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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 02.02.1905
Umfang: 12
habe. Die Regierung möge durch .Erleich terungen des' Verkehrs, Bau von Bahnen (Landeck—Mals, Fernbahn) !c. das gut machen, was Tirol durch den neuen Handelsvertrag ver liert. Die Wahlen in Ungarn. Mera», 1. Februar- Morgen, 2. ds., schließen die Wahlen in Ungarn ab, doch ist die Entscheidung längst schon gefallen: Die Magyaren haben die Methode Tisza gründlich desavouiert. Die liberale Partei ist bei den Wahlen soweit unterlegen, daß sie kaum mehr die Majorität im ungarischen Reichs tag

haben wird. Wahrscheinlich wird Szell auf Tisza folgen und eine ganz neue Parteigruppierung in Ungarn platzgreifen. Der Ueberschwung hat gegen Tisza gesiegt, der noch immer ein erträg liches Verhältnis zu dem westlichen Schwester staate einhalten wollte, während die oppositionellen Parteien ihre Agitation hauptsächlich gegen die Gemeinsamkeiten mit Oesterreich richteten und vielleicht gerade dieser Agitation und einer rücksichtslosen Rührigkeit bei den Wahlen ihr Wahlglück verdanken

. Und das ist es, was diese ungarischen Wahlen für uns in Oesterreich von Bedeutung werden läßt. Mit Tisza und seiner Majorität sind die Vertreter des bestehenden Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn gefallen, und wenn auch die siegreiche Opposition, zur Macht gelangt, sehr viel Wasser in ihren Wein gießen wird, so ist doch ganz gewiß der Augenblick der Trennung Oesterreichs von Ungarn, des gemeinsamen Zollgebietes, wahrscheinlich auch des gemeinsamen Heeres näher gerückt worden, als es bisher den Anschein

hatte und bei einem Siege Tiszas und seiner Politik der Fall ge wesen wäre. Graf Tisza war ja auch kein verläßlicher Freund einer aufrichtigen Parität mit Oesterreich. Er wollte nur die Vorteile, welche Ungarn augen blicklich aus dem Verhältnisse Mit Oesterreich bezieht, nicht sofort preisgeben und sie so lange als möglich ausnützen. Im übrigen ist ja auch er ein Chauvinist wie seine Gegner und seine Lehre von dem Uebergewichte Üngams in der Gesamtmonarchie und von der ungarischen Führung für das Reich

ist für Oesterreich kaum schmeichel hafter als das Streben nach einer sofortigen völligen Trennung Oesterreichs von Uttgürn. Allein in Ungarn ist einmal die Meinung, daß nur das Verhältnis zu Oesterreich einen ungeahnten Aufschwung Ungarns verhindere und daß Ungarn nicht groß werden könne ohne völlige Loslösung nicht mehr weit', „Sonnt sich der Dachs in der Lichtmeßwoche, geht auf vier Wochen er wieder zu Loche' u. a. m. Allen diesen Regeln, die freilich auf das natürliche d. h das Sonnenlicht an diesem Tage

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 20.01.1903
Umfang: 8
, weil der selbe Ungarn zu viel Vorteile ein räumt. Der Deutschuationalen Korrespondenz wird aus den Kreisen der Deutschen Volk Partei folgendes Urteil zugesendet: «Von den Aussührunqen des Ministerpräsidenten kann man nach keiner Richtung hin überrascht sein, weil niemand mehr oder Besseres erwartete. Koerber zeigte sich auch diesmal wieder sehr geschickt in der Behandlung der Heikien Ausgleichsfragen und hatte das unverkennbare Bestreben, nach keiner Seite anzustoßm und nicht mehr zu versprechen

, als die Regierung halten kann. Von eigentlichen ErsolgenOester- reichs bei den Ausgleichsverhandlungen kann aber Wohl trotz der letzten Worte des Ministerpräsi denten kaum gesprochen werden. Der Erfolg liegt mehr in negativer Richtung besonders darin, daß Ungarn diesmal wenigstens nicht neue Zuqeständuisss auf unsere Kosten erreichen konnte.' im Sommer sind, so furchtbar können sie nämlich im Winter werden, wenn d;e gewaltigen Schnee massen jede Orientierung verwischen und der grimmige Wintersturm die haushohen

sagen. „Brixener Chronik.' Die „Reichspost- zieht folgende Bilanz: Ungarn hat durchgesetzt, daß das Über weisungsverfahren, das Bankftatut, die Valuta reform. die Besteuerung von Bier und Zucker zurch Z 14-Verordnungen in Kraft treten, respektive unverändert Gesetzeskraft behalten. Ferner hat Ungarn auch die Befreiung seiner Staatspapiere von der österreichischen Rentensteuer erreicht, womit Oesterreich den ungarischen Staatswert- papieren die freie Konkurrenz auf dem einheimischen Geldmarkt

einräumt — ein Zugeständnis, welches vurch die paritätische Behandlung der öster reichischen Papiere in dem kapitalsärmeren Ungarn nicht aufgewogen werden kann. — Endlich ist die von Ungarn geforderte Aufnahme von Bar zahlungen schon für die nächste Zeit vereinbart worden, wofür sich Ungarn nicht umsonst mit solcher Energie ins Zeug gelegt hat. Für Oesterreich hat Dr. v. Koerber erreicht: die Aufhebung der Transportsteuer auf der Donau, die bei ihrer Einführung einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen

Landwirtschaft geradezu unab sehbaren Schaden zugefügt hat. Doch wird man sich nicht darüber täuschen dürfen, daß diese ganze schöne, neue Konvention für die Katze ist, wenn Ungarn seine Veterinä» Polizei nicht besser handhabt. — Weiter unterließen die öster reichischen Komni'ssionslager künftig in Ungarn nicht mehr der Besteuerung und die Einfuhr von Rohstoffen aus Ungarn wird nicht mehr durch Eingangszölle erschwert. Was uns Tiroler am meisten erfreut, ist die Tatsache, daß es dem Herrn Dr. v. Koerber

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Maiser Wochenblatt
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Seite 5 von 14
Datum: 04.03.1905
Umfang: 14
, sondern ein um 22.000 Mann erhöhtes Rekrntenkontingent bewilligt haben, haben die Ungarn — im Gegen satz dazu ^ die Rekrutcnvorlage obstruiert und nicht einmal die einfache Zahl der Re kruten bewilligt. Ungarn hat aucl) noch etwas andres getan. Während wir in Oesterreich das normale Nckrutenkontingent und 22.000 Mann be willigt haben, hat Ungarn in den letzten Jahren in militärischen, patriotischen und sonstigen Angelegenheiten einen ganz eigentümlichen Standpunkt eingenommen. In Ungarn wird die Volkshpmne

beschimpft, dort n e n n t in a n das K a i s e r l i e d das Henkerlied, in Ungarn reißt in an den österreichischen Adler herunter und beschimpft unsere Fahnen. (So ist es!) Wir aber können uns stolz in die Brust werfen und sagen: „Wir haben das Unsrige getan!' { - Und nun bitte ich Sie, die Folgen dieser v e r s ch i e d e n e n Tätigkeiten Oesterreichs und Ungarns zu beachten. Trotzdem nur das Unsrige getan haben — wie Seine Exzellenz stolz sich ausdrückte — hat man den Ungarn

, w e l ch e das Gegen teil taten, 1400Stipendien bewilligt, welche früher hauptsächlich den Deutschen zur Ver fügung standen. Alan hat den Ungarn eine Honvedartillerie, kurz alles mögliche — mit Ausnahme der förmlichen Trennung des gemeinsamen Heeres— bewilligt.' Ein guter Teil des geincuisamcn Heeres ist auch bereits geopfert. Was haben wir damit erreicht, daß nur daS Unsrige getan haben? Während die Ungarn alles mögliche erreicht haben, werden die braven österreichischen Ab geordneten von der Regierungspresse samt

. (Abge ordneter Glöckner: Das war eine Gemeinheit!) Gewiß, das war eine Gemeinheit und hat auch Folgen gehabt. Es wäre daher, glaube ich, mit Rücksicht auf die unangenehmen Folgen jener Februar- nacht besser gewesen, wenn Seine Erzellenz nicht daran erinnert hätte. (Zustimmung.) Meine Herren! Die Folgen dieser ver schiedenen Wirkung in Oesterreich und Ungarn sind auch nicht ausgeblieben. Die dadurch hervorgerufene Unzufriedenheit ist so tief greifend, daß man sie mit den gewöhnlichen kleinen

Regierungsmitteln nicht mehr nieder halten wird. Die heutige Situation in Oester reich sowohl als auch in Oesterreich-Ungarn läßt sich am kürzesten dadurch ausdrücken, daß man sagt: Wir tanzen heute in Oester reich arif einem Vulkan! Ich habe hier das Werk des Dr. Gustav Kolmer, das ja allen Parlamentariern be kannt ist, das Werk: „Parlament und Ver fassung in Oesterreich'. Dort findet sich in dem Vorworte eine Schilderung der Verhält nisse in Österreich, eine Art Resmne, das, trotzdem das Werk im Jahre 1902

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 06.10.1903
Umfang: 6
wiederholt zum Aus druck gekommen. — Die neuerliche Festigung des Freundschaftsverhältnisses Oesterreichs und Rußlands vom Jahre 1897 ist ein wertvolles Unterpfand des europäischen Friedens. Weiß Gott, ob Kaiser Franz Joses angesichts der drohenden Sachlage in Ungarn bei der Einladung des Zaren ebenso wie des Kaisers Wilhelm 7— nicht noch einen andern Zweck im Auge hatte. Immerhin bleiben diese Kaiserzu sammenkünste für Oesterreich von höchster Wichtigkeit. Zur Kattuug der Welschtiroter. Bezüglich

werden; wenn aber nicht, dann werden die Italiener zu ihrer früheren Taktik zurückkehren und der Landtag werde wahrscheinlich vertagt werden. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß sich eine Ueberein stimmung wird erzielen lassen, da auch viele deutsche Abgeordnete die Erledigung der Lehrer srage wüüschen. Die Fragen der Autonomie und der Fleimstalbahn bleiben späteren Verhandlungen vorbehalten. : ^ Kossuth, der Diktator des ungarische» Konventes. Die Regierungspartei in Ungarn ist nun auch vollständig ins Lager der Kossuthianer abgeschwenkt

und die allgemeine Verwirrung hat schon beinahe ein revolutionäres Stadium erreicht. Die liberale Partei fiel von Khuen ab und zwang ihn zur zweiten Demission, weil er es gewagt hatte, zu sagen, daß Körber mit gleichem Recht gegen Bestrebungen i Ungarn, welche Oesterreich, sowie die ganze Monarchie schädigen würden, sich wende, wie Ungarn mit volle Berechtigung sich gegen Bestrebungen mit anti-unga- rischen Tendenzen von Seite Oesterreichs wenden wur - Diese offene Sprache, welche doch ganz

''.6 selbstverständlich sein sollte, war den magyarischen Chauvins schon zu viel und daher verbanden M diese gleich mit den Kossuthiauern. Da der MlMll Präsident Khuen sich erlaubte zu sagen, daß reich , von Ungarn auch das Recht der gegenseitig verlangen könne und nicht bloß Pflichten gegen Ungarn habe, daß Oesterreich das Recht ha , s verhüten, daß österreichische Wehrpflichtige durch Treibereien der ungarischen Obstruktion zu ^ kommen: so mußte er gestürzt werden, denn damit zum Feinde der ungarischen Nation gew

Dies muß in Oesterreich auch dem letzten machen, was wir zu tun habett: einen Au g darf es mit Ungarn nicht mehr geben, denn ° . allgemeinen Oesterreichfeindlichkeit der Ungarn ^ ein Ausgleich auf Kündigung mit fortwahren gewißheit für Oesterreich von immensem Schave! Die jetzige Lage in Ungarn ist eine so oerw und düstere, wie sie es bis nun memals » . war, aber schließlich werden die Ungarn die die sie sich selbst eingebrockt haben, immery . selbst auslöffeln müssen. — Zur D°>msfl°a HedervaryS sagen

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 23.02.1907
Umfang: 12
Patfchu die ' durch Deutschlands AgrarschuWwlitik geschaffene neue handelspolitische Lage in Europa dar und besprach sodann die zwei bisher zwischen Ser bien und Österreich-Ungarn abgeschlosse nen Handelsverträge von 1880 und 1892, m denen Österreich - Ungarn den Export Ser biens sehr begünstigt habe, auf Gründ deren aber Serbien andererseits in ökono'mZi sche Abhängigkeit von Osterreich - Ungarn geraten sei. Es sei selbstverständlich, daß Ser bien auf diese vorteilhaften Konzessionen Nur schwer

freiwillig verzichten werde. Indessen habe Österreich-Ungarn durch die Forderung nach Einräumung« einer besonderen Priorität sür die österreichisch-ungarische Industrie Serbien ge zwungen, für seine Exportartikel neue Ab satzmärkte auszusuchen. Die Schwierigkeit des Abschlusses eines Handelsvertrages mit Öster reich-Ungarn bestehe darin, daß Österreich- Ungarn nicht nur keine Veterinär-Kon vention einräume, sondern auch die Hö§e der Einfuhr lebenden Viehs von dem diesbe züglichen Exporte Österreich

-Ungarns nach Deutschland abhängig machen wolle. Außerdem verlange Österreich-Ungarn den Ausgleich 'der Handelsbilanz und die Anerkennung eines Vor rechtes Österreich-Ungarns in Serbien, was sich mit der Würde Serbiens nicht vereinbaren lasse. Wir wissen, sagte der Minister, heute nicht, ob die Handelsvertrags - Verhandlungen Mit Österreich - Ungarn fortgesetzt werden; wir glau ben aber daran und hoffen, daß Österreich- Ungarn, das wiederholt erklärt hat, daß es eine selbständige Entwicklung

der Balkanstaaten wün sche, Nlit uns in Verhandlungen treten werde. !Wir sind bereit, bis zu einer gewissen Grenze, die wir nicht überschreiten können, entgegen zukommen. Ties sind die Gründe, warum die Regierung der Skuptschtina nicht, wie es natür lich wäre, zuerst den Handelsvertrag mit Öster reich-Ungarn unterbreitet hat. Aus Stadt «nd Land. Innsbruck, 22. Februar. (Ein neuer Spazierweg.) Gestern nach mittag fand im Gasthause „Neuhaus' hier eine Versammlung der Wiltener Waldinteressentschaft statt

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 05.11.1907
Umfang: 8
Zustände unserer Monarchie und kommt dabei zur Ueberzeugung von der Notwendigkeit ihres Bestandes auch für die Zukunft. Vieles, was wirOesterreicheran unsern Staats männern hart kritisieren, erscheint uns in einem andern Licht, wenn wir aus der Geschichte des letzten Jahrhunderts sehen, durch welche Fährljch- keiten das Staatsschiff unserer Monarchie durch gesteuert werden mußte. Besonderes Interesse hat für -uns gerade jetzt das Urteil des Verfassers über die Zustände in Ungarn und das prahlende

Gebaren Ungarns, als ob es als selbständiger Staat ohne Oesterreich existenzfähig wäre. Er zeigt, daß im Falle der Trennung heute Ungarn gleich den ernstesten Gefahren ausge setzt wäre, schon einmal, weil es in der nächsten Zeit ohne Armee wäre. Diesen Augenblick dürfte Rumänien nicht unausgenützt vorübergehen lassen, auch Serbien würde sich rühren. Ein anderer gefährlicher Punkt wäre die Haltung der Kroaten. Denn wenn der Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn annulliert ist, fällt

auch der Aus gleich von 1868 zwischen Ungarn und Kroatien mit ihm. Im Jnneckl würde dann das Problem der Nationalitätenfrage gebieterisch seine Lösung verlangen, denn nach 40 Jahren ungehinderter Magyarisierung gibt es noch 40 Prozent der ungarischen Bevölkerung, welche die magyarische Staatssprache nicht verstehen. Die Nichtmagyaren können nicht mehr ignoriert werden, wenn die Frage der Trennung endgültig aufgeworfen wird. Eine weitere Quelle der Gefahr ist die soziale Unruhe, welche die heutigen geänderten Ver

hältnisse unter der landwirtschaftlichen Bevölkerung Ungarns hervorbringen. Die gegenwärtigen Ver hältnisse in Ungarn ließen die Zahl der aus wandernden Bauern von 140.000 im Jahre 1905 auf 350.000 im Jahre 1907 steigen. „Mit dem sozialen Problem eng verbunden ist jenes von Ungarns ökonomischem Fortschritte. Obwohl fast 70 Prozent der Bevölkerung -sich mit Landwirtschaft beschäftigen, ist doch die jetzige Regierung darauf versessen, Ungarn auf möglichst kurzem Wege zu einem industriellen Staate

Personen reisten nach Venedig. 1783 stieg der Vater ins Grab und nun gedachte sie, ihren lang gehegten Herzenswunsch zu verwirklichen, in Rom ihren dauernden Wohnsitz- aufzuschlagen. Es begann eine Zeit des regsten Schaffens. Unter anderem Dl. Jahrg, fahren sind klar. Ungarns Kredit muß unter seiner Trennung von der Wiener „dauts ünanes' leiden. Die Teilung wird erhöhte Steuern mit sich bringen, da Ungarn, statt bloß eine Quote von 33 Prozent zu den gemeinsamen Ausgaben der Monarchie beizutragen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1905
Umfang: 8
„Brixener Chronik.' 6. Juli 19V5. Tabra. Xvm. Ein selbständiger Tarif. Ich stehe heute wie früher auf dem Stand punkt, daß es Zeit ist, Oesterreichs Interessen zu wahren und mit de« Ausland selbständige Verträge vorzubereiten. Will Ungarn beitreten, ist's uns recht, wenn nicht, find wir gerüstet. — Wir spielen Ungam gegenüber die tragikomische Rolle eines Mannes, der seiner Frau nachläuft, die mit einem ganzen Regiment durchgegangen ist. Je größer auf unserer Seite der Jammer, desto frecher

die Antwort. Die österreichische Regierung verhindert sicht lich jede Auffordemng zur Vorbereitung selbst ständiger Verträge, um Ungarn nicht zu reizen. Ich erwarte, daß die Regierang diese Vorbe reitungen ohne Aufforderung trifft und Oesterreich nicht in eine Zwangslage bringt, in der selbes alles tunmuß, was Ungarn will, denn in diesem Falle wird ganz Oesterreich nicht nur gegen die Regierung, sondern auch gegen dieses Parlament als Ankläger auftreten. Dolitiscke Rundschau. Sozialdemokraten

einer Partei entgelten lassen werden. Ich mache auch noch aufmerksam, daß wir außer der Vinstgaubahn noch andere fordern müssen und daß uns bn der Gewährung der Vinstgaubahn nur ein Teil von dem erfüllt wird, was uns anläßlich der Investitionen in Aussicht gestellt wurde. Folge« des autonomen Zolltarifes für Tirol. Bei der Beratung des autonomen Zoll tarifes wurde bei uns mit Hochdruck gearbeitet und die unveränderte Annahme desselben mit der Behauptung erzwungen, es dürfe wegen der Ungarn kein J-Tüpfchen

geändert werden. Run der Tarif hier eine Mehrheit gefunden hat, obwohl derselbe durch die Erhöhung der Getreidezölle ein neues 60 Millionen-Geschenk für Ungarn bildete, haben die Ungam denselben abgelehnt und Kofsuth erklärte, daß der Tarif so viele Erhöhungen der die Land wirtschaft belastenden Jndnstrie- zölle enthalte, daß der Tarif durch die Verteuerung des Eisens und der landwirtschaftlichen Maschinen :c. für die ungarischen Landwirte eine jährliche Mehrbelastung von 45 Millionen bedeute

. Nicht die Ungarn find es also, sondern die Groß industrie ist es, die keine Aenderung des Tarifes, der für selbe wieder einen u n- geheuren Gewinn sichert, zulassen will. Das beweist die Aeußerung Kossuths. Die Ungam möchten, daß wir ihnen diese 45 Mil lionen, welche die Industrie von ihnen mehr als früher herauspressen will, auch noch zahlen. Nicht genug, daß wir den Ungarn für Mehl und Getreide in Zukunft jährlich 60 Millionen mehr zu zahlen uns verpflichtet habe«, wurde vom österreichischen Parlament

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 16.10.1908
Umfang: 16
der Dinge in die Hand nehmen, weil sonst die Entwicklung sich gegen Oesterreich-Ungarn hätte kehren können. Der Berliner Bertrag sei nicht verletzt, denn er enthält kein Wort'über Sou veränitätsrechte des Sultans. Andrassy habe erklärt, er nehme ein Mandat zur'' Besetzung und Verwaltung Bosniens und der Herzego wina nur dann an, wenn es unbefristet d. h. dauernd sei. Damit seien alle Mächte einver standen gewesen. Die Mächte hätten auf dem Berliner Kongreß stabile Zustände schaffen wollen; dadurch

, daß sie der Aufhebung der Komplikation zustimmten, erkannten sie an, daß Oesterreich-Ungarn in diesen Ländern volle und faktische Souveränität ausübt. Die faktische Souveränität in eine formelle umzuwandeln, sei setzt notwendig geworden, weil die Klar stellung der staatsrechtlichen Verhältnisse an gesichts der beabsichtigten Gewährung der Ver fassung unerläßlich war. Das Protokoll vom 13. Juli 1878 sei durch die Aprilkonvention von 1879, worin von einer provisorischen Ok kupation nicht mehr die Rede ist, aufgehoben

. Durch die Aufgabe des Sandschaks Novibazar habe Oesterreich-Ungarn den durch den Ber liner Vertrag geschaffenen faktischen Besitzstand der Türkei anerkannt. — Der Ausschuß für Aeußeres sprach mit allen gegen die Stimme des Delegierten Wolf seine Zustimmung zur Einverleibung aus. Die Haltung Oesterreich-Ungarns. Wie verlautet, steht Oesterreich-Ungarn dem Vorschlag eines Kongresses nicht ablehnend gegenüber. Dagegen kann versichert werden, daß Oesterreich-Ungarn eine Konferenz zur Revision des Berliner Vertrages

X (1,011.999 Kronen weniger als im Vorjahr). Wie die „Zeit' meldet, sei es wahrscheinlich, daß der Reichsrat nicht am 3. November, sondern erst in der zweiten Hälfte des No vember eröffnet wird. Ungarn. Der ungarische Delegationsausschuß billigte einstimmig die Annexion Bosniens und bewil ligte das Budget des Auswärtigen. Oesterreich als Großmacht gefeiert. Die „Vossische Zeitung' schreibt unter der Ueberschrift „Das neue Oesterreich': Ueber Bosnien und die Herzegowina wird man viel leicht in sechs Monaten

kaum noch sprechen. Was weit über die gegenwärtigen Streitfragen die große Politik beeinflussen wird, das ist die Wahrnehmung, daß Oesterreich-Ungarn eine Tatkraft und Entschlossenheit zeigt, deren sich kaum jemand bei ihm versehen hatte, und die nachdrucklich beweist, daß es eine Großmacht ist. Oesterreich-Ungarn hatte mit inneren Angelegenheiten so viel zu tun, daß ihm vielfach ein Akt dieses Austretens nach außen kaum zugetraut wurde. Und nun erhebt sich Oester reich-Ungarn

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 26
Datum: 06.09.1902
Umfang: 26
Erste Beilage zu Nr. 36 der „Lienzer Zeitung' vom 6. September 1902. Der Ausgleich mit Ungarn. Gegenwärtig steht die Ausgleichsfrage mit Ungarn im Vordergrunde des Interesses. Es ist bekannt, daß schon lange Zeit hindurch die Vertreter unserer Regierung, sowie die jenigen der ungarischen unterhandeln, um in der Ausgleichsfrage eine Einigung zu erzielen, und obwohl man nicht genau wußte, wie weit der eine oder der andere Minister fest blieb, so folgerte man doch schon

aus den in die Öffentlichkeit gedrungenen Nachrichten, daß es diesmal den Anschein habe, als ob unser Ministerpräsident von Körber etwas mehr Nackensteife gegenüber den Ungarn zeige, als seine Vorgänger. Nun heißt es, daß die Ausgleichsver handlungen zwischen den beiden Regierungen im großen ganzen zu einer Verständigung geführt hätten, obwohl noch eine Anzahl von Fragen offen bleiben mußten, hinsichtlich wel cher eine volle Einigung nicht erzielt werden konnte. Es ist selbstverständlich, daß in erster Linie

der Bauernstand Oesterreichs das leb hafteste Interesse daran hat, zu erfahren, wir der Ausgleich, soweit er von den beiden Regierungen vereinbart wurde, aussehen werde, aussehen mag, weil gerade unser Bauern stand in Bezug auf diesen Ausgleich und das durch diesen bedingte volkswirtschaftliche Zu sammenleben mit Ungarn am meisten und am empfindlichsten geschädigt würde. Leider läßt sich aber darüber, wie der jetzt zum großen Teile vereinbarte Ausgleich aussieht, nichts Bestimmtes sagen. Bald durchschwirrt

diese, bald jene Nachricht die Luft. Das Ganze ist noch ein Geheimnis. Weil es jedoch unsere Pflicht und Schuldig keit ist, der ganzen Angelegenheit von allem Anbeginne an ein wachsames Auge zuzu wenden, so können wir nicht mit Stillschwei gen übergehen, was ein ungarisches Blatt („Magyarorszag') über das Wesen und den Znhall des vereinbarten Ausgleiches erfahren haben will. Diesem Blatte zufolge soll Ungarn in der Frage der Rohstoff zolle — nachgege ben haben. Triumphierend wird darüber

in diesem Punkte bewahrheitet, so vermögen wir darin keinen Erfolg unserer Regierung gegenüber Ungarn zu erblicken, weil das für unsere heimische Produktion und die zum Schutze derselben zu unternehmenden Maßregeln kein Nutzen, son dern nur ein Schaden ist. Eine weitere Frage von großer Wichtig keit beim Ausgleiche ist die Veterinärang e- legenheit, die Vorkehrungen gegen die Ver seuchung unserer Viehstappeln durch das un garische Vieh. Wir müssen eine scharfe Über wachung der ungarischen Viehtransporte

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Brixener Chronik
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Seite 7 von 8
Datum: 07.03.1907
Umfang: 8
100.05 ^esterr. Goldrente 117.40 4 /nöst.Kronenrente 99.05 Oest.Jv.-R .3V-7n 89.- 4 > ung. Goldrente 113.65 4°/g Tirolische Landeshypotheken-Anstalt-Pfandbriefe, Geld 99.50 Ware 100 50 Fremdenliste des Kurverei«« vom 27. Februar bis 5. März 1907. Wasserheilanstalt des Dr. Otto von Guggenberg: Frau Baronin Rosa Malfatti, Padua. Frau Baronin Cantano-Ceva, Italien. Fräulein Stephanie Niederhofen Lehrerin, Wien. Herr Ellemer von Solimos, Ungarn. Graf und Gräfin Csekomcs, Rogendorf, Ungarn. Fräulein

v. Theumer, Linz. Ihre Durchl. Frau Fürstin Odesealchi mit Frau Gräfin Forgasch und Frau v. Salamon, Ungarn. Herr Michael von Pronay, Ungarn. Herr Graf Teleky Julius, Ungarn. Herr Generalmajor Viktor v. Koller mit Frau, Ungarn. Herr Dr. Dalla Bona. Herr v. Koczorowski, Polen. Frau Gläfin Marie Clary-AldringeTeplitz. Fräulein Valerie Lopacinska. Herr Rittmeister Alfred Gnrniak, Graz. Herr Haider, Liegaitz. Herr Müller, Architekt, Liegnitz. Villa Alexandra: Graf Klebelsberg. Graf Plater-Syberg nnt Familie

. Baronesse Banffy mit Ge sellschafterin. Ansitz Neithaimb. Graf Anton Gialina, Artilleriechauptmann, Perugia. Fräulein Olga Thesit, Berlin. Frau Kornclia Geißler, Bankiers-Witwe mit Gesellschastssräulei:,, Wien. Vilmos von Szunyogh de Roth, mit Sohn, Fräulein und Erzieher, Also Zelle. Emmy von Szunhogh de Roth, Alsü Zelle. Artur von Csarada, Oberleutnant, mit Sohn und Erzieher, Ungarn. Graf und Gräfin Kinsky, mit Komtessen Thea, Alix und Dienerschaft, Wien. Emanuel Breysa, Karlsbad. Johann Preyms

. Josef Müller, Wien. C. Thony, Reisende«, Linz. Cervenka, Reisender, Bozen. Friedrich Bovolowsky, Vertreter, Trento. Ludwig Einstein, Kaufmann, München. Rudolf Lorant, Kaufmann, Györ, Ungarn. Karl Älschen, Kaufmann, Wien. H. von Kern, Kaufmann, Wien. Feichtinger, Kaufmann, Innsbruck. R. Mahry, Rechtsanwalt. München. Johann Schwarzer, Reisender, Innsbruck. Rudolf Figler, Reisender, Inns bruck Heinrich Eg'off, Nürnberg. RudolfMamin,Reisender, Dresden. M. Calm, Privat, Bruneck. Dr. Johann Gschirhackl

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.02.1905
Umfang: 8
Nr. 31 »Bozner Zekung* (Gudtrroler Tagblatt) Mittwoch, den 8. Febniar 1905- gärn tragen und die sich lvohl aus inebr als hun dert Millionen jährlich beziffern, sondern auch da- idnrch, daß es dann ein selbständiges, in sich gleich- artiges Wirtschaftsgebiet bildet, das mit Ungarn stets einen sehr giinslige» Handelsvertrag haben wird. Denn Oesterreich befindet sich zu Ungarn in einer ähnlichen Lage wie Teutschland zu Oester reich: und wie uns jetzt von deutscher Seite sehr ausdrücklich zn Gemüte

geführt wurde, das; wir als exportierender Agrarstaat, der sein Absatzge- biet nicht wälilc» kann, gegenüber Teutschland dic Schwächeren sind, so wird Oesterreich dies in weit aus böherem Maße gegen Ungarn tun können. Ungarns Agrarprodnkte sind auf den Absatz in Oesterreich angewiesen n»d wir werden daher Ungarn die Zölle geradezu diktieren können, weil wir überdies das Turchfuhrslaiid für ungarische Produkte tilde». Es ist nicht einzusehen, warum inner solchen Verhältnissen selbst die österreichische

mit den neuen Handelsver tiäge» Zollschranke» gegen Ungarn ausrichten. Wenn es das deutsche Reich mit seiner dichtge drängten, tonsmnträftigen Bevölkerung für not wendig befunden hat, die Landwirtschaft selbst au Kosten der Industrie zu schützen, so erscheint es ouch für Oesterreich als unabwendbare Pflicht, mu joinelir als unsere Industrie zollpolitisch äugen scheinlich gut gefahren ist. Nebenbei wollen wir aufmerksam machen, daß die Gestaltung der Tinge in Ungarn alle AuMcht bietet, da« die klugen Herren

jenseits der Leitha sowobl dem mächtige» Deutschen Reiche wie auch Oesterreich mit dem Handelsvcrlrage eine Nase drelx'n. Ungarn hal nämlich gar kci» Interesse ifes lraherücken; sonst ist es leicht nwglich. daß. doch unter Verlusten von 13 Toten zurückgeworfen jden neuen Handelsvertrag mir Teutschland bald anzn.ielnnen. der feine Ausfubr schädigt, und es ist leicht möglich, das; es dessen Annahme noch lange Zeit mit politischen Ei-uvendnngeu binaus- zieln. um länger im Genusse des bestehenden Ver

, schon aus staatssinanzielleii Gründen: denn es ist zweifellos, daß die Zwischenzölle sowohl in Oesterreich, wie in Ungarn beidenmaßig viel Geld einbringen werden, das man ja bei uns so gern in Kanonen umsetzt. Wir sehen geradezu gar kei nen anderen Weg. die steigenden militärischen For derungen zu hesriedigen und nichts schädigt das .Großmachtsbewiißtsein' so sehr, als die finanzielle Unvermögenheit. den militärischen Notwendigkeiten zn entsprechen. So wird z. B. der österreichische Neichsrat gewiß

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Tiroler Volksbote
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Seite 9 von 16
Datum: 14.11.1903
Umfang: 16
über die diesjährigen ReichSrats- uud Landtagssitzungen, Tätigkeit, einge brachte Anträge, Arbeitshinderung im Par lament durch die Jungtschechen mit ihren Dringlichkeitsanträgen, im Landtag durch die Förderungen der Italiener. Die letzteren gaben endlich nach, als sie einsehen mußten, daß wir Deutschtiroler nicht mehr nachgeben. Dann sprach Schraffl über die Verhältnisse in Ungarn und den Ausgleich mit Ungarn. In Ungarn rücken die Rekruten nicht ein, die Drittjährigen kommen nicht nach Hause, daS Volk murrt

, in den Kasernen sind fast täglich Militärrevolten und es ist zu be fürchten, daß dort die Revolution ausbricht und die Regierung genötigt ist, die Reserven einzuberufen. Ungarn ist eben ein Spieldall in den Händen der Juden und Freimaurer, die Oesterreich als katholischen Staat zugrunde richten wollen und zugrunde richten durch Ungarn. Im Parlament ist mit Ausnahme der Jungtschechen keine Partei mehr, die für einen schlechten Ausgleich mit Ungarn stimmen würde. Wir Tiroler haben schon gar keinen Grund

, die wirt schaftliche Gemeinschaft mit Ungarn aufrecht zu erhalten. Im Gegenteil, durch dm Bruch mit Ungarn käme das ungarische Viey nicht mehr zollfrei über die Grenze und unser Viehexport nähme infolgedessen einen großen Aufschwung. Besprochen wurde auch der neue Zollvertrag. Dringend notwendig ist auch für Vinstgau, eine Begünstigung für den Viehexport nach Bayern zu erlangen, ebenso eine Regelung mit der Schweiz; Herr Schraffl wird sich dafür verwenden. In Angelegenheit unserer Bahn erklärte

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 05.03.1904
Umfang: 16
auch, und zwar unter den gegenwärtigen Verhält nissen namentlich mit Rücksicht auf das Verhältnis zu Oesterreich-Ungarn, die allein mögliche Verfol gung der nationalen Aspirationen Italiens. Ein Mittel gegen die Durchkreuzung dieser Aspirationen Italiens bezüglich der Adria liege in einem guten Einvernehmen mit Oesterreich-Ungarn, welchem der Dreibund die Ruhe an der westlichen Grenze sicherte und die Möglichkeit schuf, seine ganze Auf merksamkeit auf das östliche Problem zu konzen trieren. Italien sollte Oesterreich-Ungarn

die weiteste und aufrichtigste moralische Unterstützung bezüglich seiner Ausdehnung auf dem Balkan 'gewähren. Wenn Oesterreich-Ungarn erklärt, daß es nicht daran denke, seine Grenzen zu erweitern, so niuß man dies glauben. Wenn jedoch durch die Er eignisse eine Aenderung der politischen Konfiguration ' auf dem Balkan herbeigeführt würde, so könnte Oesterreich-Ungarn niemals die Pflichten der intet nationalen Billigkeit gegenüber Italien versäumen, das eine Aenderung des «tatua quo aus dem Balkan

nicht eintreten lassen könnte, ohne daraus an der Adria Vorteile zu ziehen, die geeignet sind, das Gleichgewicht herzustellen. Di Rudini fügt hinzu: Ja diesem Augenblicke, wo die Lage im äußersten Osten Beunruhigung hervorrufe, muß sich Italien immer enger an den Dreibund anschließen und wenn dies möglich ist, seine freundschaftlichen Be ziehungen zu Oesterreich Ungarn und Deutschland noch vertiefen.' — Marchese Di Rudini ist also für die Ausbreitung Oesterreichs auf dem Balkan, aber Italien könne

, die Italien hegt. Italien hat i in Albanien keine Berechtigten Interessen. Nach der Lage'der Dinge müßte jeder Versuch Italiens, sich an der Ostküste der Adria festzusetzen, als ein Vor- stoß gegen Oesterreich-Ungarn betrachtet und aus! demgemäß behandelt werden. *•»« Kultnrf am*>f in Ju seinem Hirtenbrief tritt Msgr. Sovfü«, Bischo von Le Man«, sehr entschieden gegen die Kultur käwpserei ein: „Die'Trümmer häufen sich, schlimme Lücken ' find schon in die katholischen Anstalten ge rissen. Orden«männer

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 03.01.1903
Umfang: 8
persönlicher Fühlung. Was nun? Man glaubt, daß die beiderseitigen Ministerien ihre Entlassungsgesuche beim Kaiser einreichen werden. Für Diesseits werden als kommende Männer bereits Graf Schönborn oder -Gautsch genannt. Neue Männer dürsten bei der Wiederaufnahme der Verhandlungen kaum besseres Entgegenkommen in Ungarn finden. Es herrscht die Ansicht, daß der Kaiser die Entlassungs- gcsuchc ablehnen und in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen tvird, die die Zustimmung beider Ministerpräsidenten

chungen gelungen, einen Ausweg zu finden, um d'e noch bestehenden Hindernisse des Einvernehmens zwischen den beiden Ncgieruugcn in der Ausgleichs- sragc zu beheben.' — Worin wird dieser Ausweg bestehen? Hat Dr. v. Körber oder v. Szell nach gegeben? Letzterer hat ein geeinigtes Parlament gegen uns hinter sich. Die nnga-ischc offiziöse Presse hat letzter Tage mit Aufbot aller Uebcr- zengungskünste Oesterreich zu überzeugen gesucht, die Zolllrcnnung sei für Oesterreich das größte Unglück, für Ungarn

mit großen Opfern diese Handelsverträge erkauft werden müssen. Solche Opfer wird aber nicht bloß Oesterreich, sondern auch Ungarn leisten müssen und wenn man an den italienischen Handelsv-.rtrag denkt, so dürste Ungarn dabei größere Opfer bringen, weil es auch infolge seiner Holzausfuhr und Pferdcausfuhr nach Italien ein größeres Interesse an einem italienischen Handelsverträge besitzt. Also Herr von Körbcr könnte es auf eine Katastrophe schon ankommen lassen. Vielleicht hat das Ungarn schon eingesehen

de» Sultan» haben ihm die Beamten, deren gelegentliche Einnahm»- quellxn er damit teilweise verstopfte, abwendig ge macht, und die fanatische Priesterschaft kann ihm >ie Heranziehung von Europäern, meist Engländern — im ganzen l» finden sich in Fez 50 Europäer nicht verzechen. Ausland. Die itolitnffd*« stetsft nimmt die Kündigung des Handelsvertrages durch Oesterreich- Ungarn mit großem Gleichmut auf. Sie crllärt, der Vertrag habe Oesterreich größere Vorteile ge währt als Italien, und verweist

auf die starke Ein fuhr von Holz und Pferden aus Ungarn. Selbst die Weinklauscl, welche- der Minister Prinetti in seiner letzten Kammerrede mit so vielem Feuer als eine Sache von der größten Wichtigkeit darstellte, scheint einem Teil der Blätter nicht der Mühe wert, sich ihrethalber zu ereifern. Allerdings leugnen sie nicht, daß. Italien eine sehr bedeutende Weinaus. fuhr nach Oesterreich hat, aber sie deuten auf den französischen Markt hin. der Italien eine Entschä digung für die Verminderung des Exportes

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 15
Datum: 04.07.1903
Umfang: 15
. Das Lehrzi l erreichten 226 Schüler. Der Muttersprache nach waren 296 Deutsche, 1 Czecho-Slave, 2 islo Venen, 102 Italiener, 3 Ungarn. Der Religion nach waren 402 Katholiken und 1 Evangelischer. Sie psiitik de» Hlpttabete*. Das „Frcmdenvlatt'. plaudert: Man hat wohl schon von der „Politik der freien Hand', man hat auch schon von der „Politik von Fall zu Fall' sprechen hören. Aber daß es auch eine Politik des Alpha betes zu verzeichnen gibt, eine Buchstabenpolitik — baä dürfte neu sein. Unerforschlich

sind die Wege der Politik! Man glaubt sie zu kennen, die Hehre. Erhabene, man glaubt den Ban der Politik erkannt zu haben — und siehe, plötzlich stößt man aus ein winzig Steinchen, bleibt sinnend stehen und denkt und denkt. Parität zwischen Oesterreich und Ungarn — welch ideales Wort! Existiert sie? Gibt es' eine olche? Wir wollen sehen. Wir wollen nachweisen, daß sie seit jeher existiert hat. — Ein Blick nach Oesterreich, ein Blick nach Ungarn! und was be merkt das staunende Auge? „Im Anfang

war der Anfangsbuchstabe.' Es kam in' Oesterreich das Ikinistcriüm Zfurrsberg, in Ungarn das Mini- terium ZTndrassy Und es kam in Oesterreich )cs Mii'isterum Eaaffe, in Ungarn das Mini- terium Tisza. Und wieder ward ein neues llinistcrium — in Oesterreich das Ministerium IVindisch-Grätz, in Unaarn das Ministerium IVekerle. Und es kam Vadeni und es kam Kanffy und wieder war (in paritätisches Mini- terium gebildet. Natürlich kamen die beiden buch- tabenverwandten Ministerien nicht mit cinrmmale; eines wartete

auf das andere, oft mußten sogar Verschiebungen vor sich gehen, .bis das Gleichge wicht, bis die Parität wieder hergestellt war. Oft am es zu Kämpfen zwischen 2 fremden Anfangs- iuchstaben-Familieil, aber der eine Anfangsbuch- tabe ruhte nicht früher, bis er nicht seinen Zwillingsbrudcr in Amt und Würden sah. In Oesterreich begrüßten wir mit Freuden das Mini- terium Sfoerber. In Ungarn regierte Azell. .Ind der Buchstabe X zeigte voll Kummer auf 8 und der Buchstabe 8 zeigte voll Sorge auf X. Große Buchstabenlämpfe

. Da plötzlich — 8 war tot. Und es erhob sich die ll-Truppe und er hob Tisza aus ihren Schild. Große Buchstaben- kämpfe. Da fiel der Blick auf die Buchstabenfamilie X auf Kroatien, da fiel ihr Blick auf Karl Hfhuen. Viktoria! Die Parität zwischen Oesterreich und Ungarn war hergestellt, wenn auch nicht die Parität der Quote, so doch die Parität des Alphabetes. Wir haben ein glänzendes Buch „Parlament und Verfassung in Oesterreich'. Das Buch „Parlament und Verfassung und Anfangsbuchstaben in Oesterr- rcich

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 13.08.1904
Umfang: 12
Jahre zu gewärtigjenden Rate des Restkaufschillings der Südbahn schwan ken zwischen vier bis sechs Millionen Kronen. Diese Rückzahlungen fallen aber Östereich nicht zur ungeteilten Hand zu. sie sind vielmehr zwischen Österreich und Ungarn nach einem bestimmte.! Verhältnisse zu teilen. Als Schlüssel hiefür wurde im Jahre 1867 die jeweilige, zwischen Österreich und Ungarn für die gemeinsamen Ausladen gel tende Quote vereinbart. Ungarn wollte kurz vor her den Erlös den Staatsdomänen-Pfandbriefs, soweit

er noch vorhanden war, seinem Staats- sck>atze zugesprochen sehen, indem es sich darauf be- rief, daß gsnade Ungarn großen Besitz au Staats domänen aufweise. Im Laufe der darüber gefühv ten Verhandlungen verzichtete UnHarn auf diese Wanderung und der Erlös der Staatsdomänen Pfandbriefs konnte deshalb zur Bestreitung der Kriegsentschädigung Verwendung finden. Dagc gen verpflichtete sich Österreich. Ungarn an den ie weiligen Rückzahlungen des Restkaufschillings der Südbahn nach Maßgabe des jeweiligen Quoten

der deutschen Los von Rom-BewcHmg — Ein Bauernaufstand in Ungarn. Vor etwa zwei Monaten richteten die Landwirte aus der Umgebimg von Puszta-Tenyö eine Mitteilung an den ungarischen Jonnnalisten- und Schrif stellerklub „Otthon', in welcher sie darlegten, daß ihre Urgroßväter die Gräflich Georg Alniasfq schen Besitzungen van Daiser Leopold I. zum Ge schenke erhielten. Gegen alles Recht sei ihnen die l'er Besitz vom Grafen Georg Almassy streitig ge macht und entrissen worden. Sie haben Jahre hindurch

zu beginnen, so ersuhr ich erst gestern durch einen eigentümlichen Zufall an der Abeud tafel der Gräfin Görgö höchst interessante Einzel heiten über das Leben des jetzigen Besitzers dieses Schlosses/' Wieder! ohne nur auf Nikolirz zn achten, der ihn ans fast verblödeten Angen anstarrte!, sah er nur die allgemeine Spannung in den Blicken der Anwesenden und erzählte weiter: „Dieses CWoßs soll ein uralter Überrest sein aus dem mittelalterlichen Ungarn, mitten in den Wäldern auf Felsen erbaut mit zackigen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 03.10.1900
Umfang: 8
in Alguud gezecht und in trübseliger Stimmung das Gast haus verlassen halte. D>e vorgefundenen Schriften lauten auf den Namen des Hausierers Fülöp Kreptan aus Esavoj in Ungarn. Man nimmt an, derselbe sei in die hochgehende Etsch gesprungen. Bisher fand man weder die Leiche, noch sonst eine Spur von dem Manne. — Gestern vormittags wurde in der Laubengasse eine Näherin von einem jungen Radfahrer überfahren. Die Verletzungen sind glücklicherweise un bedeutend. — Am 7. dS. hält in unserer Stadt der Verein

Daten mit: Ueber Hamburg sind avS Oesterreich-Ungarn ausgewandert im Juli männl. weibl. zusammen Aus Böhmen 13 4 17 „ dem übrigen Oesterreich 86 l 557 1418 „ Ungarn .... 396 273 669 Zusammen 1270 834 2104 August männl. weibl. zus»«n>e» Au» Böhmen ..... 25 '21 46 ' dem übrigen Oesterreich 496 2b? 353 , Ungarn . . . . S84 249 533 Zusammen 805 627 1432 Die überseeische Auswanderung aus und über Ham burg im Jahre 1899 beziffert sich nach^der 'amtllchr» Statistik auf 64.214 Personen. E« wurden hievon

12.241' nach' englischen,' 7 nach anderen europäischen (belgischen und spanischen) Häfen und 51.966 nach außereuropäischen Ländern befördert, und zwar von letz teren 51.597 in direkter Fahrt und 369, indirekt über Zwischenhäfen. Die Zahl der aus Oesterreich-Ungarn gekommenen Auswanderer belief sich im Jahre 1897 auf 9253, 1898 auf 11.097- ^ad tm Jahre 1399 auf 18.546 Personen. Im ganzen wurden 1899 gegen das Vorjahr 12.084 Auswanderer nichr übe» Hamburg befördert. Dir Zahl der aus Oesterreich- Ungarn

stammenden Auswanderer ist gegen das Vor jahr um 7449 gestiegen. An die nach New-Aork be förderten Auswanderer aus Oesterreich-Ungarn wurden behördlicherseits Adresskarten für eine unter der Ober leitung der „Oesterreichisch-ungarischen Gesellschaft' und des „Ungarischen HilsSvereineS' in New Aork ge gründete Herberge vertheilt. Die Ausgabe dieser Adresskarten hat sich im Interesse der weder der deut schen n-ich der englischen Sprache kundigen Auswanderer als sehr praktisch erwiesen. Vermischtes

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 02.05.1906
Umfang: 14
, welchem die Aufgabe zufiele, das Verhältnis zu Ungarn zu regeln, sowie die Frage der Wahlreform und der mit ihr »erknüpften Verfassungsrevision zu lösen. Wird man aber mit Rücksicht auf die ablaufende Legislaturperiode noch die nötige Zeit finden, um dieses grandiose Arbeitsprogramm bewältigen zu können?' Sollte der Kaiser die Entlassung nicht geben, müßte Gautsch das Haus auflösen, dann wäre aber die von den Ungarn im Monat 2uni geforderte Delegaiionstagung nicht möglich, an deren Einhaltung der Krone sehr »icl

liegt, weil sie wünscht, daß die gemeinsamen Angelegenheiten so rasch wie möglich erledigt werden. Am 10. Mai soll ein gemeinsamer Ministerrat das gemeinsame Budget zur Vorlage in den Delegationen feststellen. — Als kommende Männer, die mit der Bildung des neuen Kabinetts betraut werden dürften, werden Graf Schönborn, Graf Bylandt-Rheidt und Prinz Hohenlohe genannt. Sehr stürmisch ging es im Abgeordnetenhause am Freitag her. Als der Ministerpräsident über unsere Verhältnisse zu Ungarn sprach

Komplizierung empfehlen, Unter abteilungen wieder nach Berufen zu machen. Es er schiene doch etwas gewagt, z. B. industrielle und landwirtschaftliche Arbeiter in einen Topf zu werfen. Die Wahlen in Ungarn haben am Sonntag begonnen. Es sollen 325 Kandidaten der Unab- hängigkeits (1848er) Partei — 245 offizielle und 80 selbständige — in den Wahlkampf treten und die Erreichung der absoluten Mehrheit der 48er Partei im Abgeordnetenhause sicher in Aussicht stehen. Die Wahlen werden, wie in Ungarn üblich, ganz

„rein' gemacht. Weil die nicht magyarischen Wählerschaften, namentlich auch die Slovaken, nicht gewillt sind, für die ihnen feindlichen Magyaren und Juden zu stimmen, hat man sie „staatsfeindlicher Aufhetzung' beschuldigt und der Minister des Innern hat die Vizegespäne der Komitate angewiesen gegen diese „störrischen' Elemente Brachialgewalt anzuwenden und bekannt zu geben, wieviel Militär hiezu beordert werden soll. So fallen in Ungarn die Wahlen aus, wie sie die Regierung haben will. Zudem

ist die Stimmabgabe öffentlich. Ausland. Die russische Anleihe wurde in dem auf Oesterreich-Ungarn fallenden Teil rund dreimal ge zeichnet trotz der Hetze der „Neuen Freien Presse' gegen die Zeichnungen für die Anleihe, weil Ruß land den Juden gegenüber nicht das gewünschte Entgegenkommen zeigt. In Paris wurde die An- leihe 66 6 mal überzeichnet. Auch in Rußland selbst hat man sich an den Zeichnungen stark beteiligt. Das bedeutet einen großen Erfolg für Rußland. Deutschland beteiligte sich nicht. Die Wahlen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 16
Datum: 07.10.1905
Umfang: 16
in sehr engen Grenzen zu halten sein. — Wir begrüßen dieses günstige Symptom mit Freuden. Ueber die Lage der Monarchie hielt Abg. Freiherr v. Morsey (Zentrum) eine bedeutungs- volle Rede, in der er zeigte, wie durch den Aus länder Beust der Dualismus geschaffen aus Grund lage der deutschliberalen Vorherrschaft hier, der magyarischen Vorherrschaft in Ungarn und so der Keim des Verfalles hineingelegt wurde. Der Red ner forderte, daß sich doch jetzt nach der Programm matischen Erklärung der Krone

, welche sich gleich sam in die Oeffentlichkeit geflüchtet und sich exponiert hat für Aufrechterhaltung der alten Grundlagen der Monarchie, daß die Abgeordneten einmütig mit Hint ansetzung aller anderen Momente hinter der Krone stehen möchten. Bezüglich des allgemeinen Wahl rechtes erklärt er, daß diese Frage gelöst werden soll, bevor es die Gasse tut. Ungarn das allgemeine Wahlrecht zu oktroyieren gehe nicht so einfach, weil man da der Frage näher treten müßte, die Komitate militärisch zu besetzen und die Wahlen

unter Militär- assistenz durchzuführen. Ungarn gegenüber soll klares Verhältnis und allenfalls statt der nutzlosen Delega tionen eine richtigere Form geschaffen werden. Auch sollte gesagt werden, welcher Minister das Wahl recht in Ungarn verhindert hat, damit der Verdacht nicht auf die Krone falle. Man solle den anderen Nationen in Ungarn freundliche Worte widmen, nicht sie im österreichischen Parlamente ignorieren. Diese anderen Nationalitäten sind drüber die Träger und Zeugen der Relchsgemelnsamkeit

, auch sie gehört werden müssen. (Hört! Hört!) Wenn es die Ungarn tun, dann haben auch die Kroaten volles Recht, als eigener Staatsfaktor aufzutreten, und unsere Sache ist es, das nicht außeracht zu lassen, sondern überall aufmunternde und freund liche Worte in die andere Hälfte der Monarchie hienüber zu rufen. Als einzig wirksames Mittel zur Rettung der Monarchie bezeichnet >bg. Dr. Luegec die Ok- Kopierung des allgemeine», gleichen, direkten und geheimen Wahlrecht» in Oesterreich und in Ungarn mit Wahlzwang

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 08.08.1905
Umfang: 8
das. Zoll- und Handelstündiris mit Ungarn zu teuer erkauft. Man müsse mm mit der Möglich keit einer Trennung des gemeinsamen Wirtschafts gebietes rechnen. Eine solche vollziehe sich nur rmter einer wirtschaftlichen u,rd finanziellen Krise. Diese Krisis werden wir in Oesterreich leichtes überstehen, als die Ungarn. Uns bleiben für den Fall der wirtschaftlichen Trennung 80 Prozent der gesamten Zolleinnahmen, ja diese Einnahmen wer den durch das Erträgnis der gehen Ungarn errich teten Zollinie noch erhöht

' (Fortsetzung folgt.) Dienstag, den 8. August 1908. in Ungarn. Weiters spricht für uns der größere Nationalreichtum. Wir sind die Gläubiger Un garns. Endlich kommt uns« der wesentliche Um stand zugute, daß die soziale Gliederung unserer Bevölkerung besser durchgebildet ist. als die Un garns. In Oesterreich leben etwa öS Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft und Forst wirtschaft und 45 Prozent von Gewerbe. Industrie und Handel, die Bevölkerung Ungarns isb fast ganz auf die Landwirtschaft allgewiesen

) in derselben Zeit um 9Z.4 Prozent ge sunken war. Deshalb gelangr der Bericht zu fol genden Anträgen: a) Im Falle der Aufrechterhaltung des gemein samen Wirtschaftsgebietes: 1. Die Regierung wirk aufgefordert, bei der Führung neuer Ausgleichs- verhandlunzen mit Ungarn eine Aenderung deÄ Gesetzes vom 24. Dezember 1867. R.-G.-M. Nr. 2! er 1868 in den, Sinne herbeizuführen, daß m Zu kunft nur die Schutzzölle, nicht aber die Finaiy- zölle als gemeinsame Eilmaymen angesehen und verrechnet werden. Die Einnahmen

mit Ungarn zu bilden. 3. Die Re gierung wird aufgefordert, angesichts der in Un garn herrschenden politischen- Verhältnisse alle Vor kehrungen zu tressen. damit die dann notwendige Zollinie gegen Ungarn errichter nnd die diesbe züglichen» Bollzngsorgane sofort in Funktion treten» können. c) Sowohl für den Fall der Aüfrecliitvrlialtinrg, als auch für den Fall der Trennung des gemein samen Wirtschaftsgebietes: Der durch eine,» Be schluß der Ständeverfammlung in Tirol in» Jahre 1820 seit 1824 zugunsten

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 15.02.1907
Umfang: 12
ZNeran: Zum Abholen monatl. XI.—; viertelj. X3.—; gamj. X 12.—. Mt Zustellung ins Haus in ZNeran und Bozen: Monatl. X 1.20; - viertelt. IL 3.20; ganzj.X 12.80. — Gesterreich-Ungarn: Mit Zusendung monatl. X, 1.40; viertelj.X3.70; ganzj. X 14.30. — Einzelne Nummer 10 k. Deutschland: Monatl. X 1.80; viertelj.LS.30? ganzj. X 21.20. — Zlusland: Monatl.X2.l0; viertelt.XK.30; ganzj. X25.20. -Anzeigenpreis AllztlUrtt nach Tarif. Annahme von Aufträgen in allen Anzeigen-Geschäften. — Erscheint: Dienstag

hat in Reichenberg ein k. k. Minister ener gische Töne gegen Ungarn gefunden. Man denke nur an das Körber'fche: „Nehmen Sie das Wort Zolltrennung nicht in den Mund!' Er sprach auch mit männlicher Sicherheit und Ueberlegt- hcit über einen böhmischen Ausgleich. Er brauchte nicht vorsichtig um die Dinge herumzureden, da mit ihn nur ja niemand einmal an diesem oder jenem Wort festhalte, sondern ^r konnte sich un befangen ans die Grundsätze berufen, die er als Abgeordneter vertreten und denen er nun auch als Minister

sich zu befassen haben wird. Die Prio rität der ungarischen Frage ist unbestritten. Und auch ohne definitive Erledigung des böhmischen Streites wird ein taktisches Zusammengehen der Deutschen und der Tschechen Ungarn gegenüber möglich sein, ist es doch heute schon möglich, wie die Existenz des Kabinetts Beck beweist. Was Ungarn gegenüber zu geschehen hat, darüber hat der deutsche Landsmannminister nichts Neues gesagt. Er sprach nur aus, was die opillio ooiiuuuuis Oesterreichs ist, aber daß er dies aussprach

, ist allerdings etwas Neues. Und das ist für den Umschwung, der sich in der, Behandlung der ungarischen Angelegenheiten bei uns vollzogen hat, höchst charakteristisch. Es gibt jetzt keine österreichische Regierung mehr, die den Ausgleich mit Ungarn um jeden Preis durch drücken möchte, sei es auch gegen den Willen des Volkes und der Volksvertretung; sondern wir haben eine Regierung, die keine Art von Ausgleich will, als jenen, den auch Volk und Volksvertretung wollen, eine Regierung, die frei mütig einbekenut

, „unter dem Druck der öffent lichen Meinung' zu stehen, und die sich mit den „klaren, allgemeinen Überzeugungen' ganz Oesterreichs eins fühlt. Minister Prade hat das jenige ungarische Ausgleichsprogramm ausge stellt, das gegenwärtig das einfach selbstverständ liche ist und das von jedem Mann und jeder Partei unseres Landes unterschrieben wird: Wir haben die ewigen Provisorien und Zweideutig keiten satt, wir wollen die bisherige politische Misere nicht weiterschleppen, um etwa mit neuen Opfern von Ungarn

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