckstein um Eckstein zum Reiche herbeigeschafft? Sind es nicht unsere Väter gewesen, die mit ihrem Blut den Bau gekittet haben? Und nun kommt fast jede Nacht ein Dieb und Einbrecher von Ungarn her und stiehlt und raubt nach Herzenslust. Und in der Früh sehlt bald dieses bald jenes kostbare Erbstück

und vor dem Kaisersaal. Noch merkwürdiger ist ein zweiter Umstand. Reichskriegsminister v. Schönaich mußte gehen wegen der Zerwürfnisse mit dem Thronfolger. Und der Grund hiefür sei, so hieß es doch ziemlich sicher und bestimmt, daß Schönaich den Ungarn za große Geständnisse gemacht habe. Und beim neuen Kriegs- minister erhält Ungarn schon gleich bei seiner E-> nennung ein Wiegengeschenk. Muß einem denn da nicht der Verstand stille stehen? Soll denn das Volk nicht irre werden: Das sind unerklärliche Dinge

, die hier vorgehen. Auch die der hohen Stelle sehr nahestehenden Organe führen eine ganz sonderbare Sprache. Da schreibt eines: „Die Gründe, die den neuen Minister ver anlaßt haben, sich mit seinen ersten Schritten scheinbar im alten Geleise zu bewegen — die- selben Gründe gebieten uns, vorläufig nicht näher auf die Zukunftspläne des Ritters v. Auffenberg einzugehen.' Zum Verständnis dieses Satzes bemerken wir, daß der neue Kriegsminister allsogleich nach seiner Ernennung vor den Herrn Ungarn ganz gewaltige

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Tiroler Volksbote
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Seite 10 von 16
Datum: 12.12.1917
Umfang: 16
Feite ZV. Nr. 5V. „Ti,oler VolfSbote.' Mittwoch, den 12. Dezember 1St7. vorhanden sind, werden die Toten in den Park anlagen übereinander geschichtet. Vom ReWsrat. Der Reichsrat hat sich in den letzten Sitzun gen in sehr ausführlicher Weise mit der provi sorischen Verlängerung des Ausgleiches mit Un garn auf zwei Jahre beschäftigt und schließlich derselben auch zugestimmt. Wie wir schon oft dargelegt haben, besteht unkr Reich aus zwei wirtschaftlich getrennten Staaten, Oesterreich und Ungarn

. Das gegenseitige Verhältnis wird seit dem Unglücksjahre 1866 alle zehn Jahre ge regelt, man heißt das Ausgleich. Heuer hätte es die Verlängerung wieder getroffen; man konnte aber darüber nicht schlüssig werden. Ter Krieg hat nämlich gelehrt, daß beide Staaten aus ein ander angewiesen sind wie Mann und Weib. Zu dieser Erkenntnis ist man in allen ernstdenken den Kreisen sowohl bei uns als auch bei den Ungarn gekommen. Vor dem Kriege war es anders. Da gab es sowohl bei uns als noch mehr bei den Ungarn Leute

, die glaubten, es wäre das Beste, es ginge sowohl Oesterreich als auch Ungarn in wirtschaftlicher Beziehung seine eigenen Wege und die zwei sollten mit einander stehen, z. B. im Zollwesen, 'wie zwei fremde Staaten. Daß das der Anfang einer gänzlichen Trennung gewesen wäre, ist sicher. Nun denkt man zwar anders, wenn auch das wirtschaftliche gegenseitige Verhältnis im Kriege durchaus nicht befriedigend ist, wie wir ja leider alle wissen. Daß das Verhältnis für spater einer besseren Re gelung bedarf

, und zwar einer für längere Zeit als von zehn zu zehn Jahren, ist heute jedermann klar. All die langwierigen jahrelangen Verhand lungen haben aber noch zu keinem Ergebnis ge führt.. Deswegen sand eine vorläufige Verlänge rung des Ausgleiches auf zwei Jahre statt. Mitt lerweile wird man wohl ans Ziel kommen. Einige besonders scharfe Abgeordnete waren dagegen und oerlangten schon für diese ?wei Jahre eine Besse rung des gegenseitigen Verhältnisses, das heißt: Ungarn sollte zu den gemeinsamen Leistungen mehr herangezogen

werden. Daß sich das bei einer bloß Provisorien Verlängerung nicht durchfüh ren läßt, ist selbst klar. Die Folge wäre gewesen, daß wir setzt während d^s Krieges in ein gegen seitig unhaltbares Verhältnis gekommen, das noch sMimmer wäre als das gegenwärtige, zu einem Verhältnis ohne gegenseitige Verpflichtun gen; gefährlicheres könnte es aber jetzt während des Krieges nickt geben. Dagegen mackte der Abgeordnete Athanas von Guggenberg mit Recht darauf aufmerksam, es war? viel vernünftiger, wenn man die Ungarn verhalten

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 23.04.1913
Umfang: 8
» einoernehm- kichen Union mit unseren übrigen untertänigen Erb« königrelchen und Ländern' und dieser beschloß am 80. Äunt die Ueberreichung einer Offerte, darin ausgesprochen war, daß auch die Frauen aus dem Hause Habsburg nach einem Erlöschen des Mannes« stamme« nach der Prlmogeniiur-Erbfolge in Ungarn zur Regierung berufen seien „nach der Norm, wie sie auch in den übrigen inner« und außerhalb Deutschlands gelegenen ErbtSaigretch» und Ländern Seiner Majestät, die untrennbar und unteilbar zu bleiben

hätten, eingesührt und fest gegründet worden ist'. Da« Ziel diese» Beschlüsse« de» Landtage» sei „ein unlösbar verknüpfende« Band mit den übrigen österreichischen Ländern und König« reichen zum größeren Vorteile der Christenheit und de« Königreiche» Ungarn'. Am 3. Juli 1722 wurde die Offerte durch Spezialgesandtschaft dem Kaiser überreicht und vom Kaiser am 8. Juli mit Botschaft an den Landtag beantwortet dahin, daß der Kaiser da» Angebot in dem Sinne, daß Ungarn durch eine „gegenseitige

etnvernehmiiche und engere Union mit d» übrigen Crblönigreichen und Lände» fd. i. Oesterreich) die öffentliche Ordnung und den ständigen Frieden zu festigen wünsche', da» ihm gemachte Angebot an genommen und seine Bereitwilligkeit erklärt habe, die Erbfolge gemäß der Pragmatischen Sanktion auch auf Ungarn aurzudehnen und die ständischen „Freiheiten' (d. h. die Steuerfretheit de» Adel,) zu belrÜfiigen. Nach Erzielung dieser Willenselnigung zwischen Krone und Landtag überreichte dieser dem Kaiser am 17. Juli

1722 in der Köalgeburg zu Preßburg in feierlicher Gesamtaudlevz die Gesetzerartikel über die Pragmatische Sanktion, die damit in Ungarn grundlegende» Gesetz geworden war. Darin heißt e», daß die Stände in der Sorge für die Herstellung eitler für alle Fälle und insbesondere gegen fremde Gewalt Und für die Aufrechtrrhaliung der inneren Ruhe dienenden wechfelfetttgen, etnver'nehm« lichen Verbindung („Union') mit den de« Lachbarien Königreichen und Ländern vem König angeboten haben, die Erbfolge

auch auf da» weibliche Geschlecht aurzudehnen. Nachdem der Kaiser diefe» Anerbieten angenommen habe, so sollte jener weib liche oder männliche Eibe, der in Gemäßheit der tm Hause Oesterreich anerkannten Ordnung der Erstge burt Erde der genannter: Königreiche und Länder (nämlich der österreichtschen) werde, infolgedessen auch »l, unzweifelhafter König von Ungarn anerkannt und gekrönt werden. — An einer weiteren Stelle wurde ausgesprochen, daß die (öslerreichifch») Erd lünigreiche und Länder „unteilbar und untrennbar

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 01.08.1914
Umfang: 8
soll ein Ende gesetzt, das bösartige Unkraut verleumderischen Hasses ausgejätet werden und nicht mehr soll es fremden Elementen verstattct sein, auf einem Gebiete, das unsere opfervolle Arbeit der abendländischen Kultur erschlossen hat, die Heranwachsende Jugend zu verführen und zum Fürstenmorde zu erziehen, Verschwörung anzuzetteln und in geheimen Konventikeln die verbrecherische Tat blutig reifen zu lassen. In guter und gerechter Sache greift Oesterreich-Ungarn zum Schwerte. Die Verantwortung

für die Folgen trifft allein der Schuldigen Haupt. Oesterreich-Ungarn hat mit unendlicher Langmut das wühlerische Treiben mit- angcsehen und gewartet, ob nicht doch der Tag Mme, an dem ein verblendeter Nachbar zu besserer Emsicht gelangen und den Wert ehrlicher und offener Beziehungen zur Monarchie erkennen würde. Dieser Tag ist nicht erschienen, wohl aber der Tag des Die Benachrichtigung der Machte. 28. Juni. Der Minister unseres Auswärtigen richtete noch In edlem Aufschwünge der Seelen, in bewun

am 28. Juli an die fremden diplomatischen Missionen derungswcrtcr Einmütigkeit, vergessend aller sonsti- in Wien eine Verbalnote, in der die formelle Kriegs- gcn trennenden Unterschiede, scharen sich die Völker erklärung an Serbien den diplomatischen Missionen der Monarchie um ihren heißgeliebten Herrscher zur Kenntnis gebracht und erklärt wird, daß sich und um das ruhmvolle alte Panier. Doch auch Oesterreich-Ungarn während der Feindseligkeiten von jenseits der Reichsgrenzen treffen herzerfreuende

schleunigst ihren feierlichen Zusage der königlich italienischen Re- Regierungen mitznteilen. Sfö ***** — würdigen. 1 Heute, da Oesterreich-Ungarn handelt, haben -Das flammende Wort des Allerhöchsten Mani- sich die Diplomaten gewisser Staaten auf die Sohlen festes wird die patriotischen Herzen höher schlagen gemacht, um Oesterreich-Ungarn „guten Rat' zu lassen. Es weist mit erhebender Deutlichkeit den erteilen und Vorträge zu halten, ja in die „Hoheits- Weg, den zu beschreiben Ehre und Recht gebieten

Konferenz über Europa. Europa sieht jetzt noch etwas anderes — die Mittel zur Beilegung der Schwierigkeiten be- cs sieht, daß Oesterreich - Ungarn nicht nur eine raten und daß bis zur Beendigung dieser Konferenz politische und staatsrechtliche, sondern daß es auch Oesterreich, Rußland und Serbien sich Mer mili- eine volkstümliche Realität ist. Die «».ir/ufun lollen. Oesterreich W u.i» «U|tit^sss ittmS aufi Deutschland geben klar zu verstehen, daß noffnnf fnTftrfw

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 12
Datum: 22.03.1916
Umfang: 12
der gesamten ungarischen Landwirtschaft auf 7332 Millionen Kronen. Nach Abzug der Spesen kommt Fellner zu einem Reinerträge der Urpro duktion in Ungarn mit 4695 Millionen Kronen. In Oesterreich beträgt der Rohertrag der Ernte 4255, der Ertrag der Viehzucht 1874 Millionen, der Reinertrag der österreichischen Urproduktion 4610 Millionen Kronen. In den beiden Reichs hälften zusammen stellt sich also der Wert der Ur produktion auf 9305 Millionen Kronen. Der Bruttowcrt der Produktion der Fabriksindnstric

beträgt in Ungarn jährlich 3102 Millionen Kronen. Nach Abzug der Spesen verbleibt unter Eiubcziehnng der Handwerksindustrie ein Reinertrag der gesamten gewerblichen Produktion Ungarns von 1694 Milli onen Kronen. Für Oesterreich ermittelt Fellner einen Bruttowert der Produktion der Fabriksindu strie mit 9304 Millionen Kronen. Der reine Pro duktionswerl würde 4193 Millionen Kronen betragen. Dazu käme in Oesterreich noch die Produktion des Handwerkergewerbes mit 1470 Millionen, so daß die gesamte

gewerbliche Produktion Oesterreichs einen Wert von jährlich 5663 Millionen hätte. Handel und Transport ergeben einen jährlichen Reingewinn in Ungarn von 722 Millionen, In Oester reich von 1941 Millionen, zusammen also 2663 Millionen Kronen. Die Forderungen an das Aus land sind in Ungarn mit 178 Millionen, für Oester reich mit 596 Millionen, die Verbindlichkeiten gegen über dem Auslande mit 548 bezw. 245 Millionen Kronen eingestellt. Das Einkommen aus persön lichen Dienstleistungen mit 831 Millionen

in Un garn und mit 1947 Millionen in Oesterreich. Das gesamte reine Volkseinkommen Ungarns ohne das Einkommen aus den persönlichen Dienstleistungen berechnet Fellner also mit 6741, jenes Oesterreichs mit 12.564 Millionen Kronen, insgesamt also das Einkommen der Monarchie mit 19.306 Millionen Kronen jährlich. Das Volksvermögen Oester reichs beträgt gegen 85 Milliarden, jenes Un garns gegen 42 Milliarden Kronen. In Oester reich wie in Ungarn bildet die Urproduktion das Haupteinkommen. In Oesterreich

mit 47 %, in Ungarn mit 64 %. Wenn wir nun die Einkommen schätzung Oesterreichs nach den Fellncr'schen Ziffern annehmen, so ergibt sich aus denselben noch eine sehr bedeutende Entwicklungsfähigkeit der Personal- einkommcnstcuer. Wir können aus derselben aber auch den Schluß ziehen, daß das Volkseinkommen beider Staaten den Finanzansprüchen des Krieges mit den Milliarden von Kriegsanleihen vollkommen gewachsen ist. 100.000 Kronen in einer Woche am Eier handel verdient. In Wien wollen die Eier nicht billiger

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 30.07.1914
Umfang: 8
. Die „Wiener Zeitung' veröffentlicht folgende Kriegserklärung: Da die kgl. serbische Regierung die Note, die ihr vom österreichisch-ungarischen Gesandten Baron Giesl in Belgrad am 23. Juni 1914 übergeben worden war, in nicht befriedigender Weise beant wortet hat, so sieht sich die k. u. k. Regierung in die Notwendigkeit vernetzt, selbst für die Wahrung ihrer Rechte und Interessen Sorge zu tragen und zu diesem Ende an die Gewalt der Waffen zu appellieren. Oesterreich-Ungarn betrachtet sich daher

lassen, worin sie eine Reihe von Forde rungen formulierte, zu deren Annahme der serbischen Regierung eine Frist von 48 Stunden eingeräumt wurde. Da die kgl. serbische Regierung nicht be friedigende Antwort erteilte, sieht sich die k. u. k. Regierung in die Notwendigkeit versetzt, selbst an die Gewalt der Waffen zu appellieren. Oesterreich- Ungarn betrachtet sich daher von diesem Augenblicke an als im Kriegszustande mit Serbien befindlich und erwartet von der kgl. serbischen Regierung, daß sie gemäß

den Beschlüssen der Haager Konferenz vom 18. November 1907 ein gleichartiges Vorgehen einhalten wird. Die Botschaften (Gesandtschaften) werden gebeten, die Notifikation ihren Regierungen schleunigst mitzuteilen. V« Vosster zur Sirlularnote an die Mächte. Die von Oesterreich-Ungarn erlassene Zirkular note an die auswärtigen Botschaften in Angelegen heit des österreichisch-serbischen Konfliktes erhielt noch em Dossier beigefügt, in dem darauf hingewiesen wird, daß die von Serbien ausgegangene Bewegung

, die sich zum Ziel gesetzt hat. die südlichen Teile der Monarchie von Oesterreich Ungarn loszureißen, um sie mit Serbien zu einer StaatSeinheit zu verbinden, weit zurückreicht. Diese in ihrem Endziel sich stets gleichbleibende und nur in den Mitteln und der Jntensivität wechselnde Propaganda hat zur Zeit der Annexion den Höhepunkt erreicht und trat in jener Zelt offen mit ihren Tendenzen hervor. Während die serbische Presse zum Kampf gegen die Monarchie aufnef, bildeten sich Assoziationen, die zum Krieg

vorbereiteten, unter denen die Narodna Obrana besonders hervorragt. Sie konstituierte sich als vom Auswärtigen Amt völlig abhängige Organisation, der hohe Beamte und Offiziere, u a. Major Pripicewic, angehörten. Jene hatte sich die Bildung und Aus rüstung von Freischaren für den Krieg gegen Oester reich -Ungarn zum Ziel gesetzt. — In einer Beilage führt das Dossier einen Auszug an aus dem vom Ausschuß der genannten Organisation herausgegebenen Veremsorgan gleichen Namens, worin in mehreren Kapiteln

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Maiser Wochenblatt
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Seite 5 von 14
Datum: 02.08.1913
Umfang: 14
. . . Nummer 3 \. Beilage zu Nr. 3J des „Maiser Wochenblatt' vom 2. August \ 9\3 8. Jahrgang. MknMeiriiMtoiiicn onf Ungarn uhU die Mmrchie. Während sich die österreich-ungarische Mo narchie um der Erhaltung des europäischen Konzertes willen jeder direkten Einflußnahme, auf die so nahe berührenden Balkanwirren sorgfältig enthält, kann sie sich der mächtigen nationalen und politischen Strömung, welche infolge der Siege von Bulgaren, Serben und Griechen über die Türken das in beiden Staaten der Monarchie

, der mit seinen weiter gehenden Förderungen einer Berücksichtigung des kroatischen Standpunktes nicht hatte durch dringen können, seine Entlassung gegeben hatte, worauf Tisza selbst das Portefuille provi sorisch übernahm. Nun tritt an Josipovichs Stelle Graf Tejacseoics- der bereits Banus von Kroatien gewesen ist und den man als sanftern Vertreter der fast ganz von der Bildfläche ver schwundenen unionistischen, d. h. ungarn-freund lichen Partei, betrachtet, Das eigentliche Regi ment' in Kroatien übernimmt an Stelle

nach wie vor im Sinne der Tiszaschcn Anschauungen zur Geltung gebracht werden soll. Daß im könig- lichen Ernennungsdekret dem neuen Kommissär die möglichst baldige Wiederherstellung der „höchst erwünschten verfassungsmäßigen Zu stände' „unter Aufrechterhaltung des staats rechtlichen Verhältnisses' zwischen Ungarn und Kroatien ans Herz gelegt wird, bedeutet durch aus nicht, daß man den Wünschen der Kroaten nach Aenderung der jetzigen unleidlichen Be ziehungen genügend entgegenzukommen bereit ist. Das von Tisza offen

einbekannte Ziel eines „Ausbaues des magyarischen National staates' würde ebenso eine Lockerung des Verbandes mit Oesterreich, wie ein schärferes Anziehen der Kroatien an Ungarn knüpfenden Bande im Auge haben. Den vagen triali- stischen Bestrebungen des Südslawentums ent gegenzutreten, liegt allerdings ebenso im deut schen wie im magyarischen Interesse. Aber eine freiere kulturelle und wirtschaftliche Ent wicklung sind die Südslamen, ebenso wie in Bosnien auch in Kroatien wie im engeren Ungarn, zu fordern

Na tionalität in Siebenbürgen und Südostungarn , von seiten der Magyaren. Ueber kurz oder j ' lang wird ja auch die Unhaltbarkeit dieses Zustandes von der Dynastie erkannt und auch in Ungarn eine Politik der nationalen Gleich berechtigung in die Wege geleitet werden müssen. Daß dies aber durch Tisza geschehe, ist ganz ausgeschlossen. Darum ist auch von dem neuesten Versöhnungsexperiment in Kro atien keine gründliche Remedur zu erhoffen, wenn auch einer der Hauptbeschwerden der Kroaten abgeholfen

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Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 20
Datum: 29.11.1913
Umfang: 20
Berchtold und cs ift ‘ ungerecht, ihm daraus einenVorwurfzu machen. Freilich, die'Ergebnisse dieses Krisenjahres sind für Oesterreich-Ungarn sehr ärmlich. Wir■ haben Rumänien endgiltig verloren, wir haben ’ in den Serben heute noch grimmigere Feinde! als vor den Kriegen, wir haben von Griechen- \ Icnb nichts zu erwarten, von der Türkei, deren ’ asiatischer Besitz nun an die Reihe kommt, ' nicht viel und von dem darnicderliegenden Bul-! garten noch weniger. Was uns bleibt, ist ba§| österreichisch

-italienische Kondominium in Alba-, nien und man muß zugeben, daß cs sich hier um eine sehr problematische Angelegenheit Han- delt. Unsere internationale Situation haben wir zum mindesten nicht verbessert. Die offi ziösen Phrasen, die man darüber gelegentlich finden kann, sind leicht auf ihren Unwert zu taxieren. Zwischen Rußland und Oesterreich- Ungarn gähnt nach wie vor eine tiefe Kluft des Mißtrauens und sogar innerhalb des Drei bundes ist die Stellung Oesterreich-Ungarns nicht mehr so fest

wie vor den Kriegen. Man weiß heute in Wien, daß Deutschland unsere Balkanpolitik nur bis zu einem gewissen Grad unterstützt und man weiß nicht, wie lange Oesterreich in bezug auf Albanien in Italien den Freund und nicht den Konkurrenten zu erblicken hat. Dafür hat Oesterreich-Ungarn rund eine halbe.Milliarde aufgewendet und die schwersten wirtschaftlichen Schädigungen auf sich nehmen müssen. Das ist freilich ein Ergebnis, das uns wenig befriedigen kann; nur sollten wir unfern Zorn nicht an einem verhältnismäßig

Unschuldigen auslassen, son dern an die Brust klopfen und bekennen: Oester- reich-Ungarn selbst, und nicht die Politik des Grafen Berchtold allein, trägt einen großen Teil der Schuld daran, daß es so gekommen ist. Unsere innere Zerrissenheit, unsere Kor ruption und noch eine Reihe anderer Mängel die uns anhaften, haben , dieses Ergebnis der Balkankrise gezeitigt. Aber der Chorus der Kritikaster und Nörgler rast und will sein Opfer haben. Graf Berch told ist ihm der Inbegriff aller politischen Feh ler

, die in Oesterreich-Ungarn gemacht worden sind und in Zukunft gemacht werden. In der ungarischen Delegation geht es noch an; auch die ungarische Opposition weiß einem Mitglied ihrer Gentry gegenüber selbst im Tadel die nötige Mäßigung zu bewahren. Die Sucht, einer gewissen Presse zu Gefallen zu reden und dafür die Gunst dieser Presse zu besitzen, ist zur Seuche geworden, die das öffentliche Leben in Oesterreich-Ungarn vergiftet. Von dieser Seite geht das Kesseltreiben gegen den Grafen Berchtold zumeist

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 26.05.1915
Umfang: 6
die italienische Re- gierung mit der Behauptung, daß Oesterreich agressiv gegen Serbien vorgegangen sei und dadurch das Eingreifen Rußlands veranlaßt habe, den Bündnisfall nicht für gegeben. Auch machte sie geltend, die österreichisch-ungarische Regierung habe sich, indem sie Italien von dem beabsichtigten Ulti matum an Serbien vorher nicht in Kenntnis gesetzt habe, eine Verletzung des Artikels 7 des Dreibund' Vertrages zuschulden kommen lassen. Dieser Artikel verpflichtet Oesterreich Ungarn und Italien

zur vor herigen Verständigung und gegenseitigen Kompensa- tionen für den Fall, daß sich eine der beiden Mächte genötigt sehe, den Status quo (das be stehende Verhältnis) auf dem Balkan durch eine zeitweilige oder dauernde Okkupation zu ändern. Die Berufung auf Artikel 7 wäre begründet gewesen, wenn Oesterreich aus einen Machtzuwachs aus dem Balkan ausgegangen wäre. Wien hatte jedoch schon vor Kriegsausbruch in Petersburg und auch in Rom erklärt, daß Oesterreich-Ungarn keine Gebietserwerbungen auf Kosten

Serbiens anstrebe. Die beiden im Kriege stehenden Zentralmächte wären daher berechtigt gewesen, die Einwände Italiens gegen seine Bündnispflicht nicht anzuerkennen. In loyalem Verständnis sür die nicht leichte innere und äußere Lage Italiens zogen sie es jedoch vor, eine einseitige Auslegung des Dreibundes hinzu nehmen und sich mit der Erklärung wohlwollender Neutralität, zu der der Vertrag unzweifelhaft ver pflichtete, zu begnügen. DaS Blatt erklärt dann, daß Oesterreich-Ungarn, obwohl Kompensationen

nur für den Fall eines Machtzuwachfes am Balkan vorgesehen sind, bereit war, Italien gewisse Kompensationen zu geben. Und um Italien vom Kriege fernzuhalten und die öster reichisch-italienischen Beziehungen auf eine neue freundschaftliche Grundlage zu stellen, hat die deutsche Regierung nichts unversucht gelassen, um eine Einigung zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien herbeizuführen. Die Verhandlungen nahmen einen schleppenden Gang. AH das erste Angebot Oesterreich Ungarns vom März, das bereits Ab tretung

Desinteressement Oesterreich Ungarns an Albanien. Hingegen bot Italien eine Pauschalsumme von 200 Millionen Franks als Ablösung aller Lasten und die Über nahme der Verpflichtung, während der Dauer deS Krieges neutral zu bleiben. Aus Geltend machung der weiteren Forderungen aus dem Ar tikel 7 des Dreibundvertrages wollte eS sür die Dauer des Krieges verzichten und erwartete von Oesterreich-Ungarn einen gleichen Verzicht in bezug auf die italienische Besetzung der Inseln des Dode« kanes. Obwohl diese Forderungen

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