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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 10
Datum: 09.12.1888
Umfang: 10
Die Verzehrungssteuer. Nachstehend sei zur Abwechslung einmal eine kleine Blüthenlese wiedergege'ben über den Ertrag der Verzehrungssteuer m Oesterreich-Ungarn im Jahre 1887 nach dem vom Finanzministerium veröffentlichten Ausweise. Es betrug demnach der gesammte Ertrag der Verzehrungssteuer im Jahre 1887 in Oesterreich 91,514.000 fl. (gegen 97.140.000 fl. im Jahre 1886), in Ungarn 25.101.000 fl. (gegen 25,166.000 fl. im Jahre 1886), in der Gesammt-Monarchie 116.615.000 fl. (gegen 122,306.000 fl. im Jahre 1886

). Die Biersteuer allein lieferte in Oesterreich 24,802.000 fl., in Ungarn 1.324.000 fl., zusammen also 26,126.000 fl. Es gibt in Oesterreich-Ungarn 1962 Braue reien in Thätigkeit, davon bloß 109 in den Ländern der ungarischen Krone. Die B r a n n t w e i n st e u e r, die ja jetzt dem Staate viele Millionen einbringen soll, betrug im Jahre 1887 in Oesterreich 8.728.000 fl., in Ungarn 9,805.000 fl., in der Gesammt-Monarchie also 18,533.000 fl. Diese Steuer wurde von 149.000 Bren nereien entrichtet

, von welcher horrenden Airzahl sich bloß 45.000 in Ungarn be finden. Man sieht aus diesen Ziffern, wie verbreitet das Schnapsbrennen und in Holge dessen das Schnapstrinken in Oester reich ist! . . . Mehr als 100.000 Bren nereibetriebe sind sogenannte landwirthschaft- liche und bloß diese zahlten unter 5 fl. Steuer. Etwa 34.000 Brennereien bezahlten Abgaben zwischen 5 und 50 fl. pro Jahr. Die Zuckersteuer im Betrage von 35.114.000 fl. in Oesterreich u. 2,392.000 fl. A Ungarn, also zusammen 27,506.000 fl., lvurde

von 217 Zuckerfabriken gezahlt, ^oit diesen Fabriken befinden sich bloß 14 '-n Ungarn, 203 in Oesterreich .und von diesen letzteren haben 139 in Böhmen Eein ihren Sitz. — Die Petroleum- sleuer betrug 3,229.000 fl. in Oester deich, 4,440.000 fl. in Ungarn, zusammen ^,669.000 fl. Von dieser Summe zahlt die Flumaner Petroleum-Raffinerie-Aktien- Gesellschaft allein 2,726.000 fl. Steuer. , Die Wein- und Moststeuer lieferte w Oesterreich einen Ertrag von 4,498.000fl., in Ungarn von 3,905.000 fl., zusammen

also 8,403.000 fl. — Die F leis ch ste uer brachte 5,395.000 fl. in Oesterreich und 2,582.000 fl. ln Ungarn dem Fiskus ein, daher zusammen 7,977.000 fl. Die Akzisabgaben in den großen Städten betrugen 5,774.000 fl. in Oesterr- reich und 299.000 fl. in Ungarn, zu sammen also 6,073.000 fl. Budapest ist dabei weit besser daran als Wien, welches geradezu eine kolossale Summe zu dem Ertrage der Verzehrungssteuer liefert. Da die Bevölkerung von Wien innerhalb der Linien, wo die Verzehrungssteuer einge hoben

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Seite 1 von 8
Datum: 12.06.1887
Umfang: 8
! <§88® Der neue Ausgleich. „Der neue Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn betreffs beiderseitiger Beitrags- lcistung zu den Gesannnt-Anslagen der ganzen Monarchie ist ooltendet", — so ju beln die Regierungsblätter, und die Tschechen inid dieSlooenen werfen sich in die Brust und prahlen: „Den Ausgleich haben wir zu Stande gebracht." Und sie spotten dabei noch über die Leichtigkeit, mit welcher der Aus gleich dießmal fertig gebracht wurde, während er in früheren Jahren viel Zeit, Anstreng ung und Geduld

immer, was mein Weib will, und unterlasse, was mein Weib nicht will." Es ist leicht, einen Ausgleich zu Stande zu bringen, wenn man den Ungarn in allen Dingen nachgibt, v Und die Slaoen und die Klerikalen haben dieß gethan. Sie sind bei der Berathung des Zolltarifs den Ungarn gegenüber äußerst gefällig gewesen. Sie haben nicht den Muth gefunden, jenem Petroleumschwindel ernstlich entgegen zu treten, welcher den ungarischen Petroleum- Größen schweren Nutzen bringt, dem ungari schen Staatsschätze gute

Einnahmen liefert, aber Oesterreich jährlich um einige Millionen Gulden schädigt. Bon deutsch- fortschrittlicher Seite hatte man einen sehr praktischen Antrag gestellt, um diesem Schwindel ein Ende zu machen. Aber die Mehrheit des Abgeordnetenhauses verwarf ans Furcht vor den Ungarn diesen trefflich ersonneiien Antrag. Ungarns Verhältnisse haben sich seit dem Jahre 1867 so weit gebessert, daß es mehr als die bisherigen 314 Prozent zu den gemeiusainen Auslagen beitragen konnte. Bei einem entschlossenen

kräftigen Auftreten wären gewiß auch einige Zugeständnisse von den Ungarn zu erreichen gewesen. Aber die Mehrheit unseres Abgeordnetenhauses ließ es an dieser Entschlossenheit gar sehr- fehlen und gab sich schon zufrieden, als die Ungarn großmüthig erklärten, daß sie einverstanden seien, wenn Alles beim Alten verbleibe. Selbst Tisza hat im ungarischen Abgeordnetenhause zugestanden, daß bei den Verhandlungen über die Beitragsleistnng zu den gemeinsamen Angelegenheiten (das heißt bei den Verhandlungen

über die Bei trags-Quote) die Oesterreicher mehr nach- gegeben haben als die Ungarn. So etwas müssen wir nns selbst öffentlich sagen lassen und haben also zum Schaden auch noch den Spott! Das ist ein trauriger Ausgleich. Und zu allem Ueberfluß ist er noch nicht einmal fertig. Es fehlen noch verschiedene Be stimmungen, und bei der bisherigen Nach giebigkeit uiiserer Abgeordnetenmehrheit ist zu besorgen, daß wir eben wieder den Kürzeren ziehen werden. Früher ging das freilich nicht so einfach und glatt

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Seite 1 von 8
Datum: 12.02.1888
Umfang: 8
ließ. Diese Beziehungen sind von mir stets mit Vorliebe gepflegt worden; dennoch erkalteten die freundschaft lichen Gesinnungen Rußlands. Ich sage dies, um erklärlich zu machen, warum wir das Bündniß mit O e st e r r e i ch - Ungarn schlossen. Die Anforderungen Rußlands an uns vor dem letzten Orientkriege lehnten wir ab. Rußland wandte sich nun vergeblich an Oesterreich-Ungarn. Dann kam der Krieg. Auf dem Kongresse, dessen Zustande kommen mir nicht ohne große Mühe ge lang, war ich bemüht

, allen russischen Inte ressen Geltung zu verschaffen und alle rus sischen Wünsche durchzusetzen. Ich glaube wirklich ein Recht auf die Anerkennung Rußlands erworben zu haben, aber ich konnte und wollte mich Oesterreich-Ungarn nicht entfremden. Hätte ich es gethan, so wären wir in Europa isolirt worden und wären in unbedingte Abhängigkeit von Ruß land gerathen. — Man habe tu der Veröffent lichung des Bündnißvertrages ein Ultima tum, eine Drohung erblicken wollen; sie ist nichts von alledem; der Vertrag

ist der Ausdruck der Gemeinsamkeit der beidersei tigen Interessen der Verbündeten. Das sollte die Welt erfahren. Aber nicht nur dieser Vertrag, sondern auch der mit Italien ist nur der Aus druck der gemeinsaiüen Interessen und Be strebungen, gemeinsame Gefahren abzuwen- den und gemeilisam für die Friedenserhal- tung einzustehen. Oesterreich-Ungarn hat diese besonnene Politik im Jahre 1870 befolgt, daß es den Werbungen Frankreichs widerstand und zu Deutschland hielt. Oester reich-Ungarn ist unser natürlicher

mit Jubel begrüßt und von deutscher Parteiseite im oft. Reichsrathe wurden auch sofort Schritte gethan, um die Einverleibung des Vertrages in die Staats- Grundgesetze von Oesterreich-Ungarn und Deutschland anzubahnen. Dr. Knoh stellte nämlich im österr. Abgeordnetenhause am 7. Februar einen diesbezüglichen An trag. Sosehr wir nun, und gerade weil wir mit dem Inhalte des Antrages ein verstanden sind, so möchten wir wünschen, daß derselbe in dieser oder ähnlicher Form nicht nur von einer Abtheiluug

-Ungarn. Nächst der Rede Bis marcks über den Bnndes-Vertrag zwischen Dentsch- land und Oesterreich-Ungarn beschäftigt sich die öffentliche Meinung fortgesetzt mit dem Liechten - steinschen Schulantrag und es treffen nach wie

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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1886
Umfang: 8
der Deutschen in Oesterreich-Ungarn hervor, wenn wir den activ en Militärdienst ins Auge fassen. Auch hier stützen wir uns auf amtliche Quellen. Im achten Jahr gange der statistischen Monatsschrift weist Dr.' Franz v. Jurascheck nach, daß Oester reich gegenübrr Ungarn fast 3 Perceut oder 8000 Mann zu viel stellt! „Um die sen Betrag productiver Arbeitskräfte ist die österreichische Bolkswirthschaft im Verhält nisse zur ungarischen im Nachtheile." lieber die Leistungen der einzelnen Län der weist

im Jrrthume, der umso bedauerlicher ist, als ihm doch solche Arbeiten bekannt sein sollten. Das Angeführte ist übrigens auch in militärischen Kreisen kein Geheimniß. Wie derholt brachten die militärischen Zeitungen, insbesondere in der jüngsten Zeit, darüber Abhandlungen, und eine von ihnen setzte ausführlich auseinander, daß sich die Stel lungsverhältnisse in Ungarn recht elgen- thümlich gestalten. So sind z. B. in dieser begünstigten Reichshälfte viel größere Be freiungstitel vom activen Dienste

. Wie es mit den Stellungen in Dalmatien beschaffen ist, davon können unsere Soldaten blutige Geschichten erzählen. Neuester Zeit ist ein Steckbrief gegen fast 400 Stellungsflücht- liuge aus Triest vom Geburtsjahr 1866 erlassen worden. Die genannte Abhand lung weist nun darauf hin, daß am pflicht- getreuesten bei der Stellung in Ungarn die dortigen Deutschen sind, viel pflichtge treuer selbst als die Magyaren, die doch als herrschendes Volk das wärmste Staats interesse haben sollten. So kommt es, daß einerseits

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Seite 1 von 8
Datum: 01.07.1888
Umfang: 8
gebrochen wird, im Stmdi sein, ihn mit Ehren zu erkämpfen. AngnMritzje liegen mir fern, Deutschland bedarf weder neuen Kriegsruhmes, noch irgendwelcher Eroberungen, nachdem es sich die Berechtigung als einige und unabhängige Nation zu bestehen, endgiltig erkämpft hat. UnserBün dniß mitOesterreich-Ungarn ist öffentlich bekannt. Ich halte an demselben in deutscher Treue fest, nicht blos, weil eS geschloffen ist, sondern weil ich in diesem defen siven Bunde eine Grundlage des europäischen Gleichgewichtes

Machtgefühle, sie thut dabei kund und zu wissen der ganzen Welt, daß Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien nach wie vor den Frieden beschü tzen und schirmen in unzerreißbar unauf löslichem Bunde. Daß aber Deutschland nicht minder fest uud einig im Innern bestehe, das haben alle die freien Fürsten und Regenten des Reiches bewiesen, indem sie aus eigenem Antrieb von Nord und Süd an den Kaiser hof gekommen sind, um lautes Zeugniß abzulegen für ihre Treue zu Kaiser und Reich

und dem mit den Friedensmächten geschlossenen Bunde. Wochen rundschau. Bozen, 30. Juni. Oesterreich-Ungarn. Der 47 Millionen-Kredit für Heereszwecke wurde von den Delegationen anstandslos genehmiget mit dem Hinweis darauf, daß uns die nun allerdings friedlicheren Aussichten nicht hindern dürfen, für die Sicherheit der Monarchie so weit nur immer möglich zu sorgen. — Der oberste Gerichtshof verwarf den Ein spruch des Abg. R. v. Schönerer gegen das Ur- theil des Wiener Landesgerichtes, mit welchem Schönerer wegen gewaltsamen

Eindringens in die Redaktion eines Wiener Blattes zu 4 Monaten Kerker und (persönlichem) Adelsverlust verurtheilt worden war. — Der Eindruck der Thronrede Kaiser Wilhelms ist in Oesterreich wie in Ungarn ein geradezu glänzender, mit Ausnahme in eini gen slavischen Gebieten, z. B. bei den Tschechen und vor allen bei den Jungtschechen, welche in ihren Blättern deutlich genug erklären, daß ihnen am ganzen Bündniß das Erlöschen desselben am liebsten wäre. — Wie verlautet, soll Heuer noch eine Zusammenkunft

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Seite 1 von 8
Datum: 13.03.1887
Umfang: 8
schwarze Farbe als Leichentuch für so manche uns Fortschritts-Deutschen hochstehenden Güter der Aufklärung und geistigen Freiheit. Wochenrundschau. Bozen, 12. März. Oesterreich-Ungarn) Der österreichische Reich s- rath hat in Wiederaufnahme seiner Thätigkeit die Arbeiter - Kranke n ver sich erungs- Vorlage weiter berathen. An sonstigen Begeben heiten wäre zu verzeichnen, daß man in Wien in mehreren Kirchen tschechischen Gottes dienst, tschechische Predigten einzuführen gedenkt, sowie daß ein Erlaß

bei der Reichsraths- Nachwahl gesiegt, indem die Wahl des deutschen Fortschrittsmannes Peter Lax vollkommen ge sichert ist. Ein Hoch den wackern Kärnt ner Bauern! Kärnten ist das einzige Land in Oesterreich, welches ausnahmslos deutsche Fortschrittsleute in den Reichsrath entsendet! Ungarn hält den Quotenschlüssel aufrecht, wo nach es fortan nur mehr 29 3 / 4 % zu den ge meinsamen Ausgaben beitragen will und hofft seinen Willen durchzusetzen. Die Ungarn möchten eben immer weniger zahlen und schließlich die ganzen

gemeinsamen Auslagen wenn möglich von der diesseitigen Reichshälfte allein tragen lassen. Ob zu dieser Mehrbelastung für Zis- leithanien unsere Regierungsparthei mohl auch wieder Ja und Amen sagen wird? Die Ungarn hoffen es jedenfalls und wir müssen dies leider auch befürchten. — Deutschland. Im deutschen Reichstage wurde das Septennat (Verstärkung der Armee auf 7 Jahre) mit 223 gegen 48 Stimmen in erster Lesung angenommen. Italien. In Catania auf Sizilien hat die Cholera bereits zahlreiche Opfer

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Seite 1 von 8
Datum: 09.10.1887
Umfang: 8
. Nach dem Ernteberichte des Wiener Saatenmarktes ist Heuer die Ernte Oester reich-Ungarns eine sehr gute zu nennen, denn bei den meisten Kulturgattungen er geben sich Erntemengen über den rechnungs mäßigen Durchschnitt, so daß unser Staat in der Lage sein wird, bedeutende Mengen Getreide ausführen zu können. Besonders begünstigt erscheint Ungarn, während die Alpenländer in manchen Getreidearten keine nennenswerthen Ueberschüffe über eine ge wöhnliche Mittelernte zu verzeichnen haben, da besonders in Tirol und Kärnten

die Frühjahrsfröste und Schneefälle im Mai bedeutende Ausfälle gebracht haben. Nach folgend sei eine, der vortrefflich geleiteten „Allgem. Bauernzeitung" in Klagenfurt entnommene tabellarische Uebersicht über die einzelnen Ländergruppen und Frucht gattungen gebracht und das Berhältniß gegenüber einer Durchschnittsernte zur leichteren Orientirung dargestellt. Durchschnitts- Heurige Ueberschuß Getreideart Ertrag Ernte in in Hektoliter Hektoliter Hektol. % Ungarn. Weizen 357- Mill. 45 Mill 97- M. 26 Roggen 167

* „ 1774 .. 174 „ 6 Gerste 1572 „ 18 .. 272 „ 16 Hafer 19 „ 1974 " 74 „ 4 O e st e r reich d iessk ;its der L ei tha. Weizen 137- Mill. 16 Mill. 27, M. 167, Roggen 257- ff 267- „ 1 „ 4 Gerste 1672 ff 1775 " 1 „ 6 Hafer 327 2 ir 30 „ 272 „ weniger Bei Roggen hatten insbesondere eine Ernte unter Mittel: Tirol, Theile von Kärnten, Westgalizien, Bukowina. Der Gesammtüberschuß der diesjährigen Getreideernte beträgt daher in ganz Oester reich-Ungarn über eine volle Durchschnitts- Ernte : bei Weizen IIV

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 30.10.1887
Umfang: 8
nicht unwichtige Landesaugelegenheit ruhig und sachlich vom Grunde aus zu besprechen. Möge dieser Versuch baldige Nachfolger finden! Wochenrundschau. Bozen, 29. Okt. Oesterreich - Ungarn. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 24. d. Mts. brachte der Finanzminister den neuen Gesetz, entwurf über die Zuckersteuer ein. Dr. Bärnreuther setzte es durch, daß das Gesetz über die Arbeiter-Krankenver sicherung gleichzeitig mit dem über Unfall versicherung noch vor Vertagung des Reichsrathes auf die Tagesordnung kam

. Der Börse st euer-Ausschuß hat bekannt lich bereits den Entwurf Bilinski's |in Berath ung gezogen und das Eingehen in die Einzel- Berathung beschlossen. Von Seite des Regier ungsvertreters liegt die wichtige Erklärung vor, daß die Regierung den Entwurf einer Erwägung würdig halte, und daß ihr auch die Kundgeb ung, welche auf eine gleichzeitige Einführung der Börsensteuer in Ungarn abzielt, begründet erscheine. Wie verlautet, soll der von den Tschechen so heftig bekämpfte Mittelschul-Erlaß im Ganzen

der Balkan-Völker, welche den ihnen von Italien geleisteten Bei stand nicht vergessen werden. Um die Friedensbande zu vermehren, sucht Italien die Erneuerung der Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn und Frankreich und hofft, daß die Erneuerung beider nicht schwierig sein werde. Da Italien aber einen Frieden mit Ehren haben will, so bereitet es sich vor, in Aftika die Todten von Dogali zn rächen. „Wir wollen weder Abenteuer noch einen Eroberungskrieg, wir wollen blos, daß zwischen unserer Ansied lung

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 14.03.1886
Umfang: 8
ge wesenen Frieden Europas zu erhalten, sind die Gerüchteßnicht zum Schweigen zu bringen, welche einen Zusammenstoß der Großmächte selbst in nicht ferner Zeit vorhersehen. Urn diese schwer zu fassende Propaganda zu unterstützen, weiß die geschäftige Fama von einer Lockerung der Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland zu erzählen, sagt sie dein Fürsten Bismarck nach, daß er sich von uns einigermaßen ab- und dem nordischen Staate mit größerer Freundschaft zugewandt habe, daß Frankreich

sein. Ist doch dabei wechselndes Wohlwollen, die freie, einseitige Ausnützung einer augenblicklichen Gelegenheit oder gar die zähe Geltendmachung des Vortheils des Einen ohne Wissen des Andern völlig ausgeschlossen. Das Einvernehmen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist ein Bündniß mit ganz genauen Bestimmungen für gewisse Fälle, aber in dem selbstver ständlichen Grundtone, daß alle politischen Interessen des Einen vom Andern nicht nur nicht gekreuzt, sondern geradezu geför dert werden sollen

auch jenes Scheines von Idealismus, den man der ersten wenigstens andichten konnte. Die Interessen alles Fortschrittes des ma- terietlen Wohles der Völker sind stets beim Frieden gewesen. Wochenrundschau. Bozen, 13. März. Oesterreich - Ungarn. Die Landsturmvorlage, weiche bereits vor das Abgeordnetenhaus gebracht wurde, bedroht das Volk im Kriege mit großen Opfern und wird schon im Frieden viel Geld kosten. Der Landsturm verlangt ja mindestens zwei Millionen Gewehre und wenn's auch vielleicht schlechtere Gewehre

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.07.1885
Umfang: 4
derartige, daß wir bei weitem nicht mit jenen Sorgen der Zukunft entgegensehen wie frü her. Dagegen scheint man in Ungarn den Aus gleich möglichst schnell unter Dach bringen zu wollen, vielleicht aus Furcht ein anderes Ministe rium als das des Grafen Taaffi' könnte den Herrn Tisza und Genossen größere Schwierigkei ten bereiten. In Folge der günstigen Bedingungen des letz ten Ausgleichs konnte Ungarn in seiner wirth schaftlichen Entwicklung große Fortschritte machen, nur das Zoll- und Handelsbündniß

mit Oester reich ermöglichte es der ungarischen Landwirth- schast, ihre Concurrenzfähigkeit zu behaupten und sich den modernen Productioilsverhältnissen anzupassen, nur der autonome Zolltarif hat Un garn in die Lage versetzt, eine Industrie ins Leben zu rufen, welche, wenn sie sich auch noch in den ersten Anfängen befindet, doch zu den besten Hoffnungen berechtigt — der Lärm von 1878, daß der Ausgleich Ungarn zu große Lasten auf erlege, ist längst verstummt, der Vorwurf, daß die Industrie Oesterreichs

sich in Folge des Zoll bündnisses ausschließlich durch den Export nach Ungarn nähre, ist durch die letzten Jahre wider legt, ja man kann im Gegentheil behaupten, daß durch die Zugeständnisse, die im Jahre 1378 gemacht worden sind, Oesterreich gegen Ungarn geradezu tributpflichtig geworden ist. Dies äußert stcy insbesondere darin, daß Ungarn vermöge seiner Bevölkernngsziffer 45 Percent aller Recruten zur gemeinsamen Armee stellt, während es zur Erhaltung des Heeres nur 30 Percent beiträgt; und doch wäre

es selbstver ständlich, daß jeder ungarische Staatsbürger des gemeinsamen Heeres auch wirklich von Ungarn seine Löhnung und seinen Lebensunterhalt erhalte, da ja auch die Machtentfaltung Ungarns in Europa darin besteht, daß es darauf hinweisen kann, daß die österreichisch-ungarische Monarchie aus unga rischem Menschenmateriale fast die Hälfte seiner schlagfertigen Armee beziehe. Ungarns Einfluß in Europa wäre lange nicht so groß» wenn es nicht auf die Entschließungen einer Großmacht einzu wirken vermöchte

; die günstigen politischen Ver träge aber, welche es mit Oesterreich abgeschlossen hat, ermöglichen es jenem Lande, bloß einen ge- ringenLPercentsatz seines Budgets auf die Erhal tung des Heeres verwenden zu müssen. Von den 45 Perceut, welche Ungarn zur gemeinsamen Armee stellt, werden 14 Percent auf Kosten Oesterreichs erhalten und Ungarn befitzt in Folge dessen ein so geringes Militärbudget (von den Honveds abgesehen), daß es blos 10—12 Percent seines Landesetats militärischen Ausgaben wid met

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 23.12.1888
Umfang: 8
werden nicht zurückgestellt. Ein Weihnachtsgeschenk. Diesrnal bringen die Abgeordneten des Volkes als Weihnachtsgeschenk aus Wien das neue Wehrgesetz mit nach Hause, das ohne wesentliche Aenderungen oder Mil derungen Paragraf für Paragraf in den letzten Sitzungen des Abgeordnetenhauses mit großer Stimmenmehrheit genehmiget wurde. Demnach beginnt nun für die Zukunft die Wehrpflicht in Oesterreich-Ungarn mit dem 1. Jänner desjenigen Jahres, in welchem der Jüngling einundzwanzig Jahre alt wird. Sie ist also um ein Jahr

im Jahre ab gestellt werden. Davon sind 22.500 für die Landwehr bestimmt. Oesterreich stellt 60.389 Mann für das Heer und 10.000 Mann für die Landwehr, Ungarn liefert dem Heere 42.711 Mann und der Land wehr (dort„Honved"geheißen)12.500Mann. Was sonst tauglich ist, kommt in die Er satzreserve. Künftig wird nicht allein das stehende Heer, sondern auch die Landwehr ihre selbstständige Ersatzreserve haben. Die niedrigeren Nummern der Ueberzähligeu kommen in die Ersatzreserve des Heeres, die höheren

Weihnachtsgeschenk. Wochenrundschau. Bozen, 22. Dez. Oesterreich-Ungarn. Der öst. Reichsrath wurde nach Annahme des Wehrgesetzes und des Handelsvertrages mit der Schweiz bis zum 20. Jänner vertagt. — In Graz hielt letzthin der steiermärkische Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs seine Hauptversammlung ab; dabei wurde beschlossen, eine Eingabe an das Ministerium zu richten, auf daß zur Vor- berathung eines Organisations-Entwurfes zur Hebung des Fremdenwesens in den Alpenländern von der Regierung ein Berathungs

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Seite 1 von 8
Datum: 14.08.1887
Umfang: 8
zur Ausführung zu bringen. Wie bei jeder Allianz, so neigt sich auch bei dieser politischen Verbindung der Nutzen u»id Vortheil je nach dein Wechsel der Lage bald auf die eine, bald auf die andere Seite, Gegen- wärtig ist vielleicht Deutschland der mehr be drohte Theil und es zieht »vohl auch höheren moralischen Gewinn ans der Verbindung. Deutsche Regierungsblätter berufen sich mit Recht auf die Stütze, welche die staatlichen Freunde des Deutschen Reiches dem letzteren gewähren, und Oesterreich Ungarn spielt

panslavistlschen Hetzaposteln in Rußland u»id anderwärts ja nicht gelingen möge, Oesterreich-Ungarn von Deutschland abzuziehen und dein Russenthum auf Gnade und Ungnade in die Knutenfaust zu treiben, obwohl Oesterreich freilich als einsehr sonder bares Doppelbild erscheinen muß: nach Außen die Allianz mit de»n deutschen Reiche, und im Innern das rapide Emporwachsen des Sla- venthums, das vom Deutschen Reiche so wenig wissen will, wie von den Deutschen in Oester- reich selbst. Wochenrundschau. Bozen, 13. Ang

. Oesterreich-Ungarn. Die Zusammenkunft der beiden befreundeten Kaiser von Deutschland und Oesterreich in Gastein fand Samstag statt. Die beiden Herrscher verkehrten in der herzlichsten Weise und das Volk feierte die Freundschafts bezeugungen in begeisterter Weise mit. Möge Kaiser Wilhelm wieder dauernde Kräftigung er langt haben und wohlbehalten im nächsten Jahre abermals in Oesterreich einziehen. Das walte ein gütiges Geschick! (Im Uebrigen verweisen wir auf den Leitartikel.)

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Seite 4 von 8
Datum: 12.08.1888
Umfang: 8
, Eisenarbeiter in Branzoll, mit Panla'Sanzo, von Valsugana 23. Robert Lorenz, von Margreid, Weichen wärter in Patsch, mit Filomena Erlcrkvon Trude». Zosef Lagger von Kärnten,tzSchnhmachergehilfe hier,"mit.,Sidonia Pekovnh auö Ungarn. 30. ?iaiziffus Girardi von Civezzanv, Kellcrknecht hier, mit Theresia Marighi von Drü. Josef VieSwcider von Oberbozen, ZimmermannSgeselle in Bozen, mit Anna Tomasini, von Margreid Johann Meraner von St Pauls, Sarntheingartner, mit Mario Köll von Stams, Ktllncrin. AloiS Ebnicher

sein sclbstverfertigtes Möhsl-IiLgsr, welches in meb eren Schsafzimmer-Kinrich- tnnaen in deutscher Wenaistance und att deurschem Stfik befiehl (woraus besonders rin Schlafzimmer im altdrutschrii Style sein und solid gearbeltrt und zu den btUipftcn Preisen zu haben ist). Auch werden größere Westessungen iu Bau oder Möbelarocileu prompt und billig aus geführt. rts- u. Reise-Lexikon A V/ von Oesterreich-Ungarn, bearbeitet von Josef Edl. v Kendler u. Leop. Silier. O rts- u. Reise-Lexikon enthält sämmtliche Ortschaften

von Oesterreich-Ungarn u. deren Eisen hahn- , Post-, Dampfschiff - und Telegrafen-Statiouen, mit Bezeich nung der Eisenbahn- und Dampfschiff-Unter nehmungen, daher ein unentbehrliches Hand- uud Nachschlagebuch für Jedermann. O rts- u. Reise-Lexikon, nach den heutigen Verkehrsverhältnis sen bearbeitetest von hoher Wichtigkeit für das k. k. Militär und Militär- Beamte, da in diesem die genaue Lage eines jeden Ortes Oesterreich-Ungarns angegeben ist. — Ferner Post-,Eiseuhahn- uud Telegrafen-Beamte von Bedeutung

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Seite 1 von 10
Datum: 02.12.1888
Umfang: 10
. Oesterreich-Ungarn. Morgen feiert Kaiser Franz Josef in stiller Zurückgezogenheit im Schlosse Miramar bei Triest das vier zigjährige Regierungsjubilänm, an- läßlich dessen jedoch auf ausdrücklichen Wunsch des Monarchen keinerlei Festlich keiten und dergl. stattfinden sollen, wogegen aus allen Gegenden der Monarchie Wohl- thätigkeits-Akte, Stiftungen und mildthätige Werke gemeldet werden. Selten ist die Regierungszeit eines Mo narchen so ereignißrelch gewesen, als jene unseres Kaisers; noch seltener

aber hat em Regent, welcher noch im kräftigen Mannes- alter steht, so große geschichtliche Umwäl zungen erlebt, wie er. Als Kaiser Franz Josef die Herrschaft übernahm, ward Europa noch von den Schauern der Revolution geschüttelt. In Oesterreich stand es ins- besonders schlimm; Ungarn war in Auf ruhr, Piemont hatte einen Waffenstillstand geschlossen und war bereit, die Waffen lvieder zu ergreifen, sobald es sich nur stark genug fühlte. Großer Anstrengungen bedurfte es, um die Monarchie vor dem Untergange

zu bewahren, aber es ist ge lungen und heute, nach 40 Jahren, steht Oesterreich-Ungarn so mächtig wie je im Rathe der Völker da, unsere Monarchie hat Deutschland und Italien zu Bundes- genossen, welche in der Stunde der Roth uns zur Seite stehen werden, wie wir ihnen, init denen vereint es aber auch unserem Kaiser noch lange gelingen möge, den Frie den, das höchste Erdengut, uns zu wahren! Der Bericht des Ausschusses über die Wehrvorlage ist dem Abgeordneten hause bereits zugegangen, gemildert wurde daran

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Seite 2 von 8
Datum: 27.01.1889
Umfang: 8
Bodenwerthe in der Zeit von den Napoleonjschen Kriegen bis znm Jahre 1868, dem Beginne der amerika nischen Getreideeinfuhr, gehörten zu den wich tigsten Gründen, warum in dieser Zeit die volle Grundentlaftung durchgeführt werden konnte: der Landwirth hatte eben die Mög lichkeit, diese Lasten durch Bezahlung höherer Steuern abzukaufen. — Insbesondere für Oesterrich-Ungarn, dessen Wohl nächst jenem Rußlands am meiften von dem Gedeihen der Landwlrthschaft abhängt, sind diese Dinge von der größten Bedeutung

und nicht bloß die Steuer- und Finanzpolitik, sondern alle anderen Zweige des staatlichen Lebens fühlen ihre Wirkung. Vielleicht ist die Verschwendung der Finailzwlrthschaft des Absolutismus in Oesterreich zwischen 1850 und 1860 durch nichts so begünstigt worden als durch die damalige günstige Lage der Landwirthschaft. Damals wurde die Redensart voll den unerschöpflichen Hilfsquellen der Monarchie erfunden, welche die Runde machte, als Ungarn mit seinem Getreide aus dem Weltmärkte er schien. Aus diese Phrase

wurden Huilderte von Millionen Schulden gemacht und die jetzige Generation hat die Folgen der Sünden jener früheren zu tragen. Allzu leichtsinnig geben sich die Menschen den gleißenden Hoffnungen hin, wenn der Horizoilt ihres Lebens sich erhellt; aber wir sollen uns auch nicht schwachmüthlg zeigen, wenn wir eine trübe und an Ungelnach reiche Zeit zu durch messen haben. Wochenrrmdschau. Bozen, 26. Jan. Oesterreich-Ungarn. Der Reichsrath wird auf den 30. ds. Mts. einberufen. Zur Schulung mit dem neuen

nur in Oesterreich-Ungarn und Rumänien findet. Derselbe ist aus einer Mischung von dacischen Ureinwohnern mit römischen Kolonisten und Soldaten entstanden, denen sich später türkisch-asiatische, griechische und bulaarisch-slavische Elemente zngesellten. Außerdem gibt es in Rumänien 400.000 Jllden, 200.000 Zigeuner, 85.000 Slaven (zumeist Bulgaren) 30.000 Magyaren u. s. f. Die Konfession ist fast aus schließlich die griechisch-orientalische, dann sind noch etwa 150.000 Katholiken, die vorerwähnten 400.000 Juden

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Seite 1 von 8
Datum: 20.11.1887
Umfang: 8
15 Milliarden Mark veranschlagt. England, welches nur 14 Milli arden Mark Schulden aufweist, muß sich mit der dritten Stelle begnügen. Den 4. Rang nimmt unser Oesterreich-Ungarn m i t 10 Milliarde n M a r k, den fünf ten Rang Italien mit 9 Milliarden ein. Das Deiitsche Reich kann sich in dieser Beziehung mit den anderen Großmächten ganz und gar nicht messen. Dies hat es noch nicht einmal auf 700 Millionen Schul den gebracht und befindet sich jedenfalls ganz wohl dabei. Lehrreich ist eine Vergleichung

übertroffen, welche die genannten Staaten aus Verzinsung und Tilgung der Staatsschulden jährlich aus werfen müssen. Rußland bedarf hiezu 850 Millionen Mark, während der „Dienst der Staatsschulden" in Frankreich, d. h. die Verzinsung und Tilgung derselben, jährlich die ungeheure Summe von nahezu 1100 Millionen Mark verschlingt. Da müssen wir uns in Oesterreich- Ungarn doch mit kleineren Ziffern begnügen, wenn sie auch für unsere Ver hältnisse wahrlich groß genug sind und das ernsthafteste Nachdenken

, O e st e r re i ch -Ungarn und Italien die Summen, welche jährlich zur Verziu- sulig und Tilgung der Staatsschulden noth- wendig sind, noch die fürHeereszweckc äuf- gewendeten Beträge übersteigen. In Eng land halten sich die beiden großen Aus- gabeposteu ungefähr die Wage, indem Eng land sowohl für die Verzinsung seiner Staatsschulden, wie für das Erforderniß von Heer und Marine jährlich 600 Mil lionen Mark ausgibt. Eine Ausnahmestel lung nimmt unter allen Großmächten das Deutsche Reich ein, dessen Schulden ver

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Seite 2 von 8
Datum: 25.03.1888
Umfang: 8
, auch wenn er nach dem Westen des Reiches zieht und den Kaftan mit dem Frack vertauscht hat, in Bildung und Moral doch immer der pol nische Jude bleibt, weil ihm m der Jugend nichts beigebracht wurde von europäischer Kultur und Sitte. Diese Mißstände können von der Regierung beseitigt werden ohne neue Gesetze und internationale Maßregeln, wenn sie den Muth und die Kraft hat, die Regierungsautorität auch gegenüber den polnischen Juden zur Geltung zu bringen." Bozen, 24. Mürz. Oesterreich-Ungarn. Kronprinz Erzherzog Ru dolf

wurde vom Kaiser zum General-Inspektor der Infanterie ernannt. — Bei den Gemeinde wahlen in Wien drangen zum ersten mal zwei Tschechen durch. — Abg. R. v. Schönerer wurde vom Abgeordnetenhause dem Wiener Laudes gerichte zur strafgerichtlichen Verfolgung wegen Eindringens in eine Redaktion rc. ausgeliefert. — Aus Ungarn und Galizien werden fchreckliche Hochwasfer-Verheeruiigen gemeldet. — Im Bud- get-Ausschusse legte der Berichterstatter Dr. Mat tusch den Bericht über den Staatsvoranschlag für 1888

bosnischen Grenze allerlei verdächtige Vorgänge beobachtet werden. Rußland. Die russischen Zeitungen veranstal ten jetzt ein förmliches Wettkriechen um Deutsch lands Gunst für Rußland zu erwerben und so den mitteleuropäischen Friedensbund zu sprengen, wornach dann Rußland hoffen würde, mit Oesterreich-Ungarn allein leichter den Kampf um die Balkan-Halbinsel aufnehmen zu können. Jndeß werden sich die Panslavisten dabei wohl sehr bedeutend verrechnen, denn Kaiser Friedrich hat erklärt, in den Fußstapfen

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Seite 2 von 8
Datum: 20.03.1887
Umfang: 8
Wochenrundschau. Bozen, 19. März. Oesterreich-Ungarn. Die Stimmung der Rech ten gegen den Unterrichtsminister Dr. von Gautsch ist noch immer eine gereizte. Die Tschechen und Polen benützen die Gelegenheit, um gegen ihn ordentlich loszuziehen. Das Abgeordnetenhaus hat den Antrag Trojan auf Einführung des vielsprachigen Banknoten textes mit 193 gegen 82 Stimmen abgelehnt, dagegen den diesbezüglichen Artikel der Re gierungsvorlage unverändert angenommen. Es gab dabei zwischen der Rechten

Bankvorlagen werden unver ändert genehmigt. Das engere Comitö zur Berathung des An trages Plener auf Errichtung von Arbeiter kammern eröffnete die Spezialdebatte über diesen Antrag und nahm die ersten zwei Paragraphe an. Heute versammelt sich das Herrenhaus, um das Zoll- und Handelsbündniß mit Ungarn zu berathen. Deutschland. Die Anträge über den Arbeiter schutz wurden am 16. d. Mts. im Reichstag berathen. Der Sozialist Harm stellte ruhig und sachlich die Mißstände dar und verlangte einen zehnstündigen

." und die „Post" in derselben ein Zeichen der Erneuerung des sichern Bündnisses zwischen Oesterreich-Ungarn, Italien und Deutsch land, welches sie als das günstigste Ereigniß in den letzten Wochen für die Erhaltung des euro päischen Friedens ansehen. Italien. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die leitenden Kreise immer mehr zur ver nünftigen Einsicht gelangen, eine Festigung des bereits bestehenden Bündnisse- mit Oesterreich und Deutschland könne den eigenen Interessen nur Vorschub leisten

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Seite 2 von 8
Datum: 05.09.1886
Umfang: 8
Stammesbrü der aus den Sektionen jenseits der Grenze bezeugten zur Genüge, daß Dr. Angerer der ganzen Versammlung aus der Seele gesprochen hatte, daß es wirklich nur einen Sinn und einen Gedanken gebe im volks- thümlichen Orden der Ritter vom silber blinkenden Edelweiß! Wochenrundschau. Bozen, 4. Sept. Oesterreich-Ungarn. Abgeordneter Krepek sprach jüngst in Klösterle. Er wies auf die Unmöglichkeit hin, daß das gegenwärtige Ministerium bei seiner Mühe und Sorge, den „eisernen Ring" zusam- menzuhalten

, große wirthschastliche Reformen in Angriff nehme und durchführe. Die Schwierig keit sei gegenwärtig noch durch den Ausgleich mit Ungarn verstärkt. Der Stadtrath von Krumau hat dem Abge ordneten Ritsche, der dem deutsch-österreichischen Club angehört, ein Schreiben gesendet, in welchem dem Abgeordneten an's Herz gelegt wird, dahin zu streben und zu trachten, daß der deutsch-österr. Club vereint mit dem deutschen Club in einmü- thigem Zusammenwirken mit demselben in der Opposition verharre

Forderungen in der Bank- und Zucker- steuerfrage zu urüerstützen. Da Dr. Gregr aber, wie es scheint, auf das Ehrenwort der Club- Obmänner der Regierungspartei nicht zu felsen fest bauen will, hat er denselben ein allfälliges Wanken unmöglich machen wollen und diese Ab machung vor aller Welt aufgedeckt. Der ungarische Reichsrathsabgcordnete Pallavicini trat vor seinen Wählern in sehr warmen Worten mit Entschiedenheit für die Pflege der deutschen Weltsprache in Ungarn ein. Wacker! Am 29. Aug. fand bei Wien

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