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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 01.10.1907
Umfang: 8
!6z; öt'irtajze'n °u-zi und ein « l!h: -:iih U°Hz:in-llZ »eiirtagt!: ^ 'gjj S'. !aaa a. d.« Linz > M-llde! . M-r-a . Mlinche» t Oberooi Pismg^ ^Ziuv°n8biZ PlallW ' ' uhr ajend! Ouell-ni-s - . sitwck -Wi. -. z>.2 Ubr sräh bi: Ter.Tiroler' er!h:tnl !idcnDienstaq,DonnerZ. tag and Äamstaz rru<? und Verlag: roiia'. B o ; i u. , z^zscumftcagc Z-. «ezuzs vr -i' F» Oesterreich-Ungarn u>it Vokoerleuvung: ?au;j!ihrig X N'2s H^IbzSSrtg , S5c -ziertcljährig , Z — F lrSozen lamtZu s!i llun g zanziciSriz » i? — i^albjiihcig

ist bei der Judenpresse sehr bedingt und man hat zu fragen, waS die judenliberalen Zei'.ungsschreiber veranlaßt?, so zilötzlich ihre Meinung über Erzherzog Franz Ferdinand zu ändern. Den äußeren Anlaß gaben folgende Zwischen- spiele in den schwebenden Ausgleichs Verhand lungen : Ungarn möchte bekanntlich nzch während der Regierung-zeir Kaiser Franz Josefs die königlich: Regierungs^ew>zlt in Ungarn ein schränken und den Kocnitatsn eine RegisrungZ- macht in die Hand spielen, mit deren Hilfe dann die in Ungarn zur Zeit

herrschende Clique schalten und w.ilt-n könnte, wie sie nzolltc. Die Ungarn rechn-n mk de.n Alter ihres Königs und glauben, es werde ihnen in einer schwachen Stundz gelingen, dem Könige ctsuü abzus.hmeich.un o)er abzutrotzen, was weniger ihm persönlich alÄ vielmehr seinem Nachfolger die Herrschergewal: ein schränken soll. Na» will, aber u.^ser greiser Monarch in politischen Aazeiegenheicen. deren Tragweite nichr in der Zalunft als in der Gegenwart liegt, dem Erzherzog Fran; Ferdi nand eine beratende

Jagerenz eiaräanen. Erzherzog Franz Ferdinan) h^t von diesem ihm eingeräumten Einflüsse schon öster Ge brauch gedacht und in den schwebenden Ver handlungen mit Ungarn sich auf den Stand punkt gestellt, die Krone könne den drängenden Ungarn die verlangten VersassungSgarantien nicht gewähren, soll das ungarische Königtum nicht zu einem Schattenkönigtum herab sinken. Als dies Graf Andrassy erfuhr, erbac er fich eine Audienz bei Erzherzog Franz F-roinan d, um diesen für sein» veriassangstürzenüen Pläne

zu gewinnen. Der Erzherzog gewahrte no^l die Audienz und in deutscher Offenherzigkeit erklärte dieser, er ermangle nicht, die ungarische Verfassung zu respektieren, zöer wenn der Herrscher nicht mehr königliche Kommissäre ni Zeiten offenkundiger Empörung einsetzen könne, wenn die gewählten Bcanucn den Minister« den schuldigen Gehorsam s-llen verveigern können, dann wäre ein Regieren in Ungarn unmöglich! Ueber diese Aeußerung des Ec^erzogs Fcan; Ferdinand ist die Clique, die heut

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 7 von 8
Datum: 27.04.1905
Umfang: 8
mit Graf Georg Wallis, k. u. k. Oberstleutnant, Wien. Kapitän Antonio Gialina, Perugia. Ehrw. Schwestern Maria Immakulata und Stanislaws, Lemberg. Graf und Gräfin Franz Szschönyi mit Dienerschaft, Somogy-Tarnocza. Gräfin Miczi Szech6nyi, Sennyey (Ungarn). Graf Reszö Szechenyi, Ungarn. Nikolaus v. Dombay, BärS-Endrsd (Ungarn). Ingenieur C. Masera, Innsbruck. Madame Madeleine Lidell, Mademoiselle Ail. Lidell, Mademoiselle Thsrese de Dease, England. Lord Artur Campden, England. Hauptmann Blaschek

mit Gemahlin, Zombor (Ungarn). Exzellenz Feldmarschall-Leutnant Ritter von Äbermayer-Marnach mit Gemahlin, Wien. Exzellenz Graf und Gräfin Albert Apponyi mit Familie und Dienerschaft, Eberhard (Ungarn). Viktor Ritter von Smalawski, Galizien. Graf und Gräfin Viktor Breda, Arad (Ungarn). Oberstabsarzt Dr. Boldt mit Gemahlin, Potsdam. Graf Josef Karolyi, Ungarn. Gräfin Therese Györy, Perkata. Artur Ritter v. Polzer, Wien. Herr Dietrich, Innsbruck. Exzellenz Freiherr Hugo v. Glanz- Eicha, Wien. Graf Ivan

Jankotncz. Budapest. Herr Hans Munding, Innsbruck Herr Jos. Gauß mit Gemahlin und Kindern, Wien. Herr und Frau Emil Bareuther, Asch (Böhmen). Komtesse L. v. Obersdorff. Prenßisch- Schlesien. Graf Rudolf Coronini-Chronberg, Rom. Fräulein M. Scomparini, Budapest. Graf A. Szechenyi und Sohn, Budapest. Gräfin Sophie Wallis, Wien. Villa Alexandra. Graf A. Szechenyi mit Gemahlin, Kindern und Dienerschaft, Ungarn. Mister Borrowes, England. Marchese Benzoni mit Gemahlin, Italien. Baronesse Moll, Italien. Gya

Angscheller, Meran. Rosina Kleinheintz, Wilten. A. Duchsefar, Kelian (Ungarn). Bernard Berger, Groß« wardein (Ungarn). Louis Schmidt, Wels. Paul Leitner, Pfunders. E. I. Mand, Oxford (England). C. F. Balleine, Oxford (England). B. W. Stenderson, Oxford (England . Johanna Lardschneider, ?. k. Postmeistersgattin, mit zwei Töchtern, Innsbruck. Anton Silbernagl, Seis. Richard Berna, kgl. Professor, mit Frau, München, ^inzenz Zalud, Privatier, Innsbruck. Josef Ebner, Bozen. Alois Mair, Thuins. Franz Pezzei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1905
Umfang: 8
. Er hat über laufende Angelegenheiten Bericht erstattet. Bei der letzten Audienz war über die tschechische Paralleltlassensrage und die Aktion betreffend die Verstaatlichung der Prioatbahnen Bericht erstattet worden. Diesmal trat auch die Frage der ungarischen Krise in den Vordergrund. Was. das Parlament anbelangt, so dürfte die E i n b e r u f u n g erst im November erfolgen. Nur wenn-die Verhältnisse in Ungarn eS notwendig machen sollten, könnte die Einberufung auch schon im September erfolgen. Zum Ausgleich

mit Ungarn. , Nun liegt der Bericht des SubkomiteeS des über Antrag Dr. v. TerschattaS gewählten Aus schusses betreffend Regelung des Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn vor. An der Hand eines reichen statistischen Materials berechnen die Berichterstatter, daß Oesterreich von den Zollein- Nahmen 80 Prozent, an Quote 66^/^ Prozent bezahlt,« hazu kommen noch die Surtaxe auf Zucker und die Teilung des Erträgnisses der österreichisch-ungarischen Bank. Um diesen Preis sei das Zoll

- und Handelsbündnis mit Ungarn zu teuer erkauft. Man müsse nun mit der Möglichkeit einer Trennung des gemein- samen Wirtschaftsgebietes rechnen. Eine solche voll- ziehe sich nur unter einer wirtschaftlichen und finanziellen Krise, welche aber in Oesterreich leichter als in Ungarn zu überstehen ist. Uns bleiben für den Fall der wirtschaftlichen Trennung 80 Prozent der gesamten Zolleinnahmen, ja diese Einnahmen werden durch das gesamte Erträgnis der gegen Ungarn errjchteten Zollinie noch erhöht, die Ueber

- weisuügen aus den Verzehrungssteuern hören auf und unsere Quote muß nacd der'Rekrutenziffer auf Prozent des Erfordernisses für Armee und Marine sinken. Die Trennung der Bank, wenn auch diese durchgeführt wird, wurde zu einer Verbilligung des Zinsfußes bei uns, zu ewer Erhöhung desselben in Ungarn führen. Wei ers spricht'für unS-der-größere Nationalreichtum. WiF sind 'dielGläubiger Ungarns. Der Bericht gelangt zu folgenden- Anträgen: »), Im Falle der Aufrechterhaltung des gemeinsamen Wirtschaftsgebietes

allem zu ; 2. der vHM österreichischen Abge ordnetenhause beschlossene ^autonome Zolltarifs hat mit entsprechender Abänderung die Grundlage für den Abschluß eines Handelsvertrages mit; Ungarn zu bilden; Z. die Regierung wird aufgefordert, an« gesichts der in Ungarn k>ercschenden politischen Ver- hültnisse alle Vorkehrungen zu treffen, damit die dann notwendige Zollinie gegen Ungarn errichte: und die diesbezüglichen Vollzugsorgane sofort in Funktion treten können, e) Sowohl für den Fall der Aufrechterhaltung

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.09.1903
Umfang: 8
. Mächtig und stark war Ungarn unter dem Dualismus, denn es machte sich Oesterreich oder sagen wir die im Reichsrate ver tretenen Königreiche und Länder tributär und ab hängig. Wenn nun dem ungarischen Größenwahne weit mehr an der magyarischen Kommandosprache liegt als in der Tributpflichtigkeit und politischen Abhängigkeit Oesterreichs: uns kann es recht sein. Nur gegen das eine müssen wir uns auf das ent schiedenste zur Wehr setzen, daß die Ungarn die Ein heit der Armee zerstören, sich aus unsere

Kosten eine „nationale Armee' schaffen dürfen und wir unsere volle Unabhängigkeit von Ungarn doch nicht erlan gen. sondern tributpflichtigind politisch abhängig bleiben. Diese politische Abhängigkeit bringt uns — so führt der Brünner ..Tagesbote' aus - die Armee- Verwaltung dermalen besonders zum Bewußtsein. Unser Reichsrat war in gewohnter Weise auch gegen die letzten Forderungen des Kriegsministeriums so willfährig wie nur denkbar. Alles, was nur ver langt werden konnte, wurde glattweg bewilligt

. Jetzt wird den Völkern Oesterreichs der Dank für die Willsährigkeit ihrer Volksvertretung erstattet: weil im ungarischen Parlamente die Obstruktion siegreich bleibt und infolgedessen in Ungarn nicht re- krntiert werden kann, müssen auch unsere Dreijähri gen einige Monate weiter dienen. Schärfer konnte unserer Bevölkerung die politische Abhängigkeit der diesseitigen Reichshälfte nicht zur Erkenntnis ge bracht werden. Sie äußert sich jedoch überdies noch in einer zweiten sehr bezeichnenden Weise: Weil das ungarische

und selbständig und die österreichische Regie rung beeilte sich, dem ungarischen Diktate durch den famosen 8 l-t auch für Oesterreich Gesetzeskraft zu verschaffen. Aber der Krug geht so lange zum Brun nen, bis er bricht. Bekommen die geduldigen Völker Oesterreichs immer neue Beweise der vollkommen- sten Rücksichtslosigkeit Ungarns und der demütigen den Abhängigkeit Oesterreichs, so muß ihnen endlich die volle Trennung von Ungarn, so schwere wirt schaftliche Bedenken dagegen sprechen mögen, als das kleinere

Uebel erscheinen. Wenn Dr. v. Körber den Reichsrat einzuberufen zögert, weil er befürch tet, bei dem gegenwärtigen Stande der Krise in Un garn werde das Bestreben, von Ungarn los zu kom men. sich zu ungestüm äußern, so dürfte der Herr i Ministerpräsident die Erfahrung machen, daß die -Idee der vollsiändiaen Trennung von Ungarn ge rade deshalb täglich neue Nahrnng gewinnt, weil Neaiernna und Parlament sich in Oesterreich nickt rühren, die Interessen Oesterreichs so lanae nicht wahrnehmen dürren

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 18.04.1905
Umfang: 8
Stück Schlachtvieh, größtenteils Ochsen, 69V Rinder, 470 Schafe, 90 Ziegen und 390 Schweine. Fremdenliöe. Vom 10. April bis 17. April 1905. In Dr. v. GuagenbergS Wasserheilanstalt: Se. k. u. k. Hoheit Erzherzog Karl mit Graf Georg Wallis, t u. k. Oberstleutnant, Wien. Kapitän Antonio Gialina, Perugia. Ehrw. Schwestern Maria Immakulata und Stanislaws. Lemberg. Lola v. Behm, Wien. Fräulein Mary Scomparini, Budapest. Grat und Gräsin SzSchönyi mit Dienerschaft, Somogy-Tarnocza (Ungarn). Graf und Gräfin

Rudolf Szöchönyi, Ungarn. Gräfin Miczi Sz6ch6nyl, Samyey (Ungarn). Nikolaus von Dombay, Bärs Endröd. Ingenieur C. Masera, Innsbruck. Madame Madeleine Lidell, Mademoiselle Ail. Lidell und Mademoiielle Therese de Dease, England. Lord Artur Campden, England. Hauptmann Blafchek mit Gemahlin, Zombor (Ungarn). Exzellenz Feldmarschall Leutnant L. Ritter v. Obermayer-Marnach mit Gemahlin, Wien. Exzellenz Graf und Gräfin Albert Apponyi mit Familie und Diener schaft, Eberhard (Ungarn). Viktor R. v. Smalawski

, Galinen. Graf und Gräfin Viktor Breda. Arad (Ungarn). Oberstabsarzt Dr. Boldt mit Gemahlin, Potsdam. Graf Josef Karolyi. Ungarn. Gräfin Tnerese Györy, Perkata (Ungarn). Artur R. v. Polzer, Wien. Gräfin Sophie WalliS, Wien. Herr Dietrich, Innsbruck. Exzellenz. Hugo Freiherr v. Glaz, Wien. Graf Joan Janovicz, Budapest. Herr HanS Munding, Innsbruck. Dr. Gauß mit Gemahlin und Kindern, Wien. Herr und Frau Emil Bareuther, A ch (Böhmen). Graf Rud. Coronini-Cronburg^ Rom. Komtesse L. Oppe störst, Pren üsch

-Schlesien. Villa Alexandra: Graf Szöchönyi mit Familie, Ungarn. Mister Burroves, England. Marquis Benzoni, Italien. Villa Gasser: Durchlaucht Mrst Alfred Windifchgräy mit Gemahlin und Dienerschaft, Wien. Baronm Kemevy, Budapest. Baron-sse Banffy, Budapest. Graf Franz Reffeguier, Galizien. Norbert v. Tschurtschen- thaler, Jurist, Bozen. Fränlein Gusti Oberwalder, Wien. Herr Ernst Peschko mit Andern, Görlitz. Graf Josef Sailern, Mähren. Ant. Hohenst iner. Atnang. Graf Josef v. Preyfing, Landshut. Frau

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.11.1906
Umfang: 8
Großstaatenkonzert zu sondieren, in einer Note an den damaligen Pariser Botschafter Nigra von den „wichtigen Gründen einer Grenz regulierung, durch welche insbesondere das Trento den mit Italien zu vereinigenden Gebietsteilen angegliedert werden' müsse. Als später Oesterreich- Ungarn von dem Berliner Kongreß das Mandat zur Okkupation Bosniens und der Herzegowina erhielt, war man in Italien verstimmt, weil man mit „leeren Händen' von Berlin heimgekehrt war. Die dort von Bismarck und Andrassy den Italienern

, daß sie „in allererster Linie darauf bedacht sein müsse, daß unser ernstester Konkurrent am westlichen Balkan, Italien, nicht die Zeit (des Ausschubes der Lösung durch das österreichisch russische Zusammenwirken) benütze, um auf Ziele hinzuarbeiten, die unsere Wege durchkreuzen'. Jetzt droht nicht aus dem russischen Osten, sondern aus dem Westen die Entwicklung eines Jnteressen- konfliktes. Oesterreich-Ungarn könne eher noch ein russisches Konstantinopel als ein italienisches Valona oder Salonichi dulden

. Durch eine künstliche italienische Agitation wurde in Albanien Mißtrauen gegen Oesterreich-Ungarn wachgerufen. Das war die erste Etappe. Dann kam die Losung vom „adriatischm Gleichgewicht'. Und Oesterreich-Ungarn selbst war es, das den ersten und lebensfähigsten Keim zur Jtalianisierung Albaniens legte, indem es kraft des ihm zustehenden Rechtes der Ausübung des katholischen Protektorates in den konfessionellen Schulen den Albanesen die Kenntnis der italienischen Sprache vermittelte. Nicht bloß auf die katholische

in dem Worte zusammen, daß Albanien sür die beiden Verbündeten ein „Schleswig- Holstein' werden kann. Es sei der alte öster reichische Erbfehler, die werbende Kraft der Ideen und die Macht der Volksbewegungen hochmütig geringzuschätzen. Mit allgemeinen Zu sicherungen, daß Italien nicht stören wolle sei für Oesterreich-Ungarn nichts gewonnen' so lange Italiens Austreten in Albanien dieser Zusage zuwiderläuft. Darum muß durch eme nachhaltige politische und kommerzielle Tätigkeit dem weiteren Vordringen

des Jtalianismus in Albanien ein kräftiger Riegel vorgeschoben werden. In diesem Widerstände könnte Oesterreich- Ungarn einen Bundesgenossen mit ähnlichen Interessen an Griechenland finden. Oesterreich. Ungarn müsse vor allem seiner Aktion in Albanien eine andere Richtung geben. Es dürften seine eigenen Schulen nicht mehr italianisierend wirken, die von der Monarchie unterstützte Geistlichkeit sich nicht mehr aus italienischen Elementen rekrutieren lassen; es dürse nicht mehr ein bloß religiös-kulturelles

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 02.05.1905
Umfang: 8
andeuten soll. Schon in St. Michael hatten wir hübsche Kirchen gesehen, so die neue romanische Dominikanerkirche, Abg. Dr. ßöeuyoch über die ungarische Krage. In einem Osterartikel des „Linzer Volksblattes' beschäftigt sich Abgeordneter Dr. Ebenhoch eingehend mit der ungarischen Krise. Sein Artikel gipselt in den Sätzen: „Will Ungarn also wirtschaftlich ge trennt sein, gut; dann aber auch eine volle Trennung gänzlicher Ausschluß der Einfuhr ungarischen Ge treides und Viehes auf den österreichischen

Markt. Für unsere Industrie wird ein Markt schon geöffnet werden; es bangt uns uyr so weniger um sie, als fie entschlossene MännerF in sich vereinigt. Das Märchen von dem Angewiesensein Oesterreichs auf die Landwirtschaft zerrinnt in nichts, die Welt is! groß und deckt etwaigen Bedarf sogar billiger als Ungarn. Dann natürlich auch Rückzishung der österreichischen Kapitalien aus den ungarischen Hy potheken, Trennung der Bank, des Geldwesens und alles dessen, was mit der Volkswirtschaft zusammen hängt

. Will Ungarn sein eigenes Staatswesen auch nach außen hin haben, gut; dann aber selbstver ständlich keinen österreichischen Heller mehr für das gemeinsame Ministerium des Aeußern, für die ge meinsame kommerzielle Vertretung im Auslande u. s. w. Will Ungarn sein eigenes Heer, gut, aber dann keinen österreichischen, Heller für die ungarische Armee, Trennung natürlich auch der Flotte nach dem Verhältnisse der Quote, Ausschluß natürlich der ungarischen paar Kriegsschiffe von Pola und jedem österreichischen

Hasen und Verweigerung des Schutzes der ungarischen Handelsflotte durch öster reichische Kriegsschiffe. Das österreichische Abge ordnetenhaus hat durch den Antrag Terschatta in einmütiger Weise dargetan, daß es sich von den Er eignissen nicht überraschen lassen will. Es hat den Weg betreten, der der einzige richtige ist, jede Halb heit auszuschließen. Unter dem Drucke dieser Ver< Hältnisse müßte Ungarn in kurzen Jahren wirb schastlich und finanziell vollständig erlahmt sein.' Z>ie österreichische

Wühlenindustrie und. die Zoll treunung. Aus der Delegiertenkonferenz der Vereinigten Mühlenverbände Oesterreichs am 14. v. M. wurde in Form einer Resolution hinsichtlich der Zoll trennung von Ungarn verlangt, daß die Regierung und das Abgeordnetenhaus der von Ungarn ange strebten Zolltrennung, welche bekanntlich der Haupt programmpunkt der bei den letzten ungarischen Reichs ratswahlen siegreichen UnabhängigteitSpartei ist, keine Hindernisse mehr in.den Weg legen, sondern schon jetzt alle gesetzlichen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 09.11.1906
Umfang: 14
Meran» Zum Mholen «onatl. L1.-; viutelj. L S.—; ganzj. T12.—. Mit Zustellung WS HanS in ZNeran und Bozen: MonaU. ^ 1.20; > viertelj.^3.20; ganzj. X12.80.— Gesterreich »Ungarn» Mit Zusendung mouatl.L 1.4V; vtertelj.X3.70; gauzj.^14.«0.— Einzelne Nummer 10 d. ^ PljUjjvPtllS Deutschland: Monatl. L! 1.80; viertelj. LS.30; ganzj. IL 21.20. — Ausland: Mouatl. X2.10; viertelt. X S.L0; ganzj. L25.20. — Anzeigenpreis tt > »ach Tarif. Annahm« von Aufträgen tu allen Anzeigeu-Seschäften. — Erscheint

: Dienstag, Donnerstag «. SamStag. abend» S Uhr. Telephon «i.' Ar. 13t Freitag, de« 9. November 40. Zchrgmg Handelsvertrag zwischen Cis vud Trans. Meran, 3. November. Es ist erreicht — das Handelsvertragsver hältnis zwischen Oesterreich und Ungarn. Die Beseitigung des unseren östlichen Nachbarn so günstigen Zoll- und Handelsbündnisses erscheint ihnen als unschätzbare Errungenschaft. Unschätz bar ist sie in gewissem Sinne auch Uns, solange wir den Inhalt der zwischen beiden Regierungen getroffenen

Ausgleichsverhältnis bis 1917 bestehen bleiben; mit den Kosten und Ausfällen der wirklichen wirtschaftlichen Selbständigkeit will sich Ungarn nicht belasten, der Schrein, der dort eine größere Rolle spielt denn irgendwo in der Welt, soll auf zehn Jahre gesetzliche Geltung erlangen. Wenn Ungarns Regierung und Reichstag ihr Publikum mit dem neuen Handelsvertragsver hältnisse am Narrenseile führen wollen, so ist das ihre Sache. - Ihre internen politischen Allotria gehen uns nichts an. In häusliche Angelegenheiten

selbständiger Staatswesen — Ungarn ist auf unsere Kosten ein solches ge worden — haben wir uns, nicht einzumischen. Wenn wir aber, wie es sich gebührt, diese Selbst ständigkeit in jeder Hinsicht respektieren, so müs sen wir auch alle Folgerungen ziehen, die sich aus diesem Verhältnisse auch zu unseren Gunsten ergeben. Ist unsere Regierung den bei ihrem Amtsantritte gegebenen feierlichen Zusagen treu geblieben, dann müßte sie diesen Standpunkt bei den Verhandlungen mit Ungarn festhalten und namentlich

bezüglich der künftigen Verwendung der Zolleinnahmen zur Geltung bringen. Das hierüber von Dr. Chiari und Prade für den ! seinerzeitigen Derschatta-Ausschuß erstattete Re-j ferat war nicht für den Papierkorb verfaßt. Man ! ist umfomehr berechtigt. Näheres über die künf tige Behandlung und Verwendung der Zollein- ' nahmen zu vernehmen, als der Monarchie auch der Verlust ihrer militärischen Einheitlichkeit droht und jene Männer zur Mitvertretung ber spezifisch österreichischen Interessen gegenüber Ungarn

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 07.10.1902
Umfang: 6
sein. sl!l) ^ Ungarische Intriguen. ZHxgGeburt eines Sohnes des Erzherzogs Franz -KrMand 'wird in Ungarn wiederum eiligst zu ^ antidynastMen Agitationen benützt. Infolge der dW Eheschließung mit der Gräfin Chotek abge- Erklärung des Erzherzogs Franz ^Gzfttrttns^w^mir, daß ich selbst Sie zu meinem ^Hvste^VdHMtöil....... Dort werde ich Ihnen je- -MMde^ÄiitWvn, ^ Her Sie bis zur Straße führen -aMsMie^Galanterie hatte sich Leutnant 2Ms'MMMMff^eMndigt an — seinem Dienst. ^ 'ÄÄn>tiev' Außenposten befehligt, soll ^Wneö

habe es sich zweifellos herausgestellt, daß die Hausgesetze der Dynastie Ungarn nicht binden und daß die Renun- ziation des Erzherzogs in Ungarn keine Geltung habe, da das ungarische Recht die Unebenbürtigkeit der Ehe nicht kennt. Ungarn könne darum in Zu kunft denjenigen zum König erklären, den es im Sinne seiner Grundgesetze dazu sür berechtigt hält. Der Artikel schließt mit dem Rufe, daß Ungarn einen Thronfolger erhalten habe. Gelänge es den Ungarn, den Sohn des Erzherzogs Franz Ferdinand zum König zu erklären

, so wäre auch noch das ein zige Bindeglied zwischen Oesterreich und Ungarn, die Personalunion, zerstört. Es wird ihnen aber das nicht gelingen, denn es ist in Ungarn nur ein öster reichischer Erzherzog erbberechtigt; das Hausgesetz der Kaiserfamilie hat aber diesbezüglich schon entschieden. Ausland. Aer Kulturkampf in Arankreich. Die Freimaurerregierung in Frankreich ist mit den bisherigen Maßregeln noch lange nicht zufrieden. Wenn diese Regierung nicht zuvor abtreten muß

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 06.10.1903
Umfang: 8
in Mine abzuhalten, wo der An blick der Alpen in allen Seelen eine unsterb liche Hoffnung wieder ergrünen lasst; die Pflege und der Schutz der Nationalsprache sei eines der wirksamsten Mittel zu jeder Art von Erlösung. Wirtschaftliche Trennung von Ungarn. Die Generalversammlung des niederöster reichischen Landwirteverbands, woran auch mehrere Landtagsabgeordnete sowie der Obmann der Zentralstelle zur Wahrung der land wirtschaftlichen Interessen beim Abschluß von Handelsverträgen, Reichsritter

v. Hohenblum, teilnahmen, hat sich einstimmig für folgende Resolution entschieden: „Schon bei dem Abschluß des ersten öster reichisch-ungarischen Ausgleichs war die öster reichische Landwirtschaft das den Ungarn von österreichischer Seite - gebrachte Opfer. Das ge schaffene gemeinsame Zollgebiet und die hiedurch ermöglichte freie Konkurrenz der ungarischen land wirtschaftlichen Produkte sind die Haupt ursache an dem beispiellosenNieder- gang der österreichischen Landwirtschaft. Dieser durch den ersten

Ausgleich für die österreichische Landwirtschaft geschaffene Zustand überdauerte alle später zustande gekommenen Erneuerungen des österreichisch-ungarischen Ausgleichs. Die österreichische Landwirtschaft kann das gemeinsame Zollgebiet mit Ungarn, welchesihrLuftundNahrung raubt, nicht länger mehr ertragen. Schon seit Jahren hat die österreichische Land wirtschaft ihre Stimme für ein selbständiges österreichisches Zollgebiet mit aller Energie erhoben, leider ohne bei der Regierung und dem Parlament Gehör

und Würdigung finden zu können. Jetzt kommt endlich der öster reichischen Landwirtschaft ein Helfer in der Forderung der Ungarn nach Selbständigkeit und Trennung. Die hohe k. k. Regierung und die beiden Häuser des Reichsrats werden im höchsten Lebensinteresse der österreichischen Landwirtschaft gebeten, die Erfüllung der von beiden Seiten gestellten Forderungen nach Trennung herbeizu führen. Die wirtschaftliche Trennung von Ungarn und die damit verbundene Schaffung eines selbst- ständigen österreichischen

Zollgebiets wird die Situation der österreichischen Landwirtschaft wesentlich bessern und für letztere eine leidliche Existenz schaffen, während sie bei dec Fortdauer der unerträglichen sreien ungarischen Konkurrenz elend zugrunde gehen muß. Wenn sür die Ungarn die Beseitigung des gemeinsamen Zoll- ihm!' Die unbesiegbare Zudringlichkeit der pharisäischen Matadore bei der höchsten über Tod und Leben entscheidenden- römischen Instanz, der bekundete Schachergeist gegen den ver räterischen Apostel

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 15.05.1903
Umfang: 16
Seite e WerMrAeitmtg Nl. 58 Oesterreich braucht Getreide, es könnte also, wenn es don Ungarn getrennt wäre, mit fremden Staa ten sehr vorteilhafte Handelsverträge schließeil. Ungarn hingegen hat das größte Interesse an der Zollunion mit Oesterreich, Ungarn braucht die österreichischen Konsumenten für seine land wirtschaftlichen Produkte. Die Weineinfuhr aus Ungarn macht sich in Tirol schon jetzt deutlich fühlbar. Sollte Oesterreich jedoch an der Zoll union mit Ungarn nach wie vor festhalten

, feine Ausfuhr gehe zurück, denn er müsse unter ungünstigen Verhältnissen produziere» Oesterreich kann mit Agrarzöllen den meisten fremden Staaten nichts mehr bieten, und dabei find Agrarzölle nur eine Konzession an Ungarn; Oesterreich braucht fie nicht. Man könnte viel leicht einwenden, daß Ungarns Kaufkraft für österreichische Jndustrieerzeuguisse durch Agrar zölle gehoben werde, ober dem ist nicht so, denn Ungarn hat jetzt bereits seine eigene Industrie, die auf jede nur erdenkliche Art begünstigt

in Karlsbad. Karlsbad, 13. Mai. Herr Martin Spörr aus Innsbruck, der srühere Dirigent der städt. Kapellen von Innsbruck und Graz, wurde unter mehr als hundert Bewerbern zum Kapellmeister Vr hiesigen städtischen Kurkapelle ernannt. Die Stellung ist eine einträgliche nnd definitive mit Pensionsberechtigung. Die Lage in Ungarn. Budapest, 13. Mai. Gestern empfing der Ministerpräsident von Szell im Abgeordneten hause eine Deputation des Landesverbandes der ungarischen Staatsbeamten, deren Wortführer Ladislans

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 26.07.1904
Umfang: 8
., 7 Machqb. Br. M. Ein Mensch, der nichtS zu bessern hat, Wird niemals besser. ^ - Drum nenne kühn Herrn Tugend satt Sin rostzerfressenes Messer. Weiß. Trennung Ungarns von Oesterreich. Von diesem GefichtSpunkte muß die gesamte ungarische Politik betrachtet wexde«, wenn man sich ein richtiges BUd von den Vorgängen in unserer .besseren' Hälfte machen will. Die Minierarbeit zu GunstenderTrennung Oesterreichs von Ungarn dauert fort und zieht sich durch alle Debatten des AeichSrateS, wie sie der Mittelpunkt

aller. Verhand- lungen und Umtriebe hinter dm Kulissen ist. Da bei wird der alte Witz immer aufgefrischt, daß Oester reich gegen Ungarn eiye Hetze betreibe und den armen . ungarischen Globus, der sonst glückselig und selbst zufrieden im Weltall schwimmen könnte, durch fort währende Uebergriffe nicht zur Ruhe kommen lasse. Und doch find alle Streitfragen, die im Laufe der Zeit entstanden sind, nichts als ungarische Provo kationen. ^Die Surtaxe, die zollfreie Ein-- fuhr ungarischen Mehles nach Tirol

hin fördern. Bisher war Oesterreich auf diesem Gebiete vorherrschend. Ungarn gedenkt nun, unserem Handel nach der Schweiz, Italien, Frank reich, England und insbesondere Deutschland Kon kurrenz zu machen. Darum sollen w der ungarischen Exportakademie tüchtige- Exporteure und Attaches herangebildet werden, welche die Agitatoren für den ungarischen Nationalstaat bilden. Wieder ein vor bereitender Sckritt zur Trennung und zum Kampfe Mit Oesterreich., - ' i :Das Widerlichste m den letzten Tagen

Ausdrücken der schärfsten Art zu traktieren. Die Vorlage selbst wurde als „Unverschämtheit* und „Schweinerei' bezeichnet, die Redner warfen mit den unflätigsten Ausdrücken um sich. Sie for derten zunächst, daß der König mehr in Ungarn, residiere. Dann heißt eS: Wie ist es aber mit den Herren Erzherzogen? Die könnten doch einmal den Versuch machen, auS eigenen Mitteln zu leben! ES wäre gut, wenn jeder von ihnen ein Handwerk lernte. (Rufe: Sie sollen Schuster und Schneider werden!) Auf diese Weise

könnte man wenigstens die Industrie fördern, Eine Unverschämtheit folgte dann auf die andere. Der Unabhängige Gabanyi bemerkte: „Man sagte, daß sich der Hof vermehrt habe, darum benötige man / das PluS von zwei Millionen. Meine Herren! Dafür können wir nichts, daß die königliche Familie sich in so rapider Weise vermehrt. Wir haben derzeit 55 Erzherzoge, doch verdienen bloß Erzherzog Josef und Erzherzog Josef August das Geld, da sie in Ungarn leben; die übrigen nicht. Gegen die Vermehrung könnte man sich so wehrm

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 07.02.1906
Umfang: 8
X 3.30, ganzjährig S 6.60; Zustellgebühr für loco WS Haus ganzjährig L 1.60; mit PostVersendung im Inland vierteljährig IL 2.30, halbjährig IL 4.50, ganzjährig L 9.—. Für Deutschland ganzjährig Mk. 10.—; für die übrigen Länder des Weltpostvereines ganzjährig Frk. 16.—. Einzelne Nummer 12 k. ^ Die Abnahme des Klattes, solange eine ausdrückliche Kündigung desselben nicht erfolgt» gilt als Abonnementsverpflichtung. M U Bozen, Mittwoch, 7. Februar 1906. XI.V. Jahrgang. Die Verhandlungen mit Ungarn

neuerdings gescheitert. Am Sonntag traf aus Wien die Nachricht ein, daß Graf Andrassy, der Vertrauensmann der ungarischen Koalition, nach der Audienz beim Kaiser den Vertretern der Presse mitgeteilt habe, daß der Kaiser den von ihm im Namen der Koali tion unterbreiteten Vorschlägen nicht zugestimmt habe. Graf Andrassy ist darauf nach Budapest zu rückgekehrt. Damit ist ein neuerlicher Versuch zwischen der Krone und den renitenten Ungarn, eine Einigung zustande zu bringen, endgültig gescheitert

, welche die vitalsten Interessen Oesterreichs treffen, in welchem die Ungarn die Vorteile auf unsere ' Kosten einstreichen wollen. Wir können nur unserem greisen Kaiser danken, daß er hart geblieben und vor den Nimmersatten Ungarn nicht zurückgewichen ist. Wenn die Ungarn sehen, daß es in Wien für sie absolut nichts zu holen und zu erzwingen Abt,' werden auch die härtesten Köpfe mit^de? Zeit Wich werden müssen. Eines steht jetzt fest und.darMr i' niemand mehr im Zweifel, auch W^Ungarn nicht: Die Hoheitsrechte

und die Einheit der Monarchie darf nicht angetastet werden. Je früher die Ungarn zur praktischen Einsicht kommen, daß diese zwei Bollwerke nicht genommen werden können, desto besser ist es für sie und ihr Land. Gegen diese zwei Ecksteine Hilst kein unblutiges Anstürmen und noch viel weniger etwa -Gewalt. Ueber die letzten Verhandlungen und deren Inhalt veröffentlicht der leitende Ausschuß der Koalition die Botschaft des Kaisers, sowie die von Andrassy dem Monarchen unterbreiteten Vorschläge der Koalition

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 11.05.1907
Umfang: 10
zurückzutreten und Partei disziplin zu halten. Mit einem warmen Schlußwort an die Versammelten, ja noch recht tatkräftig zu arbeiten und zu agitieren, bis der vollständige Sieg der christlichsozialen Idee in Tirol errungen sei, schloß der Vorsitzende nach den Hochrufen auf die beiden höchsten Gewalten die denkwürdige Versammlung, die sich abermals zu einer glänzenden Heerschau des Tiroler Bauernbundes gestaltet hat. poltttfcbe Rundschau. Ungarn. eneheneog Zolei Helm «Atter. Erzherzog Josef ist am 7. Mai

sich nach viertägigem Beisammensein mit Erzherzog Franz Ferdinand im ungarischen Nationalkasino über das Verhältnis des Thronfolgers zu Ungarn geäußert. Bon amtlicher Seite wurde diese Aeuße- rung, obzwar sie in jeder Hinsicht höchst erfreu lichen Inhalts war, dementiert. Trotzdem wird es in Ungarn sehr wenige geben, die dem Dementi Glauben schenken werden. Ebenso müssen wir darauf vorbereitet sein, daß diese eben erwähnte Audienz des Erzherzogs Joses zur Legenden bildung Anlaß geben wird, die allen Dementis

zum Trotze fortbestehen wird. eise KkosMche RtzSkMoazpSI'tei. Die .Leip ziger Neuesten Nachrichten' erhalten von ihrem Agramer Korrespondenten die Meldung, daß sich laut eines Interviews der kroatischen Abgeordneten eine kroatische Koalitionspartei gegen Ungarn vor bereite. Die kroatische Koalitionspartei soll ähnlich wie die ungarische Koalitionspartei im kroatischen Landtage auf die Durchführung der kroatischen Forderungen hinwirken. Der Kern der Bewegung ist die vollständige Unabhängigkeit Kroatiens

von Ungarn. Man lacht in Kroatien über die Idee des ungarischen Einheitsstaates und versichert, daß Kroatien und Slawonien mit Ungarn nie zu einem Einheitsstaate vorschmolzen werden können. Im großen ganzen herrscht in Kroatien eine sehr aufgeregte Stimmung gegen Ungarn. Deutschland. Sagedttchek MMM S« keZchtl»«Äen fiifltev V. Külo«. In der letzten Zeit tauchten namentlich in der Provinzpresse Krisengerüchte auf. Fürst Bülow soll wieder einmal amtsmüde sein. Gegenüber diesen Gerüchten erfährt

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 30.08.1906
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 104. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 30. August 1906. Tahrg XIX. Zwei Gedenktage für Oesterreich-UM«. (12. und 29. August.) Schon wenige Jahre nach dem Tode des Königs Matthias Corvinus, der, nachdem er die Macht der Magnaten gebrochen, das Reich re organisiert und vergrößert hatte, im Jahre 1490 in dem von ihm eroberten Wien plötzlich ver schieden war, wurde Ungarn durch die Umtriebe seines damals beispiellos zügellosen Adels an den Rand des Abgrundes gebracht. Denn diese Herren

der damaligen Zeit in unglaublicher Verblendung den Krieg mit den Osmanen geradezu in frevelhafter Weise dadurch herbeigeführt, daß sie in ihrem Uebermute den Gesandten des Sultans diesem mit abgeschnittenen Ohren zurück schickten. Racheschnaubend zog Soliman alsbald mit 100.000 Mann und 300 Kanonen gegen Ungarn heran. Der chauvinistische Lobredner der magyarischen Größe, der Historiker Dr. Csuday, erzählt darüber in seiner Geschichte der Ungarn (übersetzt von Darvai), 1. Band, Seite 504 (2. Auflage

am 29. August 1526 wurde diese kleine Armee des Königs Ludwig schon nach 1 VMndigem Kampfe gänzlich vernichtet. Mehr als 22.000 Kämpfer blieben auf dem Schlachtfelds. Der König selbst ergriff zuletzt die Flucht, sein Pferd aber fiel und be grub den Unglücklichen im Schlamme. Er war erst 20 Jahre alt. Ungarn schien nun verloren, seiner politischen Existenz sür immer beraubt zu sein. Es wurde gerettet — gerettet durch die österreichische und zum Teil auch durch die deutsche Hilfe! Obwohl schon am 17. Dezember

1526 auf dem Reichstage von Preßburg der Habs burger Ferdinand einstimmig zum König gewählt worden war, mußte Ungarn trotzdem erst in fast 20l)jährigem Kampfe den ungarischen Rebellen und dm von diesen immer wieder herbeigerufenen Türken durch unzählige Blut- und Geldopfer der kaiserlichen Erblande sowie zum Teile auch Deutschlands entrissen werden. Im Jahre 1686 wurde Ofen, das volle 145 Jahre in türkischen Händen gewesen, erobert. Am 12. August 1687 wurde in der zweiten Mohacser Schlacht

auf Ungarn mit Ausnahme des Banates, auf Siebenbürgen, Kroatien und Slawonien, aber auch Temesvar und das Banater Gebiet wurde nach den glorreichen Siegen Eugens bei Peterward ein und Belgrad im Frieden von Paffarowitz vom 21. Juli 1718 an Oesterreich- Ungarn überlassen oder, besser gesagt, zurückge geben. Wie gewaltig, wie begeisternd und erhebend ist besonders in jetziger Zeit der Inhalt dieser Ruhmesblätter aus der Geschichte Oesterreichs! Dr. I. B. Grig.-Ikorrespondenzen. Abdruck unserer Orig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 12.02.1901
Umfang: 8
, das glauben wir nicht. politische Wund/Hau. Kurze politische Nackrichten. Bei einer Reichsrathsersatzwahl in Maros- Vafarhely (Ungarn) kam es zu großen Tumulten, hervorgerufen durch Hetzereien und ungerechte Wahl vorgänge der Liberalen. Die Gendarmerie schritt ein, welche 10 Personen niederknallte, von denen vier getödtet wurden. In Ungarn ist das nichts Neues Macht geht dort vor Recht. — Am 8. Februar wurden von Erzherzog Franz Ferdinand (Thron folger) zahlreiche Persönlichkeiten empfangen, darunter

beisammen ^ vkive».' So sprach Se. Majestät unser Kaiser äm Ball der Industriellen. Der Kaiser wohnt nämlich seit einer Reihe von Jähren jedes Jahr diesem Ball bei und jedesmal erkundigt er sich über die Lage der Industrie. Diesmal schien sich aber Se. Majestät besonders dafür zu interessieren, da er eine ganze Reihe Industrieller um die dermalige Lage befragte. Als einer der Industriellen gestand, dass die unge- klärten Verhältnisse mit Ungarn großen Einfluss auf die Industrie gehabt, erwiderte

der Monarch: „Das bestehende Verhältnis mit Ungarn wird sicher weiterbestehen.' Zum Präsidenten der Reichenberger Handelskammer, der sich dahin äußerte, dass ein wesentliches Moment in der Störung der Industrie in den innerpolitischen Verhältnissen zu suchen sei und, dass auch das unklare Verhältnis mit Ungarn viel der öster reichischen Industrie schade, da man nicht wisse, ob das Zoltbündnis mit Ungarn ein dauerndes sein werde, gab der Kaiser zur Antwort: „Wir werden gewiss mit Ungarn beisammen bleiben

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 14.06.1902
Umfang: 8
, gewiß kein Mittel unversucht lassen, die wirtschaftliche Gemeinsamkeit mit Ungarn zu er halten. Die Kammer spricht jedoch die Meinung aus, daß eine Gemeinschaft, dieÖster- reich nicht zu Ruhe kommen ließe, der schlimmste Zustand wäre. In diesem Fall dürfte auch das Scheitern der Verhandlungen nicht gescheutwerden. Diese Anschauung habe auch Ministerpräsident Dr. v. Koerber in seiner jüngsten Rede zum Ausdruck gebracht. Der Präsident der Kammer wird aufgefordert, den Ministerpräsidenten zu bitten

, diesen Standpunkt unentwegt im Interesse von Gewerbe, Industrie und Handel festzuhalten, solange Ungarn Rohstoffzölle plant und die industrielle Entwicklung Österreichs durch neue Forderungen hindert. — Unsere Handels-- und Gewerbekammer in Bozen hat der Wiener Kammer die Anerkennung für diese Haltung ausgesprochen. Der Landwirtschaftsrat in Wien nahm am 10. Juni einen Dringlichkeitsantrag an, worin die Übereinstimmung und Sympathie mit der Haltung der Regierung bei den Ausgleichsver handlungen mit Ungarn

, insbesondere mit der diesbezüglichen Erklärung Dr. v. Koerbers im Herrenhause ausgesprochen und die Regierung der unbeschränkten Unterstützung der im Landwirtschaftsrat vertretenen Interessenten versichert wird. In Klagenfurt hat eine vom Bund öster reichischer Industrieller einberufene Ver „Brixener Chronik.' sammlung von Industriellen Kärntens sich ähnlich ausgesprochen; einstimmig wurde ferner für den Fall der Zolltrennung den Ungarn offen der Kampf bis zum Äußersten angekündigt. Komme ein gerechter

Ausgleich nicht zustande, dann solle die reinliche Scheidung zwischen Osterreich und Ungarn sofort durchgeführt werden. Begreiflich, daß man in Ungarn über solche Kundgebungen sich ärgert. Frech und groß sprecherisch schreibt ein Ofen-Pester Tagblatt: »Mit naiven Reden und naiven Zeitungsartikeln kaun man keine Politik machen und am aller wenigsten einen ungarischen Politiker beeinflussen. Umsonst lärmt auch jetzt wieder die Wiener Presse. Ministerpräsident Szell hat wiederholt gezeigt

, als der Sache selbst, um die es sich handelt, abträglich (im Sinn der Ungarn. D. R.) angesehen werden'. Aus Stadk und Tand. Brixen, 13. Juni. Außerordentliche Aafinoversammlung. Heute, Freitag. 13. Juni, 8 Uhr abends, wird in den Lokalen des Kath.-polit. Kasino (Cafs Pircher, I. Stock, rückwärts) der eben aus Deutsch-Ostafrika angekommene katholische Missionär ?. KassianSpiß 0. L. L. einen Vortrag über das Leben in Zentralafrika halten. Hiezu sind nicht nur die Mitglieder des Kath.-polit. Kasino, sondem

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 19.03.1907
Umfang: 12
, Donnerstag u. Samstag, abends 6 Uhr. — Telephon 41. Kl. 8t Dienstag den IS. März 1907 4t. ZchMnz Was uns nyt tut. Meran, 13. März. Dr. Otto Lecher hat sich, in . seiner Kandi datenrede für das Reichsratsmandat des ersten Brünner Wahlkreises für eine wirtfchaft- t i ch e V erstä ndignng mit Ungarn auf Grund der Gemeinsamkeit des Zollgebietes. - ausgespro chen. Er ist nur zu- politischen und nlllitärischen Koiizessionen an den Tremmngsgedanken bereit. Bei'der Erörterung der Ausglei^stage im böh mischen

.Landtage sprächen sich die Agrarier und die radikalen Deutschen für die sofortige voll ständige. Trennung von Ungarn aus. Dr. Urban pläidierte für die sofortige partielle Trennung der wirtschaftlichen Gemeinsamkeit, und der feu dale Graf Zedttvitz forderte einen langfristigen Ausgleich. Das Wahlmanifest der christlich- sozialen Partei gibt die Losung aus: „Lieber die wirtschaftliche Trennung, als' weiter ent ehrende Knechtschaft', aber es fordert zugleich, unverblümt genug, ein Großösterreich

, die Wie- dereroherung Ungarns. Nur in einem Punkte sind > alle ' Parteien und politischen Richtungen hinsichtlich des Ausgleichs mit Ungarn einig: die Benachteiligung Oesterreich? muß aufhören, mi Ungarn 'dürfen teine Zugeständnisse mehr gemacht werden/ unsere Interessen „müssen mit voller Kraft und mit jenem gesunden wirtschaft licheil Egdismus geschützt'werdeN^ der die Frucht der Erfahrungen ist,, die wir ans der Geschichte des Ausgleichs gezögen 'haben'. Das klingt alles sehr- schön und sehr tapfer

soll nach ihrer Einsicht für die Interessen der diesseitigen ReichsHälfte sorgen und die Kraft aufbringen, die Interessen Oesterreichs gegen Ungarn erfolg reich zu verteidigen, aber woher soll sie diese - Kraft nehmen? Das neue Volksparlament, sagt man, wird der Regierung einen ganz anderen ' Rückhalt gewähren, als das Kurienparlament. Das wollen wir hoffen, aber wenn das neue Volksparlament so wenig wie die Parteien wäh rend der Wahlbewegung hinsichtlich des Aus gleichs mit Ungarn genau wissen

wird, was es will, dann wird der Rückhalt, den es der Re gierung gewährt, keineswegs ein starker sein. Von den Chinesen wird erzählt, daß sie noch in ihrem letzten Kriege mit Japan mit ihren Ka nonen ziellos zugeschossen und gehofft haben, der große Lärm allein werde den Feinden Furcht und Schrecken einjagen. Mancher unserer Poli tiker scheint ähnliche Hoffimngen bei dem Aus- gleichskämpfe mit Ungarn zu hegen. Fast im ganzen deutschen Lager wird der Zusammenschluß der deutschbürgerlichen und der deutschfreisinni gen Parteien gefordert

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 07.07.1907
Umfang: 12
und kann sich nicht wehr'n, als ob ein Haifisch anbissen Hütt'. Na, wir hab'n 's ja jetzt g'seh'n, wie der Krampf sogar ein' Schwimm-- meister wie unsern Seebichler untertaucht hat. Es ist ein tückisches Element, das Wasser!...' (,,N. W. Tgbl.') SM z Staatsidee augegriffen haben soll, Untersuchung eingeleitet. , Die Skupschtina über das Verhältnis Serbiens zu Oesterreich-Ungarn. In der Skupschtina sagte Ministerpräsident Pasitfch in Beantwortung der Interpellation des Juugradikalen Stojanowitfch über den Kon flikt

über die Jnlriguen aufzuklären, die gegen das gute Ein vernehmen mit Oesterreich-Ungarn gesponnen wurden. Es existiert in Wien und in Belgrad ein Klub, der aus Serben und Jonrnalisten be steht und den Zweck verfolgt, die Politik der radikalen Partei zu störe». Stojauowitsch erklärte darauf, die Angelegenheit sei nicht pri vater, sondern höchst politischer Natur. Die Be rufung Pasitsch zum Ministerpräsidenten sei von der österreichisch-nngarischen Presse freudig be grüßt worden. Im Februar vorigen Jahres sei

Serbien in einer Art von Krieg mit Oesterreich- Ungarn gestanden; wenn zwischen zwei feind lichen Armeen ein Mann ohne Wissen des Be fehlshabers zum Gegner gehe, um mit diesem zu verhandeln, so qualifiziere man eine solche Tat als Verrat. Daß Pasitsch imstande sei, gegen sein Land zu konspirieren, beweisen sein Brief an Lukuarev nnd seine Beziehungen zu Ruß land, von deni er selbst Geldhilse annahm.. Da jetzt eine Annäheruug an Oesterreich- Ungarn notwendig sei, und zwar nicht allein wegen

der diesbezüglichen Wünsche von gewisser Seite, sondern hauptsächlich aus wirt schaftlichen Gründen, andererseits die Radikalen in der Opposition stets in absoluter Gegnerschaft zu Oesterreich-ungarn stehen, so seien zur Be seitigung des auftauchenden Widerstandes Neben wege notwendig. Unter König Alexander habe habe sich Pasitsch bereits erlärt, auf den Sturz Wnitschs hinzuwirken. Stojanowitsch bringt ver schiedene Fälle vor, in denen Ministerpräsident Pasitsch angeblich Geld genommen habe. Diese Vergangenheit

gegen diese niit Fremden verhandelt. Daß Pasitsch Bezieh ungen mit Oeslerreich-Ungarn unterhalten habe, beweise eine Unterredung, für die der österr.-nng. Militärattaches Pomiankowski und der gegenwär tige altradikale Abg. Erzpriester Gjuritsch Zeugen seien. Ter Redner beantragte eine motivierte Tagesordnung, wonach die Skupschtina den Ver such Pasitsch', mit Oesterreich-Ungarn zwecks Her- beisührnng des Sturzes einer serbischen Regie rung in Verbindung zu treten, auss schärfste ver urteile. In der weiteren

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 07.08.1903
Umfang: 14
. >. ^/ 'd ZNeran: Zum AbHolm monatl. X1. -; viertelj. X 3.-: ganzj. X12.—. Mit Zustellung ins Hans in Meran und vozen: Monatl. X 1.20; v« >zn- nn„i! v i? «n — m^n-w»itk,-u«aa«,: Mit ^ulmduna monatl X I.40: »inteli. X3.70: aanii. X14.80.— Einzelne Nummer 10 k. viertelj. X 3.20; ganzj. X 12.80 — tvesterreich-Ungarn: Mit Zusendung monatl. X 1.40; viertelj. X 3.70; ganzj. X14.S0.- Einzelne Nummer 10 d. A « , -j «»« MjullöPktlS Deutschland-Atonatl.X 1.70: viertelj. X4.S0; ganzj. X1S.L0. — Ausland

wirst, nach dem Herrscher hause, insbesondere gegen den König Franz Josef, dem Ungarn alles verdankt, was es politisch er rungen hat, daß es nicht bloß Paritätisch in der Gesamtmonarchie dasteht, sondern Oesterreich po litisch und wirtschaftlich zu einem Ausbeutestaat Herabdrücken konnte: sie können nur das Gefühl tiefsten, schüttelnden Ekels erwecken. Mit Recht weist ein Montagsblatt auf die pharisäischen Phrasen hin, mit denen die Magya- rember 1897 gegenüber den Stürmen int Reichs rat Oesterreichs von „der Hoheit

und drüben hat man „genommen'. Und diese Betyarenwirtschast wagt eine Sprache gegen Oesterreich, die geradezu heraus fordert, den Haslingec von der Ecke zu nehmen, damit zuerst den Rangen das Höschen gespannt und dann die Antwort darausgeschrieben wird. Nur die Tschechen freuen sich wie Schneekönige über die Wirren in Ungarn. „Es kracht,' flüstern sie sich zu, „die Krise der Monarchie nähert sich wahrnehmbar.' Natürlich wittern die Raben jetzt Morgenluft; sie bilden sich ein, für ihre Postu late müsse

jetzt auch ein Tag der Erfüllung an brechen. „Ja, ja, es kommt auch bei uns noch zum Lachen,' schreiben die Tschechenblätter, „aber Herr von Körber wird nicht lachen. In vier Wochen.' Es fehlt nicht an Stimmen, welche das Ende der Regierung des Grafen Khuen in Ungarn an kündigen. Dns mag schon stimmen; denn wenn auch sein Name aus der Untersuchungsgeschichte ohne einen Makel davonkommt, man muß nur gehört haben, mit welch infamer Perfidie die Ob- struktionlsten Stimmung machen. Ae Methode des Herrn Olay

'. Einer sieht jetzt schon seine Saat reifeil und er dengelt schon die Sense, sie abzuschneiden. Das ist der biedere, bei den Jesuiten in Kalksburg erzogene Graf Apponyi. Dieser lanert schon vor der Tür; er hosst, sie würden bald den „Ananias' Khuen „hinaustragen', damit er selber als der rettende Mann sich in den Stuhl des Minister präsidenten seve» könnte. Diese Lösung der Frage in Ungarn würde uns Teutsche in Oesterreich alle samt aufs äußerste allarmieren. Wir erachten die Rodoinontaden der Barabas, Hay

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