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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 25.10.1850
Umfang: 6
. Innsbruck. Kolonisation In Ungarn. — Truxpenabmarsch. Wien. Hofnachrichten. Schinhats. jzapnau. Kein Zwangt, Ztntehen kn der Lombardie. Angebt. Erklärung Frankreichs tik Bet«? ter teutschen Centralgewalt. Gerücht ron einer Einigung mit Barern über die Dcnauschifffahrt. v^kiergeld- Stalistik. vioerfe«. - ' T r i e st, die nautische Sternwart. — Pesth, da« Straf rerfahren. — t)erm a nnsta dt, Entweichung ron Krimi nalsträflingen. Das Sacksentand. — Verona, die Wer tungen in der Schweiz für Rom. Frankfurt

Handelspolitik. Kathegorische Sutwort te« päpstl. jzose«. Oi- Umtriebe der Demokratenpartei. — Rom, des Erwerbsteuergesetz. MiSjellen. Salzburg, 24. Okt. t? Uhr 33 Minuten. (Tel. Dep.) Socken ist der Dvmkapitular Mari- milici:: voll Tarnoczy zum Fürst-Erzbischofe von Salzburg erwählt worden Innsbruck, 2Z. Okt. Es ist bereits öffentlich zur Sprache gekommen, daß sich im Kronlande Tirol und na mentlich imOberinn-undZillertdale Auswanderungslustige nach Ungarn vorfänden, welche nur auf eine Einladung

oder aufklärende Nacliricht Herren,- um ihr Vorhaben ins Werk z» setzen. Neulich kam sogar ein Wälschtiroler hteher, um sich über die allfälligen Ansiedlungsbedlngun- gen in Ungarn bei den Behörden zu erkundigen; er erklärte sich bereit, gegen eine entsprechende Unterstützung mit Mebrcrcn als Kolonisten die Reise nach dem Ungar« lande sogleich anzutreten. Um allen Denjenigen, welche ähnliche Absichten hegen sollten, die dermal begonnenen Vorbercitngen zur Kolonisation in Ungarn bekannt zu geben

, und sie bezüglich der Ausführung ihrer Ueber- siedlnngSanträge vorerst noch zu vorsichtiger Geduld geneigt zu stimmen, halten wir die Ausnahme deS nach stehenden Aufsatze« auS der „Austria' Nr. 242 in un ser Blatt für zeitgemäß. Kolonisation in Ungarn. Uns liegt ein „Entwurf des Programms, der Sta tuten und der Geschäftsordnung znr Gründung deS ersten österreichischen AnsiedlnngSvereins behufs der Beförde rung der Kolonisation in Ungarn von Ritter v. Hohen- blum, Unternehmer des Komptoirs zur Beförderung

der Privatkolonifation in Ungarn,' vor. Wir wollen dem Gutachten von Sachverständigen über diesen zu solchem Zwecke der Publicität übergebenen Entwurf um so we niger vorgreifen, alS die Allerhöchsten OrtS angefuchte Ermächtigung zur Einleitung der vorbereitenden Maß regeln noch niclit herabgelangt ist. Als Zweck des Ver eins wird die Beförderung der Kolonisation in Ungarn auf dem Privatwege durch Ankauf größerer Gutskörper und deren parzellcnweise Wiederveräußerung an Kolo- ') Mit Freude erfüllte die Nachricht ron

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 8
Datum: 21.09.1899
Umfang: 8
1820 alt, gestorben am «. September I8SK in Hunfalu in Ungarn. Kozel Rosina, geboren am 20. September 189k in Halaszi, Tochler des Josef Kozel aus CsaS- zlau und der Susi Szirak. Krainc Guido, geboren am 19. Februar I39S in Venedig, Sohn des Anton Krainc und der Anna Briscik. Krajncz Anton, geboren am 26. März 1897 in Sarisap in Ungarn. Sohn des Jgnaz Kraincz aus Tolmein und ker Gertrud Jereb. Kral Anton, aus Zbudow, 33 Jahre alt, Schneider, Sohn des Mathias Kral, getraut mit Magdalena Dahinden

am 14. Jänner 1893 in Paris. Kratky Josef, geboren am 19. Juni 1897 in Budapest, Sohn des Anton Kratky aus Klobuk und der Jostfine Bauer Kraus, am 27. März 189K in Budapest, todt geborene Tochter d»s Emanuel Kraus aus Trieft und der Adelheid Deutsch. Kraus Katharina, geboren am 27. Mälz I3SK in Budapest, Tochter des Emanuel Kraus aus Trieft und der Adelheid Deutsch. Krausz Marie, aus Innsbruck, so Jahre alt, Tochter des Johann Stettner, gestorben am 2K Juli I39K in Felka in Ungarn. Krainer Marie

, auS Trifail, 5 Jahre alt, Tochter des Jakob Kreincr und der Katharina Kolsek, gestorben am 11. Mai 189« in Livazeny in Ungarn. Krejüi Valburga, geboren am 13. November 1895 in Nemtibanya-Felep in Ungarn, Tochter des Mathias Krejöi und der Katharina Maesnik. Kren Aloisia Marie, aus Görz, 31 Jahre alt, Näherin, Tochter des Johann Kren und der Katha rina Flamio, verehelicht mit Giusto Capudi am 28. November 1895 in Fiume. Krisöiak Jnes Marie geboren am 30. Sep tember 189« in Fiume, Tochter der Virginia

Krisöiak aus Störte (Se2ana). Kristoviv Alois Josef, geboren am 8. März 1897 in Fiume, Sohn des Jakob Kristoviö aus St. Barbara und zuständig nach Pettan und der Antonia Todesco. Kromer Aloisia. aus Wien, 70 Jahre alt, Tochter des Anton Kronier, gestorben am 3. Jänner 1894 in Paris. Krusii-s Lidia, geboren am 10. Jänner 189K in Tokod in Ungarn, Tochter des Johann Krusics aus Laibach und der Lidia Czcrna. Kubik Emanuel, aus Cernov in Böhmen, 29 Jahre alt, Schneider, verehelicht mit Bozna Maria Lebne

am 7. Juni 1893 in Caen (Frankreich). Labek Franz viäv Schlager Franz Ladie Franciska, geboren am 17. September 1897 in Fiume, Tochter des Ferdinand Ladio ans Adelsberg und der Marie Morelj. La na Ma ie. ans Castel di Trento, 83 Jahre alt, Tochter des Fortnnat Malignoni und der Mafsenza Lana, gestorben am 27. Jänner 1898 in Bagna- cavallo in Italien. Lancssarics Peter, uus Laibach, 57 Jahre alt, Schuster, Sohn des Johann Lancsarics, gestorben am 17. Juni 189« in Tapsony in Ungarn. Landa Katharina

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.07.1897
Umfang: 4
Nr. 154 .Bozner Zeiwng^ (Südtiroler Tagblatt). Samstag, den 10. Juli 1397 Mus wir hm UM« mimde«. Einen Nothschrei im vollsten ^MinneDeszWortes nennt mit Recht das „Graz. Tgbtt.'Aie'scharfen Kund gebungen, die am verflossenen Sonnmg ^>er ^erH Allge meine österreichische Müllertag in Sachen bes Ausglei ches mit Ungarn beschlossen hat. Der-Müllertag scheute richt davor zurück, zur Hebung unserer Landwirtschaft und Rettung unserer Mühlenindustrie die Errichtung einer Zwischenzollinie

und den Abschluß eines Zoll- und Han delsvertrages mit Ungarn zu fordern. Reinliche Schei dung bildete auch auf dem Müllertage das rettende Lo sungswort — und ganz mit Recht, denn die größten Lasten des Ausgleiches haben bisher unsere Landwirth- schllft und Mühlenmdustrie tragen müssen, — Lasten, die gewiß nur durch eine Zwischenzollinie aufgehoben werden können! Oesterreich-Ungarn ist zudem der einzige- Staat in ganz Europa, der trotz des einheitlichen Zollgebietes zwei Regierungen ausweist, von denen

jede ihre innere Wirthschaftspolitik auf eigene Faust betreibt. Und was war bisher die Folge davon? Eine ganze Reihe von Streitigkeiten, ein wirthschaftlicher Kampf zwischen beiden Reichshälften, ein Kampf, in welchem der den Sieg davonträgt, der der Stärkere und Rücksichtslosere ist, und in letzter Folge ein wirthschaftliches Aussaugen und Ausbeuten des einen Compasciscenten durch den anderen. Und der ausbeutende Theil war immer Ungarn. Meisterhaft hat es zumal die ungarische Regierung verstanden, Oesterreich

und serbisches Ge treide massenhaft nach Ungarn eingeführt, jedoch durch aus nicht für die Ausfuhr vermahlen wurde, so daß die Ausfuhr wie bisher auf feine Mehlforsen aus ungari schem Weizen beschränkt blieb, während die zollfrei ein geführten Rohstoffe zu Erzeugnissen verarbeitet wurden, die alsbald w großen Massen als billige Konkurrenz ware den österreichischen Markt überschwemmten. Mit Hilfe dieses berüchtigten „Mahlverkehres' wurde wegen 24 ungarischer Großmühlen die ganze österreichische Land

wirtschaft außerordentlich geschädigt und taufende von Mühlen dem Untergange preisgegeben. Zumal in Böh mm, Niederösterreich und Steiermark sind in ganzen Bezirken die Atühlen reihenweise zugrunde gegangen. Wie von den neuen Ausgleichsbestimmungen vev lautet, soll der berüchtigte Mahlverkehr durchaus nich aufgehoben, sondern nur ein wenig mehr eingeschränkt werden. Natürlich wird es den Ungarn nicht schwer fallen, auch diese Einschränkungen hübsch zu — umgehen Der Müllertag hat daher

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.10.1901
Umfang: 6
und dem Werte veröffentlicht. Zu Beginn des Jahres ist eine provisorische Nachweisung publiziert worden, die aber nur eine Darstellung der Quantitäten des Warenverkchres enthält, während heute auch die Wertziffern publi ziert werden. Die Hauptergebnisse des Warenver kchres mit Ungarn (ausschließlich edle Metalle und Münzen sind folgende: Zn Millionen Metercentner Kronen Einfuhr aus Ungarn . . 50 9216 Ausfuhr nach Ungarn . . 22 1 885 2 Mehreinfuhr . . 23-7 36-4 Die Handelsbilanz Oesterreichs gegenüber

der Einfuhr aus Ungarn au Rohstoffe, jener der Ausfuhr nach Ungarn au Fabrikate entfällt. Dieses Verhältnis tritt durch die folgende Zusammenfassung der Waren nach den wichtigsten ProduktionSgruppen noch deutlicher vor Augen. Es partizipieren an der gesammten. Einfuhr Ausfuhr die Erzeugnisse Mill. Kr. Proz. Mill. Kr., Proz. der Land- und Forst wirtschaft mit. . . . 5571 604 66 2 7-5 des Bergbaues und HüttenbetriebeS mit 310 3 4 34-9 3 9 ler Industrie mit . 333-5 36 2 7841 88 6 Erzeugnisse der Land

- und Forstwirtschaft. Bon Wi Erzeugnissen der Land- und Forstwirtschaft wür zen NahrungS- und Genußmittel für 450 6 Mill. Kronen eingeführt, für 25-7 Millionen Kronen aus geführt. Oesterreich bezog an. Rohstoffen für die Landwirtschaft und Industrie 713 Millionen Kr., während es nach Ungarn 25-3 Millionen Kronen importierte. Von den Erzeugnissen der Industrie entfielen auf Nahrungs- und Genußmittel, die nach Oesterreich gebracht wurden, 163-4 Mill. Kronen, während derartige Nahrungs- und Genußmittel

, die von der Industrie produziert werden, nur für 48-2 Millionen Kronen nach Ungarn ausgeführt wurden. Einen der wichtigsten Exportartikel nach Ungarn bildeten die Produkte der Textilindustrie. Ungarn hat derartige Erzeugnisse der Textilbranche für 315-4 Millionen Kronen aus Oesterreich bezogen, während nach ZiSleithanien solche Produkte aus Ungarn nur im Betrage von 291 Millionen Kronen hereinge bracht wurden. Bemerkenswert ist das Verhältnis der Ein- und Ausfuhr von Eisenwaren. Nach Oester reich sind Eisenwaren

von 128 Millionen Kronen gebracht worden, während nach Ungarn solche Waren im Betrage von 34-5 Millionen Kronen exportiert worden sind. Tazcsncuigkeiten. ** Gricser Kur-Konzert. Das Programm für das heute Mittwoch nachmittags 3 Uhr im Grieser Kurhause stattfindende Konzert der Bozner Vereinskapelle umfaßt folgende Nummern: 1. „Oberst Ulrich' Marsch von Sykora. 2. Ouver türe zur Oper „Der Zweikampf' von Herold. 3. „Mein Traum' Walzer von Waldteufel. 4. Pot pourri aus der Operette „Der Mikado

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 28.10.1896
Umfang: 8
der ZZ 2 bis 4 dieses Gesetzes er folgt, darf eine Gebür nicht erhoben werden. Z 10. Definitiv angestellte Hof-, Staats-, Landes-, Ge meinde-, Bezirksvertretungs- und öffentliche Fonds- bcamte und Diener, Geistliche und öffentliche Lehr- personen, endlich die k. k. Notare erlangen mit dem Antritte ihres Amtes das Heimatrecht in der Ge meinde, in welcher denselben ihr ständiger Amtssitz an gewiesen wurde.' Aur Wahlbewcgung in Ungarn. LandcsvertheidigungSministcr FZM Freiherr von Fejervary hielt am 25. ds. in '^.emeSvar

dieser Nation hochschätzte, gemeinsam mit den weisen Rathgebern derselben, unsere Verhältnisse mit Oesterreich zu regeU.: und eS gelang ihn« dies auch in' der Weise, dass Ungarn sein Selbstver- sügungsrecht zurückgewann und als sreie und selb ständige Nation im Vereine mit seinem weisen Könige ans Grundlage der pragmatischen Sanction die Ange legenheiten des Landes regelt. Selbst der vorein genommenste Politiker wird eingestehen, dass Ungarn aus der Großmachtstellung der Monarchie unzweifel haft

einen größeren Nutzen zieht, als wenn es auf seine eigene Kraft angewiesen wäre. Wir sehen, dass Ungarn seit dem Augenblicke, als der 1867ger Aus gleich zustande gekommen war, in jeder Richtung sich mächtig entwickelte und eniporblühte. Diese dem Ausgleich des Jahres 1367 gegebene Grundlage, welche in Wirklichkeit der größte Segen Ungarns ist, wollen salsche Propheten zerstören, und, ohne zn be denken, was sie thun, Ungarn abermals dorthin bringen, wo eS srüher war, und das Land mittels falscher Theorien

in einen Zwiespalt mit Oesterreich bringen. Es sage mir niemand, dass man unser Vaterland auf diesem vou der Opposition bezeichneten Wege glück licher machen könnte. Seil die Welt steht, war das eingebildete Bessere ein Feind des Guten. Wenn der 1367er Ausgleich sür Ungarn nicht gut gewesen wäre, so würden die Schöpfer desselben, Franz Deak und Graf Julius Andrassy, nicht bei jeder Gelegenheit mit patriotischem Eiser sür dessen Vertheidigung einge treten sein. Wir müssen daher an den bestehenden

staatsrechtlichen Verhältnissen unverbrüchlich sesthalten; denn wir sehen auf Grund der Erfahrungen, dass Ungarn gerade auf dieser Grundlage prosperiert, wissen aber nicht, ob das Abweichen von diesem Wege nicht Ungarn zum Schaden gereichen würde. Ein Experimentieren in der Politik ohne sichere Grund lage, wäre die größte Sünde.' Der Minister weist sodann aus die geregelten sinanziellen Verhältnisse Ungarns hin und hasst, dass Ungarn, wenn die Verhältnisse in nicht langer Zeit die Ansnahme der Barzahlungen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 25.07.1861
Umfang: 4
-Konzipisten ernannt. Innsbruck am 21. Juli 136l. Nichtamtlicher Theil. Königliches Nescript nn Nngar». Das am 22. Juli in den Sitzungen des Ober- und Unterhauses verlesene königliche Nescript an den ungarischen Landtag lautet: Wir svrnnz Joseph der Erste,c. :c. ;e. entbieten den in Folge Unserer Einbernfnng auf den 2. April l. I. im Landtage versammelten Magnaten und Vertretern Unseres getreuen Kö nigreiches Ungarn Unseren Gruß und Unsere Gnade. Geliebte und Getreue! Nachdem Ihr Unserer, mittelst

. Uns über die in dieser Adresse ent haltenen hochwichtigen Angelegenheiten rückhaltlos ans- sprechen zu können, um auf diese Weise durch eine klare und bündige Auseinandersetzung die gedeihliche und dauernde Lösung der vorliegenden Schwierigkeiten zu erzielen. Mit der Einberufung des gegenwärtigen Landtages wünschten Wir jene Bahn zn eröffnen, auf welcher die Hindernisse der constitutionellen Verwaltung Un seres Königreiches Ungarn gesetzmäßig beseitiget und die aus dessen unauflösbarem Verbände mit Unseren übrigen

Theil der all gemeinen Besteuerung uud uicht, wie iu Zuknnft kraft des Diploms, auf alle Arten von Steuern nnd Finanz- angelegenheiten erstreckte, als anch anf den Wortlaut der in den Gesetzartikeln 1 und 2 des Jahres 1723 anfgenommenen pragmatischen Sanktion anfmcrksam, welche hiernach nicht nur deshalb in's Leben trat, um Unser Königreich Ungarn gegen innere und äußere Angriffe erfolgreicher vertheidigen und vor den leicht erregbaren, dem Lande wohlbekannten Zwischenreiches- Wirren schützen

zu können, sondern auch damit für die gegenseitige Verständignng nnd.Einignng mit Un seren übrigen Königreichen und Ländern ein desto feste rer gemeinsamer Stützpunkt gewonnen werde. Unsere königlichen Einberiifungsschreiben für den gegenwärtigen Landtag haben schon den Beweis ge liefert, daß es Unser fester Wille sei, das Herkommen in Betreff des Krönungs-Diplöms ausrecht zu halten, so wie Wir zur erwünschten Beruhigung der erregten Gemüther und Beseitigung unbegründeter Befürchtun gen auch offen anerkennen, daß Unser Königreich Ungarn

ist, aber keinesfalls ergibt sich hieraus, daß das zwischen Unserem König reiche Ungarn und Unseren übrigen Königreichen und Ländern bestehende unauflösliche Band einzig und allein in der Einheit des Herrscherhauses bestehe, oder nur eine Personal-Union bilde, welche Behauptung durch die ans den Gesetzen und der Geschichte that sächlich hervorgegangen? staatsrechtliche Stellung Un seres Königreiches Ungarn klar widerlegt wird. Die Einheit des Thrones; die Führung der Armee und die Centratteitung

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 02.01.1897
Umfang: 10
. Um dieses Räthsels-Lösung zu finden, muss die Aufhebung des Termin-Handels und der Differenz- Geschäfte in Getreide an der Producten-Börse verlangt und erstrebt werden. (Forts, folgt.) Zahres-Wundfchau. < ('Fortsetzung). 'In Oesterreich-Ungarn traf mancher herbe msalsscchlag das Allerhöchste Kaiserhaus. Um aufs Jahr 1895 zurückzugreifen, raffte der Tod den jungen Hoffnungsvollew Prinzen Erzherzog Ladislaus, den Sohn de»? Erzherzogs Josef weg. Derselbe stürzte am 2. Sept. /1895 bei der Jagd über Baumwurzeln

tocher Valerie vermählt. — Am 14. und 15. April weilte der deutsche Kaiser Wilhelm II. als Gast in Wien. Am 19. October 1895 vollzog sich in Ungarn ein höchst beklagenswerthes Ereignis. An diesem Tage nahm dort das Magnatenhaus mit Hilse der neuernannten libe ralen Vairs mit 118 gegen 111 Stimmen die Religions losigkeit beziehungsweise die Gleichstellung der christlichen Bekenntnisse mit der Confessionslosigkeit an. 120 Stimmen waren für, 113 gegen die Gestattung des Uebertrittes vom Christenthum

zum Jndenthum. Damit ist der christliche Fundamentalsatz von dem unvertilg- baren Charakter der Taufe in der ungarischen Gesetz gebung bei Seite gestellt und Ungarn vom Logenlibera lismus um ein Stück weiter seines christlichen Charakters entkleidet worden. Einige Tage später am 26. Oktober begann der Reichsrath in Wien in Anwesenheit der Mitglieder des neuen Ministeriums seine Wintersession, wobei der neue Ministerpräsident Graf Badeni eine kurze Pro grammrede hielt. Graf Badeni, bisher Statthalter

Zollüberschüsse entfallen nach den bisherigen Beträgen 73°/;o Procent auf Oesterreich und 31°/;o Procent auf Ungarn. Die Zolleinkünfte rühren aber auch größtentheils von O esterreich her. In betreff der schwebenden Ausgleichverhandlungen mit Un garn lehnte die ungarische Quotendeputation schon An fangs Mai die gerechte österreichische Forderung ab, zu den reichsgemeinsamen Auslagen künftighin im Ver hältnisse von 42:58 Procent beizusteuern. Hoffentlich gibt Cisleithanien nicht nach. Zum Andenken

an den tausendjährigen Bestand des Staates sanden in Ungarn großartige Feierlichkeiten statt. Am 1. Mai 1896 wurde vom Kaiser die sog 'N. Milleniumsfeier in Budapest eröffnet. Der Dankes« ausdruck Ungarns an die göttliche Vorsehung für die tausendjährige Erhaltung der Nation und des Reiches Arpads ist dem Gesetze feierlich isPtikuliert worden. Da sollte man in Ungarn aber doch vor allem d,5 Gesetzgebung christlich machen, die Civilehe abschaffen, dem bedrückten Volke und den Nationalitäten Gerechtig keit widerfahren

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 12.07.1889
Umfang: 10
nach er schöpfend und nach jeder Richtung hin unzweideutig zu kennzeichnen. Allein wenn sich auch. des Verhält nis zwischen den Ungarn und dem ehemaligen Dicta tor nicht leicht in eine entsprechende Formel fassen ließe, Thatsache ist jedenfalls das Eine, dass es in Ungarn keine Partei gibt, die sich in ihrer politischen Haltung die Ideen Ludwig KossuthS zur Richtschnur nehmen und die Verwirklichung seines Programmes in offener Weise zur Ausgabe machen würde. Auch die äußerste Linke kann nicht als Gegenbeweis

, um nicht dem Massenbesuche von Ungarn bei Kossuth in Turin eine irrige und übertriebene Bedeutung beizulegen. Mögen die ungarischen Ausflügler in Turin welche Sprache immer geführt, mögen sie die politische Lage Ungarns im Gcspäche mit Kossuth ganz im Lichte ihrer ein seitigen, überspannten Auffassung dargestellt und sich scheinbar in voller Uebereinstimmung mit Kossuth be funden haben; der überwiegende Theil jener Ungarn, die ihren Weg nach Paris über Turin nahmen, hat sich bei dem Kossuth abgestatteten Besuche

lediglich von Gefühlen der Pietät leiten lassen. Nachwirkungen politischer Natur werden sich an diesen Vorgang in keiner Weise knüpfen. Die öffentliche Meinung Un garns in ihrer Gesammtheit sieht die Sache in diesem Lichte, und niemand fasst den Besuch einer Gruppe von Ungarn bei Kossuth in dem Sinne auf, als ob mit diesem Act der Pietät gleichzeitig eine verletzende Kundgebung gegen das Herrscherhaus beabsichtigt wor- den'wäre, oder als ob dadurch in den politischen Zu ständen Ungarns eine neue Wendung

herbeigeführt werden sollte. Man muss in dem Verhältnisse der Ungarn zu Kossuth die Empfindungen von den Gesinnungen und politischen Tendenzen immer sorgfältig auseinander halten. Dieser wesentliche Unterschied konnte ja im Lause der Jahre häusig beobachtet werden, wenn man den Eindruck der Briefe KossuthS auf die öffentliche Meinung in Ungarn verfolgte. Man las die Briefe, man brachte ihnen Interesse entgegen, aber die Grund sätze und Anschauungen, die der ehemalige Dictator in diesen Schriftstücken

, als einen Korteschkniff, eine Sensationshascherei, da rauf berechnet, die Haltung von sonst ziemlich unbe deutenden Persönlichkelten im Parlamente mit einem gewissen Glorienscheine zu umgeben, ihr ein Relief zu leihen. Es ist zu bedauern, dass Kossuth dem Verlangen seiner Gäste entsprochen und ihnen Rath schläge ertheilt hat. Wie sollte er dazu berufen sein, nachdem er doch seine Besucher nicht kannte und von der in Ungarn bestehenden Lage unmöglich ein klares Bild haben kann? Die Aeußerungen KossuthS wer

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 03.10.1849
Umfang: 6
«» W r»«k»üm Ueberfteht. Die »TimeS^ über Oesterreich und Ungarn. Smtlich-S. TagSneuigkeiten. Wien, die slovakischen Deputationen, politische Einlheilung Sie» benbürgenS. — Kronstadt, Nachricht über die flüchtigen Insurgenten. — Triest, Beraubung der österreich. Handels« Brigantine -Giulayr, Cho!era»Bulletin. — Venedig, Aut lieferung einer neapolitanischen Batterie, neapolitanische Flücht, linge, Aufhören der Eholera. Frankfurt, der Prinz von Preußen, neue Schlägereien zwi schen baierifchen und preußischen Soldaten

. London, beruhigendere Nachrichten aus Canada, Friderike Bremer, Cobden gegen die österr. Anleihe. Alerandria, AbbaS-Pascha, Wüstenstraße von Eairo nach Sue». Neuestes. Die ..Times» über Oesterreich und Ungarn. Die Politik der österreichischen Regierung mit Bezie hung aus Ungarn wird sich dem Vernehme» nach zuvör derst mit der Durchführung kräftiger militärischer Maß regeln , durch welche die so sehr durchwühlte Ruh« des Landes allein ausrecht erhalten werden kann> und dann mit der Einführung

der Verfassung vom 4. März in Ungarn, wie in den übrigen Ländern der Monarchie be schäftigen. Es ist begreiflich, daß in den ersten, einer solchen Jnfurrection folgenden Monaten von keiner Pa- cifikation die Rede sein kann, und daß daher ein bedeu tender Trnppenstand erhalten werden mnß, um dir auf geregten Gemüther an einen geregelten gesetzlichen Zu stand zu gewöhnen. Schlecht eingeübte und schnell zu sammengeraffte Baueruhaufen find nun urplötzlich aus gelöst werden und machen die Straßen unsicher

in Beziehung auf Ungarn erhalten werden. Fürst Schwarzcnbcrg hat klüglich einen Standpunkt zwischen dicfcn beiden crtreiiieii magyarischen Factionen genommen; denn während er die Russen zur Bekämpfung der cincn Partei herbeirief — ist er auch fest entschlossen, den Ansprüchen einer Partei, welche sich unter dem Deck mantel der Loyalität den politischen Verbesserungen wi dersetzt, kräftig entgegenzutreten. Je weiser eine solche vermittelnde Politik ist, desto heftiger wird sie wahrscheinlich

Oesterreichs vor sich gegangen sein, und die Insti tutionen des GesammtstaateS werden Ricscusortschritte machen. Eine Verbindung mit Ungarn war für Oester reich so lange unmöglich, als es selbst noch absolut re giert wurde, während Ungarn die Rechte einer aristokra tischen Constitution genoß. N»r durch allerlei krninme Schleichwege konnte eine gewisse Harmouie beider ver schiedenartig beherrschten Staaten hergestellt werden; es konnte jcdoch kcin gegenseitiges Vertrauen bei so nnver- einbarten Elementen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 11
Datum: 21.11.1849
Umfang: 11
, und aller schwierige» Verhältnisse ungeachtet, in Treue ausharrte, wie Pflicht und Ehre solches geboten. Ich verbleibe Ihnen wohlgeneigt. Alexander m. p,' Wie», 14. Nov. Die Journale beginne», sei es vor der Hand auch nur in flüchtigen Andeutungen, sich mit der Colonisiriing Ungarns zu befassen. Der Ge genstand ist jedenfalls der größten Aufmerksamkeit werth, da sowohl politische als ökonomische Gründe von höch- ster Bedeutung gebieten, selben möglichst bald in An griff zu nehmen. Ungarn mit den physischen und gei

stigen Kräften und den Capitalien der Einwanderer in- fundirt, wird intcnsiv wachsen, ohne daß solches Wachs thum der Gesainmtnionarchie Gefahr bringen dürste, ja es wird der fremde Zuwachs gerade zur Ilbfchwächung des feindseligen ultramagyarischeu Elementes dienen. Andererseits wirb Ungarn sich zur Goldgrube Oester reichs gestalten, die Fülle seiner jetzt schon außerordent lichen Reichthümer stch verdoppeln, ja verdreifachen. So viel jedoch ist ausgemacht, daß die Beschleunigung der Colonisiriing

Ungarns unbedingt und zunächst von der raschen und energischen Durchführung der politische» und gerichtlichen Organisation sei« würfe abdangt. Die Antwort ans die Fragen, weßbalb alte bisherigen Colonisirungsversiiche sowohl in Ungarn als Siebenbür gen mißglückten, nnd deßhalb auch jetzt während des UcbcrgangSznstandes ans dem altverrottcten, lateinisch magyarischen Traumleben znr eigentlichen Civilisation noch keine gedeihlichen Resultate zu erwarten wäre», ist eine und dieselbe. Damals fehlten

werden; was in dieser Richtung vom Mini sterium der Landeskultur zu veranlassen wäre, kann etwa nur als Beispiel dienen, nicht aber ein großcS ge schlossenes System darstellen. Jedenfalls bleibt die Vervielfältigung der Hände das geeignetste Mittel, nm Ungarn zur Opnlenz zu verhel fen. Der Weg, den die Regierung gebt, indem sie mit thnnlichster Rafchbeit die Verwaltung und Rechtspflege organisirt, ist datier der richtigste nnd unerläßlichste, der vorläufig i'u dieser Hinsicht einzuschlagen war. «... Wien, 14. Nov

, das verhältnißmäß'g geringe, und nnr die ans dein Auslande herbeigekommenen studierenden stellen ihm nach. Dagegen sind anS Ungarn in der That mehr junge Leute zu den diesige» Schulen gekommen, als man nach den letzten Ereigni»eii hätte erwarten Iclleu. Die Meiste», ja Alle sind ihren Aeußerungen nach des Friedens herzlich froh, nnd fühle» stch glück lich, nach zwei fortschrittslos Verlornen Jahren dem Berufe der jungen Jahre, der Pflege der Intelligenz wieder folgen zu können. Auch aus Galizicn, einem Kronlande

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 26.05.1894
Umfang: 8
„Tiroler Volksblatt' Nr. t? Bozen, Samstag, den 26. Mai 1894. Der „Meraner Bolksschanspiel'. — „Nassion Ungarn' und Tirol. ^' II. Theil. ' V . Jänosch, Umgebung Bozen, 19. Mai. Der vorige Articli Hot sie erzählt von die Tapferkeit, Vaterlandsliebe und Heldenmuth bei die Ungar-Volk und Tirol und dabei gefunden einen sehr grossen, wicktigen Aenlichkeit und Verwondtschast; wor sie ober zu verstehen Otseköm (Bruder) von die Vergon- genheit; und jetzt kummt sie die Beweis, daß zwischen Tirol

sie verursockt der Betrock- tung von die großmäcktige Unterschied zwischen Menschheit von Ungarn und Tirol zu die modern Zeiten. Der Tirol — in die Berge ein kräftiger Natur und immer gesund in Vergangenheit wie in Gegenwort ist geblieben; der Ungar-Natur nickt so; in früher Zeiten wohl von Huszar-Kroft und Gesundheit Hot sie der Nassion jetzt ollerlei Schwochkeit bekummen : die Nervosität, den egyptischen Augenkrankheit und Isektenem (mein Gott) , sogar den galoppirenden Schwindfuckt, den Klumper

-Religion und der Schlecht- Patriotismus wird praktizieret und deshalb gar kein Aehnlichkeit mehr bei die zwei Nassionen besteht. Die schlimmste Specktakkl in Heimath meinige und den größten Aergerniß für den halben Welt jetzt die famose Kossuth-Cultus ist geworden, der fast den gonzen Nassion Hot so ergriffen, daß mckt mehr davon herauszubringen. Nock in spätern Jahren von diese Schondfleck in Ungarn Geschickte man wird erzählen — nickt zu begreifen, wie ein so begabt Nassion so ver blendet konn

gerettet nur ruinirt, keinen einzigen Tugend besessen und statt Verehrung — den Veracktung verdient! Sein Freund und Collega bei die Revolussion: Ministerpräsident S z e m e r e im Johr48 Hot sie seinen Lebensgeschickt getreu verfaßt, worm der eckte Bild von diese Mann entworfen, aber perszie jetzt bei die Kossuth-Rummel in Ungarn sorgfältig der Bild ver deckt wird. Erlauben Sie einigen Wort von diese Mann zu sprecken. Er war Calviner — die verbissenste Feind gegen die katholisch-Religion, der gesagt

Stimme begabt, Hot er durck seine flammenden Reden gegen Oesterreich die damals sehr unzufriedenen Ungarn in die Revolussion hineingejagt, welcke 100 090 Opfer an Menschenleben gekostet — deren Blut. an den Händen Kossuth's klebt; nickt die Vaterlandsliebe in erster Reihe, sondern die unbändige Herrschsucht war der Trieb« seder seinige; Szemere schildert ihn als Phrasenheld und affectirten Schauspieler,- als bezahlten Agent, als eitel, ruhmsüchtig und eidbrüchig, der sein eigenes Wohl und Interesse

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 23.10.1867
Umfang: 6
genommen worden sei. Wien» 11. Okt. (Abgeordnetenhaus. — 35. Sitzung. — Schluß.) Abg. Lohninger: AuS dem Berichte des Aus schusses ersehen wir, daß die hiesige Reichshälste alle Rückstände deckte, während Ungarn Rückstände hat. Auch haben wir gehört, daß für den ungarischen Grund- entlastungösond bedeutende Beiträge gezahlt werden mußten. Der Finanzminister hat gesagt, es fei in Ungarn die Steuereintreibung nur dann möglich, wenn man die Bajonnette verwendet. Wir haben gesehen, daß in letzterer Zeit

, denn, meine Herren, wer ist denn das Reich? Wenn es sich ums Zahlen handelt, so zahlt Ungarn jetzt nichts. Wo ist also das Reich? Wir müssen auch für Ungarn zahlen, und das hat Se. Exzellenz auf eine höchst liebenswürdige Art aus einandergesetzt, indem er sagte: „ja wie könnte sich ein Ministerium in Ungarn halten, wenn die Deutschen oder die diesseitigen Länder nicht den Ungarn ihre Steuern zahlen.' Unqarn hat keine Lust zu zahlen, das ungarische Ministerium ist aber sehr werthvoll, folglich sollen

die Reliqien zur Kirche tragen mußte. Wir sind blos zur Belastung da, und bisher konnten wir nur wenige Rechte erwerben. Se. Exzell. Finanzminister Frhr. v. Becke: Ich glaube wohl nicht nothwendig zu haben, ernstlich die Bemerkungen des Herrn Berichterstatters zu berichti gen. Ich sagte: das ungarische Ministerium konnte bei seinem Antritte unmöglich sofort mit der Militär- Exekution vorgehen aus politischen Gründen. Ich sagte: Es gibt unter den Ungarn verschiedene Leute der ungebildeten Klasse

, die glauben, Freiheit und Kon stitutionalismus ist mit Nichtzahlung von Steuern gleichbedeutend, und das ungarische Ministerium hat sich bemüht, durch Belehrungen, die in den öffent lichen Blättern auch hier bekannt geworden sind, die Leute auf einen vernünftigern Standpunkt zu bringen. Ich habe drittens gesagt: die Hauptsache des Zurück bleibens in den ersten sechs Monaten ist in den Agri- kulturverhältnifsen Ungarns gelegen. Vor der Ernte hat Ungarn niemals eine bedeutende Steuer abge führt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 01.10.1864
Umfang: 6
und Werden morgen gleichzeitig mit dein Herzog von Mont- Pensier nach Ungarn abreisen. — Eine norddeutsche ZeitungSkorrespondenz will wis sen , das kaiferl. französische Kabinet habe der öster reichischen Regierung angeboten, an Verhandlungen über daS Schicksal NomS theilzunehmen, was von Seite d:S k. k. KabinetS abgelehnt worden sei. Erst in Folge dieser Ablehnung sei die französisch-italienische Konven tion abgeschlossen worden. — Diese Behauptung ist vollständig aus der Luft gegriffen. Wien, 26. Sept

. Der k. k. UnterrichtSrath in Wien beabsichtigt in den österreichischen Erbländern Prüfungskommissionen für Musiklehrer zu errichten. Wie nun »P. Naplü' vernimmt, hat der UnterrichtS rath im Wege der Hofkanzlei auch an die Pesther Stadtbehörde die Aufforderung gerichtet, sich unter Ver nehmung der in Pesth domizilirenden Mnsikautoritäten und besonders deS Pesth-Ofner Konservatoriums, gut achtlich darüber auSzufprechen, ob die Errichtung der artiger Prüfungskommissionen auch für Ungarn zweck mäßig wäre. Wien, 27. Sept

. Ein: ungarische Stimme im „Wanderer' sagt über die Finanzfrage: Die österrei chische Finanzsragi ist eine politische Fcage und ist nur mit politischen Mitteln zu lösen. Wir erlauben unS in dieser Beziehung in die erste Reihe die Lösung der un garischen Frage zu stellen. Di: nächste Folge der Lö sung der ungarischen Frage wäre die Wiederherstellung der Selbstverwaltung in Ungarn und die Abgränzung der ReichSfinanzen von dem ungarischen Landesbudget. Ist dies in Bezug auf Ungarn zugestanden, so ist gar

kein Grund vorhanden, warum dasselbe Prinzip auch in den andern Ländern der Monarchie nicht in An wendung gebracht werden sollte. Der kostspielige Po sten der inneren Verwaltung würde daher vom NeichS- budget gestrichen werden und fiele den einzelnen Län dern zur Last. Die Lösung der ungarischen Frage kann auch mit der Reduktion des HeereS Hand in Hand gehen; denn mit dem Ausgleich mit Ungarn würde die Spitze jener Waffe abgebrochen, die die Westmächte unter gewissen Konstellationen gegen Oe sterreich

zu sein. Ein befrie digtes Ungarn würde daher für alle möglichen Even tualitäten zu einer Fundgrube solcher militärischer Ref. sourcen werden, die eine bedeutende Reduktion deS Hee reS ermöglichen würden. Während aber zufolge der Lösung d.r ungarischen Frage große Ersparnisse in den Ausgaben gemacht werden können, würden sich zugleich die Einnahmen mehren, sowohl an direkten Steuern als an VerzehrungSfteuern und Zöllen; denn Ungarn ist nicht nur einer großen Produktion, sondern auch einer großen Konsumtion fähig

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.09.1865
Umfang: 6
Landtags erfolgen. Da von der Einberufung bis zur Eröffnung deö Landtags über 10 Wochen ver fließen müssen, so kann die ungarische LandeSvertretung Mitie Dezember, also einen Monat nach Eröffnung deS fiebenbürgischen Landtags ihre Sitzungen beginnen. Wie wir 'veiter hören, ist neuester.S für Ungarn die Verfügung «flössen, daß die Finanzorgane dem TavermcuS gegen über jene Stellung einzunehmen haben, auf welche die selben in den andein Landein vem Statthalter gegenüber angewiesen

sind. Bis jetzt waren die Finanzbehörden in Ungarn nicht nur in keiner Verbindung mit der Statt- halterei, sondern sie schienen die politische Verwaltung als ein seindlicheS Lager zu betrachten.' DaS »Neue Fremdenblatt' äußert sich über die sieben- bürgische Frage in nachstehender Weise: Wenn eine Re gierung eS für gut findet, an die Stimmung deS Volkes zu appelliren, so können unmöglich die wahrhast konsti tutionellen, die echten Anhänger der Freiheit und der VollSrechte sich dagegen auflehnen. Nachdem man sich einmal in die Lage

versetzt sieht, sich mit Ungarn auf seinem RechtSboden zu verständigen, so mußte man auch von dem Ansprüche Ungarns auf die Union mir Sieben bürgen, in Folge der Gesetze von 1S43, Notiz nehmen. Die Ungarn gehen überdies in dieser Beziehung nicht mit der Unbeugsamkeit vor, welche man sonst bei ihnen in staatsrechtlichen Fragen gewohnt ist. Sie verlangen nicht, daß die Regierung ohne Weiteres in Siebenbürgen Wahlen sür den ungarischen Landtag anordne, weil sie eS an sich selbst erfahren

haben, daß man nicht Völker zur Ausübung von Rechten zwingen kann. Sie begnü gen sich damit, daß der siebenbürgische Landtag befragt werde. Vielleicht gehen sie in dieser Beziehung auch darum vorsichtig zu Weike, weil das Unionsgesetz in Siebenbürgen nicht publizirt wurde und nicht publizirten Gesetzen keine Rechtskraft innewohnt. ES wird sich kaum darum handeln können, Siebenbürgen mit Ungarn gänz lich zu verschmelzen, denn der siebenbürgische Landtag wird aus keinen Fall seine Autonomie in Landessachen aufgeben

, sowenig als der böhmische Landtag in den engern ReichSrath jemals aufgehen wollte. Die Auto nomie liegt zu tief begründet in den eigenthümlichen na tionalen unv provinziellen Verhältnissen, um der Von Ungarn angestrebten Centralisation zu weichen. ES wird nicht einmal dahin kommen, daß die Romanen und Deutschen Siebenbürgens, vielleicht nicht einmal die Szekler darein willigen werden sich bei der Körperschaft, welche die gemeinsamen Angelegenheiten zu behandeln haben wird, durch Ungarn verlreten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 27.09.1865
Umfang: 4
österreichischen «rbländn zur Vorbedingung haben müßte. Wir halt«, jedoch dafür, taß eine solche Folgerung >vk- der logisch noch praktisch auS dem Saht gezogen wer den kann. Die Möglichkeit deS Ausgleiches würde bei einer solchen Deutung in'S Stocken gerathen, noch ehe sie in Gang geräth; nachdem in die g'setzg'bende Tbä- tigkeit zwischen Ungarn unv seinem Könige sich kein dritter Faktor einmischen darf. Wir ve> stehn diesen PassuS solgenderweisc: Der konstitutionelle Organismus Ungarns

ist von dem einer jeven andern Provin, unabhängig. Indeß ist auch den öiicrreichisch'N Erbländern das Recht gegeben, so aus, gedehnte konstitutionelle Rechte, wie sie in Ungarn in'S Leben treten, für sich in An'pruch zu nehmen, oder, wenn sie mit Rücksicht auf ihre eigenen Institutionen entsprechendere als viese kennen, darüber ihre Meinun gen abzugeben; und dagegen kann auch in Ungarn Niemand eine Einwendung machen. Der angeführte Satz ist daher nicht dabin zu verstehen, daß den öster reichischen erbländischen

Provinzen Gelegenheit geboten wird, Ungarn im Genusse seiner konstitutionellen Rechte zu hindern, indem sie dagegen stimmen; wir finden viel mehr, daß Ungarn in seiner Eigenschaft als Vorkäm pfer des KonstitutionaliSmuS die Gelegenheit gegeben wird, auch für die Erbprovinzen einen solchen freifin nigen und wahrhaft konstitutionellen Zustand zu erkämpfen, wodurch diese mit uns unv untereinander durch die dauerhafteste Liebe, die Liebe zur Freiheit, verbunden werden. Auch haben wir triftigen Grund

wird, deren Werth auf dem Felde der Praxis erwiesen, wahrhaft freisinnig und konstitutionell ist und die befriedigend für alle Interessen der Nationalitäten und Länder sein wird. Den Gesetzartikel deS vorigen Jahrhunderts, welcher den Regenten durch einen kräftigen Eid verpflichtet, Ungarn nicht nach Art der absolutistisch verwalteten österreichischen Eibländer zu regieren, kann Ungarn ohne allen Schaden dahin umändern, daß eS bittet, die österreichischen Länder sollen gleichfalls nach solche» kon

stitutionellen Gesehen und Rechtsprinzipien regiert wer den, unter welchen sich Ungarn so glücklich fühlt. Wir haben die Worte des Manifestes in diesem Sinne aufgefaßt und in dieser Weise bereiten wir unS vor, unsern Standpunkt gegenüber den österreichischen Ländern einzunehmen. Wir sind unbesorgt darüber, daß auch sie die auf die Interessengemeinschaft basinen Bestrebungen zu würdigen wissen werden. Und wenn eS dennoch gegen alle menschliche Voraussicht gesch.-ben sollte, daß jenseits der Leitha

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.10.1898
Umfang: 8
. Unteroffizier: „Einjähriger, sie scher nen auch bloß studirt zu haben, damit Ihre Dummheit mehr auffalle!' (M. I/ den dem österreichischen Reichsrathe unter- ireiteten Vorlagen, nach welchem die Rege» ung der Verzehrungssteuerrestitu- tion in der Anhoffung einer mindest gleichwerthigen OuotenerhShung in Vorschlag gebracht wird. »Pesti Hirlap* schreibt: Jenes Junktim, welches eigentlich nichts anderes als eine Quotenerhöhung für Ungarn bedeutet, sei eine ältere Sache. Seit dem Kaliinete Badeni

verfassungsmäßig vereinigten Königreiche und Länder* verwandelt; und aus dem „Kaiserthum Oesterreich* war die „Oester reichisch-ungarische Monarchie* geworden. Aber was war mit Oesterreich geschehen? An diese Kleinigkeit scheint man. wie an so manche andere, beim Abschluß deS ersten Ausgleiches mit Ungarn rein vergessen za habe». Von unserem Oesterreich ist nichts übrig geblieben als ein Adjektivum im Gelammt» titel der „Oesterreichisch-ungarischen Monar chie*. Ein Oesterreich fürs i.ch aber besteht nicht mehr

, es leliit nur noch als histo rische Erinnerung im Titel des Mo narchen fort: „Kaiser von Oesterreich und apostolischer König von Ungarn*. Allein das bedeutet nicht etwa: Kaiser der diessei tigen und König der jenseitigen Reichs hälfte, denn das alte „Kaiserthum Oesterreich* besteht nicht mehr zu Recht. Der Titel „Kaiser vou Oesterreich' ist vielmehr ein Ueberbleibsel des von Franz I. erlassenen Pragmatikalge- setzes von 1304 und bezieht sich auf den Ge- sammtstaat, nicht auf die diesseitige Reichshälfte

. Während Ungarn eben Ungarn heißt und offiziell: „Die Länder der ungari-, fchen Krone*, gibt es auf unserer Seite kein Korrelat, keine Länder der österrei chischen Krone, sondern es gibt nur „im Reichs rath vertretene Königreiche und Länder*, ohne einen zusammenfassenden, staatsrechtlich aner kannten Namen. Wir haben eine österreichisch ungarische Monarchie, die aus zwei Staaten gebildet ist, von denen der eine zwar Ungarn, der andere aber nicht Oesterreich heißt. Wir haben einen Kaiser von Oesterreich

, der diesen Titel als Herrscher der Gesammtmonar- chie führt, die aber wieder nicht Oesterreich heißt. Dabei wird der im internationalen Verkehr als „Se. Majestät der Kaiser und König* bezeichnete Monarch in Ungarn nur König und niemals Kaiser genannt. Die staatlichen Aemter führen in Ungarn die Bezeichnung „königlich ung a ri s ch*, dies seits der Leitha aber heißen sie nicht etwa „kaiserlich österreichisch*, sondern „kaiserlich königlich* — ein deutlicher Beweis daflw, daß es kein zisleithanifches Kaifer thum

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 12.06.1896
Umfang: 4
daher nicht so sehr in den beiden Gruppen der Textil-, sowie der Eiscn-, Maschinen- und Metallwaaren Industrie, sonvern vielmchr im Artikel Zucker und den übrigen Fabrikaten, unter welchen die Erzeugnisse der GlaS-, Stein- und Thonwaaren- Jndustrie und unsere Kurz-, Papier-, und Lederwaaren ver standen sind. Während bei dcn mächtigen Industriestaaten die zwei erstgenannten Industriezweige dcn Kern ihreö große» Exportes bilden, sind es für Oesterreich-Ungarn die allen Specialitäten

, in welchen wir eine gewisse Uebcrlegenheit be sitzen. Damit hängt die Thatsache zusammen, daß diese Spe zialitäten, Bedürfnißartikel höherer Kultur, hauptsächlich in Europa, zum Theil auch in Amerika, ihre Käuser finden. - die Erzeugnisse der Textil- und Metall-Industrie, welche der hochentwickelten des Auslandes noch nicht völlig gewachsen sind, aber mehr auf den Absatz in den benachbarten Balkanländcrn angewiesen sind. Oesterreich-Ungarn sendete nämlich nach Südosten an Fabrikaten der Pcrzente des '^wn-n Gesammt- GuU

sind niedriger. Zieht man aber die letzteren und inö- besondere die Ziffern der Gesammteinfuhren der Balkanstaaten an Fabrikaten in Betracht, dann kann man behaupten, daß die Balkanländer ungefähr ein Viertel ihres Bedarfes von Oester reich-Ungarn beziehen. Vergleicht man die Jahreöreihe von 1891—1894 — weiter zurückzugehen erlauben unsere Handels-Ausweise nicht, für das letzte Jahr sind die Werthe noch nicht veröffentlicht — dann zeigt sich, daß die Türkei von österreichischen Baum wollwaaren, Zucker

ist hier die starke Verminderung unserer Ausfuhr an Eiscn. Das ungünstigste Bild bietet Serbien, das fast durch wegs abnehmende Einfuhren in Oesterreich-Ungarn ausweist. Die Ziffern, welche ich genannt, bezogen sich aus die Gesammt-Monarchie; es sind darin also auch die Exporte Ungarns enthalten gewesen. Es ist zwar von vorneherein klar, daß, da eö sich beim Exporte nur um Industrie-Erzeugnisse handelt, Ungarn wenig in'ö Gewicht fällt. Thatsächlich ent- sallen — sofern die Ziffern der ungarischen Handelsstatistik

genau sind — von den früher erwähnten 68 Millionen auf Ungarn etwa 15 Millionen, darunter ist der Zucker mit 1'/2 Millionen Guldcn zu erwähnen. Die Hauptpost bilden aber Erzeugnisse der Eisen- und Maschinenindustric, von welchen Ungarn für 5 Millionen nach dem Balkan exportirte, das ist das Doppelte dcö österreichischen Exportes. Daö Be stehen größerer ungarische! Werke, aber auch oie außerordent lich billigen Eisenbahntarisc sind die Ursache davon. Für die österreichische Industrie erübrigt somit

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Lienzer Zeitung
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Seite 9 von 19
Datum: 20.04.1901
Umfang: 19
. Schweizergasse Nv. 22, 1. Stock. Schöne Aussichten! Am 23. März l. I. hat sich die Quo- teadeputation constituiert. Was ist die Quo ten-Deputation? Das ist ein Ausschuß, der aus den beiden gesetzgebenden Körperschaften Oesterreich-Ungarns gewählt, die Frage zu be rathen hat, wie viel zu den beiden Reichs hälften gemeinsamen Auslagen, z. B. Militär, Consulate zc. Oesterreich und wie viel Ungarn zu zahlen hat. Diese Quotendeputation hat sich nun unlängst in Wien versammelt und hat über die in Rede stehende

Frage verhan delt. Vor zwei Jahren wurde der Schlüssel, nach welchem die Beitragspflicht der beiden Reichshälften zu den gemeinsamen Auslagen berechnet wird, die Quote, bekanntlich so fest gesetzt, daß Oesterreich 65'4 Procent und Ungarn 34'6 Procent zahlen soll. ? Das ist ein ungerechtes Verhältnis, wel ches mit nur geringem Unterschied (früher zahlte Oesterreich gar 70 und die Ungarn 30 Procent) schon seit zwei Jahrzehnten besteht. Vom Jahre 1870 bis 1890 hat sich die Gesammtbevölkerung Ungarns

um mehr als zwölf Procent vermehrt, die industrielle allein um 41 Procent, die handelstreibende um 31 Procent. Ungarn ist zu alldem um taufende von Quadratkilometer größer als Oesterreich. Nehmen wir nur das eine Jahr 1896, so finden wir, daß Ungarn um 65 Millionen Gulden Schlachtvieh nach Oesterreich geführt hat, während Oesterreich nur um 3^ Mill. Gulden Schlachtvieh nach Ungarn lieferte. In Ungarn kommt auf den Kopf jährlich 14 fl. 40 kr. Steuer, während in Oesterreich 21 fl. 70 kr. kommen

. Wir müssen also pro Kopf um 7 fl. 30 kr. mehr als die Ungarn zahlen. Schon aus diesen wenigen Ziffern geht hervor, daß es eine große Ungerechtigkeit ist, wenn wir mehr als 65 Procent zu den ge meinsamen Auslagen zahlen. Diesen Standpunkt vertraten in der Quo tendeputation unter anderen anch die Abg. Kaiser, Dr. Fort und P o v s ch e. Der Abg. Kaiser verlangte eine Quote von 50 zu 50, der Abg. Povsche eine solche von wenigstens 62 zu 38 Procent. Was geschah nun ? Der Hofralh Beer vertrat den Antrag

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Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 18.12.1897
Umfang: 14
schauung vorgezeichnet sind, indem wir auf Den vertrauen, der da mächtiger ist, als Fürsten und Majoritäten. — Gebe Gott, dass wir die richtige Lösung finden. ' Dieliberalen Jdeenseit SV Jahren. Die Lage in Oesterreich wird immer verwirrter. Erst vor gut zwei Wochen hatten wir einen Cabinetsvechsel. Bald dürste ein neuer folgen. Denn der Ausgleich mit Ungarn ist derzeit absolut nicht zustande zu bringen. Thut nuch sür die nächste Zeit der brrühmte Z 14 seine Dienste, -— dauernd

genommen werden. Seit Kurzem erhebt sich die im romanischen Stile ge haltene Kapelle an denkwürdiger Stätte, dem nahen 18. December 1897. getragen wurden, wovon das Volk aber nichts verstand. Man erinnere sich an die lächerlichen Auftritte an vielen Orten Tirols, wo „Constitution' gebrüllt, Cocarden aufgesteckt wurden, ohne dass die Leute eine Ahnung von der späterhin vielfach zum Unheil ge wordenen Constitution hatten. Am schlimmsten war es in Ungarn bestellt, wo die Lostrennung von Oesterreich immer

offener gepredigt wurde. Die Machthaber in Ungarn hatten es verstanden, dem Kaiser Ferdinand ein Zugeständnis nach dem andern abzutrotzen und dadurch die königliche Macht ihres Gehaltes immer mehr zu entkleiden. Nichts war ihnen mehr im Wege als Oesterreichs Siege über den äußeren Feind (Italiens), weil sie daraus eine Kräftigung des Reiches im Innern fürchteten. Endlich schritten sie bis zur offenen Revo lution, indem sie die Thronentsagung des Kaisers Ferdinand und die Thronbesteigung Franz Josef

I. als rechts unglitig erklärten, die Habsburgische Dynastie feierlich entsetzten und die Republick ausriefen, als dessen erster Präsident der Hauptrevo lutionär Ludwig Kossuth anerkannt wurde. Der 1867er Ausgleich mit Ungarn war ein Sieg der liberalen und freimaurerischen Ungarn. Nachdem der gegenwärtige Monarch mit Hilfe Russlands die blutige Revolution gedämpft hatte, strebte der bekannte Minister Ferd. v. Benst. die innere Aussöhnung der gereizten Völker auf dem Wege des Dualismus an. Mit Ungarn fchloss

sollten von zehn zu zehn Jahren durch Erneuerung des Ausgleichs immer wieder neu geregelt werden. Wir sind soeben daran, dass der Ausgleich erneuert werden soll. Nachdem bisher die Ungarn 70 Procent Vortheile und nur 30 Procent Lasten hatten, fällt die Sache etwas schwer. Deswegen auch fällt jie schwer, weil sich der Ausgleich nicht erprobt bat. Nach außen hat die Monarchie an Ansehen eingebüsst uud im Innern sind die Magyaren durch den vorgeworfenen ,! »^»„1!,,, .^ IM, Jausen gegenüber, der die erste

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 03.08.1889
Umfang: 6
zu werden. Diese Wirkungen lassen sich in zwei Hauptgruppen theilen. Die erste Gruppe hat zu lauten: Ablenkung großer Verkehrsströme von Mittel- und West-Europa nach Osteuropa zunächst für den Vergniigungs- und Erholungsverkehr. Ungarn bedeutet sür den Touristen allerlei! ES bedeutet z. B. Besuch der glänzender und glänzender sich entfallenden Hauptstadt Budapest. Es bedeutet eine Reise auf der unteren Donau. Oder eine GebirgStour in die Karpathen, oder gar eine Reise nach Serbien und Rumänien, nach Siebenbürgen und Bul

-Ungarn' betitelten Artikel, in wel chem das Blatt Eingangs erklärt, eS wolle sich in Betreff der Abberufung des bisherigen Gesandten, Herrn v. Hengel- miiller, einer Kritik der Thätigkeit des genannten Diplo maten enthalte»; eS constatire aber nichtsdestoweniger, daß das Wiener Cabinet durch diesen Wechsel etwas gethan hab», was die Zustimmung der ganzen serbischen Nation find«. ES messe Häher diesem Personenwechsel eine große Bedeutung bei, da darin der Beweis für die ernstgemeinte Jnaugurirung

jener Politik liege, welcher Graf Kalnoky vor den Delega tionen Ausdruck verlieh. Schließlich sagt das Blatt, eS glaubt Kronländer mit sich führt. Das heißt nur dann, wenn Oesterreich sich lange besinnt, das ungarische Beispiel nachzu ahmen. Zaudert Oesterreich, so vollzieht sich die Verschiebung WienS in die zweite Front, hinter Pest, in einem Maße, von dem sich zur Stunde die guten Wiener noch gar keine rechte Borstellung machen, sonst würden sie nicht so gleichmllthig zu sehen, wie Ungarn drauf und dran

, so geht der ganze ungarische und qalizische Verkehr mit seinen dahinter liegenden Gebieten in Ostdeutschland und Südwest rußland ganz gemüthlich den billigeren Weg über die unga rische Staatsbahn nach Fiume, nach Agram! Als zuerst verlautete, Ungarn trage sich mit der Absicht einer großartigen Reform des Personenverkehrs, da schüttelte man in Deutschland und Anfangs auch in Oesterreich die wohlweisen Köpfe und sagte: was kann das kleine Ungarn damit erreichen? Jetzt schüttelt man die Köpfe

in Oesterreich schon über etwas durchaus anderes, nämlich darüber, daß die österreichische Verkehrsverwaltung Ungarn den Vortritt läßt. Hat nämlich Ungarn einmal durch seinen kühnen Entschluß das Publicnm an den sehr interessanten Weg über Pest ge-- wöhnt, so kann hinterher Oesterreich einen noch so schönen Tarif einführen, eS wird dennoch einen großen Theil seines früheren Verkehrs nicht zurückerlangen. In Deutschland rührt sich anscheinend noch nichts in der Tariffrage; aber auch nur anscheinend. Selbst wenn es

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