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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 24.09.1907
Umfang: 8
, so wird es auch jetzt geschehen. Denn so martialisch auch die Ungarn auftreten, sie können die Tatsache nicht verbergen, daß ihnen der Ausgleich nicht so sehr um seinetwillen als um der finanziellen Nebenwirkungen, die seine Vollendung auslösen muß, eine dringende Notwendigkeit ist. Interessant ist das Geständnis, das dem geistigen Führer der Unabhängigkeitspartei, Grafen Apponyi, jüngst entschlüpft ist. Graf Apponyi, der Tatzeuge der Verhandlungen im Klub der Unabhängigkeitspartei, hat nämlich der Oeffentlichkeit Dinge

verraten, die mit grellem Lichte die Sachlage beleuchten. Wie nämlich Graf Apponyi mitzuteilen weiß, hat Ungarn seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, einer „mäßigen Erhöhung' der Quote zuzustimmen, falls österreichischerseits folgende Gegenleistungen an Ungarn gemacht werden: die Errichtung der Verzehrungssteuerlinie, die es er möglichen würde, daß der ungarische Staat hin sichtlich der Feststellung seiner Verzehrungssteuer in voller Selbständigkeit verfügen könne; die Herstellung des direkten

Eisenbahn anschlusses der Kaschau—-Oderberger Bahn an die preußischen Staat s- bahnenbeiAnnaberg (Preußisch-Schlesien), wodurch eine unmittelbare Verbinduug zwischen Ungarn und Deutschland hergestellt würde, ferner die paritätische Regelung derHeeres- lieferungen, welche der ungarischen Industrie und der ungarischen Landwirtschaft auf dem Gebiete der Lieferung fürdasgemeinsameHeerVorteilebieten würde, mehrere Tarisangelegenheiten, die vom Standpunkte des ungarischen Exportes ge regelt werden müssen

(?), gewisse staatsrechtliche Forderungen, in erster Linie Herstellung der Parität in den diplomatischen Vertretungen der österreichisch-ungarischen Monarchie, damit Ungarns staatliche Selbständigkeit auch dem Auslande gegenüber vollständig zur Geltung komme. — Also gewiß sehr unverfrorene Wünsche, wenn man bedenkt, daß die „mäßige' Erhöhung höchstens 4 bis 5 Millionen Kronen ausmachen könnte, während der Annaberger Anschluß allein Ungarn von Oesterreich wirtschaftlich vollkommen unab hängig macht

und jene durch die geographische Lage erwirkten Vorteile zerstört, die Oesterreich auch im Falle der gänzlichen Trennung das Heft in die Hand geben. Was speziell den Eisenbahnanschluß in Anna berg anbelangt, so ist diese ungarische Forderung allerdings nicht mehr ganz neu; sie wurde wieder holt vorgebracht, von unserer Regierung jedoch ans den gewichtigsten Gründen jedesmal abge lehnt. Gegenwärtig ist Ungarn, beziehungsweise die Kaschau—Oderberger Bahn genötigt, den Verkehr wenn auch nur über eine kurze Strecke der ehemaligen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 22.08.1907
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 101. DonnerZtag. „Brixener Chronik.' 22 August 18(^7. XX. Jahrg geworden ist, daß wir die völlige Lostrennung nicht verhindern können und derweil nur die Kosten der Vorbereitung hiezu den Ungarn bestreiten sollen, dann allerdings los von Ungarn! Aber das muß das letzte Mittel sein, nicht das erste, und darf überhaupt nur Mittel sein, nicht Zweck. Und ist denn dies das einzige Mittel? Gibt es nicht auch andere? Die Bewegung der im ungarischen Staate lebenden nichtungarischen

Nationalitäten gegen die Bedrückung seitens der magyarisch-jüdischen Clique setzt kräftig ein. Anstatt diese Reaktion gegen die magyarische Clique zu unterstützen und zugleich den nichtungarischen Nationalitäten im Reiche der Sankt Stephans-Krone eine Stütze zu bieten, sollen wir sie den Ungarn wehrlos ausliefern? Und wenn endlich und schließlich alle anderen Mittel versagen und wir notgedrungen zum letzten verzweifelten Mittel greifen müssen, dann wird der tatsächliche Effekt der gleiche

sein, ob wir uns von den Ungarn oder ob die Ungarn von uns sich losmachen. Der große Unterschied wird nur der sein: Wenn wir uns das „Los von Ungarn!' als Zweck vor Augen halten, so wird dies heißen, daß wir die Trennung und damit die Zertrümmerung der Monarchie gefördert haben; wenn wir sie aber nur als letztes Mittel anwenden, so wird dies bedeuten, daß wir die Zertrümmerung nicht hindern konnten. Nur letztere Alternative ist für den Patrioten annehmbar. Das „Los von Ungarn' in der oben gesetzten Form gehört mithin

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 18.09.1907
Umfang: 14
aber ein- Mera«er Aeittmg mal bei der Verzehr»ngs steuer7 der Grundsatz in Geltung, daß die Steuer der Ver brauchsseite zufalle,, so muß dies auch mit den Zöllen geschehen, die ja auch unter die Verbrauchs abgaben fallen. Jetzt werden die Z0llein nahmen so verrechnet, als ob Ungarn mit 34.4 v. H. dazu beitragen würde. In Wirklich keit verhält es sich aber anders. Nach den letzten Ausweisen über die Einfuhr in den ersten sieben Monaten beträgt der Wert der Einfuhr in die Monarchie in dieser Zeit 1338.2

Millionen Kronen, wovon 188.5 Millionen Kronen auf Ungarn ent fallen, also etwa 14v. H., somit mehr als 20 v. H. unter der Quote Ungarns. Oesterreich er scheint daher bei dem gegenseitigen Quotenver hältnisse um volle 20°/« der gesamten Einsuhrs» Wunne benachteiligt. Und wenn die ungarische Regierung ihrem Staate die Wohltäten eines selbständigen Zollgebietes zuwenden will, so ist dazu zu bemerken: in derselben siebenmonatlichen Periode d. I. betrug Ungarns Einfuhr nach Oesterreich nach den Auswelsen

des ungarischen Handelsministeriums 578.9 Millionen Kronen, die ungarische Ausfuhr nach dem Auslande 207.2 Millionen Kronen. Jetzt hat Ungarn nur von diesen 207.2 Millionen den Zoll aufzurechnen, bei voller Selbständigkeit seines ' Zollgebietes würde es auch die bisher zollfreie Ausfuhr von 578.9 Millionen zu verzollen haben. Und da Herr von Derschatta klug und gewissenhaft genug ist, um eine direkte Eisenbahnverbindung mit Deutschland nicht zuzugeben, so würde Ungarn beim Export über die Kaschau-Oderberger

Bahn zweimal Zoll haben: bei Jablunkau und bei Oderberg. Um dem zu entgehen, fordert Kossuth den direkten Anschluß an die Preußischen Staats bahnen, der ihm auch in in eisenbahntarifarischer Hinsicht sehr wünschenswert erscheint. Als Ent schädigung ist Oesterreich dafür in der beliebten Junktimforvl der Anschluß an die dalmatinischen Eisenbahnen angeboten. Sehr verlockende Wirkung kann dieses Anerbieten in Wien nicht üben. Für hie Vernachlässigung des Verkehrs im eigenen Süden wird man Ungarn

hier keine Prämie be willigen. Der Reichsrat wird die Vorteile, die die gegenwärtige Lage Ungarn gegenüber gewährt, so wenig übersehen, wie unsere Regierung, die hei allem ehrlichen Willen, zu einem Ausgleiche zn kommen, alle Umstände nüchtern wahrnimmt. Die Zollselbständigkeit Ungarns scheitert an der Bereitwilligkeit der österreichischen Regierung, ihr zuzustimmen und alle Folgerungen daraus zu ziehen. ^ Jungtschechen und Tschechischradikale. ! In der Prager Vorstadt Königl. Weinberge )and vorgestern abends

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 17.03.1900
Umfang: 10
Entwicklung der Dinge im Hause zu sprechen. Ungarn. (Profanation der zehn Gebote durch Juden.) In der samStäglichen Sitzung des Abgeordnetenhauses interpellierte das Mitglied der Bolkspartei, der geistliche Dichter Karl Kalma n, über folgenden Vorfall: Ein Szegediner Jsraelit namens Fein hat jüngst Plaeate angeschlagen, in welchen unter Benützung der „Zehn Gebote' die Waren FemS angepriesen wurden, indem es hieß: „Kauf die Waren FeinS,' „Du sollst den Namen Feins nicht missbrauchen

sind die Ungarn. Wenn es sich um ihre Interessen handelt, so spielen sie die Rolle des Löwen, der mit dem Esel auf die Jagd gieng, wie es in lustigen Fabeln zu lesen ist; wo es aber die ge- meinsamea Lasten tragen heißt, da lassen sie bereit willigst den Löwenantheil den Cisleithaniern. In der Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses am 3. März hat Handelsminister Hegedus die cis- leithanischen Fabrikanten sast drohend ausgesordert, ihre Fabriken nach Ungarn zu verlegen. Er berichtete u. a., dass seit

seiner Ministerschaft 24 Fa briken mit einem Capital von 29 Millionen Kronen theils gebaut, theils in Bau begriffen sind. Mit 31 Fabrikanten stehe er in Unterhandlungen, welche bereits als geendet angesehen werden können. Wenn die Oesterreichs, setzte er hinzu, Ungarn als Absatzgebiet erhalten wollen, mögen sie trachten, ungarische Fabriken zu errichten; denn dass Ungarn, wenn sie dies unterlassen, Fabriken errichtet, ist gewiss. AuS dem Mitgetheilten geht hervor, dass es hoch an der Zeit wäre, dem innerpolitischen

Staat zu entsagen und mit riesiger Kraft die Entfaltung unseres wirt schaftlichen Lebens anzustreben. Auch etwas mehr Energie Ungarn gegenüber wäre sehr am Platze. Dass wir in Wien viel zu wenig Kirchen haben, und die Kirchenbaufrage sür uns eine brennende Frage ist, ist eine bekannte Thatsache. Sie wissen, dass diesbezüglich in den letzten Jahren viel geschehen ist; weil aber das Bauen eine kostspielige Sache ist, so lasten auf den bereits ausgeführten oder in Ausführung begriffenen Kirchen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.12.1900
Umfang: 6
. Annoncen sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit S2 Uutcrhaltimgs-Bcilagcii, 52 humoristischen Beilagen und 24 Modcdcilagcii. Ar. 288 ---- -- Menstag, den 11 Dezember 1i«OV. M. Ia^rg. Zur Wah>bkmz«lis i» Nord-Mol. (Schluß.) Aber auch die Religion mußte herhalten, um für den ungarischen Ausgleich Stimmung zu machen. Im Sommer vorigen Jahres schrieb die klerikale «Welser Zeitung' „Graf Thun ist seit dem Jahre 1838 der erste öster reichische Minister, der die Ungarn

. Die dem Gewerbestande schädliche Gewerbefreiheit, die Wuchergesetze, der erste Ausgleich mit Ungarn stamme aus den Zeiten da der Liberalismus herrschte. „Halt Ungarn! Bis hieher und nicht weiter', habe nie ein Fortschrittlicher gerufen. Lueger sei der erste gewesen, der gegen die Ueberhebung der Un garn aufgetreten sei. Es freue ihn, wenn nun auch Dr. Lecher gegen den ungarischen Aus gleich sei. Ebenso beklage auch er die öster reichische Protektionswirthschaft. Auch er be dauere und erkläre es öffentlich, trotzdem

Ausgleichs sei die Stellung des Redners ja längst bekannt. Er erinnert an seine zwölfstündige Rede darüber im Abgeordnetenhause. Dr. Lueger und Liechtenstein hätten ihn dasür beglückwünscht. Der erste Ausgleich mit Ungarn 1867 war eine opsermuthige patriotische That der Deut schen. Die Schlachten von Königgrätz und Solserino waren geschlagen, Ungarn im Auf ruhr, Oesterreich in Folge der klerikalen Herr schaft auf das Tiefste gedemüthigt, da hieß es, Ungarn die Trennung bewilligen, oder alles zertrümmern

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.05.1905
Umfang: 8
ein, in dem er ausführte, daß die Zukunft Ungarns in wissenschaftlicher Bezie hunz „aus dem Wasser' gelegen sei. und alles auf geboten werden müsse, mn die See zn erreichen. Der anwesende österreichische Industrielle Bergbau Unternehmer Deskovic erwiderte in längerer fran zöfifcher (!) Rede, daß es in ganz Dalmatien von Zlrbe bis Spizza keinen Menschen geben werde, der den Ungarn ernstlich glauben könnte, daß sie den Dalmatinern so sympathisch gesinnt waren, wie der Vorredner ausführte. Es märe sonst unfaßbar, warum

die maßgebenden Kreise m Ungarn sich jahrelang einer so wichtigen Forderung widersetzt haben, wie die direkte Eisenbahnverbindung über Dalmatien nach Bosnien. So habe Oscnpest stets gegen Wien gearbeitet und Ungarn trage keinen gelingen Anteil an dein wirtschaftlichen Nieder gange Tolmatiens, um dessen Sympathien jetzt so eifrig geworben wird. Wie will denn der uuga- riscln' Handel gedeihen, wenn er nur das eine Aus- falllor besitzt Finme. das für Einfuhr und Aus fuhr sorgen soll. Es ist begreiflich

, daß Ungarn neue Teehäfen zn erwerben sucht, denn mit Fiuiiw allein wird der Handel Ungarns niemals zur Blüte gelangen. Die Ausführungen Deskovic' fanden bei der überwiegend von Magyaren besuchten Vet- anunlung lebhaste Zustimmung. Hier scheint eS also, daß sich die magyarischen Kaufleitte noch viel mehr vom Größenwahn tragen lassen als die Po litiker. Bisher hat Ungarn sich gegen die^ genannte Bahnverbindung gesträubt, um Fiume zu schlitzen. Wenn sich jetzt die begehrlichen Augen der Ma gyaren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 08.04.1905
Umfang: 10
, wie die Witwen nach Beamten, Z>r. Lueger üöer die ungarische Arage. In einer Versammlung am 2. dS. äußerte sich Dr. Lueger: Wenn die Ungarn einen wirklich ehl> lichen Ausgleich wollen, dann ist eS recht, wenn nicht, dann gehen wir auseinander. Der Ausgleich muß aber dann dauernd gemacht werden. Ein Staat auf zehnjährige Kündigung ist ein Unding und ew Unsinn, und diesem Umstände ist eS zu ver danken, daß unsere ganze Industrie und unser ganzes wirtschaftliches Leben schwer geschädigt

und deswegen glaube ich auch, daß nicht alles so heiß gegessen wird, als eS gekocht wird. Die Ungarn werdm schon sehm, wohin sie kommen,, wenn die wirtschaft liche Trennung durchgeführt wird. Ihre landwirt schaftlichen Produkte werden sie nirgends anbringen können, ihre Ochsen auch nicht. Ich sehe deshalb ruhig der Zukunft entgegen, daß unser Herrgott nnS und unser Vaterland nicht verlassm wird. ES gibt nur ew Zauberwort, welches uns ans dieser kriti schen Lage befreien könnte, und dieses Zauberwort heißt

zu finden wäre, da eS zweifellos ist, daß die Krone derzeit das Programm der Oppositionellen nicht akzeptiert, diese aber ohne Zugeständnisse aus nationalem Ge biete nicht geneigt find, irgend ew Ministerium zu unterstützen. ES scheint fast gewiß, daß die Wirren noch lange währm werden- So ernst wie jetzt war die Lage w Ungarn noch nicht. Anläßlich der letzten Konferenz.-der koalierten Opposition, in. welcher das der Krone angebotene Kompromiß abgelehnt wurde, wurde der Entschluß gefaßt

anzunehmen, wmn man nicht wolle, daß die Revo lutio n in Ungarn ihren Ein zug halte. Jahrzehntelang habe die Unabhängig keitspartei um die Macht im Parlamente gekämpft, um Ungarn von Wien freizumachen, und nun, da sie am Ziele ihrer Kämpfe sei, wäre eS Verrat am Vaterlande, wmn die Abgeordneten der UnabhängigkeitSp^rtei dem Lande statt der Be freiung ein faules Kompromiß brächten. Diese kampflustige und höffnungsfreudige Stimmung herrscht auch in dm übrigen Lagern der koalierten Oppo sitionsparteien

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Volksblatt
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Seite 1 von 14
Datum: 30.03.1901
Umfang: 14
des § 14 erlö schen nach dem Gesetze vom 21. December 1867 sofort, wenn dieselben die Genehmigung eines der beiden Häuser des Reichsrathes nicht erhalten. Die Regierung hat diese Verordnungen pflichtgemäß.dem Abgeordnetenhause schon längst vorgelegt. Nun haben sofort nach Kundmachung der Ver ordnung betreffend den Ausgleich mit Ungarn die Deutschnationalen und Liberalen, unsere „Tages- Post und „Montags-Post', dieselbe als ein Un glück, als einen Verrath, als den Ruin der wirt schaftlichen Interessen

dieser Reichshälste bezeichnet; jede Stunde ihres Bestandes bringe Oesterreich und seinen Völkern unersetzlichen Schaden, diese Ver ordnung müsse daher sosort nach Zusammentritt des Reichsrathes beseitiget werden. Und jetzt? — Schon seit 31. Jänner sitzen sie in Wien. Aber sie haben noch nicht den geringsten Versuch gemacht, über die Verordnung betreffend den Ausgleich mit Ungarn eine Abstimmung her beizuführen. Im Gegentheile, sie haben die Consti- tuierung

des Verfassungsausschusses, in welchem diese Verordnungen vorberathen werden sollen, bis auf die letzten Tage verzögert. Ist der Ausgleich mit Ungarn jetzt, nach den Wahlen, weniger schädlich, als vor und zur Zeit der Wahlen? Oder was war die ganze Entrüstung Zur Zeit der Wahlen? ' Wenn der Ausgleich mit Ungarn wirklich so schlecht ist; dass jede Stunde seines Bestandes den Völkern Millionen unwiederbringlich entreißt, dann darf seine Berathung nicht verschoben, dann muss n so rasch als möglich beseitigt werden. Jede Ver zögerung wäre

dann ein Verrath, ein Verbrechen am Volke. Wo sind sie nun alle die Schreier, die von Entrüstung trieften, die dem Volke' sofortige Hilfe versprachen? Sie sind schweigsam, vom Ausgleich mit Ungarn ist es still geworden.' — Das passt aber genau auch für Tirol. — Unsere Christlichen haben auch alles vergessen. Es war ja nur ein Wahlmanöver, es galt ja nur den BaronMMWu stürzen, und die Lebensaufgabe gewisser HMNer ward ersüllt, ihr Hunger gestillt! Deutsche Staatssprache, wo bist du? Das „L. V.' schreibt: „Ganz

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 04.02.1905
Umfang: 10
des Vertrages ist ein kündigungs loser. Die Wendung in Ungarn. Am Samstag abends waren 400 Wahlresultate bekannt. Gewählt wurden: 154 Liberale, 160 Anhänger der Kossuth- Partei, 25 Anhänger der Volkspartei, 24 Dissi denten, 11 Anhänger der Banffy-Partei. 7 Natio nalisten, 5 Wilde, 1 Demokrat; 13 Stichwahlen sind notwendig. Die Liberalen gewinnen 26 und verlieren 87 Mandate, die Kossuth-Partei gewinnt 62 und verliert 13, die Dissidenten gewinnen 9 und verlieren 9, die Volkspartei gewinnt 8 und verliert

die Kossuth-Partei, die heute die größte Partei in Un garn ist. Allerdings ist zu berücksichtigen, das diese Partei aus drei, durchaus nicht gleichgearteten Fraktionen besteht: den eigentlichen Kossuthianern, der Ugron-Fraktion und den Anhängern Apponyis. Viele Blätter zerbrechen sich, den Kopf, wie denn die Sache in Ungarn wieder ins Geleise zu bringen wäre. Aber das lassen wir nur ganz ruhig die Sorge der Ungarn sein. Die österreichische liberale Presse steht freilich trostlos vor der gebrochenen Säule

können, wenn der Dualismus beseitigt ist. Nur ist es allgemeine Ueberzeugung: mit dem Dualismus geht es' nicht länger. Wenn die Ungarn den noch nicht 50 Jahre alten Dua lismus selber niederreißen, trotzdem nur sie die Vorteile — und was für welche — davon hatten, so sollten wir uns nicht übermäßig darüber be trüben. Freuen wir/uns eher, daß Oesterreich an der Roßkur des Dualismus nicht zugrunde ging. Dieses Reich muß doch eine große Lebenskraft haben. Wir können, sagt das „L. V.', auch ruhig die Vorschläge der Herren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 10
Datum: 31.08.1901
Umfang: 10
. Verschiedene Minen. Seit einiger Zeit ist in Süd-Ungarn unter der sla vischen Bevölkerung eine ganz eigenthümliche Agitation im Gange. Es wird dort eifrig in der ärmeren Landbe völkerung für den Anschluss an die russisch-orthodoxe Kirche geworben; geheime Verbrüderungen ködern ihre Anhänger durch kleine Geldhilfen und versprechen Hilfe vom großen russischen Zar, wenn sich das Volk diesem anvertrauen wolle, alle «laven gehörten zusammen und in diesem Zusammen schlüsse allein läge die Rettung

aus der jetzigen Nothlage der Nation. — Die Fäden dieser Agitation laufen nach Amerika, wo ein panslavisches Centrum im Namen von Factoren, die mit dem europäischen Russland Beziehungen haben, die Propaganda leitet. Dass diese Factoren in verantwortliche Beziehungen mit der russischen Regierung gebracht werden können, lässt sich nicht behaupten und ist nicht einmal wahrscheinlich, wohl aber hat man in ihrem Wirken den Plan einer wohlberechneten Präparierung des slavischen Volkes in Ungarn für irredentistische

tenegro zu vertheilen. Das wären'die Geschenke an die nördlichen Balkanstaaten, wenn diese brav und vernünftig sein wollen, sie brauchten nach dem Vorschlag des „Wostok' durch weiter nichts ihre Erkenntlichkeit für dieses Uebermaß von Güte zu zeigen, als dass sie sich nach ihrer Bekehrung zur russisch-orthodoxen Kirche unter das Protectorat Russlands stellen. — Die Verwandtschaft der in Ungarn betriebenen Agitation mit den neuesten Bemühungen, im benachbarten Rumänien eine rufsophile Partei auf Grund

für seinen modernen Glauben zu kaufen.' Der Bankerott des Liöerakismus in Ungarn steht vor der Thüre. Die Parlamentswahlen, die noch vor Abschluss dieses Jahres stattfinden, werden es beweisen. Einerseits die heftige Agitation der katholischen Volkspartei, die in letzter Zeit dieselbe entfaltet, mehr noch aber die furchtbaren Verwüstungen auf allen Gebieten, die der Libe ralismus angerichtet, der höchst verderbliche Einfluss des Judenthums, das die liberalen Grundsätze stets am intensivsten zu prakticieren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 10
Datum: 19.10.1901
Umfang: 10
Samstag, IS. October 1SM. „D<r Tirol»«' Seite S. Die reinen Wahlen w Ungarn, auf die der Ministerpräsident v. S zell so stolz ist, haben nach einer Schilderung der „Kölnischen Zeitung' folgender maßen ausgeschaut: „Aus den Nachrichten, die aus allen Theilen des Landes über den Verlauf der Wahlen ein laufen, gewinnt man nicht den Eindruck, dass Ungarn in diesem Jahre wirklich „reine Wahlen' gehabt hätte. Die Klagen über Wahlmissbräuche haben sich vielleicht etwas vermindert, sind aber keineswegs

ganz verschwunden, und schon die ungewöhnlich hohe Zahl der Wahlbeschwerden es sollen ihrer im Ministerium des Innern 600 ein gelaufen sein und etwa 40 Mandate werden von dem Obersten Gerichtshof angefochten werden — beweist, dass Ungarn vom Ideal der „reinen Wahlen' noch sehr weit entfernt ist. Es gibt kaum einen Wahlkreis, in dem es nicht auch diesmal die üblichen, jetzt aber verbotenen Wahlessen gegeben hätte, und in dem die Wirtshäuser den Wählern nicht tagelang unentgeltlich den gewünschten

. In der Gegend von Gran (Ungarn) entsprang einer reisenden Menagerie ein Königstiger. Derselbe drang in eine Schafherde ein und zerriss 30 Schafe. Eine Militär abtheilung wurde zur Verfolgung commandiert. Kin großes Kaberfeldtreiben veranstalteten in der Nacht von Samstag auf Sonntag nahe an 100 Haberer in Rammelberg (Baiern). In dem eine Stunde davon ent fernten Rott am Jnn vernahm man die Schießerei und den Spectakel. Eine Gerichtscommission begab sich am Montag zur Untersuchung nach Rammelberg. Der Wänöer

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 18.11.1906
Umfang: 20
— steht doch nahezu die gesamte jüngere ungarische Geist lichkeit auf dem streng nationalen Boden eines selbständigen ungarischen Staates. Wird die Armee einmal zur Erhaltung der Reichseinheit aufgeboten werden müssen, gemäß dem Worte, das man dem Erzherzog zuschreibt: Bisher hätte Ungarn noch in jedem Jahrhundert neu erobert werden müssen.? Es wäre traurig, wenn man in der Hofburg an das Eisen als letztes Heil mittel dächte, wenn friedliche Mittel versagen. Jedenfalls ist das Augenmerk

des Thronfolgers immer mehr und ' jetzt fast ausschließlich auf Armeefragen gerichtet. Begreiflich, daß der Thronfolger bei solchen Gesinnungen die gegen Ungarn in den militäri schen Fragen geübte Nachgiebigkeit als Fehler ansieht und denjenigen Männern abhold ist, denen er die Schuld gibt, Kaiser Franz Josef schwäch lich beraten zu Haben. Nun aber war seit dem Tode des Erzherzogs Albrecht, des Siegers von Custozza, der Generalstabschef der bewaffneten Macht, Friedrich v. Beck, in den Armeefragen

er in die österreichische Dele gation, stellte die an Ungarn gemachten Zuge ständnisse als unwesentlich hin, warf sich in die Brust als Verteidiger der Einheit der 'Armee und versuchte auf diese Weise, sich so zwischen den widerstreitenden Prinzipien durchzuschlän geln. , , - r - - ^ Das war es, was den Erzherzog Franz Fer dinand gegen ihn und Beck einnahm, und im Sommer dieses Jahres^ kam es darüber zum Bruche. Der Kaiser mußte infolge seines leiden den Zustandes den Erzherzog als seinen Stellver treter

. Als er mit hohen Ehren zurücktrat, gab gleich zeitig auch Ritter v. Pietreich seine Demission, nicht, wie man behauptet hat, weil er mit den Ungarn nicht meHr zu einem neuen Ausgleich kommen konnte, sondern weil er dem einmüti gen Urteil der öffentlichen Meinung in Oester reich, das durch den Mund des Thronfolgers deutlich zum Ausdruck gebracht wurde, weichen mußte. Indessen gaben die bisher einflußreich sten Ratgeber des Kaisers ihre Sache nicht ver loren. War Pitreich auch in seiner politisch ex ponierten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1904
Umfang: 8
„Der Giroler' «scheint jede» Dienstag, Donners tag und SamStag. Druck und BeÄag: ^Tyrvlia', Bozen, Museumstr. 32. Bezugspreise: Für Oesterr eic^Ungarn mit Post Versendung: ganzjährig X 1120 halbjährig „ 5 60 vierteljährig » '3 —. Für Bozen samt Zustellung: ganzjährig X 10-— halbjährig ^ 5-— vierteljährig „ 2 80. Für alle anderen Länder unter An- rechnungder höherenPostgebühreu Einzelne Nummern 10 Heller. Laufende Bezugsanmeldungen gelten bis zur Absage. ^chrifUeituvg und perwaltuax Museumstraße

zur weiteren Beratung vorgelegt werden. Der gewesene ungarische Ministerpräsident Graf Khuen-Hedervary wird am 20. d. M. eine Reise nach Egypten antreten und Ende Februar nach Ungarn zurückkehren. ES wird angenommen, daß er nach seiner Rückkehr sofort als Minister am königlichen Hoflager in das Kabinett Tisza eintreten wird. Durch eine kaiserliche Verordnung wird die Regierung ermächtigt, die Handelsbeziehungen mit Italien und Mexiko aus dem Verord- nungSwege zu regeln. Dies ist bei uns der erste Fall

der Friedenspolitik Oesterreich- Ungarns sehr wesentlich erschüttern würde. Der Ausschuß ging nach Erledigung deS Budgets deS Ministeriums des Aeußern in die Verhandlung des Kriegsbudgets ein. Kriegsminister Ritter von Pitreich, der in dieser Session zum erstenmal vor den Delegationen erscheint, leitete die Verhand lung mit einem ausführlichen Exposs über jene Fragen ein, welche in den an Ungarn erteilten militärischen Konzessionen in Betracht kommen. Der Gedankengang der Rede ist ein Bekenntnis

bei der aus anderen Gründen notwendigen terri torialen Lokation der Regimenter auch noch seßhaft zumachen, kann und wird die Heeresleitung niemals eingehen.' Delegierter Derschatta hielt in der Angelegenheit der Heereseinheit eine Rede und beantragte am Schluß derselben, eine Ent schließung in den Delegationsbericht aufzunehmen. Dieselbe bedeutet eine scharfe Stellungnahme gegen die in Ungarn durch die Erklärungen des Neuner komitees und TiSzaS ausgesprochene Auffassung be züglich der Herrscherrechte über die Armee

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 01.05.1906
Umfang: 8
fertiggestellt sein. Das Parlament hat am Freitag ebenso wie am Dienstag (24. April) sich nur mit Dringlichkeitsanträgen befaßt und zwar stammten alle von den Alldeutschen. Obwohl diese wußten, daß Baron Gautsch die Inter pellationen der Christlichsozialen, Deutschnationalen und Tschechen wegen der Lage in Ungarn am 27. April beantworten werde und daß sich daran eine Debatte anschließen werde, brachten sie den mch am Freitag zwei Dringlichkeitsanträge in der gleichen Frage ein. Die ungarische Frage

. Die Interpellation des Abgeordneten Doktor Geßmann und Genossen an den Minister präsidenten hatte folgenden Wortlaut: „Bei dem allgemeinen Interesse, welches das Verhältnis zwischen Oesterreich und Ungarn naturgemäß findet, u»d bei dem Umstände, daß widersprechende Nachrichten über die durch das Ministerium Wekerle-Kossuth neu geschaffene Lage verbreitet sind, ist es unbedingt notwendig, daß die österreichische Regierung klare und unzweideutige Erklärungen über die Be ziehungen zu dem neuen ungarischen

Ministerium, beziehungsweise über die Rückwirkungen auf politischem, militärischem und wirtschaftlichem Gebiet abgibt. Es werden daher folgende An fragen gestellt: 1. Auf welche Weise ist die allgemein über raschende Wendung in Ungarn zustande ge kommen, respektive welchen Einfluß hat das österreichische Ministerium darauf genommen? 2. Welche Aenderungen in politischer, mili tärischer und wirtschaftlicher Beziehung und zwar im Hinblicke sowohl auf die gemeinsamen Fragen als auch in bezug

die verfassungsmäßigen Einrichtungen im König reich Ungarn wieder voll zur Geltung gelangen, so ist dies ein für jeden konstitutionell gesinnten Patrioten nur ein erfreuliches Ergebnis. Der österreichischen Regierung obliegt ausschließlich die Pflicht, darauf zu achten, daß sich keine Ver änderung in den durch die Ausgleichsgesetze vor gesehenen gemeinsamen Einrichtungen unter Be einträchtigung der besonderen österreichischen Interessen vollziehe. Nach keiner dieser Rich tungen hin ist jedoch eine Besorgnis gerecht

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1902
Umfang: 8
und Land. Brixen 14. März. Lurgäste in Brixen. Vor kurzem ist Seine Excellenz Bischof Dessewssy von Temes- var in Ungarn zum Curgebrauche nach Brixen gekommen und hat in der Wasserheilanstalt des Herrn Dr. v. Guggenberg Wohnung genommen. Ferner wohnt daselbst Se. Excellenz General der Cavallerie FZM. Pokorny Corpscommandant von Kaschau. — Im Laufe des Monats Februar gebrauchten 46 Patienten die Cur in der Wasser heilanstalt des Herrn Dr. v. Guggenberg, zu strenge. — Dass im Concil von Trient

als solche brandmarkt. Vergleiche übrigens Freiburger Kirchenlexikon. 11. Bd, S. 1019, wo der Jesuit FnnS die Frage gut > beantwortet. ' 15. Marz 1902. Jahrg. XV. j darunter folgende illustre Persönlichkeiten: Gräfin, Apponyi mit Sohn und Tochter aus Högyesz (Ungarn); Graf und Gräfin Szechenyi, Ungarn; Baronin Fraiture, Hall; Gräfin Kolowrat mit Tochter, Wien; Herr St.-Melcesco. Temesvar; Jngeniutr Bresele, Augsburg; Jnspector Kopsa, Prag; Jnspector Uuterberger, Wien, tc. Schweres Unglück. Gestern, Donnerstag

in der „Sachsen» klem ne' sind gespendet worden: vom Erzherzog Hein ch Militär-Veteranenverein Bozen Är. 100; Gem nderath der Landeshauptstadt Innsbruck Kr. l00; Marktgememde Müklbach in Tirol Kr. 27.78; Favoriter Kapselschützenqesellsqast (H. Anton Schobl) in Wien Kr. 20; Veieran n- u. Kriegervernn M^rkt Berchtesgaden in Baiern Kr. 1l 72; Gemeindevorstehung Sarnthal, Tirol, Kr. 10; k. n. k. Felojägerbaraillon Nr. 28 in Abrudtä' ya, Ungarn, Kr. 10; Mlitärveteranen- verein Biaudau-Grünchal, Erzgebirge, Böhmen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
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Datum: 25.06.1905
Umfang: 18
, wäre den Sozi jene Religion die liebste, wo es am wenigsten Religions unterricht gäbe. Das ist ein hübsches Kompliment für die lutherischen Pastoren (sie können sich schön dafür bedanken) und noch feiner klingt der Satz als Argument für das Bildungsbedürfnis und die abgrundtiefe Wissenschaftlichst der Herren Sozi. — Na, der Schuhmeier ist ein köstlicher Mann — war früher Kellner und ist jetzt Weltweiser und Ehrendoktor im roten Wurstkessel. Zn Ungarn drunten geht's zu wie beim „Schwarzpeterlen

, die andern. Minister, sind bereits ernannt — lauter Beamte und kein Abgeordneter. Die Unabhängigkeitspartei ist aber schon mit dem Pfannknecht zuhanden und will das neue Ministerium mrußen — wenn dasselbe dann schwarz genug ist, mit dem garstigen Spiel von vorne beginnen. — Der Sprung zwischen Oesterreich und Ungarn wird immer größer — flicken läßt sich da nichts mehr — entweder muß der Hafen in Scherben gehen oder in eine neue Form gebracht werden. In stucke zerfallen ist droben im hohen Norden ein Staatengebilde

, das einige Aehnlichkeit mit unserem Oesterreich-Ungarn hatte — Schweden und Norwegen. — Der alte Soldatenkaiser Napoleon I. hat vor zirka hundert Jahren diese beiden Königreiche zusammen geschweißt und hat ihnen den französischen General Bernadotte als König aufgepelzt. Die Nachkommen des Bernadotte regierten seitdem uubehelligt droben im vereinigten nordischen Reiche. Das einigende Verhältnis zwischen Schweden und Norwegen war aber von jeher viel lockerer und loser als jenes zwischen Oesterreich und Ungam

hatte, von einem Rauhspieler aus Rache erstochen. — In Serbien haben der Ministerpräsident und der Justizminister gerauft — tatsächlich gerauft. Der Justizminister war seinem Herrn Kapo an Kraft über und hat demselben mit einem dicken Spazierstock eine schöne Tracht wohlgezählter und gesalzener Birkennudel auf des Lebens Schattenseite heruntergezinst. Wohl bekomm's! Nichts geht über das a' 'e Beispiel von oben und nichts über die saubere Nachbarschaft, die wir hinterwärts von Ungarn besitzen. — Der junge spanische König

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