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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 17.07.1903
Umfang: 16
in den letzten Jahren von 57 Prozent auf 45 Prozent zurückgegangen ist, noch immer sagen, den Bauern geht'S nicht so schlecht. Allen geht's allerdings noch nicht schlecht, aber den meisten geht's schlecht, gewiß jetzt schlechter als früher. In Ungar« hat es eine Ministerkrise gegeben. Der Minister Szell hat abgedankt, weil er die unruhigen Elemente, die dort drüben diederzeitigen Ausgleichsverhandlungen benutzen wollen, um Ungarn von Oesterreich zu trennen, nicht mehr bändigen konnte. Der neue Minister

. Präsident, den die Ungarn jetzt bekommen haben, heißt Khuen-Hedervary. Er war früher Banus von Kroatien, hat dort zu gunsten der Ungarn und zum Schaden der Kroaten ein sehr strenges Regiment geführt. So lange der Khuen-Hedervary die Kroaten drangsalierte, war er ihnen schon recht. Sie hatten nichts dagegen, als er die Kroaten, die stets kaiser treu waren, drangsalierte. Als er aber nach Ungarn berufen wurde, da hatten sie keine Freude an ihm und wollten ihn gleich wieder stürzen. Sie fürchteten offenbar

, daß Khuen-Hedervary das gleiche Regiment in Ungarn einführen wolle wie in Kroatien. Doch es kam anders. So unbeugsam Khuen-Hedervary den gutmütigen Kroaten gegenüber war, noch viel nachgeberischer war er den Ungarn gegenüber. Er hat den Ungarn alles bewilligt, um was sie mit Szell gestritten haben. Das hat nun den öster reichischen Ministerpräsidenten sehr geärgert, und er wollte demissionieren, das heißt, die Ministerpräsident- schaft niederlegen. Der Kaiser hat ihn aber wieder bewogen, im Amt

zu bleiben. Die Christlichsozialen sagen zu diesem Vorgänge folgendes: Wenn die Ungarn in Oesterreich schaffen wollen, so sollen sie auch zahlen. Bisnun haben wir ohnedies mehr für die Ungarn zahlen müssen, als für uns herausgeschaut hat. Wollen sich die Ungarn selbständig machen und gibt dies der Kaiser zu, dann ist's uns auch recht! wir wollen dann aber auch keine gemeinsame Kasie mehr, in die die Oesterreicher fleißig einzahlen mußten und die Ungarn fleißig herausnehmen durften. Wie ma« i» Ungar

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 31.07.1903
Umfang: 16
mitreden. Seitdem sind 50 Jahre vergangen und schon zeigt sich, daß es mit dem Parlamente weder in Oesterreich noch in Ungarn geht. In Ungarn leben die Nachkommen des berüchtigten Revolutions helden Kossuth und diese streben dahin, daß Ungarn ein ganz selbständiges Königreich wird. Eigenes Militär wollen die Ungarn und eigenes Vertrags recht mit fremden Staaten. Zu diesen auswärtigen Reichen zählen viele Ungarn heute schon Oesterreich. Um ihre verderblichen Ziele zu erreichen, verweigerten die Ungarn

dieses Jahr die Rekruten. Darum war Heuer bis jetzt in Ungarn noch keine Militärstellung. Im leidigen Ausgleiche stellen sie wieder solche For derungen an Oesterreich, daß Oesterreich nicht nach geben kann. Als in der vorigen Woche der öster reichische Handelsminister v. Call nach Ofen-Pest ging, um über die Abänderung einiger Posten im Zolltarife mit der dortigen Regierung zu verhandeln, soll man ihn schändlich behandelt haben. In Oester reich erheben die Tschechen nun auch das Begehren

für 28. ds. zu einer außerordentlichen Session einberufen werden. — Der Tiroler Landtag, der doch so wichtige und dringende Sachen zu erledigen hätte, kann wegen der obstruktionsdrohenden Stim mung der italienischen Abgeordneten noch ruhig auf die Einberufung warten, die wohl kaum vor dem Spätherbst erfolgen wird. Wationakyeere in Oesterreich. „Nar. Listy" schreiben: „In Ungarn scheint man den Magyaren bereits entgegenkommen zu wollen, sie werden im neuen Wehrgesetz das erhalten, was Kossuth, Polony, Barabas und Apponyi so eifrig

verlangen. Nun gut, aber die maßgebenden mili tärischen Kreise sollen es schon heute wissen: Was in der Armee in nationaler Hinsicht den Magyaren bewilligt wird, muß auch den übrigen historischen Nationen der Monarchie gegeben werden, namentlich uns Tschechen und den Polen." Die Tschechen sind nur konsequent, wenn sie dies Verlangen stellen, nachdem die Regierung den Ungarn nicht mit einem energischen „Nein!" antwortet. Nun werden wohl auch die Welschen mit dem Verlangen nach einem gesonderten Heere

kommen? Sie sind ja auch eine historische Nation. Was nun ? Aus Wien wird geschrieben: Die Herbstsession des österreichischen Abgeordnetenhauses wird um so aussichtsloser, je aussichtsreicher die Zugeständnisse an Ungarn werden. Die Frage, wie es dann wohl würde, wenn infolge dieser Zugeständnisse dem Aus gleich die Ablehnung im österreichischen Abgeordneten haus drohen würde, scheint man sich garnicht vor zulegen. Man darf nicht etwa glauben, mit dem § 14 das Auslangen zu finden

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 06.04.1919
Umfang: 16
1 ». 6! Sen Balkon Bailanifche Avnvn- e,« Hroeettion B.-G. Sofia. Lvs Nachrichten. Berichte owt» ankere Nittettunxen sind zu .chitten an die EchriMettung des..BixeniLnd« Xvit", Jscum.iftften «Llnierinnial, LelepLon: DaumNrchen Nr. Nr. 14. Jnnsbrurt Epnntarr, den 0. April Jahrgang 1919 Der Umsturz in Ungarn und feine Wirkungen In alten Büchern liest man folgende Ge schichte: In altersgrauer Zeit da lebten auf der Insel Kreta zwei Männer, Vater und Cohn; Dädalos hieß der Vater und Ikaros der Sohn. Beide

, als den, der von Gott gelegt worden ist uub das ist Christus Jesus, sagt die hl. Schrift. Die Reise geht scheint's diesmal noch tiefer, der Fall wird noch ein ärgerer. Die Menschheit, die sich aus dem Blutmeer zu erheben schien, scheint in den Abgrund der allgemeinen Verwirrung, des allgemeinen Umsturzes, des allgemeinen Krieges aller gegen alle im Innern und Aeu- stern zu stiirzen. Es ist gar kein Zweifel, der Krach in Ungarn hat die Welt vor die letzte Entscheidung gestellt, ob der rote Brand die ganze Welt

versengen wird oder ob es glückt, noch -recht zeitig zur Ruhe und Ordnung zu kommen, lieber den Umsturz selbst erfährt man nichts Gewisses. Rur was man von Ungarn aus der Welt vorzusetzen für gut hält, hört man, denn die neue Regierung läßt nämlich anderweitige Nachricht keine durch, wie auch die letzte Zeit unter Karolyi die Nachrichtensperre eine äußerst strenge war. Nach all dem, was man aber erfahren kann, sckeint dreierlei sicher zu sein. Erstens hat offenbar Graf Karolyi selbst die brennende Lunte

an das Pulverfaß ge halten, will sagen, er hat selbst noch den letzten Anstoß zum Umsturz gegeben. Wir hoben das letztemal ausgeführt, wie Ungarn sein Verrat von der Entente übel gelohnt wurde. Ungarn wollte sich von Deutschöster reich trennen, um das ungarische Reich in vollem Umfange zu retten. Statt dessen muß ten es die Magyaren oder eigentlichen Un garn erleben, wie das Reich an d'e Nachbar reiche verteilt wurde, an Serben und Kroa ten, Rumänen und Tschechen, und zwar in so . ausgiebiger Weife

, daß vom alten Ungarn nicht mehr viel übrig blieb — von 79 Komita- ten (Bezirken) noch einige zwanzig. Entsetzt rief Karalyi aus: 20 Bezirke sind doch kein Reich mehr. Die Klage ließ die Entente kalt. Um die Ungarn ganz gründlich zu demütigen, wurde sogar noch rein ungarisches Gebiet be setzt — angeblich Zeitweilig. Gvi» Karolyi ließ nun bekannt machen, daß diese Besetzung eine endgültige sei; der französische Kommandant habe das ausdrücklich erklärt. Ungarn er hoffte sich sein Glück und eine grpße Zu kunft

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 20.01.1894
Umfang: 8
Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Bezugspreise: Für Hsll: Vierteljährig 90 kr., halbjährig 1 fl. 80 kr., ganzjährig 3 fl. 50 kr. Mit Pvstvrrsendung: Vierteljährig t fl. 20 kr., halbjährig 2 fl. 30 kr., ganzjährig 4 fl. 50 kr. Den Mbvnnrmentsbetrag wird ersucht im vorhinein zu entrichten. Nr. 6. Samstau den 20. Jänner 1894. Iahrg. 2. Der Katholikentag in Ungarn. Seit dem Jahre 1848 war der am Dienstag 16. ds. in Budapest abgehaltene Katholikentag die erste allgemeine Versammlung dieser Art

in Ungarn: aber er nahm einen Verlaus, der nach dein einstimmigen Urtheil aller Theilnehmer geradezu überwältigend war und seinesgleichen suchen darf. Alles was Ungarn an hoher Würde, vornehmer Geburt und Charakter aufzuweisen hat, war vertreten: alle Bischöfe mit Ausnahme von dreien, die durch Krankheit am Erscheinen verhindert wurden, viele Mitglieder des Magnatenhauses (ungarisches Herrenhaus) und zahlreiche Abgeordnete aller Parteien waren anwesend. Die sogenannte Intelligenz war erdrückend stark

an Papst und Kaiser beschlossen. Das Hnldigungs- telegramm an den Heil. Vater Papst Leo XIII. lautet: „Heiliger Vater! Die dem Apostolischen Stuhle gegenüber stets gehegte Pietät der Ungarn erhebt auch aus der die gesammten Katho liken unseres Vaterlandes zum erstenmale vereinigenden Landesversamm lung ihre Stimme in erster Reihe zu Euerer Heiligkeit. Indem wir unsern geziemenden Gehorsam, welchen wir für den Stuhl des heiligen Petrus empfinden, vor Dir bezeigen; indem wir unsere innigsten Wünsche

den Kaiser und Apostolischen König von Ungarn. Das Telegramm lautete: Die Mir telegraphisch namens der in Budapest tagenden Landes versammlung zugekommene, durch Ew. Eminenz ausgedrückte Huldigung und vertrauensvollen Gruß habe Ich huldvoll angenommen und er widere Ich sie mit Meinem aufrichtigen Danke. Franz Joseph. In tiefergreifenden Worten drückte Graf Ferdinand Zichy, neben Graf Esterhazy der zweite Führer der ungarischen Katholiken, den Dank aus für dieses begeisternde Telegramm. Es folgten nunmehr

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 16.01.1903
Umfang: 16
gesperrt fand und nicht zu „zollen" brauchte. Weg mit der Weiuzollktausek! Oesterreich-Ungarn kündigte am 29. Dezember v. Js. den Handelsvertrag mit Italien. Die Kündi gung wird ausdrücklich damit begründet, daß cs Oesterreich-Ungarn auch aus internationalen Erwä gungen unmöglich sei, die Weinzollklausel über den 31. Dezember 1903 hinaus in Kraft zu belassen. Der Ausgleich öeendet. Der Ausgleich wurde am 31. Dezember als gescheitert betrachtet; es hieß auch, Dr. von Korber reiche um seine Entlassung

ein. Die ungarischen Blätter besprachen das Scheitern der Ausgleichs verhandlungen zwischen Körber und Szell als Tat sache und suchten ihre Leser zu beruhigen mit der Versicherung, Ungarn habe keine Schädigung erlitten. Wenn überhaupt noch ein Ausgleich zu stände kommen solle, könne nur Szell ihn zu stände bringen: das heißt auf deutsch: Dr. Körber muß einem nachgiebi geren Ministerpräsidenten in Oesterreich den Platz räumen. Vier Tage weilte v. Szell in Wien. Am 31. Dezember früh sollte er abreisen; er ließ

Reichshälften sind mit einem Neujahrsgeschenk, dem fertigen Ausgleich, beschert worden, d. h. die beiden Regierungen haben sich über den Ausgleich geeinigt, der nun freilich erst den beiden Parlamenten zur Genehmigung unterbreitet werden muß. So sehr man aufatmet, daß der langwierige Streit vorüber ist, so müssen wir aber doch abwarten, wie der fertige Ausgleich beschaffen ist Erst wenn wir erfahren, daß in demselben der bisherigen unge rechten Knechtschaft Oesterreichs gegenüber Ungarn ein Ende gemacht

ist, haben wir Grund, uns zn freuen. In zwei Stücken hat, wie als sicher verlautet, Dr. v. Körber einen Erfolg auszuweisen. Ungarn inntz

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Tiroler Post
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Seite 6 von 14
Datum: 05.01.1901
Umfang: 14
christlichen Volkes geschädigt werden. Damals sind die Handelsverträge durch das österreichische Parlament durchgepeitscht worden, und zwei hauptsächliche Argumente wurden an geführt, um die Abgeordneten dazu zu bestimmen, dass sie diese Handelsverträge nnnehmen. Erstens wurde ihnen einmal gesagt: Alle diese Posten von Zöllen sind mit Ungarn verabredet und, wenn Ihr auch nur das mindeste an diesen Ziffern ändert, müssen wir in neue Verhand lungen mit Ungarn treten, und es ist unabsehbar, wann

wir zu einem Uebereinkommen mit Ungarn gelangen. Das war das erste Argument. Das zweite Argument war: Diese Handelsverträge müssen angenommen werden, denn der Dreibund mit Deutschland und Italien erfordert es, dass wir Italien und Deutschland wirtschaftliche Por theile bieten. Beide Argumente sind nach meiner Ansicht durch und durch verfehlt gewesen. Denn ein politisches Bündnis kann nur dann auf richtig und ehrlich sein, wenn jeder Theil seine wirtschaftlichen Vortheile in einem solchen Bünd nisse findet. Ein Bündnis

mit Deutschland und Italien, welches wir ja alle wünschen und welches für den Frieden Europas nothwendig ist, wird umso dauernder sein, wenn jeder Theil merkt, dass ihn der andere nicht übervortheilt hat. Was aber Ungarn anbelangt, wissen wir ja, dass die leider zerrütteten politischen Verhält nisse Oesterreichs und die im Vergleiche damit konsolidierten politischen Verhältnisse Ungarns einen so großen Vortheil den Ungarn gebracht haben, dass sie diese Bortheile gegen uns in der rücksichtslosesten Weise ganz

ausbenten. In zwei Zähren müssen wir sehr auf der Hut sein. Wir müssen den Ungarn gegenüber, wenn auch nicht als die Uederlegenen, so doch als die Gleichberechtigten uns hinstellen. Wir müssen ihnen sagen: Wenn Eure Landwirtschaft auf Oesterreich angewiesen ist, so müsst Ihr uns auch entsprechende Bortheile für unsere Industrie bieten. Nur so können wir mit den Unaarn aufs gleiche kommen, wenn wir erklären: Wollt Ihr uns anerkennen, so ist es gut, wenn nickt, so machen wir die reinliche Scheidung

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 19.05.1905
Umfang: 16
besteht, wird die Landesordvung mit Füßen getreten und die Beratung der Landes boten hintertrieden. Me Krise in Ungarn nähert sich ihrem Ende; die Krone, so besagen näm lich die neuesten Meldungen, geht auf die meisten Pläne Kossutys und seiner Verbündeten ein, es wird bald, oder wenigstens nach einem kurzen Zwischenministerium, ein ungarisches Koalitions ministerium ernannt werden, welches hauptsächlich den Plan verfolgt, durch ein neues Wahlgesetz und ein neues Volksschulgesctz

die nichtmcrgyarischen Be wohner Ungarns — beiläufig die Hälfte der Be wohner — zu vergewaltigen und ihnen ihre Mutter sprache „abzugewöhnen". Ten gemeinsamen Zoll tarif haben die Ungarn ja seit der Annahme des selben im österreichischen Abgeordnetenhause in der Tasche und damit einen ausreichenden Zollschutz für ihre Produkte, daher wird ihr Eiter für die Tren nung jetzt mohl allmählich einschlasen. — Im ungarischen Parlament hat in der vorigen Woche Graf Apponyi, der wirkliche Führer der ganzen Koalition

, eine Rede gehalten, in der er die wahren Absichten der Magyaren ziemlich deutlich verriet. Er sagte u. a., nachdem er sich an seinem alten Gegner Tisza ordentlich gerieben hatte, folgendes: ^,Die liberale Partei habe in ihren Worten stets die Selbständigkeit des Staates betont, in ihrer Haltung aber immer den Eindruck hervorgerusen, als existiere in Ungarn eine Partei für den Reichs' gedanken. Die voreingenommenen Köpfe in Oester reich müssen darüber belehrt werden, daß Ungarn wirklich ein selbständiger

Staat ist, daß es wirklich Rechte besitzt, die es zur Geltung bringen will. Wenn die Unabhängigkeitspari ei keine Majorität erhalten hat, so ist die zu lösende Aufgabe bie daß auf Grundlage des 67er Ausgleiches der Versuch gemacht werde, die ungarische Staatlichkeit auf zubauen. Redner führte weiter au-', daß mit dem, was im Programme der Koalition enthalten sei, jedermann einverstanden sein könne. Die öffentliche Meinung Oesterreicbs sei gegen Ungarn gerichtet und der Monarch stehe

unter ihrem Einflüsse. Auch die Sympathien des Auslandes besitze Ungarn nur in geringem Maße. Der König müsse sich als der erste Ungar an die Spitze der nationalen Bestre bungen Ungarns stellen. — Das ist doch deutlich! Und bei einem Festessen, das die Unabhängigkeits- Partei ihm zu Ehren nach dieser Rede gab, erklärte er, bis über den Tod hinaus ein treuer Freund Kossuths und seines Proyrammes bleiben zu wollen; erst jetzt könne und dürfe er die volle Wahrheit sagen, daher sei seine Rede so wirkungsvoll

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 10
Datum: 14.09.1900
Umfang: 10
" — zu einer einzigen Gemein schaft vereinigt worden. Unter einem gemeinsamen Ordens general standen zwar auch bisher diese Zweige; aber be züglich der Regelübung und der Farbe des Ordenskleides zeigten sich große Verschiedenheiten. Diese traten auch in den einzelnen Provinzen desselben Familienzweiges zutage. So bestanden zum Beispiel in Oesterreich-Ungarn die nach der regulären Lebensweise der verschiedenärtigen Provinzen der Capistaner, der in Galizien verbreiteten Bernardiner,^ der Marianer, Salvatorianer

u. e. in Ungarn, der Re formaten in Galizien, Böhmen-Mähren-Schlesien, der nord- tirolischen und südtirolischen, dann der krainisch-croatischen, der Ragusaner, der St. Hieronymus- und St. Ladislaus- Provinz. Alle diese Zweige und Provinzen sind nun zu einer einheitlich organisierten und constituierten Gemeinschaft gebracht worden. In Galizien sind bereits die „Reformaten" und Bernardiner zu einer gemeinsamen Observanten-Provinz vereinigt; in Ungarn ist eine Reformation und eine neue Provinzeintheilung

vorgenommen worden, und auch in Oester reich wird sie nun durchgeführt. Der Wiener Convent, so wie die Klöster in Maria-Lanzendorf, Maria-Enzersdorf und St. Pölten gehörten bisher der sogenannten, den schwarzen Habit tragenden „Capristaner-Provinz" an, welche auch eine Reihe von Klöstern in Ungarn, Croatien und Slavonien umfaßte. Run ist Wien der Sitz eines von der nordtirol- ischen (braunen) Observanten-Provinz beigestellten General- commissärs (P. Martin ab ascensione Lutz) und das Cen trum

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.01.1904
Umfang: 4
nationales Besitztum ansehen kann. Wie sieht es aber mit Derschattas Theorie aus, wenn ein zukünftiger Kaiser, der eben mit den Tschechen oder den Ungarn sympathisierte, die deutsche Armeesprache abschafft, ohne das Parlament zu befragen? Unter Metternich war „nach menschlichem Ermessen" eine Konstitution „undenkbar", sie kam aber doch. Geradesowenig wie das „Niemals" des Chlopyer Armeebefehls den Ungarn imponierte, so wenig wird das „undenkbar" des Herrn von Derschatta die Weltgeschichte beirren

sind. Wenn die Erklärung eine Kund gebung gegen die Ungarn sein soll, so kann sie wirklich kaum aus eine andere als heitere Aufnahme rechnen. Es ist jedenfalls ein seltenes Schauspiel, daß sich Volksver treter für die Unverletzlichkeit der Rechte des Absolutismns ereifern und der unangenehme Eindruck wird verstärkt durch die Erwägung, daß das in dem Antrag ausgesprochene Vertrauen aus den Heeresabsolutismus nicht gerechtfertigt ist. Die ganze österreichische Geschichte weist nirgends eine Erfahrung

der Abgeordnete Dobernig ist, äußern sich über den Derschatta-Antrag folgendermaßen: „Derschattas Anschauungen über die „höchstpersönlichen t oheitsrechte des Kaisers" können wir nicht zu den unseren machen. ein Beschlußantrag wendet sich allerdings gegen die Magyaren; allein er ist eine zweischneidige Waffe, wenn man bedenkt, daß in Oesterreich wohl danach gehandelt werden dürfe, während man sich in Ungarn aber ganz gewiß einen Pfifferling um die Patrio tismus-Ergüsse der österreichischen Delegation kümmern

der Arbeiterfreundlichkeit an das Proletariat herandrängen, nichts anderes sind als ganz gemeine Volksbetrüger. Die Ungarn über die schwarz-gelben Militärpairioten. Die Ungarn find politisch geschulte Leute. Sie wissen ihren Vorteil zu wahren und können daher mit der Kastraten politik der österreichischen Parlamentarier zufrieden sein. Der „Pester Lloyd", das Budapester Regierungsblatt, spottet: „Wenn es den österreichischen Delegierten ein Herzens- b e d ü r f n i s ist, jene Rechte als absolute hinzustellen, die außerhalb

der Verantwortung und der Machtsphäre der Re gierungen und der Parlamente liegen, so mögen sie nur in Gottes Namen ihm frönen, das hat uns hierzulande gar nicht zu kümmern. Wie man in Oesterreich diese oder eine andere Bestimmung auslegt, das ist die Sache Oesterreichs — für Ungarn ist es s ch l e ch t,e r- dings gleichgültig, ob die österreichische Legislative die Souveränetätsrechte des Kaisers von Oesterreich so oder anders interpretiert als die ungarische Gesetzgebung die Souveränetäts rechte des Königs

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.11.1897
Umfang: 6
rnsenen Einjährig-Freiwilligen wie über den Präsenz- dienst derselben im Soldatenstaude, bei der VerpflegS- ui.d der Militär BaurechnungSbranche. Nach diesen Tabellen haben im ersten Jahre deS Jahrzehnts (188.1/90) die wenigsten Personen, nnd zwar in Oester- riich 2002 nnd in Ungarn 947 Personen das Frei- willigenrecht znertannt erhalten, während im letzten Jahre (1395/96) 2936 Ocsterreicher und 1801 Un garn Freiwillige wurden. Die Höchstzahl in der ge dachten Periode entfällt in Oesterreich

aus das Jahr 1892/93 mit 3029 und i» Ungarn auf das Jahr 1395/96 mit der früher erwähnten Ziffer. Die Zu- crkennungen des EittjährigFreiwilligeurechteS haben danach in den 7 Jahren in Oesterreich nur um ein Drittel zugenommen, in Ungar» sich aber verdoppelt. Entweder verzeichnet Ungarn in dieser Periode eine total spruughaste Hebung in der Bildung seiner assent- fähigen Jugend, oder werden die Bedingungen für Verleihungen des Freiwilligenrechteö in Ungarn we sentlich weniger streng als in Oesterreich

gehandhabt, sonst ist dieser rasche Aufschwung in der Zahl der ungarischen Freiwilligen kaum erklärbar. Durch diesen Aufschwung ändert sich das Verhältnis zwischen der Zahl der ertheilten Einjährig-Freiwilligen-Begünsti- güngen Oesterreichs und Ungarns, welches 1889/90 rund 2 : 1 betrug, auf ungefähr 5 : 3. Im Soldaten stände haben im ersten Jahre 1889/90 in Oesterreich 2151 und in Ungarn 1207 und im letzte» Jahre 1895,96 in Oesterreich 2170 und in Ungarn 1284 den Freiwilligen-Dienst begonnen

. Von denselben wurden im Jahre 1839/90 in Oester reich 1825 und iu Ungarn 1079 und im Jahre 1895/86 in Oesterreich 1827 und in Ungarn 1107 I zur Reserveofficicrsprüfung berufen. In Relativzahlen > gelangten demnach von den österreichischen Freiwilligen in beiden Jahren 84 Pereent und in Ungarn im Jahre 1889/90 über 89 und im Jahre 1895/96 über 86 zur Reserveofficiersprüfung. Von den zur Prüfung Berufenen sind in: Jahre 1839/90 in Oesterreich nur 1774 und in Ungarn 1069 zur Prüfung erschienen und haben von ersteren

82 und von letzteren 84 Per cent das Examen bestanden. Im Jahre 1395/96 sind in Oesterreich 1810 und in Ungarn 1090 zur Prü fung erschienen und haben von ersteren 73 und von letzteren 74 °/o die Prüfung bestanden. Relativ hat da her trotz deS auferlegten zweiten Dienstjahres die Zahl der Freiwilligen, welche die Prüsnng nach dem ersten Dieustjahre abgelegt haben, von 82 auf 78, bezw. 34 auf 74 Percent abgenommen. Diese Abnahme beträgt in Oesterreich 4 und in Ungarn 10 Percent und die selbe bestätigt wohl, dass

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Unterinntaler Bote
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Seite 10 von 10
Datum: 18.02.1898
Umfang: 10
, an der „Ewigen Anbetung" theilnehmen und an die Vermehrung und Beförderung der Liebe und Begeisterung für das Allerheiligste Sakrament Mit arbeiten wollen. Auch in Oesterreich-Ungarn, in Deutschland und der Schweiz wurden zahlreiche solche Vereine gegründet, und erscheinen mehrere sehr gute Zeit schriften, welche sich ausschließlich dem Lobe und Preis des Allerheiligsten Sakramentes gewidmet haben. Es geht eine gar mächtige eucharistische Be wegung durch die Völker und Länder der Erde. In der richtigen

stischen Gottkönig, und von Monat zu Monat mehrt sich ihre Zahl. In Oesterreich-Ungarn besteht be reits in 50 Diözesen der Priester verein der Anbetung mit mehr als 5000 Mitgliedern und ebenso viele Priester der Anbetung zählte Deutsch land und die Schweiz; aber noch fehlte in diesen Ländern dem eucharistischen Könige ein Thron, auf dem ihm öffentlich und feierlich die Huldigung der Völker deutscher Zunge entgegengebracht werden könnten. Überzeugt von der Wichtigkeit und Noth- wendigkeit

durch Errichtung eines großartigen, eucha ristischen Gnadenthrones, verbunden mit einer deut schen Niederlassung der Väter vom Allerheiligsten Sakramente, der eucharistischen Bewegung in Oester reich-Ungarn, Deutschland und der Schweiz ein Cen trum zu schaffen, hat der Priesterverein der Anbe tung schon seit Jahren verschiedene doch leider ver gebliche Anstrengungen hiezu gemacht. Im Plane der göttlichen Vorsehung scheint es zu liegen, daß dies heilbringende Werk in Oesterreich unter dem Scepter

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1903
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler P o st Nr. 60 weiten Volkskreisen zu einem unabweisbaren Be dürfnisse machen. Er kenne die Stimmung im Lande aus mehr als hundert Versammlungen und tausenden von Briefen, die ihm aus allen Teilen und Kreisen desselben zugehen. Redner bespricht weiter die Ver hältnisse in Ungarn, die Ausgleichs- und Zollvorlagen und schließt mit dem Hinweise darauf, daß jedes Zugeständnis an Ungarn in der Heeresfrage es einem österreichischen Volksvertreter unmöglich mache, für den in Verhandlung

stehenden Ausgleich mit Ungarn zu stimmen. Er halte die wirtschaftliche Trennung von Ungarn für Tirol als das günstigste unter den gegebenen Verhält nissen. Redner schließt mit dem Ruse: „Los von Ungarn!" Stürmischer Beifall lohnte seine Aus führungen. Von den anwesenden politischen Gegnern sprach trotz wiederholter Aufforderung niemand. Der Vor sitzende dankte den Abgeordneten in warmen Worten und stellte den Antrag, denselben den Dank und das Vertrauen der Versammlung auszusprechen

" Ländern Oester reich-Ungarn, Frankreich und Italien. In die ersten zehn Jahre seines Pontifikates fällt der sogenannte „Kulturkampf" in Preußen- Deutschland. Seit Sedan und der Schaffung des neuen Biß- marck'schen Kaiserreiches hatte es stets Konflikte zwischen der Regierung und der katholischen Kirche gegeben. Das Zentrum suchte die Freiheit der katho lischen Kirche zu schützen, welche von der national- liberal-orthodoxprotestantischen Mehrheit aufs hef tigste bekämpft wurde. Die Namen Dr. Falk

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 20
Datum: 01.12.1900
Umfang: 20
. Die „Katholisch Co» fervativen' haben kein Wort darüber verlöre n. Unfallversicherung. Aus Anlaß der Berathung, betreffend die Bestimmungen über die Unfallversicher ung wurde beantragt, es sollen die Ungarn unsere Arbeiter ebenso wie wir die ungari schen Arbeiter gegen Unfall versichern. Die „Katholisch-Conservativen' stimmten dagegen. Billiges Salz! Am 5. November 1898 brachte der clericale Abgeordneie Berks den Antrag ein, es sollen die Salzpreise auf 7 Kreuzer pro Kilo herabgesetzt

werden. Im Ausgleichsausschusse trat der deutsche Abgeordnete Kaiser sür die sen Antrag ein. Die clericalen Abgeordneten H a g e n h o s e r, K a l t e n e g g e r, Dr. Kern u. s. w. haben den von ihrer eigenen Partei eingebrachten Antrag abgelehnt und gegen den Antrag Kaiser gestimmt. Das Salzgefälle ist eine gemeinsame Angelegenheit, das heißt es kann nur im Ein vernehmen mit Ungarn in der Salzfrage etwas unternommen werden. Der Abgeordnete Kai ser beantragte, es solle Oesterreich ebenso wie Ungarn seine Salzfrage

selbständig regeln kön nen. Die „Katholisch-Conservativen' haben dagegen gestimmt. Tabakbau. Zm Ausgleichsausschussk wurde der Wunsch ausgesprochen, es soll den Bauern dort, wo der Boden dazu geeignet ist, der Tabakbau gestattet werden. Die „Katholisch-Conserva tiven' haben sich dagegen ablehnend verhalten. Der Tiroler Getreideaufschlag ist ein altes Recht; es besteht seit 1804. Die Tiroler hatten darnach das Recht, aus vom Ausland und Ungarn eingeführtes Ge treide einen Zoll einzuheben

. So z. B. auf Weizeu 37 ^ kr., Hafer 65 kr., Mais 38 kr. u. f. w. Das Laud Tirol deckte mit den mehr als 500.000 fl., welche dieser Zoll eintrug, den dritte» Theil seiner Auslagen. Den ungarischen Handelsjuden war dieser Zoll lästig. Darum verlangte Ungarn die Aus hebung des Getreideaufschlages. Am 29. September 1898 hatte Baron D i p a n l i, der Führer der „Katholischen Volkspaitei', versprochen, er werde sich für die Beibehaltung des Tiroler Getreideaufschla ges einsetzen. Zehn Wochen später

haben die Katholisch Conservativen oder die Katholische Volkspartei den ungarischen Getreidejuden zu liebe s ü r die Aufhebung des Tiroler Getrei deausschlages gestimmt. Der Abgeordnete L e- cher hatte beantragt, man füllte wenigstens den Tiroler Landtag um seine Zustimmung befragen. Die „Katholisch-Conservativen' haben dagegen gestimmt. Das zahle ich und das Du! Zur Zeit, als der Ansgleichsausschuß versammelt war, zahlte Oesterreich noch 70 Procent, Ungarn 30 Procent zu den gemein samen Auslagen, wie Heer nnd

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 8
Datum: 08.09.1921
Umfang: 8
Großstaat, unD das ist der Feind im Norden — Ungarn. Durch die unkluge Politik der Serben werden, wie ich schon eingangs erwähnt habe, namentlich Slo wenen und Kroaten gereizt. Der slowenische und and) der kratische katholische Klerus haben sehr stark national gefühlt, und besonders beim florve- nisä)en Klerus — Bischof Ieglic — konnte man gegen Ende des Krieges sogar Synrpathien für Serbien entdecken. Alle diese Pfarrer und Koope ratoren, die nebenbei bemerkt, sonst gute Priester

zum Schisma l.Kirchenspaltung). Aus diese Weise werden aber Kroaten und Slowenen in eine religiöse Opposi tion. ja, geradezu in den Religionskrieg gedrängt. Unwillkürlich denken nun diese Leute an'das alte Oesterreich-Ungarn und an die schönen Zeiten, die besonders die. Herren Slowenen darin verbracht haben. Jetzt sehen die Drahtzieher, auch die im geistlichen Gewände, daß trotz der „Unterdrückung" durch die Deutschen die ölten Zustände besser wa ren, kurz und gut, es erwacht die alte Sehnsucht

nach der Monarchie. Das ist nun hauptsächlich Wasier aus Ungarns Mühle. Ungarn kommt aus diese Meise am leichtesten zu seiner alten Stellung im Süden. Kroatien und das Banat fallen ihm dann als reife Früchie in den Schoß. Und noch e.t- was. Unser liebes DeutsdMerreich würde dann so im Vorirbergehen einfach rasch und unbemerkt ! cänaefangen. Wir müßten nicht bloß den Ungarn neuerdings Militärdienste leisten, um ihr altes Neid) wieder zusammenzuflicken, sondern wir wür den audi von den Südslawen

. Eine christliche Genossenschafts internationale. Samstag, den 20., und Sonntag, den 21. August, tagte in Zürich der dritte internationale Kongreß der christli chen Genossenschaften, der von Italien, Frankreich, Bel gien, Schweiz, Holland, Deutschland, Jugoslawien, Tsche choslowakei, Oesterreich und Ungarn beschickt war. Aus Oesterreich waren vertreten der Steirische Arveiterwirt- schaftsverband, der Wirtschaftsverdand christlicher Genos senschaften und der Verband landwirtschaftlicher Genos senschaften

treten folgende neun Staaten bei: Italien, Frankreich, Belgien, Schweiz, Oester reich, Ungarn, Jugoslawien, Tschechoslowakei, Holland. Die deutsche Delegation hat sich Bedenkzeit erbeten, um erst mit derr maßgebenden Instanzen In der Heimat zu konferieren. Einstimmig wird Rom zum Sitz der internationalen Konföderation bestimmt und hierauf der Zentralausschuß bestellt. Ein belgischer Delegierter referierte hieraus über „Ge nossenschaftlicher Handelsaustausch"'. Der Redner befiir- wortete die Schaffung

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 29.01.1902
Umfang: 6
-Bu reaus in Wien. Annoncen sind im vor hinein zu bezahle». Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit 52 Unterhaltung«-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 26 Modebeilagen. Nr. SS Schriftleitung: Kornplatz. Mittwoch, den 29. Jänner 1S0Ä. Fernsvrechstelle: Nr. 68. KÄ. Jahrg. Me HandelsbezichungenOestemichs WZeutschen Reiche nnd ^Ungarn. In einem äußerst instruktiven Vortrage hat Ab geordneter Dr. Chiari die große Bedeutung des Jahres 1903 für die europäischen Staaten und ins besondere

für Oesterreich-Ungarn eingehend erörtert und seine Ausführungen mit einem reichen statisti schen Materials belegt. Im Jahre 1903 laufen bekanntlich die Handels verträge Oesterreich-Ungarn» mit folgenden Staaten ab : Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Ruß. land und der Schweiz; die Handelsverträge mit den Vereinigten Staaten Nordamerikas, mit Frankreich, England, den Niederlanden, Rumänien, Schweden, der Türkei sind auf unbestimmte Zeit mit einjähri ger Kündigung, jener mit Japan im Jahre 1897

auf 12 Jahre geschlossen. Mit allen diesen Staaten besteht die Meistbegünstigungsklausel; diesbezüglich lvicS Abgeordneter Dr. Chiari als insbesonders wichtig auf den Meistbegünstigungsvertrag Deutsch lands mit Frankreich hin, welcher im vielbesproche nen Z 11 des Frankfurter Friedensvertragrs festge stellt wurde und insbesondere bei. dem Bestreben nach einer Zolleinigung zwischen dem Teutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn sehr in.Berücksichtig ung zu ziehen ist. Was das Verhältnis Oesterreichs zu Ungarn

betrifft, erörterte der Vortragende zu nächst die Szell'sche Formel und gab dann eine ge schichtliche Uebersicht des handelspolitischen Verhält nisses beider Staaten. Auf Grund der Statistik wies Abgeordneter Dr. Chiari nach, daß Oesterreich- Ungarn zu den handelsstatistisch aktiven Ländern gehört. Was die Ausfuhr und Einfuhr betrifft, äußerte sich Abgeordneter Dr. Chiari in folgender Weise: Daß die Art der Produkte, welche vorwiegend zur Aussuhr kommen, namentlich für uns in Oester reich besondere

Bedeutung hat, hat seine Begründ ung darin, daß bei den Handelsverträgen in der Monarchie immer zwei entgegengesetzte Ansichten sich geltend, machen, nämlich jene des industriell ent wickelten CisleithanienS und des auf die Ausfuhr seiner Naturprodukte angewiesenen Ungarn. Ungarn war früher selbstverständlich gegen jeden Schutzzoll auf österreichische Jndustrieartikel, da es nur land- wirthschaftttche Produkte ausführen konnte und keine Industrie hatte. Schon bei den Verhandlungen 1868 traten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.09.1861
Umfang: 6
Ich kann daher nicht zugeben, daß blos darin, daß die Fe bruar -Verfassung Ungarn gegenüber eine ausgebreitere Ver- trettmg eingeführt hat, ein entscheidender Grund für den ungarischen Landtag lag, die Beschickung des Wiener Reichs- raths abzulehnen. Auch darin, daß in früherer Zeit ein Mißverhältniß in den Regierungsformen zwischen Ungarn und den Ländern der uichtniigarischcn Krone bestand, k.in» heute noch ein begründeter Vorwand nicht genommen wer den. an den Berathungen in Wien

nicht tbellziinehmen. Ich begreife, daß Ungarn in mehreren Beziehungen in der Regie,ungsform und der Negierungsgewalt den nicht- ungarischen Landern, wie sie heißen, ferne stand, solange Ungarn sich noch einer freien Verfassung erfreute, wahrend die übrigen Kronländer absolut regiert wurden. Ich be greife dieS; allein diese Verhältnisse sind jetzt ganz anders geworden. Dieselben Regierungsformen. wie sie in Ungarn durch 300 Jahre eingeführt waren, sind min durch die Gnade Sr. Majestät allen Ihren Landen

in Oester reich stattfand, nicht einverstanden erkläre, doch erklären muß, daß gerade Ungarn es war, was unter der Verwal tung dieses Systems entschieden gewonnen hat. (Bravo links und im Centrum.) Wenn wir heute, meine Herren, unparteiisch prüfen, wie Ungarn sich befunden hat, als es nach den Katastrophen von Temesvar, Komorn und Vilagos in die Hände der österreichischen Gewalt, der Gewalt von damals kam, und wie es war. als am 20. Oktober ein großer Theil jener Beamten, die ihre Thätigkeit

der Verwaltung, dem Lande gewidmet, zurückkehrten, ich glaube, die Bilanz würde nicht zum Nachtheile der österreichischen Regierung ausfallen. (Bravo, richtig, links.) Was. meine Herren, macht ein Land glücklich? Zweierlei, ich gebe eS zu: Formen, die seiner Freiheit entsprechen, aber auch dasjenige, was seine mate riellen Bedürfnisse befriedigt. Zch gebe zu. daß in einem Lande wie Ungarn, das durch drei Jahrhunderte und län ger „och eines constitutionellen Staatslebens sich erfreute, -der Mangel

desselben schwer empfunden werben' konnte, und schwer empfunden werden mußte; ich gebe zu, daß da her Ungarn sich schmerzlich getroffen fiihlte, als es die Frei heit, die es so lange genossen, vollständig entbehren mußte; aber demungeachtei, meine Herren, dürfen wir doch zuge stehen, daß, wenn von Seite der österreichischen Regierung auf.der. einen Seite die Freiheit unterdrückt wurde, auf der ander»!-Seite für bie materiellen Güter sehr viel, ich bekenne es, spreche es laut aus — sehr viel geschehen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 16
Datum: 08.06.1867
Umfang: 16
hatten, jedem Abwarten entgegen zu sein; und ich bin der Ansicht, daß wenn auch jetzt der Auegleichsversuch nicht gemacht wird, wir leicht in die vage kommen könnten, in fernerer Zeit denselben und dann vielleicht unter ungünstigern Auspicken vornehmen zu müssen. ES ist ganz richtig, daß den Ungarn große und wichtige Concessionen gemacht worden sind, und ich sühlt mich durchaus nicht verpflichtet, hier den Anwalt der Ungarn zu machen; allein ich habe gefunden, daß fast sämmt liche Vorredner

sich specifisch auf dem Standpunkte dies» seit« der Leitha ausgehalten haben und daß so eine Meinung platzgreift, die eine wahrhaft unparteiliche Behandlung sehr erschwert. Erlauben Sie mir daher, daß ich mich auf den neutralen Boden begebe; da zeigt fich denn, daß, wenn wir Ungarn brauchen. Ungarn uns noch weit mehr braucht und zwar vorzüglich in zweierleiHinstcht: in staalöwirthschaftlicher und politischer. Gerade das düstere Bild der Gefahren, das in staatS-, wirthfchaftlicher Beziehung als eine Konsequenz

mit Ungarn gewesen, als der gegenwärtige. Im gegenwärtigen Augen blick, wo sich dasSlaventhum in allen feinen Stämmen rührt, ist der Bestand der magyarischen Nationalität nicht unerheblich gefährdet. Dies sehen auch die Ungarn wohl ein. und wenn sie es auch nicht an die große Glocke hängen, so würde doch niemand unter ihnen die Verantwortlichkeit übernehmen, durch Ueberspannung der Anfodcrungen den Ausgleich zu verzögern oder gar zu vereiteln. Je einmüthiger und kompakter wir jedoch zu einander

und zu der Regierung stehen, um sr> kräf tiger wird unser Wort und unsere Entschließung wirken, desto rascher wird eS zu einem dauernden Ausgleich führen. (Bravo, Bravo!) Freiherr v. Wassilko: Zur Kennzeichnung meines. Standpunktes will ich bloß jenen Theil der Adresse berühren, der den Ausgleich mit Ungarn betrifft. Die Adresse glaubt hier insbesondere ausdrücken zu müssen, daß die Zweitheilung der Monarchie mit großen Be sorgnissen zu erfüllen geeignet sei in einer Zeit, wo iiberall eine straffere Centralisation

angestrebt wird. Ich gebe zu» daß die Idee der Centralisation manches Verlockende habe, allein ich bin auch überzeugt, daß ein neuerlicher Versuch, die Centralisation in Oesterreich durchzuführen, nur Von den verderblichsten Folgen für die Monarchie begleitet wäre. Weich kann daher die Zweitheilung des Reiches nicht mit jener Besorgniß er füllen , wie sie in der Adresse ausgesprochen ist; mich als Rumänen erfüllt nur die vollendete Thatsache des Ausgleiches mit Ungarn mit Besorgniß, weil es mir scheint

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