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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 08.02.1931
Umfang: 14
Oesterreich rmö Ansarn. MnistLrpräsidenL Gras BeLhlen m Wien. r Seit dem Jahre 1526, also fast volle 400 Jahre, war Ungarn mit Oesterreich vereint. Die Vereini gung kam hauptsächlich infolge einer Heirat zu stande und sie glich auch einer Ehe. Und diese Ehe war eine glückliche, aber nicht allzeit eine fried liche. Glücklich, weil beide Reiche zueinander pas sen und aufeinander angewiesen sind. Ohne Oesterreich wäre Ungarn sicher mindestens noch ein, wenn nicht zwei Jahrhunderte unter türki

scher Herrschaft geblieben und ohne Ungarn hätte Oesterreich weder dem Ansturm des verschlage nen Preußenkönigs Friedrich zur Zeit Maria Theresias widerstehen noch dem stolzen Napoleon Halt gebieten können. Die Ehe war auch insoweit eine glückliche, als die beiden Länder wirtschaft lich vorzüglich einander ergänzten. In Oesterreich hat von jeher das Handwerk und später die Indu strie geblüht und Ungarn war Agrarland; es konnte Oesterreich in vorzüglicher Weise mit Ge treide und Schlachtvieh

versorgen. Trotzdem, daß die beiden Länder zueinander paßten wie die linke zur rechten Hand, ging es oft sehr wenig friedlich her — soll auch in den glücklichsten Ehen ab und M Vorkommen. Gefehlt wurde, wie ja in der Re gel, auf beiden Seiten. Ungarn wollte sich eine ge wisse Selbständigkeit wahren beziehungsweise er- riltzen und in Oesterreich herrschte zeitweilig das Bestreben vor, Ungarn zu einem Kronland zu machen, das von Wien aus regiert werden sollte. Im Revolutionsjahre 1848 hielt man in Ungarn

die Zeit für gekommen, sich ganz loszurerßen. Unter Kosiuth wurde ein Aufstand angezettelt. der jo gefährlich war, daß Oesterreich Rußland zu Hilfe rufen mußte, um desselben Herr zu werden. Fm Jahre 1866, nach dem unglücklichen Kriege mit Preußen, erhielt Ungarn eine gewisse Selb ständigkeit. Das Reich hieß nicht mehr Oesterreich, sondern Oesterreich-Ungarn. Der Kaiser von Oester reich war auch König von Ungarn, und zwar ge krönter König. Ungarn war in der Regierung. Verwaltung usw. selbständig

, gemeinsam war nur das Oberkommando, die Heeresauslagen und dre Vertretung gegenüber anderen Reichen. Unablässig arbeitete Ungarn noch auf weitere, ja aus volle Selbständigkeit hin. Jede Gelegenheit wurde, benutzt, um dem Kaiser das eine und an dere Stück; abzuzwingen. Das gab eine Verstim mung zwischen beiden Reichen und manch unwilli ges Wort gegen den Kaiser wurde gesprochen hüben und drüben. Der Krieg hat diese Unstim migkeiten noch vermehrt.- Man war bei uns sehr unzufrieden, weil in Ungarn

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 27.01.1905
Umfang: 16
Der ungarische Kerenkesscs. In Ungarn siedet's und brodelt's wie in einem Hexenkessel; alles droht drunter und drüber zu gehen. Am 4. Jänner ist der ungarische Reichstag aufgelöst worden; es sind also Neuwahlen im Zug. Die Wahlen sind in Ungarn seit jeher mit Geld, Schnaps und Bajonett gemacht worden. Durchs Geld werden die Wähler bestochen, durch den Schnaps werden sie besoffen und durchs Bajonett, durchs Militär wird der noch übrige Rest freien Willens erdrückt. Wenn dann die Wahlen vorüber

und Darnach ausgefallen waren, dann hieß es: Die Nation hat gesprochen. Bisher hat bei den Wahlen in Ungarn „die Nation" immer im liberalen, regierungsfreundlichen Sinne gesprochen, d. h. so viele liberale Abgeordnete gewählt, daß sie die Mehrheit im Reichstag hatten. Diesmal ist die Regierung ihrer Sache nicht so gewiß; nur eines weiß man jetzt schon: Bei den Wahlen wird's vielleicht noch mehr Schwindeleien, Raufereien und Gewalttaten geben, als bisher. Schon haben ganze Regimenter Bereitschaft be kommen

; selbst bei uns in Oesterreich stationierte Truppen müssen sich zum Abmarsch nach Ungarn bereit halten. Es wurden bereits Wählerversammlungen abgehalten, dabei Steine und Bierkrügeln geworfen, Messer gezogen, Blut ist geflossen rc. Ein Regierungs kandidat wurde gezwungen, durch eine öffentliche Erklärung auf die Wiederwahl zu verzichten und für den Kandidaten der Gegen partei einzutreten. Anderswo wurde die Abhaltung von Wähler versammlungen mit Gewalt verhindert. Unlängst hat der Minister präsident Gras Tisza, der an zwei

Orten kandidiert, eine für die Wähler sehr angenehme Wählerversammlung abgehalten. Er hat nämlich in der Hauptstadt ein Diner (auf deutsch: „ein gutes Essm"). mit 1200 Plätzen gegeben. Da herrschte natürlich große Begeisterung für den noblen Kandidaten. Wenn sie nur länger anhält als der Kater, der auf solche Trinkgelage gewöhnlich folgt. Der Leser wird fragen: Was liegen sich in Ungarn für Parteien in den Haaren? und Warum ist der Reichsrat aufgelöst worden? Darauf will nun die „Tiroler Bauern

-Zeitung" Antwort geben. In Ungarn wird nicht gestritten um die religiöse Wohlfahrt und die Rechte der Kirche. Das religiöse Leben ist drüben tief unterm Gefrierpunkt, so daß man in der Politik höchstens zwischen Feinden der Kirche und der Religion und kalten Christen unter scheiden kann. Die letztern tun den ersten nicht weh und darum gibt's in dieser Hinsicht auch keinen Streit. Auch wird nicht gestritten um die wirtschaftlichen Interessen, Ms Ms wirtschaftliche Wohl des Volkes. In dieser Hinsicht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 24.03.1905
Umfang: 16
Pie ungarischen Landwirte rühren sich! Aus Anlaß der Annahme der Handelsverträge im deutschen Reichstage verlangen die ungarischen Landwirte, daß angesichts der neuen Handelsverträge mit Deutschland Oesterreich-Ungarn sich unbedingt der serbischen Vieh- und Fleischeinfuhr verschließe. Unter keinen Umständen dürfe man Serbien und Rußland einen Handelsvertrag bewilligen, durch den die Vieh- und Fleischeinfuhr nach Oesterreich-Ungarn weiterhin anstandslos betrieben werden kann. Per Handelsvertrag

mit Peutschkand. Am 28. Februar erfolgte im auswärtigen Amte in Berlin durch die Staatssekretäre des Innern und des auswärtigen Amtes und des österreichisch-ungarischen Botschafter die Unterzeichnung einer Zusatzbestimmung zum neuen Handelsverträge mit Oester reich-Ungarn, wodurch der Termin für das Inkrafttreten dieses Vertrages vom 15. Februar 1905 ans den 1. März 1906 ver legt wird. . Gin Wink mit dem Zaurrpsayle. In Deutschland hat man aus den Abschluß des österreich ungarisch-serbischen Handelsvertrages

ein wachsames Auge. Die „Deutsche Agrarkorrespondenz" vom 27. Februar 1905 bespricht unseren neuen Handelsvertrag mit Deutschland und kommt hiebei zu folgenden Schlußfolgerungen: „Für Deutschland gilt es noch eine künftige Schädigung zu verhüten, die aus einem neuen öster- reichisch-ungarisch-serbischen Handelsverträge wiederum drohen könnte. Oesterreich-Ungarn hat den jetzt geltenden Vertrag mit Serbien, sowie das damit verknüpfte Viehübereinkommen neulich gekündigt. Dieser Vertrag enthielt sowohl

nach Oesterreich-Ungarn eingeräumt werden. Stellt man vom deutschen agrarischen Jnteressenstand- punkt aus die Frage, was für uns wichtiger sei: die Verhütung besonderer österreichisch.serbischer Begünstigungen im Viehverkehr, oder deren Uebertragung auch auf der deutschen Ausfuhr, dann kann die Antwort nicht zweifelhaft sein. Serbien bildet die beständig frisch sprudelnde Quelle der Seuchenverschleppungen aus den Balkanstaaten über Oesterreich- Ungarn nach Deutschland. Serbien ist gegen seine Hinterländer

ganz geöffnet; vermöge der jetzt auf ein Geringes begrenzten Be schränkungen des serbischen Viehoerkehres nach Oesterreich-Ungarn gewinnt bas von deutscher Seite an unser Nachbarreich leider wiederum bewilligte Viehübereinkommen die ganz besonders schäd liche Bedeutung, die uns Anlaß gab, uns gegen dieses neue Tier seuchenübereinkommen mit Oesterreich-Ungarn so heftig zu sträuben. Würde nun die deutsche Diplomatie dafür sorgen, daß Oesterreich- Ungarn das gekündigte Seuchenloch im Osten

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 23.10.1917
Umfang: 4
Seite 2. ^ Ungarn nur für Schweinefett bezahlt. (Neuer liche Rufe: Hört! Hört!) Aber dabei ist es nicht geblieben. Sie haben schon gestern gehört, daß die Preise rapid weiter gestiegen sind und daß man im September und Oktober von Ungarn nur dann noch Schweine schmalz bekommen kann, wenn man zirka 32 K Pro Kilogramm bezahlt (Hört! Hört!), was für Oesterreich eine Mehrzahlung pro Waggon von 140.000 Kronen oder in einem Monat für 77 Waggons eine Mehrzahlung von 11 Millionen Kronen ausmacht. (Hört

! Hört!) Das ist nur bei Schweineschmalz und nur in einem Monat! Dazu kommen dann noch Schweine, Schweinespeck, Vieh und alles andere. Ich habe gesagt, ich werde mich auch mit Fut- -termitteln befassen; die gehören unbedingt dazu. Denn aus Futtermitteln erzeugt man Vieh, Fleisch und Speck, es steht das also unbedingt da mit im Zusammenhang. Die Fnttermittelpolitik, die Ungarn während des Krieges betrieben hat, ist folgende: Während wir in normalen Zeiten aus Ungarn sehr viel Futtermittel bezogen

haben, hat Ungarn gleich zu Beginn des Krieges die Abfuhr von Futtermitteln nach Oesterreich fast gänzlich eingestellt. (Hört! Hört!) Nicht bloß das; Ungarn ist so weit gegangen, daß es von den Auslandsbezügen das, was an Futtermitteln zum Beispiel aus Rumänien bezogen werden konnte, immer für sich verlangt hat, und weil Ungarn gewußt hat, daß Oesterreich so sehr an Nahrungsmittel angewiesen ist, hat es gesagt: ihr könnt die Nahrungsmittel zu einenl größeren Teile aus dem Auslande beziehen, aber die Fut

erzeugt. Fünf Kilo Mais kosten, ein Kilo zu 60 h berechnet, 2 K 50 h, das Fett kostet aber 10, 15 und 20 K und noch mehr und um soviel mehr gewinnen die Ungarn, wenn sie den Mais an das Vieh verfüttern. Das ist auch mit ein Grund, daß sich die Ungarn nicht einmal herbeilassen, uns genügend mit Mais zu versor gen, obwohl sie zwar im letzten Jahre keine sehr- guten Maisernten hatten — das muß man zn- gestehen — aber im Vorjahre und Heuer eine tzute Maisernte gehabt haben. Nun wird die ungarische

Regierung sagen, da ran ist nicht die Regierung schuld. Das kann ich nun nicht gelten lassen, weil es die ungarische Regierung in der Hand hätte, den vereinbarten Preisen Geltung zu verschaffen und die Preise gelbst nicht übermäßig hoch anzusetzen. (Zu stimmung.) Es gibt aber noch ein Moment, das uns klar zeigt, daß die Regierung selbst daran beteiligt ist. (Zustimmung.) Die Regierung vereinbart mit der Heeresverwaltung die Preise, die die Heeres verwaltung für die Bezüge aus Ungarn zahlen muß

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 15.10.1921
Umfang: 12
WIDERHALL Ungarn aufbauen wollte, die Tschechoslowakei aus der Offensive in die Defensive gedrängt hat. Dann aber auch deshalb, weil der Plan des Dr. Benefch, in den burgenländischen Konflikt aktiv Zegen Ungarn einzugreisen, angesichts der gegenwärtigen Situation in den Hintergrund geschoben werden mußte. Dies nicht nur wegen der Unsicherheit im Innern der Tsche choslowakei und ihrer Armee, sondern auch wegen der undurchsichtigen Haltung Polens, der zweifel haften Aktionsfähigkeit Jugoslawiens

und der gerin- en Aktionslust Rumäniens — ganz abgesehen von er unerwartet starken Widerstandskraft Ungarns. In dem Augenblicke, in dem diese Zeilen geschrieben werden, befindet sich die tschechische Politik, die noch vor kurzem auf eine scharfe Offensive der „kleinen Entente" gegen Ungarn eingestellt war. in voller Um gruppierung, wobei der tschechische Mediationsversuch gegenüber Ungarn als Rückzug in eine Verteidi gungsstellung, gegenüber Italien als Parade gegen den italienischen Hieb gewertet

von Rapallo aufgebaute fiktive Freundschaftsverhältnis zwischen Italien und Jugoslawien von allem Anfänge an ris sig war und zerbrechen mußte, sobald der SHS-Staat den Versuch machen würde, seine Position zu stärken. Nach beiden Richtungen aber war der Ausbruch des westungarischen Konflikts die Krise des Verhältnisses Italiens zur „kleinen Entente". Denn jedes Ein schreiten der „kleinen Entente" gegen Ungarn brachte die Gefahr mit sich, daß Jugoslawien sich nach Nor den, die Tschechoslowakei nach Süden

verschiebe, daß Jugoslawien mächtig erstarke und die Tschechoslowa kei zur Vormacht in Mitteleuropa vorrücke. Diesen beiden Gefahren mußte Italien begegnen, das Ein schreiten der „kleinen Entente" in Ungarn zu verhin dern suchen und gleichzeitig trachten, seine Stellung in Oesterreich und in Ungarn zu stärken. Diesem Ergebnis der natürlichen Entwicklung steht derzeit die tschechische Politik gegenüber, die damit rechnen muß, bei dem Versuche nach Verwirklichung ihrer Pläne gegen Ungarn

derzeit nach Möglichkeit aus dem Wege zu gehen. So sind die leidenschaftlichen Ruse Belgrads nach einem Vorgehen gegen Ungarn immer leiser geworden und heute fast verstummt. Auch Ju goslawien wäre glücklich, den westungarischen Kon flikt ausgeglichen zu sehen und damit aller Gefahren ledig zu sein, die ihm aus einer Zuspitzung desselben zu einer kriegerischen Verwicklung drohen. Diese Parallelerscheinungen in der Tschechoslowa- kei und in Jugoslawien haben die Hohlheit der „klei nen Entente" offenbar

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 18.09.1921
Umfang: 12
Erschein» wöchentlich. = Bezugspreis = durch die Bof! oder im Bafel bezogen füt Neuttchvfterreich monatlich fcr. 6 —, für Ungarn um?. Kr. 6.—, für Jugoslawien sugosl. Kr. 4 .-. für die Tschechoslowaiei tschech. Kr. 2.30, für ©üötiro! Lira 1.—, für das Deutsche Reich Mart 1 -, für das tlvriqe Ausland Mart 3.—. Slnzeinummrr Kr. 3.—. Die VeNvaitung in Innsbruck. Maxi- mllianstr. y. nimmt alle BesieNuDgen Seibsenbun! cn. Beschwerden wegen RichtzufteNung des Blattes. Geschäfts emysehlungen

hat am 10. ds. das Burgenland oder Kestungarn vollständig geräumt; mit ungeheurem Jubel nahmen die Ungarn wieder vom Lande Be sitz. Es blieb unserer Regierung auch gar keine i andere Wahl, als in diesen sauren Apfel zu beißen, i Mt den paar Lausend Mann Gendarmerie war sie | unmöglich imstande, das Land gegen die immer - zahlreicher auftretenden Banden zu halten. Die ^ Bundeswehr, wie unsere Wehrmacht jetzt glaube ich heißt, konnte sie und durfte sie nicht verwenden. Sie durste sie nicht verwenden, weil die Entente

! das neuerdings uns untersagt hatte. Sie konnte - ' (is wohl nicht verwenden, weil sie zum Kriegfüh- ■ licn teilweise nicht sonderlich geeignet sein soll. Da Aber sowohl das ungarische Militär, als auch die Mgarifchen Banden nicht bloß wohl bewaffnet r Md, sondern auch nicht spassen ließen, so war es e jfen aus diesem Grunde nicht ratsam, sich der l ' ’ Bundeswehr zu bedienen. Außerdem wäre unsere rt Wehrmacht ohnedem zu schwäch gewesen, da die rt | Ungarn uns zahlenmäßig weit überlegen waren, i Die Entente

hat zwar den Ungarn noch eine sehr § 1 «ästige Rote oder Zuschrift Zugesandt, in der M ihnen mitgeteilt wird, daß sie sich ja nicht einbilden . sollen. Westungarn behalten zu dürfen und in der di: Ungarn für alles Vorgekommene verantwort- " lich gemacht wurden, allein gefruchtet hat das \ Schreiben nickt viel. In Ungarn weiß man allem ; Anscheine nach weit besser, als bei uns, wieviel es I geschlagen hat. Es ist doch ersichtlich, daß irgend 1 eine Macht, wahrscheinlich Frankreich. Ungarn ins- J geheim den Rücken

, daß man durch den Schaden nicht klüger geworden ist. Un sere Beziehungen zu Ungarn haben damit eine so arge Störung erlitten, daß es alles brauchen wird, um den Schaden wieder gut zu machen und mit Ungarn wieder aus guten Fuß zu kommen. Und das erfordert von uns der eigene Nutzen und die einfachste Rücksicht aus unsere gegenseitige Lage. Es erfordert das unser eigener Nutzen. Ich brauche nicht wieder hinzuweisen auf die allbekannte Tat sache, daß wir von gar nirgends her so billig und bequem mit Lebensmitteln versorgt

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 03.08.1919
Umfang: 16
. — Wir bemerken noch, daß Dr. Bauer die ganze Anschlußgeschichte an Deutschland jetzt nicht mehr freut. Er ist ein echter Bolschewik. In Deutschland hat aber der Bolschewismus zurzeit wenig Aussichten^ i also zieht es fein Herz nach Rußland und nach lUngarn. Er betätigt seine Liebe zu Ungarn auch werktätig. Die von den Rumänen am 26. Juli den Ungarn abgenommenen Kano nen stammten aus — Oesterreich! Es gingen also Waffensendungen nach dem bolschewisti schen Ungarn, von denen jedermann wußte und niemand wissen

für einen Umsturz reif ist, und daß es auch tatsächlich losgegangen sein dürste. Die Gründe sind folgende: Nach oder nebst den deutschen Bewohnern der Alpenländer mögen die Kroaten wohl das kernigste und vormals kaisertrencste Volk gewesen sein. Mit beispielloser Tapferkeit und Zähigkeit haben sie sich vor zirka 400 Jahren gegen das Eindringen der Türken ge wehrt. Bei ihnen gab es kein Schwanken und kein Paktieren wie seinerzeit bei den Ungarn und Siebenbürgen, die sich manchmal soweit vergaßen

, daß sie selbst die Türken herbeiriefen gegen Kaiser und Reih. Im Jahre 1843 warkn es die Kroaten, die mithalfen, die Revolution in Ungarn niederzu werfen. Seit 1866 bildete Kroatien einen Teil des ungarischen Königreiches. Es war zweifellos ein großer Fehler, daß man Kroatien an Ungarn an-- gliederte. Die Ungarn hätten nie diese erbärmliche Erprefserrolle spielen können, die sie fort und fort gegenüber Kaiser und Reich spielten, wenn Kroa tien und Slavonien ein österreichisches Kronland geblieben Ware. Die Ungarn taten

in Kroatien das, was sie überall taten: sie suchten das Land ungarisch in Sprache und Sitte zu machen. Daher das Bestreben der Kroaten, von Ungarn loszukom men, ein selbständiges Königreich unter Habsburgs Szepter zu bilden. Leider hatte man in Wien nie den Mut, die Kroaten von Ungarn loszulösen; man schaute in aller Gemütsruhe zu, wie die Un garn die Kroaten nach jeder Beziehung elend be handelten. Hätte man in Wien den Mut gehabt, Kroatien und Slavonien mit Bosnien, Dalmatien und vielleicht

auch mit Krain zu vereinigen und dem Gebiete eine gewisse Selbständigkeit zu geben, so hätten wir den Krieg nie verloren und wären auch mit Nahrungsmitteln besser versorgt gewesen. Man hat hier den gleichen Fehler gemacht wie mit Böhmen. Was für Ungarn recht war, wäre auch für die Böhmen und Kroaten billig gewesen. Aber man tat es nicht. In den Köpfen gewisser Politiker herrschte nur ein Gedanke, in Oesterreich sollten die Deutschen das herrschende Volk sein und in Ungarn die Magyaren, beides ist ein Unsinn

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 20.06.1902
Umfang: 16
Tiroler Bauern-Zeitung Seite 9 Nr. 13 Ungarn »nd die WeinzoMlansel. Im Jahre 1867 hat Oesterreich mit Ungarn eine unglückliche Ehe geschlossen, durch die es so ziemlich „unter den Pantoffel" geraten ist. Oester reich zahlt zu den gemeinsamen Auslagen der Ge samt-Monarchie weit über 70 Prozent, dafür hat sich Ungarn zirka ebensoviel „Dreinreden" oder „Kommandieren" Vorbehalten. Darum heißt es so oft, wenn man in Oesterreich etwas erreichen will: Das hangt von Ungarn ab: wenn Ungarn

will, dann geht's, sonst geht's nicht. So war es seiner zeit auch mit der Weinzollklaus el. Wäre am Beginn der neunziger Jahre Ungarn mit Ernst gegen die Weinzollklausel gewesen, sie würde gewiß nicht zustande gekommen sein. Damals war aber der italienische Wein den Ungarn ganz lieb und recht, weil bei ihnen die Reblaus viele Anlagen zerstört und der einheimische Weinhandel dadurch sehr ge litten hatte. Heute stehen die Dinge anders. Der ungarische Weinbau hat sich wieder erholt, die Ungarn brauchen

1893 auf 1,188.000 Zentner. In der letzten Zeit sei die Einfuhr zwar gesunken, doch sei die Aufhebung der Weinzollklausel unbedingt notwendig. Italien wird auch nicht starr an der Forderung der Klausel festhalten, da Ungarn sonst in solchen Tariffragen, welche Italien sehr nahe berühren, ja auch in anderen Teilen des Han delsvertrages, welche für die wirtschaftlichen Ver hältnisse Italiens sehr wichtig sind, nicht in der Lage wäre, Zugeständnisse zu machen. Die Angelegenheit der Weinzollklausel

wird jedenfalls nicht leicht zu erledigen sein, aber die Hindernisse sind nicht un überwindbar. Dann hat die Frage auch eine andere Seite. Vom Jahre 1904 könnte auch Frankreich die gleiche Behandlung fordern und gegenüber Frankreich mit seinem „petit vin“ (Piccolo) zu zwei bis drei Franks per Hektoliter könnte auch Italien nicht konkurrieren. Seien wir also froh, daß in dieser Frage ein mal Ungarn auf unserer Seite ist. — Nur so neben- bei müssen wir auf etwas anderes aufmerksam machen. Wenn hier die Antwort

v. Szells richtig wieder gegeben wurde (dieser Wortlaut ist in den großen Blättern mitgeteilt), dann hat der Ungar wieder ein mal den Mund ordentlich voll genommen. Wie die Leser wissen, schließt nicht Oesterreich und nicht Ungarn, sondern die Gesamt-Monarchie Zoll vertrüge ab. Szell aber spricht hier, als ob Ungarn allein zu schaffen hätte. So was muß man den Herren jenseits der Leitha halt Nachsehen. Die Aekäiupfniiq der Aevlaus tu Tirol. lieber den Stand der Reblausverseuchung und deren Bekämpfung

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 30.08.1931
Umfang: 16
, abends, brachte der Telegraph die Nachricht, daß Minister präsident Gras Bethlen zurückgetreten sei. Die Nachricht Kam aller Welt überraschend. Erst vor ein paar Monaten hatten in Ungarn die Wahlen stattgesunden und hatten seiner Regierung eine bedeutende Mehrheit gebracht. So glaubte man, daß Gras Bethlen ncch lange an der Spitze der Regierung bleiben werde. Da auf einmal erklärte er, ohne daß seine Freunde auch nur das Ge ringste ahnten, er sehe sich aus Gesundheitsrück sichten genötigt

das alte Bauernversl aus den 60ger-Jahren eingefallen, das ungefähr so lautete: „In Ungarn unten bin i g'sessen und Han G'sundheit trunken mit ein Tischvoll Juden. — Bua- do hat's g'stunken." Graf Bethlen war diesen Dingen gegenüber zu nachsich tig, gerade wie unsere Regierung. Dazu kam dann die nicht sonderlich gute Finanzwirtschaft. Graf Bethlen hat sich mehr mit Außenpolitik, sagen wir es offen, mit fruchtloser Außenpolitik, als mit Wirtschaftspolitik abgegeben. Es ist richtig, daß Ungarn neben

Oesterreich der Hauptleidtragende des Krieges und des Friedensschlusses war. Es wurde ebenso wie Oesterreich, der besten und schönsten Gebiete beraubt. Früher hatte Ungarn 19 Millionen Einwohner, beim Friedensvertrag verblieb ihm noch ein Gebiet mit 9 Millionen Einwohner. Alles andere haben die Nachbarstaa ten eingeheimst. Daß Ungarn durch seine unkluge Unterdrückung der anderssprachigen Völkerstämme innerhalb seines Gebietes viel zum schlechten Aus gang des Krieges beigetragen hat, ist bekannt

. Daß Ungarn die Friedensverträge als Unrecht be trachtet, kann ihm niemand verübeln. Es war ein schönes Zeichen ungarischen Patriotismus und un garischen Nationalstolzes, daß ungarische Politiker und Staatsmänner, wie der greise Graf Apponyi und andere, öffentlich sogar beim Völkerbund ge lten das Unrecht, das Ungarn widerfahren, prote stierten. Es hat Eindruck gemacht, genützt hat es nichts, geschadet aber auch nichts. Ungarn fand in seinem Unglück Freunde, und zwar die Freunde aller unglücklichen

, zu vernichten. In dem Oelgebiet Ost-Texas (Nordamerika), dem größten der Welt, ist die Tagesproduktion von 738.600 auf 270,513 Barrels zwangsweise und mit Hilfe des Stand rechts herabgesetzt worden Mit Zwang mußte also hier menschlichem Fleiß einhalt geboten werden, um die Preise hoch zu halten. Unser Bild zeigt oben die Baumwoll-, mitten die Weizenernte und unten die Oelgewinnung. an Ungarn angebiedert und laut und vernehmlich die Abänderung der Friedensverträge verlangt — allerdings

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 28.07.1905
Umfang: 16
daher die Wahrheit sagen wollten, müßten selbe bekennen, daß ihnen ntchrs unangenehmer ist, als daß Schraffl die Schuldner der Stamser, Neuftister, Grieser und Kälterer Gegend fortwährend drängt, ihre Schulden durch die Bank ablöfen zu lassen. Der Wehverkeyr Ungarns mit Hesterreich. Die „Wiener Landw. Zig." veröffentlicht eine Ausstellung über den Wert des jährlich von Ungarn nach Oesterreich einge- sührten Viehes. Dieser Wert betrug im Jahre 1900 163,994.573 K, 1901 162,191.375 K, 1902 184,728.457

. Die Verweigerung des Abschlusses einer Viehseuchenkonoentton mit Ungarn wäre da her wohl unsererseits die richtigste Amwort, welche wir demselben aus seine Forderung nach einer Uebergangsgebühr für österreichi- chm Zucker erteilen könnten. Wenn die ungarischen Zuckerfabri ken und Blanmweinbrenuereien ihren gesickerten Absatz von Mast vieh nach Oesterreich einbüßen, so ist ihr Ruin für alle Zeiten besiegelt. Wir sehen aus diesen Darstellungen, daß wir auch be züglich des Viehverkehres Ungarn gegenüber einr

herrschtnde Stel lung einnehmen, und es wäre an der Zeit, dieselbe auch bei den Veryrndmngen mit Ungarn in entschiedenster Weise zur Geltung zu bringen. Nicht Oesterreich ist von Ungarn, wie auch die Dar stellung des Viehverkehres in diesem Lande unanfechtbar beweist, in wirtschaftlicher Beziehung abhängig, sondern Ungarns ganze volkswirtschaftliche Extstenz hängt innig mit der Erhaltung des österreichischen Marktes für seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse zusammen. Es wäre daher geradezu unsinnig

. Nach einer Zusammenstellung war der Wert des von Oester reich-Ungarn ausgesührten Viehes in den letzten fünf Jahren fol gender: im Jahre 1900 K 91,031.009, 1901 K 93,439.395, 1902 K 109,273.003, 0903 K 121,155.928, 1904 K 118,154.135. Diese für Oesterreich-Ungarn günstig lautende Ausstellung verdanken wir hauptsächlich unserer R-ndoiehausfuhr nach dem Deutschen Reiche, sowie unserer Pferde-Ausfuhr nach dahin und nach Italien, während unsere Schaf- und Schweine-Ausfuhr von immer geringerer Be deutung

wird. Wenn wir nun durch die Hochschutzzollpolitik des Deutschen Reiches, wie leider zu befür. en ist, unserer Viehaus- suhr dahin verlustig werden, so ist dies ein Schlag, der, solange wir mit Ungarn zu einem Zollgebiet vereinigt sind, die öster reichische und die ungarische Landwtrtschast gemeinsam trifft. Ge lingt es uns hingegen, die wirtschaftliche Trennung von Ungarn durchzusetzen, so wird Ungarn allein die Zeche zu zahlen haben. Schon von diesem Gesichtspunkte aus ist die Verblendung Ungarns, mit welcher es seinem volkswirtschaftlichen Verderben

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 27.06.1920
Umfang: 16
je nach den betreffenden Ortsverhältnissen auch aus- geführt werden. Es muß jedem überlasten bleiben, in welcher Sektionsberatung er sich besonders beteiligen will und soll. Der Kamp? regen hgs Wenn ich das Recht und die Aufgabe hätte, ein Lesebuch für christliche Schulen zu schreiben, dann würde ich das hineinfchreiben, was sich zur Zeit in Ungarn und mit Ungarn abfpielt. Auch würde ich den Auftrag geben, daß dieses Lesestück in alle Lesebücher käme, in die der Volks- und Bürgerschulen, in die der Gymnasien

und Realschulen, ja ich würde den Auftrag geben, daß über dieses Kapitel auch auf den hohen Schulen oder Universitä ten vorgetragen würde, damit den Christen die Augen aufgingen. Ich muß es im vorhin ein sagen, ich habe mich fiir Ungarn nie son derlich begeistert. Mir war es zuwider, daß Ungarn in Friedenszeiten immer seine eige nen Wege gehen wollte, mir hat es nie ge fallen, daß Ungarn seine anderssprachigen Völker mit Gewalt zu Ungarn machen wollte, ich konnte es nie verstehen, wie man in Ungarn dazu kam

, statt alles aufzubieten, um Oesterreich während des Krieges möglichst mit Nahrungsmitteln zu versorgen, daß es sich nach Möglichkeit von uns abschloß. Um aber gerecht zu sein, muß erwähnt wer den, daß Ungarn die Armee zum Großteil mit Getreide versorgte und daß in den letzten Kriegsjahren Galizien und Böhmen sich ge nau so bockbeinig stellten bei der Lieferung von Lebensmitteln wie Ungarn, obwohl Galizien und Böhmen zur diesseitigen Neichshälstep also zum eigentlichen Oester reich gehörten

. Das Verhalten Ungarns ist erklärlich, wenn man weiß, daß Ungarns Negierung ungeheuer 'stark verjudet war. Das eigentliche ungarische Volk kam nicht zu Worte: was dort regierte, waren die 'Ju den und einige kalpinisch-protestantische Hochadelige, die schon 1848 mit Italien und 1866 mit Preußen zusammenspielten gegen das eigene Vaterland. Die traurigste Stelle hat aber Ungarn am Ende des Krieges ge spielt. Graf Karolyi, der schon während des Krieges mit dem Feinde verräterische Bezie hungen unterhalten

hatte, wurde Minister präsident und hat als solcher die ungarischen Truppen von der Piavefront abberufen und damit den Zusammenbruch verschuldet. Es muß allerdings zugegeben werden, daß die Tschechen und Südslawen das gleiche getan haben. Ungarn hat seine Sünden schwer ge büßt. Trotz des Verrates eines Karolyi war ihm die Entente nicht gnädig, wie die Friedensbedingungen, die wir letztesmal veröffentlicht haben, bezeugen; Ungarn würde nicht bester behandelt als wir. All den gleißnerifchen Versprechungen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 02.10.1921
Umfang: 12
haben die Ungarn in Kiralyhida die Baracken umgangen und die österreichische Gendarmerie überrascht, worauf diese sich zurück- ' zogen. Au; österreichischer Seite betrugen die Verluste an Toten 3 Mann und 22 Verwundete, während aus Seite der Ungarn 3 Mann verletzt wurden. Der Rangierbahnhof verblieb auch weiter m den Händen der Oesterreicher. Ansonsten schei- g ch-n sich die Ungarn im Burgenland und mit ihrem Ä'.rdMland ganz wohl zu befinden. Am 22. ds. o ^ : erhielt die ungarische Regierung.zwar

von | \ den Gr: ßmachten ein Ultimatum, das heißt eine letzte Aufforderung, Westungarn binnen 10 Tagen zu räumen, d. h. für den Fall, daß Ungarn sich nicht fügen sollte, wird mit Zwangsmaßregeln gedroht. Erst soll der Verkehr gesperrt, dann anderweitige wirtschaftliche Zwangsmaßregeln durchgeführt werden und schließlich stellt man Militärgewalt in Aussicht. Es scheint aber, daß dasselbe nicht allzu großen Eindruck in Ungarn gemacht hat. In Un garn weiß man genau, daß die Drohungen nur auf dem Papiere stehen

und nicht durchgeführt werden und daß man am allerwenigsten zu mili tärischen Gewaltmaßregeln greifen wird. Wer sollte es auch tun? Frankreich? Frankreich steift ja gerade den Ungarn den Rücken. Zweifellos im Einverständnis mit England will es die alte Donaumonarchie oder Oesterreich-Ungarn mit Kaiser Karl an der Spitze wieder ausrichten. Des wegen werden diese zwei sich in Ungarn ihre Finger nicht verbrennen. Es herrscht auch eine ganz auffallende Stille in den englischen Zeitun gen über die westungarische Frage

werden. Also von England und Frankreich dürfte Ungarn nichts zu befürchten haben. Bleibt von den Groß mächten nur Italien. In Italien weiß man das oben Gesagte gut genug, ärgert sich darüber grün und gelb, da man nichts so sehr fürchtet, als das Wiedererstehen Oesterreich-Ungarns, aber ein- greifen kann man nicht. Das Wagnis könnte Italien bitter büßen müssen. Frankreich würde mit Vergnügen die Gelegenheit wahrnehmen und den Wälschen ihre Großmannsucht austreiben. Die kleine Entente, das ist die Tschechen

oder Jugoslawien? Gewiß täten es beide gerne. Am liebsten würden sie selbst Westungarn einsacken, um eine gemeinsame Grenze und Verbindung zu bekommen, um so die beiden slawischen Reiche enger zu knüpfen. Die Frage ist nur, wie man's angreifen soll. Ungarn hat scheint's mobilisiert und würde sicherlich Wiederstand leisten. Schickt Tschechien oder Serbien seine Regimenter nach Ungarn, so können beide sicher sein, daß es hinter ihren Rücken, in Kroatien und Slavönien, Mon tenegro und Mazedonien, in Dalmatien

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.12.1956
Umfang: 8
soll seine Truppen zurikkzielten und jede weitere Intervention in Ungarn unterlassen Neuyork, 10. Dezember (AFP). Die Vereinigten Staaten und 14 weitere UN-Mit- gLieder haben im Büro der Generalversamm lung neuerlich eine Ungarn-Resolution ein gebracht. In der Präambel des Resolutionsentwurfes wird die Wiederaufnahme der Ungarn- Debatte in der Generalversammlung verlangt und die „Beunruhigung der UN-Mitglieder über die tragischen Ereignisse in Ungarn“ zum Ausdruck gebracht. Der Entwurf verweist auf die bereits

von der UN verabschiedeten Resolutionen zur Lage in Ungarn, auf die Aufforderung an den Kreml, die Sowjettruppen aus Ungarn abzu ziehen und auf das Ersuchen an die Regie rung Kadar, UN-Beobachter nach Ungarn zu zulassen. Es wird festgestellt, daß diese Resolutio nen, insbesondere die Resolution über die Entsendung von UN-Beobaohtern, keinen Wi derhall gefunden hätten. Gleichzeitig wird die Ansicht vertreten, daß die „jüngsten Er eignisse eindeutig den Wunsch des ungari schen Volkes zum Ausdruck gebracht

haben, seine Freiheit und Unabhängigkeit wiederzu erlangen“. In dem ersten Punkt der Resolution steht die Generalversammlung fest, daß die So- wjetregierung durch den Einsatz ihrer Streit kräfte in Ungarn die politische Unabhängig keit dieses Landes verletzt habe. Im zweiten Punkt wird unter dem Hinweis auf die Bestimmung der Charta der Verein ten Nationen Moskau verurteilt, daß es Un garn seine Freiheit und Unabhängigkeit ent zogen und dem ungarischen Volk die Aus übung seiner Grundrechte verwehrt habe. Der dritte

Punkt der Resolution enthält eine Wiederholung des Appells an die Sowjet union, unverzüglich jede weitere Form der Intervention in die inneren Angelegenheiten Ungarns zu unterlassen. Im vierten Punkt wird die Sowjetregierung aufgefordert, sofort Dispositionen für den Rückzug ihrer Truppen aus Ungarn unter dem Auge der UN zu treffen und die Wieder herstellung der politischen Unabhängigkeit Ungarns zu ermöglichen. Die Resolution wurde von 13 der 14 Län der unterbreitet, die auch die Autoren

jener Resolution waren, welche in der vergangenen Woche die Zulassung von Beobachtern der UN in Ungarn gefordert hatten. Die 13 Län der sind: die Vereinigten Staaten, Argen tinien, Australien, Belgien, Dänemark, Ir land, Italien, Norwegen, Pakistan, die Nieder lande, San Salvator, Schweden und Thailand. Kuba, das einer der Hauptinitiatoren der Ungarn-Resolution der vergangenen Woche war, befand sich diesmal nicht unter den Be fürwortern, da der Wortlaut des Entwürfe» nicht scharf genug abgefaßt

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Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 6
Datum: 22.11.1893
Umfang: 6
JtfünjerthurrnjialL Erscheint jeden Mittwoch nnd Samstag. Bezugspreise: Für Hall: Vierteljährig 90 kr., halbjährig 1 fl. 80 kr., ganzjährig 3 fl. 50 kr. Mit Poflversendung: Hierleljährig 1 fl. 20 kr., halbjährrg 2 fl. 30 kr., ganzjährig 4 fl. 50 kr. Den Abonnrmentsbetrag wird ersucht im vorhinein zu entrichten. Nr. 7. Mittwoch den 22. November 1893.Iahrg. 1. Der Approvisionirungsfond und Ungarn. Wir haben in der letzten Nummer unseres Blattes die Mittheilung gemacht, daß unserem

Getreideaufschlag Gefahr drohe. Diese Gefahr kommt von Ungarn. Es wäre für uns sehr schlimm, wenn wir den Getreideaufschlagsfond— er heißt auch dst Approvisionirungsfond —verlieren würden. Wir wollen nu^ zeigen, wie diWer Fond entstanden ist, welchem Zwecke er d»nen soll nnlÄwelche Bedeutung er für's Land hat. S Durch iV allerhöchste ^Entschließung vom 20. Dezb. 1817 sollte in^Tirol mit Zustimmung der Stände ein Approvisionirungsfond gebildet werden, der seiner Zeit, wenn es je die Noth erheischen

werden muß, durch Steuern d. h. durch Landesumlagen aufzubringen. Wie würden diese sich erhöhen! Der Schade wäre für Tirol unermeßlich, wenn wir diesen Aufschlag auf das im- I portirte Getreide — der ja Niemanden weh thut, nimmer hätten. Was wollen nun die Ungarn? Der Getreideaufschlag ist eine Abgabe, ein Zoll der von jedem Getreide gezahlt werden muß, das aus anderen Ländern, auch aus den übrigen österr. Ländern in Tirol eingeführt wird. Auch ungarisches Ge treide wird in Tirol eingeführt. Nun besteht

zwischen den im Reichsrathe vertretenen Ländern und Ungarn ein Zoll- u. Handelsbündniß und da heißt es im Artikel I.: „Keinem der beiden Theile (das sind also wir nnd die Ungarn) wird während der Dauer dieses Bündnisses das Recht zustehen, Verkehrsgegenstände, welche ans dem Ländergebiet des einen Theiles in das Lündergebiet des anderen Theiles übergehen, mit Ein- Aus oder Durchfnhrsabgaben welcher Art immer zu belasten und zu diesem Zwecke eine Zwischenzollinie zu errichten." Auf diese Bestimmung berufen

sich nun die Ungarn und fordern die Aufhebung unses Getreideaufschlages weil, er mit dem bestehenden Handelsbündnisse unverträglich ist. Diese Einwendungen der Ungarn auf unseren Getreidezoll sind nicht neu. Schon seit vielen Jahren haben die Ungarn die Aufhebung dieses Getreideaufschlages immer verlangt. Bisher ist es uns immer gelungen denselben dem Lande zu erhalten, weil er uns eben unentbehrlich ist. Wir hoffen daß er uns auch erhalten bleiben wird. Wir haben in Vorstehenden unsere Leser über den Stand

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 03.09.1921
Umfang: 8
- und 66 Kleingemeinden. 8. Bezirk Jennersdorf keine Groß- und 33 Kleingemeinden. Die Bezirke Oberwarth, Güffing und Jennersdorf find Teile des ehemaligen Eisenburger Komitates. Außerdem gibt es im Bur genlande noch 3 autonome Städte (früher königliche Freistädte): Oedenburg, Rust und Eisenstadt. Die Verteilung der Bevölkerung drückt sich nach der offi ziellen ungarischen Statistik in folgenden Zahlen aus: 1. Bezirk Eisenstadt: 33,785 Einwohner (20 524 Deutsche, 2249 Ungarn, 10 568 Kroaten); 2. Güffing: 42.083

Einwohner (30.373 Deutsche, 2564 Ungarn, 8918 Kroaten); 3. Jennersdorf: 25.889 Einwohner (24.467 Deutsche, 653 Ungarn. 45 Kroaten); 4. Mat tersdorf : 26.235 Einwohner (22.633 Deutsche. 1300 Ungarn, 2067 Kroaten); 5. Neufiedl: 46.074 Ein wohner (33.056 Deutsche. 6977 Ungarn, 5192 Kro aten); 6. Pullersdorf: 33 971 Einwohner (19.640 Deutsche, 3022 Ungarn, 11.077 Kroaten); 7. Ober- »ÄS Cbierleer Pallionslpiel in der Beurteilung ausländilcber Blätter. Einen aus dem Dänischen übersetzten Reisebrief des Prof

(44 606 Deutsche, 8060 Ungarn, 6431 Kroaten); 8. Oedenburg: 47.509 Ein wohner (39.728 Deutsche, 3301 Ungarn. 4187 Kro aten); Stadt Oedenburg: 33.933 Einwohner (17.318 Deutsche 15.022 Ungarn, 281 Kroaten); Stadt Eisen stadt: 3110 Einwohner (2047 Deutsche, 834 Ungarn, 101 Kroaten); Stadt Rust: 1535 Einwohner (1290 Deutsche. 218 Ungarn, 24 Kroaten); zusammen 437.063 Hektar, 345.082 Einwohner (245.714 Deut sche. 44.215 Ungarn, 50.000 Kroaten). Die Zahl der Deutschen dürfte tatsächlich erheblich größer

sein. Die Zahl der Juden beträgt rund 8000, die sich, wie überall, so auch in Ungarn, immer zur herrschenden Nation haben zählen lassen. Orte mit überwiegender ungarischer Bevölkerung sind nur die beiden Ortschaften Ober- und Unterwarth, gleichfalls als Sprachinsel in rein deutscher Umgebung, und die Ortschaft Pullendorf, die man höchstens als Spracheiland bezeichnen kann. Zum geschloffenen ungarischen Sprachgebiet gehört le diglich die Gemeinde Zinkendorf. Es kommen also nur 4 ungarische Gemeinden

zu Oesterreich, und nur 1 von ihnen gehört dem geschlossenen ungarischen Sprach gebiet an. Dafür verbleiben über 40 deutsche Ge meinden, die dem geschloffenen ungarischen Sprachgebiet angehören, bei Ungarn. Auffallend ist die große Zahl der Kroaten, die aber eher noch zu gering angegeben ist; doch kann jeder Kroate außer seinem eigentümli chen slawischen Dialekt, der ganz abweicht vom übrigen serbokroatischen, ziemlich gut Deutsch und hat für deut sches Wesen Vorliebe. Authentische Schätzungen der heurigen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 12.08.1904
Umfang: 16
politische Ausschau. Masere „öessere" KäMe, damit meinen wir selbstverständlich Ungarn, treibt die Hetze gegen Oesterreich schon ganz gewaltig. Die Frechheit Ungarns erreicht ihren Höhepunkt aber darin, daß sie nach dem Muster eines großstädtischen Spitzbuben, welcher bei seiner Verfolgung selbst ruft: „Haltet den Dieb!", arbeitet, indem Ungarn be hauptet, Oesterreich hetze gegen Ungarn. Freilich müssen sich dann die armen Ungarn ihrer Haut wehren. Die Ungarn üben jetzt Vergeltung

), bei welcher es sich um eine Erhöhung von zwei Millionen han delte. Die sogenannte Unabhängigkeitspartei war es da besonders, welche den Kaiser und sein Haus mit den verletzendsten Ausdrücken der schärfsten Art belegte. Die Vorlage selbst wurde als „Unverschämt heit" und „Schweinerei" bezeichnet, die Redner warfen mit den unflätigsten Ausdrücken um sich. Sie forderten zunächst, daß der König mehr in Ungarn residiere. Dann heißt es: Wie ist es aber mit den Herren Erzherzogen? Die könnten doch einmal den Versuch machen, aus eigenen

, doch verdienen bloß Erzherzog Josef und Erzherzog Josef August das Geld, da sie in Ungarn leben; die übrigen nicht. Gegen die Vermehrung könnte man sich so wehren, daß man aus den Erzherzogen katholische Pfaffen macht." Ugron: „Die Habs burger sollen zum Zweikindersystem greifen! Aus den Damen der erzherzoglichen Familien möge man Nonnen machen!" Und so ging es weiter. Dabei behaupten aber die Ungarn, ihren König unendlich zu lieben und bezeichnen sich als eine ritterliche Nation. Man wird sagen

, daß dies nur eine Partei ist, die übrigen doch besser sein werden. Allerdings ist das nur eine Partei, aber diese Partei wird in nicht allzu ferner Zeit eine geschloffene regierungs fähige Partei sein, da die heutige Majorität in Ungarn dem Verfalle nahe ist. SLinkt's? Die österreichischen Truppen, welche sich in den italienischen Gebietsteilen Oesterreichs befinden, werden zu den Manövern nicht herangezogen. Als Grund hiefür werden die Haltung der Italiener Oesterreichs und militärische Maßnahmen Italiens

abgeschlossen ist. Die deutsche Reichspolitik hat damit einen Er folg zu verzeichnen, der auf den Abschluß der Handelsverträge mit anderen Staaten, besonders mit Oesterreich-Ungarn, seine Wirkung nicht unbemerkt lassen wird. Früher hat man sich zumeist in Berlin und Wien geeinigt und dann zwischen Berlin und Petersburg. Das ist jetzt anders. Dadurch folgt, daß für die österreichisch-ungarischen Unterhändler die „Perlagger"- oder „Watter"-Partie noch schwerer gemacht wurde als früher. Deutschland

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 15.01.1928
Umfang: 20
Seite 3 Nr. 8. ertappen, obwohl schon einige Male derartige Nachrichten durch die Presse gegangen seien. In Prag regt man sich darob um so mehr und mit Grund auf, weil man gut weiß, daß hinter Ungarn maßgebende Kreise Englands stehen. Lord Rother- mer und sein Anhang treten offen für die Wieder herstellung des alten Ungarn in seiner früheren Größe ein. Der Grund ist selbstverständlich nicht die Einsicht, daß man Ungarn beim Friedensschluß ungerecht behandelt habe, o nein, dann müßte

man in England für die Wiederherstellung des alten Oesterreich überhaupt sein, sondern ganz ein ande rer. England braucht Italien als Gegengewicht gegen Frankreich und Jugoslawien, Italien braucht Ungarn, um die Jugoslawen im Rücken zu belä stigen. und, wie man sieht, für den Kriegsfall auch ernstlich zu bedrohen. Daher liefert man den Un garn Waffen, deswegen sieht man es gerne, wenn in Ungarn der Irredentismus in die Halme schießt, das heißt, wenn man an allen Grenzen Propa ganda für die Wiedererwerbung

der verloren ge gangenen Gebiete macht und das nationale Feuer haushoch emporlodert. Noch etwas darf man zum Verständnis der Lage nicht übersehen. In Eng land hat man den Gedanken nicht ausgegeben, aus den ungarischen Thron einen e n g- li sch en Prinzen zu bringen. Der Ge danke ist schon im Jahre 1919 aufgetaucht, fand aber in Ungarn geringen Anklang. Fallen gelassen hat ihn England aber trotzdem noch lange nicht. Das war auch der Grund, warum Kaiser Karl bei seiner Rückkehr nach Ungarn gerade von den Eng

ländern so grausam behandelt und dem Tode über liefert wurde. Deswegen ist England genau fo wie Italien gegen die Rückkehr Kaiser und König Ottos. Die Sache geht auch uns an, und zwar viel mehr, als man glaubt. Auch wir haben ehemals ungarisches Gebiet, das Burgen land oder Westungarn. Westungarn wurde uns im Friedensvertrage zugesprochen, und zwar das ganze. Ungarn machte aber gar keine Miene, das Land freiwillig herauszugeben. Oesterreich hat nun bedauerlicherweise nichts besseres zu tun gewußt

, als Westungarn sich mit Gewalt anzuelg- nen. Die Friedensverträge sind Rechtsbrüche; dar über ist sich heute alles einig. Wenn es unrecht war, uns Südtirol zu nehmen, dann war es aucy unrecht, den Ungarn das Burgenland zu nehmen und uns Zuzusprechen. Es wäre daher gerecht und staatspolitisch klug gewesen, wenn Oesterreich ge sagt hätte, das Burgenland nehmen wir nur dann, wenn wir dazu gezwungen werden. Statt dessen ist Oesterreich mit Militär ins Burgenland gerückt unk hat sich desselben zu bemächtigen

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Alpenland
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Seite 1 von 13
Datum: 31.03.1921
Umfang: 13
MopsenöjaE" Qusgab« 6 Uhp fimh xuöö«6cp/(5ittöt^Jn WISaur/JnnÄbnick «rfcädtrf’afö Momen-und QbsndblE L. ^akryany Innsbruck, Donnerstag, am ZI. Marz 1021 . /folge 155. Die Lage in Ungarn noch nngeklart. - Vormarsch der Leharttnppen ans Bndanest? OeuWösterreichs Slcherungsvorlehrimgen getrogen. — Eine Ententenote erklärt jede Wiederkehr der Habsburger als Krlegslall. Die SozialdemokraSen fordern unverzügliche Einbervstmg ües Nationalrates. Wien. 80. März. (K o r r b ft r o.) Der Vorstand

de- Io. zialdemvkratischen Verbandes hielt heute nachmittags eine Sitzung ab. in der er sich mit der Rückkehr des ehemaligen Kaisers nach Ungarn beschäftigte. Der Vorstand beauftragte das Präsidium in der morgigen Sitzung des .Ausschusses für Äengeres die Angelegenheit sofort zur Sprache zu brin gen und beim Präsidenten des Nationalrates die sofortige Einberufung des Hauses zu begehren. Demgemäß hatte daT Präsidium de8 Verbandes Unter» redungen mit dem Bundeskanzler Dc. Mahr und dem Prä» sidemen

Dr. W e i s k i r ch n e r. Dem Präsidenten wurde folgendes Schreiben überreicht: Der Staatsstreichversuch Karl HabSbnrgS in Ungarn macht die unverzügliche Einberufung des Nationalrares not» wendig. Wir betrachten den Versuch der Wiederemfetzung eines Habsburgers in Ungarn nicht aks eine innere unga- xifche Angelegenheit: man könnte eS allenfalls als eine innere ungarische Angelegenheit ansehen. wenn die herrschenden Klaffen Ilngarns einen Mann auS einem beliebigen anderen Deschlechre zum König einsetzen wollten. Aber die Einsetzung

der habsburgische Putschversuch in Ungarn noch andere fragen auf. Es ist notwendig, von der Regie- rung Rechenschaft zu verlangen für das Verhalten der öster reichischen Behörden, die K a r ( 6 abSbur g die Reise nach Ungarn ermöglicht haben. Es ist unerläßlich. das; unter der MrNv'.rknng der Volksvertretung entschieden werde. oh und unter welchen Bedingungen die etwaige Rückreise Karl HabSbnrgS dirrck, Deutschösterreich zugelaffen werden kann. Endlich beweisen die Ereignisse der letzten Tage die Notwendigkeit

dieser Angelegenheit auf Oesterreich sei umso weni ger zu befürchten, als die Staatsform in Oesterreich durch den Volkswillen festgelrgt und so gesichert sei, daß niemals tm u v e daran gedacht werden könnte, durch die Person des &&laijetä eine Umwälzung in Oesterreich herbe izujüüreL. Wie WSals Karl nach Ungarn gelangte. 8. Wien. Sv. Mär,. Eigendraht. Ueber die Reise deS Exkönigs durch Deutschösterreich er- fahren wir seitens der Wiener Pvlizeidirektivn. daß Karl den Expreßzug Straßburg-Wien benützt

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 10.08.1930
Umfang: 12
Erscheint wöchentlich Bezugspreise mit Beilage „Der Wett-Guck: Tür Oesterreich durch die Post oder tm pofft dalbjübrlg s s- Mir Deutschland halbjährig Reich«- markS so. für Ungarn pengv?.-,fflf Tschechoslowakei 40 tschech. Kr. sürZugoslawien go Dinar, für 2tollen 30Lire, für dle Schwel» und Llechtenfteln 10 Gchw. Franken, für A merlka 2 '—Dollar. VolenLl. io so, sllr da« übrige Ausland 10 Gchw. Franken. Dle Bezugsgebühr ist lm vorhinein zahlbar. Entgeltliche An kündlgungen im revaktkonellen

ihren Anfang genommen. Unser Mld zeigt eine Tanzszene aus „Jedermann". Wer wir» König von Angam? In diesen Tagen finden in Ungarn große Fest lichkeiten statt. Es gilt der Feier des 1000jährigen- Todestages des Königsohnes Emmerich des Hei ligen. Emmerich war der Sohn des ersten christ lichen König Ungarns, des hl. Stephan und der bayrischen Prinzessin Gisela. Der Vater, ein wei ser und kluger, gerechter und weitschauender Re gent hatte die richtige Auffassung vom Leben in dieser Welt und dementsprechend

auch von den Aufgaben einer Regierung und eines Regenten. Ihm verdankt Ungarn die eigentliche und ernst liche Einführung des Christentums. Sie ging ohne Gewalt vor sich. Der beste Missionär war das Bei spiel des Königs und seiner frommen Gemahlin. In diesem Geiste und Sinne erzog er auch seinen Thronerben Emmerich. Wie der Vater war, wurde der Sohn, was auch nicht alle Tage vorkommt, ja der Sohn schien noch viel der bessere und tüch tigere Regent zu werden als sein Vater. Da berief ihn Gottes unerforschlicher

Ratschluß zu einen: viel größeren und schöneren Reiche, zum Himmel- j reich. Das war vor tausend Jahren. Heute feiert Ungarn den hl. Sohn des hl. Königs. Die Feier ist nebstdem auch eine Betonung, daß der ungarische Staat auf zwei Pfeilern stehe, auf dem Christen tum und dem Königtum. In beiden Belangen hat Ungarn seit dem Umsturz sich musterhaft, ja bei spielgebend gehalten. Es ist viel geschehen zur Er haltung und Stärkung des christlichen Geistes und Lebens inner- und außerkirchlich. Die Katholiken

uns sicher, daß er in ab sehbarer oder sagen wir kurzer Zeit den Thron seines Vaters besteigen wird. Uns scheint, daß die Ege hiezu geebnet sind. Im Innern dürfte Ottos Thronbesteigung keiner Schwierigkeit mehr begeg nen; die Lage hat sich vollständig geklärt. Fürs Königtum war, die Kommunisten und ein paar- ganz rote Sozialisten ausgenommen, in Ungarn ohnedies alles; man blieb bei der tausendjährigen -Verfassung. Außerdem hatte man von der Repu blik und Demokratie einen hinlänglichen Begriff

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 11.09.1921
Umfang: 8
schen Korrespondenten des „Seeolo" bestätigt man im italie nischen Ministerium des Aeußeren die Nachricht, daß Italien kn Budapest einen äußerst energischen Schritt unternommen habe, um Ungarn zu veranlassen, von den Angriffen an der westungarischen Grenze abzusehen. die Bundesregierung hält trotz der Räumung feierlich an ihrer Souveränität fest. Wien, 10. Sept. ^Korrbüro.) Die österreichische Re gierung hat der interalliierten Generalkommission in Oe den bürg zur Kenntnis gebracht

.Kontributionen ein. Der Völkerbund gegen Ungarn verstimmt. Paris, 9. Sept. (Korrbüro.) Die „Republique sran- caise" erklärt in einem Artikel über die Arbeiten des Völker bundes, das Ansuchen der ungarischen Regierung um Zu lassung zum Völkerbund habe keinerlei Aussicht auf Erfolg, da der Widerstand der Ungarn geaen die Durchführung des Vertrages von T r i a n o n in der Frage der westungarischen Komitate entschieden den ungünstigsten Eindruck in Genf gemacht haben. Parffer Urteile. Paris, 9. September

. (Korrbüro.) Die Blätter heben den enevg-iischen Ton hervor, in dem die Note der Entente an Ungarn gehalten fei und weisen auf die Bolgen hin, die die Weiaernnq, Oesterreich die westungar. Komitate inGemäßheit des Vertrages von Trianon auszufolgen, für Ungarn haben könnte. „Kablogvamme" betont die Verantwortung, die die unyarffche Regierung treffe, und sagt, es sei heute eine Tatsache, daß aktive Offiziere der ungarischen Armee an der Spitze der bezahlten Banden stehen. Ebenso seien die Zusam menhänge

erwiesen, die zwischen den westungarischen Insur genten und der ungarischen Regierung bestehen. Die von un garischer Seite verbreitete Fabel über einen angeblichen bol- schewfftffchen Anschlag auf das Burgenland durch österrei chische Kommunisten sei nur erun'den worden, um die sonder-, bare Haltung der Bndapester Regierung in ungeschickter Weise zu rechtfertigen. Das Blatt betont, daß die Entschei dung«« der Entente von den Ungarn shstematffch ignoriert tasten und schließt, man könne heute sagen

, daß Ungarn tlrttiurn Tff ngr ffirf-m T~ »der Burgenlaildsrage? zifizierung Europas in Frage stelle und die Interessen der Alliierten in den Donauländern bedrohe. Die „Prager Presse" seht ihre Enthüllungen fort. Prag, 9. September. (Korrbüro.) Der „Prager Presse" wird von ihrem Wiener Privakkorrespondenten gemeldet: Der bereits an gekündigte Plan der Bndapester Machthaber, einen Hauptstoß gegen Oesterreich zu führen und einem monarchistischen Umsturz in Oester reich die Wege zu ebnen, scheint heute

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 24.05.1912
Umfang: 16
eimge zu Hlr. 41/42 der „Aienzer Wacßrichten' 1912 . Oßerrkichs UeKhuuseu »t Ungarn. In der jüngsten Delegaüonsrede des Abg. v Guggenberg, welche wir — soweit sie Italien ^ rfl f _ bereits in einer früheren Nummer unseres Blattes zum Abdruck gebracht haben, findet sich auch eine Aeußerung über unsere Beziehungen zu Ungarn, die Beachtung verdient. Dort heißt es: Sehr verehrte Herren! Alle unsere Bestrebungen auf dem Gebiete der äußeren Politik sind ohne Wert und ohne eigentliche Begründung

doch einmal ausgesprochen werden müssen. _ Ich meine, wir müssen uns denn doch einmal ernstlich fragen, wie denn das Verhältnis zu Ungarn auf die Dauer sich gestalten soll. Nach allem, was sich zeigt, scheint es, als wenn von maßgebender Seite in Ungarn die Er reichung einer ziemlich ausgeprägten oder vollen Selbständigkeit, nämlich einer Selbständigkeit mit gleichen Regenten, also eine Personalunion, ange strebt werde. Es ist kein Zweifel, daß eine Partei m Ungarn das anstrebt, und es scheint, als ob die Idee

der Ersprießlichkeit der selbständigen Stellung Angarns sich dort immer mehr Bahn brechen würde. ist schon heute gesagt worden — und ich bin uuch der Meinung — daß die Ursache dieser Er scheinungen und Bestrebungen darin liege, daß die herrschende Kaste in Ungarn eine einheitliche Be völkerung innerhalb des Staates schaffen will. Ich detrachte die Sache mehr vom militärischen Stand punkt und kann nur mit allem Nachdruck auf die Gefahren Hinweisen, die sich aus dieser Entwicklung der Dinge

auch für uns Oesterreicher ergeben könnten. Die Ungarn wollen einen selbständigen Staat und eine quasi selbständige Armee, nebst anderen Gründen vuch zu dem Ende, um ihre Sprache zur herrschenden Armeesprache zu machen. . Mit dem Moment, wo dies zur Tat werden sollte, erachte ich die Armee überhaupt nicht mehr als einheitliche, auch wenn die Spitze in beiden Armeen gemeinsam bleibt. Ich will nicht behaupten, daß die deutsche Sprache, welche ja die historische Armeesprache ist, der Kitt sei, welcher die gemein same Armee

, welche da zur Sprache zu bringen ist, sondern auch die politische Seite der Sache. Die Herren in Ungarn sagen — und ich weise da auf Aeußerungen hin, welche selbst von einem gewesenen ungarischen Minister gemacht worden sind — daß es nicht notwendig sei, daß die Ungarn einheitlich mit Oesterreich verbunden seien, wir können neben einander ruhig bestehen, vorausgesetzt, daß wir die Idee aufgeben, daß wir eine einheitliche starke Groß macht sein wollen. Ich glaube, daß das ein Phantom ist. Ich kann mir nicht denken

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