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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 20
Datum: 01.12.1900
Umfang: 20
. Die „Katholisch Co» fervativen' haben kein Wort darüber verlöre n. Unfallversicherung. Aus Anlaß der Berathung, betreffend die Bestimmungen über die Unfallversicher ung wurde beantragt, es sollen die Ungarn unsere Arbeiter ebenso wie wir die ungari schen Arbeiter gegen Unfall versichern. Die „Katholisch-Conservativen' stimmten dagegen. Billiges Salz! Am 5. November 1898 brachte der clericale Abgeordneie Berks den Antrag ein, es sollen die Salzpreise auf 7 Kreuzer pro Kilo herabgesetzt

werden. Im Ausgleichsausschusse trat der deutsche Abgeordnete Kaiser sür die sen Antrag ein. Die clericalen Abgeordneten H a g e n h o s e r, K a l t e n e g g e r, Dr. Kern u. s. w. haben den von ihrer eigenen Partei eingebrachten Antrag abgelehnt und gegen den Antrag Kaiser gestimmt. Das Salzgefälle ist eine gemeinsame Angelegenheit, das heißt es kann nur im Ein vernehmen mit Ungarn in der Salzfrage etwas unternommen werden. Der Abgeordnete Kai ser beantragte, es solle Oesterreich ebenso wie Ungarn seine Salzfrage

selbständig regeln kön nen. Die „Katholisch-Conservativen' haben dagegen gestimmt. Tabakbau. Zm Ausgleichsausschussk wurde der Wunsch ausgesprochen, es soll den Bauern dort, wo der Boden dazu geeignet ist, der Tabakbau gestattet werden. Die „Katholisch-Conserva tiven' haben sich dagegen ablehnend verhalten. Der Tiroler Getreideaufschlag ist ein altes Recht; es besteht seit 1804. Die Tiroler hatten darnach das Recht, aus vom Ausland und Ungarn eingeführtes Ge treide einen Zoll einzuheben

. So z. B. auf Weizeu 37 ^ kr., Hafer 65 kr., Mais 38 kr. u. f. w. Das Laud Tirol deckte mit den mehr als 500.000 fl., welche dieser Zoll eintrug, den dritte» Theil seiner Auslagen. Den ungarischen Handelsjuden war dieser Zoll lästig. Darum verlangte Ungarn die Aus hebung des Getreideaufschlages. Am 29. September 1898 hatte Baron D i p a n l i, der Führer der „Katholischen Volkspaitei', versprochen, er werde sich für die Beibehaltung des Tiroler Getreideaufschla ges einsetzen. Zehn Wochen später

haben die Katholisch Conservativen oder die Katholische Volkspartei den ungarischen Getreidejuden zu liebe s ü r die Aufhebung des Tiroler Getrei deausschlages gestimmt. Der Abgeordnete L e- cher hatte beantragt, man füllte wenigstens den Tiroler Landtag um seine Zustimmung befragen. Die „Katholisch-Conservativen' haben dagegen gestimmt. Das zahle ich und das Du! Zur Zeit, als der Ansgleichsausschuß versammelt war, zahlte Oesterreich noch 70 Procent, Ungarn 30 Procent zu den gemein samen Auslagen, wie Heer nnd

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 14.12.1898
Umfang: 10
, was aus deutsch „der wievielte Theil' bedeutet. „Welches ist die Quote?' heißt hier so viel, als: „Der wievielte Theil der ge meinsamen Auslagen ist von Oesterreich, der wievielte ist von Ungarn zu zahlen?' So gelangen wir zu einem neuen Worte, das der Erklärung bedarf, „ge meinsame Auslagen'. Ihnen gegenüber stehen solche Auslagen, die nicht gemeinsam sind. So stehen wir bei der Frage: Wie verhält es sich denn in Oesterreich- Ungarn mit den „gemeinsamen Auslagen' ? I. Die gemeinsamen Auslagen. Um diese Frage

leichter zu beantworten, müssen wir einen kurzen geschichtlichen Rückblick machen und insbesondere das Jahr 1867 ins Auge fassen. Die Ungarn hatten sich bekanntlich 1848 gegen Oesterreich und seine Dynastie erhoben und wurden im folgenden Jahre mit Hilfe der Russen zwar besiegt, aber nicht beruhigt. Der Reichsrath, der für ganz Oesterreich- Ungarn gemeinsam sein sollte und in Olmütz zuerst tagte, wurde von den Ungarn nicht anerkannt und nicht beschickt. Nach dem unglücklichen Kriege vom Jahre 1866

wünschte der Kaiser, dass auch im Reiche der Friede einziehe, und der damalige Minister präsident Belcredi machte Vorschläge, die aber nicht an genommen wurden; er dankte insolgedessen ab. Es kam der sächsische Protestant Beust als Ministerpräsident, der andere Vorschläge machte und gleichsam mit einer politischen Schere beide Reichshälsten, Oesterreich- Ungarn zerschnitt. Im Februar 1867 wurde Ungarn als (selbstständiger) Staat anerkannt: Diese Theilung der Monarchie in zwei Theile wurde

von dem Monarchen selbst verfügt, nachdem früher der Führer der in Ungarn herrschenden Partei, namens Franz Deak, war zurathe gezogen worden. Siebenbürgen wurde vollständig mit Ungarn vereinigt; Croatien wurde Ungarn angegliedert, behielt aber den eigenen Landtag. Weil der Fluss Leitha auf eine bedeutende Strecke Oesterreich und Ungarn trennt, unterscheidet man von da an Cisleithanien, das sind „die in unserem Ruche vertretenen Länder', und Transleithanien, „die Länder der ungarischen Krone'. Diese Trennung

seine eigene innere Verwaltung, z. B. Schule, öffentliche Bauten, Beamten, Landesver theidigung, benöthigt. Trotz dieser so weitgehenden Trennung haben beide Staaten im Jahre 1867 etwas Gemeinsames gerettet. Gemeinsam ist vor allem die Krone. Habsburg wird auf beiden Seiten als gemeinsame Tyuastie anerkannt. Der jeweilige Träger beherrscht die „Gesammtmo- narchie' als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn. Gemeinsam sind ferner die diplomatischen Beziehungen nach außen, mit anderen Staaten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.07.1885
Umfang: 4
derartige, daß wir bei weitem nicht mit jenen Sorgen der Zukunft entgegensehen wie frü her. Dagegen scheint man in Ungarn den Aus gleich möglichst schnell unter Dach bringen zu wollen, vielleicht aus Furcht ein anderes Ministe rium als das des Grafen Taaffi' könnte den Herrn Tisza und Genossen größere Schwierigkei ten bereiten. In Folge der günstigen Bedingungen des letz ten Ausgleichs konnte Ungarn in seiner wirth schaftlichen Entwicklung große Fortschritte machen, nur das Zoll- und Handelsbündniß

mit Oester reich ermöglichte es der ungarischen Landwirth- schast, ihre Concurrenzfähigkeit zu behaupten und sich den modernen Productioilsverhältnissen anzupassen, nur der autonome Zolltarif hat Un garn in die Lage versetzt, eine Industrie ins Leben zu rufen, welche, wenn sie sich auch noch in den ersten Anfängen befindet, doch zu den besten Hoffnungen berechtigt — der Lärm von 1878, daß der Ausgleich Ungarn zu große Lasten auf erlege, ist längst verstummt, der Vorwurf, daß die Industrie Oesterreichs

sich in Folge des Zoll bündnisses ausschließlich durch den Export nach Ungarn nähre, ist durch die letzten Jahre wider legt, ja man kann im Gegentheil behaupten, daß durch die Zugeständnisse, die im Jahre 1378 gemacht worden sind, Oesterreich gegen Ungarn geradezu tributpflichtig geworden ist. Dies äußert stcy insbesondere darin, daß Ungarn vermöge seiner Bevölkernngsziffer 45 Percent aller Recruten zur gemeinsamen Armee stellt, während es zur Erhaltung des Heeres nur 30 Percent beiträgt; und doch wäre

es selbstver ständlich, daß jeder ungarische Staatsbürger des gemeinsamen Heeres auch wirklich von Ungarn seine Löhnung und seinen Lebensunterhalt erhalte, da ja auch die Machtentfaltung Ungarns in Europa darin besteht, daß es darauf hinweisen kann, daß die österreichisch-ungarische Monarchie aus unga rischem Menschenmateriale fast die Hälfte seiner schlagfertigen Armee beziehe. Ungarns Einfluß in Europa wäre lange nicht so groß» wenn es nicht auf die Entschließungen einer Großmacht einzu wirken vermöchte

; die günstigen politischen Ver träge aber, welche es mit Oesterreich abgeschlossen hat, ermöglichen es jenem Lande, bloß einen ge- ringenLPercentsatz seines Budgets auf die Erhal tung des Heeres verwenden zu müssen. Von den 45 Perceut, welche Ungarn zur gemeinsamen Armee stellt, werden 14 Percent auf Kosten Oesterreichs erhalten und Ungarn befitzt in Folge dessen ein so geringes Militärbudget (von den Honveds abgesehen), daß es blos 10—12 Percent seines Landesetats militärischen Ausgaben wid met

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.06.1899
Umfang: 6
, das Gebier des anmaßenden und srcchen Feindes wurde von dm deutschen Heeren zuerst occu- pirt und die rasche Reihe der erfochtenen Siege bewirkte militärisch wie politisch die fürchterliche Niederlage Frankreichs. Nicht ganz so schrecklich, aber im gewissen Sinne von unverkennbarer Aehnlichkeit ver hält es sich mit den wirtschaftlichen Kriegs vorbereitungen. die zur Zeit von Ungarn gegen Oesterreich betrieben werden. Von al len Details abgesehen, läßt sich der ganze Ausgleichskonslikt eben

doch aus die einfache Formel zurückführen, daß Ungarn den großen Werth kennt, die der zollfreie ungarische Ab satzmarkt sür die industrielle Produktion Oesterreichs besitzt und daß die Ungarn des halb dir anmaßlichsten Forderungen durchzu setzen glauben, wenn sie nur mit der Drohung heranrücken, zwischen Ungarn und Oesterreich Zollschranken aufzurichten. Aber bange machen gilt nicht, auch bei diesen ungarischen Husa renstückchen nicht. Mit aufrichtiger Freude ist die jüngste Kundgebung des Industriellen- Klubs

, der mächtigen Vereinigung der größten Fabrikanten Oesterreichs, welche die Zoll trennung sordern, als ein Beweis dafür zu begrüßen, daß die österreichische Industrie mit völlig kaltem Blute das von den Ungarn an die Wand gemalte wirtschaftliche Schreck« bild anblickt. Wenn es schon, wie immer sicherer wird, zur Zolltrennung Ungarns von Oesterreich kommen soll, dann, so spricht der Industriellen-Klub tapsn und offen aus, ist es entschieden besser, österreichischerseits nicht ruhig abzuwarten, bis Ungarn

uns mit dem wirthschastlichen Kriege überzieht, sondern selbst? möglichst bald loszuschlagen. Oester reichs entschieden der wirtschaftlich stärkere Theil und kann entschieden rascher mit seinen Vorbereitungen , und mit seiner wirtschaftlichen Mobilisirung fertig sein als unsere früheren Bundesgenossen.und gegenwärtigen Feinde. Der immer, tlnvermeldlicher scheinende ökono- znische. Feldzug bietet für Oestreich, bessere Aussichten auf siegreichem Erfolg wenn wir nicht - warten, bis Ungarn seinerseits

mit seinen Kriegsvorbereitungen zu Ende kommt, sondern wenn Oesterreich das Präveniere spielt und schon jetzt so bald als möglich das getrennte Zollgebiet herbeijühren hilft. Es ist gewiß ein sehr ernster Entschluß der da von einer Bereinigung österreichischer Großindustrieller gesaßt wurde, unter denen bekanntlich gerade die Textilindustrie eine maß gebende Rolle spielt, also jener Fabrikations zweig, der in noch hervorragenderem Maße als die übrigen auf den Absatz seiner Waren in Ungarn angewiesen ist. Aber dessenunge

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.12.1899
Umfang: 8
N-. 2LS !'ojmer ^ellung^ fSüdtirole? Tllg^a Donnerstag. dm 14 Dezember 189i) sumiert und bezahlt, zweitens aber steckt erst «och die österreichische Regierung eine Ver brauchsabgabe für Zucker ein. Dadurch werde Ungarn geschädigt. Wenn ein anderer Staat, zum Beispiel Deutschlard nach Ungarn Zucker exportiert, dann erhebe man ja eben einen Zoll, der auch der ungarischen Reichshälfte zugute kommt, vom österreichischen Zucker aber habe Ungarn nichts. Infolge dessen wurde daS Abkommen getroffen

, daß ein Theil des Ertrages der Verzehrungs- und Verbrauchs steuern und Abgaben von Oesterreich an Un garn überwiesen werde, und umgekehrt wieder für Produkte, die in Ungarn produzirt und besteuert und nach Oesterreich eingeführt wer den, Ungarn einen gewissen Theil der Steuer an Oesterreich überweist. Dieses Ueberwei sungsgesetz ist aber natürlich stark zu Gunsten Ungarns gemacht, denn alle die Artikel, um die es sich handelt, werden zumeist in Oester reich produzirt und eingeführt, zum weuigsten Theile

aber umgekehrt. Dieses Ueberweisungs» gesetz schafft den Ungarn so große Vortheile, daß es sogar die Regierung Badeni. welche leichtsinnig, was Ungarn nur wollte, dem selben auch zugestand, für nöthig fand, das Ueberweisungspesetz mit der Quote in eine gewisse Verbindung zu bringen und zu sagen: wir können diese Üeberweisung nicht annehmen, wenn nicht wenigstens eine Kompensation für Oesterreich durch die Erhöhung der ungari schen Quote zugestanden wird. Nun hängt daS Ueberweisungsgesetz in der Luft

. Die Ungarn schreien jetzt schon, daß ihnen das Werthvollste am ganzen Ausgleiche, das Ueberweisungsgesetz am End? entschlüpfen könnte. Das Ueberweisungsgesetz ist ja einer der Haupttheile der ganzen Beute, die Un garn mit diesem Ausgleiche davonträgt. Nun wurde Ministerpräsident v. Szell im ungari schen Abgeordnetenhause wegen des Ueber- weisungsgesetzes interpelliert und gab dabei folgende Antwort: Oesterreich hat mit Un garn einen Vertrag geschlossen, laut welchem der zwischen Badeni und Banffy

vereinbarte von Thun und Szell dann angenommene Ausgleich beiderseits acceptiert wird. Ungarn habe seinerseits die Ausgleichsgesetze parla mentarisch erledigt. Wenn Oesterreich das Ueberweisungsgesetz nicht bis Ende Dezember annimmt, dann werde sich Ungarn selber helfen, und zwar, indem es nicht etwa Zoll schranken aufrichtet, sondern indem es die Vortheile des übrigen Ansgleiches, die es mit Hilfe des § 14 erhalten hat, behält und sich die Ueberweisung selber verschafft. Es wird nämlich kein Stück Zacker

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1907
Umfang: 8
2 „Bozner Nachrichten', Freitag, 13. September 1907 Nr. 210 Zweck ist: der Sache jetzt aus dem Wege zu gehen. Soweit es sich um jenen Theil der gemeinsamen Ausgaben handelt, der Heute seine Deckung in den Zolleinnahmen findet, soll es in der' Folge beim alten bleiben; soweit aber der Rest der Kostendeckung in Frage kommt, soll die Quotenbestimm ung — dur ch den Kai s er erfolgen. Das wird von den Ungarn na'ürl'ck nicht ausdrücklich gesagt, braucht aber nicht ausdrücklich gesagt

zu werden. Denn wenn die un garische Quotendeputation das Recht hat, die von der öster reichischen geforderte Aenderung der jetzigen Quote abzuleh nen, so wird kein geübter Oesterreicher erwarten, daß sie von diesem Rechte keinen Gebrauch machen werde. Sie würde ihren Standpunkt in einer jeden Ungarn überzeugenden Denkschrift begründen, die österreichische Quotendeputation würde in einer Denkschrift den ungarischen Standpunkt be kämpfen und schließlich Mißte mangels einer Einigung der Quotendeputationen und Parlamente

durch den Kaiser erst nach dem 31. Dezember, mit rückwirkender Kraft auf den 1. Jänner 1908, steht aber nichts im Wege. - Die Ungarn Wollen, daß die jetzige Art der Verwendung der Zolleinnahmen für die gemeinsamen Ausgaben beibe halten werde, was nichts anderes ist, als daß 6 0 Pro- z en t de r Zol l eji n nahm!en !de n U?ngarn zu fallen, trotzdem sie zur Deckung des Ausgabenrestes viel we niger, nach der jetzigen Quote nur 34.4 Proz. beitragen, und trotzdem kaum 20 Proz. der verzollten Wareneinfuhr

den Weg nach Ungarn nehmen. . Auch in der Ba n kfr a g e ist die Haltung der ungari schen Negierung zu verstehen; nicht aber die Haltung unserer Regierung, Soviel hat Herr Kossuth schon gelernt d,aß die gemeinsame Bank für Ungarn, das an ihrem direkten Leihgeschäfte mit 69 Proz. betheiligt ist, ein wirtschaftlicher Segen ist, daß ten Z-nZfuß der Ba-lk nicht die ungarischen, sondern die österreichischen Wrtschaftsverhältnisse bestim men und daß die Etablierung einer selbständigen ungarischen Notenbank

. 'Ist der Ausgleich unter Dach gebracht, dann kann über die Bank- frage in Ungarn- offener gesprochen werden, - Man weiß in Oesterreich, daß die Ungarn nur unter dem Zwange der' Handelsverträge der Zollgemein - schaft bis 1917 zustimmen, nach 1917 aber unter jeder Bedingung die grün-weiß-roten Zollschranken aufrichten wol len; man weiß, welche ungeheuren wirtschaftlichen Vorteile sie aus der Bankgemeinschaft ziehen; und hat nicht den Mut, ihnen die Möglichkeit der Weiteren Kräftigung auf österreichische Kosten

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 08.12.1898
Umfang: 8
. »Welches ist die Quote?' heißt hier so viel, als: „Der- wievielte Theil der gemeinsamen Auslagen ist von Oesterreich, der wievielte ist von Ungarn zu zahlen?' So gelangen wir zu einem neuen Worte, das der Erklärung bedarf, „gemeinsame Auslagen'. Ihnen gegenüber stehen solche Auslagen, die nicht gemeinsam sind. So stehen wir bei der Frage: Wie verhält es sich denn in Oesterreich-Ungarn mit den „gemeinsamen Auslagen' ? I. Die gVttwinssmen Auslagen. Um diese Frage leichter zu beantworten, müssen wir einen kurzen

geschichtlichen Rückblick machen und insbesondere das Jahr 1867 ins Auge fassen. Die Ungarn hatten sich bekannt lich 1848 gegen Oesterreich und seine Dynastie erhoben und wurden im folgenden Jahre mit Hilfe der Russen zwar besiegt, aber nicht be ruhigt. Der Reichsrath, der für ganz Oesterreich- Ungarn gemeinsam sein sollte und in Olmütz zuerst tagte, wurde von den Ungarn nicht an erkannt und nicht beschickt. Nach dem unglück lichen Kriege vom Jahre 1866 wünHte der Kaiser, dass auch im Reiche der Friede

einziehe, und schlüge, die-AVer nicht angenommen würden ; er dankte infolgedessen ab. W kam der sächsische Protestant Must - als MnisterprDdeni,. ' der aOere Vo'xsWäge' machte und .gleichsam M einer politischen Schere beide Reichshälften, Oesterreich-Ungarn zerschnitt. Im Februar 1867 wurde Ungarn als (selbständiger) Staat anerkannt. Diese Theilung der Mynärchie in zwei 'Theile wurde von dem Monarchm selbst verfügt, nach dem früher der Führer./ der in Ungarn herr schenden Partei, namens Kr a n zDea

k, war zu- , rathe gezogen,'/wordem/ Siebenbürgen wurde vollständig mit Ungarn bereinigt; Croatien wurde ! Ungarn angegliedert, behielt aber den eigenen Landtag. Weil der Muss- Keitha aus eine bedrutende Strecke Oesterreich, und Ungarn trennt, unterscheidet man bon da an.S isleithanien, das sind „die m MseeeÄ-'Mche^ ^ertrerenM^ Länder', und TransleWattien, „die Länder der ungarischen Kröne'.-Kiese Trennung in zwei Hälften tritt darin zutage, dass beide Hälften in der innern Verwaltung ganz selbständig

dieser so weitgehenden Trennung haben beide Staaten im Jahre 1867 etwas Gemeinsames gerettet. Gemeinsam ^stvor allem die Krone. Habsburg wird auf beiden Seiten ajs gemeinsam Dynastie- anerkannt.-! Der jMiWi- Träger beherrscht die. „Gffammt- monarMe'. als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn. . ^ .. > GWinspm Hd ferner die diPloWatischZn Beziehungen nach außen. mit anderen Htqateß,^ uA» - 'dMhalb,^..erscheint die Monarchie, wenn sie sich bei irgend einem anderen Reiche vertreten lässt, nicht als Dyppel.reich

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 15.11.1896
Umfang: 16
so begünstigt sind, daß sie, wie England, auf eine Vermittlerrolle zwischen Hauptproduktionsgebieten sich angewiesen sehen. Aber wie kann geholfen werden? Eine der Hauptursachen unseres wirthschaftlichen Niedergänge? ist unsere Verbindung mit Ungarn Nicht allem die verhältnißmäßig viel zu schwere Be lastung Oesterreichs durch die direkten Beiträge zu den gemeinsamen Ausgaben drückt uns nieder, sondern viel schlimmer wirken noch andere Faktoren. Der österreichischen Landwirthschaft ist die Konkurrenz

ein bezeichnendes Bild für die Bodengüte überhaupt gibt, 68500 Quadrat kilometer auf schlechtem Boden wachsender Nadelwald und nur 14200 Quadratkilometer Laubwald, in Ungarn 48000 Quadratkilometer auf gutem Boden wachsender Laubwald und nur 17300 Quadratmeter Nadelwald. In Oesterreich also bildet der gute Boden nur zirka ein Sechstel des gesammten Hochwaldbe- standeS, in Ungarn zirka drei Viertel desselben. Schlimme Aussichten für die Zukunft, in der auch die Hochwaldflächen mehr und mehr unter den Pflug kommen

die Nebenprodukte an Kleie :c. kaufen konnte, jetzt aber sie mit großen Kosten von Ungarn her beziehen muß. In früheren Zeiten glichen sich diese ungünstigen Verhältnisse zum Theil wieder dadurch aus, daß Ungarn seinen Bedarf an Jndustrieprodukten in großem Umfange aus Oesterreich bezog, das ist aber jetzt anders geworden. Durch Maßregeln, deren Folgen sür unS freilich schädlich sind, die aber entschied im Interesse Ungarns liegen, durch weitgehende Sten befreiungen :c. hat die ungarische Negierung es v standen

, eine Industrie im eigenen Lande großzuziehen von der vor einigen Dezennien kaum winzige Spuren vorhanden waren, und die jetzt sich so entwickelt, daß Ungarn nach dieser Richtung hin fast ganz unabhängig von Oesterreich ist und es in kurzer Zeit vollständig sein wird. Haben wir aber, wohin wir blicken, nur Nachtheil von dem engen wirthschaftlichen Verbände mit Ungarn, dann fort mit demselben! Will Ungarn, in dessen Interessen er in so hohen, Grade liegt, ihn erhalten, so möge es auch zu entsprechenden

Gegen leistungen sich bereit finden lassen! Warum denn diese? ängstlicheDtreben, nur ja den Ausgleich zu Stande zu bringen? Wir brauchen ihn nicht, im Gegentheil! Von der erdrückenden ungarischen Konkurrenz befreit, würde Oesterreich viel freier aufathmen können. Selbst an genommen, was sehr unwahrscheinlich ist, daß eS de» wenigen Zweigen der österreichischen Industrie, die noch einen einigermaßen nennenswerthen Export nach Ungarn haben, nicht gelänge, andere Absatzgebiete zu finden, wie leicht

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 03.06.1879
Umfang: 8
für Telegramme aus Oesterreich-Ungarn nach Bosnien und der Herzegowina folgender Worttarif in Kraft: 20 Kreuzer Grundtaxe für jedes Telegramm, mehr 4 Kreuzer Worttaxe für jedes Taxwort. Die sonstigen Gebühren und Bestimmungen sind dieselben, wie für inländische Telegramme. Innsbruck am 27. Mai 1.^79- K. K. Telegraphen-Direction fiir Tirol und Vorarlberg. Kuudmachung. Die k. k. Telegraphen-Sommerstation Toblach wurde heute für Staats- und Privat - Correspondenz für diesen Sommer eröffnet. Innsbruck am 27. Mai

Ungarns lasten, die bekanntermaßen keine hohen Transportspesen und noch viel weniger Zwischen zölle vertragen. Es ist vielleicht nicht zu viel behauptet, wenn gesagt wird, daß Ungarn eine Lebensader unter bunden wird, wenn es keinen Weg nach dem Westen ohne Zollschranken findet. Daher kommt es, daß nun auch von dort die Augen nach dem Arlberg gerichtet werden, und daß sich die Ungarn lebhast für diese Bahn zu iuteressiren beginnen. Bereits bezeichnen öffentliche Stimmen den Bau

derselben als eine ungarische An- gelegenheit. In einem von Baron Leonhardi gezeich neten Artikel des „Westungarischen Gränzboten' lesen wir u. A. Folgendes: „Wenn nuu Fürst Bisniarck sein Vorhaben auch dahin durchführt, selbst alle Tran sitwaaren Zoll zahlen zu lassen, so ist da« gewisser maßen auch ein Schutzzoll für die Industrie jener Länder, wohin die Transitwaaren gehen. Für Un garn speciell ist nuu die ^ache der Transitzölle eine Lebensfrage. Der hauptsächlichste Artikel, den Ungarn nach und über Deutschland

ausführt, ist der Weizen. ES sind nun im Herzen von Europa 2 Länder, welche unbedingt Jahr aus Jahr ein den Bedarf nach Brod früchten haben, nämlich Tirol und die Schweiz. Beide erzeugen im allergünstigsten Falle nur zwei Drittel ihres Bedarfes an Brotfrüchten. Das ist also ein Markt, den Ungarn unter allen Umständen zu behaupten trachten muß. Der größere Theil de» Tiroler Marktes steht durch die Pusterthaler Bahn in ununterbrochener Verbindung mit Ungarn. Aber Vorarlberg und die Schweiz

ist aber immer eine höchst prekäre Sache bei dem jetzigen Zustande dieses Stromes. Das Ueber laden vom Dampfschiffe auf die Eisenbahn vertheuert nicht unbedeutend die Fracht. Und übrigens weicht dieser Frachtenweg sehr bedeutend von der Luftlinie ab, also: wieder Vertheuerung der Fracht. Wenn nun Ungarn einen Weg schaffen könnte, welcher ermöglichte, beim Transport das Umladen und den Transitzoll durch Deutschland zu ersparen, so würde sich der Getreidehandel nach der Schweiz un- gemein beleben müssen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.02.1861
Umfang: 4
zwischen den Zeilen ihrer Antworten lesen, daß sie die Existenz , der übrigen österr. Aronländer. das Bestehen einer österreichischen Monarchie völlig ignoriren. Es scheint, daß sie keinen Kaiser von Oesterreich, sondern nur einen König von Ungarn kennen, und duß sie der Meinung sind, der Erstere habe bei ihnen gar nichts zu schaffen. Diese Antworten erheischen von Seite der Regierung eine Erwiederung und zwar eine möglichst deutliche und möglichst präcise, denn so lange solche Grund sätze in der Ueberzeugung

der Ungarn wurzeln, kann lind wird die Begriffsverwirrung und mit ihr die Unordnung steigen und von einem Einverständniß mit dem aus solchen Konil't.lteil hervorgehenden Landtage kann keine Rede sein. Der Monarch möge es daher den Ungarn deutlich sagen, daß sie Unrecht haben, wenn sie behaupten, die Suspension der Gesetze vom Jahre 1848 sei eine Rechtsverletzung ge wesen. Hat eine Rechtsverletzung damals stattgefunden, so ist sie vielmehr von den Ungarn ausgegangen. Die weitgehendsten Forderungen wurden

ihnen damals zur Siche rung ihrer Unabhängigkeit bewilligt. Dessenungeachtet haben sie auch diese Grenze überschritten. Es kam so weit, daß sie w.'der der Stimme ihres Monarchen noch jener des österr. Reichstages irgend ein Gehör mehr schenkten. Kein Verständniß irgend einer Art konme mehr mit ihnen er zielt werden. Sie ließen dem österreichischen Monarchen keine andere Wahl als entweder Ungarn aufzugeben oder an die Gewalt ver Waffen zu appell-rni. Indem sie zuerst den legalen Boden verließen, wofür

haben. Sie soUten sich nun bill gerweise scheuen, wieder vorl nnznkiiüpfcii, lvo sie es im Jahre 1848 gelassen haken, denn es könnte l'a liur wlroer zuiii gleichen Ende führen Die Ungarn sollen es ein- für allemal wissen, daß ver Monarch niemals darin einivilligeii werde, daß sie die übrigen österreichischen Krönländer ganz ignoriren, und d.,ß sie es ilmi unmöglich machen surfen. Kaiser von Oester reich zu bleiben. Sie sollen eS wissen, daß der Monarch zwar König von Ungarn, aber zugleich Fürst im deutschen

Bunde ist. und daß er zwar die ungarische Nationalität in ihrem Lande in allen Ehren halten, aber es niemals gestatten könn.-, daß das deutsche Element in Ungarn un- terdrückt werde, wozu sie Lust bezeigen ; daß endlich schon die übrigen Aronländer es niemals zugeben könnten, daß der österreichische Monarch seine bleibende Residenz in Un garn aufschlage. Die Ungarn müssen sich dem unabänder- lichen Grundsätze fügen, daß der ungarische Landtag in Bezug auf Finanz. Zoll. Handel, Heer und Auswärtiges

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 12.09.1895
Umfang: 8
hat seine ehrliche Mühe gelohnt: in noch nicht einem Jahre sind von jenem Buche 2S.V00 Exemplare abgesetzt worden. Kein Wuvder, daß da dem Autor im Siege die Schwingen wuchsen, daß er in einem neneu Werke seine Praxis noch vervollkommnete, uns erneut ein weites Gebiet in angenehmster Weise vertraut macht und eS unS sozu sagen „ad oculos demonstrirt'. Er schiebt uns das gesammte Oesterreich-Ungarn freundlich in die Rocktasche und wir brauchen das Buch nur auszuschlagen, so finden wir Alles, was wir nur irgendwie

Taschenatlas von Oesterreich- Ungarn mit seinen -12 Karten und Diagrammen (Preis fl. 2.40), der in der vorhin genannten Verlagsanstalt in mustergiltiger Ausstattung erschien, ist kein todtes Buch, er ist vielmehr ein lebendiges Werk, das eine klare und deutliche Sprache für einen Jeden spricht, der sich auf dem bezeichneten Gebiete auf die denkbar bequemste Weise angenehm unterrichten will. Es ist wohl der Mühe werth, auch von dieser Stelle aus einen Blick in das Büchlein zu werfen. Schade

auf dem Quadratkilometer lebe». Niederösterreich, Schlesien und Böhmen sind am dichtesten bevölkert; Ungarn hat 54 „Durch schnittsmenschen' auf den Quadratkilometer, 2? mehr wie Oesterreich. Karte 14 lehrt uns, daß die Äesammtuionarchie fast 29 Millionen römisch-katholische, 4^ Millionen griechisch-katholische Christin zählt; es sind evangelische Cchristen, meist in Ungarn lebend, vorhanden und fast 2 Millionen Jsraeliten — 4 4°/^ der Bevölkerung. Eine halbe Million Staatsbürger schwört beim Barte des Propheten

nach Flächeninhalt und Tiefen angegeben sind. Der Plattensee ist in Bezug auf seine Größe zwar dem Bvdmsee mit seinen ^474 s^Klm. Fläche um ein tüchtiges Stück, um fast 200 s^-Klm. voraus, aber jener hat dafür eine Maximaltiefe von 276 M., während letzterer nur bis auf 16 M. hinabgeht, dabei aber noch den ansehnlichen Neusiedlersee, der an feiner tiefsten Stelle nur 10 M. Tiefe hat, um 6 M. übertrifft. Wenn wir uns die Verwerthung der Bodensläche betrachten, finden wir, daß sich Oesterreich und Ungarn in Bezug

. Die Waldungen nehmen in beiden Reichen mehr Raum ein, als die Wiesen und Weiden. An Weizen bringt Ungarn fast das Dreifache von dem hervor, was Oesterreich liefert; im Uebrigeu wird in beiden Ländern der Ackerbau fast in gleicher Stärke betrieben, nur daß ihm Ungarn 4'/^ mehr Boden gönnt. Die Verwerthung des Bodens ist natürlich in den einzelnen Kronländern äußerst verschieden. Tirol und Vorarl- berg hat z. B. neben 17'/g unproductiven Landes fast nur Wald, Wiese und Weide, aber fast gar kein Ackerland

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 08.11.1895
Umfang: 12
, so daß bei getrennter Erhebung der Zölle Oester reich 33, Ungarn 17 Perzent derselben erhielte, während gegenwärtig Oesterreich nur 70, Ungarn aber 30 Perzent der Zolleinkünfte gutgeschrieben werden. Indem Oesterreich 63.6 Perzent der Aus gaben trägt und außerdem zur Bedeckung der Ungarn belastenden 31.4 Perzente einen Theil seiner Zoll einnahmen an Ungarn abgibt, trägt die österreichische Reichshälfte, wie sich leicht berechnen läßt, über 72 Perzent der gemeinsamen Ausgaben, die un garische nicht ganz 23 Perzente

. Den dritten und letzten Punkt des durch die Quotenfrage gegebenen Problems bilden die Steuer- restitutionen. In dem ersten Ausgleich von 1367 war bestimmt, daß auch die bei der Ausfuhr von Bier, Branntwein und Zucker zu leistenden Steuer rückvergütungen zu 70 Perzenten von Oesterreich, zu 30 Perzenten von Ungarn getragen werden sollten. Beim zweiten Ausgleiche von 1373 wurde dies trotz lebhasten Widerstreben? der österreichischen Delegations-Deputation dahin abgeändert, daß in Zukunft jeder Theil

von den Steuerrückvergütungen so viele Perzente zu tragen habe, als sein Antheil in der in beiden Reichshälften zusammen erzielten Bier-, Branntwein- und Zuckersteuer betrage. Hier durchwurde der Theil der Steuerrestitutionen, welchen Ungarn zu tragen hat, sehr ermäßigt, der Oesterreichs im selben Maße erhöht. Der für Ungarn hieraus erwachsende Bortheil wurde mit einer Million ver anschlagt. Diese Berechnung der Regierung erwies sich ganz irrig; Ungarn ersparte schon im Jahre 1379 nahezu 3 Millionen, im Jahre 1330 über 4 Millionen

betragenden Theil der Einfuhrzölle erhalten. Um nun die Fragen nicht zu compliziren, könnte man ja die auf die Zolleinkünfte und die auf die Restitutionen bezüglichen Bestimmungen unverändert lassen. Dann aber sind die unter diesen Titeln Ungarn gewährten Vortheile bei der Quotenbe stimmung so zu berücksichtigen, daß die Beitrags, leistung des erstarkten Ungarn noch etwas höher angesetzt wird, als dies sonst schon der Fall sein müßte tn?» »aliMili- Nüttirickj,» iBause ein. worauf der Ministerwechsel

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 07.12.1901
Umfang: 16
Jahren wie hypno- tisirt auf das ungarische Absatzgebiet gestarrt hatten, begannen nüchterner zurechnen. Die Verbindung mit Ungarn hatte ihre Schatten. Die Handelspolitik der ungarischen Agrarier hat es verschuldet, daß Oester reich die natürlichen'1> ärkte für seine Industrie und sein Kapital, die Balkanländer, nicht pflegen konnte. Um Ungarns willen wurde mit Rumänien ein Zoll krieg geführt, der die österreichische Industrie von ihrer beherrschenden Stellung verdrängte. Die unga rische

in das Endprodukt verdient werden, im Lande bleiben. Am tiefsten aber erbittert der lück- sichtslose Krieg, den Ungarn auf eigenem Boden gegen die österreichische Industrie führt. Um den künstlich groß gezogenen Fabriken Absatz zu sichern, wird die Tarifhoheit des Staates gegen den Geist des Zoll- und Handelsbündnisses zu Ungunsten der österreichischen Waren ausgenützt; bei öffentlichen Submissionen wird der österreichische Bewerber grund sätzlich zurückgesetzt: Lieferungen und Unterstützungen

werden nur unter der Bedingung vergeben, daß alles Material in Ungarn beschafft werde. In den Schulen wird nur ungarisches Papier, beim Ver sandt der Mineralwässer nur ungarisches Glas ge duldet. Die österreichischen Kreise sehen diesen Klein krieg mit steigendem Unmuthe, weil Ungarn hiezu als Krieqsschatz den Kredit ausnützt, den ihm das wirthschaftliche Verhältnis zu Oesterreich bietet. Ohne Oesterreich wäre es mit dem ungarischen StaatS- kredil schlimmer bestellt, so schlimm, wie einst mit dem Kredite« der Balkanstaaten

. Ungarn, hat vor den kleinen östlichen Nachbarn nur voraus, daß es feine chauvinistischen Illusionen mit österrei chischem Gelde und Kredit fördern kann. Man schätzt den österreichischen Besitz an ungarischen Schuld- papieren auf anderthalb Milliarden Kronen. Alle diese Umstände bestärkten die österreichische Oeffent- lichket in der Ueberzeugung, daß die stetige Nach giebigkeit gegen ungarische Wünsche wirthschaftlich nicht gerechtfertigt sei. Das volkSthümliche Schlag wort: „Trennung von Ungarn

' wirbt scharenweise Anhänger. Die „Formel Szell' habe nun eininal, meinte ein wachsender Theil der Bevölkerung, die Zolltrennung angebahnt, also möge es dabei bleiben. Oesterreich könne, von Ungarn losgelöst, seine In dustrie gegen Deutschland sichern ; die Balkanstaaten und das große russische Absatzgebiet könne es ge winnen, wenn es seine Grenzen der östlichen Agrar- einfuhr weit öffne. Wenn Ungarn die österreichische Industrie durch Kampfzölle ausschließe, habe es Oesterreich in der Hand

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 08.06.1906
Umfang: 8
nach Tarif. — JedeS solide Auttonceubureau nimmt Austrage eutgege«. Ur. 129 Frrita;, de» 8. Juni ISO«. IZahrg. IS Dir Waffen gegrn Ungarn. Politische Stimmung- und Laune ivechseln in Oesterreich wie die Phasen des Mondes. Unser Unwille über den von We- kerle-swssutih verübten- Bruch an dem Körber-Sgell'schen? A!us- gleichWilschte'HlÄh auf^ Wühlte das Parlamnet' bis in seine Tiefen mrf Md-sührte zu der uneÄvarteten Schöpfung eines von Deutschen, Tschechen und Polen beschickten Koalitonsmi- nisteriujms

wollen. Wohl aber liegt die Antwort auf die Herausforderung Ungarns auf einem an deren Gebietes und gerade die Nichteinhaltung der Mrbev- Szell'schen Verträge gibt uns die Waffe in die Hand, um den von Ungarn geführten Stoß mit Erfolg zu parieren. Durchlöchert ist die 1903 getroffene Vereinbarung und somit sind die von Oesterreich gemachten Konizessionen als nicht geschehen zu betrachten. Am letzten Dezembertag .1903 wurde mit. der. AufxechteHaltung ' des gemeinfa!mm Zoll gebietes Ku'gleich seitens

Oesterreich die Zusage gemacht, daß die ungarische Staatsrente gleich der österreichischen,bDMM und sonach von der Rentenstouer befreit wecken solle. Ungarn legt darauf nicht etwa deshalb ernten--großen Wert, weil es die österreichischett Besitzer ungarischer Staatsrenre unter seine -schützenden Fittiche nehmen will.'Soviel wir den unga- 9^ur deshalb mißt Ungarn der Befreiung von der Renten- stsuer Bedeutung bei, weil durch die Steuer - ihr Absatz in Oesterreich eingeschränkt und auf jeden Fall die WiÄunH

er zielt wich> daß der Äuis,Äev unWvifchm ^Nente an der Wiener Börse Wn den Betrag 'der Steuer hercDgedÄickt wird:'Noch ist aber die Wiener Börse maßgebend für die PreiMWng der Wertpapiere in ganz Oesterreich-Ungarn, und so empfindet der ungarische Staat und alle Besitzer seiner Renten einen nisberiunr nlcht nn Traume einfallen, die 1903 gemachte Kon zession als zu Recht bestehend zu betrachten. Sie wurde unter der Voraussetzung gewährt, daß Ungarn alle Verpflichtungen einhalte. Das. Gesetz

über die Befreiung der ungarischen und unsere braven- Reichsgenossen jenseits der Leithä -können lange warten, - bis ihr LteblingswmH'ch erfüllt Wird und bis wir ihre Rente so behandeln 'wie die nnserige. Das ist der erste Streich, den wir führen können. : Ebenso fest und unnahbar ist die Stellung Oesterreichs in der Frage der Inversion der geminsainen Staatsschrlld. Bekanntlich leistet Ungarn zur Verzinsung und Amortisie- rung der im Jahre 1867 auf der Monarchie lastenden Staats schuld einen festen jährlichen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 27.12.1899
Umfang: 6
auf den Schutzzoll standpunkt pur st simple stellen, so möge man unseren Standpunkt objektiv prüfen. ' Wogegen wir aber Stellung nehmen müssen, daL ist, daß auch in Hinkunft Oesterreich- ' Ungarn in dieser Zollsrage nicht dem Belieben j Italiens überantwortet werde. Es ist bekannt, daß seinerzeit Oesterreich-Ungarn mit dem Zolle von fl. 2V auf fl. 3 2V gegenüber Ita lien herabging, weil es Herangehen »nutzte, weil in dem österreichisch-italienischen Handels verträge die sogenannte Weinzollklausel be stimmte

, daß, wenn Italien seinen Weinzoll auf Lire 5 2V herabsetze, auch Oesterreich- Ungarn verpflichtet sei, seinen Zoll auf fl. 3 20 gegenüber Italien herabzusetzen. Oesterreich- Ungarn muh in dieser Beziehung freie Hund , bekommen. j Oesterreich-Ungarn muß selbständig, ohne ! von dem Belieben der ilalimischen Regierung ! abzuhängen, den Weinzoll regeln können. Bis > zur Erneuerung der Handelsverträge sind wir ! diesbezüglich der Willkür Italiens überliefert; ! solange dieses seinen niederen Weinzoll beibe- Z hält

die Vertagung des Neichsralhes aus gesprochen wird. Montenegro und Oesterreich- Ungarn. Fürst Nikolaus von Montenegro soll — so schreibt das „N.W. Tgbl.' — im Laufe des Monates Jänner in Wien eintreffen, um Schritte zu unternehmen, damit die zwi schen Oesterreich-Ungarn und dem Fürstenthum Montenegro schwebenden Differenzen aufge klärt und beigelegt werden. Wie versichert wird, liegt in Cetinje bereilZ die Mittkeilung vor, daß Kaiser Franz Joseph den Fürsten empfangen werde. Ein Publizist, der kürzlich

Gelegenheit hatte, vom Fürsten Nikolaus em pfangen zu werden, theilt in einem südslavi schen Blatte mit, der Fürst habe in seiner Unterredung wiederholt hervorgehoben, daß Montenegro nichts anderes so sehr noth thue, als eine gesunde Reform der Landesfinan zen. die mit allen Mitteln angebahnt werden müsse. Englische Werber in Ungarn. Die „Ostd. Ndsch.' schreibt: Wie uns ver bürgt mitgetheilt wird, ist Ungarn, wo seit Kossuth's Zeiten noch immer eine gewisse Freundschaft für England herrscht, gegenwär tig

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 20
Datum: 24.04.1845
Umfang: 20
. nachtMgtin, att k,g»i«?kzttn. Pülszkd sptÄch vcn l 00 Mil lionen, welche Oesterreich an Zwischenzöllen bezöge, einer sei ner eigenen Landsleute har die Summ» auf 2'/- Millionen, gerate '/-in der ursprünglichen Sinnahm», r»duzirt. Er führt« an, n-ie unrichtig tie offiziellen Werth» d »r Ein« und Ausfuhr aut unv nach Ungqrri.berechnet seyen; n ie vl^i»s auf der ei- niki Seit? zu-,- aüfderänderen Seittadgirechnttrverden muss»/ um eihe passive Handelsbilanz für Ungarn herauszubringen

nichts als eine Aüsgleichüngsstener zum Ersatze der dem Staate in Ungarn entgehenden direkten Abgaben vom großen Grundeigenthume. Theilweise, obgleich im geringen Maße, mag in diesen Ge bühren auch ein Ersatz der dem Staate in Ungarn gleichfalls wegfallenden Erwerb- und Konsumtivnssteuern gesucht wor din seyn, doch nirgends ist im Tarifs» eine feindselige Ten denz gegen die ungarische Industrie auch nur im Keime ztl entdecken, und am allerwenigsten ein solches Raffinement, wie ihm Pulszky andichtet. Letzteres wird Wohl

, also bei dem stehen -u bleiben, auf dessen erschwerter Ausfuhr nach Ungarn Pulszkvs Aerläümdungen in Bttreff des von, der Regierung angeblich beobachteten Systems hauptsächlich beruhen, wurden Baumwolle, Seide, Eisen, Kupfer, Steinkohlen, Dampfmaschinen für die Dampfschiff- fahrl, Asche, GYP6 und Dünger zur Landwirthschäst, Mine ralwässer zu medizinischem Gebrauche bei der Aussuhr nach Ungarn von allen Gebühren befreit; der Einfuhr-Dreißigst- Zoll auf Garne aller Art, auf gehechelte» und ungehechelten Flachs

um mehr als die Hälfte herab gesetzt. Geld und Sil ber, dann Münzen in und außer Kurs, also gerade die Ge genstände , welche das alte von den Vertretern des Schutz vereins wieder zu Ehren gebrachte Merkantilsvstem als das einzig Werthvolle ansieht, und dessen Aussuhr ins Ausland eS strenge untersagt , wären in der Ausfuhr nach Ungarn schön in früherer Zeit von jeder Abgabe sr«i. Aehnliches wurde , dein Partheigänger des Schutzvereines schon früher entgegen gestellt. Auf die gestattete freie Ausfuhr

von Roh eisen nach Ungarn machte bereits der ---- Kerresptudent der .allgemeinen Zeitung aufmerksam; allein Pulszky benutzt den Umstand, daß diese Begünstigung eine gegenseitige ist, ünd das Eisen auch im Verkehre aus Ungarn nach Oesterreich keinem Zolle unterliegt , und meint, seit dieser Zeit ständen d»e ,Hau,m»iwerke Oberungarns leer, und das Roheisen werde nach O.sterreich ausgeführt, um dann als fertige Waare wie der zurück zu kcmmen. (Fortsetzung folgt.) Ausland. Vereinige» Staaten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 01.10.1864
Umfang: 6
und Werden morgen gleichzeitig mit dein Herzog von Mont- Pensier nach Ungarn abreisen. — Eine norddeutsche ZeitungSkorrespondenz will wis sen , das kaiferl. französische Kabinet habe der öster reichischen Regierung angeboten, an Verhandlungen über daS Schicksal NomS theilzunehmen, was von Seite d:S k. k. KabinetS abgelehnt worden sei. Erst in Folge dieser Ablehnung sei die französisch-italienische Konven tion abgeschlossen worden. — Diese Behauptung ist vollständig aus der Luft gegriffen. Wien, 26. Sept

. Der k. k. UnterrichtSrath in Wien beabsichtigt in den österreichischen Erbländern Prüfungskommissionen für Musiklehrer zu errichten. Wie nun »P. Naplü' vernimmt, hat der UnterrichtS rath im Wege der Hofkanzlei auch an die Pesther Stadtbehörde die Aufforderung gerichtet, sich unter Ver nehmung der in Pesth domizilirenden Mnsikautoritäten und besonders deS Pesth-Ofner Konservatoriums, gut achtlich darüber auSzufprechen, ob die Errichtung der artiger Prüfungskommissionen auch für Ungarn zweck mäßig wäre. Wien, 27. Sept

. Ein: ungarische Stimme im „Wanderer' sagt über die Finanzfrage: Die österrei chische Finanzsragi ist eine politische Fcage und ist nur mit politischen Mitteln zu lösen. Wir erlauben unS in dieser Beziehung in die erste Reihe die Lösung der un garischen Frage zu stellen. Di: nächste Folge der Lö sung der ungarischen Frage wäre die Wiederherstellung der Selbstverwaltung in Ungarn und die Abgränzung der ReichSfinanzen von dem ungarischen Landesbudget. Ist dies in Bezug auf Ungarn zugestanden, so ist gar

kein Grund vorhanden, warum dasselbe Prinzip auch in den andern Ländern der Monarchie nicht in An wendung gebracht werden sollte. Der kostspielige Po sten der inneren Verwaltung würde daher vom NeichS- budget gestrichen werden und fiele den einzelnen Län dern zur Last. Die Lösung der ungarischen Frage kann auch mit der Reduktion des HeereS Hand in Hand gehen; denn mit dem Ausgleich mit Ungarn würde die Spitze jener Waffe abgebrochen, die die Westmächte unter gewissen Konstellationen gegen Oe sterreich

zu sein. Ein befrie digtes Ungarn würde daher für alle möglichen Even tualitäten zu einer Fundgrube solcher militärischer Ref. sourcen werden, die eine bedeutende Reduktion deS Hee reS ermöglichen würden. Während aber zufolge der Lösung d.r ungarischen Frage große Ersparnisse in den Ausgaben gemacht werden können, würden sich zugleich die Einnahmen mehren, sowohl an direkten Steuern als an VerzehrungSfteuern und Zöllen; denn Ungarn ist nicht nur einer großen Produktion, sondern auch einer großen Konsumtion fähig

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 13.11.1897
Umfang: 14
für des Abgeordnetenhauses in Verhandlung steht, ^Letzteres entschied, hat sie das AuSgleichsprovi- schreibt Abg. Dr. Ebenhoch in Nr. 258 des foriunt dem Abgeordnetenhause vorgelegt und „Linz. Bolksbl.' unter Anderem wie folgt: „Be- , dieses, sowie das Herrenhaus haben zu entscheiden, kanntlich besteht zwischen Oesterreich und Ungarn ' ob Oesterreich-Ungarn auseinandergeristen werden der sogenannte Ausgleich; das heißt: 1. es ist, soll. WaS entsteht, wenn das AuSgleichSprovi- zwischcn beiden Staaten ein gewisser

Prozentsatz, i sorium angenommen wird? —Dann besteht der nach welchem jeder derselben zu den beiden ge- > heutige Zustand aas höchstens ein Jahr weiter, meinsamen Angelegenheiten beiträgt, das nennt! allerdings mit dem schwer in die Wagschale man die Quote, welche dermalen für Oesterreich ; fallenden Unterschiede, daß der unserer Landwirth- 70, für Ungarn 30 Perzent der gemeinsamen schast und Mühlenindustrie so schädliche Mahl- AuSlagen beträgt; 2. beide Staaten haben eine! verkehr aus der Welt geschafft

sein wird, was gemeinsame Bank, eine gleiche Währung; 3. beide 1 unsere Regierung nach langen Verhandlungen Staaten bilden nach Außen ein gemeinsames ! für den Fall der parlamentarischen Annahme des Zollgebiet, fodaß zwischen Oesterreich einerseits s Provisoriums erreicht hat. Alles Andere bleibt und Ungarn andererseits keine Zollschranken er-! aufrecht. Uns will scheinen, die Vertreter der richtet werden können. — Dieser Ausgleich be- i beiden genannten Produktionszweige müssen steht seit dem Jahre 1867 und wurde

in der ganz ungerechten (für Vortheile aus der Ablehnung der Provi- Quote, in manchen Vereinbarungen in der Bank- soriums? — Oesterreich könnte allerdings im frage und in verschiedenen Folgen des Zoll- und ! alleinigen Verkehr mit Ungarn, gegen dieses d. < .TfiL'' ’ff.a /. (Q 4.L„\ OftsftArrtmIhm mo£ ßlnfrairtst ttttS ffliof« HandelSbündnisteS (z. B. Mahlverkehr). Wir brauchen das hier nicht weiter auszuführen, weil die diesbezügliche Stellung unserer Partei ohne dies vom vorletzten Landtage her bekannt

ist. Infolge dieser Ueberzeugung hat die Regierung schon viel länger als ein Jahr mit der ungari schen Regierung verhandelt und manche wichtigen Zugeständniste erhalten, so daß, um nur eines zu erwähnen, Oesterreich in der Bankangelegenheit schon in diesem Jahre eine Million Gulden be zogen haben würde, wenn der Ausgleich gemacht worden wäre; auch betreffs Zoll- und Handels- bündniffeS, insbesondere bezüglich dcS Mahlver- verkehres hatte die Regierung von Ungarn gün stige Zusicherungen erhalten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 13.06.1865
Umfang: 6
. Deutschland. Berlin, Unmuth gegen Oesterreich. — Die Stellung zum Erbprinzen von Augustenburg. Frankreich. Paris, Abd-el-Kader. Eindruck von Thiers Rede. AuS Algier. Großbritannien. London, Eisenbahn-Unglück. Italien. Nom, die Verhandlungen mit Florenz. Serbien. Drohende Verwicklungen an der untern Oonau. Sl a ch t r a g. Amtlicher Theil. Se. k. k. Apostol. Majestät haben vor der Abreise auö Ofen nachstehendes Allerhöchstes Handschreiben an den Statthalter in Ungarn herabgelangen zu lassen geruht: Lieber

hat sich geändert, aber Eines ist unverrückt geblieben: der aufrichtige und unwandelbare Wille veS Monarchen, sein Königreich Ungarn, wie alle seine übrigen Länder, blühend und beglückt zu sehen, sein Gesammtreich befriedigt und wachsend an innerer Kraft zu gestalten. Die Wohl fahrt und die Kräftigung der Gesammtmonarchie, die Hebung und Festigung deS Vertrauens, das ist, was der Beherrscher aller Königreiche und Länder Oester reichs dem ungarischen Volke als das Ziel seiner Stre bungen und Wünsche verkündete

. Das feierliche Wort deS Kaisers ist uns Bürge da für, daß diesmal der ge^.'o- und richtige Weg einge. schlagen worden, der zu dem staatsrechtlichen Aus gleiche,mit Ungarn führen soll; allein auch der Jubel und Enthusiasmus, mit dem dieses Wort aufgenom- mm wurde, muß uns Bürge sein, daß auch seitens der Ungarn eS weder an gntem Willen, noch an aufrich tigem Wirken fehlen wird, um viesem edlen und gerech ten Wunsche deS Kaisers entgegen zu kommen. Die Gelegenheit hiezu wirv baw geboten werden. Schon

sucht, in der Ofener Burg gesprochen, auch in allen Theilen deS Reiches einen frohen Wiederhall erwecken und in allen Bürgern das Vertrauen zu der Weisheit und der Gerechtigkeit deS Monarchen erhöhen werden. Unmöglich kann aber daS übrige Reich darüber ban gen und eine Besorgniß über sein^ nächste Zukunft he gen, wenn aus der Kaiserrede ein warmer Hauch deS Wohlwollens über Ungarn hinweht; der konstitutionelle Kaiser von Oesterreich steht in dieser Rede mit dem Könige von Ungarn in vollstem Einklang

, und wenn der König von Ungarn den speziellen Wünschen Un garns Würdigung in Aussicht stellt, betont zugleich der Kaiser von Oesterreich die Machtstellung, die Wohl, fahrt unv Kräftigung der Gesammtmonarchie. Alles nun, was wir über die Vorgänge in Ungarn vernehmen, berechtigt uns zu der Hoffnung, daß wir einem wichtigen Wendepunkt uns nähern, uüd daß von dem Augenblicke an, als der Ausgleich von beiden Sei ten lebhaft gewünscht wird, derselbe auch möglich ist. ES versteht sich aber von selbst, vaß

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