! Da hat es geheißen, diese Erhöhung sei notwendig, un- abweitlich Dann haben die Herren in Ungarn drüben gesagt: Das gibt es nicht ohne natio nale Konzessionen in der Armeesrage. Dann wurde sosort eingelenkt, man erklärte, es sei gar nie eine Rede davon gewesen, daß die Er höhung zu erfolgen habe, daran habe gar nie mand gedacht. Und doch weiß jedermann, daß der neue Kriegsminister bei seinem Amtsan tritte erklärt hatte, diese Erhöhung des Mann- schaflSslandek sei eine unabweisbare Forderung. Wann
zu fragen. Aber drüben in Ungarn werden Bedin gungen gestellt und angenommen. Da heißt eS: Was müssen wir euch an Reichseinheit opfern, damit ihr die Gnade habt, entweder daS gewöhnliche oder ein erhöhtes Rekruten kontingent zu bewilligen? Ja, in letzter Zeit ist diese „Handelspolitik' sogar in osfiziöser Weise begutachtet worden. ES wurde nämlich in offiziöser Weise auS dem Kriegsministerium gemeldet, daß die österreichische KriegSverwal- tung nicht alles auf einmal aus den Händen lasse
, damit sie bei weiteren Forderungen der ungarischen Koalition noch etwas von der Ge meinsamkeit in Händen hat, um auch daS wie der den Ungarn preisgeben zu können. Wenn wir schon so weit sind, müssen wir sagen: DaS sind unhaltbare Zustände und diese Zustände werden nicht besser, bevor wir hier nicht ein anderes Parlament haben, nicht bloß ein neugewähltes, sondern ein Parlament auf ganz neuer Grundlage, ein Parlament nicht auf Privilegien, sondern auf dem Volks- willen aufgebaut. (Bravo I) Wahlresorm diesseits
, Wahlresorm jenseits der Leitha. Sehr geehrte Herren! Aber nicht bloß das ist eS, daß mir hier ein anderes Parlament brauchen. Auch in Ungarn braucht man ein anderes Parlament und dort ist es noch viel notwendiger als bei uns und dieses andere Parlament kann nur sein ein Parlament, das auch auf Grundlage der Volksrechte gewählt ist. DaS Parlament in Budapest ist noch viel unkonstitutioneller als daS unserige. Drüben herrscht eigentlich eine kleine Clique. Es sind ewige Tausend, die die ganze magyarische
Nation und mit derselben alle anderen Nationen einfach niedertreten. Denn man darf sich nicht einbilden, daß in Ungarn die Magyaren als Nation alle anderen Nationen beherrschen. Sozial sind sie ebenso geknechtet wie die übrigen und soziale Knechtheit mit politischer Freiheit hat es noch nie gegeben. Ungarn braucht eine gründliche Aendernng des Wahlrechtes; es bedarf eigentlich noch mehr als Oesterreich deS allgemeinen, gleichen Wahlrechtes, damit die dortigen Völker natio> nal und sozial auS der Hand