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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 4
Datum: 06.03.1915
Umfang: 4
nicht, nur damit das Mehl weniger werde." * Eine Million Kriegsgefangener in Deutsch- schland und Oesterreich-Ungarn. Nach einer Fest stellung der „Frankfurter Zeitung" hat sich die Zahl der Kriegsgefangenen, die in deutscher und österreichisch-ungarischer Verwahrung gehalten werden, durch den großen Sieg in Masuren ans über eine Million gesteigert. Die Zahl der kriegs- gefangenen Russen iu Deutschland beträgt unge fähr 462.000, Oesterreich-Ungarn dürfte minde stens 230.000 russische Gefangene haben. Somit

der Zivilinternierten. Mit dem letzten Transport von 115 Oesterrei chern und Ungarn sowie 710 Reichsdeutschen erreicht die Zahl der durch Vermittlung des schweizerischen Bureaus in Kollektivtransporten heimgeschaftcn Zivilinternierten folgende Höhe: Franzosen 10.850, Deutsche 7630, Oesterreicher und Ungarn 1070, insgesamt 20.450; dazu kom men 1500 Franzosen, die von Schaffhausen mit eigenen Mitteln einzeln heimreisten. Das Heim schaffungsbureau hat seine Tätigkeit mit Mitter nacht des 1. März beschlossen. Dagegen

bleibt das Zentralbureau in Bern zur Abwicklung der Geschäfte bis auf weiteres noch tätig. Der Schlußbericht ist noch vor Ostern zu erwarten. Einer Bukarester Depesche der „Kölnischen Zei tung" zufolge hat die russische Regierung etwa 5000 Oesterreichern, Ungarn und Deutschen, die bisher in Rußland zurückgehalten wurden, die Rückreise in ihr Vaterland gestattet. Die Betref fenden werden über Rumänien in ihre Heimat zurückkehren. Dir pfinrherren von Mit» bei Hall. (Fortsetzung.) Benedizierung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.11.1897
Umfang: 6
rnsenen Einjährig-Freiwilligen wie über den Präsenz- dienst derselben im Soldatenstaude, bei der VerpflegS- ui.d der Militär BaurechnungSbranche. Nach diesen Tabellen haben im ersten Jahre deS Jahrzehnts (188.1/90) die wenigsten Personen, nnd zwar in Oester- riich 2002 nnd in Ungarn 947 Personen das Frei- willigenrecht znertannt erhalten, während im letzten Jahre (1395/96) 2936 Ocsterreicher und 1801 Un garn Freiwillige wurden. Die Höchstzahl in der ge dachten Periode entfällt in Oesterreich

aus das Jahr 1892/93 mit 3029 und i» Ungarn auf das Jahr 1395/96 mit der früher erwähnten Ziffer. Die Zu- crkennungen des EittjährigFreiwilligeurechteS haben danach in den 7 Jahren in Oesterreich nur um ein Drittel zugenommen, in Ungar» sich aber verdoppelt. Entweder verzeichnet Ungarn in dieser Periode eine total spruughaste Hebung in der Bildung seiner assent- fähigen Jugend, oder werden die Bedingungen für Verleihungen des Freiwilligenrechteö in Ungarn we sentlich weniger streng als in Oesterreich

gehandhabt, sonst ist dieser rasche Aufschwung in der Zahl der ungarischen Freiwilligen kaum erklärbar. Durch diesen Aufschwung ändert sich das Verhältnis zwischen der Zahl der ertheilten Einjährig-Freiwilligen-Begünsti- güngen Oesterreichs und Ungarns, welches 1889/90 rund 2 : 1 betrug, auf ungefähr 5 : 3. Im Soldaten stände haben im ersten Jahre 1889/90 in Oesterreich 2151 und in Ungarn 1207 und im letzte» Jahre 1895,96 in Oesterreich 2170 und in Ungarn 1284 den Freiwilligen-Dienst begonnen

. Von denselben wurden im Jahre 1839/90 in Oester reich 1825 und iu Ungarn 1079 und im Jahre 1895/86 in Oesterreich 1827 und in Ungarn 1107 I zur Reserveofficicrsprüfung berufen. In Relativzahlen > gelangten demnach von den österreichischen Freiwilligen in beiden Jahren 84 Pereent und in Ungarn im Jahre 1889/90 über 89 und im Jahre 1895/96 über 86 zur Reserveofficiersprüfung. Von den zur Prüfung Berufenen sind in: Jahre 1839/90 in Oesterreich nur 1774 und in Ungarn 1069 zur Prüfung erschienen und haben von ersteren

82 und von letzteren 84 Per cent das Examen bestanden. Im Jahre 1395/96 sind in Oesterreich 1810 und in Ungarn 1090 zur Prü fung erschienen und haben von ersteren 73 und von letzteren 74 °/o die Prüfung bestanden. Relativ hat da her trotz deS auferlegten zweiten Dienstjahres die Zahl der Freiwilligen, welche die Prüsnng nach dem ersten Dieustjahre abgelegt haben, von 82 auf 78, bezw. 34 auf 74 Percent abgenommen. Diese Abnahme beträgt in Oesterreich 4 und in Ungarn 10 Percent und die selbe bestätigt wohl, dass

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 26.02.1907
Umfang: 8
und nach einer Mittagspause je nach Bedarf den Nachmittag hindurch fortdauern. Wegen dieses Parteitages entfällt die Ver- itrauensmänner-Konierenz, die behufs Aufstellung eines Reichsratskandidaten fÄ die Landgemeinden von Brixen?Klausen-Sterzing auf den gleichen 'Tag in Aussicht genommen war. Ungarn, die offene Wttnde an der Monarchie der Habsburger. Wir haben iü Oesterreich eine Unzahl von brennenden ungelösten Fragen, welche während des Wahlkampfes in allen möglichen Tonarten Zur Erörteiung kommen. Die wichtigste

und alle anderen Probleme am meisten berührende Frage ist aber die Reichskrise. Das Verhältnis von Oesterreich zu Ungarn soll neu und dauernd ge regelt und dabei soll die Monarchie nicht entzwei gespalten werden. Die Bahnen, welche Schweden und Norwegen gewandelt, sollen vermieden werden. Alle österreichischen Parteien, welche ernst genommen werden wollen, verlangen eine dauernde Neu regelung unseres Verhältnisses zu Ungarn unter Wahrung jener Einheit, welche für die Fort dauer der Großmachtstellung der Monarchie not

auf die Orientpolitik aufgebaut. Der glückliche Fortgang der Orient- Politik ist gewissermaßen die letzte Karte, welche die österreichischen Staatsmänner spielen. Wie das unzufriedene Ungarn in den Jahren 1859 und 18^6 die eigentliche Schwäche der Monarchie darstellte, so ist auch heute das selbstsüchtige Ungarn das Haupthindernis sür eine österreichische Aktions fähigkeit nach außen. Ungarn bildet in der störendsten Weise den Staat im Staate und weiß alle größeren und für das Gesamtreich frucht bringenden Pläne

der Reichsregierung durch magyarische Sonderpolitik hinfällig zu machen. Ungarn trägt die Schuld daran, daß wir Oester- reicher bei den Balkanvölkern möglichst unbeliebt sind; Ungarn hat es verschuldet, daß sich Dal- matien mit Recht als das Stiefkind des Reiches fühlt, Ungam hat es verhindert, daß die Monarchie die so notwendige Eisenbahnverbindung mit Salonichi bekam. In gleicher Weise sind es die Ungarn, welche keine Entwicklung der Flotte wollen und welche für die bereits gekauften Kanonen die nötigen

, die Sorge um die Gesamtheit der Regierung überlassend Dieser Klage hätte noch hinzugefügt werden sollen, daß nament-ich Ungarn nur SonderwiwD^Hmnt, die Sorge und die Opfer für das Gesamtreich den Oesterreichem überlassend. Ungarn ist in aller Form für die innere und äußere Politik die offene und alles schwächende Wunde des Reiches. Dabei ist das Bedenklichste, daß es Ungarn im Laufe der Jahrhunderte, seit welchen es mit Oesterreich vereinigt ist, mit wenigen Ausnahms fällen noch immer so gemacht

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 20
Datum: 01.12.1900
Umfang: 20
. Die „Katholisch Co» fervativen' haben kein Wort darüber verlöre n. Unfallversicherung. Aus Anlaß der Berathung, betreffend die Bestimmungen über die Unfallversicher ung wurde beantragt, es sollen die Ungarn unsere Arbeiter ebenso wie wir die ungari schen Arbeiter gegen Unfall versichern. Die „Katholisch-Conservativen' stimmten dagegen. Billiges Salz! Am 5. November 1898 brachte der clericale Abgeordneie Berks den Antrag ein, es sollen die Salzpreise auf 7 Kreuzer pro Kilo herabgesetzt

werden. Im Ausgleichsausschusse trat der deutsche Abgeordnete Kaiser sür die sen Antrag ein. Die clericalen Abgeordneten H a g e n h o s e r, K a l t e n e g g e r, Dr. Kern u. s. w. haben den von ihrer eigenen Partei eingebrachten Antrag abgelehnt und gegen den Antrag Kaiser gestimmt. Das Salzgefälle ist eine gemeinsame Angelegenheit, das heißt es kann nur im Ein vernehmen mit Ungarn in der Salzfrage etwas unternommen werden. Der Abgeordnete Kai ser beantragte, es solle Oesterreich ebenso wie Ungarn seine Salzfrage

selbständig regeln kön nen. Die „Katholisch-Conservativen' haben dagegen gestimmt. Tabakbau. Zm Ausgleichsausschussk wurde der Wunsch ausgesprochen, es soll den Bauern dort, wo der Boden dazu geeignet ist, der Tabakbau gestattet werden. Die „Katholisch-Conserva tiven' haben sich dagegen ablehnend verhalten. Der Tiroler Getreideaufschlag ist ein altes Recht; es besteht seit 1804. Die Tiroler hatten darnach das Recht, aus vom Ausland und Ungarn eingeführtes Ge treide einen Zoll einzuheben

. So z. B. auf Weizeu 37 ^ kr., Hafer 65 kr., Mais 38 kr. u. f. w. Das Laud Tirol deckte mit den mehr als 500.000 fl., welche dieser Zoll eintrug, den dritte» Theil seiner Auslagen. Den ungarischen Handelsjuden war dieser Zoll lästig. Darum verlangte Ungarn die Aus hebung des Getreideaufschlages. Am 29. September 1898 hatte Baron D i p a n l i, der Führer der „Katholischen Volkspaitei', versprochen, er werde sich für die Beibehaltung des Tiroler Getreideaufschla ges einsetzen. Zehn Wochen später

haben die Katholisch Conservativen oder die Katholische Volkspartei den ungarischen Getreidejuden zu liebe s ü r die Aufhebung des Tiroler Getrei deausschlages gestimmt. Der Abgeordnete L e- cher hatte beantragt, man füllte wenigstens den Tiroler Landtag um seine Zustimmung befragen. Die „Katholisch-Conservativen' haben dagegen gestimmt. Das zahle ich und das Du! Zur Zeit, als der Ansgleichsausschuß versammelt war, zahlte Oesterreich noch 70 Procent, Ungarn 30 Procent zu den gemein samen Auslagen, wie Heer nnd

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 29.01.1902
Umfang: 6
-Bu reaus in Wien. Annoncen sind im vor hinein zu bezahle». Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit 52 Unterhaltung«-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 26 Modebeilagen. Nr. SS Schriftleitung: Kornplatz. Mittwoch, den 29. Jänner 1S0Ä. Fernsvrechstelle: Nr. 68. KÄ. Jahrg. Me HandelsbezichungenOestemichs WZeutschen Reiche nnd ^Ungarn. In einem äußerst instruktiven Vortrage hat Ab geordneter Dr. Chiari die große Bedeutung des Jahres 1903 für die europäischen Staaten und ins besondere

für Oesterreich-Ungarn eingehend erörtert und seine Ausführungen mit einem reichen statisti schen Materials belegt. Im Jahre 1903 laufen bekanntlich die Handels verträge Oesterreich-Ungarn» mit folgenden Staaten ab : Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Ruß. land und der Schweiz; die Handelsverträge mit den Vereinigten Staaten Nordamerikas, mit Frankreich, England, den Niederlanden, Rumänien, Schweden, der Türkei sind auf unbestimmte Zeit mit einjähri ger Kündigung, jener mit Japan im Jahre 1897

auf 12 Jahre geschlossen. Mit allen diesen Staaten besteht die Meistbegünstigungsklausel; diesbezüglich lvicS Abgeordneter Dr. Chiari als insbesonders wichtig auf den Meistbegünstigungsvertrag Deutsch lands mit Frankreich hin, welcher im vielbesproche nen Z 11 des Frankfurter Friedensvertragrs festge stellt wurde und insbesondere bei. dem Bestreben nach einer Zolleinigung zwischen dem Teutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn sehr in.Berücksichtig ung zu ziehen ist. Was das Verhältnis Oesterreichs zu Ungarn

betrifft, erörterte der Vortragende zu nächst die Szell'sche Formel und gab dann eine ge schichtliche Uebersicht des handelspolitischen Verhält nisses beider Staaten. Auf Grund der Statistik wies Abgeordneter Dr. Chiari nach, daß Oesterreich- Ungarn zu den handelsstatistisch aktiven Ländern gehört. Was die Ausfuhr und Einfuhr betrifft, äußerte sich Abgeordneter Dr. Chiari in folgender Weise: Daß die Art der Produkte, welche vorwiegend zur Aussuhr kommen, namentlich für uns in Oester reich besondere

Bedeutung hat, hat seine Begründ ung darin, daß bei den Handelsverträgen in der Monarchie immer zwei entgegengesetzte Ansichten sich geltend, machen, nämlich jene des industriell ent wickelten CisleithanienS und des auf die Ausfuhr seiner Naturprodukte angewiesenen Ungarn. Ungarn war früher selbstverständlich gegen jeden Schutzzoll auf österreichische Jndustrieartikel, da es nur land- wirthschaftttche Produkte ausführen konnte und keine Industrie hatte. Schon bei den Verhandlungen 1868 traten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.09.1861
Umfang: 6
Ich kann daher nicht zugeben, daß blos darin, daß die Fe bruar -Verfassung Ungarn gegenüber eine ausgebreitere Ver- trettmg eingeführt hat, ein entscheidender Grund für den ungarischen Landtag lag, die Beschickung des Wiener Reichs- raths abzulehnen. Auch darin, daß in früherer Zeit ein Mißverhältniß in den Regierungsformen zwischen Ungarn und den Ländern der uichtniigarischcn Krone bestand, k.in» heute noch ein begründeter Vorwand nicht genommen wer den. an den Berathungen in Wien

nicht tbellziinehmen. Ich begreife, daß Ungarn in mehreren Beziehungen in der Regie,ungsform und der Negierungsgewalt den nicht- ungarischen Landern, wie sie heißen, ferne stand, solange Ungarn sich noch einer freien Verfassung erfreute, wahrend die übrigen Kronländer absolut regiert wurden. Ich be greife dieS; allein diese Verhältnisse sind jetzt ganz anders geworden. Dieselben Regierungsformen. wie sie in Ungarn durch 300 Jahre eingeführt waren, sind min durch die Gnade Sr. Majestät allen Ihren Landen

in Oester reich stattfand, nicht einverstanden erkläre, doch erklären muß, daß gerade Ungarn es war, was unter der Verwal tung dieses Systems entschieden gewonnen hat. (Bravo links und im Centrum.) Wenn wir heute, meine Herren, unparteiisch prüfen, wie Ungarn sich befunden hat, als es nach den Katastrophen von Temesvar, Komorn und Vilagos in die Hände der österreichischen Gewalt, der Gewalt von damals kam, und wie es war. als am 20. Oktober ein großer Theil jener Beamten, die ihre Thätigkeit

der Verwaltung, dem Lande gewidmet, zurückkehrten, ich glaube, die Bilanz würde nicht zum Nachtheile der österreichischen Regierung ausfallen. (Bravo, richtig, links.) Was. meine Herren, macht ein Land glücklich? Zweierlei, ich gebe eS zu: Formen, die seiner Freiheit entsprechen, aber auch dasjenige, was seine mate riellen Bedürfnisse befriedigt. Zch gebe zu. daß in einem Lande wie Ungarn, das durch drei Jahrhunderte und län ger „och eines constitutionellen Staatslebens sich erfreute, -der Mangel

desselben schwer empfunden werben' konnte, und schwer empfunden werden mußte; ich gebe zu, daß da her Ungarn sich schmerzlich getroffen fiihlte, als es die Frei heit, die es so lange genossen, vollständig entbehren mußte; aber demungeachtei, meine Herren, dürfen wir doch zuge stehen, daß, wenn von Seite der österreichischen Regierung auf.der. einen Seite die Freiheit unterdrückt wurde, auf der ander»!-Seite für bie materiellen Güter sehr viel, ich bekenne es, spreche es laut aus — sehr viel geschehen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 16
Datum: 08.06.1867
Umfang: 16
hatten, jedem Abwarten entgegen zu sein; und ich bin der Ansicht, daß wenn auch jetzt der Auegleichsversuch nicht gemacht wird, wir leicht in die vage kommen könnten, in fernerer Zeit denselben und dann vielleicht unter ungünstigern Auspicken vornehmen zu müssen. ES ist ganz richtig, daß den Ungarn große und wichtige Concessionen gemacht worden sind, und ich sühlt mich durchaus nicht verpflichtet, hier den Anwalt der Ungarn zu machen; allein ich habe gefunden, daß fast sämmt liche Vorredner

sich specifisch auf dem Standpunkte dies» seit« der Leitha ausgehalten haben und daß so eine Meinung platzgreift, die eine wahrhaft unparteiliche Behandlung sehr erschwert. Erlauben Sie mir daher, daß ich mich auf den neutralen Boden begebe; da zeigt fich denn, daß, wenn wir Ungarn brauchen. Ungarn uns noch weit mehr braucht und zwar vorzüglich in zweierleiHinstcht: in staalöwirthschaftlicher und politischer. Gerade das düstere Bild der Gefahren, das in staatS-, wirthfchaftlicher Beziehung als eine Konsequenz

mit Ungarn gewesen, als der gegenwärtige. Im gegenwärtigen Augen blick, wo sich dasSlaventhum in allen feinen Stämmen rührt, ist der Bestand der magyarischen Nationalität nicht unerheblich gefährdet. Dies sehen auch die Ungarn wohl ein. und wenn sie es auch nicht an die große Glocke hängen, so würde doch niemand unter ihnen die Verantwortlichkeit übernehmen, durch Ueberspannung der Anfodcrungen den Ausgleich zu verzögern oder gar zu vereiteln. Je einmüthiger und kompakter wir jedoch zu einander

und zu der Regierung stehen, um sr> kräf tiger wird unser Wort und unsere Entschließung wirken, desto rascher wird eS zu einem dauernden Ausgleich führen. (Bravo, Bravo!) Freiherr v. Wassilko: Zur Kennzeichnung meines. Standpunktes will ich bloß jenen Theil der Adresse berühren, der den Ausgleich mit Ungarn betrifft. Die Adresse glaubt hier insbesondere ausdrücken zu müssen, daß die Zweitheilung der Monarchie mit großen Be sorgnissen zu erfüllen geeignet sei in einer Zeit, wo iiberall eine straffere Centralisation

angestrebt wird. Ich gebe zu» daß die Idee der Centralisation manches Verlockende habe, allein ich bin auch überzeugt, daß ein neuerlicher Versuch, die Centralisation in Oesterreich durchzuführen, nur Von den verderblichsten Folgen für die Monarchie begleitet wäre. Weich kann daher die Zweitheilung des Reiches nicht mit jener Besorgniß er füllen , wie sie in der Adresse ausgesprochen ist; mich als Rumänen erfüllt nur die vollendete Thatsache des Ausgleiches mit Ungarn mit Besorgniß, weil es mir scheint

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 28.06.1860
Umfang: 6
Bevölkerung entgegengekommen wäre, war weder in der Form noch in der Art der Einführung deS Grundbuches, wenigstens in unseren Genenden irgend eine Rede. Kein Entgegenkommen, keine Bereitwilligkeit fand statt, son dern «S geschah mit der GrundbuchSewführung dasselbe, was mit allen anderen Gesetzen und RegierungSmaß- regeln seit zehn Jahren in Ungarn geschehen ist: eS wnroe befohlen und ausgeführt. Auch die Ausnahme der Parzellen und die massenhafte Anfertigung von Pro tokollen hier über setze

ich auf die gleiche «lufe mit den vielen RegierungSinaßregeln, »reiche in dem angegebenen Zeiträume in Ungarn vollzogen wurden. Alle diese Gesetze haben denselben praktischen Erfolg gehabt. Nie ist in Ungarn so viel geschrieben worden, wie jetzt; nie wurden so viele Ausweise rubrizirl und Tabelle» ver faßt. alS eben j-öt? dieser Beziehung also sind voll- komm-n gleiche Resultate vorhanden. Auch die Jnta- bulaiionen waren nicht von dem freien Willen der Par teien abhängig. Auch sie mußten ihre Forderungen von 109

, daß der Realkredit dort leide. Ebensowenig hängt derselbe in Ungarn blos von der Einführung des deutschen Grundbuches ab. Ich halte vielmehr die deutschen Kapitalisten sür zu kluge Leute, als daß sie blos diesen einen Punkt in Betracht ziehen sollten. Einen weiteren Grund leitet der Herr Justizminister aus dem a. b. Gesetzbuche ab. Dieses wurde aber schon im I. 1312 in eine», großen Theile der österreichischen Monarchie eingeführt, und ich muß mich darüber wun dern, daß man eist jetzt nach Ablauf eineö halben

hat «S jedoch für nothwendig befunden, in daS Innere der administra tiven Bestimmungen über die Sprachensrage in Ungarn einzugehen und mir den Vorwurf zu machen, daß ich nicht richtig tnformirt sei, einen Borwurf, den ich zurück zugeben mir erlaube, nachdem ich die Wahrhaftigkeit und Wahrheitsliebe deS Herrn Justizmlnisterö nicht in Zweifel ziehen kann. Wohl aber dürfte Se. Exzellenz auS den offiziellen Berichten anders belehrt sein, als wir, die wir mit dem praktischen Leben in Ungarn tag täglich

Grundsatzes der Gleichberechtigung aller Nationalitäten in Ortschaften mit ruthenifcher Be völkerung die Grundbücher in ruthenifcher Sprache ge führt »verven. „Auch in dieser Beziehung geschah aber thatsächlich das Entgegengesetzte, denn die Grundbücher wurden nicht in der Sprache der Majorität, sondern in der deutschen «prache, also in der Sprache der allerklein, sten Minorität versaßt und geführt. „Die deutsche Bevölkerung in Ungarn besteht nach den neuesten statistischen Ausweisen der Regierung

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 14.12.1898
Umfang: 10
, was aus deutsch „der wievielte Theil' bedeutet. „Welches ist die Quote?' heißt hier so viel, als: „Der wievielte Theil der ge meinsamen Auslagen ist von Oesterreich, der wievielte ist von Ungarn zu zahlen?' So gelangen wir zu einem neuen Worte, das der Erklärung bedarf, „ge meinsame Auslagen'. Ihnen gegenüber stehen solche Auslagen, die nicht gemeinsam sind. So stehen wir bei der Frage: Wie verhält es sich denn in Oesterreich- Ungarn mit den „gemeinsamen Auslagen' ? I. Die gemeinsamen Auslagen. Um diese Frage

leichter zu beantworten, müssen wir einen kurzen geschichtlichen Rückblick machen und insbesondere das Jahr 1867 ins Auge fassen. Die Ungarn hatten sich bekanntlich 1848 gegen Oesterreich und seine Dynastie erhoben und wurden im folgenden Jahre mit Hilfe der Russen zwar besiegt, aber nicht beruhigt. Der Reichsrath, der für ganz Oesterreich- Ungarn gemeinsam sein sollte und in Olmütz zuerst tagte, wurde von den Ungarn nicht anerkannt und nicht beschickt. Nach dem unglücklichen Kriege vom Jahre 1866

wünschte der Kaiser, dass auch im Reiche der Friede einziehe, und der damalige Minister präsident Belcredi machte Vorschläge, die aber nicht an genommen wurden; er dankte insolgedessen ab. Es kam der sächsische Protestant Beust als Ministerpräsident, der andere Vorschläge machte und gleichsam mit einer politischen Schere beide Reichshälsten, Oesterreich- Ungarn zerschnitt. Im Februar 1867 wurde Ungarn als (selbstständiger) Staat anerkannt: Diese Theilung der Monarchie in zwei Theile wurde

von dem Monarchen selbst verfügt, nachdem früher der Führer der in Ungarn herrschenden Partei, namens Franz Deak, war zurathe gezogen worden. Siebenbürgen wurde vollständig mit Ungarn vereinigt; Croatien wurde Ungarn angegliedert, behielt aber den eigenen Landtag. Weil der Fluss Leitha auf eine bedeutende Strecke Oesterreich und Ungarn trennt, unterscheidet man von da an Cisleithanien, das sind „die in unserem Ruche vertretenen Länder', und Transleithanien, „die Länder der ungarischen Krone'. Diese Trennung

seine eigene innere Verwaltung, z. B. Schule, öffentliche Bauten, Beamten, Landesver theidigung, benöthigt. Trotz dieser so weitgehenden Trennung haben beide Staaten im Jahre 1867 etwas Gemeinsames gerettet. Gemeinsam ist vor allem die Krone. Habsburg wird auf beiden Seiten als gemeinsame Tyuastie anerkannt. Der jeweilige Träger beherrscht die „Gesammtmo- narchie' als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn. Gemeinsam sind ferner die diplomatischen Beziehungen nach außen, mit anderen Staaten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.07.1885
Umfang: 4
derartige, daß wir bei weitem nicht mit jenen Sorgen der Zukunft entgegensehen wie frü her. Dagegen scheint man in Ungarn den Aus gleich möglichst schnell unter Dach bringen zu wollen, vielleicht aus Furcht ein anderes Ministe rium als das des Grafen Taaffi' könnte den Herrn Tisza und Genossen größere Schwierigkei ten bereiten. In Folge der günstigen Bedingungen des letz ten Ausgleichs konnte Ungarn in seiner wirth schaftlichen Entwicklung große Fortschritte machen, nur das Zoll- und Handelsbündniß

mit Oester reich ermöglichte es der ungarischen Landwirth- schast, ihre Concurrenzfähigkeit zu behaupten und sich den modernen Productioilsverhältnissen anzupassen, nur der autonome Zolltarif hat Un garn in die Lage versetzt, eine Industrie ins Leben zu rufen, welche, wenn sie sich auch noch in den ersten Anfängen befindet, doch zu den besten Hoffnungen berechtigt — der Lärm von 1878, daß der Ausgleich Ungarn zu große Lasten auf erlege, ist längst verstummt, der Vorwurf, daß die Industrie Oesterreichs

sich in Folge des Zoll bündnisses ausschließlich durch den Export nach Ungarn nähre, ist durch die letzten Jahre wider legt, ja man kann im Gegentheil behaupten, daß durch die Zugeständnisse, die im Jahre 1378 gemacht worden sind, Oesterreich gegen Ungarn geradezu tributpflichtig geworden ist. Dies äußert stcy insbesondere darin, daß Ungarn vermöge seiner Bevölkernngsziffer 45 Percent aller Recruten zur gemeinsamen Armee stellt, während es zur Erhaltung des Heeres nur 30 Percent beiträgt; und doch wäre

es selbstver ständlich, daß jeder ungarische Staatsbürger des gemeinsamen Heeres auch wirklich von Ungarn seine Löhnung und seinen Lebensunterhalt erhalte, da ja auch die Machtentfaltung Ungarns in Europa darin besteht, daß es darauf hinweisen kann, daß die österreichisch-ungarische Monarchie aus unga rischem Menschenmateriale fast die Hälfte seiner schlagfertigen Armee beziehe. Ungarns Einfluß in Europa wäre lange nicht so groß» wenn es nicht auf die Entschließungen einer Großmacht einzu wirken vermöchte

; die günstigen politischen Ver träge aber, welche es mit Oesterreich abgeschlossen hat, ermöglichen es jenem Lande, bloß einen ge- ringenLPercentsatz seines Budgets auf die Erhal tung des Heeres verwenden zu müssen. Von den 45 Perceut, welche Ungarn zur gemeinsamen Armee stellt, werden 14 Percent auf Kosten Oesterreichs erhalten und Ungarn befitzt in Folge dessen ein so geringes Militärbudget (von den Honveds abgesehen), daß es blos 10—12 Percent seines Landesetats militärischen Ausgaben wid met

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 17.12.1898
Umfang: 10
Staaten, Oesterreich und Ungarn, zur Bestreitung der gemeinsamen Auslagen beizutragen haben; zweitens enthält er jene Reihe von Gesetzen, durch welche die Gemeinsamkeit der wirtschaftlichen und financiellen An gelegenheiten geregelt wird. Daraus ergibt sich nun ganz von selber die Erklä rung des Wortes „Junctim', das in unserer Sprache „vereinigt, beisammen' heißt. Es will nichts anderes sagen, als dass beide soeben erwähnten Classen von Ausgleichsgesetzen nicht von einander getrennt

für ein Jahr bestimmen zu lassen. Wer bürgt dasür, dass es der österreichischen Regierung ge lingen wird, die ungarische zum Rückzug zu bewegen, oder auch nur, dass sie sich dasür energisch ins Zeug legen wird? Wir wissen ja aus Erfahrung, dass unsere Regierung den Ungarn gegenüber immer den Willfährigen spielt. Und so kann und wird es auch wahrscheinlich kommen, dass Oesterreich, wenn eS mit dem „Junctim' Ernst macht, beim wirtschaftlichen Ausgleich nachgiebt und bei der Quote das Nach sehen

, dann wird dieser gemeinsame Vorschlag dem Hause zur Begutachtung und Beschlusssassnng vorgelegt. Wenn aber die Quotendeputationen sich nicht einigen können, ist es Sache der Regierungen, mit gemeinsamen Vorschlägen an die Parlamente, und wenn dies nichts fruchtet, an die Krone, behufs provisorischer Regelung heranzutreten. Jetzt die weitere Frage: Welches ist die Quote? Die Quote ist 79 : 39; d. h. 79 Procent der ge meinsamen Ausgaben treffen auf Oesterreich, 39 Proc. auf Ungarn. Aufgestellt wurde sie in den Wirren

von 1867, War sie damals gerecht? Es wurde alles in großer Eile gemacht; die Ungarn stellten die Forde rungen auf, und Oesterreich gab nach. Nehmen wir aber an, dass diese Quote im Jahre 1867 deshalb bestimmt wurde, weil die wirtschaftlichen Verhältnisse es erforderten, so muss man schließen, dass sie später ungerecht werden konnte, nämlich wenn die wirtschaft liche Entwicklung beider Hälften nicht gleichen Schritt hält. Die ungarische Quotendeputation hatte auch wirklich schon 1867 die Hoffnung

ausgedrückt, dass „infolge der wieder erlangten Selbstverwaltung die materielle Kraft und Wohlfahrt des Landes sich im Vrrlause des Decenniums, für das die Quote bestimmt fei, heben werde'. So ist's auch geschehen, und zwar nicht bloß während des ersten Decenniums, sondern alle dreißig Jahre hindurch. Un garn hat sich wirtschaftlich sehr gehoben, und zwar ge rade infolge des Ausgleiches, weil er für dieses Land sehr günstig, für uns ungünstig, unbillig, ungerecht war. Ungarn hat sich gehoben, nicht bloß

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 26.04.1918
Umfang: 4
vollbeladene Dampfer von je 6000 Bruttoregistertonnen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Clemenceau will die Akten über die Verhand lungen mit Oesterreich-Ungarn einer Kommiffion vorlegen. Aus Lugano, 23. April, wird gemel- det: Die italienischen Blätter erfahren aus Paris: Clemenceau und Franclin Bouillon wünschten, die Aktenstücke betreffend die Verhandlungen mit Oesterreich-Ungarn einer Kommisiion von fünf Deputierten vorzulegen. Deputierter Torrigeot erklärte sich unter Berufung

auf die Geschäftsord nung hiemit nicht einverstanden, da jeder Depu tierte das Recht habe, von den Gesetzentwürfen und Akten, welche die Regierung einer Kommission übermittelt, Kenntnis zu nehmen. Aus Stadt und Land. Innsbruck, 25. April. versuchter Tabakschmuggel aus Ungarn nach der Schweiz. Die .I. N." melden: Die schweren militärischen Lasten automobile führten gestern abends eine kostbare Last von Hall nach Innsbruck: den Inhalt zweier Waggons, die aus Ungarn kamen und in die Schweiz rollen sollten: Tabak

, seltener, kostbarer Tabak, in vielen Kisten verpackt. Einzelheiten hierüber werden wohl unter dem Schutze der amtlichen Geheimnistuerei verborgen, es genügt aber wohl die Feststellung der Tatsache, datz es wieder einmal möglich war, einen Schmuggelversuch aufzudecken. Einmal war dies möglich» als Weizenmehl aus Ungarn in die Schweiz wan delte, heute ist es Tabak, morgen ist es was anderes; aber nicht immer gelingt die Aufdeckung des Schwindels, die Entlarvung der Schmuggler und die Feststellung

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 15.05.1921
Umfang: 12
st e, was wir selbst nicht Herstellen können, von diesen bekommen. Ist das nicht himmelschreisntz, wir, das Nachbarland Im goflawiens und Ungarns, müssen unser Getreide von Nordchina und von Amerika beziehen. Tsche» chien erstickt in Zucker und wir sollen unsere paar Getreidefelder zum Zuckerrübenanbau verwenden? Ta läßt sich Helsen, indem man mit Hilfe der En tente das ums aufgelegte Zollsystem ändert. Das ist der Weg zum Leben, alles andere ist Täuschung. Und dieser Weg ist gangbar, wenn man nur will. Ich verweise aus Ungarn

nach wie vor bei Ungarn. Wir sind nun der Meinung, daß das ganz das gleiche Unrecht ist, das man damit Ungarn antut, wie man es uns angetan hat, indem mau uns das deutsche Südtirol nahm. Mir waren von jeher der Meinung, daß wir diesen Teil Ungarns nur neh men sollten dem Zwange gehorchend unter Wah rung unseres grundsätzlichen Standpunktes der freien Selbstbestimmung, auf dem wir den Waf fenstillstand abgeschlossen haben. Unsere nationa- len Kreise können sich nun bekanntlich nicht ge nug tun, um die endgültige

an Deutschland drohen. Parteileitungsmitglied Reicher sagte, daß das Burgenland zum Faustpfand der Ententernächte geworden ser. England und Italien haben zwar den Friedensvertrag von Trianon (Friede mir Ungarn) ratifiziert (genehmiget), allein Frankreich halte damit noch zurück. - Von dem Drängen der kleinen Entente fei zu erwarten, daß die Sache in Bälde wieder ins Rollen . gebracht werde. D i e Volksabstimmung ln Tirol habe den Burgenlündern sehr geschadet. Ange sichts der schwierigen Lage

, wie es immer heißt, kann somit unmöglich die eigentliche Triebfeder der Anschlutzagitation sein, da müssen doch ganz andere Beweggründe dahinterstecken. Wenn Jugoslawien, Ungarn, Italien und die Tschechoslowakei hinter der Bewegung stünden, würden wir sie verstehen, unverständlich bleibt es aber, wie Deutsche und Deutschland sie fördern können. Die Holen bemächtigen sich Oberfchiesienö. Am 3. Mai war der Jahrestag, an dem sich Polen seine neue Verfassung gegeben hat, und diesen Tag

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.04.1896
Umfang: 4
Nr. 87. „Lozner Z«itung (Südtiroler Tagblatt'). Donnerstag, den 16. April 1896. Jer Ausgleich. Dcr Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn, um den sich zur Zeit einmal wieder die Sorgen der beiderseitigen Staatsmänner drehe», ist lediglich ein wirtschaftlicher. Der erste große politische oder staatsrechtliche Ausgleich ist 1867 „skr ewige Zeiten' durch die Selbständigmachuug Ungarns in allen inneren Fragen geschlossen worden, dcr nächste solcher Art, der es auch in allen anderen Fragen

„für ewige Zeiten' selbständig wachen wird, steht zwar seit Jahren auf der Ta gesordnung dcr verschiedenen Parteien, aber noch nicht aus jener dcr Regierungen. Dafür sind die Dinge vorerst noch nichl reif. Der wirtschaftliche Ausgleich nun, dcr jetzt zum dritten Mal auf zehn Jahre, nämlich n'ir die Zeit von 1898—1908, gctroffcn werden soll, besteht auö zwei H.iupt- theilen. Dcr erste Theil betrifft die Festsetzung der Quote, zu welcher Ungarn und Oesterreich zu den gemcinsamcn Aus gaben für daö Heer

und die auswärtige Vertretung, beizu tragen haben: dcr andere Theil betrifft die Erneuerung oder Aufhebung dcr Zoll- und HandelSgcmcinschast. Während der zu Ende gehenden AuSglcichspcriode halte Ungarn für die Mili'tärgrenze vorweg 2 Prozent zu tragen; für den Nest war es bei dem Verhältnisse vom Jahr 1868 und 1878 geblieben: Ungarn zahlte hievon 3V, Oesterreich 70 Prozenl, so daß vom gesamten gemeinschaftlichen Budget Oesterreich 68, 6 Prozent, Ungarn 31, 4 Prozent bestritt. Im Jahre 1867 mochte

die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Ungarns sich zu derjenigen Oesterreichs in der That nickt we sentlich über dem Verhältnis von 3 zn 7 bewegt haben, seit her ist aber Ungarn, theilweise auf Unkosten Oesterreichs wirthschaftlich derartig erstarkt, daß das alte Verhältnis durchaus nicht mehr zutrifft. Der Geschäftsgang bn Feststellung des QuotenausgleichS ist dcr, daß die beiderseitigen Parlamente aus ihrer Miltc eine Anzahl Abgeordnete wählen, welche dort und hier zur „Ouvtendepmation' zusammentreten

Qnotendeputation übersandt. Es ist lange kein Geheimnis mehr, daß die österreichische Quoten- deputation das Verhältnis von 1867 nicht länger gelten lassen will, vielmehr vorschlägt, daß nach Leistung des PräcipuumS von 2 Prozent für die Militärgrenze Ungarn von den ver bleibenden 98 Prozent der gemeinsamen Ausgaben 42 Prozent trage und Oesterreich 58. Auf Prozente von der Gesamtsumme umgerechnet, würde demnach künftig Ungarn 43,16, Oesterreich 56,84 Prozent zu tragen haben. Dieser Vorschlag dcr

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 10
Datum: 20.09.1899
Umfang: 10
Z811 Giovanini Domin ik, aus Trient, S3 Jahre alt, Erdarbeiter, gestorben am 17. August 1896 in Csik-Szent-Mihalh in Ungarn. Glass Mila, geboren am 2. November 1897. in Fiume, Tochter deS Mathias Glass aus Trieft und der Annita TreoeS. Glatzl Marie, aus Unterwaldbauern, 82 Jahre alt. gestorben am 10.August 1896 inLeka (Ungarn). Goia. Marius, aus Trieft und zuständig nach Görz. Sohn des Josef Goia und der Maria Eldsich, gestorben am 17. Juli 1896 in Fiume. Gi,ja Cesira. geboren am 3. November

1897 in Fiume, Tochter des Josef Goja aus Trieft und der Marie Elersig. Golub Josef, geboren am 11. October 189K in Kozla (Ungarn), Sohn des Tarl Golnb aus Trieft und der Anna Hanke. Gottnik Anna, aus Tr est, 21 Jahre alt, Tochter des Anton Gottnik und der Theresia Ban, gestorben am 4. April 1897 in Soroksar in Ungarn. Gonska Josef, aus Prag, Kl Jahre alt, Gas- bcamter. gestorben am' IK. Dezember 1894 in Bor deaux (Frankreich). Gönczy Stefan, aus Laibach, 29 Jahre alt, Schlffsmaschinist, Sohn

des Lndwig Gönczy und der Marie Tribuc, verehelicht mit Maria Boi6 am 6. Juni 1897 in Raab. ^ Götz JneS Natalic, geboren am 18. De cember 1897 in Fiume, Tochter des Josef Götz aus Hrnetiv in Croatien nnd zuständig nach Böhmen und der Antonia Roois. Graf Anna, geboren am 8. Jänner 1897 zu Salgo-Tarjan in Ungarn, Tochter des Aegydius Graf aind der Marie Sneff, gestorben am 8. März 1897 zu Salgo-Tarjan. Graf Marie, geboren am 8. Jänner 1897 zu Salgo-Tarjan in Ungarn, Tochter des Aegydius Graf und der Marie

Sneff, gestorben am 10. März 1897 zu Salgo-Tarjan. Gras Felix, aus Wien, so Jahre alt, Koch, Sohn des Josef Gras, gestorben in Marseille in Frankreich am 14. Jänner 1893. Gregoröi«5 Josefa, geboren am II. Jänner 1897 in Fmme, Tochter des Martin Gregoreio und der Marie Bojc. Groszmann Friedrich Norbert Wilhelm, aus Benthen (Theresiengrube) in Schlesien, .Sohn des Wilhelm Groszmann und der Thekla Benda, ver ehelicht mit Marie Elisabeth Fankini am 23. No vember 189S in Jglohntta in Ungarn. Gröger

Johann, geboren am S. December 1896 in Budapest, Sohn des Florian Gröger aus Trieft und der Anna Schreil. Gröger Florian, aus Trieft, 35 Jahre alt, Südsrüchtenhändler, Sohn des Johann Gröger, Post beamter ,n Trieft, und der Anna Scarponi, ver ehelicht mit Anna Schreil am 6. Februar 1896 in Budapest. Gruber Theresia Franziska, aus Oedenburg und zuständig nach Spanberg, 14 Monate alt, Tochter des Lorenz Gruber und der Theresia Horvath, ge storben am 23. September 1896 in Oedenburg in Ungarn. Gualtiero

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.06.1899
Umfang: 6
, das Gebier des anmaßenden und srcchen Feindes wurde von dm deutschen Heeren zuerst occu- pirt und die rasche Reihe der erfochtenen Siege bewirkte militärisch wie politisch die fürchterliche Niederlage Frankreichs. Nicht ganz so schrecklich, aber im gewissen Sinne von unverkennbarer Aehnlichkeit ver hält es sich mit den wirtschaftlichen Kriegs vorbereitungen. die zur Zeit von Ungarn gegen Oesterreich betrieben werden. Von al len Details abgesehen, läßt sich der ganze Ausgleichskonslikt eben

doch aus die einfache Formel zurückführen, daß Ungarn den großen Werth kennt, die der zollfreie ungarische Ab satzmarkt sür die industrielle Produktion Oesterreichs besitzt und daß die Ungarn des halb dir anmaßlichsten Forderungen durchzu setzen glauben, wenn sie nur mit der Drohung heranrücken, zwischen Ungarn und Oesterreich Zollschranken aufzurichten. Aber bange machen gilt nicht, auch bei diesen ungarischen Husa renstückchen nicht. Mit aufrichtiger Freude ist die jüngste Kundgebung des Industriellen- Klubs

, der mächtigen Vereinigung der größten Fabrikanten Oesterreichs, welche die Zoll trennung sordern, als ein Beweis dafür zu begrüßen, daß die österreichische Industrie mit völlig kaltem Blute das von den Ungarn an die Wand gemalte wirtschaftliche Schreck« bild anblickt. Wenn es schon, wie immer sicherer wird, zur Zolltrennung Ungarns von Oesterreich kommen soll, dann, so spricht der Industriellen-Klub tapsn und offen aus, ist es entschieden besser, österreichischerseits nicht ruhig abzuwarten, bis Ungarn

uns mit dem wirthschastlichen Kriege überzieht, sondern selbst? möglichst bald loszuschlagen. Oester reichs entschieden der wirtschaftlich stärkere Theil und kann entschieden rascher mit seinen Vorbereitungen , und mit seiner wirtschaftlichen Mobilisirung fertig sein als unsere früheren Bundesgenossen.und gegenwärtigen Feinde. Der immer, tlnvermeldlicher scheinende ökono- znische. Feldzug bietet für Oestreich, bessere Aussichten auf siegreichem Erfolg wenn wir nicht - warten, bis Ungarn seinerseits

mit seinen Kriegsvorbereitungen zu Ende kommt, sondern wenn Oesterreich das Präveniere spielt und schon jetzt so bald als möglich das getrennte Zollgebiet herbeijühren hilft. Es ist gewiß ein sehr ernster Entschluß der da von einer Bereinigung österreichischer Großindustrieller gesaßt wurde, unter denen bekanntlich gerade die Textilindustrie eine maß gebende Rolle spielt, also jener Fabrikations zweig, der in noch hervorragenderem Maße als die übrigen auf den Absatz seiner Waren in Ungarn angewiesen ist. Aber dessenunge

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Tiroler Post
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Seite 5 von 20
Datum: 11.09.1908
Umfang: 20
ihrer weiteren Hoffnungen. Wie viel würden etwa die ungarischen Bauern bieten, könnten sie heute ihre Interessen einer gleichen Hand anvertrauen? Sie haben es erbärmlich schlecht. Ihr Ackerbauministerium führt kein sonderlich achtenswertes Regiment. Tie staatlichen Beamten sind drüben die Ver trauensmänner der Börsengaunerei und wie man die armen Landwirte zurichtet, zeigt die Preiskatastrophe, die nun hereingebrochen. Im Laufe der ersten Sommermonate dieses Jahres wurden in Ungarn die Getreidepreise

in ungewöhnlicher Weise in die Höhe getrieben. Was war davon der Grund? Die Ernteschätzungen der großen Getreideländer lauten günstig; die Vor räte waren auch noch ziemlich bedeutend. Warum also in Ungarn die düstere Auffassung? Das königlich ungarische Ackerbauministerium aller dings behauptet, daß in Ungarn die Ernte schlecht ausfallen würde. Die amtlichen Schätzungen wur den sehr niedrig angesetzt und die Börse wett eifert mit den Behörden darin, die bevorstehende diesjährige Ernte herabzusetzen. So trieb

Weizen, das vor her auf 4 bis 5 Meterzentner geschätzt wurde, ergab 7 bis 9 Meterzentner. Also ein glückliches Jahr! Und doch bedeutet dieser Jubel nichts ande res als den Raub von zehn Millionen Kronen, welche durch die falsche Schätzung des Ackerbauministeriums den ungarischen Bauern und Landwirten entrissen und den Getreidewu cherern in die Tasche gespielt wurden! Die Sache liegt nämlich so: In Ungarn kann der Landwirt von den Getreidehändlern nur dann Vorschüsse auf seine Ernte erhalten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 18.01.1900
Umfang: 8
Seite 2 „Der Tiroler' Donnerstag, 18. Jänner 1900. besonders wenn man bedenkt, dass die Ungarn im Commandieren 70 Procent für sich beansprucht haben. Aber nehmen wir an, das Verhältnis 70:30 sei damals gerecht gewesen. Dann müssen wir aber sagen: jetzt ist dasselbe ungerecht; und zwar deshalb ist es ungerecht, weil sich Ungarn wirtschaftlich viel mehr als Oesterreich entwickelt hat. Also muss auch seine Beitragsleistung zu den gemeinsamen Ausgaben im Verhältnisse zur unserigen größer

werden. Zur Beleuchtung dieses Schlusses geben wir dem christlich.socialen Abgeordneten Jax das Wort. Der- selbe hat am 24. November 1899 im Abgeordneten - Hause folgendes*) vorgebracht: „Betrachten wir nun das Verhältnis, wie es sich zwischen Ungarn und Oesterreich seit dem Jahre 1867 entwickelt hat, so wird jeder Mensch, der die öster reichischen Verhältnisse, insbesondere die in den Alpen- ländern kennt, zugeben, dass unsere Landwirtschaft ent schieden zurückgegangen, unsere Production an Getreide gegenüber

dem Jahre 1867 gesunken ist, die Erträgnisse der Landwirtschaft, wenn überhaupt dazumal ein Ertrag war, verschwunden und die meisten Landwirtschaften in den Alpenländern schon Jahre hindurch passiv sind. (Sehr richtig!) Wie steht nun die Sache in Ungarn? Im Jahre 1896 war die sogenannte MillemumS- feier, durch welche die Ungarn die vor tausend Jahren erfolgte Besitznahme des Landes Ungarn durch ihre Ur väter feiern wollten, die noch ihr Fleisch auf dem Rücken ihrer Pferde weichgerittcn haben. Anlässlich

der Ungarn und zwar der competentesten Person vcn Ungarn, des gewesenen Ministerpräsidenten und Finanzministers, benütze.« Weckerle sagt: „In Ungarn kann man im Mittel pro Joch eine Production von mindestens fünf Quin- talen Weizen annehmen und diesen rechnet er zu^inem Preise von nur 5^ fl- Pro Metercmtner, einen Preis, mit dem wir in Ciöleithanien nirgends, vielleicht mit Ausnahme der östlichsten Gebiete, also der Bukowina, einen Metercentner Weizen zu producieren in der Lage *) Wenn man diese Rede

in den verschiedenen Wiener Blättern vergleicht, so findet man, dass in den ausgleichsfreundlichen Re. dactionen sehr nichtige Stellen unterdrückt worden sind. ind, was wohl jeder Landwirt zugibt. (Zustimmung.) Daher beträgt der jährliche Bruttoertrag pro Jahr fünfmal 5V, fl-, das ist 27Vs sl. Pro Joch. Die Pro- ductionSkosten, sagte er nun weiter, belaufen sich in Ungarn pro Joch auf 15 fl., es liefert also das Joch bei diesen minimalen Preisen einen Reinertrag von 12Vs fl.; capitalisiert mit fünf Procent

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 25.10.1850
Umfang: 6
. Innsbruck. Kolonisation In Ungarn. — Truxpenabmarsch. Wien. Hofnachrichten. Schinhats. jzapnau. Kein Zwangt, Ztntehen kn der Lombardie. Angebt. Erklärung Frankreichs tik Bet«? ter teutschen Centralgewalt. Gerücht ron einer Einigung mit Barern über die Dcnauschifffahrt. v^kiergeld- Stalistik. vioerfe«. - ' T r i e st, die nautische Sternwart. — Pesth, da« Straf rerfahren. — t)erm a nnsta dt, Entweichung ron Krimi nalsträflingen. Das Sacksentand. — Verona, die Wer tungen in der Schweiz für Rom. Frankfurt

Handelspolitik. Kathegorische Sutwort te« päpstl. jzose«. Oi- Umtriebe der Demokratenpartei. — Rom, des Erwerbsteuergesetz. MiSjellen. Salzburg, 24. Okt. t? Uhr 33 Minuten. (Tel. Dep.) Socken ist der Dvmkapitular Mari- milici:: voll Tarnoczy zum Fürst-Erzbischofe von Salzburg erwählt worden Innsbruck, 2Z. Okt. Es ist bereits öffentlich zur Sprache gekommen, daß sich im Kronlande Tirol und na mentlich imOberinn-undZillertdale Auswanderungslustige nach Ungarn vorfänden, welche nur auf eine Einladung

oder aufklärende Nacliricht Herren,- um ihr Vorhaben ins Werk z» setzen. Neulich kam sogar ein Wälschtiroler hteher, um sich über die allfälligen Ansiedlungsbedlngun- gen in Ungarn bei den Behörden zu erkundigen; er erklärte sich bereit, gegen eine entsprechende Unterstützung mit Mebrcrcn als Kolonisten die Reise nach dem Ungar« lande sogleich anzutreten. Um allen Denjenigen, welche ähnliche Absichten hegen sollten, die dermal begonnenen Vorbercitngen zur Kolonisation in Ungarn bekannt zu geben

, und sie bezüglich der Ausführung ihrer Ueber- siedlnngSanträge vorerst noch zu vorsichtiger Geduld geneigt zu stimmen, halten wir die Ausnahme deS nach stehenden Aufsatze« auS der „Austria' Nr. 242 in un ser Blatt für zeitgemäß. Kolonisation in Ungarn. Uns liegt ein „Entwurf des Programms, der Sta tuten und der Geschäftsordnung znr Gründung deS ersten österreichischen AnsiedlnngSvereins behufs der Beförde rung der Kolonisation in Ungarn von Ritter v. Hohen- blum, Unternehmer des Komptoirs zur Beförderung

der Privatkolonifation in Ungarn,' vor. Wir wollen dem Gutachten von Sachverständigen über diesen zu solchem Zwecke der Publicität übergebenen Entwurf um so we niger vorgreifen, alS die Allerhöchsten OrtS angefuchte Ermächtigung zur Einleitung der vorbereitenden Maß regeln noch niclit herabgelangt ist. Als Zweck des Ver eins wird die Beförderung der Kolonisation in Ungarn auf dem Privatwege durch Ankauf größerer Gutskörper und deren parzellcnweise Wiederveräußerung an Kolo- ') Mit Freude erfüllte die Nachricht ron

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.12.1899
Umfang: 8
N-. 2LS !'ojmer ^ellung^ fSüdtirole? Tllg^a Donnerstag. dm 14 Dezember 189i) sumiert und bezahlt, zweitens aber steckt erst «och die österreichische Regierung eine Ver brauchsabgabe für Zucker ein. Dadurch werde Ungarn geschädigt. Wenn ein anderer Staat, zum Beispiel Deutschlard nach Ungarn Zucker exportiert, dann erhebe man ja eben einen Zoll, der auch der ungarischen Reichshälfte zugute kommt, vom österreichischen Zucker aber habe Ungarn nichts. Infolge dessen wurde daS Abkommen getroffen

, daß ein Theil des Ertrages der Verzehrungs- und Verbrauchs steuern und Abgaben von Oesterreich an Un garn überwiesen werde, und umgekehrt wieder für Produkte, die in Ungarn produzirt und besteuert und nach Oesterreich eingeführt wer den, Ungarn einen gewissen Theil der Steuer an Oesterreich überweist. Dieses Ueberwei sungsgesetz ist aber natürlich stark zu Gunsten Ungarns gemacht, denn alle die Artikel, um die es sich handelt, werden zumeist in Oester reich produzirt und eingeführt, zum weuigsten Theile

aber umgekehrt. Dieses Ueberweisungs» gesetz schafft den Ungarn so große Vortheile, daß es sogar die Regierung Badeni. welche leichtsinnig, was Ungarn nur wollte, dem selben auch zugestand, für nöthig fand, das Ueberweisungspesetz mit der Quote in eine gewisse Verbindung zu bringen und zu sagen: wir können diese Üeberweisung nicht annehmen, wenn nicht wenigstens eine Kompensation für Oesterreich durch die Erhöhung der ungari schen Quote zugestanden wird. Nun hängt daS Ueberweisungsgesetz in der Luft

. Die Ungarn schreien jetzt schon, daß ihnen das Werthvollste am ganzen Ausgleiche, das Ueberweisungsgesetz am End? entschlüpfen könnte. Das Ueberweisungsgesetz ist ja einer der Haupttheile der ganzen Beute, die Un garn mit diesem Ausgleiche davonträgt. Nun wurde Ministerpräsident v. Szell im ungari schen Abgeordnetenhause wegen des Ueber- weisungsgesetzes interpelliert und gab dabei folgende Antwort: Oesterreich hat mit Un garn einen Vertrag geschlossen, laut welchem der zwischen Badeni und Banffy

vereinbarte von Thun und Szell dann angenommene Ausgleich beiderseits acceptiert wird. Ungarn habe seinerseits die Ausgleichsgesetze parla mentarisch erledigt. Wenn Oesterreich das Ueberweisungsgesetz nicht bis Ende Dezember annimmt, dann werde sich Ungarn selber helfen, und zwar, indem es nicht etwa Zoll schranken aufrichtet, sondern indem es die Vortheile des übrigen Ansgleiches, die es mit Hilfe des § 14 erhalten hat, behält und sich die Ueberweisung selber verschafft. Es wird nämlich kein Stück Zacker

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